DE371738C - Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von Kalksteinen o. dgl. mit Alaunschiefer oderanderen bituminoesen Brennstoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von Kalksteinen o. dgl. mit Alaunschiefer oderanderen bituminoesen BrennstoffenInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zum Brennen von Kalksteinen o. dgl. mit Alaunschiefer oder anderen bituminösen Brennstoffen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das zum Brennen von Kalkstein o. dgl. sowie zum Erhitzen anderer Stoffe Alaunschiefer oder andere Brennstoffe verwendet, deren flüchtige Bestandteile hierbei zunächst abdestilliert werden, wonach dann der «-arme Destillationsrückstand verbrannt wird. Der Zweck der Erfindung ist die Erleichterung der Regelung der erzeugten Wärmemenge, um die für den zu erhitzenden oder anderweitig mit Wärme zu behandelnden .Stoff erforderliche Temperatur leicht einstellen zu können. Die Erfindung wird in der Hauptsache dadurch gekennzeichnet, daß die durch Retorten o. dgl. während der Destillation geförderten Brennstoffe ganz oder teilweise von dem oder den zu erhitzenden Stoffen umgeben sind unid daß diese Stoffe und der bei der Destillation erhaltene warme Rückstand während der Verbrennung unabhängig voneinander abgeführt werden.
- Es ist bekannt, bituminöse Gesteine zunächst in einer Retorte zu destillieren und die Destillationsrückstände danach zu verbrennen und mit den Verbrennungsgasen von außen die Retorte zu beheizen. Dabei wird jedoch kein anderes Gut gleichzeitig erhitzt.
- Es ist ferner vorgeschlagen worden, bituminöse Schiefer und Kalk gleichzeitig in nebeneinanderliegenden Schächten zu brennen. Dabei findet aber keine Gewinnung der Destillationsgase statt.
- Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens dar. Hierbei ist Abb. i ein Längsschnitt und Abb. 2 ein Querschnitt nach der Linie A-A in Abb. i, Abb. 3 ein Längsschnitt nach der Linie B-B in Abb. i. Mit i bezeichnet sind die, zweckmäßig eisernen, Retorten zur Aufnahme der Brennstoffe. Die bei der Destillation entstehenden Dämpfe und Gase entweichen durch das Rohr 2, um besonders verarbeitet und verwendet zu -,werden. Die Retorten i münden unten in ein am besten aus feuerfestem Stoff ausgeführtes Gewölbe 3, in das Rohre 4 für Erzeugung von Dampf eingebaut sind. Dieser wird in die Retorten aus dem Dampfkasten 7 durch die Rohre 18 eingeführt.
- Unter dem Gewölbe 3 ist ein Schacht 5 so angebracht, daß zwischen seiner oberen Mündung und dem Gewölbe 3 ein oder mehrere Öffnungen 6 gebildet werden. Im unteren Teil des Schachtes sind drehbare Roststäbe 8 eingebaut, zwischen denen die nach der Verbrennung zurückgebliebene Asche auf einen Wagen o. dgl. herunterfallen kann, der sich in dem mit Schiebetüren 9 verschließbaren Raum io befindet. Die erforderliche Verbrennungsluft wird entweder von unten durch die Roststäbe oder durch ein in den Zwischenwänden des Schachtes angeordnetes Kanalsystem .eingeführt.
- Die Retorten i sind von, zwei Schächten i i umgeben, die das Gewölbe 3 und den Schacht 5 zwischen sich einschließen und die unten mit Entleerungsöffnungen i2 versehen sind. In diesen Schächten sind in geeigneter Höhe neben den Öffnungen 6 Brenner 13 eingebaut, denen Gas durch die Rohre 1q. zugeführt werden kann. In den unteren Teil des Schachtes i i wird: durch Kanäle 19 o. dgl. Sekundärluft eingeführt, die von den in den unteren Teilen des Schachtes befindlichen Stoffen in bekannter Weise erwärmt wird. Die Schächte i i enden am besten in einen Schornstein 15. In letzterem befinden sich die Füllöffnungen i6 und 17 für die Einführung des Kalksteins bzw. der Brennstoffe in die Schächte bzw. in die Retorten.
- Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Der von den Retorten i kommende warme Destillationsrückstand wird in der Nähe der Öffnungen 6 verbrannt. Unter Einwirkung der dabei entstehenden Wärme wird das Brenngut, z. B. Kalkstein, gebrannt, der sich in der Nähe .dieser Öffnungen in den Schächten i i befindet. Die warmen Verbrennungsgase steigen in den Schächten i i nach oben und erwärmen teils den dort befindlichen Kalkstein, teils erhitzen sie den in den Retorten befindlichen Brennstoff, z. B. Schiefer, der dabei seine flüchtigen Bestandteile abgibt, die durch das Rohr :2 abgehen. Das fertiggebrannte Gut wird durch die Öffnungen i2 herausgenommen, während .die Asche, wie bereits angegeben" durch die Roste 8 und den Raum io entfernt wird.
- Um die durch die Öffnungen 6 den Schächten i i zugeführte Wärmemenge .zu regeln, wind entweder die Schnelligkeit der Beförderung durch die Retorte i erhöht, so daß eine größere Menge des Brennstoffes hindurchgeführt wird, oder es wird die Menge des in der Zeiteinheit den Schacht durchlaufenden Brenngutes vermindert, oder schließlich wird Gas durch die Brenner 13 zugeführt. Der zur Verwendung kommende Brennstoff kann jeder -beliebige von bituminöser Art sein, wenn er nur Gase oder Öle abgibt, z. B. Schiefer, mehr oder weniger aschenreiche Steinkohle, ° Torf usw.
- Anstatt, wie ;beschrieben, zwischen zwei Schächten zu liegen, können; ;die Retorten auch an öder, in den Wänden der Schächte i i angeordnet werden, in welchem Falle zwei oder mehrere Schächte mit gemeinsamen Zwischenwänden zusammengebaut werden können. Sowohl der Schacht wie die Retorten können mehr oder weniger geneigt, tauch wagerecht liegen, und es können die Retorten auch durch Kammern mit größerer Leistung ersetzt werden. Der Schacht 5 für :den Brennstoff kann schließlich mit einer Anzahl über- oder nebeneinander .angebrachter Öffnungen versehen sein, die sich unter den zwischen der Brücke 3 und der Schachtmünld'ung liegenden Öffnungen 6 befinden, wobei jedoch darauf zu achten ist, daß der Brennstoff nicht in nennenswertem Maße mit dem im Schacht i i liegenden Brenngut vermischt wird. Als weitere Änderungen im Rahmen der Erfindung sind insbesondere möglichst abweichende Formen dies Schachtes i i, mechanische Entleerungsanordnungen für Kalk und Schiefer oder verschiedene Ausgestaltung der Entnahmeöffnungen.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren .zum Brennen von Kalkstein o. dgl. mit Alaunsehiefer oder anderen Brennstoffen, wobei die Brennstoffe erst dn Retorten o. @dgl. einer Destillation unterworfen werden, um aus ihnen die gesamte Menge oder den größten Teil der gas- oder dampfförmigen Destillationsprodukte zu gewinnen, während der warme Destillationsrückstand - dann verbrannt wird, @dadurch :gekenzeichnet, daß die Retorten ganz oder teilweise von dem. oder den zu erhitzenden Stoffen umgeben werden und daßdiese Stoffe und der warme Destillationsrückstand während der Verbrennung unabhängig voneinander weiter befördert werden.
- 2. Verfahren gemäß - Anspruch i, da-.durch gekennzeichnet, d:aß idie zur Destillation ides Brennstoffes verwendeten Verbrennungsgase gleichzeitig das den Brennstoff umgebende Brenngut erwärmen.
- 3. Verfahren gemäß Anspruch i und 2, dadurch .gekennzeichnet, daß die für die Verbrennung des Destillationsrückstandes erforderliche Primär- und' Sekundärluft von den Verbrennungsrückständen bzw. dem fertig gebrannten Brenngut vorgewärmt wird.
- 4. Verfahren gemäß Anspruch i, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Briennen außerdem auch Gas, und zwar gegebenenfalls in vorgewärmtem Zustande, verwendet wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in die unten offenen Retorten unten Dampf eingeführt wird.
- 6. Vorrichtung für die Ausführung des Verfahrens gemäß Anspruch i, 2, 3, 4, dadurchgekennzeichnet, daß in einem mit Brenngut gefüllten Schacht (i i) oder zwischen zwei solchen eine Artzahl Retorten o. dgl. (z) und unter ihnen ein odermehrere Verbrennungsschächte (5) angebracht sind.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, .dadurch gekennzeichnet; daß zwischen dem Verbrennungsschacht (5) und den Retorten, (i) eine feuerfeste Brücke (3).angeordnet ist, unter :der eine oder mehrere den Brenngutschacht (i i) und die Verbrennungsschächte (5) verhindernde Öffnungen (6) liegen, durch (die die Gase entweichen, die bei der Vergasung oder Verbrennung des Destillationsrückstandes entstanden sind. B. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die in einer oder mehreren Reihen liegenden Verbinid'ungsöffnungen (6) so angeordnet sind, daß die im Verbrennungsschacht (5) und die in dem oder dien diesen umgebenden Schächten (ii) befindlichen Stoffe nicht in nennenswertem Grade miteinander in Berührung kommen können.
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