DE3709316C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die
Reinigung von Abwasser, insbesondere von kommunalem Abwasser
und für die Schlammbehandlung, - wobei das Rohabwasser
in eine hochbelastete Adsorptionsstufe und danach
in eine schwachbelastete Belebungsstufe eingeführt, sowie
der Überschußschlamm aus der Adsorptionsstufe und aus der
Belebungsstufe als Überschußschlammischung nach einer Voreindickung
einer Schlammbehandlungsstufe zugeführt werden,
die einen Versäuerungsreaktor und einen
Methanreaktor aufweist. Es versteht sich, daß der Überschußschlamm
aus der Adsorptionsstufe und der aus der Belebungstufe
auch getrennt einer Voreindickung unterworfen werden
können. - Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt die Reinigung des Abwassers nach der sogenannten Adsorptionstechnologie
(vgl. "Korrespondenz Abwasser", 30. Jg.,
Heft 7, S. 452). Nach der Grundkonzeption der Adsorptionstechnologie
und der vorliegenden Erfindung erfolgt keine
mechanische Vorreinigung. Im Rahmen der Erfindung liegt es
jedoch, eine solche vorzusehen.
Bei einem bekannten Verfahren (DE-Z. "Wasser, Energie, Luft"
1982, Heft 19, S. 270-274) wird mit einer konventionellen
biologischen Kläranlage gearbeitet. Eine Adsorptionsstufe
ist nicht vorgesehen. Der bei konventionellen biologischen
Kläranlagen anfallende Schlamm enthält faserige, zur Zopfbildung
und zur Bildung von Schwimmdecken neigende Stoffe.
Es wird mit konventionellen Faulbehältern ohne Festbettreaktoren
gearbeitet. Der Feststoffgehalt des Schlammes bei
der Behandlung im Methanreaktor ist relativ niedrig. Zur
Versäuerung ist zwar ein Festbettreaktor eingesetzt, in
diesem ist jedoch ein konventioneller Faulturm nachgeschaltet.
Bei einem aus der Praxis bekannten Verfahren werden der
Überschußschlamm aus der Adsorptionsstufe sowie der Überschußschlamm
aus der hochbelasteten Belebungsstufe nach der
Voreindickung zunächst entwässert, z. B. mit Hilfe eines
Dekanters oder einer Entwässerungssiebanlage, und danach
in den Versäuerungsreaktor sowie in den Methanreaktor eingeführt.
Der Schlammischung wird häufig auch der Rohschlamm
aus der mechanischen Vorreinigung des zufließenden Abwassers
beigegeben. Der Feststoffgehalt der Schlammischung bei der
Behandlung im Methanreaktor liegt bei 45 kg TS/m³ und kann
maximal 70 bis 90 kg TS/m³ erreichen. Ein Betrieb des Methanreaktors
oder auch des Versäuerungsreaktors als Feststoffreaktor
ist bei Schlamm konventioneller Kläranlagen
wegen Verstopfungsgefahr nicht möglich. Andererseits ist es
notorisch, daß ein Betrieb mit einem Trockensubstanzgehalt
von ≧50 bis 60 kg TS/m³ ohne Beigabe von körnigem Trägermaterial
für die Mikroben im Rahmen der bekannten Maßnahmen
nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße
Verfahren so zu führen, daß mit einem wesentlich erhöhten
Trockensubstanzgehalt in dem Methanreaktor betriebssicher
bearbeitet werden kann, und zwar bereits ohne Beigabe
von körnigem Trägermaterial für die Mikroben.
Diese Aufgabe wird mit dem eingangs beschriebenen Verfahren
gelöst, wobei
- a) die nicht entwässerte Überschußschlammischung einer mit einem "Grenzkorn" von ≦3 mm arbeitenden Feinreinigung mittels Rechen und/oder Sieben unterworfen wird,
- b) die feingereinigte Schlammischung durch pasteurisierende Erwärmung auf 70° bis 75°C und Versäuerung bei 45° bis 55°C verflüssigt und,
- c) die verflüssigte Schlammischung in einem Festbett-Methanreaktor mit einem Trockensubstanzgehalt von über 100 kg TS/m³ weiterbehandelt wird.
Vorzugsweise erfolgt die Versäuerung in einem Festbett-
Versäuerungsreaktor. Es versteht sich, daß die feingereinigte
Schlammischung, die in der ersten Stufe durch Erwärmung
pasteurisiert wurde, danach in einer zweiten Stufe
in dem Versäuerungsreaktor weiterverflüssigt werden kann.
Die Verflüssigung durch Pasteurisierung und Versäuerung
kann aber auch in einem Versäuerungsreaktor durchgeführt werden.
Erfindungsgemäß ist das im Versäuerungs- bzw. Methanreaktor
zirkulierende Abwasser dünnflüssig. Der wesentliche
Teil der Bakterien bzw. des anaeroben Belebtschlammes (rund
80% bis 85%) sitzt fest auf dem Festbettsystem, ist jedoch
bei der vorstehenden Aufgabe über den Trockensubstanzgehalt
mitgerechnet. Das sehr dünnflüssige Abwasserschlammgemisch
mit einem eigenen Feststoffanteil von 30 bis 50 g/m³ (=3%
bis 5% TS) wird in dem Festbett-Methanreaktor weiterbehandelt.
Die insgesamt zur Verfügung stehende Biomasse ist
dadurch erhöht, daß zumindest in dem Methanreaktor, vorzugsweise
auch in dem Versäuerungsreaktor, für sessile Bakterien
über Festbetten weitere Siedlungsflächen geschaffen
werden. Die Schlammischung kann in dem Festbett-Methanreaktor
mit einem Trockensubstanzgehalt von 150 bis 300 kg
TS/m³ behandelt werden.
Die Erfindung nutzt die Tatsache, daß hinter einer Reinigungsanlage
mit hochbelasteter Adsorptionsstufe und schwachbelasteter
Belebungsstufe durch eine mechanische Feinreinigung,
die mit Rechen und/oder Siebtrommeln durchgeführt
wird, eine Schlammischung gewonnen werden kann, die
in Festbettreaktoren wie ein hochkonzentriertes Abwasser
ohne Verstopfungsgefahr weiterbehandelt werden kann, wobei
ausgenutzt wird, daß sowohl die Pasteurisierung als auch
die Versäuerung eine weitere Verflüssigung bewirken. Fällt
Rohschlamm aus einer Grobvorreinigungsanlage an, so kann
dieser ebenfalls der Feinreinigung unterworfen und danach
der Schlammischung beigefügt werden. Man könnte aber auch
zu Beginn des Abwasserpfades hinter und/oder vor dem üblichen
Rechen bzw. Sandfang einen Siebrechen anordnen, der
hier eine mechanische Feinreinigung bewirkt. Die Feinreinigung
erfolgt mit einem "Grenzkorn" von ≦3 mm. Der Ausdruck
"Grenzkorn" besagt hier, daß der maximale freie Raum zwischen
den Rechenstäben oder Siebstäben bzw. Siebmaschen 3 mm oder
weniger beträgt.
Es versteht sich,
daß man der feingereinigten Schlammischung zellauflösende Substan
zen, z. B. Lysin, beigeben kann. Um die üblichen Verfahrenspara
meter einzustellen, kann die Schlammischung in dem Versäuerungs
reaktor bzw. in dem Festbett-Methanreaktor einer inneren und/oder
äußeren Umwälzung unterworfen werden. lnnere Umwälzung meint
gleichsam ein Umrühren, gleichgültig mit welchen Mitteln das Umrüh
ren bewirkt wird. Z. B. kann man eine Einblasung von gewonnenem
Methangas vornehmen. Äußere Umwälzung meint eine Kreislaufführung
über entsprechende Leitungen.
Die erreichten Vorteile sind zusammengefaßt darin zu sehen, daß in
dem Methanreaktor mit einem wesentlich erhöhten Trockensubstanzge
halt der Schlammischung betriebssicher gearbeitet werden kann, und
zwar mit einem Methanreaktor, der als Festbett-Methanreaktor aus
gelegt ist. Die Beigabe von körnigem Trägermaterial ist nicht erfor
derlich. Insbesondere kann durch Zugabe von Kohle ein merklich
höherer Schadstoffabbau (= CSB) erreicht werden. Im Ergebnis er
reicht man eine beachtliche Verringerung des Flächenbedarfs bzw.
des Volumens für die Schlammbehandlung.
Weitere Vorteile bestehen darin, daß die nach dem Stand der
Technik erforderliche Entwässerung über Dekanter oder Entwässe
rungssiebe bzw. Siebbandpressen entfallen kann. Auch eine Ein
dickung hinter dem Versäuerungsreaktor ist nicht erforderlich. Bei
der Pasteurisierung erfolgt eine Hydrolisierung der Schlammischung,
sowie eine Teilzerstörung der Zellen und im Ergebnis eine Verflüssi
gung. Eine Nacheindickung hinter dem Versäuerungsreaktor kann
entfallen, eine geringfügige Entwässerung an dieser Stelle kann je
doch zweckmäßig sein und läßt sich unschwer verwirklichen. Es ver
steht sich, daß vor dem Festbett-Methanreaktor Aktivkohle beigegeben
werden kann, um toxische Stoffe zurückzuhalten bzw. biologisch ab
zubauen. Auch kann Kalk vor dem Methanreaktor zugegeben werden,
falls der Versäuerungsgrad des Abwasserschlammgemisches zu hoch
ist. Wegen des geringen Volumens besteht die Möglichkeit, in appa
rativer Hinsicht mit Stahlbehältern zu arbeiten, die typisiert werden
können. Im übrigen erreicht man eine erhöhte Ausbeute an Methan
gas.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Verfahrensschemas
mit Ausführungsbeispiel erläutert.
In dem Verfahrensschema ist oben eine Abwasserreinigungsanlage mit
Adsorptionsstufe A und Belebungsstufe B schematisch angedeutet. Das
Rohabwasser läuft von links zu, das gereinigte Abwasser läuft oben
nach rechts ab. Die Leitungen SR dienen der Schlammrückführung.
Die Schlammabführungen SA münden als Zuleitung 1 in die nachge
schaltete erfindungsgemäße Anlage zur Überschußschlammbehandlung.
In dem unteren Verfahrensschema erkennt man die Zuleitung 1 für
den Überschußschlamm aus der hochbelasteten Adsorptionsstufe und
aus der schwachbelasteten Belebungsstufe, den Voreindicker 2a mit
nachgeschalteter mechanischer Feinreinigung 2b, die nachgeschaltete
Tauchbrenner-Pasteurisiereinrichtung 3 und in der abgehenden Lei
tung 4 eine Pumpe 5. Man könnte auch zwei separate Voreindicker,
einen für den Überschußschlamm aus der Adsorptionsstufe, einen für
den Überschußschlamm aus der Belebungsstufe, vorsehen. Der Ver
säuerungsreaktor 6 schließt sich an. Er ist ein Festbett-Versäue
rungsreaktor mit angedeutetem Festbett 7. In der abgehenden Leitung
8 liegt eine weitere Pumpe 5, falls der Versäuerungsreaktor nicht
hochgesetzt wird, um das Abwasserschlammgemisch im freien Gefälle
zum Methanreaktor zu transportieren. Der Methanreaktor 9 ist ange
schlossen. Es handelt sich ebenfalls um einen Festbettreaktor mit
Festbett 10. Eine Nacheindickung 11 mit Schlammrückführung und eine
Entwässerung 12 schließen sich an. Das Trübwasser wird über die
Leitungen 13 der Trübwasserbehandlung zugeführt, wobei die üblichen
chemischen Substanzen zur P-Reduzierung beigegeben werden. Im
übrigen ist an den Nacheindicker die Rückführleitung 14 angeschlos
sen, die zu der schon genannten Pumpe 5 vor dem Festbett-Methan
reaktor geführt ist. Das entstehende Gas wird über die Leitung 15
abgezogen und einem Gasometer 16 zugeführt. Dem Gasometer 16 kann
über die Leitung 19 auch aus dem Versäuerungsreaktor 6 abziehbares
Gas zugeführt werden. Die Leitung 17 dient der Rückführung von Gas
aus dem Gasometer 16 zum Methanreaktor 10 zum Zwecke der inneren
Umwälzung. Ein Entgasungsschacht 18 ist nachgeschaltet. Bei 20 kann
eine Kalkzugabe bzw. eine Kohlezugabe erfolgen. Der Zuleitung 1
werden der nichtentwässerte Überschußschlamm aus der Adsorptions
stufe sowie der nicht entwässerte Überschußschlamm aus der schwach
belasteten Belebungsstufe der vorgeschalteten Reinigungsanlage als
Schlammischung nach mechanischer Feinreinigung zugeführt. Die fein
gereinigte Schlammischung wird mit Hilfe der Tauchbrenner bei 3
pasteurisiert und dabei bereits verflüssigt. Die pasteurisierte
Schlammischung wird danach in dem Versäuerungsreaktor 6 durch
Teilzerstörung der Zellen weiter verflüssigt, sie kann danach mit ei
nem Feststoffgehalt im Mittel aus sessiler und schwebender Biomasse
von über 100 kg TS/m3 in dem Festbett-Methanreaktor 9 weiterbehan
delt werden.
Für ein Ausführungsbeispiel werde angenommen, daß in einer für
100 000 E/EW ausgelegten Abwasserreinigungsanlage mit Adsorptions
stufe und Belebungsbecken täglich 200 m3 Überschußschlamm anfal
len.
Der aus dem Abwasserpfad bereits im Rechen vorgereinigte Schlamm
gelangt über die Zuleitung 1 in einen etwa 200 m3 großen Vorein
dicker 2a. Nach einer Eindickung auf etwa 4-5% Feststoffgehalt
gelangt dieser völlig einheitlich ausgebildete und gleichartige
Schlamm über einen Reinrechen bzw. über eine feinmaschige Sieb
anlage 2b, um das Schlammwassergemisch faserfrei zu halten. Bei
verhältnismäßig geringen Fließgeschwindigkeiten um 30 cm/s weist
das Abwasserschlammgemisch eine weitgehende abwasserähnliche und
organisch hochkonzentrierte Beschaffenheit auf. Durch die Behandlung
im Abwasserpfad ist die BSB5-Konzentration des Abwassers von 300 mg/l
einerseits auf etwa 5 mg/l gesenkt worden, aber andererseits die
flüssige Schlammwasserphase auf rund 15 000 bis 20 000 mg/l - also
um den Faktor 50 bis 70 aufkonzentriert worden.
Dieses Schlammwassergemisch (200 m3) wird im etwa 10 m3 großen
Tauchbrenner 3 auf 70°C erhitzt und verbleibt hier etwa ½ Stunde.
Anschließend gelangen über den Tag verteilt die 200 m3 Schlamm
wascher mit einer Temperatur von 50/55°C (mesophil) in die etwa
300 m3 große Versäuerungsstufe 6/7 und verbleiben hier etwa 1 bis
1,5 Tage. Hier erfolgt die Aufschließung der organischen Verbindun
gen und eine weitere Verflüssigung und eine Pasteurisierung des
Schlammes. Das Schlammwassergemisch wird über eine Methangasein
blasung 17 in 6, 7 im internen Kreislauf gehalten und somit durch
den Festbettreaktor getrieben.
Mit einer Temperatur von etwa 33°C (mesophil) durchläuft dann das
Schlammwassergemisch den Festbett-Methanreaktor, d. h. den mit
Festbettreaktoren ausgerüsteten Methanfaulbehälter 9 und verbleibt
in dem etwa 2400 m3 großen Behälter etwa 10 bis 12 Tage. Die Lei
tung 17 dient der Rückführung von Gas aus dem Gasometer 16 zum
Zwecke der inneren Umwälzung des Schlammes durch die Festbetten
7 und 10. Nach der Entgasung des ausgefaulten Schlammes im Ent
gasungsschacht 18 wird der Schlamm in den Nacheindicker 11 geführt
und verbleibt hier etwa 1 bis 1,5 Tage.
Zur Aufrechterhaltung des äußeren Biomassenkreislaufes und zur Ak
tivierung der Bioprozesse wird ein Teil des eingedickten Schlammes
über Leitung 14 wieder zum Methanreaktor geführt, der Rest zur
Schlammentwässerungsanlage 12. Das anfallende Trübwasser wird über
Leitung 13 zum Kläranlagenzulauf transportiert.
In der Hydrolyse-Phase, die im Ausführungsbeispiel in dem Versäue
rungsreaktor 6 erfolgt, werden polymere Stoffe durch Exoenzyme in
Bruchstücke zerlegt, die dann in der Versäuerungs-Phase z. B. zu
Alkoholen, CO2, H2 und organischen Säuren abgebaut werden. Die
hydrolysierenden und die versäuernden Bakterien weisen kurze
Generationszeiten auf. Für die versäuernden Bakterien ist eher ein
saures Milieu günstig.
In der methanogenen Phase, die im Ausführungsbeispiel in dem
Methanreaktor 9 erfolgt, werden nur Acetat, H2 und CO2 direkt von
den Methanbakterien zu CH4 umgesetzt. Andere organische Säuren,
Alkohole, etc. müssen zunächst durch acetogene Bakterien zu Acetat
umgesetzt werden, wobei acetogene und methanogene Bakterien aus
energetischen Gründen nur in engem räumlichen Kontakt existieren
können. Beide Organismenarten haben lange Generationszeiten. Für
die Methanbakterien ist ein neutrales bis leicht alkalisches Milieu
günstig.
Claims (3)
1. Verfahren für die Reinigung von Abwasser, insbesondere von
kommunalem Abwasser, und für die Schlammbehandlung - wobei
das Rohabwasser in eine hochbelastete Adsorptionsstufe und
danach in eine schwachbelastete Belebungsstufe eingeführt,
sowie der Überschußschlamm aus der Adsorptionsstufe und aus
der Belebungsstufe als Überschußschlammischung nach einer
Voreindickung einer Schlammbehandlungsstufe zugeführt werden,
die einen Versäuerungsreaktor und einen Methanreaktor aufweist,
wobei
- a) die nichtentwässerte Überschußschlammischung einer mit einem "Grenzkorn" von ≦3 mm arbeitenden Feinreinigung mittels Rechen und/oder Sieben unterworfen wird,
- b) die feingereinigte Schlammischung durch pasteurisierende Erwärmung auf 70° bis 75°C und Versäuerung bei 45° bis 55°C verflüssigt und
- c) die verflüssigte Schlammischung in einem Festbett-Methanreaktor mit einem Trockensubstanzgehalt von über 100 kg TS/m³ weiterbehandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Versäuerung in einem Festbett-Versäuerungsreaktor durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abwasserschlammischung in dem Festbett-Methanreaktor
mit einem Trockensubstanzgehalt von 150 bis 300 kg TS/m³
behandelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873709316 DE3709316A1 (de) | 1986-04-09 | 1987-03-21 | Verfahren fuer die reinigung von abwasser und fuer die schlammbehandlung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3611840 | 1986-04-09 | ||
DE19873709316 DE3709316A1 (de) | 1986-04-09 | 1987-03-21 | Verfahren fuer die reinigung von abwasser und fuer die schlammbehandlung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3709316A1 DE3709316A1 (de) | 1987-10-15 |
DE3709316C2 true DE3709316C2 (de) | 1992-04-09 |
Family
ID=25842737
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873709316 Granted DE3709316A1 (de) | 1986-04-09 | 1987-03-21 | Verfahren fuer die reinigung von abwasser und fuer die schlammbehandlung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3709316A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ATE264463T1 (de) | 1999-10-26 | 2004-04-15 | Toge Duebel A Gerhard Kg | Befestigungselement |
US9758416B2 (en) * | 2013-04-15 | 2017-09-12 | Veolia Water Solutios & Technologies Support | System and method for treating wastewater and resulting sludge |
-
1987
- 1987-03-21 DE DE19873709316 patent/DE3709316A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3709316A1 (de) | 1987-10-15 |
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