DE3636606A1 - Verfahren zur vorbehandlung von polyamidformteilen fuer die haftfeste lackierung - Google Patents
Verfahren zur vorbehandlung von polyamidformteilen fuer die haftfeste lackierungInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein relativ schonendes Ver
fahren zur Vorbehandlung von Substratoberflächen von
Formteilen aus synthetischem Polyamid für das anschlie
ßende Aufbringen haftfester Lackauflagen, welches da
durch gekennzeichnet ist, daß die Formteile mit Lösungen
von Halogeniden der ersten und zweiten Hauptgruppe des
Periodensysteme und Salzen aus schwachen anorganischen
Basen und starken anorganischen Säuren in nichtätzenden,
organischen Quell- und Lösungsmitteln oder mit komplex
haltigen Lösungen vorbehandelt werden. Erfindungsgegen
stand sind auch so vorbehandelte (lackierte) Formteile.
Es ist allgemein bekannt, daß handelsübliche Kunststof
fe durch Waschen, Entfetten, Sandstrahlen, Schleifen,
Abbürsten, Phosphatieren, Passivieren, Fluatieren,
Flammen, Beizen und Ätzen vorbehandelt werden müssen,
damit die im nächsten Schritt aufgebrachte Lackauflage
auf der Substratoberfläche eine gute Haftung aufweist.
Es ist ferner bekannt, daß die für zahlreiche Kunst
stoffgegenstände üblichen o. a. Vorbehandlungen für Poly
amidsubstrate ungeeignet sind.
Das direkte, haftvermittlerfreie Aufbringen von tech
nisch interessierten Deck- und Klarlackauflagen auf
Polyamidsubstrate ist immer noch ein unbefriedigend
gelöstes Problem.
Nur bestimmte Lacke auf Basis von beispielsweise Vinyl
chlorid-Mischpolymerisaten, namentlich von Vinylchlorid-
Vinylisobutylether oder Lacksysteme auf Basis von
löslicher Mischpolyamiden wie N-Methoxymethyl-6,6-Poly
amid zeichnen sich durch ihre gute Haftung auf Polyami
den aus. Diese Lackfilme sind jedoch weicher bzw.
weniger lösemittelbeständig und kratzfest als die her
kömmlichen Überzüge auf Desmodur®/Desmophen®-(Polyiso
cyanat)-Basis oder auf Acrylat-, Polyester-, Nitrocellu
lose-, Acetobutyrat- und Epoxidharz-Grundlage.
Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden (vgl. Pro
spekt über "Desmodur/Desmophen Bayer-Lackstoffe,
Bestell-Nr. LS 44427 vom 5. 86, Bayer AG, D-5090 Lever
kusen), Polyamid-Kunststoffteile in einer sogenannten
"Power-Waschanlage" mittels wäßriger Reinigungsmittel
zu reinigen, zu spülen, zu trocknen und mit ionisieren
der Luft abzublasen. Durch den letzten Schritt wird eine
elektrostatische Aufladung der Kunststoffoberfläche ver
mieden und eine damit verbundene Staubanfälligkeit weit
gehend verhindert.
Um eine genügende Haftung der Deck- bzw. Klarlackauf
lage zu erzielen, werden technische Polyamid-Kunststoff
teile wie Radzierblenden, Türgriffe, Radnaben, Zier
leisten oder Stoßstangen mit einer Haftvermittlerauf
lage grundiert. Als brauchbare Grundierungen seien bei
spielsweise auf mittelelastische 2-Komponenten(2 K)-
Polyurethan-Grundierung vom Typ RR 2525/2B oder hoch
elastische und leitfähige 2 K-Grundierung von Typ RR 2526
der Fa. Bayer AG, D-5090 Leverkusen und auf die vom Typ
R 2001 der Fa. Dr. Renger und Co, KG, D-8602 Strullen
dorf, hingewiesen.
Diese an sich brauchbaren Methoden haben allerdings den
Nachteil, daß sie relativ viele Verfahrensschritte bzw.
den Einsatz von zusätzlichen Chemikalien erfordern und
darüber hinaus in vielen Fällen die guten optischen
Eigenschaften wie Brillanz und Klarheit und Glanz des
Decklackes negativ beeinflussen. Ferner geht aus den bis
herigen Untersuchungen hervor, daß die so angebrachten
Lackauflagen in vielen Fällen den hohen Anforderungen
der Temperaturwechselprüfung gemäß DIN 53 496 nicht ge
nügen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man diese
Nachteile weitgehend vermeiden und zu gut haftenden,
haftvermittlerfreien Lackauflagen auf Polyamidsubstraten
gelangen kann, ohne deren mechanische Eigenschaften, wie
Kerbschlagzähigkeit, Schlagzähigkeit und Festigkeit
negativ zu beeinflussen, wenn man die Substrate zunächst
- I. in einer Lösung eines Gemisches von
- a) Halogeniden von Elementen der 1. und/oder 2. Hauptgruppe des Periodensystems und
- b) Salzen aus schwachen anorganischen Basen und starken anorganischen Säuren
- in einem nichtätzenden organischen Quell- oder Lösungsmittel für Polyamide,
- II. oder in einer Lösung der Chelatkomplexe der Salze von Ib) mit Schiffschen Basen, komplexbildenden Aminen, Carbonsäuren, Diketonen, α,β-ungesättigten Ketonen, Phosphinen, in einem nichtätzenden, organischen Quell- oder Lösungsmittel für Poly amide, vorzugsweise in einem technischen Alkohol, vorbehandelt.
Geeignete Halogenide Ia) (Fluoride, Chloride, Bromide,
Jodide) von Elementen der 1. und 2. Hauptgruppe sind
insbesondere die Chloride, wie NaCl, KCl, BaCl2;
bevorzugt sind LiCl, MgCl2, CaCl2 und BaCl2.
Geeignete Salze schwacher Basen und starker Säuren Ib)
sind beispielsweise Sulfate, Nitrate und vor allem
Chloride von Metallen der 3. und 4. Haupt- und Neben
gruppe und von Nichtedelmetallen der 6.-8. Nebengruppe
sowie von Zink oder Kupfer. Bevorzugt sind SnCl2, AlCl3,
TiCl3 , TiCl4, BCl3 und insbesondere FeCl3. Diese Salze
(Metallionen) von b) können auch in Form von Chelatkom
plexen angewendet werden. Besonders bevorzugt werden Ge
mische von LiCl, MgCl2, CaCl2 oder BaCl2 mit FeCl2,
FeCl3, TiCl3, TiCl4, BCl3, AlCl3 oder SnCl2, einge
setzt.
Geeignete Quell- und Lösungsmittel sind solche wie sie
in üblichen Handbüchern über Polyamide beschrieben sind
(vgl. z. B. "Die Polyamide" von Hopff, Müller, Wegner,
Springer-Verlag (1954), sowie "Polymer Handbook", von
Brandrup et al, New York, Band IV (1975)). Beispiels
weise seien genannt: niedrige aliphatische und arali
phatische (technische) Alkohole, wie z. B. Methanol,
Ethanol, Isopropanol, n-Propanol, n-Butanol, Benzylalko
hol und Phenylethylalkohol. Besonders bevorzugt ist Me
thanol. Auch Dimethylsulfoxid und amidgruppenhaltige Lö
sungsmittel, wie Formamid und Dimethylformamid oder Di
methylacetamid, kommen in Betracht. Selbstverständlich
sind auch Mischungen dieser Lösungsmittel einsetzbar.
Gewünschtenfalls können auch übliche Polyamidweich
macher (0,2-10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5-5 Gew.-%
bezogen auf die gesamte Flüssigkeitsmenge) zugesetzt
werden. Beispielhaft seien Benzolsulfonsäuremonoethyl
amid, p-Toluolsulfonsäureamid, Dioxidiphenylsulfon und
Dibenzylphenol, Lactame wie v-Butyrolactam, α-Pyrroli
don, Lactone und Tetrahydrofurfurylalkohol-Carborsäure
ester genannt (vgl. beispielsweise R. Vieweg, Kunst
stoff-Handbuch, Band VI, Carl Hanser Verlag, München
(1966)).
Um die Quellwirkung der erfindungsgemäßen Lösungen zu
reduzieren, können diese gegebenenfalls mit inerten
Lösemitteln wie Wasser, Glykolen wie Ethylenglykol
und/oder Estern niedriger Carbonsäuren, wie z. B.
Butylacetat, in Mengen von 0,1 bis 30 Gew.-% versetzt
werden.
Die Gesamtmenge der erfindungsgemäß zu verwendenden
Salzgemische beträgt vorzugsweise 2,5-25 Gew.-% (be
sonders bevorzugt 5-15 Gew.-%), bezogen auf die
Lösungsmenge. Der Anteil der Salze schwacher Basen
sollte 30 Gew.-% (bezogen auf die Gesamtsalzmenge, die
bis zur jeweiligen Löslichkeitsgrenze ansteigen kann)
nicht übersteigen.
Wie bereits erwähnt, können auch die Metall-Komplexver
verbindungen von Ib), insbesondere der Elemente von Al, Fe,
Ti, Sb, Mo und Cu zur Durchführung des Verfahrens
eingesetzt werden. Nach unseren Beobachtungen sind
solche Komplexverbindungen (II) der o. a. Elemente auf
Basis von Diketonen wie Pentandion-2,4, ungesättigten
Ketonen wie Mesityloxid, aromatischen und/oder ali
phatischen Aminen oder Carbonsäuren wie Ascorbinsäure
geeignet. Als weitere, zur Durchführung des Verfahrens
geeignete Komplexliganden seien aromatische bzw.
(cyclo)aliphatische Phosphine wie Triphenylphosphin oder
Tributylphosphin erwähnt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Vorbehandlung der Oberflächen von Polyamidformteilen für
das anschließende Aufbringen haftfester Lackauflagen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Formteile aus
synthetischen Polyamiden
- I. in einer Lösung eines Gemisches von
- a) Halogeniden von Elementen der 1. und/oder 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente und
- b) Salzen aus schwachen anorganischen Basen und starken anorganischen Säuren
- in einem nichtätzenden, organischen Quell- oder Lösungsmittel für Polyamide und/oder
- II. in einer Lösung von Chelatkomplexen von Ib) mit Schiffschen Basen, Diketonen, A,β-ungesättigten Ketonen und/oder Phosphinen, sowie Aminen oder Car bonsäuren wie Ascorbinsäure, in den in Punkt I genannten Quell- oder Lösungsmitteln, vorzugsweise in einem technischen Alkohol,
während 0,5-30 Minuten, vorzugsweise 1-15 Min., bzw. bei
5-7,5 Minuten bei Temperaturen bis zum Siedepunkt der
Lösungsmittel, z. B. -15 bis 60°C, vorzugsweise 15 bis
40°C, insbesondere bei Raumtemperatur, gegebenenfalls
unter Einwirkung von Ultraschall, vorbehandelt, von
anhaftender Lösung befreit und anschließend direkt mit
dem Lack versieht.
Eine weitere Verfahrensvariante besteht darin, daß man
das Substrat mit einem Gemisch, bestehend aus einem
handelsüblichen Antistatikum und dem bereits angegebenen
Salzgemisch-haltigen bzw. komplexhaltigen Lösungssystem,
behandelt.
Als Antistatika kommen langkettige C8-C35-Paraffin
sulfonsalze, quarternäre Ammoniumsalze wie Tetrabutyl
ammoniumchlorid, Tetramethylammoniumbromid, Diethyldi
butylammoniumsulfat, Tricapryl-methylammoniumchlorid,
Tetracaprylylmethylammoniumbromid, wasserlösliche Salze
der Sulfonsäuren RSO3Na, wobei R einen geradkettigen
Alkylrest mit 8-30 C-Atomen, vorzugsweise C8-C12-
Atomen, darstellt, ferner Alkenylalkylpolypglykolether
in Frage. Ferner Alkylglykolpolyglykolethern der Formel
R1-O-(C n H2 n -O) x -R2
geeignet, wobei
R1H oder einen geradkettigen Alkenylrest mit 8-35
C-Atomen,
R2H oder einen Alkylrest mit 1-12 C-Atomen und
neine ganze Zahl von 2-4, bedeutet, während
xWerte von 0 bis 35 annehmen kann.
Bevorzugt sind Polyether mit n = 2 und/oder 3 oder 4,
(d. h. mit Oxyethylen- und/oder Oxpropylengruppen) und
Molekulargewichten von 150 bis 5000.
Ferner sind Salze solcher Sulfonsäuren, in deren Aus
gangsmaterial R einen ungesättigten Fettalkylrest auf
weist und das Kation Alkali, Erdalkali, Ethanolammonium,
Diethanolammonium und Triethanolammonium-Ionen, ist, als
Antistatika (z. B. in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%) geeig
net. Ferner können Phosphinoxide der allgemeinenFormel
O = PR1,R2,R3 wie beispielsweise in der US-A-37 09 852
beschrieben, bevorzugt Decyl-/Hexyl-/Octyl-
Phosphinoxide (wie beispielsweise auch in der EP-
A 01 34 482 beschrieben) eingesetzt werden.
Die Gesamtmenge der Antistatika beträgt vorzugsweise
0,2-10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5-5 Gew.-%, ganz
besonders bevorzugt 1,0-2,5 Gew.-%.
Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens geht man
zweckmäßigerweise so vor, daß man den Polyamidformkörper
in die erfindungsgemäße Vorbehandlungslösung eintaucht,
nach 0,5-30 Minuten, vorzugsweise 1-15, ganz beson
ders bevorzugt 5-7,5 Minuten, aus dem Bad entfernt,
von anhaftender Lösung befreit und anschließend direkt
mit einem Deck- oder Klarlack oder mit einem kombinier
ten Deck-Klarlacksystem versieht.
Die Behandlung der Polyamid-Substrate erfolgt im allge
meinen von tiefen Temperaturen, z. B. bei -15°C, bis zum
Siedepunkt der verwendeten Lösemittel, vorzugsweise 15
-40°C, besonders bevorzugt bei RT (Raumtemperatur),
d. h. etwa 17-25°C.
Zur Erzeugung einer sehr hohen Oberflächenqualität
können die Formteile gegebenenfalls vor, während oder
nach der Behandlung mit I und/oder II einer Ultraschall
reinigung unterworfen werden.
Die Auswahl der Lösungsmittel in den Vorbehandlungs
bädern muß natürlich so erfolgen, daß sie nicht auf
lösend (z. B. bei gewissen Polyamiden) wirken oder die
mechanischen Eigenschaften der Polyamidformkörper (z. B.
Schlag- und Kerbschlagfestigkeit) reduzieren. Der Durch
schnittsfachmann auf diesem Gebiet kann ohne Schwierig
keiten geeignete Lösungsmittel für das jeweilige Poly
amid auswählen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf sämtliche (ins
besondere handelsübliche) aromatische und/oder ali
phatische Polyamidtypen, insbesondere semikristalline
Typen wie Polyamid-6, Polyamid-6,6, Polyamid-10, -11 und
-12 sowie Mischtypen anwendbar. Es kann sich um Homo
polyamide oder Copolyamide handeln.
Es können sowohl füllstoffhaltige als auch ungefüllte
Polyamide mit gutem Erfolg behandelt werden. Ohne den
Umfang des erfindungsgemäßen Verfahrens einzuschränken
sei erwähnt, daß Polyamide, die als Füllstoffe Mine
ralien wie Talkum, Kreide, Wollastonit, CaF2, Kaolin;
Ruße und übliche Farbpigmente bzw. Oxide wie Titandioxid
und Aluminiumoxid bzw. Verstärkungsmaterialien wie Glas-,
Kohle- und Aramidfasern bzw. -matten sowie deren Mi
schungen untereinander enthalten, gut geeignet sind.
Füllstoffbeimischungen verkürzen je nach Anteil die
erforderliche Behandlungszeit des ungefüllten
Materials.
Darüber hinaus sind schlagfest-modifizierte Polyamid
typen, welche die im Stand der Technik bekannten Modi
fikatoren und Hilfsmittel (wie z. B. Naturkautschuk-,
synthetisches Polyisopren, Polybutadien, Polyisobutylen,
Polyacrylatkautschuktypen, Polystyrol-Polybutadien-Co
polymerisate, EPDM-Elastomertypen, Ethylen-Vinylacetat-
Copolymere oder ihre Mischungen oder gepfropfte Poly-
oder Copolymerisate enthalten, zur Durchführung des
Verfahrens gut geeignet.
Ferner sind Misch- und Cokondensate der besagten
Polyamide mit weiteren Polymeren (wie z. B. 2,6-Dimethyl-
polyphenylenoxiden, Polyphenylensulfiden, Polyestern wie
Polybutylentherephthalat, halogenierten bzw. halogen
freien Polycarbonaten, Polystyrol, aromatischen Imiden,
aliphatischen und/oder aromatischen Amidimiden sowie
deren Mischungen untereinander) zur Durchführung des
Verfahrens geeignet.
Zur Durchführung des neuen Verfahrens sind alle her
kömmlichen, handelsüblichen, sowohl physikalisch- als
auch chemisch-trocknenden, sowie elektronen- oder licht
strahlhärtenden, bzw. wärmehärtenden Ein- und Mehrkom
ponentenlacksysteme gut geeignet. Zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens kommen sowohl Deck- als
auch Klarlacksysteme in Frage. Ohne den Umfang der Er
findung einzuschränken, seine auf herkömmliche DD-Lacke,
Alkyl-, Melaminharz-Lacke, gesättigte Polyesterharze,
härtende, nichthärtende und vinylmodifizierte Alkyld
harze, Harnstoffharze, Melaminharze, Phenolharze, nicht
härtende Phenolharze (Novolacke), TSA (thermosetting
Acrylate)-Lacke, CAB (Cellulose-Acetobutyrat)-Lacke, NC-
(Nitrocellulose)-Lacke, Kautschuk-, Silikon-, Polyol-,
Amin- und Polyamid-haltige Lacksysteme bzw. deren
Mischungen und Cokondensate untereinander hingewiesen
(siehe beispielsweise H. Kittel, Lehrbuch der Lacke und
Beschichtungen, Band IV, S. 76-306, Verlag W. A. Colomb
(1976)). Selbstverständlich können die o. a. Lacke in
Form von echten Lösungen, Dispersionen, Suspensionen
oder kolloidalen Systemen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt werden. Als
Lösemittel kommen sowohl polare (wie Alkohole, Wasser
und Ketone) als auch nicht polare Lösungsmittel (wie
1,1,1-Trichlorethan, Perchlorethylen, Ligroin und
Waschbenzin) in Frage.
Lösemittelarme oder lösemittelfreie Zweikomponenten-Be
schichtungssysteme wie EP-(Epoxidharz)-Lacke, ungesät
tigte UP-(Polyester)-Lacke, Polyurethan-(PU)-Lacke,
Polyacrylat- und Polymethacrylat-Systeme (vgl.
beispielsweise H. Kittel, Lehrbuch der Lacke und
Beschichtungen, Band IV, S. 328-358, Verlag W. A. Colomb
(1976)) bzw. deren Mischungen untereinander werden zur
Durchführung des Verfahrens vorzugsweise eingesetzt.
Selbstverständlich können zur Durchführung des Verfah
rens Lacksysteme, die zusätzliche Stoffe, wie Pigmente,
Bindemittel, Tenside, Oxide, Mineralien und Verstär
kungsmaterialien bzw. Weichmacher und sonstige Hilfs
stoffe wie Antioxidantien, Fungizide und UV-Absorber
enthalten, zur Durchführung des Verfahrens eingesetzt
werden (vgl. H. Kittel, Lehrbuch der Lacke und Be
schichtungen, Band VIII, Teil 2, S. 440-531, Verlag W. A.
Colomb (1980)). Besonders gut geeignet sind übliche
Lacksysteme, die metallische Pigmente auf der Basis von
Aluminiumbronze, Chrom-, Eisen-, Nickel-, Kobalt-, Zink-
und Manganbasis enthalten.
Zum Aufbringen von Lackauflagen auf den nach dem er
findungsgemäßen vorbehandelten Polyamid-Werkstoffen kann
nach den üblichen Methoden wie nach Streich-, Walzen-,
Tauch-, Flut-, Gieß-, Spritz-, Airless-Spritz-, Sieb
druck-, elektrostatischem bzw. thermischem Spritzver
fahren oder nach den Elektroosmose- oder Elektrolyse
verfahren vorgenommen werden.
Die Schichtdicken von Lackauflagen können von 0,01 bis
mehrere hundert µm variiert werden.
Die Lacke, die auf nach dem neuen Verfahren vorbehandel
ten Polyamidoberflächen aufgebracht werden, zeichnen
sich durch ihre hervorragende Abzugsfestigkeit aus und
bestehen die Temperaturwechselprüfung nach DIN 53 496
und Kondenswasser-Klimatest nach DIN 50 017 sehr gut.
Die Abzugsfestigkeitswerte der Lackauflagen gemessen
nach DIN 53 151 liegen im Bereich Gt-0 (sehr gut).
Gegenstand der Erfindung sind auch haftfest lackierte
Polyamidformkörper ohne Haftgrundierung (Primer), vor
behandelt nach Verfahren der Ansprüche 1 bis 9, die pig
mentfreie oder pigmentierte Basis- und/oder Decklacke
aufweisen.
Die verfahrensgemäß vorbehandelten Formkörper weisen im
allgemeinen - neben veränderter Oberflächenstruktur -
Kationen der genannten Elemente, vorzugsweise Al, Ca,
Ti, Sb, Sn, Zn, Fe und/oder Cu auf und sowie gegebenen
falls Halogenidanionen oder Komplexliganden.
Die Verwendung der erfindungsgemäß behandelten/aufge
bauten Polyamidformkörper liegt beispielsweise im Haus
halt-, Elektro-, Elektronik-, Büro-, Automobil-, Flug
zeug-, Bergbau- und Anlagenbereich.
Eine 105 × 145 × 3 mm große, unverstärkte Spritzguß-
Kunststoffplatte aus Polyamid-6 wird 7,5 Minuten in
einem Bad, welches
775 mlEthanol,
225 ml (technisch) destilliertem Wasser,
68,5 gCaCl2, 1,5 gAlCl3, 0,75 gLi-dodecylbenzolsulfonsäure-Salz
68,5 gCaCl2, 1,5 gAlCl3, 0,75 gLi-dodecylbenzolsulfonsäure-Salz
enthält, bei Raumtemperatur vorbehandelt, mit destil
liertem H2O gewaschen, 10 Min. bei 80°C getrocknet. Man
bekommt eine antistatisch ausgerüstete und wasserbe
netzbare Polyamidplatte.
Anschließend wird die so vorbehandelte Platte ohne Haft
grundierung mit einem konventionellen Metallic-CAB-
(Cellulose-Acetobutyrat)-Acrylat-Basislack (Permacon-
Metallic-Vorlack) der Fa. Spies-Hecker GmbH, 5000 Köln
51), welcher vornehmlich aus Aluminiumpulver, Binde
mittel und Lösemittel besteht, bespritzt und bei RT ge
trocknet.
Man erhält einen lackierten Kunststoff mit einem
Metallic-Effekt. Die Lackauflage haftet auf der Sub
stratoberfläche so gut, daß sie den Gitterschnitt-Test
nach DIN 53 151 mit Gt-0 (sehr gut) besteht. Ferner be
steht die oben angegebene Platte problemlos den Tempera
turwechseltest nach DIN 53 496 bzw. den Kondenswasser-
Klimatest nach DIN 50 017 problemlos mit "sehr gut".
Eine 6-Polyamidplatte nach Beispiel 1 wird in einer
"Power-Waschanlage" gereinigt, gespült, getrocknet mit
ionisierender Luft abgeblasen (vgl. Prospekt über
"Desmodur/Desmophen Bayer-Lackrohstoffe", Bestell-Nr.
LS 44427 vom 5. 86, Bayer AG, D-5090 Leverkusen) und dann
mit der im Beispiel 1 angegebenen Lackauflage versehen.
Man bekommt eine lackierte Polyamidplatte. Die Haftung
der Lackauflage auf der Polyamidoberfläche ist so ge
ring, daß sie den Gitterschnitt-Test nach DIN 53 151
nicht besteht (Gt-5 sehr schlecht). Ferner besteht die
Platte weder den Temperaturwechseltest nach DIN 53 496
und noch den Kondenswasser-Klimatest nach DIN 50 017.
Eine 105 × 145 × 3 mm große verstärkte Spritzguß-Kunst
stoffplatte aus Polyamid-6,6 wird 5,5 Minuten in einem
Bad, welches
750 mlEthanol,
250 mldestilliertes Wasser,
70,0 gCaCl2,
1,5 gFe3+-Acetylacetonat,
enthält, bei Raumtemperatur vorbehandelt, mit destil
liertem Wasser im Ultraschallbad gewaschen und bei
Raumtemperatur getrocknet. Man bekommt eine antistatisch
ausgerüstete und wasserbenetzbare Polyamidplatte.
Anschließend wird diese Platte direkt mit einer im
Beispiel 1 angegebenen Metallic-Lackauflage versehen.
Man erhält einen lackierten Kunststoff mit einem
Metallic-Effekt. Die Lackauflage haftet auf der
Substratoberfläche sehr gut. Sie besteht den Gitter
schnitt-Test nach DIN 53 151 mit Gt-0 (sehr gut). Ferner
besteht die Lackauflage sowohl den Temperaturwechseltest
nach DIN 53 496 als auch den Kondenswasser-Klimatest
nach DIN 50 017 problemlos mit "sehr gut".
Eine unverstärkte 6,6-Polyamidplatte nach Beispiel 2
wird in einer "Power-Waschanlage" gereinigt, gespült,
getrocknet, mit ionisierender Luft abgeblasen (vgl.
Prospekt über "Desmodur/Desmophen" Bayer-Lackrohstoffe,
Bestell-Nr. LS 44427 von 5. 86, Bayer AG, D-5090
Leverkusen) und dann mit der im Beispiel 1 angegebenen
Lackauflage versehen. Die Haftung der Lackauflage auf
der Polyamidoberfläche ist so gering, daß sie den
Gitterschnitt-Test nach DIN 53 151 nicht besteht (Gt-5
sehr schlecht). Ferner besteht die Platte weder den
Temperaturwechseltest nach DIN 53 496 und den Kondens
wasser-Klimatest nach DIN 50 017.
Je eine 105 × 145 × 3 mm große glasfaserverstärkte
(∼ 25%) Kunststoffplatte aus Polyamid-6 und aus
Polyamid-6,6 werden je 7 Minuten in einem Bad, welches
aus
700 mlMethanol,
250 mldest. Wasser,
75 gCaCl2,
1,0 gAlCl3,
enthält, bei -40°C vorbehandelt, mit dest. Wasser
gewaschen, getrocknet, mit ionisierender Luft abgeblasen
und dann direkt mit der im Beispiel 1 angegebenen Lack
auflage versehen.
Man bekommt lackierte Polyamidplatten mit einer her
vorragenden Haftung. Die Auflagen bestehen den Gitter
schnitt-Test nach DIN 53 151, den Temperturwechseltest
nach DIN 53 496 und den Kondenswasser-Klimatest nach
DIN 50 017 problemlos mit "sehr gut".
Je eine 105 × 145 × 3 mm große glasfaserverstärkte
(∼ 25%) Kunststoffplatte aus Polyamid-6 bezie
hungsweise aus Polyamid-6,6 nach Beispielen 3-4 werden
in einer "Power-Waschanlage" gereinigt, gespült, ge
trocknet mit ionisierender Luft abgeblasen und dann mit
einer im Beispiel 1 angegebenen Lackauflage versehen.
Die Haftung der Lackauflage auf den Polyamidplatten ist
so gering, daß sie die Tests nach DIN 53 151, DIN 53 496
und DIN 50 017 nicht besteht.
Je eine 105 × 145 × 3 mm große mineralverstärkte Kunst
stoffplatte aus Polyamid-6 und aus Polyamid-6,6 werden
je 10 Minuten in einem Bad, welches aus
1000 mlIsopropanol,
150 mlCaCl2,
3,5 gFe3+-Schiffsche-Base-Komplex (auf der
Basis 1,2-Diaminobenzol und Bissalicyl
aldehyd)
besteht, bei 50°C behandelt, mit Ethanol (technisch)
gewaschen, 10 Min. bei 80°C getrocknet. Man bekommt eine
antistatisch ausgerüstete und wasserbenetzbare Polyamid
platte.
Anschließend wird die so vorbehandelte Platte ohne Haft
grundierung mit einem handelsüblichen füllstoff-freien
2K-Klarlack auf der Basis von Polyisocyanat (Desmo
dur®/Desmophen®) und Polyol hauptsächlich bestehend aus
Polyether, Polyester und Polyacrylat (vom Typ RR 2579
- Richtrezeptur der BAYER AG, D-5090 Leverkusen) ver
sehen und bei RT im Verlaufe von 40 Minuten getrocknet.
Man bekommt eine lackierte Platte. Die Lackauflage
haftet auf der Plattenoberfläche so gut, daß sie die
Tests nach DIN 53 151, DIN 53 496 und DIN 50 017
problemlos mit sehr gut besteht.
Je eine 105 × 145 × 3 mm große mineralverstärkte
Kunststoffplatte aus Polyamid-6 und aus Polyamid-6,6
werden nach dem Vergleichsbeispiel 1 vorgereinigt und
dann nach dem Beispiel 5-6 lackiert. Die Haftung der
Lackauflage auf den Polyamidplatten ist so gering, daß
sie die Tests nach DIN 53 151, DIN 53 496 und DIN 50 017
nicht besteht.
Je eine 105 × 145 × 3 mm große mit Kautschukteilchen
(∼ 30%) schlagfestmodizifierte Kunststoffplatte aus
Polyamid-6 und aus Polyamid-6,6 werden je 6 Minuten in
einem Bad, welches aus
800 mlMethanol,
60CaCl2,
1,0 gAlCl3,
1,5 gTetrabutylammoniumbromit
besteht, bei 20°C behandelt, mit dest. Wasser gewaschen.
Man bekommt antistatisch ausgerüstete bzw. wasserbenetz
bare Polyamidplatten.
Anschließend werden die so vorbehandelten Platten ohne
Haftgrundierung direkt mit einem handelsüblichen Auto-
Einbrennlack auf der Basis von Alkyl-Melaminharzen (vom
Typ Alpinweiß der Fa. Hellac GmbH, D-3330 Helmstedt)
bei 40°C bespritzt und dann bei 80°C 20 Min. getrock
net.
Man bekommt eine haftfestlackierte Platte. Die Lackauf
lage haftet auf der Plattenoberfläche so gut, daß sie
die Tests nach DIN 53 151, DIN 53 496 und DIN 50 017
problemlos mit "sehr gut" besteht.
Je eine 105 × 145 × 3 mm große mit Kautschukteilchen
(∼ 30%) schlagfestmodifizierte Kunststoffplatte aus
Polyamid-6 und aus Polyamid-6,6 nach Beispiel 7-8 werden
nach dem Vergleichsbeispiel 1 vorgereinigt und dann mit
einer im Beispiel 7-8 angegebenen Lackauflage versehen.
Die Haftung der Lackauflage ist so gering (Gt-5 nach
DIN 53 151), daß sie weder der Kondenswasser-Klimatest
nach DIN 50 017 nach der Temperaturwechseltest nach
DIN 53 496 besteht.
Je eine 105 × 145 × 3 mm große mineral- und glasfaser
verstärkte Kunststoffplatte aus Polyamid-6 bzw. Poly
amid-6,6 werden nach Beispiel 1 vorbehandelt und an
schließend nach Beispiel 1 mit einer Metallic-Lackauf
lage versehen.
Man bekommt Kunststoffproben mit einem Metallic-Effekt.
Die Haftung der Lackauflage ist so gut, daß sie die
Tests nach DIN 53 151, DIN 53 496 und DIN 50 017
problemlos mit "sehr gut" besteht.
Eine 90 × 150 × 3 mm starke Kunststoffplatte aus kaut
schukmodifiziertem und glasfaserhaltigem Polyamid-6 wird
10 Min. in einem Bad, welches
750 mlEthanol (technisch),
225 mldest. Wasser,
68,5 gCaCl2,
1,9 gAlCl3
enthält, bei RT vorbehandelt, mit dest. Wasser in Ultra
schallbad 5 Min. gewaschen, getrocknet mit ionisierender
Luft abgeblasen und dann nach Beispiel 3 mit einer Lack
auflage versehen. Man bekommt eine haftfest lackierte
Kunststoff-Probe. Die Haftung der Lackauflage ist so
gut, daß sie den Gitterschnitt-Test mit Gt-0 (sehr gut)
besteht. Ferner besteht die Lackauflage die Prüfungen
nach DIN 53 496 und DIN 50 017 problemlos.
Eine 90 × 150 × 3 mm starke Kunststoffplatte aus einem
handelsüblichen Polyamid-6,6 mit 30 Gew.-% Glasfasern
wird 5 Minuten in einem Bad aus
1500 mlEthanol,
120 gCaCl2,
20 gp-Toluolsulfonamid,
3 gFeCl3
bei Raumtemperatur behandelt, bei RT getrocknet und dann
gemäß Beispiel 1 mit einer Lackauflage versehen. Man be
kommt einen lackierten Werkstoff mit einer sehr guten
Lackhaftung (Gt-0 nach DIN 53 151).
Claims (12)
1. Verfahren zur Vorbehandlung der Oberflächen von
Polyamidformteilen für das anschließende Aufbringen
haftfester Lackauflagen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Formteile aus
synthetischen Polyamiden
- I. in einer Lösung eines Gemisches von
- a) Halogeniden von Elementen der 1. und/oder 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente und
- b) Salzen aus schwachen anorganischen Basen und starken anorganischen Säuren,
in einem nichtätzenden, organischen Quell- oder Lö
sungsmittel für Polyamide und/oder
- II. in einer Lösung von Chelatkomplexen von Ib) mit Schiffschen Basen, Diketonen, α,β-unge sättigten Ketonen, und/oder Phosphinen, sowie komplexbildenden Aminen oder Carbonsäuren, in den in I. genannten Quell- oder Lösungsmit teln, vorzugsweise in einem technischenAlko hol, die zusätzlich Halogenide Ia) enthalten kann,
während 0,5-30 Minuten, vorzugsweise 1-15 min,
bzw. bei 5-7,5 Minuten bei Temperaturen bis zum
Siedepunkt der Lösungsmittel, z. B. -15 bis 60°C,
vorzugsweise 15 bis 40°C, insbesondere bei Raum
temperatur, gegebenenfalls unter Einwirkung von
Ultraschall, vorbehandelt, von anhaftender Lösung
befreit und anschließend direkt mit dem Lack
versieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man 2,5-25 Gew.-%, bevorzugt 5-15 Gew.-% Salz
gemische I. enthaltende Lösungen verwendet.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anteil der Salze schwacher Basen
(Ib) 30 Gew.-% in der Gesamtsalzmenge (Ia + Ib)
nicht übersteigt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Halogenide Ia) Chloride, be
vorzugt LiCl, MgCl2 und CaCl2 verwendet.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Salze schwacher Basen (Ib)
Sulfate, Nitrate und besonders Chloride von
Metallen der 3. und 4. Haupt- und Nebengruppe
und/oder von Nichtedelmetallen der 6. und 8. Neben
gruppe des Periodensystems der Elemente, sowie von
Zink und Kupfer, bevorzugt SnCl2, AlCl3, TiCl3,
BCl3 und insbesondere von FeCl3 verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Gemische von LiCl2, BeCl2, MgCl2
oder CaCl2 mit FeCl2, FeCl3, TiCl3, TiCl4, BCl3,
AlCl3 oder SnCl2 einsetzt.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Quell- und Lösemittel übliche
Lösungsmittel wie niedrige aliphatische oder ar
aliphatische (technische) Alkohole, Dimethylform
amid, Diethylacetamid, Dimethylsulfoxid oder ihre
Mischungen, besonders bevorzugt jedoch Methanol,
gegebenenfalls unter Zusatz von inerten Lösemitteln
wie Wasser, Ethylenglykol und/oder Estern niedri
ger Carbonsäuren der Mengen bis zu 30 Gew.-%, be
zogen auf die flüssigen Lösemittel, verwendet.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Chelatkomplexe der Metalle nach
Ib) mit Schiffschen Basen, Diketen, a,β-ungesättig
ten Ketonen, Ascorbinsäure und/oder Phosphinen in
einem technischen Alkohol, vorzugsweise Methanol,
verwendet.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß man 0,2-10 Gew.-% an üblichen
Weichmachern und/oder 0,2-10 Gew.-% an üblichen
Antistatika zumischt.
10. Haftfest lackierte Formkörper aus Werkstoffen auf
Polyamidbasis ohne Haftgrundierung, vorbehandelt
nach Ansprüchen 1-9 und mit einer herkömmlichen,
pigmenthaltigen oder pigmentfreien Basis- und/oder
Decklack-Auflage.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863636606 DE3636606A1 (de) | 1986-10-28 | 1986-10-28 | Verfahren zur vorbehandlung von polyamidformteilen fuer die haftfeste lackierung |
DE8787110141T DE3772296D1 (de) | 1986-07-25 | 1987-07-14 | Verfahren zur antistatischen ausruestung oder vorbehandlung von polyamiden/polyimiden, die so behandelten werkstoffe und ihre verwendung. |
EP87110141A EP0257274B1 (de) | 1986-07-25 | 1987-07-14 | Verfahren zur antistatischen Ausrüstung oder Vorbehandlung von Polyamiden/Polyimiden, die so behandelten Werkstoffe und ihre Verwendung |
US07/073,567 US4861663A (en) | 1986-07-25 | 1987-07-15 | Process for antistatic treatment or pretreatment of polyamides, polyimides, antistatically treated or pretreated materials, and the use thereof |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863636606 DE3636606A1 (de) | 1986-10-28 | 1986-10-28 | Verfahren zur vorbehandlung von polyamidformteilen fuer die haftfeste lackierung |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3636606A1 true DE3636606A1 (de) | 1988-05-05 |
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ID=6312618
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863636606 Withdrawn DE3636606A1 (de) | 1986-07-25 | 1986-10-28 | Verfahren zur vorbehandlung von polyamidformteilen fuer die haftfeste lackierung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3636606A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2011089208A1 (de) | 2010-01-21 | 2011-07-28 | Mykita Studio Gmbh | Verfahren zur oberflächenbehandlung |
DE202014003102U1 (de) | 2014-04-13 | 2015-07-14 | Fuchs Gmbh & Co. Kg | Im Spritzgussverfahren hergestelltes Kunststoffformteil |
EP2930003A1 (de) | 2014-04-13 | 2015-10-14 | Fuchs Kunststofftechnik GmbH | Im spritzgiessverfahren hergestelltes kunststoffformteil |
US20200406549A1 (en) * | 2018-01-15 | 2020-12-31 | Chanel Parfums Beaute | Method for post-processing a part obtained by additive manufacturing from a plastic material powder |
-
1986
- 1986-10-28 DE DE19863636606 patent/DE3636606A1/de not_active Withdrawn
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US11945165B2 (en) * | 2018-01-15 | 2024-04-02 | Chanel Parfums Beaute | Method including additive manufacturing a part and post-processing with two ionizing bars and a rotary barrel |
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