-
Einfärbevorrichtung für eine Stempelwalze
-
Einfärbevorrichtung für eine Stempelwalze Die Erfindung betrifft eine
Einfärbevorrichtung für eine Stempelwalze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Es ist bekannt, das saugfähige Material, insbesondere Filz, von Farbwalzen
für Einfärbevorrichtungen in größeren Zeitabständen von Hand mit Farbe zu tränken.
Hierbei kann jedoch nicht vermieden werden, daß die Farbübertragung auf die Stempelwalze
erheblichen Schwankungen unterworfen ist und daher die Stempelabdrucke unterschiedlich
stark sind. Auch ist eine ständige Uberwachung der Farbwalze erforderlich und die
sachgemäße Wiederauffrischung der Farbwalze erfordert erhebliches Geschick und Erfahrung.
-
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es auch bekannt, eine selbsttätige
dosierte Farbzuführung zur Farbwalze mit Hilfe einer gesonderten Pumpe vorzunehmen.
-
Hierbei ist jedoch der Aufwand erheblich und durch die größere Anzahl
von bewegbaren Teilen steigen auch der Verschleiß und die Störanfälligkeit. Weiterhin
ist der schwerwiegende Nachteil gegeben, daß bei einer längeren Stillsetzung der
Einfärbevorrichtung die Farbe in der Pumpe und/oder deren Zuleitungen eintrocknet
und somit auch aus diesem Grunde ein einwandfreier Betrieb nicht gewährleistet ist.
-
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einfärbevorrichtung
für eine Stempelwalze mit einer mindestens einen Mantel aus saugfähigem Material
besitzenden Farbwalze zur Farbspeicherung und dosierten Farbabgabe und mit einer
selbsttätigen Farbzuführung zur Farbwalze zu schaffen, die für die Farbzuführung
keine zusätzlichen beweglichen Teile erfordert und damit konstruktiv einfach und
wenig störanfällig ist und bei der außerdem sichergestellt ist, daß vorübergehende
Still setzungen nicht zu einem Eintrocknen der Farbe fUhren.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Farbwalze einen drehbar
um eine vertikal verlaufende Achse angeordneten Walzenkörper aus nicht saugfähigem
Material aufweist, dessen unteres Ende in einen Farbsumpf eintaucht,
daß
in der Wandung der die Achse aufnehmenden Bohrung des Walzenkörpers ein sich von
dessen unterem Ende bis zu einer vorgegebenen Höhe innerhalb des Walzenkörpers erstreckendes
Gewinde vorgesehen ist, und daß sich mindestens ein horizontal verlaufender Kanal
durch den Walzenkörper vom Gewinde bis zum den Walzenkörper umgebenden saugfähigen
Material erstreckt. Hierbei ist vorteilhaft zwischen der Achse und dem Walzenkörper
oberhalb des Gewindes eine luftundurchlässige Dichtung angeordnet. Das Gewinde erstreckt
sich vorzugsweise bis zur halben Hohe des Walzenkörpers.
-
Eine gleichmäßigere und für die Farbwalze schonendere Farbübertragung
auf die Stempelwalze ergibt sich dadurch, daß zwischen der Farbwalze und der Stempelwalze
eine Farbübertragungswalze angeordnet ist. Für diese kann ein justierbares Rakelblech
vorgesehen sein, wobei die von diesem abgestreifte Farbe wieder dem Farbsumpf zuführbar
ist. Die Farbwalze ist vorzugsweise senkrecht zu ihrer Achse verschwenkbar angeordnet
und durch die Kraft einer Feder in Richtung zur Farbübertragungswalze gedrückt Die
Einfärbevorrichtung ist zur Justierung des Abstandes zur Stempelwalze vorteilhaft
über ein exzentrisches Teil gelagert. Dieses kann eine die Antriebswelle für die
Farbübertragungswalze umgebende Hülse sein.
-
Für den Fall, daß die Farbwalze ständig umläuft, d.h. ihre Drehung
nicht in Abhängigkeit von der Anzahl der durchzuführenden Stempelvorgänge erfolgt,
wird, wenn nicht kontinuierlich zu stempelnde Schriftstücke zugeführt werden, dem
Mantel
der Farbwalze zuviel Farbe zugeführt.
-
Um diesen nachteiligen Effekt zu vermeiden, kann eine in Abhängigkeit
von der Anzahl der durchgeführten Stempelvorgrnge betätigbare Farbnachlieferungseinrichtung
für den Farbsumpf vorgesehen sein. Diese ist vorzugsweise in der Weise ausgebildet,
daß ein in einer Stellung mit einem Farbvorratsbehlter und in einer anderen Stellung
mit dem Farbsumpf verbindbarer , in Abhängigkeit von der Anzahl der durchgeführten
tempelvorg5ne betätigbarer Farbmitnehmer zur dosierten Farbübertragung vom Farbvorratsbehälter
zum Farbsumpf vorgesehen ist.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Einfärbevorrichtung
im Querschnitt, Fig. 2 die Einfarbevorrichtuna nach Fig. 1 in der Draufsicht, und
Fig. 3 eine Farbnachlieferungseinrichtung im Querschnitt.
-
In Fig. 1 ist mit 1 eine Platte bezeichnet, die fest in dem die gezeigte
Einfärbevorrichtung aufnehmenden Gehäuse angeordnet ist. In dem Gehäuse ist auch
die nicht dargestellte Stempelwalze drehbar gelagert.
-
Oberhalb der Platte 1 befindet sich eine Wanne 2, die zur Aufnahme
eines Farbsumpfes 3 dient. In die Wanne 2 eingesetzt und aus dieser nach oben herausragend
ist eine Umkleidung 4 für die Einfärbevorrichtung vorgesehen. Von der Umkleidung
4 umschlossen sind eine Farbwalze und eine Ubertragungswalze, wobei die Farbwalze
im wesentlichen aus einem Walzenkörper 5 und einem diesen umgebenden Mantel 6 aus
saugfähigem Material und die Ubertragungswalze aus einem Walzenkern 7 und einer
Beschichtung 8 aus elastischem Material, vorzugsweise Gummi, bestehen. Die Farbwalze
wird durch eine Achse 9 gehalten, die Teil eines U-förmigen Bügels 10 ist, der außerhalb
der Umkleidung 4 um eine senkrechte Achse schwenkbar gelagert ist. Der Bügel 10
ist der Kraft einer Feder 11 in der Weise ausgesetzt, daß die Achse 9 und damit
die Farbwalze zur Ubertragungswalze hin gedrückt werden.
-
Die Übertragungswalze ist mittels einer Schraube 12 auf einer Welle
13 befestigt. Die Welle 13 wird huber eine auf ihr befestigte
Riemenscheibe
14 und ein über diese laufendes, nicht dargestelltes Endlosband mit konstanter Drehgeschwindigkeit
angetrieben. Die Welle 13 ist drehbar in einer mit der Wanne 2 verbundenen Buchse
15 gelagert. Die Drehung der Welle 13 wird auf die Übertragungswalze und von dieser
auf die mit ihr in Berührung stehende Farbwalze übertragen, so daß diese ebenfalls
mit konstanter Sschwindigkeit rotieren.
-
In der Umkleidung 4 befindet sich ein sich über die Länge der Übertragungswalze
erstreckendes Fenster 16, durch das die Übertragungswalze mit der außerhalb der
Umkleidung 4 angeordneten Stempelwalze in Berührung gebracht werden kann. In einer
öffnung der Platte 1 ist eine exzentrische Hülse 17 gelagert, deren Innendurchmesser
dem AuBendurchmesser der Buchse 15 entspricht. Durch Verdrehung der Hülse 17 verschiebt
sich somit die Achse der in ihr befindlichen Buchse 15 und damit auch die Achse
der Welle 13. Dieser Bewegung folgen auch die Wanne 2 und die Umkleidung 4 sowie
die Übertragungswalze und die Farbwalze. Durch Verdrehung der Hülse 17 läßt sich
somit der Abstand der Ubertragungswalze zur Stempelwalze so einstellen, daß eine
ausreichende Farbübertragung zwischen diesen stattfindet ohne daß sie direkt in
Berührung kommen. Damit erfolgt diese Übertragung praktisch verschleißfrei.
-
Nach der Justierung der Einfärbevorrichtung kann diese mittels in
Gewindebuchsen 18, die mit dem Boden der Wanne 2 fest verbunden sind,
gehaltener
Schrauben auf der Platte 1 fixiert werden. In dem sich über die Umkleidung 4 hinaus
erstreckenden Teil der Wanne 2 ist von außen erkennbar, wieviel Farbe sich noch
in ihr befindet, so daß diese gegebenenfalls nachgefüllt werden kann.
-
In der Achse 9 befindet sich ein ringförmiger Einschnitt, in den ein
Uber den Umfang der Achse 9 hinausragender Ring 19 eingesetzt ist. Auf diesen Ring
19 ist ein Deckel 20 aufgesetzt, an den mit Hilfe von Schrauben 21 der Walzenkörper
5 befestigt ist. Die Farbwalze wird somit vom Deckel 20 getragen, und zwar derart,
daß sich das untere Ende des Walzenkörpers 5 etwas über den Boden der Wanne 2 befindet.
-
In den unteren Teil der Wandung der die Achse 9 aufnehmenden Bohrung
des Walzenkörpers 5 ist ein Gewinde 22 eingeschnitten. Dieses Gewinde ist so ausgebildet,
daß es bei der im Betrieb der Einfärbevorrichtung vorgegebenen Drehrichtung der
Farbwalze Farbe aus dem Farbsumpf 3 entlang der Achse 9 nach oben befördert. Es
muß sich so viel Farbe im Farbsumpf 3 befinden, daß das untere Ende des Walzenkörpers
5 stets von Farbe umgeben ist. Durch den Abstand zwischen dem unteren Ende des Walzenkörpers
5 und dem Boden der Wanne 2 ist sichergestellt, daß das Gewinde 22 an seinem unteren
Ende Farbe aufnehmen kann. Es können zu diesem Zweck auch gegebenenfalls Durchbrüche
im in den Farbsumpf 3 eintauchenden Teil des Walzenkörpers 5 vorgesehen sein.
-
Oberhalb des Farbsumpfes 3 ist am Walzenkörper 5 ein ringförmiger
Spritzschutz 23 vorgesehen, durch den vermieden wird, daß bei der Drehung des Trägerkörpers
5 Farbe gegen dessen untere Fläche gespritzt wird und diese dann zum Mantel 6 wandert.
-
Oberhalb des Gewindes 22 befindet sich ein Hohlraum 24, in dem sich
die vom Gewinde 22 nach oben beförderte Farbe sammelt. Oberhalb des Hohlraums 24
liegt der Walzenkörper 5 dicht an der Achse 9 an, so daß keine Farbe aus dem Hohlraum
24 entlang der Achse 9 nach oben entweichen kann. Es ist hier zusätzlich eine Dichtung
25 vorgesehen, die auch luftundurchlässig ist, so daß zwischen Achse 9 und Walzenkörper
5 keine Luft in den Hohlraum 24 eindringen kann, die ein Eintrocknen der Farbe zur
Folge haben könnte.
-
Vom Hohlraum 24 ist ein Kanal 26 horizontal durch den Walzenkörper
5 bis zum Mantel 6 geführt. Dieser dient zur Weiterleitung der durch das Gewinde
22 in den Hohlraum 24 beförderten Farbe. Zur besseren Farbverteilung können auch
mehrere derartige Kanäle vorgesehen sein, die sich sternförmig vom Hohlraum 24 zum
Mantel 6 erstrecken. Am dem Mantel 6 zugewandten Ende des Kanals bzw. der Kanäle
26 ist eine im Walzenkörper 5 ausgebildete Rinne 27 vorgesehen, die sich ringförmig
entlang der Innenfläche des Mantels 6 erstreckt.
-
Hierdurch wird eine gleichmäßige Farbverteilung über den Innenumfang
des Mantels 6 erreicht. Durch die Kapillarwirkung des saugfähigen Materials verteilt
sich die Farbe
gleichmäßig über den gesamten Querschnitt des Mantels
6, so daß ein gleichmäßiger Farbfilm auf die Beschichtung 8 der Ubertragungswalze
übertragen wird. Gegenüber der Übertragungswalze ist ein Rakelblech 28 vorgesehen,
dessen Abstand zur Beschichtung 8 der Übertragungswalze mittels Einstellschrauben
29 justiert werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, stets einen Farbfilm vorgegebener
Dicke auf der Beschichtung 8 zu erhalten, so daß auch die Farbübertragung auf die
Stempelwalze gleichmäßig ist und stets Stempelabdrücke von gleicher Stärke erzielt
werden. Die vom Rakelblech 28 abgestreifte Farbe fließt nach unten in den Farbsumpf
3. Bei Unterbrechung des Stempelbetriebes wird die Einfärbevorrichtung über die
Welle 13 weiterhin mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben. Dadurch wird auch
Farbe zur Farbwalze und von dieser zur Übertragungswalze befördert, obwohl von der
Stempelwalze keine Farbe abgenommen wird. Die sich demgemäß auf der Ubertragungswalze
ansammelnde Farbe wird jedoch durch das Rakelblech 28 abgestreift und wieder dem
Farbsumpf 3 zugeleitet, so daß sie in einem geschlossenen Kreislauf geführt wird.
-
Ein Eintrocknen der Farbe an den kritischen Stellen, das heißt im
Gewinde 22, im Hohlraum 24, im Kanal 26 und in der Rinne 27, kann bei der dargestellten
Einfärbevorrichtung nicht erfolgen, da diese Stellen vor Luftzutritt geschützt sind.
Ein Lufteintritt in das Gewinde 22 von unten wird durch den Farbsumpf 3, ein Lufteintritt
von oben durch die Dichtung
zwischen Achse 9 und Walzenkörper 5
und schließlich ein Lufteintritt zu der Rinne 27 und dem äußeren Ende des Kanals
26 wird durch den mit Farbe getränkten Mantel 6 verhindert. Die Farbzuführung zur
Farbwalze bzw. zu deren Mantel aus saugfähigem Material erfordert keine zusätzlichen
beweglichen Teile, so daß die beschriebene Einfärbevorrichtung konstruktiv sehr
einfach ist.
-
Für den Fall, daß die Farbwalze fortlaufend angetrieben wird, die
zu stempelnden Gegenstände jedoch in unterschiedlichen Zeitabständen zugeführt werden,
würde, da mehr Farbe geliefert als beim Stempeln abgenommen wird, an der Oberfläche
der Farbwalze ein Farbüberschuß auftreten. Dieser Nachteil wird vermieden, wenn
die Farbnachlieferung für den Farbsumpf in Abhängigkeit von der Anzahl der durchgeführten
Stempelvorgänge gesteuert wird. In Fig. 3 ist eine entsprechende Farbnachlieferungseinrichtung
dargestellt.
-
Eine Farbflasche 30 weist mit ihrer Entleerungsöffnun nach unten,
so daß mit Hilfe einer nicht gezeigten Entlüftungsöffnung Farbe nach unten ausfließen
kann.
-
Das untere, die Entleerungsöffnung aufweisende Ende der Farbflasche
30 ist in einem Block 31 gehalten, der eine horizontale zylindrische Bohrung enthält,
in der ein Stößel 32 verschiebbar gelagert ist. Durch eine Druckfeder 33 und ein
nicht dargestelltes Betätigungselement wird der Stößel 32 normalerweise in der gezeigten
Stellung gehalten. In dieser Stellung steht eine den Stöpel 32 umgebende Ringnut
34 mit der Entleerungsöffnung der Farbflasche30 in Verbindung so daß die Ringnut
34 mit Farbe gefüllt ist bzw. wird
Der durch eine Dichtung 35 gegenüber
dem Block 31 abgedichtete Stößel 32 kann durch das Betätigungselement, beispielsweise
einen Elektromagneten, gegen die Kraft der Druckfeder 33 so verschoben werden, daß
die Verbindung zwischen der Farbflasche 30 und der Ringnut 34 unterbrochen und stattdessen
eine Verbindung zwischen der Ringnut 34 und dem Farbsumpf 3 über eine Bohrung 36
im Block 31 hergestellt wird.
-
Da die Ringnut 34 gleichzeitig in den Bereich einer Entlüftungsbohrung
37 gelangt, fließt die Farbe aus der Ringnut 34 in den Farbsumpf 3. Nach der Rückkehr
des Stößels 32 in die gezeigte Stellung wird die Ringnut 34 wieder mit Farbe gefüllt.
Bei jeder Verschiebung des Stößels 32 nach links wird somit dem Farbsumpf 3 eine
bestimmte, dem Volumen der Ringnut 34 entsprechende Farbmenge zugeführt.
-
Das Betätigungselement für den Stößel 32 wird in Abhängigkeit von
den durchgeführten Stempelvorgängen gesteuert. Ein Zähler erfaßt diese Anzahl der
zu stempelnden Gegenstände und nach jeweils einer vorgegebenen Anzahl neu gezählter
Gegenstände wird der Stößel 32 einmal verschoben. Auf diese Weise erhält der Farbsumpf
3 nur soviel Farbe, wie beim Stempeln tatsächlich verbraucht wird. Die der Farbwalze
zugeführte Farbmenge andererseits ist auf die in den Farbsumpf 3 nachgelieferte
Menge begrenzt, so daß auch bei ständig umlaufender Farbwalze diese nicht mehr Farbe
erhält als zum Stempeln benötigt -wird.
-
- Leerseite -