DE3603220C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verformungsdilatometer nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Unter
suchung von Meßproben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
Derartige Labormeßgeräte und -verfahren dienen dazu, die
Eigenschaften von Materialien oder Materialkombinationen
anhand kleiner Proben zu untersuchen. Eine typische Auf
gabe herkömmlicher Dilatometer ist es, die Wärmedehnungen
von Materialproben über einen weiten Temperaturbereich auf
zuzeichnen, wodurch nicht nur das Dehnverhalten selbst,
sondern auch - etwa bei Stahlproben - das Gefüge erkennbar
wird, wenn etwa eine zuvor erhitzte Probe beim Abkühlen
auf ihre Längenänderung überwacht wird. Mit Hilfe von
Deformationsdilatometern ist es weiterhin möglich, eine
Probe zunächst durch ein Stauchen zwischen den Stempeln
in vorgegebener Weise zu verformen, um die sich dann er
gebenden Materialeigenschaften anhand der Wärmedehnung zu
analysieren. Damit lassen sich aufwendige Verformungser
gebnisse anhand kleiner Proben preisgünstig vorhersehen und
auch durch wiederholte Versuche mit veränderten Verformungs
graden und -temperaturen optimieren. Ein Verformungsdilatometer
dieser Art, das Verformungen genau vorzugeben erlaubt,
ist aus der DE 34 17 633 A1 bekannt.
Die Vorgabe einer bestimmten Verformung gibt aber nur un
zulänglichen Aufschluß über die Veränderungen des Materials
im Laufe der Verformung, die aber für die Beurteilung des
Gefüges, für die Entwicklung kritischer Strukturen und
auch für das Auftreten besonderer Verformungsreaktionen
des Gefüges überaus wichtig sein können.
Aufgabe der Er
findung ist es dementsprechend, ein Verformungsdilatometer
so auszugestalten, daß es mit begrenztem Aufwand einen
möglichst umfassenden Aufschluß über das Verhalten des
Materials, über seine Eigenschaften und Strukturen im
Verlaufe seiner Verformung zu liefern vermag. Aufgabe der
Erfindung ist es weiterhin, ein Meßverfahren für
Materialproben, bei dem diese einer Verformung unter
zogen und auf ihre Materialeigenschaften untersucht werden,
so auszugestalten, daß sich mit begrenztem labormäßigem
Aufwand ein guter Aufschluß über die Eigenschaften und
das Verhalten des Materials ergibt.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe von einem Verformungs
dilatometer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgehend
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Mit einer solchen Ausgestaltung eines Verformungsdilatometers
hat sich die Möglichkeit aufgetan, ein Material während
seiner Verformung in Bezug auf seinen Verformungswider
stand zu überwachen und von daher schon, insbesondere aber
auch in Verbindung mit einer Dilatationsmessung nach dem
Verformen genaueren Einblick in die Gefügestruktur zu
erhalten. So läßt sich beispielsweise in Bezug auf die
Verformung von Stählen zu immer festeren und zäheren
Strukturen durch eine gleichzeitige Überwachung von Ver
formungskräften und Verformungsweg herausfinden, wie bei
spielsweise die Rekristallisation des Austenits bei unter
schiedlichen Temperaturen und unter Bestimmung der einzelnen
Gefügeanteile von z. B. Austenit und Ferrit verläuft.
Gleichzeitig kann aber auch festgestellt werden, bei
welchen Temperaturen, Verformungsgraden und Verformungs
geschwindigkeiten besondere Widerstände des Materials zu
erwarten sind, die häufig in unerwarteten Fällen schon
zu Zerstörungen an Walzgerüsten und anderen großtechnischen
Verformungseinrichtungen geführt haben.
Ein solches Meßgerät erlaubt es also, unter Laborbedingungen
und damit bei geringem Aufwand, hoher Präzision, hoher
Kontrollierbarkeit und Reproduzierbarkeit der Versuchs
bedingungen Materialbearbeitungsvorgänge und -ergebnisse
zu ermitteln.
Es versteht sich dabei, daß ein Verformungsdilatometer gerätetechnisch
die besten Voraussetzungen für ein solches Meßverfahren
bietet, daß aber die Verformungssimulation der
hier angestrebten Art einer Labormessung nicht unbedingt
mit einem Dehnungsmeßgerät ausgeführt werden muß, vielmehr
auch unter Verzicht auf die Dehnungsmessung ausgeführt
werden kann, wobei wünschenswerte Strukturanalysen auch mit
optischen oder chemischen Hilfsmitteln gefunden werden
können.
Zwar finden sich im sonstigen Stand der Technik auch Meßeinrichtungen,
die Belastungsversuche an Proben mit Last- und
Wegmessung ermöglichen, doch geht es dabei nicht um nahestehende
Versuchseinrichtungen und Versuchsaufgaben. So ist
in Institut of Materials Science Problems, Academy of Sciences
of the UkrSSr, Translated from Zavodskaya Laboratoriya,
Vol. 33, Nr. 11, pp. 1454-1455 (2), November 67, eine Einrichtung
für einen Dauerstandsversuch beschrieben, bei dem
eine Zugprobe auf Kriechverhalten und Belastbarkeit bei
unterschiedlichen Temperaturen untersucht werden kann. Weiter
ist aus der DD 2 45 576 A3 eine Anordnung zur Warmfestigkeit
hochschmelzender, elektrisch leitender Werkstoffe bekannt.
Diese vergleichsweise einfachen Vorrichtungen zur Festigkeitsprüfung
sind nicht geeignet, ähnliche Aufschlüsse über eine
Probe wie ein Verformungsdilatometer zu liefern.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen. In der nachfolgenden Beschreibung ist
ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung
anhand einer Zeichnung näher erläutert.
In der einzigen Figur der Zeichnung ist ein Verformungs
dilatometer teils schematisiert, teils in schaltbild
licher Form dargestellt.
Das insgesamt mit 1 bezeichnete Verformungsmeßgerät erfaßt
eine Materialprobe 2 - z. B. eine Stahlprobe in normge
rechter, zylindrischer Form - zwischen zwei Stempelflächen
3, 4, die einander zugewandt als Stirnseite jeweils eines von
zwei Deformationsstempeln 5, 6 ausgebildet sind.
Der Bereich der Materialprobe 2 wird von einer Heiz- und
Kühleinrichtung umschlossen, die bekannter Art sein kann
und z. B. für metallische Materialproben eine Induktions
spule für die Wirbelstromerhitzung der Probe und eine Gas
leitungswendel für Kühlgas umfaßt, welches zur Zwangs
kühlung auf die Probe geblasen werden kann. Mit einer Meß
spule 8 kann unter anderem die Heizleistung der Heiz- und
Kühleinrichtung 7 überwacht werden, weiterhin ermöglicht
ein Thermometer 9 eine Temperaturmessung an der Probe
selbst.
Die Deformationsstempel 5 und 6 sind an jeweils einem von
zwei hier rahmenförmig dargestellten Trägern 10, 11 be
festigt, von denen ersterer beweglich ausgebildet ist,
während letzterer im allgemeinen feststeht und dazu bei
spielsweise mit einer Grundplatte des Gerätes, mit einem
Arbeitstisch o. dgl. verbunden ist. Zwei hydraulische Stell
glieder 12, 13, die an dem Träger 11 befestigt sind und gegen
pufferartige Ansätze am Träger 10 mit linear ausfahrenden
Kolben 14, 15 gerichtet sind, erlauben es, zunächst den
Abstand der Träger 10, 11 in diesem Bereich zu durchfahren
und dann eine Druckeinwirkung auf den Träger 10 auszuüben,
die in Richtung einer Annäherung der beiden Stempel 5, 6
geht. Die Materialprobe 2 kann damit gestaucht werden, ins
besondere wenn sie zuvor auf eine Verformungstemperatur er
hitzt worden ist.
Um die fortschreitende Verformung laufend zu überwachen und
um den Verformungsendzustand - ggf. auch Zwischenzustände -
präzise zu messen, ist ein Wegaufnehmer 16 vorgesehen, der
die Bewegung des Trägers 10 gegenüber der Gerätebasis (und
damit auch gegenüber dem Träger 11) mißt. Es handelt sich
hier um einen Differentialtransformator, dessen Kern mit
dem Träger 10 verbunden ist und dessen elektrisches Ausgangs
signal an eine Meß- und Aufzeichnungseinrichtung 17 gegeben
wird. Diese Meß- und Aufzeichnungseinrichtung erhält auch
ein Meßsignal vom Temperaturmesser 9 und ein weiteres Meß
signal von einer Kraftmeßeinrichtung 18 zur Aufnahme der auf
die Probe 2 ausgeübten Druckkräfte. Diese Kraftmeßeinrichtung
ist hier als Kraftmeßdose ausgebildet und liegt an der der
Stirnseite 3 abgelegenen Endfläche des Deformationsstempels
5 in den Träger 10 eingebettet.
Damit ist es möglich, bei einem vorgegebenen, z.B. gleich
förmigem Verformungsvorgang laufend die auftretenden
Reaktionskräfte der Probe 2 über die Kraftmeßeinrichtung 18
festzustellen und in der Meß- und Aufzeichnungseinrichtung
17 festzuhalten wie auch gewünschtenfalls gleichzeitig zu
einer Bildaufzeichnung aufzubereiten.
Die Meß- und Aufzeichnungseinrichtung 17 gibt ein Steuer
signal an einen Regler 19 heraus, der auf ein Drosselventil
20 wirkt. Dieses Drosselventil liegt in einer Hydraulikleitung
21, die von (irgend-) einer geeigneten Druckversorgung 22
ausgeht und zunächst zu einem Durchflußmesser 23 führt,
um sich danach zu den beiden hydraulischen Stellgliedern 12
und 13 zu verzweigen. Der Durchflußmesser liefert (neben
dem Wegsignal des Wegaufnehmers 16) ein Regelsignal für
die Bewegungssteuerung zu den Stellgliedern 12 und 13 über
das Drosselventil 20. Das Meßsignal des Durchflußmessers 13
wird gleichfalls in den Regler 19 eingegeben und in einem
unterlagerten, schnellansprechenden Regelkreis zur Regelung
des Durchflusses mit Hilfe des Drosselventils 20 verwandt.
Eine weitere Meß- und Aufzeichnungseinrichtung 24 empfängt
die Meßsignale des Thermofühlers 9, um danach die Heiz- und
Kühleinrichtung in vorgegebener Weise auszusteuern. Ein Meß
signal von der Meßspule 8 kann als zusätzliches Hilfssignal
für einen unterlagerten Regelkreis zur Einstellung der Heiz
leistung verwandt werden. Insbesondere aber liefert die
Meßspule 8 ein Meßsignal, das, in Beziehung zur Induktion der
Heizeinrichtung gesetzt, Aufschluß über die Induktion von
Wirbelströmen in der Probe und damit über das Verhältnis
elektromagnetisch unterschiedlicher Gefügeanteile ergibt.
Auch dieses Signal kann in der Meß- und Aufzeichnungsein
richtung 17 ausgewertet werden.
Mit diesen Meß-, Aufzeichnungs- und Regeleinrichtungen läßt
sich eine Materialprobe in vorgebbarer Weise aufheizen,
abkühlen und verformen, um dabei die auftretenden Kräfte zu
messen. Aus diesen vom Verformungsgrad und der Verformungs
geschwindigkeit abhängigen Kräften ergeben sich wichtige
Rückschlüsse auf die Struktur des Materials. Es ergeben sich
aber auch wichtige Rückschlüsse auf die Reaktionen des
Materials bei einer großtechnischen Ausführung. Beispiels
weise können mehrstufige Verformungsvorgänge bei unter
schiedlichen Verformungsgeschwindigkeiten durch stufenweises
Aufheizen und/oder Abkühlen und stufenweise Verformung vor
gesehen werden, um einen Walzvorgang zu simulieren und das
Verhalten des Materials bei diesem Walzvorgang kennenzu
lernen. Zwischenzeitliche Verfestigungen des Materials,
die sonst zu größeren Schäden führen können, lassen sich
damit voraussehen. Es ergeben sich aber auch von der
Reaktion des Materials her Aufschlüsse darüber, wie sich
das Gefüge genauer zusammensetzt, wie also jeweils etwa der
Austenit- und Ferritanteil in einem Stahlgefüge ist. Dies
wiederum ermöglicht es dem Fachmann, Verbesserungen für den
weiteren wie auch für den vorangehenden Verformungsgang
vorzusehen.
In der in der Zeichnung skizzierten Stellung des Meß- und
Umformungsgerätes befinden sich die Kolben 14, 15 der beiden
hydraulischen Stellglieder 12, 13 außer Eingriff mit dem
Träger 10. In dieser Stellung kann das Gerät als Dilatometer
arbeiten, um im Wege einer Feinmessung die temperaturab
hängigen Dehnungen des Materials wahrzunehmen und damit nicht
nur das Wärmedehnverhalten des Materials, sondern auch seine
Struktur in grundsätzlich bei der Anwendung von Dilato
metern bekannten Verfahren zu erschließen.
Zu diesem Zweck sind unter Berücksichtigung der hohen
Präzision einer Wegmessung und der hohen Temperaturen an
die üblicherweise aus hitzefestem keramischem Material
bestehenden Deformationsstempel 5 und 6 Taststäbe 25 und 26
spielfrei mit Hilfe von Andruckfedern 27, 28 angelegt, die
als Differentialübertrager die Bewegung der Deformations
stempel 5, 6 gegeneinander auf eine schwimmend gelagerte
Dilatations-Feinmeßeinrichtung 29 übertragen. Die insoweit
bekannte Dilatationsmessung liefert ein Wegsignal an eine
Meß- und Aufzeichnungseinrichtung 30, der auch das Temperatur
signal vom Thermometer 9 zugeführt wird, zusätzlich aber auch
ein Induktionssignal von der Meßspule 8 für einen elektro
magnetischen Materialaufschluß.
Grundsätzlich ist es zwar möglich, die Dilatations-Fein
meßeinrichtung mit Hilfe einer Meßbereichsumschaltung und
entsprechend großer Arbeitsbereichs-Auslegung für die
Messung des Verformungsweges einzurichten. Einfacher sind
jedoch die Präzisionsanforderungen an die beiden unter
schiedlichen Wegmessungen hier mit zwei Wegaufnehmern
16, 29 zu realisieren.
Zur Durchführung dieser Meßaufgaben ist also dem eigentlichen
gerätetechnischen Teil ein elektronischer Teil mit Meß-
und Aufzeichnungseinrichtungen 17 und 30 sowie Regelein
richtungen 19 und 24 beigestellt, die grundsätzlich in her
kömmlicher Weise in Form von Einzelgeräten ausgeführt sein
können. Vorzugsweise wird der elektronische Teil aber weitest
gehend von einem durch eine strichpunktierte Umfassungs
linie angedeuteten Rechner 31 gebildet, der auch eine
Steuerung 32 für den Meßablauf umfaßt und das Erreichen
und Einhalten von vorgegebenen Temperaturwerten, Ver
formungsgeschwindigkeiten, Verformungszuständen in vorge
gebener Aufeinanderfolge überwacht und auslöst. Es versteht
sich, daß ein solcher gerätetechnischer Teil erforderlichen
falls mit vorgeschalteten Verstärkern, Analog-Digital-
Umsetzern, mit zumindest einer Programmier- oder Eingabeein
richtung u. dgl. dem Fachmann geläufigen Meßausstattungen
versehen sein kann.
Claims (15)
1. Verformungsdilatometer für Materialproben, z.B. Stahl
proben, mit zwei Deformationsstempeln zum Erfassen einer
Probe zwischen einander zugewandten Stempelflächen, einem
mit den Deformationsstempeln verbindbaren Stellglied zum
Deformieren der Probe, einer Dilatations-Feinmeßeinrichtung
zur Aufnahme von Abstandsänderungen der Deformationsstempel
in Abhängigkeit von Wärmedehnungen der Probe sowie einem
der Probe zugeordneten Thermometer, gekennzeichnet durch
eine Wegmeßeinrichtung (16, 17) zur Aufnahme des Verformungs
wegs an zumindest einem der Deformationsstempel (5, 6) und
eine Kraftmeßeinrichtung (17, 18) zur Aufnahme der Defor
mationskraft bei der Deformation.
2. Verformungsdilatometer nach Anspruch 1 mit einem einen
axial verschiebbaren Kern aufweisenden Differentialtrans
formator für die Dilatationsmessung, dadurch gekennzeichnet,
daß der Differentialtransformator (29) auf einen den Ver
formungsweg erfassenden Meßbereich umschaltbar ist.
3. Verformungsdilatometer nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß es eine von der Dilatations-Feinmeßein
richtung (29) unabhängige Wegmeßeinrichtung (16) aufweist.
4. Verformungsdilatometer nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wegmeßeinrichtung einen Differential
transformator (16) umfaßt.
5. Verformungsdilatometer nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftmeßeinrichtung
(18) an dem der Stempelfläche (3) abgelegenen Ende eines
der Preßstempel (5) angeordnet ist.
6. Verformungsdilatometer nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftmeßein
richtung eine Meßdose (18) mit Dehnungsmeßstreifen umfaßt.
7. Verformungsdilatometer nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied zumindest
ein hydraulisches Stellglied (12, 13) mit einem steuerbaren
Einlaßventil (20) umfaßt.
8. Verformungsdilatometer nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stellglied (12, 13) eine Durchfluß
meßeinrichtung (23) in seiner Einlaßleitung (21) aufweist.
9. Verformungsdilatometer nach Anspruch 7 oder 8, da
durch gekennzeichnet, daß das Einlaßventil (21) durch einen
Regler (19) betätigt wird, der eine vorgegebene Weg-Zeit-
Funktion für den Stellgliedweg überwacht.
10. Verformungsdilatometer nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Meßwerte
der Kraftmessung und der Verformungs-Wegmessung während
der Verformung in einer Meß- und Aufzeichnungseinrichtung
(17) aufgezeichnet werden.
11. Verformungsdilatometer nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung (17) für die Ver
formungskraft und den Verformungsweg mit einem Digital
rechner (31) für eine Meßauswertung und -aufzeichnung ge
bildet sind.
12. Verformungsdilatometer nach Anspruch 11 in Verbindung
mit Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Digital
rechner (31) zugleich als Regler (19) mit dem Einlaß
ventil (20) verbunden ist.
13. Verformungsdilatometer nach einem der Ansprüche 1
bis 12, mit einer der Probe zugeordneten induktiven
Heizeinrichtung, gekennzeichnet durch eine gleichfalls der
Probe zugeordnete Wirbelstrom-Meßspule (8).
14. Verfahren zur Untersuchung von Meßproben bei vor
gegebenen Temperaturen und Verformungen;
zur Anwendung eines Verformungsdilatometers nach einem
der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Verformung sowohl die Verformungskräfte wie auch der
Verformungsweg fortlaufend gemessen und aufgezeichnet
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verformung nach einem vorgegebenen Sollwertver
lauf durch zumindest ein reglerbeaufschlagtes Stellglied
(12, 13) erfolgt.
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