DE357397C - Vorrichtung zum Fuehren der Nadel durch den Presskanal bei Stroh- u. dgl. Pressen - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zum zwangs weisen Führen der Nadel durch den Preßraum bei Stroh- u. dgl. Pressen, und zwar bei solchen, bei denen während des Ganges der Presse eine Umstellung zum Binden von verschieden großen Ballen vorgenommen werden kann. Das Neue besteht in der Anordnung einer zweiteiligen Klauenkupplung, von der der eine Teil achsial verschiebbar, aber nicht drehbar auf der Nadelwelle lagert und durch an der Kupplung angebrachte Klauen dann verschoben wird und mit dem Preßkolben in Verbindung tritt, sowie während eines Hin- und Herganges desselben in \^rerhindung mit ihm _; bleibt, wenn die vom Zackenrade betätigte < Daumenwelle den drehbar auf der Nadelwelle I lagernden, unter Federwirkung stehenden Teil der Kupplung auslöst.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes durch Abb. ι bis 5 dargestellt. Abb. 1 stellt die Vorrichtung in der Seitenansicht mit soeben gekuppeltem Nadelbügel dar, Abb. 2 den Nadelbügel in höchster Stellung im Preßkanal, Abb. 3 die Vorrichtung in der \^Torderansicht, Abb. 4 das Zackenrad mit der Daumenwelle in teilweisem Schnitt in Einzeldarstellung und Abb. 5 in Einzeldarstellung das mit der Nadel welle verbundene Sperrad. Die Abb. 6 und 7 zeigen die Kupplung in größerem Maßstabe in gekuppelter und entkuppelter Stellung.

Auf der Nadel welle 1, die die Stecheisen 2

zum Führen der Bindemittel für die Ballen durch den Preßkanal 3 trägt, lagert eine zweiteilige Klauenkupplung, deren eine Hälfte 4^a lose auf der Nadelwelle 1 sitzt, während die andere Hälfte 4* dieser Kupplung auf einem Keil 5 achsial verschiebbar, aber nicht drehbar auf der Nadelwelle 1 angeordnet ist.

Am freien Ende der Nadelwelle 1 sitzt lose ein Hebelarm 6, der vom Wagen des Preßkolbens 7 aus dauernd ein Stück bin und her gedreht wird.

Im Hebelarm 6 ist eine Buchse 8 angeordnet, die zur Lagerung der Schraubenfeder 19 dient, welche über die Welle 1 gesteckt ist und das Bestreben hat, die Kupplungshälfte 4^S gegen die andere Kupplungshälfte 4^a zu drücken. Die Kupplungshälfte 4^& ist mit Klauen 4° ausgerüstet, die in entsprechend große Aussparungen der Kupplungshälfte 4^a eingreifen. Die Klauen sind seitlich abgerundet, so daß sie sich beim Verdrehen eines Kupplungsteiles leicht aus dem anderen Kupplungsteil herausdrängen lassen. Am Kupplungsteil 4^a sitzt ein Arm 9 mit Anschlag 9°, der in die Bahn der Nase io° eines Hebels 10 reicht, welcher auf dem Kupplungsteil sitzt. Am Hebel 10 ist ein Zapfen 20 angebracht, der in die Aussparung 21 am Hebel 6 zeitweise eingreift. Die Kupplungshälfte4^a trägt außerdem eine Nase 12, die sich zeitweise gegen den Hebel 14 stützt, der mit dem Finger 15 in Verbindung steht, welcher durch die Daumen 16 einer Muffe betätigt wird, die vom Zackenrade 17 und zeitweise vom Sperrad 18 aus bewegt wird, das fest auf der Welle 1 sitzt und dessen Zähne so gerichtet sind, daß bei Drehung der Welle 1 in der einen Richtung durch eine an der Muffe angebrachte Klinke die Welle 1 mitgenommen wird, bei Drehung der Welle in der anderen Richtung aber die Klinke über die Zähne des Sperrades 18 hinweggleitet. Zackenrad 17 sowohl als auch die Muffe sitzen lose auf der Nadelwelle 1. An dem Hebel 9 greift eine Zugfeder 23 an, die am Maschinengestell festgehakt ist und bestrebt ist, den Hebelarm 9 mit der Kupplungshälfte 4^a und der Nase 12 auf der Welle 1 zu drehen.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Durch das Zackenrad 17, welches durch: das vom Kolben vorgeschobene Stroh im Preßkanal in Drehung versetzt wird^;, wird die Muffe mitgenommen, und die auf ihr angebrachten Daumen 16 heben den Finger 15 aus, wodurch der mit ihm verbundene Hebel 14 von der Nase 12 entfernt wird. Die Feder 23 tritt in Wirkung und dreht den Hebelarm 9 mit der mit ihm verbundenen Kupplungshälfte 4° und der Nase 12. Dadurch aber werden die Klauen 4° der Kupplungshälfte 4* aus der Aussparung der Kupplungshälfte 4⁰ seitlich herausgedrückt und die Kupplungshälfte 4^h mit Arm 10 und Zapfen 20 auf Keil 5 bzw. Welle 1 seitlich verschoben.

Der Zapfen 20 tritt in die Aussparung 21 des Hebelarmes 6 ein und führt so eine Kupplung zwischen diesem Arm und der Kupplungshälfte 4? herbei, die nicht drehbar auf der Nadel welle 1 sitzt. Beim Vormarsch des Kolbens werden also der Hebel 6, Hebel 10 und mit ihm die Kupplungshälfte 4* gedreht. Da diese nicht drehbar auf der Welle ι lagert, so wird die Welle 1 ge- . zwungen, die Drehung mitzumachen, und der Nadelbügel 2 wird) hochgehoben und durch den Preßkanal 3 gestoßen.

Auf dem¹ Wege stößt die Nase io^a des Hebels 10 an den Anschlag g^a des Hebels 9 und dreht diesen unter Überwindung des Zuges der Feder 23 zurück; dabei wird die Kupplungshälfte 4* mit zurückgedreht und ebenso die Nase 12, welche sich am Hebel 14 fängt, der durch das- Gewicht vorgedrückt wird. Beim Rückgange des Kolbens werden auch Arm 6 und 10 sowie die Kupplungshälfte 4^ϋ und Welle 1 zwangiäufig zurückgedreht und der Nadelbügel 2 aus dem Preßkanal 3 herausgezogen. Auf diesem Wege wird, unter dem Druck der Schraubenfeder 19 die Kupplungshälfte 4^& auf der Welle 1 verschoben, weil die Klauen4° dieses Kupplungsteiles in die Aussparungen der anderen Kupplungshälfte 4^a hineingleiten. Durch das Verschieben der Kupplungshälfte 4^b wird der 95-Hebel 10 ebenfalls verschoben und dadurch der an ihm befestigte Zapfen 20 aus der Aussparung 21 des Hebelarmeso gezogen. Die Kupplung zwischen Arm 6 bzw. Preßkolbenwagen einerseits und Kupplungshälfte 4^h und der Nadel'welle 1 anderseits ist aufgehoben, und die Nadel steht still, bis eine weitere Nase 16 unter den Finger 15 gelangt, diesen aushebt und das Spiel von neuem· beginnt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum Führen der Nadel durch den Preßkanal bei Stroh- u. dgl. Pressen, bei der die Stecheisen zwangläufig hin und her bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung der Stecheisenwelle mit einem vom Kolbenwagen in bekannter Weise ständig hin und her bewegten Hebel durch eine vom Meßrade betätigte, auf der Stecheisenwelle sitzende Klauenkupplung erfolgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.