DE354580C - Haenge- und Abspannisolator - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 12. JUNi 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 354580 KLASSE 21c GRUPPE 13

(M68891

Motor Aktiengesellschaft für angewandte Elektrizität in Baden, Schweiz.

Hänge- und Abspannisolator. Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. April 1920 ab.

Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund der Anmeldung in der Schweiz vom 7. April 191g beansprucht.

Es sind schon Hänge- und Abspännisolatoren bekannt mit einem: seinem Ende zu verdickten Einspannkopf, mindestens einerseits, der von einer Metallkappe umgeben ist. Diese bekannten Hänge- und Abspannisolatoren

weisen mit dem Alter wachsende Unzuverlässigkeit infolge Zerstörung des Isoliermaterials (Porzellan oder Glas) an der Fassungsstelle durch zusätzliche mechanische Beanspruchurl·- gen, hervorgerufen durch Wärmedehnungs-

erscheinungen; und teilweise durch Treiben des Kittmittels, auf. Die Folge davon ist das elektrische Durchschlagen des Isolators. Dieser Übelstand ist wohl hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß eine einigermaßen zuverlässige Berechnung der mechanischen Beanspruchung solcher Isolatoren bisher nicht möglich war. Eine solche soll durch vorliegende Erfindung ermöglicht werden. Dazu ist

ίο die Metallkappe mit dem Einspannkopf des Isolators mit Hilfe einer Zwischenschicht eines erstarrten Materials derart verbunden, daß der tragende Teil der Zwischenschicht ein den Einspannkopf hintergreifendes' konisches Rohrstück bildet. Diese Form.- des tragenden Teils der Zwischenschicht ermöglicht es, die von der Zugwirkung herrührende mechanische Beanspruchung sowohl des Porzellans, der Zwischenschicht als auch' der Metallkappe leicht

ao zu berechnen, so daß die Bestimmung der Abmessungen des Einspannkopfes und der Metallkappe sowie die Wahl des Materials für die Zwischenschicht für einen hinsichtlich der aus der Zugwirkung auf den Isolator resultie-

ä5 renden Beanspruchung gewünschten Sicherheitsgrad im Gegensatz zu den bisherigen Konstruktionen keinerlei Schwierigkeiten mehr bietet.

In der Zeichnung ist ein Hänge- und Abspannisolator mit Einspannköpfen beiderseits als Beispiel im Längsschnitt dargestellt. Es ist ι der Körper des Isolationsstücks, 2 sind die Einspannköpfe desselben, und 3 sind Mantelränder, 4 sind Metallkappen, welche der Einfachheit halber ungeteilt sind und die Einspannköpfe 2 umgeben. Sie dienen zur Anhängung eines Isolators gleicher Gestaltung zwecks Bildung von Isolatorketten. Jede Metallkappe 4 ist mit ihrem Einspannkopf 2 durch eine Zwischenschicht 5 verbunden. Diese besteht aus einem nach dem Eingießen erstarrten Material, z. B. Zement oder Metall. Die äußere Mantelfläche 6 des Einspannkopfes 2 und die innere Mantelfläche 7 der Metallkappe 4 sind nun auf der Strecke j, dem tragenden Teil, so gestaltet, daß dieser Teil der Zwischenschicht 5 ein den Einspannkopf 2 hintergreifendes konisches Rohrstück bildet. Hierdurch läßt sich der tragende Teil berechnen. Wenn z. B. der Isolator eine Zugkraft Z = 4 000 kg gerade noch aushalten soll und eine spezifische Zugbeanspruchung im Porzellan ζ = 90 kg/cm? gewählt wird, so ergibt sich ein auf Zug arbeitender Querschnitt des Porzellankörpers, von

4000

^{= 44}'⁴

(die untere Grenze der Zugfestigkeit von Hartporzellan beträgt, wie eine Reihe von Reißproben mit der vorliegenden Fassung ergaben, über 90 kg/cm⁸). Der spezifische Druck auf die konische Mantelfläche des Einspannkopfes 2 ist dann gleich

M cosß

kg/cm²,

wobei

M = π · s (R -fr) cm²

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Hierbei ist der spezifische Flächendruck auf das Porzellan des Einspannkopfes 2 begrenzt durch denjenigen Druck, bei welchem das Ausgießmetall der Zwischenschicht zu fließen beginnt. Für Zinn beispielsweise liegt diese Grenze bei etwa 350 kg/cm², während die Druckfestigkeit des Porzellans 600 bis 1400 kg/cm² beträgt. Die mechanische Beanspruchung der Kappe 4 läßt sich leicht ermitteln, so daß auch deren Größeberechnung für den gewünschten Sicherheitsgrad keinerlei Schwierigkeit mehr bietet.

   Hänge- und Abspannisolator mit einem seinem Ende zu verdickten Einspannkopf, mindestens einerseits, über dem durch eine Zwischenschicht eines erstarrten Materials eine Metallkappe befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (5) von der Kopf oberfläche an bis zum Rande der Metallkappe (4) als eine den Kopf (2) hintergreifende und so nur den belasteten Kopf auf Druck beanspruchende konische Röhre (j) ausgebildet ist, welche einen ihrer geometrischen Form wegen leicht berechenbaren Tragkörper bildet.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.