DE3544684C2 - Verfahren zum Sanieren verunreinigter Böden - Google Patents
Verfahren zum Sanieren verunreinigter BödenInfo
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- A01B79/00—Methods for working soil
Landscapes
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- Mechanical Engineering (AREA)
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- Environmental Sciences (AREA)
- Processing Of Solid Wastes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sanieren von
durch flüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe verunreinigte
Böden. Im Rahmen gesteigerten Umweltbewußtseins und ver
besserter Meßmethoden werden immer mehr durch flüchtige
halogenierte Kohlenwasserstoffe verunreinigte Böden fest
gestellt. Es handelt sich hierbei insbesondere um Verun
reinigungen durch Tri-und Perchlorkohlenwasserstoffe.
Es ist insbesondere problematisch, wenn diese Stoffe
in das Grundwasser geraten, da hierdurch die Trinkwasser
versorgung gefährdet wird. Man hat bisher versucht, ver
unreinigte Bereiche durch Bodenaustausch oder durch Entlastungs
brunnen zu sanieren bzw. einzugrenzen.
Die Halogenkohlenwasserstoff enthaltenden Lösungsmittel
sinken im Boden zunächst wenige Meter herab, wobei sie
im Formboden praktisch aufgesogen werden.
An der unteren
Grenze des verunreinigten Bereichs befindet sich die
gesättigte Flüssigkeitsphase, die immer tiefer sinkt,
bis das beschriebene Absinken durch Aufsaugen der Flüssig
keit durch den Boden zunächst zum Stillstand kommt oder
eine undurchlässige Schicht erreicht wird. Dies ist häufig
der Fall, wovor die Verunreinigung den Grundwasserspiegel
erreicht. Die Verunreinigung wird dann in dem Grundwasser
spiegel durch Wasserlöslichkeit und Diffusion transportiert.
Es ist daher wesentlich, Sanierungsmaßnahmen einzuleiten,
bevor die halogenierten Kohlenwasserstoffe im Verunreinigungs
bereich zum Grundwasser gefördert werden. Hier wird in
der Regel die Auflage erteilt, den gesamten verunreinigten
Boden auszuheben und durch frischen Boden zu ersetzen.
Dies ist oft nicht möglich, wenn der verunreinigte Bereich
beispielsweise überbaut ist. Außerdem ist dieses bekannte
Vorgehen mit erheblichen Kosten verbunden. Es wurde weiter
hin schon vorgeschlagen, die chlorierten Kohlenwasserstoffe
durch Absaugen der im Boden befindlichen Bodenluft im ver
unreinigten oder kontaminierten Bereich zu entfernen. Hier
zu wird eine Vakuumlanze in den Boden eingebracht, deren
oberes Ende dicht in der Bodenoberfläche einsetzt und
deren unteres Ende Öffnungen aufweist, durch welche aus
dem Boden die Bodenluft abgesaugt werden kann. Ein erster
Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß es nur
bei einer dichten Bodendecke, beispielsweise einer Boden
platte aus Beton, durchführbar ist, da sich sonst nahe
der Lanze ein Nebenfluß bildet und ein effektives Absaugen
der chlorierten Kohlenwasserstoffe nicht erfolgt. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß die Bodenluft von
etwa der Bodenoberfläche zum unteren Ende der Lanze hin
gesogen und damit auch die chlorierten Kohlenwasserstoffe
nach unten gesogen werden. Man muß bei diesem Verfahren
sogar mit einer Erhöhung der Konzentration der Kohlen
wasserstoffe im Grundwasser rechnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Ver
meidung der vorgenannten Nachteile ein kostengünstiges
Verfahren zum zuverlässigen Sanieren von verunreinigten
Böden zu schaffen.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht hierzu vor, daß
Löcher in den Boden eingebracht werden, wobei die
Öffnungen der Löcher nicht hermetisch verschlossen
werden, sondern gasdurchlässig bleiben, in die Löcher
ein Rohr geringeren Durchmessers eingebracht und
über dessen unteres offenes Ende Gas in die Löcher
eingepumpt oder aus diesen abgesaugt wird.
Wesentlich ist beim erfindungsgemäßen Verfahren, daß das
in die Löcher eingebrachte Rohr einen geringeren Durch
messer als das Loch selbst aufweist und daß die Loch
öffnungen nicht hermetisch abgeschlossen, sondern offen
sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird damit Luft durch
die Löcher und die in diesen befindlichen Rohre zirku
liert. Hierdurch wird in den Löchern eine Reduktion der
Konzentration an halogenierten Kohlenwasserstoffen erreicht,
so daß die Löcher für diese als Senken wirken, und diese
aus dem Bodenbereich in die Löcher hin diffundieren und
dort wiederum abgesaugt werden. Die Löcher müssen nicht
senkrecht, sondern können auch schräg oder waagerecht in
den Boden eingebracht werden, beispielsweise auch entlang
der Grenze eines verunreinigten Bereichs, wodurch eine weit
gehende Trennung von verunreinigtem zu nicht verunreinigtem
Bereich geschaffen wird. Im Gegensatz zum Stande der Technik
ist nur eine geringe Pumpleistung erforderlich, da aufgrund
der Ausnutzung der Diffusion eine verstärkte Pumpleistung
nicht zu einer schnelleren Sanierung, sondern lediglich
zu einer Verringerung der Konzentration an halogenierten
Kohlenwasserstoffen in der abgesaugten oder abgepumpten
Luft führt. Es sind daher lediglich kleine Pumpen erforder
lich, die ohne Probleme und ohne störende Geräusche lange
arbeiten können, da der Sanierungsvorgang sich über mehrere
Monate erstrecken kann, kann auch weniger als 10 l pro
Minute Luft gefördert werden. Vorzugsweise ist vorgesehen,
daß die Löcher bis zur unteren Grenze der Verunreinigung
geführt und die Rohre bis nahe dem Boden der Löcher
eingebracht werden. Der Durchmesser des in den Boden
eingebrachten Loches kann zwischen 1 bis 5 cm liegen und
liegt vorzugsweise im Bereich von 2 bis 3 cm, wobei das
Hohlrohr ein 6-mm-Rohr ist. Wird die mit Lösungsmittel
beladene Luft aus den Löchern gesaugt, können die Lösungs
mittel in entsprechenden Filtern gesammelt werden. Das
erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise eingesetzt,
wenn die Verunreinigung noch nicht ins Grundwasser gelangt
ist und arbeitet dann oberhalb des Grundwassers. Aber
auch ein Vortreiben der Löcher bis in den Grundwasser
bereich und ein Arbeiten in diesen Bereich liegt im
Rahmen der Erfindung.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens unter Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen
erläutert ist. Dabei zeigt die einzige Figur:
eine schematische Darstellung einer Anordnung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
Die Zeichnung zeigt einen durch flüchtige chlorierte
Kohlenwasserstoffe, insbesondere Trichlorethen oder Perchlor
ethen verunreinigten Bodenbereich 1 unterhalb einer Boden
oberfläche 2. Der verunreinigte Bereich 1 ist aber im
dargestellten Ausführungsbeispiel mit seiner unteren
Grenze 3 noch nicht bis zum Grundwasserspiegel 4 gedrungen.
Im verunreinigten Bereich 1 sind Löcher 6 gesetzt, bei
spielsweise durch Bohren oder Rammen mit geeigneten Werk
zeugen. In die Löcher 6 sind Rohre 7 eingesteckt,
die an ihrem aus der Bodenoberfläche 2 herausragenden
Ende über Schläuche 8 mit einer Pumpe 9 verbunden sind.
Die Lochöffnungen 11 sind nicht abgedichtet. Durch die
Hohlrohre 6 wird über deren unteren offenen Enden 12
Luft in die Löcher 6 eingeblasen. Es ist wichtig, daß
diese eingeblasene Luft über die Lochöffnungen 11 aus
den Löchern 6 austreten kann. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren bildet sich in den Löchern 6 innerhalb des
verunreinigten Bodenbereichs 1 eine Senke oder Unterkon
zentration an chlorierten Kohlenwasserstoffen. Dies führt
dazu, daß aus dem Bodenbereich 1 die Kohlenwasserstoffe
in die Löcher 6 hinein diffundieren und dort im dargestellten
Ausführungsbeispiel ausgeblasen werden. Stattdessen könnten
sie auch abgesaugt werden. Für das erfindungsgemäße Ver
fahren ist es wichtig, daß die Kohlenwasserstoffe ledig
lich aus dem verunreinigten Bodenbereich 1 in die Löcher 6
diffundieren, nicht aber in diese hereingesaugt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren mag zwar einige Zeit
benötigen. Es kann aber mit einer Pumpe 9 kleiner Leistung
arbeiten, die pro Loch auf jeden Fall weniger als 10 Liter
Luft pro Minute fördert, da eine höhere Förderleistung
nicht zu einem höheren Austrag an chlorierten Kohlenwasser
stoffen,sondern lediglich zu einer weiteren Verdünnung
der aus den Löchern 6 geförderten Luft führt. Auf jeden
Fall ist das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber dem
herkömmlichen Abräumen der verunreinigten Erde und Ersatz
derselben preisgünstiger und weist nicht die Nachteile
eines Herabsaugens der Kohlenwasserstoffe aus der verunreinig
ten Erde auf.
Claims (7)
1. Verfahren zum Sanieren von durch flüchtige halogenierte
Kohlenwasserstoffe verunreinigte Böden,
dadurch gekennzeichnet,
daß Löcher in den Boden eingebracht werden, wobei die
Öffnungen der Löcher nicht hermetisch verschlossen
werden, sondern gasdurchlässig bleiben, in die
Löcher ein Rohr geringeren Durchmessers eingebracht
und über dessen unteres offenes Ende Gas in die Löcher
eingepumpt oder aus diesen abgesaugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Löcher bis zur unteren Grenze des Verunreinigungs
bereichs geführt und die Rohre bis nahe dem Boden der
Löcher eingebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Löcher mit Durchmessern von 1 bis 5 cm eingebracht werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Löcher mit Durchmessern von 2-3 cm eingebracht werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß 6-mm-Rohre
eingebracht werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß weniger als 10 l Luft
pro Minute gefördert wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftförderung durch
die Löcher sich über mehrere Monate erstreckt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19853544684 DE3544684C2 (de) | 1985-12-18 | 1985-12-18 | Verfahren zum Sanieren verunreinigter Böden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853544684 DE3544684C2 (de) | 1985-12-18 | 1985-12-18 | Verfahren zum Sanieren verunreinigter Böden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3544684A1 DE3544684A1 (de) | 1987-06-19 |
DE3544684C2 true DE3544684C2 (de) | 1993-11-18 |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19853544684 Expired - Fee Related DE3544684C2 (de) | 1985-12-18 | 1985-12-18 | Verfahren zum Sanieren verunreinigter Böden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Families Citing this family (4)
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CN114303502A (zh) * | 2021-12-20 | 2022-04-12 | 江苏杞林生态环境建设有限公司 | 一种园林绿化土壤内部修复通气用地埋管 |
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1985
- 1985-12-18 DE DE19853544684 patent/DE3544684C2/de not_active Expired - Fee Related
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