DE3543391A1 - Verfahren zum verfestigen von tritium aus hto-haltigen fluessigkeiten - Google Patents
Verfahren zum verfestigen von tritium aus hto-haltigen fluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verfestigen von
Tritium aus HTO-haltigen Flüssigkeiten, bei welchem nach
Anreicherung des HTO in der Flüssigkeit diese zumindest
zum Teil in ein Tritium enthaltendes Gas überführt
wird.
Zuf Verfestigung von radioaktivem Tritium in Form von HTO enthaltenden
Wässern wird oft ein anorganisches Bindemittel,
wie z. B. Zement, angewendet (DE-PS 29 17 060). Hierbei
können dem Tritium haltigen Wasser oder dem Zement Zusätze
beigefügt werden, die entweder der Erhöhung der Wasseraufnahme
dienen und damit eine höhere Beladung des Verfestigungsproduktes
mit HTO ermöglichen, oder die die Wärmetönung
des abbindenden Zementes beeinflussen können.
HTO-Dampf als radioaktiver, gasförmiger Bestandteil von
Abgasen kann auch in bestimmten Zeolithen absorbiert und
fixiert werden (EP-OS 01 39 955). Hierbei werden die
Zeolithe bei erhöhter Temperatur bis zu einem gewissen
Restwassergehalt entwässert, danach bei verhältnismäßig
tiefen Temperaturen der HTO-Dampf sorbiert und schließlich
bei mehreren hundert °C und einem erhöhten Druck im Zeolithen
fixiert. Weiterhin wurde vorgeschlagen, HTO-enthaltendes
Wasser an anorganischen Hydraten und Adsorbentien zu adsorbieren.
Bei der Anwendung dieser Verfahren wirkt sich
jedoch nachteilig aus, daß entweder die Beladung des Endproduktes
an HTO verhältnismäßig gering ist oder daß die
Verfestigungsprodukte zu hohe Leckraten für HTO aufweisen.
Es sind auch Fixierungsmethoden bekannt geworden, bei
welchen das HTO in gasförmiges Tritium (HT bzw. T2)
konvertiert wird und das Tritium beispielsweise in Metallen
als Metalltritide oder in organischen Polymeren über
Hydrierungsreaktionen (Tritiierungsreaktionen) eingebunden
werden. Nachteile dieser Methoden sind jedoch die schwierige
Handhabung des hoch radioaktiven Gases und der hiermit
verbundene hohe Aufwand an Apparaturen und an Kosten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Verfestigen von Tritium aus HTO-haltigen Flüssigkeiten
zu schaffen, mit welchem Verfestigungsprodukte erhalten
werden, die einerseits eine verhältnismäßig hohe
Auslaugbeständigkeit aufweisen und die andererseits eine
verhältnismäßig hohe Beladung mit radioaktivem Tritium
erlauben in Verbindung mit einfacher Durchführbarkeit
und geringem Aufwand an Apparaturen und Kosten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
a) die HTO-enthaltende Flüssigkeit mit einer hydrolysierbaren Substanz in Kontakt gebracht wird, wonach eines der beiden Hydrolyse-Produkte, das Tritium enthält, in gasförmigem Zustand anfällt und vom anderen Hydrolyse- Produkt abgetrennt wird,
b) das gasförmige Hydrolyse-Produkt mit einer protonierbaren Substanz aus mindestens einer Verbindung mit starrem Gerüst und mit sterisch schwer zugänglichen N-Atomen aus der Gruppe
b1) bicyclische N-Verbindungen mit maximal 5 Brückenatomen mit und ohne Donatoren,
b2) Bis-N-alkylierte polykondensierte aromatische Diamine in einer Lösung in Kontakt gebracht wird, wobei ein tritiiertes Ammonium-Salz dieser Substanz entsteht,
c) das Salz aus dieser Lösung abgetrennt wird und
d) in eine auslaugbeständige Verfestigungsmatrix in an sich bekannter Weise inkorporiert wird.
a) die HTO-enthaltende Flüssigkeit mit einer hydrolysierbaren Substanz in Kontakt gebracht wird, wonach eines der beiden Hydrolyse-Produkte, das Tritium enthält, in gasförmigem Zustand anfällt und vom anderen Hydrolyse- Produkt abgetrennt wird,
b) das gasförmige Hydrolyse-Produkt mit einer protonierbaren Substanz aus mindestens einer Verbindung mit starrem Gerüst und mit sterisch schwer zugänglichen N-Atomen aus der Gruppe
b1) bicyclische N-Verbindungen mit maximal 5 Brückenatomen mit und ohne Donatoren,
b2) Bis-N-alkylierte polykondensierte aromatische Diamine in einer Lösung in Kontakt gebracht wird, wobei ein tritiiertes Ammonium-Salz dieser Substanz entsteht,
c) das Salz aus dieser Lösung abgetrennt wird und
d) in eine auslaugbeständige Verfestigungsmatrix in an sich bekannter Weise inkorporiert wird.
Die Verbindungen der ersten Gruppe bilden starre Käfigstrukturen,
in denen die kovalent gebundenen Tritionen
eingelagert und über H-Brücken fixiert werden. Die lipophilen
Ketten schirmen die Tritionen von externen Angriffen
ab.
Die Verbindungen der zweiten Gruppe sind Diamine mit voluminösen
lipophilen Alkylresten am Stickstoff. Die Tritionen
werden an einem der N-Atome kovalent gebunden und durch H-
Brückenbildung zum zweiten N-Atom stabilisiert. Vorhandene
Alkylreste schirmen die eingelagerten Tritionen vor externen
Angriffen ab.
Als Bis-N-alkylierte polykondensierte aromatische Diamine
können Derivate des N-alkylierten 1,8-Diaminonaphthalins
und Derivate des N-alkylierten 4,5-Diaminofluorens verwendet
werden.
Als hydrolysierbare Substanz werden Säurehalogenide
aus der Gruppe SOCl2, SO2Cl2, POCl3, C2O2Cl2 oder
anorganische Nichtmetall-Halogenide aus der Gruppe
PCl3, PCl5 verwendet. Im Falle der Verwendung von
SOCl2 oder SO2Cl2, wobei SO2 respektive SO3 entstehen,
wird das Tritium enthaltende Hydrolyse-Produkt
durch Ausfrieren des SO2 respektive des SO3 abgetrennt.
Im Falle der Verwendung von PCl3, PCl5 oder POCl3 wird
das gasförmige, Tritium enthaltende Hydrolyse-Produkt
durch Ausdampfen abgetrennt. In einer vorteilhaften Ausbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als bicyclische
N-Verbindung ein bicyclisches Diamin der allgemeinen
Struktur
in welcher x = 2, 3, 4, 5,
y = 3, 4, 5 und
z = 3, 4, 5
sein kann, verwendet. Als vorteilhaft brauchbar hat sich die Verbindung 1,6-Diazabicyclo[4.4.4.]tetradecan erwiesen. In einer anderen Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als bicyclische N-Verbindung ein bicyclischer Aminopolyether der allgemeinen Struktur in welcher x = 2, 3; y = 2, 3 und z = 2, 3 sein kann und
R′ = H, CH3, CH2CH3
R″ = H, CH3, CH2CH3
R‴ = H, CH3, CH2CH3 bedeutet, verwendet. Als vorteilhaft brauchbar hat sich auch die Verbindung 1,7-Diaza-4,10,15-trioxabicyclo [5.5.5.]-heptadecan (Cryptand 1.1.1.) erwiesen. In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden als Derivate des N-alkylierten 1,8- Diaminonaphthalins und des N-alkylierten 4,5-Diaminofluorens solche verwendet, welche als Reste R CH3- oder CH3CH2- Gruppen enthalten. Das Inkontaktbringen des Tritium enthaltenden, gasförmigen Hydrolyse-Produktes mit der protonierbaren Substanz kann in einer wäßrigen Lösung erfolgen. Vorteilhafterweise ist die wäßrige Lösung mit HTO angereichert und wird vor ihrer Anwendung durch Einleiten zu mindest eines Teils des T-enthaltenden, gasförmigen Hydrolyse-Produktes HCl/TCl bis auf pH1 angesäuert. Das Inkontaktbringen des Tritium enthaltenden, gasförmigen Hydrolyse-Produktes mit der protonierbaren Substanz kann aber auch in einem organischen Lösungsmittel erfolgen. Dann wird als organisches Lösungsmittel ein solches aus der Gruppe CHCl3, CCl4, Cl2CH2, Cl2CH- CHCl2, Toluol, Xylol, Benzol, Heptan, Dioxan und THF verwendet. Das Abtrennen des tritiierten Ammonium-Salzes aus der Lösung kann durch a) Ausfällen und Abtrennen des Niederschlages, durch b) Auskristallisieren und Abtrennung der Kristalle, durch c) Gefriertrocknung oder durch d) Abdampfen des Lösungsmittels erfolgen und das verbleibende Filtrat aus a) oder die Mutterlauge aus b) oder c) für die Kontaktierungslösung wiederverwendet werden.
y = 3, 4, 5 und
z = 3, 4, 5
sein kann, verwendet. Als vorteilhaft brauchbar hat sich die Verbindung 1,6-Diazabicyclo[4.4.4.]tetradecan erwiesen. In einer anderen Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als bicyclische N-Verbindung ein bicyclischer Aminopolyether der allgemeinen Struktur in welcher x = 2, 3; y = 2, 3 und z = 2, 3 sein kann und
R′ = H, CH3, CH2CH3
R″ = H, CH3, CH2CH3
R‴ = H, CH3, CH2CH3 bedeutet, verwendet. Als vorteilhaft brauchbar hat sich auch die Verbindung 1,7-Diaza-4,10,15-trioxabicyclo [5.5.5.]-heptadecan (Cryptand 1.1.1.) erwiesen. In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden als Derivate des N-alkylierten 1,8- Diaminonaphthalins und des N-alkylierten 4,5-Diaminofluorens solche verwendet, welche als Reste R CH3- oder CH3CH2- Gruppen enthalten. Das Inkontaktbringen des Tritium enthaltenden, gasförmigen Hydrolyse-Produktes mit der protonierbaren Substanz kann in einer wäßrigen Lösung erfolgen. Vorteilhafterweise ist die wäßrige Lösung mit HTO angereichert und wird vor ihrer Anwendung durch Einleiten zu mindest eines Teils des T-enthaltenden, gasförmigen Hydrolyse-Produktes HCl/TCl bis auf pH1 angesäuert. Das Inkontaktbringen des Tritium enthaltenden, gasförmigen Hydrolyse-Produktes mit der protonierbaren Substanz kann aber auch in einem organischen Lösungsmittel erfolgen. Dann wird als organisches Lösungsmittel ein solches aus der Gruppe CHCl3, CCl4, Cl2CH2, Cl2CH- CHCl2, Toluol, Xylol, Benzol, Heptan, Dioxan und THF verwendet. Das Abtrennen des tritiierten Ammonium-Salzes aus der Lösung kann durch a) Ausfällen und Abtrennen des Niederschlages, durch b) Auskristallisieren und Abtrennung der Kristalle, durch c) Gefriertrocknung oder durch d) Abdampfen des Lösungsmittels erfolgen und das verbleibende Filtrat aus a) oder die Mutterlauge aus b) oder c) für die Kontaktierungslösung wiederverwendet werden.
Die erfindungsgemäße Wirkung des Verfahrens kann verbessert
werden, wenn die Tritiierung der protonierbaren
Substanz in mehrmaligen Wiederholungen (Stufen) ausgeführt
wird. Zum Ausfällen des tritiierten Ammonium-Salzes
werden vorteilhafterweise Fällungsmittel mit Anionen aus
der Gruppe Pikrat, Perchlorat, Nitrat, Tetrajodobismutat,
Hexafluoroantimonat und Tetrafluoroborat verwendet.
Eine verbesserte Wirkung wird hierbei erzielt, wenn der
wäßrigen, HTO-haltenden Lösung vor der Fällung des tritiierten
Ammonium-Salzes ein mit Wasser mischbares organisches
Lösungsmittel aus der Gruppe Methanol, Ethanol,
Isopropanol und 1,4-Dioxan zugesetzt wird. Wird das
tritiierte Ammonium-Salz durch Abdampfen abgetrennt,
dann kann es von Vorteil sein, wenn nur ein Teil des
Lösungsmittels abdestilliert wird in einer Menge bis
die Sättigungskonzentration des Salzes in der Lösung
überschritten ist und das Salz auskristallisiert. Im
Falle einer wäßrigen Lösung des tritiierten Ammonium-
Salzes kann dann eine Verbesserung der Abtrennung erzielt
werden, wenn vor dem Abdestillieren der Teilmenge Wasser
ein organisches Lösungsmittel aus der Gruppe Methanol,
Ethanol, Isopropanol und 1,4-Dioxan zugesetzt wird.
Als auslaugbeständige Verfestigungsmatrix, in die das
tritiierte Ammonium-Salz inkorporiert wird, werden
hydraulische Zemente, polymer imprägnierter Zement (PIZ-
Zement), makrodefektfreier Zement (MDF-Zement), Bitumen
oder polymere Kunststoffe verwendet.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren brauchbaren protonierbaren
und damit tritiierbaren Substanzen müssen
(1) protonierbar sein, wobei H⁺/T⁺ kovalent im Wertstoff gebunden wird;
(2) polyfunktionell sein: Die Polyfunktionalität ermöglicht die Bildung weitergehender, das kovalent gebundene Proton stabilisierender Bindungen, z. B. die Bildung von Wasserstoffbrückenbindungen;
(3) über ein hohes Maß an Starrheit und Inflexibilität verfügen, damit der Austausch wirksam unterdrückt werden kann (die konformative Beweglichkeit muß sehr eingeschränkt sein);
(4) darüber hinaus eine solche Struktur der Gesamtverbindung gewährleisten, daß nukleophile und elektrophile Angriffe durch Reaktanden von außen weitgehend ausgeschlossen sind. Um dies zu erreichen, müssen die protonierbaren Substanzen (da protonierte Verbindungen in der Regel sehr schnell austauschen), weitgehend käfigartig aufgebaut sein, so daß das im Hohlraum eingelagerte H⁺/T⁺ einem chemischen Zugriff von außen entzogen ist. Dies gelingt durch:
- Käfigstrukturen mit starren lipophilen Ketten. Hierdurch wird verhindert, daß austauschfähige hydrophile Spezies in den Käfig eindringen.
- Spezielle, nichtcyclische Verbindungen mit voluminösen und lipophilen Resten, die eine Abschirmung des fixierten H⁺/T⁺ ermöglichen.
(1) protonierbar sein, wobei H⁺/T⁺ kovalent im Wertstoff gebunden wird;
(2) polyfunktionell sein: Die Polyfunktionalität ermöglicht die Bildung weitergehender, das kovalent gebundene Proton stabilisierender Bindungen, z. B. die Bildung von Wasserstoffbrückenbindungen;
(3) über ein hohes Maß an Starrheit und Inflexibilität verfügen, damit der Austausch wirksam unterdrückt werden kann (die konformative Beweglichkeit muß sehr eingeschränkt sein);
(4) darüber hinaus eine solche Struktur der Gesamtverbindung gewährleisten, daß nukleophile und elektrophile Angriffe durch Reaktanden von außen weitgehend ausgeschlossen sind. Um dies zu erreichen, müssen die protonierbaren Substanzen (da protonierte Verbindungen in der Regel sehr schnell austauschen), weitgehend käfigartig aufgebaut sein, so daß das im Hohlraum eingelagerte H⁺/T⁺ einem chemischen Zugriff von außen entzogen ist. Dies gelingt durch:
- Käfigstrukturen mit starren lipophilen Ketten. Hierdurch wird verhindert, daß austauschfähige hydrophile Spezies in den Käfig eindringen.
- Spezielle, nichtcyclische Verbindungen mit voluminösen und lipophilen Resten, die eine Abschirmung des fixierten H⁺/T⁺ ermöglichen.
Bei ihnen ist Tritium als Ammoniumsalz der konformativ
schwerbeweglichen Substanz polyfunktionell (d. h. kovalent
und in Wasserstoffbrückenbildugen) so zu anderen Brückengliedern
im Molekül koordiniert und damit fixiert, daß
selbst in Wasser niedrige Austauschraten gemessen werden.
Die Salze sind also kinetisch und thermodynamisch stabil.
Zur Fixierung des Tritiums ist es erfindungsgemäß erforderlich,
daß das Tritium kationisch vorgelegt und mit der
protonierbaren Substanz in Kontakt gebracht wird.
Dabei ist eine Acidität von mindestens 1 M (pH1) erforderlich.
Die Einstellung des pH-Wertes erfolgt durch Ansäuern
des angereicherten HTO (z. B. Einleiten von gasförmigem
HCl/TCl gleicher spezifischer Aktivität) oder Auflösung von
HCl/TCl in organischen Lösungsmitteln.
Für die protonierbaren Substanzen ist es charakteristisch,
daß sie polycyclisch sind und die Brücken aus maximal 5
Gliedern bestehen. Sind mehr Glieder vorhanden, steigt die
konformative Beweglichkeit und damit das Austauschvermögen,
bis schließlich das Reaktionsverhalten normaler protonierter
Amine erreicht wird.
Bei der Tritiierung reagiert die Substanz als Lewisbase mit
dem kationischen Tritium zu einem Ammoniumsalz, wobei im
Falle der bicyclischen Substanz je nach den gewählten
Reaktionsbedingungen das Mono- oder Ditritiierungsprodukt
erhalten wird. Dies ist in den Gleichungen (1) und (2) zum
Audruck gebracht.
Während des Monotritiierungsprodukt bei Raumtemperatur
entsteht, ist für die Bildung des Ditritiierungsproduktes
die Siedehitze notwendig. Die Ditritiierung gestattet eine
optimale Nutzung der protonierbaren Substanz.
Das Besondere an den verwendeten Substanzen ist, daß die
Tritiumatome so in dem vom starren Gerüst gebildeten Hohlraum
untergebracht werden, daß sie in den Wechselwirkungsbereich
benachbarter Donatoren gelangen. Mit den Donatoren
gehen sie zusätzlich zu der kovalenten N-T-Bindung intramolekulare
Wasserstoffbrückenbindungen ein. Nach der Einkapsulierung
werden die Tritiumkationen durch die starren
lipophilen Ketten abgeschirmt. Der normalerweise schnell
ablaufende vollständige Austausch im wäßrigen Medium wird
dadurch drastisch herabgesetzt. Es bestehen keine
Angriffsmöglichkeiten für elektrophil bzw. nukleophil reagierende
Agentien mehr. Man kann dann die tritiierte Substanz
direkt in Wasser bzw. Alkalien lösen, ohne daß es, wie
Fig. 1 zeigt, auch längerfristig zu einem nennenswerten Austausch
kommt. Hierbei ist:
A t = Tritiumaktivität in der wäßrigen Lösung
A o = Gesamtanfangsaktivität des Tritiums im Tritiierungsprodukt
A o = Gesamtanfangsaktivität des Tritiums im Tritiierungsprodukt
Nach einem Jahr liegt die in das als Lösungsmittel verwandte
Wasser übergetretene Aktivität deutlich unter 1%.
Das Ergebnis ist eine drastische Erniedrigung der Tendenz
zum Austausch von Protonen und zur Neutralisation gemäß:
B = protonierbare Substanz.
Der Austauschprozeß gemäß (3) unterscheidet sich von der
Neutralisation (4) dadurch, daß im Reaktionsprodukt des
Austauschvorganges die Substanz nach wie vor protoniert ist.
Nur das Tritium ist ausgetauscht (remobilisiert) worden.
Tabelle 1 beschreibt exemplarisch die für die Tritiierungsprodukte
des Cryptanden 1.1.1. ermittelten Austauschraten,
sowohl in Basen als auch in Säuren.
[1.1.1.-T]⁺Cl-
= Monotritiierungsprodukt
[T-1.1.1.-T]2+
[T-1.1.1.-T]2+
2Cl-
= Ditritiierungsprodukt
Auch die Geschwindigkeitskonstanten k f der Neutralisation
der protonierten Substanzen sind gegenüber sterisch ungehinderten
Aminen wie z. B. Triethylamin sehr niedrig. Tabelle 2
zeigt k f für ausgewählte Substanzen.
Lösungsmittel = H2
O
T
= 298 K
Zur Voranreicherung von HTO in einer wäßrigen Lösung aus
einer Kernbrennstoff-Wiederaufarbeitungsanlage dient am
besten die Recyclisierung. Höhere Anreicherungsfaktoren
können durch folgende Prozesse erzielt werden:
- Chemischer Austausch zwischen Wasserstoff und Wasser
- Wasserrektifikation
- Tieftemperaturrektifikation von Wasserstoff
- Chemische Austauschprozesse unter Nutzung von Isotopeneffekten bei Protonierungsreaktionen
- Chemischer Austausch zwischen Wasserstoff und Wasser
- Wasserrektifikation
- Tieftemperaturrektifikation von Wasserstoff
- Chemische Austauschprozesse unter Nutzung von Isotopeneffekten bei Protonierungsreaktionen
Im so angereicherten wäßrigen HTO liegt aber das Verhältnis
H⁺/T⁺ gemäß
weit auf der Seite des inaktiven Protons. Bei der Fixierung
und Abtrennung des Tritiumanteils mit der protonierbaren
Substanz werden daher gleichzeitig viele Protonen mitabgetrennt.
Dieses grundsätzliche Problem gilt es zu optimieren.
Zunächst einmal gilt:
Um die Substanz besser ausnutzen zu können, muß die Abtrennung
mehrstufig erfolgen.
Dabei kommt es in jeder Stufe darauf an, die Substanz mit
dem kationischen Tritium in Kontakt zu bringen und die
erforderliche Acidität einzustellen. Hierbei darf aber keine
wäßrige oder sonstwie protonenhaltige Säure angewendet werden,
da sonst das H/T-Verhältnis noch mehr zuungunsten des
Tritiums verschoben wird. Gasförmiges TCl der vorgegebenen
spezifischen Aktivität ist die Verbindung der Wahl.
Aus dem angereicherten HTO wird das TCl durch Reaktion
von HTO mit anorganischen Nichtmetall-Chloriden bzw.
Säurechloriden gewonnen. Geeignete Verbindungen sind
SOCl2; SO2Cl2; PCl3; PCl5; POCl3; C2O2Cl2
Reaktionsbeispiele:
SOCl2 + H2 → SO2 + 2 HCl (6)
PCl5 + 4 H2O → H3PO4 + 5 HCl (7)
PCl5 + 4 H2O → H3PO4 + 5 HCl (7)
HCl läßt sich vom SO2 durch Ausfrieren trennen. Die in der
Phosphorsäure gebundenen aktiven Wasserstoffe lassen sich
rückführen, indem die H3PO4 unter Bildung kondensierter
Phosphate entwässert wird.
n H3PO4 + n NaOH → n NaH2PO4 + nH2O
n NaH2PO4 → Na n P n O3n + nH2O
n NaH2PO4 → Na n P n O3n + nH2O
nH3PO4 + n NaOH → Na n P n O3n + 2n H2O (8)
Die Tritiierung selbst kann entweder im organischen Lösungsmittel
oder in wäßrigem Medium gleicher spez. Aktivität
durchgeführt werden.
Im ersten Fall, der besonders vorteilhaften Ausbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, wird TCl direkt in eine Lösung
der protonierbaren Substanz in einem organischen Lösungsmittel
eingeleitet. Das Tritiierungsprodukt fällt in Form des
Ammoniumchlorids der Substanz als Niederschlag aus und wird
nach üblichen Verfahren abgetrennt. Die Mutterlauge kann
nach erneuter Zufuhr von protonierbarer Substanz für die
nächsten Schritte eingesetzt werden.
Im zweiten Fall wird das angereicherte HTO mit gasförmigem
TCl bis zu der gewünschten Acidität unter Beibehaltung des
ursprünglichen Anreicherungsgrades angesäuert. Eine Acidität
von mindestens 1 M ist erforderlich. Nach der Tritiierung
kann das Produkt durch Fällung, Auskristallisierung, Abdampfung
oder Gefriertrocknung isoliert werden. Das Filtrat
bzw. die Mutterlauge wird nach Aciditätsneueinstellung wieder
eingesetzt.
Bei derartigen Arbeiten in wäßrigem Milieu werden, um eine
optimale Ausnutzung der Substanz zu erreichen, pro Stufe nur
90% der stöchiometrisch notwendigen Menge der Substanz
eingesetzt. Wegen der unglücklichen Lage des Gleichgewichts
(5) steigt der Bedarf an der Substanz.
Fig. 2 beschreibt für den bicyclischen Aminopolyether
1.1.1. die Verhältnisse bei der mehrstufigen
Reaktionsführung mit zwischenzeitlicher Neueinstellung der
Acidität auf 1 M bzw. 10 Mol. In einem Beispiel wird ein von
größeren Aminopolyethern bekannter Isotopieffekt (IE) von 2
berücksichtigt.
Die Kalkulation gilt für 6 m3 HTO-Lösung mit einer Aktivität
von 100 kCi (3,7 1015Bq) Tritium. Bei einer Acidität von 1 M
sind darin enthalten
HTO : 3,46 MolH2O : 330 000 Mol
T⁺ : 0,032 MolH⁺ : 6000 Mol
0,91% des Tritiums liegen als T⁺, der Rest als HTO vor.
Ohne Berücksichtigung eines Isotopieeffektes können diese
nur zusammen mit 600 Mol H⁺ unter Einsatz von 3000 Mol der
protonierten Substanz (bei Diprotonierung) abgetrennt
werden.
Bei einer Voranreicherung um den Faktor 10 000 verringert
sich das Volumen des HTO auf 60 l mit einer Aktivität von
100 kCi (3,7 1015Bq) Tritium. Bei einer Acidität von 1 M
sind darin 59,968 Mol H⁺ und 0,032 Mol T⁺ enthalten, so daß
30 Mol der protonierbaren Substanz benötigt werden, um alle
kationischen Wasserstoffe zu trennen. Bei 90%iger Zugabe der
Substanz benötigt man 27 Mol pro Stufe.
Für die 10 M Lösung liegt der Bedarf bei 66 kg. Aus der
Kurve geht hervor, daß bei der höheren Acidität 10 bis 15
Stufen erforderlich werden, während bei der 1 M Lösung fast
100 Stufen notwendig sind. Außerdem macht die Kurve deutlich,
daß
1) beim Autreten eines Isotopieeffektes, was bei der Protonierung der Substanz beobachtet wird, die Zahl der Stufen entsprechend abnimmt,
2) bei noch höheren Anreicherungen die benötigte Substanzmenge kleiner wird. Allerdings nimmt die radiolytische Belastung der Substanz und des Wassers drastisch zu. Bei einem G-Wert für die Radiolyse von H2O von G(H2)=0,9 ist die wäßrige HTO-Lösung maximal bis zu einer spezifischen Aktivität von 32 kCi/l radiolytisch stabil. Eine wesentliche Steierung der Anreicherung über den Faktor 10 000 ist daher ohne Zersetzung des HTO nicht möglich.
1) beim Autreten eines Isotopieeffektes, was bei der Protonierung der Substanz beobachtet wird, die Zahl der Stufen entsprechend abnimmt,
2) bei noch höheren Anreicherungen die benötigte Substanzmenge kleiner wird. Allerdings nimmt die radiolytische Belastung der Substanz und des Wassers drastisch zu. Bei einem G-Wert für die Radiolyse von H2O von G(H2)=0,9 ist die wäßrige HTO-Lösung maximal bis zu einer spezifischen Aktivität von 32 kCi/l radiolytisch stabil. Eine wesentliche Steierung der Anreicherung über den Faktor 10 000 ist daher ohne Zersetzung des HTO nicht möglich.
Nach der Fixierung ist der nächste Schritt im Verfahren die
Isolierung des protonierten Salzes. Die Abtrennung des T
enthaltenden Salzes kann durch Fällung, Eindampfen, Kristallisation
oder Gefriertrocknung erfolgen.
Die Fällung des Salzes aus der Reaktionslösung wird erreicht
mit Hilfe von Verbindungen, deren Anionen jeweils mit der
Substanz schwerlösliche Salze bzw. Verbindungen bilden.
Insbesondere sind dies Stoffe, die "weiche" Anionen im Sinne
des HSAB-Prinzips (= Hard and Soft Acids and Bases; nach R.
G. Paearson: J. Am. Chem. Soc. 85 (1963), S.3533-3539)
enthalten und mit dem "weichen" Ammoniumsalz der protonierbaren
Substanz schwerlösliche Verbindungen bilden. Diese
werden bei Arbeiten in organischer Lösung dieser vor TCl-
Einleitung zugesetzt. In wäßriger Lösung werden sie nach der
TCl-Einleitung zugesetzt.
Als Fällungssubstanzen kommen Verbindungen in Frage, die
z. B. folgende Anionen enthalten:
Pikrat
Perchlorat
Nitrat
Tetraiodobismutat
Hexafluorantimonat
Tetrafluoroborat.
Pikrat
Perchlorat
Nitrat
Tetraiodobismutat
Hexafluorantimonat
Tetrafluoroborat.
Beim Arbeiten in wäßrigem HTO kann die Fällungsreaktion
sowohl in der wäßrigen Phase als auch nach Zugabe eines
organischen Lösungsmittel in der organischen Phase erfolgen.
Der entstehende Niederschlag wird auf die übliche Weise von
der Lösung abgetrennt und die Lösung für die nächste Protonierung
vorbereitet. Im Falle der Zugabe eines organischen
Lösungsmittels soll darauf geachtet werden, daß dieses mit
Wasser hinreichend mischbar ist.
Die Abtrennung des Tritium enthaltenden Salzes durch Eindampfen
der Reaktionslösung ist eine Variante, die Fremdionenzusatz
vermeidet. Dabei wird die Lösung nur zum Teil
abdestilliert und das Lösungsmittel aufgefangen. Dadurch
wird erreicht, daß die Lösung konzentrierter wird und das
Salz auskristallisiert. Beim Arbeiten in wäßrigem Medium ist
auch hier der Zusatz organischer Lösungsmittel vorteilhaft,
da sie die Arbeitstemperatur herabsetzen und Energie sparen
helfen.
Die Abtrennung und Trocknung des Salzes erfolgt auf die
übliche Weise. Danach werden das Destillat und die Mutterlauge
vereinigt und für die nächste Stufe bereitgestellt.
Ein drittes Trennverfahren besteht darin, daß man das Salz
durch Gefriertrocknung der Lösung isoliert. Insbesondere
beim Arbeiten mit höherer Acidität oder beim Einsatz von
sauerstoffreichen Anionen zur Fällung (hier: Perchlorat,
Pikarat, Nitrat), wenn gleichzeitig die Notwendigkeit des
Aufkonzentrierens besteht, ist diese Verfahrensvariante dem
Abdampfen vorzuziehen.
Der letzte Schritt im erfindungsgemäßen Verfahren sieht die
Verfestigung des Tritiumfixierungsproduktes vor. Dies
geschieht durch Einbinden in geeignete Matrices, die dem
Salz die notwendige Form und mechanische Stabilität für die
Unterbringung in einer Endlagerungsstätte verleihen.
Bei der Wahl der Matrix ist darauf zu achten, daß diese eine
zusätzliche Schutzbarriere für Tritium darstellt. Weiterhin
muß sie wirtschaftlichen, sicherheitstechnischen und verfahrenstechnischen
Anforderungen gerecht sein.
Geeignete Substanzen für die Konditionierung der Tritiumfixierungsprodukte
finden sich in den Gruppen
Portland-Zemente
PZ 45F; PZ 55 F; EPZ 35 F; PZ 35 F; PZ 351/NW/HS
Puzzolanzemente
TR 35 L
Tonerdeschmelzzemente
Polymer imprägnierter Zement (PIZ)
Makrodefektfreier Zement (MDF-Zement)
Bitumen
Polymere Polystyrol Polyolefine Polyacrylnitril (als Emulsion)
PZ 45F; PZ 55 F; EPZ 35 F; PZ 35 F; PZ 351/NW/HS
Puzzolanzemente
TR 35 L
Tonerdeschmelzzemente
Polymer imprägnierter Zement (PIZ)
Makrodefektfreier Zement (MDF-Zement)
Bitumen
Polymere Polystyrol Polyolefine Polyacrylnitril (als Emulsion)
Beim Einsatz der Zemente genügen Wasser/Zement-Verhältnisse
(W/Z) von 0,25 bis 0,5
und Salz/Zement-Verhältnisse (S/Z) von ca. 20%.
Bei niedrigem W/Z ist es vorteilhaft, einen Zementverflüssiger
zu benutzen. Ein Verflüssiger ist eine oberflächenaktive
Substanz, die dem Zementprodukt gute Fließeigenschaften
verleiht, ohne die Wirkung des Fixierungsproduktes zu beeinträchtigen.
Geeignete Substanzen in dieser Hinsicht sind
z. B.:
- Natrium- bzw. Calciumsalze von Kondensationsprodukten des Formaldehyds und der Naphthalinsulfonsäure (Mittelmolekulargewicht) (bis 3% des Zementgewichtes)
- Kondensationsprodukte des Formaldehyds mit Melamin (3% des Zementgewichtes ergeben eine Wassereinsparung von 20-30%).
- Calciumsalz des Ligninsulfats (0,2% des Zementgewichtes ergeben 5-10% Wassereinsparung).
- Natrium- bzw. Calciumsalze von Kondensationsprodukten des Formaldehyds und der Naphthalinsulfonsäure (Mittelmolekulargewicht) (bis 3% des Zementgewichtes)
- Kondensationsprodukte des Formaldehyds mit Melamin (3% des Zementgewichtes ergeben eine Wassereinsparung von 20-30%).
- Calciumsalz des Ligninsulfats (0,2% des Zementgewichtes ergeben 5-10% Wassereinsparung).
Für die Herstellung der Zementprodukte können auch Zusätze
von Füllstoffen verwendet werden. Dafür geeignete Substanzen
sind z. B.:
- Sand
- Quarzsand
- Vermiculit
- Natürliche Bentonite (wie z. B. Bentonit M und Bentonit B)
- Sand
- Quarzsand
- Vermiculit
- Natürliche Bentonite (wie z. B. Bentonit M und Bentonit B)
Sie werden als Zementmischung bereitgestellt.
Normal hergestellte Zementprodukte sind porös und bieten der
Auslauglösung wenig Widerstand. Für die Herabsetzung der
Porosität, d. h. um das Zementprodukt kompakter zu machen,
ist ein Zusatz von Hilfsstoffen notwendig. Sie müssen
schwerlöslich, hydrophobierend und möglichst quellend sein,
um die Poren zu verdichten. Es eignen sich dazu Silane,
Silicone, Silicate und Phosphate. Bei der Anwendung des
Na2HPO4 beispielsweise entsteht durch Reaktion mit dem
Zementhydrolyseprodukt Ca(OH)2 des schwerlösliche Ca3(PO4)2
direkt in den Poren.
3 Ca(OH)2 + 2 Na2HPO4 → Ca3(PO4)2 + 2H2O + 4 NaOH (9)
Um diesen Effekt zu nutzen, ist die Verwendung von
phosphorhaltigen Chloriden zur Herstellung von TClgas
besonders günstig. Man vereinigt dann das hydrolytisch
entstandene Phosphat mit dem T-haltigen Salz und unterzieht
das Gemisch der Zementierung.
Die Konditionierung in Zement geschieht, indem eine auf der
Basis des W/Z berechnete Menge Anmachwasser bereitgestellt
wird. Das Salz wird in Wasser gelöst oder suspendiert und
die Zement-Zuschlag-Mischung in die Lösung zügig eingerührt.
Bei Anwendung von Verflüssigern sind diese vor dem Zementgemisch
in die Lösung einzutragen. Auch Verdichtungssubstanzen
sind in dem Anmachwasser zu lösen oder zu suspendieren,
ehe der Zement eingerührt wird.
Die Bituminierung wird mit trockenem Salz durchgeführt. Das
Bitumen wird dabei auf Temperaturen bis 180°C zur Dünnflüssigkeit
erhitzt. Dann wird das pulverförmige tritiumhaltige
Salz, nach Bedarf mit anderen Füllstoffen vermischt, eingerührt.
Das heiße Bitumen ist rasch abgekühlt.
Zur Durchführung der Inkorporierung des Salzes in polymeren
Kunststoff wird das Salz in dem geeigneten Lösungsmittel
suspendiert, in dem die Polymerisations-Reaktion stattfinden
soll.
Für Polystyrol und die Polyolefine sind geeignet:
Benzol; Toluol; Xylol
Pentan; Hexan; Heptan; Octan
Cumol
Benzol; Toluol; Xylol
Pentan; Hexan; Heptan; Octan
Cumol
Bei Polyacrylnitril eignet sich Wasser in Gegenwart von
Detergentien als Lösungsmittel.
In allen Fällen wird nach Zusatz des entsprechenden Katalysators
bzw. Initiators und bei Temperaturen um 60°C das
Monomere eingeleitet bzw. hinzugefügt. Es muß darauf
geachtet werden, daß das Verfestigungsprodukt aus der Reaktionslösung
gut isolierbar ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Beschreibung
einiger Durchführungsbeispiele näher erläutert. Die
Erfindung ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.
Zu Herstellung des HCl/TCl-Gases aus dem angereicherten HTO
und einem Säurechlorid für die Aciditätseinstellung bedient
man sich einer Anordnung gemäß Fig. 3.
Man läßt das HTO (1) tropfenweise auf das Säurechlorid (2)
einwirken. Der Reaktionskolben (3) ist auf 40-60°C temperiert,
damit TCl/HCl (4) auch vollständig abgetrieben wird.
Durch Zwischenschalten einer Kühlfalle (5) (Kältemischung:
gemahlenes Eis und NaCl 3 : 1) wird dafür gesorgt, daß nicht
umgesetztes HTO und andere Verunreinigungen ausgefroren
werden. Danach wird das Gas (4) solange in das HTO bzw.
organische Lösungsmittel enthaltende Reaktionsgefäß (6)
eingeleitet, bis die gewünschte Menge TCl/HCl adsorbiert
ist.
Angereichertes HTO (spez. Akt. 5,33 × 1011 Bq(Mol) (14,4
Ci/Mol) wird langsam zu auf 50°C erwärmtem, frisch destillierten
SOCl2 zugetropft. Die Reaktionsprodukte werden durch
eine Kühlfalle (Kältemischung: gemahlenes Eis und NaCl 3 : 1)
geleitet, in der unreagiertes SOCl2, HTO sowie das Produkt
SO2 ausgefroren werden.
1 mMol der Substanz (7) (hier: 200 mg des 1,6-Diazabicyclo-
[4.4.4]tetradecan) werden in Toluol (10 ml) gelöst. 2,49 mg
(mMol) Natriumpikarat werden in die Lösung suspendiert und
das HCl/TCl-Gas solange eingeleitet, bis 100 mg absorbiert
sind. Anschließend wird das Gemisch für 2 h auf 60°C erhitzt
und das ausfallende NaCl in der Hitze abfiltriert. Beim
Erkalten kristallisiert das T enthaltende Salz aus und wird
auf die übliche Weise durch Filtration oder Zentrifugation
getrennt. Nach Zufuhr von Substanz kann die Mutterlauge
wieder eingesetzt werden.
Das isolierte Salz hat eine spezifische Aktivität von 4,4 ×
1011Bq/Mol (11,9 Ci/Mol). Die radiochemische Ausbeute beträgt
23,8%.
Zur Konditionierung des Fixierungsproduktes werden 310 g
Wasser bereitgestellt. 910 g eines Gemisches aus 5 Teilen
Traßzement (TR35L) und 1 Teil Vermiculit (perliert) werden
vorbereitet. Dann wird mit wenigem KOH das Wasser alkalisch
(pH=9) gemacht und 240 mgdes Salzes werden eingetragen.
Danach werden 2 g (entsprechend 0,15%) des käuflichen
Verflüssigers BV 4 (eines modifizierten Calcium-ligninsulfats)
und das Zementgemisch schnell eingerührt. Anschließend
wird der Zementbrei auf 100 ml-Plastikgefäße verteilt und
auf einer Rüttelmaschine entlüftet. Die Abbindungsbedingungen
entsprechen denen der IAEA-Methode. Die ermittelten
Auslaugungen der abgebundenen Zemente sind in allen Auslaugmedien
sehr niedrig und liegen nach einem Jahr unter 0,5%.
Durch Zutropfen von angereichertem HTO (spez. Akt. 5,33
1011Bq/Mol) (14,4 Ci/Mol) auf PCl3 wird HCl/TCl gleicher
Aktivität erzeugt. In 5 ml des angereicherten HTO wird das
HCl/TCl-Gas solange eingeleitet, bis 600 mg absorbiert sind.
Die erhaltene Säure ist 3 N stark und enthält 0,28 Mol H2O
und 0,0003 Mol HTO bzw. 15 mMol H⁺ und 7,5µMol T⁺. Da nur ca.
0,9% des Tritiums als T⁺ vorliegen, müssen mindestens 10
Stufen durchschritten werden, um alles Tritium abzutrennen.
In jeder Stufe wird die Reaktionslösung durch Einleiten von
HCl/TCl-Gas auf 3 N gebracht. 6,8 mMol (1,8 g) des Cryptanden
werden in die Lösung gegeben und auf 80°C erhitzt.
Nach 2 h wird die Lösung eingedampft und das Destillat
wieder eingesetzt. Die spez. Aktivität des Tritiierungsproduktes
beträgt 1,33 109 Bq/Mol und die radiochemische Ausbeute
ca. 10%.
Für die Zementierung werden 250 ml H2O in einer Glasschale
vorbereitet.
300 mg des T enthaltenden Salzes werden in Wasser gelöst.
Mit 100 µl einer gesättigten KOH-Lösung wird die Lösung auf
pH 9 gebracht. Anschließend werden 30 g eines käuflichen
Zementverflüssigers BV 1 (Natriumsalz des Kondensationsproduktes
aus Formaldehyd und Naphthalinsulfonsäure) hinzugefügt
und 1000 g eines Gemisches aus PZ 45 F und Bentonit M
(10 : 1) schnell eingerührt. Anschließend wird der Zementbrei
in zylindrische Plastikgefäße mit Deckel (Durchmesser und
Höhe ca. 5 cm) verteilt (je ca. 200 g), mit dem Spatel
geglättet und auf einer Rüttelmaschine entlüftet. Danach
werden die Plastikgefäße in einem Wasserbad aufgestellt und
mit einer wasserfesten Folie zugedeckt. Die Abbindezeit
beträgt 28 Tage.
Die Bestimmung der Auslaugbeständigkeit erfolgt durch Auslaugung
nach den Richtlinien der IAEA-Standardmethode mit
dem Unterschied, daß als Auslaugmedium zusätzlich gesättigte
NaCl-Lösung herangezogen wird. Die Auslaugergebnisse sind in
Tabelle 3 zusammengefaßt. Die prozentuale Auslaugung sowohl
in H2O als auch in NaCl-Lösung sind sehr niedrig und liegen
nach einem Jahr weit unter 1% der eingesetzten Aktivität.
Durch Zutropfen von angereichertem HTO (5,33 × 1011Bq/Mol)
(14,4 Ci/Mol) in destilliertes PCl5 wird, wie beschrieben
HCl/TCl erzeugt. Das Gas wird in 5 ml CHCl3-Lösung, die 208
mg (1 mMol) 1,8-Bis(dimethylamino)naphthalin enthalten,
eingeleitet. Insgesamt werden ca. 70 mg aufgenommen. Das
Protonierungsprodukt fällt aus und nach 1 h wird abfiltriert.
Zur vollständigen Trennung wird die Mutterlauge noch
eingedampft. Die spezfische Aktivität beträgt 1,8 × 1011
Bq/Mol. Die radiochemische Ausbeute beträgt 17,61%. Bei der
Beschreibung der Konditonierung wird das Beispiel der
Bituminierung aufgeführt. Dazu werden zuerst 450 g des Bitumens
(Tpy 885/25, Dichte = 1,015 g/cm3, Flammpunkt = 278°C,
Erweichungstemperatur = 84,5°C) bei 180°C geschmolzen und
auf vorerwärmte Glasbecher von je 100 ml Fassung verteilt.
In jeden Becher werden 200 mg des trockenen und feinpulverisierten
T enthaltenden Salzes eingerührt und gut bei 180°C
vermischt. Anschließend werden die Becher mit Wasser und
dann mit Eis/Wasser Mischung gekühlt.
Die nach dem IAEA-Standard-Test ermittelten Auslaugraten RL
in H2O und die prozentualen Auslaugungen sind in Tabelle 4
zusammengefaßt. R L ist definiert durch
wobei A t und A o die Aktivitäten zur Zeit t n und t o bedeuten.
F und V sind die auszulaugende Fläche bzw. das Volumen der
Auslauglösung.
Das Ausmaß der Auslaugung zeigt, wie fest das H⁺/T⁺ fixiert
ist. In diesem Salz ist das H⁺/T⁺ kovalent an einem
Stickstoffatom gebunden und durch H-Brücken zum zweiten N-
Atom fixiert. Das N⁺-H. . .N liegt in der Ebene des aromatischen
Ringes. Senkrecht dazu ragen die vier lipophilen und
voluminösen Alkylgruppen, wobei sich auf jeder Seite zwei
solche Gruppen befinden. Durch diese Struktur wird das
fixierte H⁺/T⁺ vor externen Angriffen geschützt.
1 mMol (244 mg) des Cryptanden 1.1.1. werden in 10 ml wasserfreiem
n-Heptan gelöst. Die Lösung wird in der Kälte
gerührt und dabei ein aus dem angereicherten HTO (5,33 ×
1011 Bq/Mol) durch Reaktion mit POCl3 entstandenes HCl/TCl-
Gas gleicher spez. Aktivität eingeleitet. Nachdem 100 mg
absorbiert worden sind, wird die Lösung auf 60°C erhitzt.
Nach 2 h wird das ausgefallene Salz abfiltriert. Die Mutterlauge
wird eingeengt und die Salze vereinigt. Das Destillat
wird wieder eingesetzt. Das Produkt enthält eine spez. Aktivität
von 2,24 × 1011Bq/Mol. Die radiochemische Ausbeute
beträgt 24,26%. In einem Dreihalskolben mit Kühler werden 2
2 g über Schwefel frisch destilliertes Styrol in 100 ml wasserfreiem
unpolarem organischem Lösungsmittel (Benzol)
gelöst.
350 ml (1 mMol) des Salzes werden in die Lösung suspendiert
und 50 mg Radikalbildner (hier Benzoylperoxid) zugesetzt und
2 h auf 80°C erwärmt. Dann werden 10 ml Methanol zugesetzt,
um die Reaktion zu quentchen. Der Feststoff wird abfiltriert
und mit je 10 ml Methanol zweimal gewaschen und an der Luft
getrocknet. Die nach dem IAEA-Standard-Test für das
Polystyrolverfestigungsprodukt ermittelten Auslaugungen sind in
den verwendeten Auslaugmedien sehr niedrig und liegen nach
einem Jahr unter 1%. Die Auslaugrate ist 1,8 10-5 cm/d nach
30 Wochen (Tabelle 5).
Durch Zutropfen von HTO (spez. Aktivität 5,33 × 1011Bq/Mol)
(14,4 Ci/Mol) in frisch destilliertes PCl5 wird HCl/TCl
gleicher spez. Aktivität erzeugt. Das Gas wird in 5 ml
Xylol-Lösung, die 244 mg (1 mMol) Cryptand 1.1.1. enthält,
eingeleitet. Es werden insgesamt ca. 70 mg HCl/TCl aufgenommen.
Anschließend wird die Lösung auf 60°C erhitzt. Nach 2 h wird
das ausfallende Salz abfiltriert, die Mutterlauge wird eingeengt
und die Salze vereinigt. Das Destillat wird wieder
eingesetzt. Das Produkt enthält eine spez. Aktivität von
2,69 × 1011Bq/Mol (7,3 Ci/Mol). Die radiochemische Ausbeute
beträgt 26,31%.
7 g der bei der HCl/TCl-Herstellung entstehenden H3PO4 werden
mit NaOH (2 Äquivalente) neutralisiert und anschließend
auf 400 ml mit dest. H2O aufgefüllt. 300 mg des T enthaltenden
Salzes werden in die Lösung eingetragen und mit 100 µl
einer gesättigten NaOH-Lösung auf pH 9 gebracht. Anschließend
werden 1000 g Portlandzement PZ 45 F schnell
eingerührt und, wie schon in Beispiel 2 beschrieben, behandelt.
Die Auslaugergebnisse, speziell bei erhöhter Temperatur
(80°C) zeigen, daß durch die Verdichtungswirkung des
Phosphats die bei erhöhter Temperatur bemerkbare Auslaugung
der intakten Käfig-Struktur des Salzes zurückgegangen ist
(Tabelle 6).
Wahrscheinlich wird die der Verdichtung zugrundeliegende
Reaktion, nämlich die Bildung von Ca3(PO4)2 (siehe Gleichung
(9) in der Hitze besonders begünstigt.
Angereichertes HTO (spez. Akt. 5,3311Bq/Mol (14.4 Ci/Mol)
wird langsam zu auf 50°C erwärmtem, frisch destilliertem
SOCl2 zugetropft. Die Reaktionsprodukte werden durch eine
Kühlfalle (Kältemischung: gemahlenes Eis und NaCl 3 : 1) geleitet.
in der unreagiertes SOCl2, HTO sowie Produkt SO2
ausgefroren werden. 1 mMol (ca. 320 mg) des 4,5-Bis(diethylamino)fluorens
werden in 10 ml CHCl3 gelöst und HCl/TCl-Gas
solange eingeleitet, bis 100 mg absorbiert sind. Anschließend
wird das Gemisch für 2 Stunden auf ca. 50°C
erhitzt. Beim Erkalten kristallisiert T-enthaltendes Salz
aus und wird auf die übliche Weise durch Filtration oder
Zentrifugation getrennt.
Die spez. Aktivität des Tritiierungsproduktes beträgt 4.4
1011Bq/Mol (11.9 Ci/Mol) mit einer radioaktiven Ausbeute von
22,9%.
300 mg des T enthaltenden Salzes werden in 250 ml Wasser
gelöst. Mit ca. 100µl einer gesättigten KOH-Lösung wird die
Lösung auf pH 9 gebracht. Anschließend werden 1000 g Portland-
Zement PZ 55F eingeführt und wie in Beispiel 2 beschrieben
behandelt.
Die Auslaugbeständigkeit wurde unter Zuhilfenahme der IAEA-
Methode bestimmt. Außer destilliertem Wasser wurde auch
NaClges verwendet. Die Auslaugergebnisse sind in Tabelle 7
zusammengefaßt. Die Auslaugraten sind nach einem Jahr sehr
niedrig. Die Werte entsprechen einer prozentualen Auslaugung
von ≦ωτ1%.
- Bezugszeichenliste:
Fig. 1:
Austausch von an den Cryptanden 1.1.1. gebundenem T⁺ in wäßriger Lösung
A = Austausch in destilliertem Wasser
B = Austausch in 0,1 N KOH
Fig. 2:
Tritiumabtrennung als T⁺ aus 1 N Säure durch stufenweise Zugabe von protonierbarer Substanz
C = aus 1 N HCl ohne Berücksichtigung des I.E.
D = aus 1 N HCl mit Berücksichtigung des I.E. = 2
E = Aus 10 N HCl ohne Berücksichtigung des I.E.
F = aus 10 N HCl mit Berücksichtigung des I.E. = 2
Fig. 3:
Anordnung zur Herstellung von gasförmigem TCl/ HCl aus angereichertem HTO und einem Säurechlorid
1: angereichertes HTO
2: Säurechlorid
3: Reaktionskolben
4: TCl/HCl-Gas
5: Kühlfalle mit Kältemischung
6: Reaktionsgefäß mit HTO oder organischem Lösungsmittel
7: protonierbare Substanz
8: Abgas
9: Thermostat
10: Sicherheitsventil in der TCl/HCl-Leitung
11: Magnetrührer
12: Magnetstäbchen
Claims (23)
1. Verfahren zum Verfestigen von Tritium aus HTO-haltigen
Flüssigkeiten, bei welchem nach Anreicherung des HTO in
der Flüssigkeit diese zumindest zum Teil in ein Tritium
enthaltendes Gas überführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) die HTO-enthaltende Flüssigkeit mit einer hydrolysierbaren Substanz in Kontakt gebracht wird, wonach eines der beiden Hydrolyse-Produkte, das Tritium enthält, in gasförmigem Zustand anfällt und vom anderen Hydrolyse- Produkt abgetrennt wird,
b) das gasförmige Hydrolyse-Produkt mit einer protonierbaren Substanz aus mindestens einer Verbindung mit starrem Gerüst und mit sterisch schwer zugänglichen N-Atomen aus der Gruppe
b1) bicyclische N-Verbindungen mit maximal 5 Brückenatomen mit und ohne Donatoren,
b2) Bis-N-alkylierte polykondensierte aromatische Diamine
in einer Lösung in Kontakt gebracht wird, wobei ein tritiiertes Ammonium-Salz dieser Substanz entsteht,
c) das Salz aus dieser Lösung abgetrennt wird und
d) in eine auslaugbeständige Verfestigungsmatrix in an sich bekannter Weise inkorporiert wird.
a) die HTO-enthaltende Flüssigkeit mit einer hydrolysierbaren Substanz in Kontakt gebracht wird, wonach eines der beiden Hydrolyse-Produkte, das Tritium enthält, in gasförmigem Zustand anfällt und vom anderen Hydrolyse- Produkt abgetrennt wird,
b) das gasförmige Hydrolyse-Produkt mit einer protonierbaren Substanz aus mindestens einer Verbindung mit starrem Gerüst und mit sterisch schwer zugänglichen N-Atomen aus der Gruppe
b1) bicyclische N-Verbindungen mit maximal 5 Brückenatomen mit und ohne Donatoren,
b2) Bis-N-alkylierte polykondensierte aromatische Diamine
in einer Lösung in Kontakt gebracht wird, wobei ein tritiiertes Ammonium-Salz dieser Substanz entsteht,
c) das Salz aus dieser Lösung abgetrennt wird und
d) in eine auslaugbeständige Verfestigungsmatrix in an sich bekannter Weise inkorporiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Bis-N-alkylierte polykondensierte aromatische Diamine
Derivate des N-alkyliertem 1,8-Diaminonaphthalins und
Derivate des N-alkylierten 4,5-Diaminofluorens verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als hydrolysierbare Substanz Säurehalogenide oder anorganische
Nichtmetall-Halogenide verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Säurehalogenide aus der Gruppe SOCl2, SO2Cl2, POCl3,
C2O2Cl2 verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß anorganische Nichtmetall-Halogenide aus der Gruppe
PCl3, PCl5 verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Falle der Verwendung von SOCl2 oder SO2Cl2, wobei
SO2 respektive SO3 entstehen, das Tritium enthaltende
Hydrolyse-Produkt durch Ausfrieren des SO2 respektive
des SO3 abgetrennt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Falle der Verwendung von PCl3, PCl5 oder POCl3 das
gasförmige, Tritium enthaltende Hydrolyse-Produkt durch
Ausdampfen abgetrennt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als bicyclische N-Verbindung ein bicyclisches Diamin der
allgemeinen Struktur
in welcher x = 2, 3, 4, 5,
y = 3, 4, 5 und
z = 3, 4, 5
sein kann, verwendet wird.
y = 3, 4, 5 und
z = 3, 4, 5
sein kann, verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß 1,6-Diazabicyclo[4.4.4.]tetradecan verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als bicyclische N-Verbindung ein bicyclischer Aminopolyether
der allgemeinen Struktur
in welcher x = 2, 3; y = 2, 3 und z = 2, 3 sein kann und
R′ = H, CH3, CH2CH3
R″ = H, CH3, CH2CH3
R‴ = H, CH3, CH2CH3 bedeutet, verwendet wird.
R′ = H, CH3, CH2CH3
R″ = H, CH3, CH2CH3
R‴ = H, CH3, CH2CH3 bedeutet, verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
1,7-Diaza-4,10,15-trioxabicyclo[5.5.5.]-heptadecan
(Cryptand 1.1.1.) verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Derivate des N-alkylierten 1,8-Diaminonaphthalins
und des N-alkylierten 4,5-Diaminofluorens
solche verwendet werden, welche als Reste R
CH3- oder CH3CH2-Gruppen enthalten.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Inkontaktbringen des Tritium enthaltenden, gasförmigen
Hydrolyse-Produktes mit der protonierbaren
Substanz in einer wäßrigen Lösung erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrige Lösung mit HTO angereichert ist und vor
ihrer Anwendung durch Einleiten zumindest eines Teils
des T enthaltenden, gasförmigen Hydrolyse-Produktes
HCl/TCl bis auf pH 1 angesäuert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Inkontaktbringen des Tritium enthaltenden, gasförmigen
Hydrolyse-Produktes mit der protonierbaren
Substanz in einem organischen Lösungsmittel erfolgt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
als organisches Lösungsmittel ein solches aus der Gruppe
CHCl3, CCl4, Cl2CH2, Cl2CH-CHCl2, Toluol, Xylol, Benzol,
Heptan, Dioxan und THF verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abtrennen des tritiierten Ammonium-Salzes aus der
Lösung durch a) Ausfällen und Abtrennen des Niederschlages,
durch b) Auskristallisieren und Abtrennung der
Kristalle, durch c) Gefriertrocknung oder durch d) Abdampfen
des Lösungsmittels erfolgt und das verbleibende
Filtrat aus a) oder die Mutterlauge aus b) oder c) für
die Kontaktierungslösung wiederverwendet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tritiierung der protonierbaren Substanz in mehrmaligen
Wiederholungen (Stufen) ausgeführt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Ausfällen des tritiierten Ammoniumsalzes Fällungsmittel
mit Anionen aus der Gruppe Pikrat, Perchlorat,
Nitrat, Tetrajodobismutat, Hexafluoroantimonat und
Tetrafluoroborat verwendet werden.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
der wäßrigen, HTO enthaltenden Lösung vor der Fällung des
tritiierten Ammoniumsalzes ein mit Wasser mischbares
organisches Lösungsmittel aus der Gruppe Methanol, Ethanol,
Isopropanol und 1,4-Dioxan zugesetzt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Abtrennen des tritiierten Ammoniumsalzes durch Abdampfen
nur ein Teil des Lösungsmittels abdestilliert
wird in einer Menge bis die Sättigungskonzentration des
Salzes in der Lösung überschritten ist und das Salz
auskristallisiert.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
im Falle einer wäßrigen Lösung des tritiierten Ammoniumsalzes
dieser vor dem Abdestillieren der Teilmenge Wasser
ein organisches Lösungsmittel aus der Gruppe Methanol,
Ethanol, Isopropanol und 1,4-Dioxan zugesetzt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als auslaugbeständige Verfestigungsmatrix, in die das
tritiierte Ammoniumsalz inkorporiert wird, hydraulische
Zemente, polymer imprägnierter Zement (PIZ-Zement),
makrodefektfreier Zement (MDF-Zement), Bitumen oder
polymere Kunststoffe verwendet werden.
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EP19860113485 EP0229878B1 (de) | 1985-12-07 | 1986-10-01 | Verfahren zum Verfestigen von Tritium aus HTO-haltigen Flüssigkeiten |
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- 1985-12-07 DE DE19853543391 patent/DE3543391A1/de not_active Withdrawn
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1986
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Publication number | Publication date |
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EP0229878B1 (de) | 1989-06-07 |
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