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Schleuderstreuer
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Die Erfindung betrifft einen Schleuderstreuer gemäß des Oberbegriffes
Des Anspruches 1.
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Bei dem Schleuderstreuer nach der Hauptanmeldung P 35 05 908.6 ist
eine Ausführung mit einem Zwangsdosierungssystem vorgesehen, wobei unter der Dosiereinrichtung
ein Verstellmechanismus zur Verstellung des Aufgabeschwerpunktes in Abhängigkeit
von der Drehzahl der Dosierwalze der Dosiereinrichtung angeordnet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Schleuderstreuer mit
dem Zwangsdosiersystem nach dem Hauptpatent so weiterzubilden, daß bei jeder gewünschten
Ausbringmenge ein gleichbleibendes Streuergebnis erzielt wird, und verschiedene
Lösungswege aufzuzeigen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des Anspruches
1 gelöst. Infolge dieser Maßnahme bleibt die Lage des Streusektors, über den die
Materialpartikel abgeschleudert werden, unverändert beibehalten; d.h. die Lage des
Streusektors verändert sich nicht. Der sog. Mengeneffekt tritt nicht auf, denn der
Aufgabeschwerpunkt wird bei Veränderung der Ausbringmenge entsprechend einer festgelegten
Bahn verändert. Bei einer kleinen Ausbringmenge befindet sich der Aufgabeschwerpunkt
näher bei der Scheibendrehachse als bei größeren Ausbringmengen. Weiterhin kann
es bei einigen Anordnungen von Wurfelementen erforderlich sein, daß das Materialleitelement
zusätzlich zu der Verstellung in radialer Richtung auch noch in oder entgegengesetzt
der Drehrichtung der Schleuderscheibe verstellt werden muß, bzw. die Verstellung
entlängs einer vorgegebenen Kurvenbahn erfolgt.
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In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, daß die Dosiereinrichtung
eine angetriebene Dosierwalze oder ein angetriebenes Dosierband ist, welches über
ein Regelgetriebe antreibbar ist, und daß das Materialleitelement mit dem Regelgetriebe
gekoppelt ist. Hierdurch wird das Materialleitelement gleichzeitig in einfachster
Weise bei Veränderung der Ausbringmenge verstellt. Weiterhin ist vorgesehen, daß
die Dosiereinrichtung über ein Variatorgetriebe angetrieben wird, daß die Verstellelemente
des Variatorgetriebes und des Materialleitelementes miteinander gekoppelt sind.
Somit wird mit wenigen Bauteilen eine einfache und genaue Änderung des Aufgabenschwerpunktes
geschaffen. Hierbei ist dann vorgesehen, daß die Verstelleinrichtung des Variatorgetriebes
einen Verstellmotor, vorzugsweise einen Elektromotor mit selbsthemmendem Untersetzungsgetriebe,
aufweist, welcher über Verstellhebel auf die Scheiben des Variatorgetriebes wirkt,
daß an diesem Verstellhebel ein weiterer Hebel angeordnet ist, und daß mit diesem
Hebel die Rutsche verbunden ist.
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In einer weiteren Ausführung ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Einstellung der Dosiereinrichtung über eine elektronische Steuer- bzw.
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Regeleinrichtung steuerbar ist, und daß die Stellung des Materialleitelementes
ebenfalls von der elektronischen Steuer- bzw. Regeleinrichtung steuerbar ist, und
zwar in Abhängigkeit von der Ausbringmenge. Hierdurch wird ebenfalls eine gleichbleibende
Lage des Streusektors erreicht, da der Aufgabeschwerpunkt in Abhängigkeit der Ausbringmenge
verändert wird.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen,
der Beispielsbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.
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Hierbei zeigen Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Anbauschleuderstreuer
in der Ansicht von hinten und Fig. 2 einen weiteren erfindungsgemäßen Anbauschleuderstreuer
ebenfalls in der Ansicht von hinten.
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Der als Anbauschleuderstreuer ausgebildete Schleuderstreuer weist
den Rahmen 1 der auf seiner in Fahrtrichtung gesehen vorderen Seite mit
Dreipunktkupplungselementen
zum Anbau an einen nicht dargestellten Schlepper ausgestattet ist, auf. Ferner ist
an dem Rahmen 1 der Vorratsbehälter 2 befestigt, der zwei durch das dachförmige
Mittelteil 3 getrennte trichterförmige Behälterteile 4 aufweist. Die trichterförmigen
Behälterteile 4 weisen jeweils die Dosiereinrichtung 5 auf, die die Behälterteile
4 nach unten verschließen; Unter den Dosiereinrichtungen 5 ist jeweils eine als
Schleuderscheibe 6 ausgebildete Verteileinrichtung angeordnet. Die Schleuderscheiben
6 werden über das Getriebe 7 von der Zapfwelle des den Anbauschleuderstreuer tragenden
Schleppers in einander entgegengesetztem Drehsinn angetrieben.
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Die Dosiereinrichtung 5 ist als Zwangsdosierungssystem ausgebildet.
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Die Dosiereinrichtung 5 besteht im wesentlichen aus der Dosierwalze
8, wobei jeweils eine Dosierwalze 8 in den beiden trichterförmigen Behälterteilen
4 angeordnet ist. Die Dosierwalzen 8 werden von dem als Variatorgetriebe 9 ausgebildeten
Regelgetriebe angetrieben. Die Antriebsscheibe 10 des Varitatorgetriebes 9 ist auf
der Welle 11 des Getriebes 7 und die Abtriebsscheibe 1 2 des Variatorgetriebes 9
ist auf der Antriebswelle 13 der Dosierwalzen 8 befestigt. An dem dachförmigen Mittelteil
3 ist die Verstelleinrichtung 14 des Variatorgetriebes 9 angebracht. Weiterhin ist
noch das Lagergehäuse 15 für die Antriebswelle 13 der Dosierwalzen 8 unter dem dachförmigen
Mittelteil 3 befestigt. Die Verstelleinrichtung 14 des Variatorgetriebes 9 weist
den elektrischen Verstellmotor 16 mit dem selbsthemmenden Untersetzungsgetriebe
17 auf. Weiterhin ist an dem dachförmigen Mittelteil 3 der Verstellhebel 18 mit
dem Gelenk 19 gelagert. Der Verstellhebel 17 ist mit seiner einen Seite mit der
Verstellspindel 20 des Untersetzungsgetriebes 16 verbunden und mit seiner anderen
Seite drückt er auf die Abtriebsscheibe 1 2 des Variatorgetriebes 9. Somit kann
über die Verstelleinrichtung 14 der wirksame Durchmesser des Variatorgetriebes 9
variiert werden, so daß sich jeweils entsprechende Drehzahlen der Dosierwalzen 8
und somit die gewünschte Ausbringmenge einstellen lassen.
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Zwischen der Dosiereinrichtung 5 und den Schleuderscheiben 6 ist jeweils
das als Rutsche 21 ausgebildete Materialleitelement verschiebbar angeordnet. An
den Rutschen 21 sind die Verstellhebel 22 angeordnet, die mit dem Verstellhebel
18 der Verstelleinrichtung 14 des Variatorgetriebes 9 gekoppelt sind. Hierzu ist
an dem Verstellhebel 18 der Hebel 23 angebracht,
der mit den Verstellhebeln
22 gelenkig verbunden ist. Zwischen den Verstellhebeln 22 ist noch der Kipphebel
24 als Übersetzungselement angeordnet, so daß die Rutschen 21 entsprechend der gegensinnigen
Drehrichtung der Schleuderscheiben ebenfalls gegensinnig verstellt werden.
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Die Rutschen 21 sind in nicht dargestellter Weise leicht abnehmbar
bzw. wegschwenkbar angeordnet, so daß die auf ihren Antriebswellen auswechselbar
angeordneten Schleuderscheiben 6 von ihren Antriebswellen abgenommen und andere
Schleuderscheiben auf diesen Antriebswellen angeordnet werden können.
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Die Funktion der als Materialleitelement ausgebildeten Rutsche läßt
sich folgendermaßen beschreiben: Durch den elektrischen Verstellmotor 16 der Verstelleinrichtung
14 wird die entsprechende Drehzahl der Dosierwalzen 8 über das Variatorgetriebe
9 für die gewünschte Ausbringmenge Material bei der Normaldrehzahl der Schlepperzapfwelle
eingestellt. Das von den Dosierwalzen 8 aus dem Vorratsbehälter 9 dosierte Material
wird von den Rutschen 21 auf die Schleuderscheiben 6 geleitet. Die Rutschen 21 bestimmen
den Aufgabeschwerpunkt des Materiales auf die Schleuderscheiben 6.
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Da die Rutschen 21 mit dem Verstellmechanismus 14 des Regelgetriebes
9 gekoppelt sind, werden die Rutschen 21 bei jeder Veränderung der Drehzahl der
Dosierwalzen 8 über das Variatorgetriebe 9 in Abhängigkeit der Ausbringmenge automatisch
bei Veränderung der ' Ausbringmenge verstellt. Bei Vergrößerung der Ausbringmenge
werden die Rutschen 21 in Pfeilrichtung 25; d.h. in Richtung der Schleuderscheibenaußenkante
verstellt, während sie bei Verkleinerung der Ausbringmenge in Pfeilrichtung 26;
d.h. in Richtung der Schleuderscheibendrehachse verstellt werden.
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Der Schleuderstreuer gemäß Fig. 2 unterscheidet sich durch einen anderen
Antrieb der Dosierwalzen 8 und der Verstellung der Rutschen 21 von dem Schleuderstreuer
gemäß Fig. 1. Die Dosiereinrichtung 27 besteht im wesentlichen aus den Dosierwalzen
8 und dem elektrischen Antriebsmotor 28, der die Dosierwalzen 8 antreibt. Der Antriebsmotor
28 ist unter dem dachförmigen Mittelteil 3 angeordnet. Über den Kettentrieb 29 treib
der Antriebsmotor 28 die Dosierwelle 30 der Dosierwalzen 8 an. Die Dosierwelle 30
ist noch zusätzlich in dem Lagergehäuse 15 gelagert.
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Der elektrische Antriebsmotor 28 ist über das Kabel 31 mit der elektronischen
Steuer- bzw. Regeleinrichtung 32, die in dem Schaltkasten 33 untergebracht ist,
verbunden. Über diese Steuer- bzw. Regeleinrichtung 32 wird die Drehzahl der Dosierwalzen
8 entsprechend der gewünschten Ausbringmenge eingestellt. Hierzu erhält der Antriebsmotor
28 über das Kabel 31 entsprechende Impulse, so daß der Antriebsmotor 28 die Dosierwalzen
8 mit der richtigen Drehzahl antreibt. Hierzu kann gegebenenfalls eine nicht dargestellte
Drehzahlüberwachungseinrichtung an dem Antriebsmotor 28 oder an den Dosierwalzen
8 angeordnet sein.
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An den Rutschen 21 ist die Verstelleinrichtung 34 angeordnet. Diese
Verstelleinrichtung weist die Verstellhebel 35 auf, die an den Rutschen 21 angeordnet
und über den Kipphebel 36 miteinander verbunden sind.
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Der Kipphebel 36 ist mit dem Gelenk 37 an dem dachförmigen Mittelteil
3 befestigt. Weiterhin ist an den Verstellhebeln 35 der elektrische Verstellmotor
38 mit dem selbsthemmenden Untersetzungsgetriebe 39, welches die Verstellspindel
40 aufweist, angeordnet. Der elektrische Verstellmotor 28 ist ebenfalls an dem dachförmigen
Mittelteil 3 befestigt.
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Weiterhin ist der elektrische Verstellmotor 38 über das Kabel 41 mit
der elektronischen Steuer- bzw. Regeleinrichtung 32 verbunden. In Abhängigkeit der
Drehzahl der Dosierwalzen 8 bzw. der Ausbringmenge erhält der Verstellmotor 38 Impulse
von der Steuer- bzw. Regeleinrichtung 32, so daß die Rutsche automatisch in Abhängigkeit
mit der Ausbringmenge verstellt wird. Bei kleineren Ausbringmengen wird die Rutsche
in Pfeilrichtung 26 und bei größeren Ausbringmengen in Pfeilrichtung 25 verstellt,
so daß sich der Aufgabeschwerpunkt des Materiales auf den Schleuderscheiben 6 bei
großen Ausbringmengen sich näher an der Schleuderscheibenaußenkante als bei kleineren
Ausbringmengen befindet.
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Die elektronische Steuer- und Regeleinrichtung 32 erhält über das
Kabel 42, welches mit einem nicht dargestellten Wegstrecken- bzw. Fahrgeschwindigkeitssensor
verbunden ist, Impulse über den zurückgelegten Weg bzw. über die tatsächliche, momentane
Fahrgeschwindigkeit, so daß in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit die Ausbringmenge
verändert werden kann, damit die Ausbringmenge pro Flächeneinheit bei unterschiedlichen
Fahrgeschwindigkeiten gleichbleibt.
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Weiterhin sind in den Rutschen 21 die Sensoren 43 zur Erfassung der
tatsächlichen momentanen Ausbringmenge angeordnet. Diese Sensoren 43 sind über die
Kabel 44 ebenfalls mit der Steuer- und Regeleinrichtung 32 verbunden. Die Steuer-
und Regeleinrichtung 32 kann so ausgelegt sein, daß aufgrund der von den Sensoren
43 ermittelten Impulse über die tatsächliche Ausbringmenge die Rutschen 21 über
die mit der Steuer-und Regeleinrichtung 32 verbundenen Verstelleinrichtung 43 so
verstellt werden, daß jeweils in Abhängigkeit der Größe der Ausbringmenge der optimale
Aufgabeschwerpunkt des Materiales auf die Schleuderscheiben 6 gewährleistet ist.
Somit wird die Rutsche 21, die die Lage des Aufgabeschwerpunktes auf den Schleuderscheiben
6 bestimmt, in Abhängigkeit der Ausbringmenge automatisch bei Veränderung der Ausbringmenge
verstellt.