DE349283C - Verfahren zum Abtoeten von Bakterien und zur Sterilisation von Gegenstaenden - Google Patents

Description

• Verfahren zum Abtöten von Bakterien und zur Sterilisation von Gegenständen. Die Erfindung betrifft die Verwendung von L eukoverbindungen von Anilinfarbstoffen in Verbindung mit Bakterien abtötenden Stoffen, im besonderen Borsäure. Die Verwendung von Anilinfarbstoffen und auch von Gemischen von Anilinfarbstoffen mit anderen Bakterien abtötenden Stoffen ist bekannt. Versuche haben aber das überraschende Ergebnis gehabt, :daß eine bessere Wirkung erzielt wind, wenn man die bakterienhaltigen Körper mit den Leukoverbindungen der Farbstoffe behandelt und .gleichzeitig einen anderen Bakterien abtötenden Körper zufügt.
• Die .Farbstoffe, aus welchen die Leukoverbind!ungen hergestellt werden, müssen frei von Eisen und Arsen sein, während kleine Mengen Kupfer nicht stören.
• Zur Darstellung der Leukoverbindungen geht man zweckmäßig von denn essigsauren Salzen der Farbstoffe aus, führt sie in die freien Farbbasen übler, reinigt diese mittels Alkohol, Äther und verdünntem Weingeist, verwandelt sie in wasserlösliche Salze zurück und bereitet aus diesen durch Reduktion die Leukoverbindungen. Au sführun!gsbeispiele. i. Menschliches Blutserum wird mitTrippereiter vermischt und der Mischung bei q.0° Agar zugefügt, das mit steril aufgefangenem Harn verflüssigt war. Die Masse wird in Glasschalen im Brutschrank einer Temperatur von 35° ausgesetzt. Es zeigen sich schon nach kurzer Zeit auf dem Agarblütserum weißlich graue Pünktchen und nach weiterem Verlauf ein zusammenhängender weißlich-;grauer Rasen. Hatte man ihn aber noch etwa o,i Prozent reiner weißer Leukobase zugefügt, so tritt die Rasenbildung erst nach einigen Tagen .ein. Werden aber mittels einer nach Art eines Inhalationsapparates zu-1 sammengestellten Vorrichtung Dämpfe einer konzentrierten Borsäurelösung nur wenige Sekunden auf die Mischung geleitet, so I kommt es überhaupt nicht zur Rasenbildung, es tritt sofort intensive Blaufärbung der Gonokokken ein, und man kann feststellen, daß c ige Minuten später die Kokken ges -hon wen tötet sind.
• a. Je eine Kultur des Milzbrandbazillus wird bei 36° bis 37° mit Borsäure, Methylenblau und dem borsauren Salz des Leukomnethylenblaues behandelt. Es zeigte sich; daß die Kulturen, die allein mit Borsäure und allein mit Methylenblau behandelt wurden, virulent bleiben und deutliche Sporenbildung aufwiesen, während die mit der Leukoborsäureverbindung behandelte Kultur schon hach ganz kurzer Zeit abgetötet "war und keine Sporen bildete.
• 3. Zur Abtötung des Milzbrandbazillus in Gerbereien werden die Häute strömendem Dampf ausgesetzt, um das Salz, womit die Häute bekanntlich für kurze Zeit konserviert werden, zu beseitigen. .Die noch feuchten Häute werden mit einer -Auflösung einer reinen Leukoverbindung bestrichen bzw. getränkt und gleich darauf Borsäuredämpfen ausgesetzt. Schon nach Verlauf einer Viertelstunde sind die Häute bakterienfrei. Um die Häute von der Leukoborsäureverbindung zu befreien, werden dieselben reit einer heißen Seifenlösung abgewaschen. q.. Die Verwendung des Verfahrens zur Sterilisatiog #=er1,,o#z ergibt sich aus Fol--endem: _ _

  Es wh'ke@üolz mit Subli-

  mat, .mit Teer :und Leukosäureverbindung behandelt. Die Holzstückchen wurden in demselben Erdreich eingegraben. Nach Verlauf von 212 Monaten zeigte sich .das mit Teer und auch das mit Sublirnat getränkte Stückchen vollkommen vom Schimmel überzogen und fing an zu faulen, während das mit Leukoborsäureverbindung behandelte Stückchen vollkommen frei von Schimmel war und auch nicht faulte.

Claims (2)

1. PATrNT-ANsPRÜcHE: r. Verfahren zur Abtötung von Bakterien und zur Sterilisation von Gegenständen, idadurch gekennzeichnet, daB man den Gegenstand unter Luftzutritt .der gemeinschaftlichen Einwirkung von Leukoverbindungen eisen- und arsenfreier Anilinfarbstoffe und anderen Bakterien abtötender Stoffe aussetzt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch z, gekenn-,zeichnet durch die Verwendung von Borsäure in Verbindung mit Leukoverbindungen von Anihnfarbstofen. -