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DE348017C - Verfahren und Apparat zur Ausfuehrung von Gasanalysen - Google Patents

Verfahren und Apparat zur Ausfuehrung von Gasanalysen

Info

Publication number
DE348017C
DE348017C DENDAT348017D DE348017DD DE348017C DE 348017 C DE348017 C DE 348017C DE NDAT348017 D DENDAT348017 D DE NDAT348017D DE 348017D D DE348017D D DE 348017DD DE 348017 C DE348017 C DE 348017C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
liquid
reaction
tube
space
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DENDAT348017D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
WA OSTWALD
Original Assignee
WA OSTWALD
Publication date
Application granted granted Critical
Publication of DE348017C publication Critical patent/DE348017C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N7/00Analysing materials by measuring the pressure or volume of a gas or vapour
    • G01N7/02Analysing materials by measuring the pressure or volume of a gas or vapour by absorption, adsorption, or combustion of components and measurement of the change in pressure or volume of the remainder
    • G01N7/08Analysing materials by measuring the pressure or volume of a gas or vapour by absorption, adsorption, or combustion of components and measurement of the change in pressure or volume of the remainder by combustion followed by absorption or adsorption of the combustion products

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Non-Biological Materials By The Use Of Chemical Means (AREA)

Description

  • Verfahren und Apparat zur Ausführung von Gasanalysen. Die Verfahren zur Gasanalyse beruhen darauf, daß man das zu untersuchende Gas entweder mit flüssigen oder festen Reagenzien.in abgemessener Menge,zusammenbringt und die Volumv erminderung mißt oder daß inan das Gas in bekannten Verhältnissen mit anderen Gemischen reagieren (explodieren, verbrennen) läßt und die so entstehenden neuen Volumverhältnisse und Gaszusammensetzungen auswertet. Bisher ist man hierbei in der Regel in der Weise verfahren, daß man mit Hilfe einer hydraulischenPumpe und zwischengeschaltetem Glashahn das Gas aus dem Meßrohr in das betreffende Absorptionsgefäß überführte und nach erfolgter Absorption oder sonstiger Behandlung in das Meßgefäß zurückführte, wo unter dein gleichen Druck die Auswertung der stattgehabten Volumänderung stattfand (Orsatapparat). Bei andersartigen Apparaten, z. B. nach B u n t e , benutzte man die Volumelastizität des Gases dazu, die Reagenzien selbst in das Meßrohr einzuführen und sodann wieder auszuwaschen.
  • Auch hat man bereits versucht, sehr kleine Gasmengen von wenigen Kubikmillimetern in der Weise zu analysieren, daß man ihr relatives Volumen als Länge der von ihnen gebildeten Blase in einer Kapillaren maß und die Absorption in einer einseitig offenen Erweiterung der Kapillaren vornahm, in «-elche vermittels einer seitlich angeschlossenen Quecksilberschraube die Gasblase zum größten Teil vorübergehend überführt wurde (Mikroanalyse nach K r o g h)..
  • Von diesen Verfahren leiden die erstgenannten an dem Übelstande, daß der Gasraum der Verbindungsleitungen erhebliche Fehler bedingt und daß kein zuverlässiges Kennzeichen für die größere oder geringere Erschöpftheit der häufig benutzten Reagenzien besteht. Den Leitungsfehler kann man zwar nach P f e i f f e r durch Füllen der Leitungen mit Sperrwasser ausschließen, doch bedeutet dieses Verfahren eine lästige Komplikation. Die zweite Klasse von Verfahren leidet unter dem Umstande, daß man erhebliche Handgeschicklichkeit benötigt und auf die Zuverlässigkeit der Dichtheit der Gashähne weitgehend angewiesen ist. Das drittgenannte Verfahren endlich ist seiner Feinheit wegen recht schwierig auszuüben und leidet besonders daran, daß die geringste, von der Quecksilberschraube besonders leicht herbeigeführte Verunreinigung der Kapillarwandungen empfindliche Fehler von vielen Prozenten bedingt. Auch von den Reaktionsstoffen kriecht erfahrungsgemäß nur zu leicht ein wenig an der Gasblasenwurzel entlang und verunreinigt mit dem Erfolg grober, unkontrollierbarer Analysenfehler die Kapillarwandung.
  • Demgegenüber beruht das nachstehend beschriebene Analysenverfahren darauf, daß inan die Menge des Gases als Länge einer Blase in einer vorteilhaft nicht zu engen Kapillaren (z. B. 2 mm Durchmesser) mißt und daß man die Absorption oder sonstige Behandlung der Blase dadurch bewirkt, daß man sie aus dem Meßrohr in eine Erweiterung des Rohres schiebt und dort analytisch handelt. Wesentlich dabei ist: r. daß als Meßrohr ein Kapillarrohr dient, d. h. ein Rohr, dessen Querschnitt durch die Oberflächenspannung der benutzten Sperrflüssigkeit sicher verschlossen wird, 2. daß an diesem Rohr eine Erweiterung angebracht ist, welche einen größeren Inhalt hat, als der Inhalt des Meßrohres beträgt, 3. daß mit dieser Einrichtung nach i und 2 in der Weise gearbeitet wird, daß ein Strom des Sperrmittels die ganze Gasblase in die I?rweiterung führt, worauf ein durch das Meßrohr zufließender Strom des Absorptionsmittels in der Erweiterung mit der Gasblase' reagiert oder eine andere analytische Behandlung der Gasblase (z. B. Verbrennung) in der Erweiterung erfolgt, q.. daß auf gleiche Weise der Überschuß des Absorptionsmittels durch einen Sperrmittelstrom aus Gasrohr und Erweiterung beseitigt wird, worauf die gewaschene Gasblase in das Glasrohr.zurückgedrückt und dort erneut gemessen wird.
  • Zur Ausführung dieser neuen gasanalytischen Methode bedient man sich beispielsweise des in Abb. i dargestellten Apparates.
  • A ist die Meßkapillare, welche eine beliebige gleichmäßige Teilung, vorteilhaft i bis ioo beziffert, trägt. , Je enger man die Kapillare macht, mit umso kleineren Gasmengen kann man arbeiten. Da -aber enge Kapillaren bei Verunreinigungen der Oberfläche empfindliche Fehler ergeben können, während für die meisten Zwecke größere Gasproben zur Verfügung stehen, so wählt man vorteilhaft Kapillaren von etwa 2 inm lichter Weite. Es ergeben sich dann Gasmengen in der Größenordnung von i cm, und der Apparat ist dann ziemlich unempfindlich auf Verunreinigungen. Wichtig ist, daß das Gasrohr genau kalibriert wird, so daß ein Teilstrich überall demselben Volum entspricht.
  • Das Meßrohr geht am oberen Ende in eine umgebogene Spitze g aus. Unten ist die Erweiterung e angeordnet. Unterhalb der Erweiterung bringt man vorteilhaft eine Gasfangschlinge d an. - Ferner ist ein Verdrängerkolben h vorgesehen, welcher durch eine Schraube i betätigt werden kann. Das Rohr des Verdrängerkolbens ist schräg oder senkrecht nach oben gerichtet, damit durch Undichtigkeit kein Gas in den Apparat, keine Sperrflüssigkeit nach außen gelangen kann. Nach unten ist der ganze Apparat durch ein beliebiges Ventil oder Glashahn f abgesperrt.
  • Um in den Apparat eine Gasprobe einzubringen, füllt man ihn zunächst vollkommen mit Sperrflüssigkeit und verschließt Hahn f. Sodann versieht man die Gaspipette, in welcher sich die Gasprobe befindet, mit einem kleinen Trichter (t in Abb. a) und füllt Ansatzrohr der Pipette und den Trichter mit Sperrflüssigkeit. Man taucht nunmehr die Spitze g des Apparates in das Ansatzrohr der Gaspipette und verdrängt durch einige Umdrehungen der Schraube i eine etwa in die Spitze g eingedrungene Luftblase. Dann öffnet man die Hähne der Gaspipette und läßt einige Gasblasen an der Spitze g vorbei entweichen. Nunmehr öffnet man den Hahn f oder aber schraubt die Schraube i rückwärts. Durch beide Maßnahmen wird in g die Sperrflüssigkeit zurückgezogen und eine Gasblase in das Kapillarrohr eingesaugt. Vorteilhaft befindet sich am Meßrohr eine Marke welche anzeigt, wann die Gasblase g, in so lang ist, wie den Teilstrichen a-b entspricht. Sobald dieser Punkt erreicht ist, schließt man f bzw. hört bei i zu drehen auf, schließt die Gaspipettenhähne und senkt den Trichter t so weit, daß die Spitze g zwar unter Sperrflüssigkeit, aber nicht mehr in Verbindung mit dem Gasinhalt der Pipette steht. Nunmehr öffnet man erneut den Hahn f oder schraubt erneut Schraube i so weit zurück, daß das obere Ende der Gasblase genau auf a steht, wobei der Teil über der Gasblase sich aus Trichter t mit Sperrflüssigkeit füllt. Die genaue Einstellung bewirkt man durch kleine Bewegungen der Schraube i. Man stellt die Sperrflüssigkeit im Trichter oder einem beliebigen anderen, kleinen Gefäß genau auf Marke k an der Spitze g, stellt den Anfang der Gasblase genau auf a ein und liest bei b die Länge der Gasblase ab. Wenn die Märke -as genau ausgeführt, das Rohr sauber ist und inan genau gearbeitet hat, wird man genau i oo Teilstriche als Länge der Gasblase finden.
  • Nunmehr öffnet man den Hahn f, wobei Spitze g unter Sperrflüssigkeitsspiegel bleibt. Es fließt nunmehr selbsttätig durch f Sperrflüssigkeit ab, wobei die Gasblase in die Erweiterung e herunterrutscht. In e bleibt die Gasblase schweben, während die Flüssigkeit an ihr vorbei durch d und f abfließt.
  • Jetzt schraubt man nach Schließen des Hahnes f an i. vorwärts, wodurch die Gasblase `nieder in das Meßrohr hinauf befördert wird. Man stellt wieder den Sperrflüssigkeitsspiegel auf k, den Gasblasenanfang auf a ein und überzeugt sich durch Ablesen bei b von der in Arbeit genommenen, nunmehr temperierten Gasmenge bzw. Blasenlänge.
  • Hierauf ersetzt man die Flüssigkeit bei g durch ein kleines Töpfchen mit konzentrierter Kalilauge und öffnet erneut Hahn f. Es wird nun nach einer Sperrflüssigkeitslänge k, a hinter der Gasblase eine Säule konzentrierter Kalilauge eingesaugt. Wenn die Gasblase in der Erweiterung e angekommen ist, strömt an ihr zuerst die Sperrflüsigkeit 1r, ca vorbei, worauf konzentrierte Kalilauge folgt. Man kann leicht berechnen, daß und warum die Kalilauge mit größter Geschwindigkeit eine vollständige Absorption der Kohlensäure bewirkt. Tatsächlich pflegt diese Absorption nur- etwa i cm. Kalilauge und wenige Sekunden zu beanspruchen. Man ersetzt nun das Kalilaugetöpfchen bei g wieder durch ein Sperrflüssigkeitsgefäß und wäscht die Kalilauge mit Sperrflüssigkeit fort, wobei man vorteilhaft Schraube i um einige Gänge vorwärts dreht, um etwa: in das Verbindungsrohr hineindiffundierte Kalilauge mit durch f abfließen zu lassen. Man stellt den Sperrwasserspiegel wieder auf k ein, schraubt mit Hilfe von i, bei verschlossenem f die Gasblase auf Marke b und liest zwischen b und a die Prozente Kohlensäure. ab.
  • Folgerichtig kann man das gleiche mit Pyrogallollösung, Bromwasser, rauchender Schwefelsäure, Palladiumhydrosol und beliebigen anderen Absorptionsmitteln zum Zweck der Absorption anderer Gasbestandteile ausführen. Es steht auch nichts im Wege, die Erweiterung e mit einer Platindrahtspirale oder mit Platinelektroden auszurüsten, um Gasbestandteile durch fraktionierte Verbrennung, durch Explosion usw. in an sich bekannter Weise zu bestimmen..
  • Die Vorteile der beschriebenen Methode sind vielfältig. Zunächst ergibt sich ein außerordentlich einfacher und wunschweise kleiner gasanalytischer Apparat von großer Genauigkeit, zu dessen Bedienung keine Handgeschicklichkeit erforderlich ist. Dieser Apparat ist einfach und billig. Er besitzt keinen oder höchstens einen Glashahn und kaum Teile, welche defekt werden können. Man kann den Apparat für kleine und große Gasmengen ausführen. Man ist stets sicher, mit frischen Reagenzien zu arbeiten und vollständige Absorption zu erzielen.
  • Der Apparat ist auf das leichteste zu reinigen, beispielsweise durch Durchsaugen von Chromsäure und Wasser. Er ergibt mit größter Geschwindigkeit sehr genaue Zahlen. Ein und derselbe Apparat ist für die verschiedensten Arten von Gasanalysen anwendbar, indem man verschiedene Reagenzien benutzt. Die Gasanalysen sind billig, da man nur kleine Mengen Reagenzien benötigt.
  • Das vorstehend beschriebene Ausfsührungsbeispiel eines Apparates zeigt nur eine An-. wendung, des vorliegenden Erfindungsgedankens. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß man den gleichen Erfindungsgedanken auch in den verschiedensten anderen Weisen zur Ausführung bringen kann. Beispielsweise kann man für genaue Analysen größerer Gasproben nach Art von Abb. 3 verfahren, in welcher A eine gewöhnliche Gasmeßröhre mit Niveaugefäß C, B einen Dreiwegebahn mit Winkelbohrung, E die Erweiterung und F den Absperrhahn bedeutet. Bei der Anwendung dieses Apparates drückt man zunächst die Gasmenge, welche beispielsweise loocm betragen kann, in die Kugel E hinüber, so daß die Leiturig zwischen B und E von Sperrflüssigkeit erfüllt ist. Sodann dreht man den Dreiwegehahn B so, daß in G eingefüllte Kalilauge, wie vorstehend geschildert, durch E abfließt und die Absorption bewirkt. Durch Ausspülen von G, B, E, F mit Sperrwasser und Zurückdrücken oder Zurücksaugen der Gasmenge nach A und ihr Messen wird die Analyse beendigt. Bei der so beschriebenen Ausführungsform des Haupterfindungsgedankens ist durch- die kapillare Verbindungsleitung B, E und die Kugel E dieselbe Arbeitsweise erzeugt worden wie bei dem vorstehend beschriebenen Apparat für kleine Gasniengen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Ausführung von Gasanalysen, bei welchem das Gas in einem engen Rohr abgemessen, sodann durch eine Flüssigkeit in den erweiterten Reaktionsraum des Rohres geführt und schließlich in den Meßraum zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Verlaufe der Gasanalyse Sperrmittel und Absorptionsmittel nur in ein-und derselben Richtung folgeweise durch den Apparat geführt werden und das zwischen beiden Flüssigkeiten eingeschlossene Gas nur bis in die Erweiterung gelangt, dem nach unten abfließenden Flüssigkeitsstrom aber nicht weiter folgen kann.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß Anspruch i, bestehend aus einem engen Meßrohr mit als Reaktions- und Absorptionsraum dienender Erweiterung und einer Fördervorrichtung für Gas und Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Abflußhahn (f) und dem Reaktions- und Absorptionsraum (e) ein gewundenes Rohrstück (d) eingefügt ist, welches das Gas während des Abflusses der Flüssigkeit abfängt und den Eintritt von Luft oder von in der abfließenden Flüssigkeit sich entwickelnden Gasen in den Reaktions- und Absorptionsraum (e) verhindert.
  3. 3. Vorrichtung gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das einen größeren Querschnitt aufweisende Meßrohr (A) an seinem oberen Ende unterhalb des Einfülltrichters (G) die mittels Zweiwegehahns verschließbare Abzweigung nach dem Reaktions- und Absorptionsraum (E) und Rohrwindung (d) aufweist.
DENDAT348017D Verfahren und Apparat zur Ausfuehrung von Gasanalysen Expired DE348017C (de)

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