DE347737C

DE347737C - Wendegetriebe, insbesondere fuer Bootsmotoren

Info

Publication number: DE347737C
Application number: DE1920347737D
Authority: DE
Original assignee: H F A LUEBBE
Current assignee: H F A LUEBBE
Priority date: 1920-04-08
Filing date: 1920-04-08
Publication date: 1922-01-24

Description

Wendegetriebe, insbesondere für Bootsmotoren. Die Erfindung betrifft ein- Wendegetriebe, welches in erster Linie für Bootsmotoren Verwendung finden soll, um dadurch in bekannter Weise zu ermöglichen, daß von der stets im gleichen Sinne umlaufenden Motorwelle die Schiffsschraubenwelle in gleichem oder entgegengesetztem Sinne angetrieben werden kann. Es sind Vorrichtungen bekannt, durch welche die Entkupplung-derangetriebenen Welle von der Motorwelle und die Wiederzusammenkupplung mit dieser allmählich und stoßfrei erfolgen soll. Diese, suchen diese Aufgabe durch kegelförmige Kuppel- oder Reibscheiben zu lösen, wobei auch bisweilen feststehende Bandbremsen zum Feststellen einzelner Teile des Getriebes dienen.
Die. Erfindung löst die Aufgabe, einen stoßfreien Betrieb beim Entkuppeln und Wiedereinkuppeln zu ermöglichen mit Hilfe besonderer Mittel. Dies geschieht durch Anwendung von Bremsscheiben und Bandbremsen;- deren Anziehen selbsttätig durch den Motor bzw. das Getriebe selbst bewirkt wird, wobei der das Getriebe oder die Umsteuerung Bedienende lediglich die Bewegung der Entkupplung oder Verbindung der angetriebenen Welle mit der Motorwelle einleitet, während alles übrige selbsttätig durch die Maschine erfolgt. Die Bandbremsen haben hierbei zwei Funktionen zu erfüllen, nämlich einmal bei Vorwärtsgang die Motorwelle mit dem Getriebegehäuse zu kuppeln und zweitens das Getriebegehäuse bei Rückwärtsgang mit Hilfe einer zweiten Bandbremse, die einen festen Stützpunkt am Bootskörper hat, festzustellen. Durch diese Anordnung können einerseits die Gewichte tunlichst herabgemindert werden gegenüber allen Vorrichtungen, die mit kegelförmigen Reibungskupplungen arbeiten, und außerdem entfällt jeder achsiale Schub, der bei kegelförmigen Reibungskupplungen unvermeidlich ist.
Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt die Getriebevorrichtung im Längsschnitt, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i und Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie C-D der Abb. i.
Die Motorwelle a ist mit der Schraubenwelle c durch ein loses Differentialgetriebe b bekannter Bauart verbunden. Die halsartige Verlängerung b1 des Differentialgetriebegehäuses kann sich um die Motorwelle a drehen. Auf dieser Verlängerung b1 sitzen eine lose Bremsscheibe d und eine feste Bremsscheibe e, ferner zwei lose Scheiben f und g, an denen i zwei Nockenwellen h und i gelagert sind. Außer- , dem ist daran ein Ausgleichsgewicht s mittels Schrauben befestigt. Die Nockenwelle i trägt an ihrem einen Ende einen Hebelarm j, einen i gleichen Hebelarm k besitzt die Nockenwelle h aber auf der entgegengesetzten Seite. Um die Bremsscheibe c liegt ein Bremsband 1, welches wechselseitig von den beiden Nockenwellen h und i betätigt wird. Die Nockenwelle h wird durch den verschiebbaren Mitnehmer m, ml, welcher gegen Drehung geschützt auf der Motorwelle angebracht ist, betätigt. Um die lose Bremsscheibe d mit dem Mitnehmer dl liegt ein Bremsband n, welches durch den Kniehebel o angezogen wird.
Die gezeichnete Stellung 0 des Steuerhebels :n Abb. i stellt den Leerlauf dar. Hierbei rotiert das bekannte Differentialgetriebe b mit seinem Gehäuse und mit diesem die Brems-Scheiben c und d und dazu gehörigen Scheiben f .Snd g mit halber Umdrehungszahl in gleicher Drehrichtung mit der Motorenwelle. Wird nun bei Vorwärtsgang der Steuerhebel in die punktierte Stellung I gebracht, so verschiebt sich der Mitnehmer in, ml und zieht das Bremsband l fest an, wodurch die Bremsscheibe c und durch diese das Differentialgetriebe mitgenommen wird. Infolgedessen wird auch die Schraubenwelle c von der Motorenwelle a mit gleicher Umdrehungszahl mitgenommen. Die rotierende Bandbremse l bewirkt, daß das Einschalten geräuschlos und stoßfrei erfolgt.
Für Rückwärtsgang wird der Steuerhebel in die punktierte Stellung II gebracht. Dadurch wird der Mitnehmer m, ml ausgeschaltet und läuft dann frei. Ferner wird durch dieselbe Bewegung der Kniehebel o auf zwei doppelarmige Hebel q und r gedrückt (Abb. 3), durch die die Bandbremse n fest gezogen wird. Dadurch wird die Bremsscheibe d mit dem Mitnehmer dl gebremst und allmählich stillgestellt.
Durch dl wird aber wiederum dieBandbremse l fest angezogen und letztere hält das Differentialgetriebefest. Infolgedessen kehrt sich die Drehrichtung der Schraubenwelle c um.

Claims

PATENT-ANSPRÜcHE: i. Wendegetriebe, insbesondere für Bootsmotoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung der angetriebenen Welle (c) mit der Motorwelle (a) für Vorwärts- und auch für Rückwärtsgang durch Bandbremsen (1, n) erfolgt.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Gehäuse (b1) des Differentialgetriebes (b) eine mit diesem fest verbundene Bremsscheibe (e) und daneben ein loses Bremsband (1) vorgesehen ist, welches vermittels Hebel und Nocken angezogen wird, sobald ein auf der Motorwelle (a) verschiebbarer - Mitnehmer (m, ml) für den Vorwärtsgang in Eingriff mit dem Hebel (k) des Bremsbandes (1) gelangt. ;
3. Vorrichtung gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Gehäuse (b1) des Differentialgetriebes (b) neben der festen Bremsscheibe (e) eine lose Bremsscheibe (d) vorgesehen ist, die beim Einstellen des Steuerhebels auf Rückwärtsgang durch ein besonderes Bremsband (n) gebremst und festgestellt wird, wodurch ein an der losen Bremsscheibe (d) vorgesehener Mitnehmer (dl) in Eingriff mit einem zweiten 1 Hebel (y) des Bremsbandes (1) für die feste Bremsscheibe (e) gelangt, so daß diese gebremst und dadurch das Differentialgetriebe festgestellt wird. ,