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Es ist zwar auch schon bekannt, daß Lewis-Säuren, wie z. B. AlCl3,
mit Organosilanestern unter Bildung von Organochlorsilanen reagieren (vgl. JP-PS
3 861(1957), C. A. 52,8122 I). In dieser Literaturstelle wird zwar über die Ausbeuten
an Organochlorsilan bei unterschiedlichen Molverhältnissen von Aluminiumchlorid:
Organosilanester berichtet, jedoch werden keine Angaben darüber gemacht, welche
Nebenprodukte unter den angegebenen Reaktionsbedingungen entstehen und wie sich
solche Nebenprodukte unter den Reaktionsbedingungen verhalten. Diese Literaturstelle
gibt demzufolge
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nur in allgemeiner Form an, daß sich Aluminiumchlorid - d. h. ein
Element der dritten Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente - mit Chlor unter
Bildung von Organochlorsilanen umsetzt. Aus ihr kann jedoch kein Rückschluß darauf
gezogen werden, wie sich Chloride von Metallen der fünften Nebengruppe des Periodensystems
der Elemente bei der Reaktion mit Organisilanester verhalten und welche Reaktionsbedingungen
eingehalten werden müssen, wenn die gezielte Herstellung definierter Metallsäureester
gewünscht ist.
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Gegenüber dem herkömmlichen Verfahren der Herstellung von Orthoestern
unter Verwendung von Säureakzeptoren bietet das erfindungsgemäße Verfahren den außerordentlich
wichtigen Vorteil, daß der Zwangsanfall an Ammoniumsalzen günstigstenfalls vermieden
und mindestens jedoch halbiert wird.
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Erfindungsgemäß lassen sich sowohl die Partialester als auch die
Orthoester herstellen, die sich von den Oxychloriden und den Tetra- und Pentachloriden
der genannten Metalle ableiten. Unter Partialestern sollen dabei jene Ester verstanden
werden, bei denen nur ein Teil des Halogens in den Ausgangsprodukten durch die Estergruppen
ersetzt ist. In den Orthoestern sind dagegen alle Halogenatome durch die Estergruppen
ersetzt Bei der Herstellung der Partialester werden, je nach den gewünschten Produkten,
unterschiedliche Mengen an Organosilanester eingesetzt. Bei der Herstellung von
Metallsäureestern der Formel (RO)xMe(O)CI3~, in der Me für ein Metall aus der Gruppe
Vanadium, Niob oder Tantal, R für einen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder einen
Cycloalkyl- oder einen Acrylrest steht und x entweder 1 oder 2 ist, setzt man eine
Verbindung der Formel Me(O)C13 mit Alkylsilanestern im Molverhältnis 1:1 oder 1:2
um und trennt dann den erhaltenen Metallsäurepartialester auf an sich bekannte Weise
ab.
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Sollen Metallsäureester der Formel (RO)yMeCl,y, in der R und Me die
obengenannte Bedeutung haben und y Werte von 1 bis 3 annehmen kann, hergestellt
werden, dann läßt man eine Verbindung der Formel MeCl4 mit Alkylsilanestern im Molverhältnis
1: (1 bis 3) reagieren und trennt nach beendeter Reaktion den erhaltenen Metallsäurepartialester
auf an sich bekannte Weise ab.
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Wenn die Herstellung von Estern der Formeln (RObTaCls-z oder (RO)NbCl5-z,
in der zfür Werte von 1 bis 4 steht, gewünscht wird, geht man von TaC15 oder NbCl5
aus und läßt diese mit einem Alkylsilanester im Molverhältnis 1: (1 bis 4) reagieren.
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Der dabei entstehende Metallsäurepartialester wird auf an sich bekannte
Weise abgetrennt Bei der erfindungsgemäßen Reaktion setzt sich jeweils eine Alkoxygruppe
des Silanesters selektiv mit einem Chloratom des Metallchlorids um unter Bildung
des entsprechenden Metallsäureesters und eines Alkylalkoxychlorsilans.
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Beim Einsatz von Mono- oder Dialkylalkoxysilanen bildet sich zuerst
das Chloralkoxymono- bzw. -dialkylsilan, ehe eine weitere Alkoxygruppe des Organosilans
mit einem weiteren Chloratom der Metallverbindung reagiert.
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Das bei der Reaktion entstehende Alkyl-alkoxychlorsilan entspricht
der Formel RlnSiClp(OR)4-n-p In dieser Formel hat R die vorgenannte Bedeutung, R'
steht für Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen, n kann Werte von 1 bis 3 annehmen,
und der Zahlenwert von n-p entspricht dem umgesetzten Chloratom des Metallchlorids
bzw. -oxychlorids; p kann demzufolge ebenfalls Werte zwischen 1 und 3 annehmen mit
der Bedingung, daß 2' n +p '4 ist Die bei der Reaktion entstehenden Alkyl-alkoxychlorsilane
können als Partialester weiterhin bei der erfindungsgemäßen Reaktion genutzt und
in das Verfahren zurückgeführt werden, wo sie dann weiter mit den Chlormetallverbindungen
reagieren.
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Jede der drei Partialesterstufen kann selbstverständlich auch in
an sich bekannter Weise weiter verestert werden, beispielsweise mit Aminen und organischen
Hydroxyverbindungen (ROH) unter Abspaltung von Aminhydrohalogeniden. Dabei ist oft
eine vollständige Isolierung der jeweiligen Partialesterstufe nicht notwendig.
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Die Isolierung der erfindungsgemäß hergestellten Metallsäurepartial-
und -orthoester und der bei dem Verfahren entstehenden Silanhalogenide erfolgt je
nach den physikalischen Eigenschaften dieser Produkte in an sich bekannter Weiser
nach den üblichen Methoden, die z. B. bei der Destillation, Vakuumdestillation,
Feststoffgewinnung, Kristallisation angewendet werden.
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Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren sind einerseits
die Oxytrichloride und Tetrachloride des Vanadiums, Niobs und Tantals und die Pentachloride
von Niob und Tantal und andererseits Organosilanester der folgenden Formel I: R'nSi(OR)4n(ll
= 1,2 oder 3), (I) in der Rgesättigte oder ungesättigte aliphatische Reste, die
verzweigt und/oder cyclisch und/oder aromatisch substituiert sind und/oder Ethersauerstoffbrücken
enthalten können, oder aromatische Reste, die Kohlenwasserstoff- und/oder Halogen-
und/oder Nitrosubstituenten tragen können, bedeuten. R' bedeutet gleiche oder verschiedene
Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen.
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Zu diesen Organosilanestern zählen Trialkyl-, Dialkyl- und Monoalkylsilylester.
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Geeignete Trialkylsilylester, die unter die allgemeine Formel I fallen,
sind beispielsweise die Trimethyl-, die Triethyl-, die Ethyldimethyl-, Propyldimethyl-,
n-Butyldimethyl-, Isobutyldimethyl-, Tertiärbutyldimethyl- und Tripropylsilylester
von Methanol, Ethanol, n- und iso-Propanol, Allylalkohol, n-, iso-, sekundär- und
tertiär-Butanol, Cyclopentanol, Cyclohexanol, 2Ethylhexanol, den Octanolen, den
Nonanolen, Decanol, Dodecylalkohol, Cetylalkohol,
Octadecylalkohol,
Oleanol, iso-Borneol, Menthol, Ethylenglykolmonomethylether, Triethylenglykolmonomethylether,
2-Methoxypropanol, l-Methoxypropanol-(2), Benzylalkohol, Benzhydrol, Phenol, o-,
m- und p-Cresol, den Xylenolen, o-, m- und p-Chlor-, -Brom- bzw. -Jodphenol, 4-Chlor-3,5-xylenol,
2,4,6-Trichlor-3,5-xylenol, Pentachlorphenol, Nonylphenol, a- bzw. fi-Naphthol,
9-Anthranol etc.
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Die aromatischen Hydroxyverbindungen haben demzufolge als bevorzugte
Alkylsubstituenten Methyl- oder Ethylgruppen.
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Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Dialkylsilyldiester
der allgemeinen Formel I sind beispielsweise die Dimethyl-, Ethylmethyl-, Propylmethyl-,
n-Butylmethyl-, Isobutylmethyl-, Diethyl- und Dipropylsilyldiester der aufgeführten
organischen Hydroxyverbindungen.
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Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Alkylsilantriester
der allgemeinen Formel I sind beispielsweise die Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-,
n-Butyl-, Isobutyl- und Tertiärbutylsilyltriester der aufgeführten organischen Hydroxyverbindungen.
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Die genannten Alkylsilylester lassen sich in bekannter Weise leicht
herstellen, wie z. B. durch Umsetzung von Alkylchlorsilanen oder Alkylsilylaminen
mit organischen Hydroxyverbindungen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann ggf. in inerten Lösungsmitteln
durchgeführt werden. Geeignete inerte Lösungsmittel sind selbstverständlich die
bei der erfindungsgemäßen Reaktion entstehenden Alkylalkoxyhalogensilane. Es eignen
sich aber auch aliphatische, aromatische und/oder chlorierte Kohlenwasserstoffe
und/ oder Ether. Im einzelnen sind dies beispielsweise die Pentane, Hexane, Heptane,
das Isooctan, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Dekalin, Benzinfraktionen wie Petrolether
oder Ligroin, Tetralin, Benzol, Toluol, die Xylole, Aromatenbenzine wie Shell-Sol
H, Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, trans-Dichlorethylen, Trichlorethylen,
Perchlorethylen, Chlorbenzol, die Dichlorbenzole,1,1,1-Trichlorethan, Trichlortrifluorethan,
1,1,13-Tetrachlorpropan, Diisopropylether, Tetrahydrofuran, Ethylenglykoldiethylether
usw.
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In praxi wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem normalen Rührreaktor
mit Rückflußkühler durchgeführt, selbstverständlich unter wasserfreien Bedingungen,
indem man in der Regel das Vanadium-, Niob-oder Tantalchlorid bzw. -oxychlorid,
ggf. zusammen mit einem geeigneten Lösemittel, vorlegt, auf Reaktionstemperatur
bringt und schließlich den Alkylsilanester eindosiert, und zwar, je nachdem welcher
Veresterungsgrad bzw. welche Endprodukte gewünscht werden, in der Menge von einem,
zwei, drei oder vier Äquivalenten. Bei der Herstellung der Di- und Triester der
Formel (RO)xMe(O)Cl3-x kann auch ein Überschuß an Alkylsilanester von Vorteil sein.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei Normaldruck
durchgeführt, jedoch kann auch die Anwendung von Überdruck in betimmten Fällen von
Vorteil sein. Dagegen wird Vakuum angewandt, wenn die Siedetemperaturen ggf. gesenkt
werden sollen.
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Vom gewünschten Veresterungsgrad hängt die Wahl der Reaktionstemperatur
ab. Die Monoester bilden sich bereits sehr leicht und schnell bei Temperaturen um
oder unter 0" C. Für die Herstellung der Diester werden mittlere Temperaturen zwischen
40 und 85"C bevorzugt. Die Monohalogentriester und Orthoester werden vorzugsweise
bei noch höheren Temperaturen hergestellt. Die optimale Reaktionstemperatur ist
hierbei für jedes Produkt gesondert zu ermitteln.
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Bei lösungsmittelfreiem Arbeiten ist es zweckmäßig, als Arbeitstemperatur
die Siedetemperatur des sich bildenden Alkylhalogensilans zu wählen, falls sie in
diesem vorstehend als bevorzugt beschriebenen Temperaturbereich liegt. Dabei kann
es von Vorteil sein, das entstehende Halogenalkylsilan während der Reaktion abzudestillieren.
Der Rührreaktor wird zu diesem Zweck mit einer Kolonne ausgrüstet, um ein Mitdestillieren
noch nicht umgesetzten Silanestern zu unterbinden.
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Die sofortige Abdestillation des bei der Reaktion entstehenden Halogensilans
ist jedoch nicht in allen Fällen erforderlich. Feste Metallsäurepartialester können
erfindungsgemäß auch durch Auskristallisieren aus der abreagierten Reaktionslösung
gewonnen und mit Hilfe der üblichen, gängigen Methoden der Feststoffabtrennung isoliert
werden.
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Eine andere Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
das Vorlegen der für den gewünschten Veresterungsgrad notwendigen äquivalenten Menge
Alkylsilanester, vorzugsweise bei dessen Siedetemperatur, und nachfolgend das Eindosieren
des Vanadium-, Niob- oder Tantalchlorids bzw. -oxychlorids, ggf. gelöst in einem
geeigneten inerten Lösemittel.
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Eine besondere Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Veresterung der Vanadium-, Niob- oder Tantalchloride mit in situ erzeugten
Estern der allgemeinen Formel I. Die Durchführung dieser erfindungsgemäßen Verfahrensweise
erfolgt vorzugsweise bei Normaldruck, und zwar wird das Metallhalogenid vorgelegt
zusammen mit einem Überschuß von 0,1 bis 6 Äquivalenten eines Trialkylchlorsilans.
Das vorgelegte Gemisch der Ausgangsstoffe wird zum Sieden erhitzt. Anschließend
wird die Esterkomponente in Form der organischen Hydroxylverbindung (ROH) unter
ständigem Rühren flüssig eindosiert, z. B. durch ein in die siedende flüssige Phase
der Reaktionsmischung eintauchendes Kapillarrohr, und zwar mit einer der Geschwindigkeit
des Reaktionsablaufs entsprechenden Zulaufgeschwindigkeit und in der dem gewünschten
Veresterungsgrad entsprechenden äquivalenten Menge.
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Dabei wird Chlorwasserstoff frei, der über den Rückflußkühler und
einen bei tiefer Temperatur arbeitenden Gaskühler zur Wiederverwendung abgeführt
wird.
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Nach Beendigung der Zuführung wird der Ansatz am Rückfluß so lange
gekocht, bis aller Chlorwasserstoff ausgetrieben ist (dies ist im allgemeinen nach
Ablauf von ca. 30 Minuten der Fall) und schließlich aufgearbeitet, beispielsweise
durch Abdestillieren des Trialkylchlorsilans usw., oder, wenn es sich um feste Reaktionsprodukte
handelt, beispielsweise durch Auskristallisieren usw.
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Die erfindungsgemäße Reaktion führt nicht mit allen vorgenannten
Organosilanestern bis zur vollständigen Veresterungstufe, d. h. zur Herstellung
der entsprechenden Metallsäureorthoester. In solchen Fällen lassen sich die Orthoalkylester
der genannten Metallsäuren erfin-
dungsgemäß in der Weise herstellen,
daß man einen Metallsäurepartialalkylester durch die erfindungsgemäße Umsetzung
von Metallhalogenid mit Organosilanalkylestern herstellt und nach der destillativen
Abtrennung des Alkylhalogensilans die Reaktion zum Orthoester in an sich bekannter
Weise durchführt. Ohne weitere Isolierung des Partialesters wird das dann resultierende
Reaktionsgemisch mit einem als Säureakzeptor fungierenden Amin und der noch erforderlichen
stöchiometrischen, auf den restlichen Halogengehalt bezogenen, Menge des Alkylalkohols
zur Reaktion gebracht.
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Dabei wird unter Bildung des Orthoesters der restliche Halogenidgehalt
des Partialesters in Form von Aminhydrohalogenid gebunden. Diese Reaktion ist nahezu
quantitativ und praktisch frei von Nebenreaktionen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demzufolge auch die Verwendung
der gemäß dem beanspruchten Verfahren hergestellten Metallsäurepartialester zur
Herstellung der obengenannten Metallsäureorthoester. Dabei ist im allgemeinen eine
vollständige Isolierung der Partialester nicht nötig.
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Zur Herstellung besonders reiner Orthoester ist jedoch auch die Verwendung
vollständig isolierter Partialester möglich.
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Gegenüber der an sich bekannten Verfahrensweise der Verwendung der
Halogenide bzw. Oxychloride als Ausgangskomponenten stellt schon der reduzierte
Anfall von Abfallsalzen einen erheblichen Vorteil dar. Der wesentlichste Vorteil
der erfindungsgemäßen Verfahrensweise und Verwendung der Partialester bei der Herstellung
der Orthoester ist jedoch das Ausbleiben der als Nebenreaktion gefürchteten Alkylchlorid-
und Wasserbildung, insbesondere bei Verwendung der Monohalogenvanadyldiester, der
Monohalogentriester und der Dihalogendiester der vierwertigen Metallsäuren als Ausgangskomponenten,
so daß die auf diese Weise hergestellten Orthoester in höheren Ausbeuten entstehen
und wesentlich reiner, beispielsweise frei von Polymeren, sind als die entsprechenden
Orthoester, die nach den bisher bekannten Verfahren hergestellt wurden.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Metallsäureester,
und das insbesondere die Partialester und die ohne Aminzusatz oder nur mit Hilfe
von gegenüber herkömmlichen Verfahren verringerten Mengen Amin hergestellten Orthoester,
erfüllen hinsichtlich ihrer Reinheit bzw. ihres Wirkstoffgehalts sehr hohe Qualitätsanforderungen.
Ihre Aufarbeitung geschieht in der Regel durch einfaches Ausdampfen oder Abdestillieren
des entstandenen Halogenorganosilans und evtl. des verwendeten Lösemittels, ggf.
im Vakuum.
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Bei den Orthoestern, bei deren Herstellung zu einem Teil das an sich
bekannte Aminverfahren angewandt wurde, muß ggf. noch das Ammoniumsalz abgetrennt
werden. Die auf diese Weise gewonnenen Metallsäurepartial- und -orthoester sind
aufgrund ihrer Reinheit bereits für alle bekannten Verwendungszwecke direkt einsetzbar.
Als weitere Aufarbeitungsmaßnahmen können die üblichen destillativen Methoden, insbesondere
die der Vakuumdestillation, Anwendung finden. Für Produkte mit bei Normalbedingungen
festem Aggregatzustand können auch die gängigen Methoden der Feststoffabtrennung
durch Kristallisation, beispielsweise in einem Kristallisator, der Phasentrennung,
beispielsweise durch Sedimentation oder Filtration, und der Trocknung angewandt
werden.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkte sind
einerseits die ggf. wieder einzusetzenden Trialkylhalogensilane, wie z. B. Trimethylchlorsilan,
Trimethylbromsilan, Trimethyljodsilan, Triethylchlorsilan, Ethyldimethylchlorsilan,
Propyldimethylchlorsilan, n-Butyldimethylchlorsilan, lsobutyldimethylchlorsilan,
Tertiärbutyldimethylchlorsilan, Tripropylchlorsilan etc., oder die Dialkyldihalogen-
bzw.
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Dialkylhalogenalkoxysilane, wie z. B.
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Dimethyldichlorsilan, Dimethylmethoxychlorsilan, Dimethylethoxychlorsilan,
Methylethyldichlorsilan, Methylethylmethoxychlorsilan, Methylethylethoxychlorsilan,
Methylisobutyldichlorsilan usw., oder die Alkyltrihalogen- bzw. -dihalogenalkoxy-
bzw.
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-halogendialkoxysilane, wie z. B.
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Methyltrichlorsilan, Methylmethoxydichlorsilan, Methyldimethoxychlorsilan,
Ethyltrichlorsilan, Ethylethoxydichlorsilan, Ethyldiethoxychlorsilan, Isobutyltrichlorsilan
etc., und andererseits die gemäß dem beanspruchten Verfahren erhaltenen Metallsäurepartial-
und -orthoester.
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Als Beispiele für diese Ester, die nach dem beanspruchten Verfahren
hergestellt werden können, seien genannt: Dichlormethylvanadat, Dichlormethylniobat,
Dichlormethyltantalat, Chlordimethylvanadat, Chlordimethylniobat, Chlordimethyltantalat,
Trichlorethoxyvanadin, Dichlordiethoxyvanadin, Chlortriethoxyvanadin, Chlordiethylvanadat,
Dichlortriethoxyniob, Dichlortriethoxytantal, Dichlor-n-propylvanadat, Chlordi-n-propylvanadat,
Tri-n-propylvanadat, Chlordiisopropylvanadat, Chlordiisopropylniobat, Chlordiisopropyltantalat,
Dichlordiisopropoxyvanadin, Dichlordiisopropoxyniob, Dichlordiisopropoxytantal,
Chlortriisopropoxyvanadin, Tetraisopropoxyvanadin, Dichlor-n-butylvanadat, Chlordi-n-butylvanadat,
Tri-n-butylvanadat, Trichlor-isobutoxyvanadin, Dichlordiisobutoxyvanadin, Chlortriisobutoxyvanadin,
Tetraisobutoxyvanadin, Chlordisekundärbutylvanadat, Dichlorditertiärbutoxyvanadin,
Dichlordicyclohexoxyvanadin, Dichlordinonoxyvanadin, Dichlordi-2-ethylhexoxyvanadin,
Dichlor-2-methoxyisopropylvanadat, Chlordi-2-methoxyisopropylvanadat, Tri-2-methoxyisopropylvanadat,
Dichlor-2-methoxyisopropylniobat, Dichlor-2-methoxyisopropyltantalat, Tri-2-methoxyisopropylniobat,
Tri-2-methoxyisopropyltantalat, Dichlordi-2-methoxyisopropoxyvanadin, Chlortri-2-methoxyisopropoxyvanadin,
Tetra-2-methoxyisopropoxyvanadin, Dichlor-methoxytriethylenglykolvanadat, Dichlor-methoxytriethylenglykoloxyvanadin,
Chlordibenzylvanadat, Chlortribenzoxyvanadin, Dichlorphenylvanadat, Dichlorphenylniobat,
Chlordiphenylvanadat, Triphenylvanadat, Trichlorphenoxyvanadin,
Dichlordiphenoxyvanadin,
Chlortriphenoxyvanadin, Tetraphenoxyvanadin, Dichlor-o-cresylvanadat, Chlordi-o-cresylvanadat,
Tricresylvanadat, Dichlordi-(4-chlor-3,5-xylenoxy)-vanadin, Chlortri-(2,4,6-trichlor-3,5-xylenoxy)-vanadin,
Trisp entachlorphenylvanac'it.
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Chlordi-ßnaphthylvanadat, Dichlordi-fi-naphthoxyvanadin, Dichlordi-9-anthranoxyvanadin,
Dichlorallylvanadat, Chlordiallylvanadat, Triallylvanadat, Trichlorallyloxyvanadin,
Dichlordiallyloxyvanadin, Chlortriallyloxyvanadin, Tetraallyloxyvanadin etc.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Stoffe finden
vielseitige und breite Anwendung auf den verschiedensten Gebieten. So dienen sie
beispielsweise als Katalysatoren bzw. Cokatalysatoren für die Polymerisation und
Copolymerisation von Olefinen; als Veresterungs- und Umesterungskatalysatoren in
der organischen und metallorganischen Monomerchemie sowie bei der Herstellung von
gesättigten und ungesättigten Polyestern, Polyesteramiden und -imiden, Polyamiden
und Polyurethanen mit Hilfe z. B. der Polykondensations- und -additionsreaktionen;
weitere Anwendungsgebiete sind der Einsatz als Disproportionierungs-bzw. Transhydrierungskatalysator
in der Organosilan-und Hydrogensilanchemie, zur Oberflächenbehandlung von Glas-
und Mineralstoffen und zur Herstellung von Glaskeramik-Typen.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne jedoch
ihren Umfang zu begrenzen: Beispiel 1 Die Reaktionsapparatur besteht aus einem 500
mI-Mehrhalskolben mit Innenthermometer, Rührer, Tropftrichter und einer Füllkörperkolonne
(Länge 30 cm, Durchmesser 30 mm) mit automatischem Kolonnenkopf. Es werden 173,5
g = 1 Mol VOVl3 vorgelegt und auf 0° C gekühlt Hierzu tropft man unter Rühren innerhalb
ca. 1 Stunde 118 g =1 Mol (H3C)3Si(OC2H5) so zu, daß die Temperatur 10°C nicht übersteigt.
Anschließend wird das während der Reaktion gebildete Trimethylchlorsilan im Wasserstrahlvakuum
abdestilliert. Man erhält 182 g VO(OC2H5)C12 als rote Flüssigkeit.
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Beispiel 2 In einer wie in Beispiel 1 beschriebenen Reaktionsapparatur
werden 275,8 g = 2,34 Mol ;H3C)3Si(OC2H5) vorgelegt und auc 500 C erhitzt Hierzu
tropft man unter Rühren innerhalb n ob 8 Minuten
135,2 g = 0,78 Mol VOCl1.
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Während dieser Zeit steigt die Temperatur auf maximal 71"C, und es
bildet sich eine klare, dunkelorange Lösung. Anschließend wird für ca. 1 Stunde
am Rückfluß gekocht und dann die flüchtigen Bestandteile zunächst im schwachen Vakuum,
dann bei 20mbar und 60"C Heizbadtemperatur abdestilliert. Man erhält 150 g VO(OC2H5)2CI
als dunkelrote Flüssigkeit Beispiel 3 Die Reaktionsapparatur und die Verfahrensweise
entsprechen Beispiel 1. Es werden 173,5 g = 1 Mol VOR13 und 132 g = 1 Mol (H3C)3Si(O-n-C3H7)
eingesetzt. Man erhält 197 g VO(O-n-C3H7)Cl2 als braune Lösung.
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Beispiel 4 In einer wie in Beispiel 1 beschriebenen Reaktionsapparatur
werden 173,5 g = 1 Mol VOCI3 vorgelegt und auf 70"C aufgeheizt Innerhalb von 30
Minuten tropft man hierzu 264 g = 2 Mol (H3C)3Si(O -n-C3H7), so daß die Lösung siedet
Während der Zugabe des Silans verändert sich die Farbe der Lösung über gelb, grün,
dunkelgrün nach braun, hellbraun Anschließend wird das gebildete Trimethylchlorsilan
im Wasserstrahlvakuum abdestilliert Man erhalt 220 g VO(On-C3H7)2Cl als gelblichbraune
Flüssigkeit Beispiel 5 Zunächst wird wie in Beispiel 4 beschrieben 1 Mol VO(O-n-C3H7)2C1
dargestellt und hierzu anschließend 200 ml Hexan und 120 g = 2 Mol n-C3H7OH gegeben
Hierbei bildet sich eine klare, dunkelbraune Lösung, in die dann innerhalb von 3
Stunden NH3 so eingeleitet wird, daß die maximale Temperatur 70"C nicht übersteigt
Das entstandene NH4CI wird abfiltriert und der Filterkuchen dreimal mitje 50 ml
Hexan gewascher. Die vereinigten Filtrate werden im Vakuum destilliert Man erhält
231 gVO(O-n-C3H7)3 als klare, gelbe Flüssigkeit Bp.: 83,5 bis 84,5°C/1 mbar.
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Beispiel 6 Die Reaktionsapparatur und die Verfahrensweise entsprechen
Beispiel 1. Es werden 173,5 g = 1 Mol VOLL3 und 132 g (H3C)3Si(O-i-C3H7) eingesetzt.
Die Reaktionszeit beträgt ca. 1,5 Stunden.
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Man erhält 197 g VO(O-i-C3H7)Cl2 als hellorange Flüssigkeit Beispiel
7 In einer wie in Beispiel 1 beschriebenen Reaktionsapparatur werden 179,5 g = 1,36
Mol (H3C)3Si(O-i-C3H7) vorgelegt und auf 50"C erhitzt Hierzu tropft man unter Rühren
innerhalb von 10 Minuten 118 g = 0,68 Mol VOLL3. Die Lösung färbt sich rötlich.
Anschließend kocht man 1,5 Stunden am Rückfluß, wobei sich die Lösung letztendlich
dunkelgrün färbt. Dann wird das gebildete Trimethylchlorsilan im Vakuum abdestilliert,
und man erhält 149 g VO(O-i-C3H7)2Cl als gelbe Flüssigkeit.
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Beispiel 8 a) In einer wie in Beispiel 1 beschriebenen Reaktionsapparatur
werden 86,7 g = 0,5 Mol VOLL3 vorgelegt und auf 70"C erhitzt. Hierzu tropft man
unter Rühren 132 g = 1 Mol (H3C)3Si(O-i-C2H7) mit solch einer Dosiergeschwindigkeit
zu, daß die Temperatur 900 C nicht übersteigt. Die Farbe der klaren Lösung ist dunkelgrün.
Dann wird das gebildete Trimethylchlorsilan im Vakuum abdestilliert, und man erhält
110 gVO(O-i-C3H7)2C1 als braune Flüssigkeit b) Zu den nach a) hergestellten 110
g VO(O - i-C3H7)2C1 gibt man unter Rühren 200 ml CCL und 60 g = 1 Mol i-C3H70H.
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Anschließend leitet man innerhalb von 1 Stunde NH3 in die Lösung,
so daß die Temperatur 60"C nicht übersteigt Es bildet sich ein weißer Niederschlag
von NH4Cl, und die überstehende Lösung ist gelb gefärbt Nach dem Abkühlen wird das
NH4C1
abfiltriert und der Filterkuchen dreimal mit je 50 ml Hexan gewaschen. Die
vereinigten Filtrate werden im Vakuum destilliert, und man erhält 114 g VO(O-i-C3H7)3
als blaßgelbe Flüssigkeit.
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Beispiel 9 Die Reaktionsapparatur und die Verfahrensweise entsprechen
Beispiel 1. Es werden 100,5 g = 0,58 Mol VOR13 und 34,6 g = 0,58 Mol (H3C)3Si(O
- n-C4H9) eingesetzt. Man erhält 123 g VO(O - n-C4H9)Cl2 als hellbraune Flüssigkeit.
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Beispiel 10 Die Reaktionsapparatur entspricht Beispiel 1. Es werden
23,6 g = 0,2 Mol (H3C)3Si(OC2Hs) vorgelegt. Hierzu gibt man unter Rühren innerhalb
1 Minute 23,9 g = 0,67 Mol TaCls.
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Hierbei steigt die Temperatur von 20"C auf 62"C. Anschließend kocht
man 20 Minuten am Rückfluß und destilliert das entstandene Trimethylchlorsilan im
Wassertrahlvakuum ab. Man erhält 25 gTa(OC2H5)3C12 als weißes Pulver.
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