DE3431388A1 - Elektrischer motor - Google Patents

Description

EBHZ-84/59 - 3 - 23.08.1984

Bt/rl

L i c e η t i a

Patent-Verwaltungs-GmbH
Frankfurt/Main

Elektrischer Motor

Die Erfindung betrifft einen elektrischen Motor gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Elektromotoren erzeugen im Betrieb Laufgeräusche, die insbesondere bei der Anwendung in Haushaltsgeräten stören. Derartige entstehen nicht nur durch die Reibung des umlaufenden Ankers mit der Luft, vielmehr werden sie auch im Zusammenwirken mit der Stromübertragung von den Kohlebürsten auf eine Schleifbahn insbesondere aber einen Kollektor in einem Kollektormotor erzeugt. Die Kohlebürsten können im Betrieb z.B. durch Unebenheiten der Schleifbahn oder des Kollektors davon abheben, wodurch die gleichmäßige Stromzuführung beeinträchtigt und ein dementsprechend unruhiger Lauf des Ankers eintritt. Zur Geräuschdämmung kann über den Motor eine Dämmhaube aufgesetzt werden. Dieser sekundäre Schallschutz erfordert jedoch einen erheblichen Materialaufwand und bringt nur eine geringe Geräuschminderung bei vertretbarem Kostenaufwand. Zudem ist eine Brandgefahr gegeben und insbesondere tritt eine Verminderung der Motorkühlung ein.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem elektrischen Motor gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 Maßnahmen zu treffen, durch welche eine primäre Geräuschminderung erreicht wird.

EBHZ-84/59 - 4 - 23.08.1984

Bt/r!

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.

Ein Verfahren zur Herstellung eines so ausgebildeten Motors ist in Anspruch angegeben.

Bei einer Ausgestaltung eines elektrischen Motors gemäß der Erfindung wird durch den auf der Schleifbahn erzeugten Film einerseits eine Schmierwirkung und andererseits eine Haftwirkung erreicht. Bereits bei der Inbetriebnahme des Motors stellt sich daher ein einwandfreies Laufbild zwischen der Schleifbahn und der Kohlebürste ein, so daß die Beschleunigung der Kohlebürste in radialer Richtung durch Unebenheiten der Schleifbahn auf ein Minimum reduziert werden. Zusätzlich wirkt der Film noch als Haftmittel zwischen der Kohlebürste und der Schleifbahn, so daß die Kohlebürste praktisch auf der Schleif bahn angesaugt sitzt und in ihrer Verstell richtung wesentlich geringere Schwingungen ausführen kann. Sie hebt sich insbesondere nicht von der Schleifbahn ab, wodurch die Funkenbildung wesentlich vermindert wird. Es wird dadurch ein kontinuierlicher Stromübergang und so eine wesentliche primäre Geräuschminderung des Laufgeräusches erzielt. Der elektrisch leitende Film besteht dabei insbesondere aus einer Oxidschicht, die vorzugsweise durch unmittelbare Oxidation der Schleif bahn erzeugt wird. Dabei wird das Oxidationsmittel vorzugsweise flüssig auf die Schleifbahn aufgetragen.

Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen An-Sprüchen angegeben.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Skizze eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Ein schematisch dargestellter elektrischer Motor mit einem Magnetjoch 1 und darauf aufgewickelten Feldspulen weist einen Anker 3 auf, der zwischen den Magnetpolen 1 des magnetischen Feldes um eine Achse 4 drehbar gelagert ist. Der Anker 3 trägt einen aus einzelnen Lamellen 5 aufgebauten Kollektor, der eine Schleifbahn für gegenüberliegend angeordnete Kohlebürsten bildet.

EBHZ-84/59 - 5 - 23.08.1984

Bt/rl

Die Kohlebürsten 6 werden durch die Kraft von Druckfedern 7 in radialer Richtung auf die Schleifbahn 5 aufgedrückt. Bei dem so ausgebildeten Kollektormotor bzw. Universalmotor ist auf die Schleifbahn 5 ein elektrisch leitender Film 8 aufgetragen. Dieser Film 8 weist eine schmierende Eigenschaft auf, so daß die Kohlebürsten 6 mit geringer Reibung und dem entsprechend kleinen Verschleiß auf der Schleifbahn 5 gleiten. Außerdem erzeugt der Film 8 eine Haftwirkung, so daß die Kohlebürsten 6 auch beim Auftreten von unvermeidbaren Unebenheiten und Rauhigkeiten der Schleifbahn 5 bei umlaufendem Anker nicht von derselben abgehoben werden. Der Film 8 besteht aus einer Oxidschicht, wobei die Oxidschicht durch Oxidation des Materials der Schleifbahn 5 erzeugt wird. Nachdem die Schleifbahn zumindest einen hohen Anteil von Kupfer enthält, bildet sich dabei ein Film aus Kupfer-I-Oxid.

Für die Herstellung des Films 8 wird vorzugsweise ein flüssiges Oxidationsmittel auf die Schleif bahn 5 aufgetragen und darauf bei Raumtemperatur belassen. Es kann jedoch auch eine erhöhte Temperatur angewandt, wenn eine kürzere Oxidationszeit erreicht werden soll. Als Oxidationsmittel hat sich dabei Kaliumpermanganat als geeignet erwiesen, das einfach und ohne Gefährdung aufgetragen werden kann. Auch Wasserstoffsuperoxid eignet sich aufgrund seiner hohen Oxidationswirkung in besonderer Weise für die Oxidation der Schleifbahn 5 bei Raumtemperatur.

Es ergibt sich damit eine einfache Methode zur Verminderung des primären Laufgeräusches durch ein verbessertes Einlaufverhalten zwischen den Kohlebürsten 6 und der Schleif bahn 5, so daß sekundäre Geräuschdämmittel, wie Dämmhauben oder dgl. entfallen können.

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Claims (9)

1. EBHZ-84/59 23.08.1984

   Bt/rl

   L i c e η t i a

   Patent-Verwaltungs-GmbH
   Frankfurt/Main

   Ansprüche

   IJElektrischer Motor mit wenigstens einer Schleifbahn aus zumindest kupfer-Taltigem Werkstoff, auf dem eine Kohlebürste läuft, insbesondere Kollektormotor, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Schleifbahn (5) ein elektrisch leitender Film (8) aufgetragen ist.
   05
2. 2. Elektrischer Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Film (8) eine schmierende Eigenschaft aufweist.
3. 3. Elektrischer Motor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, der

   Film (8) in Bewegungsrichtung der Kohlebürste (6) eine Haftwirkung aufweist.
4. 4. Elektrischer Motor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Film (8) eine Oxidschicht ist.
5. 5. Elektrischer Motor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifbahn (5) oxidiert ist.
6. 6. Elektrischer Motor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Film (8) aus Kupfer-I-Oxid besteht.
7. 7. Verfahren zur Herstellung eines Motor nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifbahn mit einem flüssigen oder gasförmigen Oxidationsmittel benetzt wird.

   EBHZJ34/59 - ,J. 23.08.1984

   Bt/rl
8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifbahn mit Kaliumpermanganat benetzt wird.
9. 9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifbahn mit Wasserstoffsuperoxid benetzt wird.