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Strahl anlage
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Die Erfindung betrifft eine Strahl anlage zum Strahlen von Werkstücken,
z. B. zum Putzen von Gußstücken mittels eines zumindest teilweise ferritischen Strahl
mittels in einer abgeschiossenen Strahl kammer, die an Türen, Schottwänden oder
gegenüber einem bewegten Werkstückförderer Öffnungsspal te aufwei st.
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Strahlanlagen des vorgenannten Aufbaus sind in einer Vielzahl von
Ausführungsformen bekannt, wobei sich ihr Aufbau im wesentlichen nach der Art der
zu strahlenden Werkstücke und dem Werkstück-Durchsatz richtet.
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So sind für Gießereien einfache Putzkabinen bekannt, in die die Gußstücke
eingefahren oder mittels Hängebahn einzeln oder in größeren Mengen in Körben oder
an anderen geeigneten Halteeinrichtungen eingefahren werden.
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In der Strahl kabine werden die Werkstücke einem hochbeschleunigten
Strahl mittel strahl ausgesetzt, wobei als Strahl mittel häufig Strahl schrot verwendet
wird. Ferner sind insbesondere für große Gußstücke, wie Zylinderblöcke oder dgl.
kreisförmig ausgebildete Strahl kabinen bekannt, die um
eine zentrische
Achse umlaufende Gußstückhalter sowie mehrere sektorförmig angeordnete Stationen
aufweisen, die zum Be- und Entladen sowie zum Strahlen der Gußstücke und zum Entfernen
von Strahl mittel nach dem Strahl vorgang dienen. Bei einer solchen Ausbildung sind
die einzelnen sektorförmigen Stationen durch Schottwände, die gegebenenfalls mit
den Werkstückhaltern umlaufen, gegeineinander abgetrennt.
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Als weiteres Beispiel sei auf Strahlrinnen hingewiesen, die als Schwingrinnen
ausgebildet und oberseitig von einer Kabine abgedeckt sind. Hiermit ins insbesondere
ein kontinuierlicher Werkstückdurchlauf möglich.
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Bei allen Strahlanlagen muß die Strahl kammer Öffnungen aufweisen,
durch die die Werkstücke, gegebenenfalls zusammen mit dem Werkstückhalter hindurchbewegt
werden können. Diese Öffnungen werden durch stationäre Türen oder Tore, durch mitlaufende
Schottwände oder dgl. verschlossen, um vor allem das Herausdringen von Strahl mittel
zu vermeiden. Ebenso müssen bei Strahlanlagen, die einen während des Strahlens in
Bewegung befindlichen Werkstückförderer aufweisen, wie beispielsweise die vorgenannten
Schwingrinnen, zwischen der ortsfesten Kammerwandung und dem Förderer Spalte vorhanden
sein, um die notwendige Bewegungsmöglichkeit zu gewährleisten. Alle diese Öffnungsspalte
werden zumeist durch Gummileisten abgedichtet. Bei solchen Strahl anlagen, bei denen
der Förderer sich gegenüber der Strahl kammer fortbewegt, werden den Gummi leisten
häufig noch Bürsten nachgeschaltet, die gleichfalls einen Abdichteffekt haben und
ferner aufgrund der Förderbewegung das sich im Bereich des Öffnungsspaltes ablagernde
Strahl mittel mitnehmen.
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Da die Gummileisten unmittelbar dem Strahlmittel ausgesetzt sind,
unterliegen sie einem starken Verschleiß. Dem kann nur in Grenzen dadurch begegnet
werden, daß die Gummi leisten dem unmittelbaren Beschuß durch das Strahlmittel entzogen
werden, indem vor den Gummi leisten Reflexionshindernisse eingebaut werden. Gleichwohl
läßt sich hierdurch der relativ
schnelle Verschließ der Gummileisten
nicht vollständig beseitigen. Dies führt dazu, daß die Gummi leisten in relativ
kurzen Zeitabständen ausgetauscht werden müssen, um eine wirksame Abdichtung der
Öffnungsspalte zu gewährleisten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Öffnungsspalte von
Strahlanlagen beliebigen Aufbaus eine wirksame und verschleißlose Abdichtung zu
schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß entlang der
Öffnungsspalte im wesentlichen parallel zu diesen magnetische oder magnetisierbare
Leisten angeordnet sind, die das in den Öffnungsspalt eindringende ferritische Strahl
mittel zwischen sich und der gegenüberliegenden Begrenzung des Öffnungsspaltes festhalten.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe wird ein völlig neuer
Weg beschritten. Zur Abdichtung der Öffnungsspalte werden keine den Öffnungsspalt
abdeckende oder übegreifende, dichtende Bauteile, sondern das Strahl mittel selbst
verwendet, dessen ferritische Teile von den Magnetleisten festgehalten wird. In
kurzer Zeit baut sich das Strahimittel im Bereich des Öffnungsspaltes auf und verlegt
diesen schließlich vollständig. Es wird damit eine 1004die Abdichtung erreicht,
die keinerlei verschleißende Bauteile aufweist.
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Mit Vorteil sind im Bereich des Öffnungsspaltes Hindernisse zum Ablenken
und Abbremsen von aufprallendem Strahl mittel angeordnet, um zu verhindern, daß
das Strahimittel aufgrund seiner Bewegungsgeschwindigkeit von den Magnetl eisten
nicht abgefangen werden kann.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel können zumindest an der dem
Strahlraum abgekehrten Seite des Öffnungsspal tes zusätzliche Gummi - Di chtl ei
sten angeordnet
sein, deren Aufgabe lediglich darin besteht, bei
Anlauf der Anlage das Durchtreten von Strahl mittel zu verhindern oder beim Betrieb
der Anlage das Austreten von im Öffnungsspalt angesammelten, im übrigen aber "beruhigtem"
Strahlmittels zu vermeiden. An dieser Stelle sind die Gummi-Dichtleisten praktisch
keinem Verschleiß ausgesetzt, da sie nicht von bewegtem Strahlmittel getroffen werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die der Magnetleiste
gegenüberliegende Begrenzung des Öffnungsspaltes eine zur Magnetleiste parallele
Begrenzungsfläche auf. Diese Begrenzungsfläche und die ihr gegenüberliegende Magnetleiste
bilden folglich den Öffnungsspalt, der so eng als möglich gehalten wird. Das Strahl
mittel baut sich zwischen der Magnetleiste und der parallelen Begrenzungsfläche
auf.
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Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß die Magnetleiste
die bodenseitige Begrenzung einer flachen Rinne bildet, während die gegenüberliegende
Begrenzung des Öffnungsspaltes ein in die Rinne hineinragendes Bauteil aufweisen
kann. Eine solche Ausbildung empfiehlt sich beispielsweise in solchen Bereichen
einer Strahlanlage, wo ein Teil der Kabine, zum Beispiel eine Tür, ein Tor od.dgl.,
gegenüber einem ortsfesten Teil der Kabine geschwenkt wird. Das Strahlmittel lagert
sich dann in der Rinne an und schließt ferner das in die Rinne hineinragende Bauteil
ein.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand einiger in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Figur 1 eine schematische
Draufsicht auf eine Strahl-Anlage mit revolverartig umlaufenden Werkstückhaltern
und Schottwänden;
Figur 2 eine vergörßerte Ansicht des Details II
in Figur 1 i m Bereich des Spaltes zwischen der Strahl kabinenwand und einer umlaufenden
Schottwand; Figur 3 eine schematische Seitenansicht eines stationären Putzhauses
mit Hängebahn; Figur 4 eine gegenüber Figur 3 um 900 gedrehte Ansicht des Putzhauses;
Figur 5 eine schematische Draufsicht auf das Putzhaus gemäß Figur 3 und 4; Figur
6 eine vergrößerte Ansicht der Abdichtung einer Tür des Putzhauses gemäß Figuren
3 bis 5 und Figur 7 einen abgebrochenen schematischen Schnitt einer Strahlanlage
mit Schwingrinne.
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Die Strahlanlage gemäß Figur 1, die in erster Linie in Gießereien
eingesetzt wird, weist eine Kabine 1 mit polygonalem Umriß auf. Von der Kabine 1
werden u. a. drei sektorförmige Strahl kammern 2 umschlossen, die untereinander
durch Trennwände 3 abgeteilt sind, wobei diese Trennwände Durchtrittsöffnungen 4
für die Gußstücke aufweisen.
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Im Zentrum der Kabine 1 ist ein Drehkreuz 5 angeordnet, das um die
Mittelachse umläuft und in gleichmäßigem Abstand Gußstückhalter 6 aufweist, die
sich im wesentlichen radial erstrecken. Es kann sich hierbei um zan3enartige Gußstückhalter
zur Aufnahme größerer Gußstücke 7 handeln. Zwischen den
Gußstückheltern
sind jeweils radial verlaufende Schottwände an dem Drehkreuz 5 befestigt, deren
Umriß dem freien Querschnitt der Öffnungen 4 in den Trennwänden 3 entspricht. Die
zu strahlenden Gußstücke 7 werden an einer Beladestation 9 von dem Gußstückhalter
6 aufgenommen. Während zugleich ein fertig gestrahltes Gußstück 7 die Strahlanlagean
der Entladestation 10 verläßt. In einem ersten Drehschritt gelangt das zu strahlende
Gußstück in eine erste abgedichtete Station 11 und von dort in die erste Strahl
kammer 2.
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Beim gezeigten Ausführungsbeispiel weist jede Strahl kammer 2 zwei
Schleuderräder 12 auf, die das ferritische Strahlmittel, zum Beispiel Stahlschrot
, auf das Gußstück schleudern. Die Gußstückhalter 6 sind so ausgebildet, daß sie
möglichst wenig Oberfläche des Gußstücks abdecken, so daß das Strahlmittel freien
Zutritt zum Gußstückhat. Ferner sind die Gußstückhalter vorzugsweise drehbar, so
daß das Gußstück an allen Seiten gestrahlt werden kann. Das fertiggestrahlte Gußstück
verläßt die letzte Strahl kammer 2 und gelangt in zwei hintereinander angeordnete
Entleerungsstationen 13, in denen auf dem Gußstück oder in Öffnungen desselben liegenbleibendes
Strahlmittel abfällt. Schließlich gelangt das fertiggestrahlte Gußstück in die Entladestation
10, wo es aus dem Gußstückhalter 6 entnommen wird.
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Zwischen den mitlaufenden Schottwänden 8 und den Trennwänden 3 verbleiben
Öffnungsspalte 14, wobei zumindest die Öffnungsspalte zwischen der Beladestation
9 und der benachbarten Station 11 sowie zwischen der Entleerungsstation 13 und der
Entladestation 10 abgedichtet werden müssen. Eine solche Abdichtung ist in Figur
2 gezeigt. Im Bereich des Öffnungsspaltes ist eine Magnetleiste 15 angeordnet, die
zugleich den Öffnungsspalt an einer Seite begrenzt. Die gegenüberliegende Begrenzung
des Öffnungsspaltes wird bei dieser AusführungsfDrm von einem an der Schottwand
8 befestigten Stegblech 16 gebildet, das sich parallel zu der Magnetleiste erstreckt.
Vor der Magnetleiste ist ein Hindernis 17 angeordnet, die das aufprallende Slahimittel
abbremst, während in Umlaufrichtung der Schottwände 8 hinter dem Öffnungsspalt Gummi
leisten 18
angeordnet sind.
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Das in den Öffnungsspalt 14 eindringende Strahlmittel wird, wie mit
Punkten angedeutet, von der Magnetleiste 15 festgehalten und baut sich auf der Magnetleiste
so weit auf, bis es bis zum Stegblech 16 reicht. Damit ist der Öffnungsspalt 14
abgedichtet. Bewegt sich die Schottwand 8umeinen Drehschritt weiter, so bleibt gleichwohl
das Strahlmittel an der Magnetleiste 15 haften, so daß es auch zur Abdichtung der
nachfolgenden Schottwand dienen kann. Eventuell zu viel vorhandenes Strahlmittel
wird von dem Stegblech 16 abgestreift. Sollten sich beim Abstreifen Lücken bilden,
werden diese wieder bei weiterer Strahlmittelzufuhr geschlossen.
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In den Figuren 3 bis 5 ist ein Putzhaus 19 mit einer einzigen Strahl
kammer 2 gezeigt, die mit mehreren Schleuderrädern bestückt ist. In die Strahikammer
2 führt eine Hängebahn 20 hinein, die mit einem Hängegeschirr versehen ist, an das
beispielsweise ein Käfig 21 zur Aufnahme von Gußstücken angehängt ist. Der Käfig
21 wird mit den zu strahlenden Gußstücken mittels der Hängebahn in die Putzkabine
19 eingefahren, wo die Gußstücke dann mehreren Putzstrahlen ausgesetzt werden. Die
fertiggestrahlten Gußstücke werden an der gegenüberliegenden Seite aus der Putzkabine
19 entnommen.
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Die Putzkabine weist zu diesem Zweck an gegenüberliegenden Seiten
(Figur 5) Türen 22 auf, so daß zwischen der Putzkabine 19 und den Türen wiederum
Öffnungsspalte 14 verbleiben. Dies ist in Figur 6 näher dargestellt. Die beiden
Türen 22 sind an der Putzkabine 19 bei 23 schwenkbar gelagert. An den aneinander
zugekehrten Seiten weist die in Figur 6 linke Tür eine Anschlagleiste 24 auf, gegen
die die rechts wiedergegebene Tür 22 in der Schließlage anliegt. Zwischen den beiden
Türen verbleibt ein labyrinthartiger Öffnunqsspalt 14, der an seiner einen Seite
wiederum durch eine Magnetleiste 15 , an seiner gegenüberliegenden
Seite
durch ein Stegblech 25 begrenzt wird. Strahl mittel, das zwischen der rechts wiedergegebenen
Tür 22 und der Anschlagleiste 24 bis zum Öffnungsspalt 14 durchdringt, wird dort
von der Magnetleiste 15 eingefangen, so daß sich der Öffnungsspalt nach kurzer Strahlzeit
schließt.
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Eine ähnliche Anordnung ist im Bereich des Schwenklagers 23 vorgesehen.
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Der dort zwischen der Putzkabine 19 und der Tür 22 gebildete Öffnungsspalt
14 wird wiederum an einer Seite durch eine Magnetleiste 15 begrenzt, die hier jedoch
unterBildung einer Rinne 26 etwas zurückgesetzt ist. Die Putzkabine 19 weist in
diesem Bereich ein Bauteil 27 in Form eines abgebogenen Wandabschnittes auf, der
in die Rinne 26 hineinragt. Auch hier wird in den Öffnungsspalt 14 eindringendes
Strahlmittel von der Magnetleiste 15 eingefangen, derart, daß schließlich auch die
Au8enkante des abgebogenen Wandabschnittes 27 vom Strahlmittel eingehüllt wird.
Dennoch läßt sich die Tür 22 ohne Schwierigkeiten öffnen und auch wieder schließen,
indem der Wandabschnitt 27 dann das ihn umhüllende Strahlmittel verdrängt.
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Schließlich ist in Figur 7 eine Schwingrinne 28 ausschnittsweise wiedergegeben.
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Sie weist an einer seitlich überragenden Konsole 29 über elastische
Elemente 30 ein Winkelprofil 31 auf. Die Schwingrinne 28 ist oberseitig von einer
Kabine 32 umgeben, die mit ihren Seitenwänden 33 die Oberkante der Seitenwand 34
der Schwingrinne 28 nach unten übergreift. Zwischen den Seitenwänden 33 und 34 verbleibt
wiederum ein Öffnungsspalt 14, vor dem ein Hindernis 35 zum Abbremsen des Strahl
mittels angeordnet ist.
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Zum Abdichten des Öffnungsspaltes 14 nach außen ist an der Seitenwand
33 der Kabine 32 wiederum eine Magnetleiste 15 angeordnet, zu deren beiden Seiten
sich je eine Gummi leiste 36 befindet.An dem Winkelprofil 31 an der Seitenwand 34
der Schwingrinne 28 ist ein senkrecht zur Magnetleiste 15 verlaufendes
Stegblech
37 befestigt. Strahlmittel, das durch den Öffnungsspalt 14 und die Gummileiste 36
bis zur Magnetleiste 15 vordringt, wird von dieser eingefangen und baut sich dort
nach kurzer Zeit soweit auf, daß auch die freie Kante des Stegblechs 37 eingehüllt
wird, so daß die Strahl kammer 2 gegenüber der Umgebung hermetisch abgedichtet ist.
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