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Pneumatische Einzelkomsämaschine
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Die Erfindung betrifft eine pneumatische Einzelkornsämaschine gemäß
des Oberbegriffes des Anspruches 1.
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Bei der Einzelkornsämaschine nach dem Hauptpatent P 34 05 031.0 werden
die Saatkörner auf einfache Weise sehr gut vereinzelt und einzelne Saatkörner werden
an der Stelle, an der der an den Löchern anliegende Unterdruck unterbrochen wird,
von dem Vereinzelungsorgan abgegeben und fallen in die Saatfurche.
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Jetzt kann es vorkommen, daß hin und wieder Saatkörner aufgrund ihrer
unregelmäßigen Form sehr schlecht an den mit Unterdruck beaufschlagten Löchern anhaften
und nach dem Vereinzelungsvorgang auf dem Wege zur Abgabestelle von den Löchern
abfallen, so daß Fehistellen entstehen. Weiterhin verklemmen sich teilweise einzelne
Saatkörner in den mit Unterdruck beaufschlagten Löchern, so daß diese in den Löchern
festgeklemmten Saatkörner entweder zu spät oder gar nicht aus den Löchern herausfallen.
Im ersten Fall gibt es eine unregelmäßige Ablage der Saatkörner, im zweiten Fall
entstehen Fehlstellen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ablage der vereinzelten
Saatkörner durch das Vereinzelungsorgan in die Säfurche zu verbessern und zu vergleichmäßigen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des Anspruches
1 gelöst.
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Infolge dieser Maßnehmen werden die ereinzelten Saatkörner jeweils
sicher bis zur Abgabestelle geführt, so daß nach dem Vereinzelungsvorgang keine
Fehlstellen mehr entstehen können. Die vereinzelten Saatkörner werden innerhalb
des von dem Vereinzelungsstück und dem Führungsstück gebildeten Kanals und der von
den Vorsprüngen begrenzten Kammer sicher geführt. Hierbei ist es möglich, daß
sich
die Vorsprünge entweder auf der in Drehrichtung des Vereinzelungsorgans jeweils
zugewandten oder abgewandten Seite des jeweiligen Loches befinden.
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Damit jeweils das vereinzelte Saatkorn nicht durch die Anfangskanten
des von dem Verlängerungsstück und dem Führungsstück gebildeten Kanals weggestoßen
wird, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Anfang des Führungsstückes sich in
einem Abstand, der zumindest dem Abstand zwischen zwei benachbarten Löchern bzw.
Vorsprüngen entspricht, in Drehrichtung des Vereinzelungsorgans gesehen hinter der
Stufenkante des Abstreifelementes angeordnet ist.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß der Unterdruck in dem Bereich
des Verlängerungsstückes und des Führungsstückes unterbrochen ist. Hierdurch wird
erreicht, daß die sich evtl. in den Löchern festgeklemmten Saatkörner bereits vor
Erreichen des Abgabepunktes aus den Löchern lösen. Dieses frühzeitige Lösen evtl.
festgeklemmter Saatkörner wird besonders sicher gewährleistet, wenn der Unterdruck
bereits in einem erheblichen Abstand vor den Enden des Verlängerungsstücke und des
Führungsstückes unterbrochen ist.
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In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, daß der Unterdruck
an einem Punkt unterbrochen ist, der sich in Drehrichtung des Vereinzelungsorgans
zumindest in einem Abstand, der dem Abstand zwischen zwei benachbarten Vorsprüngen
entspricht, hinter der Vorderkante des Führungsstückes befindet. Hierdurch wird
erreicht, daß das vereinzelte Saatkorn in den Führungskanal eingezogen wird.
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Da der Saugluftstrom bereits frühzeitig unterbrochen wird, ist nur
ein geringer Luftstrom erforderlich, so daß man mit einem relativ kleinen Gebläse
bzw. einer kleinen Gebläseleistung auskommt. Hierdurch wird auch weiterhin die Geräuschentwicklung
des Gebläses sehr niedrig gehalten. Weiterhin löst sich das Saatkorn frühzeitig
aus dem Loch und es wird von den Vorsprüngen innerhalb des Führungskanals bis zum
Abgabepunkt geführt, wo es exakt abgegeben wird.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Hierbei zeigen Fig. 1 eine Einzelkornsämaschine in der Seitenansicht, Fig. 2 das
Gehäuse des Vereinzelungsmechanismus der Einzelkornsämaschine in vergrößertem Maßstab
und in der Seitenansicht,
Fig. 3 den Vereinzelungsmechanismus im
Schnitt 111 - III und Fig. 4 den Vereinzelungsmechanismus im Schnitt IV - IV.
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Die Einzelkornsämaschine 1 ist mit weiteren Einzelkornsämaschinen
über einzelne Parallelogrammlenker 2 an dem Zentralrahmen 3 angelenkt, der in bekannter
und daher nicht dargestellter Weise an einem Schlepper angekuppelt ist. Die Einzelkornsämaschine
weist den in dem Gehäuse 4 angeordneten Vereinzelungsmechanismus 5 und den an dem
Gehäuse 4 angeflanschten Saatgutbehälter 6 sowie die hinter dem Säschar 7 der Einzelkornsämaschine
1 angeordnete Druckrolle 8 auf. Auf dem Zentralrahmen 3 ist das von der Schlepperszapfwelle
in bekannter Weise angetriebene Gebläse 9 angeordnet, welches über an die Saugseite
des Gebläses 9 angeschlossene Schläuche 10 jeweils mit den einzelnen Einzelkornsämaschinen
1 verbunden ist.
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In dem Gehäuse 4 ist das umlaufende scheibenförmige Vereinzelungsorgan
11 auf der Antriebswelle 12 angeordnet, die in bekannter Weise angetrieben wird.
Das Gehäuse 4 besteht aus dem rückwärtigen Teil 13, an dem der Saatgutbehälter 6
angeflanscht ist, und dem Deckel 14. Der rückwärtige Teil 13 des Gehäuses 4 weist
die Öffnung 15 zu dem angeflanschten Saatgutbehälter 6 auf, so daß der sich im rückwärtigen
Teil 13 des Gehäuses 4 befindliche Saatgutvorratsraum 16 mit dem Saatgutbehälter
6 eine Einheit bildet. In dem Deckel 14 ist die als Saugniere ausgebildete Saugkammer
17 angeordnet, die über den Kanal 18 und dem Schlauch 10 mit der Saugluftseite des
Gebläses verbunden ist.
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Das Vereinzelungsorgan 11 ist als Scheibe ausgebildet, die konzentrisch
zu der von der Antriebswelle 12 gebildeten Vereinzelungsorganachse im gleichen Umfangsabstand
zueinander angeordneten Löcher 19, von denen wegen der Übersichtlichkeit nur einige
dargestellt sind, aufweist. Die Saugkammer 17 erstreckt sich längs eines Teiles
der Bahn der Löcher 19, so daß an dem Punkt 20 der Bahn der Löcher 19 der an die
Löcher 19 im Bereich der Saugkammer 17 anliegende Unterdruck unterbrochen wird.
Die Scheibe 11 trennt die Saatgutbehälter 6 und die Saugkammer 17 voneinander.
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Die Löcher 19 münden auf der Saatgutbehälterseite 21 der Scheibe 11
auf der Scheibenoberfläche 22. In dem Bereich der der Saugkammer 17 angewandten
Mündung 23 dieser Löcher 19 ist auf der Scheibenoberfläche 22 jeweils der als Erhebung
ausgebildete
Vorsprung 24, von denen der Übersichtlichkeit wegen nur einige eingezeichnet sind,
angeordnet, wobei sich dieser Vorsprung 24 jeweils auf der in Drehrichtung 25 der
Scheibe 11 gesehenen zugewandten Seite 26 des jeweiligen Loches 19 befindet, wobei
dieser Vorsprung 24 jeweils unmittelbar vor dem Loch 19 angebracht ist. Der Vorsprung
24 schirmt jeweils das jeweilige Loch 20 in Drehrichtung 25 gesehen zumindest teilweise
ab, wobei die Löcher 19 radial nach außen über die Vorsprünge 24 hinausragen. Die
Löcher 19 sind als sich in radialer Richtung erstreckende Langlöcher ausgebildet
die eine elliptische Form aufweisen. Die Löcher 19 sind in radialer Richtung versetzt
nach außen in bezug auf die Vorsprünge 24 angeordnet, wobei etwa die Hälfte des
jeweiligen Querschnittes jedes Loches 19 innerhalb des um die Vereinzelungsorganachse
mit dem Radius des Abstandes zu den äußeren Flächen 27 der Vorsprünge 24 geschlagenen
Kreises begrenzten Bereiches liegt.
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Die Vorsprünge 24 laufen durch eine im rückwärtigen Teil 12 angebrachte
Aussparung 28 in den zu dem Saatgutbehälter 6 gehörenden Saatgutvorratsraum 16 ein.
Auf der Einlaufseite der Vorsprünge in diesem Saatgutvorratsraum 16 ist das als
Bürste 29 ausgebildete Abweiselement angebracht, dss verhindert, daß Saatgut in
diese Aussparung eindringt.
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Oberhalb der Vereinzelungsorganachse, die von der Antriebswelle 12
gebildet wird, ist auf der Saatgutbehälterseite der Scheibe 11 an dem rückwärtigen
Teil 13 des Gehäuses 4 das bis an die Scheibe 11 heranreichende Abstreifelement
30 angeordnet, welches bis an die der Vereinzelungsorganachse abgewandten Seite
31 der Vorsprünge 24 heranreicht. Dieses Abstreifelement 30 weist auf der der Drehrichtung
25 der Scheibe 11 zugewandten Seite 32 eine steil abfallende Stufe 33 auf, wobei
die Unterkante 34 der Stufe bis an die Vorsprünge 24 heranreicht. Die Stufenkante
35 verläuft radial. Das Abstreifelement 30 ist fest an dem Gehäuse 4 angeordnet
und einstückig mit dem Gehäuse 4 ausgebildet.
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An das Abstreifelement 70 schließt sich das Verlängerungsstück 36
ohne Übergang an. Das Verlängerungsstück 36 erstreckt sich entlang der Umlaufbahn
37 der Vorsprünge 24 und endet an der Stelle 38, an der das vereinzelte Saatkorn
das Vereinzelungsorgan 11 verläßt und in die Saatfurche fällt. Auf der dem Abstreifelement
30 abgewandten Seite 39 der Vorsprünge 24 ist ein entlang der Umlaufbahn 40 der
Vorsprünge 24 und gegenüberliegend dem Verlängerungsstück 36 des Abstreifelementes
30 das Führungsstück 41 angeordnet, welches ebenfalls an der Stelle
38
endet. Es kann für einzelne Saatgutsorten, die nicht sehr gut geführt werden können,
sinnvoll sein, daß das Führungsstück 41 über die Stelle 38 hinausragt.
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Auch ist es für die gut zu führenden Saatgutsorten denkbar, daß das
Führungsstück 41 vor der Stelle 38 endet. Der Anfang 42 des Führungsstückes 41 befindet
sich in Drehrichtung 25 gesehen in dem Abstand A hinter der Stufenkante 35 des Abstreifelementes
30. Der Abstand A ist größer als der Abstand B zwischen zwei benachbarten Löchern
19 bzw. zwei benachbarten Vorsprüngen 24.
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Das Verlängerungsstück 36 und das Führungsstück 41 bilden zusammen
den Führungskanal 43, der eine Breite und eine Tiefe aufweist, die jeweils auf die
Abmessungen der Saatkörner der auszubringenden Saatgutsorte abgestimmt sind. Es
sind verschiedene Vereinzelungsorgane 11 mit unterschiedlichen Vorsprüngen vorgesehen,
die jeweils auf die auszubringende Saatgutsorte abgestimmt sind. Ebenfalls sind
Einsätze für den Führungskanal 43 vorgesehen, damit die vereinzelten Saatkörner
in dem Führungskanal sicher geführt werden können.
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Der an den Löchern 19 anliegende Unterdruck ist an der Stelle 20 in
dem Bereich des Führungskanals 43 unterbrochen. Diese Stelle 20 befindet sich in
einem erheblichen Abstand C vor den Enden 44 des Verlängerungsstückes 36 bzw. des
Führungsstückes 41. Weiterhin befindet sich diese Stelle 20 in Drehrichtung 25 gesehen
in dem Abstand D hinter der Vorderkante 45 des Führungsstückes 41. Dieser Abstand
D ist größer als der Abstand B zwischen zwei benachbarten Vorsprüngen 24.
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Die Funktionsweise der vorbeschriebenen Einzelkornsämaschine ist folgende:
Das in dem Saatgutbehälter 6 befindliche Saatgut gelangt durch die Öffnung 15 in
den Saatgutvorratsraum 16. Hier liegt das Saatgut an der Vereinzelungsscheibe 11
an. Die Vereinzelungsscheibe 11 wird von der Antriebswelle 12 in bekannter Weise
angetrieben, so daß sich die Scheibe 11 während des Ausbringens des Saatgutes dreht.
Während des Ausbringens und des Vereinzelns des Saatgutes werden die Löcher 19 im
Bereich der als Saugniere ausgebildeten Saugkammer 17 mit Saugluft beaufschlagt.
Während sich die Löcher 19 und die Vorsprünge 24 aufgrund der Drehung der Scheibe
11 in Drehrichtung 25 durch den Saatgutvorrat bewegen, setzen sich ein oder zwei
Saatkörner 46 an den mit Saugluft beaufschlagten Löchern 19 an. Die Vorsprünge gewährleisten,
daß sich nicht mehrere Saatkörner in Drehrichtung 20 hintereinander an einem Loch
19 ansetzen. Bei einigen Saatgütern wird sogar aufgrund der Vorsprünge 24 und des
kleinen Druchmessers der Löcher
19 erreicht, daß sich immer nur
ein Saatkorn 46 an einem Loch 19 ansetzt. Die Vorsprünge 24 rühren gleichzeitig
den Saatgutvorrat durch, so daß eine Brückenbildung des Saatgutes im Bereich der
Scheibe 11 verhindert wird. Dadurch, daß die Vorsprünge auf der der Drehrichtung
zugewandten Seite der Löcher angebracht sind, wird zwangsläufig verhindert, daß
die Vorsprünge 24 die Saatkörner direkt zu den Löchern 19 schaufeln; d.h. die Vorsprünge
24 können die Saatkörner nicht mitnehmen.
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Hierdurch wird in vielfachen Fällen eine Doppelbelegung der Saatkörner
46 an einem Loch 19 vermieden. Durch die schräge Fläche der Vorsprünge 24 werden
diese Saatkörner 46 leicht angehoben bzw. weggedrückt, so daß sich ein Saatkorn
46 leicht an dem Loch 19 festsetzen kann.
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Bei einigen Saatgutarten muß trotz der Vorsprünge ein Abstreifelement
vorhanden sein, damit jedes Saatkorn vereinzelt abgelegt wird. In vielen Fällen
ist nur ein Saatkorn 46 an jedem Loch 19 angelagert. In den Fällen, bei denen mehr
als ein Saatkorn 46 an einem Loch 19 angelagert ist, müssen die zuviel angelagerten
Saatkörner abgestreift werden. Dieses geschieht durch das stufenförmige Abstreifelement
30. Der Vorsprung 24 dreht in Drehrichtung 25 direkt an dem Abstreifelement 30 enlang,
wobei das obere Saatkorn von dem mit Saugluft beaufschlagten Loch 19 weggeschoben
wird. Dieses Saatkorn fällt dann wieder in den Saatgutvorratsraum 16 zurück. Das
jeweils an den mit Unterdurck beaufschlagten Löchern 19 anhaftende und vereinzelte
Saat korn 46 gelangt dann bei fortlaufender Drehung der Vereinzelungsscheibe 11
in Drehrichtung 25 in den Führungskanal 43. In dem Führungskanal 43 befinden sich
die Saatkörner 46 jeweils in einem eigenen von den Vorsprüngen 24 abgegrenzten Raum.
An der Stelle 20 wird der an den Löchern 19 anliegende Unterdruck unterbrochen und
die Saatkörner 46 können sich bereits an dieser Stelle von dem jeweiligen Loch 19
lösen. Auch festgeklemmte Saatkörner 46 können sich bis zur Abwurfstelle 38 aus
den Löchern 19 lösen. Die von den Löchern 19 gelösten Saatkörner 46 werden von den
Vorsprüngen 24 in dem Führungskanal 43 sicher bis zu der Stelle 38 geführt. Alle
Saatkörner 46 werden an der Stelle 38 mit gleicher Geschwindigkeit und in die gleiche
Richtung in die Säfurche abgeworfen, so daß eine gleichmäßige Ablage der Saatkörner
46 in der Säfurche erreicht wird.
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