DE338567C - Wicklungsanordnung bei Nullpunkt-Erdschlussschaltungen von Hochspannungsnetzen - Google Patents
Wicklungsanordnung bei Nullpunkt-Erdschlussschaltungen von HochspannungsnetzenInfo
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- DE338567C DE338567C DE1919338567D DE338567DD DE338567C DE 338567 C DE338567 C DE 338567C DE 1919338567 D DE1919338567 D DE 1919338567D DE 338567D D DE338567D D DE 338567DD DE 338567 C DE338567 C DE 338567C
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H9/00—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
- H02H9/08—Limitation or suppression of earth fault currents, e.g. Petersen coil
Landscapes
- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
Um bei Hochspannungsnetzen die auftretenden
statischen Ladungen abzuleiten, um die Isolationen der Anlage im Falle eines Erdschlusses nur mit der Phasenspannung zu be-
anspruchen und schließlich, um bei auftretendem Erdschluß Überspannungen nach Möglichkeit
zu verhindern, kann man bekanntlich einen oder mehrere Neutral- oder Nullpunkte
der an das Netz angeschlossenen Generatoren
ίο oder Transformatoren erden. Hierbei bedingt
jedoch der Erdschluß einer Phase des Netzes einen durch die Phasenspannung und die
Widerstandsverhältnisse bestimmten Strom, der, wenn der Widerstand verhältnismäßig
klein ist, zum Kurzschlußstrom anwachsen kann. Dies kann in an sich bekannter Weise
dadurch verhindert werden, daß zwischen Neutralpunkt und Erde ein Ohmscher oder
induktiver Widerstand eingeschaltet wird.
Tritt dann Erdschluß an einer Phase des Netzes ein, und sind in diesem Falle Generatoren
oder Transformatoren, an deren Neutralpunkt der erwähnte Widerstand angeschlossen
wird, vollbelastet oder sogar überlastet, so wird im ungünstigsten Augenblick die durch
den Erdschluß hervorgerufene Stromstärke die Belastung noch steigern, und die Leitungsarilage
wird außerdem unsymmetrische Spannungen erhalten. Die Neutralpunkte verschiedener
parallel arbeitender Generatoren zu erden, ist wegen der durch die höheren Harmonischen
bedingten Ströme und der hieraus resultierenden erhöhten Verluste nicht ratsam. Anderseits besteht bei ausgedehnten Hoch-
spannungsnetzßn mit vielen Unterstation
und Transformatoren verhältnismäßig kleiner Leistung die Gefahr, daß die Erdschlußbelastung
im Verhältnis zur Leistung des oder der geerdeten Transformatoren unzulässig hoch
wird und dieselben im ungünstigsten Augenblick eines Erdschlusses noch mehr gefährdet
werden. Um diese Mehrbelastung der Generatoren oder Transformatoren zu verhindern,
kann in bekannter Weise durch einen für jede Phase aus einem Kern und einer einzigen
an der Leistungsabgabe nicht beteiligten Wicklung bestehenden Apparat für das Netz ein
künstlicher Nullpunkt geschaffen werden, an den der mit Erde verbundene Ohmsche oder
induktive Widerstand angeschlossen wird, wobei dieser Apparat nur den aus einem Erdschluß
resultierenden Strom übernimmt.
Betrachten wir nun bei einem Dreiphasennetz die Stromverhältnisse eines solchen Apparates
T mit angeschlossenem Widerstand W (s. Fig. ι der Zeichnung), so wird sich im normalen
Zustand des Netzes derselbe genau so verhalten, wie ein leer laufender Transformator
oder eine Drosselspule, d. h. die Summe der Ströme zweier Phasen ist gleich und entgegengesetzt
dem Strome der dritten Phase. Anders gestaltet sich aber das Bild im Falle eines
Erdschlusses, beispielsweise an der Phase III des Netzes. Wenn man den geringen Einfluß
der Magnetisierungsstrßme der drei Sehenkel des Apparates' vernachlässigt, so werden
in diesem Falle die Ströme der drei Phasen in gleicher Richtung fließen, da der Strom in
der Phase III des Apparates T, die über die Erdschlußstelle und den Widerstand W geschlossen
ist, von der in ihr erzeugten Gegenspannung, nicht von der dieser entgegen ge-
richteten Phasenspannung des Netzes bestimmt wird, und die Summe der Ströme wird gleich
dem in dem Ohmschen oder induktiven Widerstände W zirkulierenden Strome Iw werden.
Die drei Ströme in den Wicklungen der drei Phasen des Apparates T sind annähernd einander
gleich. Da in der über Erde geschlossenen Phase III des Apparates Γ der Magnetisierungsstrom,
wie schon angedeutet, entgegengesetzt dem Schenkelteilstrom fließt, so wird genau genommen sich der erstere vom
letzteren vektorieU subtrahieren, während in den beiden anderen Phasen des Apparates T
sich Magnetisierungsstrom und Schenkelteil-
strom addieren. Betrachten wir die Spannungsverhältnisse, so wird sich in der Wicklung
der erdgeschlossenen Phase III des Apparates T, zu welcher der Widerstand W
parallel geschaltet ist, gegenüber den bisher gesunden Phasen ein stärkerer Spannungsabfall
ergeben, d. h. der Nullpunkt wird gemäß Fig. 2 verschoben.
Es treten also bei der vorliegenden Schaltung zwei störende Wirkungen auf, deren Behebung
Zweck der Erfindung ist. Durch die gleiche Richtung der Ströme in den Wicklungen
der Phasen des Apparates wird erstens ein Streufluß erzeugt, der sich nicht wie der
Kraftfluß des Magnetisierungsstromes über Schenkel und Joche, sondern durch die Luft
und, falls -es' sich um einen ölgekühlten Transformator
handelt, durch die Wand des Ölkessels schließt. Da der letztere in der Regel
aus Eisenblech, d. h. magnetischem Material besteht, so finden die Streulinien einen gegebenen
Weg, und die Folge davon ist ein in dem ölkessel des Transformators senkrecht
zur Richtung des Streuflusses zirkulierender Kurzschlußstrom, der, da der Ölkessel gewissermaßen
eine einzige über die Niete kurzgeschlossene Windung darstellt, eine Höhe
von — χ η erreicht, wenn η die Windungszahl
eines Schenkels bedeutet. Die zweite störende Wirkung liegt in der Verschiebung des Nullpunktes, wodurch naturgemäß die
Phasenspannungen und entsprechend auch die Eisensättigungen in den bisher nicht vom Erdschlüsse
betroffenen Phasen des Apparates ansteigen.
Zur Behebung der geschilderten Mißstände kommen nun gemäß Erfindung die nachfolgend
beschriebenen Mittel in Betracht,
i. Es kann gemäß Fig. 3 um den Nullpunkt·*-
apparat T eine dessen drei Schenkel umfassende Hilfswicklung H1 bestehend aus einer oder
mehreren Windungen, angeordnet werden. Der in dieser Wicklung H fließende Strom hebt
das Streufeld bis auf einen Rest, der zwischen Haupt- und Hilfswicklung durchfließt, auf und
j vermindert daher -die Phasenunsymmetrie. 2. Der Nullpunktapparat T erhält gemäß
Fig. 4 für jede Phase eine sonst nicht angeschlossene Hilfssekundärwicklung S, die untereinander
in Dreieck geschaltet werden. Die in den drei Schenkeln dieser Hilfssekundärwicklung
induzierten Spannungen addieren sich und erzeugen einen Sekundärstrom, welcher demjenigen der Primärwicklung entgegengesetzt
fließt und der das Streufeld bis aufweinen geringen, dem Erdschlußstrom entsprechenden
Betrag aufhebt. Die drei Primärphasenspannungen werden ebenfalls gleich.
3. Die Wicklungsschenkel des Nullpunktapparates T werden nach Fig. 5 je in zwei
gegengeschalteten, übereinander oder konzentrisch liegenden Wicklungsabteilungen im. Sinne
einer Zickzackschaltungyangeordnet. Hierbei fließt in der einen Wicklungsabteilung jedes
Schenkels der Widerstandsteilstrom umgekehrt wie in der anderen. Da die Amperewindungen
der Wicklungsabteilungen sich aufheben, so kann bis auf den kleinen Streufluß zwischen
den beiden Wicklungsabteilungen jedes Schenkels kein weiteres Streufeld entstehen, und.
die drei Phasenspannungen werden hierdurch ebenfalls gleich.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Wicklungsanordnung bei Nullpunkt-Erd-, Schlußschaltungen von Hochspannungsnetzen mittels eines für jede Phase aus Kern und einer einzigen Wicklung bestehenden Nullpunktapparates, dessen Nullpunkt über einen Ohmschen oder induktiven Widerstand an Erde gelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß entweder eine die Gesamtheit der Wicklungsschenkel des Nullpunktapparates umfassende Hilfswick- ioo lung (H, Fig. 3) oder auf den Schenkeln eine in Dreieck geschaltete, sonst unbelastete Hilfssekundärwicklung (S, Fig. 4) oder schließlich die Wicklung jedes Sehen-. kels in zwei gleichen, gegengeschalteten Abteilungen in der an sich bekannten Zickzackschaltung (Fig. 5) angeordnet ist, damit im Falle eines Erdschlusses im Netz die Ungleichheit der Phasenspannungen und das durch die unsymmetrische Belastung einer Phase hervorgerufene Streufeld im Apparat aufgehoben wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE338567T | 1919-09-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE338567C true DE338567C (de) | 1921-06-22 |
Family
ID=6222691
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919338567D Expired DE338567C (de) | 1919-09-13 | 1919-09-13 | Wicklungsanordnung bei Nullpunkt-Erdschlussschaltungen von Hochspannungsnetzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE338567C (de) |
-
1919
- 1919-09-13 DE DE1919338567D patent/DE338567C/de not_active Expired
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