DE3345021C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem passiven Verfahren zur
Schätzung von Zustandsgrößen, wie Entfernung,
Geschwindigkeit, Kurs und/oder Sendefrequenz, eines
sich bewegenden Ziels, z. B. Schiff oder Torpedo mit
Aktiv-Sonar, durch einen zielfernen Empfänger aufgrund von
vom Ziel ins Wasser ausgesendeten Schallimpulsen. Unter
Zustandsgrößen werden hier Zieldaten oder Kenngrößen
verstanden, welche den für Ortungsaufgaben
interessierenden Zustand der Zielschallquelle beschreiben,
so deren Sendefrequenz, Geschwindigkeitsvektor und/oder
Entfernung zum Empfänger.
Ein passives Verfahren zur Gewinnung von Zustandsgrößen
eines Ziels ist in der DE 32 04 874 A1 beschrieben. Es
setzt voraus, daß das Ziel Schall in zwei
aneinandergrenzende nichtfeste Medien, z. B. Wasser und
Luft, aussendet. Im Empfänger sind dementsprechend zwei
Schallaufnehmer vorhanden, von denen der eine als Hydrofon
im Wasser und der andere als Mikrofon in Luft angeordnet
ist. Aufgrund der unterschiedlichen
Schallgeschwindigkeiten in den beiden Medien wird der
Schall an den beiden Schallaufnehmern im Empfänger
zeitlich versetzt empfangen. Aus der gemessenen
Zeitdifferenz werden die Zustandsgrößen, z. B. Entfernung
zwischen Ziel und Empfänger, bestimmt.
Ein bekanntes Verfahren der eingangs genannten Art, das
zur Gewinnung der Zustandsgrößen des Ziels mit der
Schallerfassung in einem einzigen Medium, nämlich Wasser,
auskommt, nutzt demgegenüber den Effekt der
Mehrwegeausbreitung im Schallkanal aus. Hierbei wird aus
den Laufzeitunterschieden zwischen dem direkt, d. h. in
Peilrichtung Empfänger zum Sender, empfangenen
Schallimpuls und dem oder den über Umwege empfangenen
Schallimpulsen zunächst der Ort und durch anschließende,
zeitlich integrierende Verarbeitung auch die
Geschwindigkeit des Senders in etwa bestimmt. Dieses als
"ping steeling technique" bezeichnete Verfahren setzt
jedoch gute Kenntnisse über die jeweils herrschenden
Schallausbreitungsverhältnisse voraus. In
Flachwasserbereichen mit zumeist geringen Kenntnissen der
Eigenschaften des Flachwasserkanals läßt sich dieses
Verfahren nicht anwenden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein passives
Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit
welchem die Zustandsgrößen eines Ziels unabhängig von der
Kenntnis über Eigenschaften des Schallkanals mit relativ
hoher Genauigkeit bestimmt werden können. Das Verfahren
soll sich insbesondere für Flachwassergebiete eignen.
Zugleich soll dieses Verfahren empfängerseitig mit
gebräuchlichen Antennen oder Basen durchführbar sein, wie
sie bekannte Passiv-Sonaranlagen aufweisen, und jeglicher
konstruktiver Zusatzaufwand, insbesondere für die Antenne
oder Basis, vermieden werden.
Die Aufgabe ist bei einem Verfahren der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Art durch die im
Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 oder Anspruchs 10 oder
Anspruchs 16 angegebenen Merkmale gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen 2 bis 9, 11 bis 15
und 17 bis 29 angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird gerade die
Eigenschaft des Flachwasserkanals ausgenutzt, die bisher
für die akustische Ortung als störend empfunden wurde,
nämlich der verstärkt auftretende Nachhall mit den
Effekten der dopplerbedingten Frequenzspreizung im
Nachhall eines Ortungssignals und der Richtungs- und
Zeitabhängigkeit dieser Frequenzspreizung. Das
erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß kein
zusätzlicher Konstruktionsaufwand erforderlich ist. Das
Verfahren wird ohne jegliche konstruktive Änderung
herkömmlicher Passiv-Sonaranlagen mit z. B. einer
Zylinderbasis ausschließlich durch Mittel der
Signalverarbeitung realisiert. Für das Verfahren
erforderliche Teilschritte in der Signalverarbeitung,
Beamforming und Frequenzanalyse, sind bei einer Reihe von
bekannten Passiv-Sonaranlagen ohnehin schon vorhanden, so
daß das Verfahren mit geringstem Zusatzaufwand in
vorhandene Sonaranlagen implementiert werden kann. Das
erfindungsgemäße Verfahren arbeitet recht genau. Selbst
bei ungünstigen Randbedingungen liefert es Schätzwerte für
die Entfernung zwischen dem den Sender tragenden Ziel und
dem Empfänger mit einem Fehler von kleiner 10%.
Bei dem in den Ansprüchen 1 bis 6 angegebenen Verfahren
werden insgesamt die Zustandsgrößen Sendefrequenz,
Geschwindigkeit und Kurs des Ziels bestimmt. Ein ruhender
oder quasi ruhender Empfänger kann dabei omnidirektional
oder richtungsselektiv empfangen. Bei sich bewegendem
Empfänger ist richtungsselektiver Empfang erforderlich, da
sich nur dann der durch die Eigenbewegung des Empfängers
im Empfangssignal auftretende Eigendoppler mit Kenntnis
von Geschwindigkeit und Kurs des Empfängers ohne weiteres
rechnerisch eliminieren läßt. Unter selektiver
Empfangsrichtung werden hier übliche Öffnungswinkel 2ϑ -3
der Empfangscharakteristik verstanden. Eine Verbesserung
der Detektionsgenauigkeit der Dopplernachhallfrequenzen
wird mit Verkleinerung des Öffnungswinkels 2ϑ -3 erzielt.
Heute üblicherweise bei Passivsonaren erzeugte
Öffnungswinkel 2ϑ -3 = 2° sind für gute Ergebnisse durchaus
ausreichend.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergibt sich auch aus Anspruch 4. In den beiden
nicht zielweisenden selektiven Empfangsrichtungen oder
Richtungskanälen der Sonaranlage erhält man komplementäre
Extrema der Dopplernachhallfrequenzen, d. h. in dem einen
Richtungskanal wird eine maximale und in dem anderen eine
minimale Dopplernachhallfrequenz detektiert.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergibt sich auch aus Anspruch 5. Durch diese
Maßnahmen vermeidet man Meßungenauigkeiten, die bei den
Verfahrensschritten gemäß Anspruch 4 dann entstehen
können, wenn die beiden nicht zielweisenden selektiven
Empfangsrichtungen bezüglich des noch unbekannten
Zielkurses ungünstig gewählt werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergibt sich aus Anspruch 7. Mit den bestimmten
Zustandsgrößen Zielkurs, Zielgeschwindigkeit und
Sendefrequenz des Zielsenders läßt sich mittels der
angegebenen Maßnahme die Entfernung zum Ziel ermitteln und
damit der Zielort ausreichend genau bestimmen.
Für das vorstehend beschriebene Verfahren genügt nach
Peilung des Ziels im Prinzip nur ein einziger vom
Ziel abgestrahlter Sendeimpuls, um das Ziel mit seinen
definierten Zustandsgrößen zu erfassen. Die Auswertung
weiterer Sendeimpulse in der gleichen Weise dient
lediglich noch der Verbesserung des Schätzergebnisses der
Zustandsgrößen.
Stehen jedoch eine Serie von Sendeimpulsen zur Verfügung,
so läßt sich die Zustandsgröße Zielentfernung zusätzlich
noch gemäß der weiteren Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 8 schätzen. In
Verbindung mit den in Anspruch 7 angegebenen
Auswerteverfahren erhält man zwei getrennt ermittelte
Ergebnisse der gleichen Zustandsgröße Zielentfernung, mit
welchen dann mittels eines Fehlerausgleichsverfahrens das
eigentliche Schätzergebnis weiter verbessert werden kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nach Anspruch 10
werden die Zustandsgrößen Sendefrequenz, Geschwindigkeit
und Entfernung des Ziels gleichzeitig und mit einer
höheren Zuverlässigkeit geschätzt. Durch die Vielzahl der
zur Schätzung verwendeten Stützwerte aus den
verschiedensten Empfangsrichtungen können Störungen in der
Nachhallstruktur und damit falsche Stützstellen eliminiert
werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens ergeben
sich aus den Ansprüchen 12 bis 15. Die Verwendung der
gemäß den in den einzelnen Ansprüchen angegebenen
Verfahrensschritten gewonnenen Zustandsgrößen als
Startwerte bei der Vorgabe der Fiktivwerte für die
Parameter im Verfahren gemäß Anspruch 10 reduziert den
Rechenaufwand für dieses Schätzverfahren erheblich.
Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Anspruch 16 hat den
Vorteil, bei hoher Schätzgenauigkeit der Zustandsgrößen
mit nur einer selektiven Empfangsrichtung auszukommen. Da
während der Empfangsdauer die vollständige
Nachhallstruktur zur Bestimmung der
Dopplernachhallfrequenzen herangezogen wird - und nicht
nur ausgewählte Stützstellen daraus -, können Störungen in
der Nachhallstruktur leicht erkannt und bei der Schätzung
der Zustandsgrößen ohne weiteres eleminiert werden. Der
elektronische Aufwand zur Belegung der selektiven
Empfangsrichtung, dem sog. Preformed Beam, ist relativ
gering.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens ergeben
sich aus den weiteren Ansprüchen 17 bis 25. Bei
Hinzutreten mindestens eines weiteren, maximal jedoch zwei
weiterer selektiver Empfangsrichtungen (Preformed Beams), die im Azimut um einen
Winkelbetrag gegeneinander versetzt sind, lassen sich
einzelne Zustandsgrößen vorab und zuverlässig berechnen
und in die Glättungskurve einsetzen, so daß lediglich die
Zielentfernung einen Parameter darstellt. Dadurch kann der
Rechenaufwand erheblich reduziert und die Schnelligkeit
des Schätzverfahrens wesentlich erhöht werden.
Durch die Peilung des Senders mittels eines separaten
Peilstrahls gemäß Anspruch 17 lassen sich infolge des recht
hohen Nutz-/Störverhältnisses sowohl der Zeitpunkt der
Nachhallauffassung, also der Empfangsbeginn, als auch ein
Höchst- und Niedrigstwert der Dopplerfrequenzen
zuverlässig detektieren, wobei der Höchst- und
Niedrigstwert symmetrisch zur Mittenfrequenz des
Sendeimpulses liegen. Die im Pfeilstrahl auftretende
Sprungfunktion im zeitlichen Verlauf der
Dopplernachhallfrequenz ermöglicht eine sichere Bestimmung
der Mittenfrequenz, also der Sendefrequenz.
Ebenso wie bei dem eingangs beschriebenen Verfahren wird
bei der Ausgestaltung dieses Verfahrens gemäß den
Ansprüchen 18 bis 20 die Geschwindigkeit und der Kurs des
Ziels aus den Extremwerten der Dopplernachhallfrequenz,
also der maximalen und/oder minimalen
Dopplernachhallfrequenz bestimmt. Da jedoch im Gegensatz
zu dem erstbeschriebenen Verfahren hier für jeweils eine
Empfangsrichtung der gesamte zeitliche Verlauf der
Dopplernachhallfrequenzen, die sog.
Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Kurve, über die gesamte
Empfangsdauer des Nachhalls bestimmt wird, können
Störungen in der Nachhallstruktur leicht erkannt und die
tatsächlichen Extremwerte, die dem minimalen und maximalen
Doppler entsprechen, sehr viel zuverlässiger bestimmt
werden.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens
ergibt sich dabei aus Anspruch 21. Bei bestimmten
räumlichen Verhältnissen von Zielkurs und gewählter nicht
zielweisender selektiver Empfangsrichtung läßt sich die
minimale oder die maximale Dopplernachhallfrequenz
meßtechnisch nicht ermitteln. In diesem Fall kann jedoch
aus den Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werten in der zweiten
nicht zielweisenden selektiven Empfangsrichtung, die eine
andere räumliche Relation zu dem Sender hat, die in der
ersten Empfangsrichtung nicht erfaßbare minimale oder
maximale Dopplernachhallfrequenz bestimmt werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ergibt sich
weiterhin aus Anspruch 22. Durch diese Maßnahmen wird die
Zuverlässigkeit der berechneten Zustandsgrößen des Ziels
wesentlich erhöht, indem immer diejenige Empfangsrichtung
zur Berechnung der Zustandsgrößen herangezogen wird, in
welcher der eindeutige Extremwert der
Dopplernachhallfrequenz auftritt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergibt sich auch aus Anspruch 23.
Durch diese zusätzlichen Verfahrensschritte können
die Schätzergebnisse für die unbekannten Zustandsgrößen
iterativ wesentlich verbessert werden und so
eine überaus genaue Zieldetektion und Zielbestimmung
erreicht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur dann
anwendbar, wenn das Ziel Schallimpulse omnidirektional
aussendet. Auch bei anderen in Aktiv-Sonaren häufig
verwendeten Sendearten, wie RDT-, CRDT- oder XRDT-Betrieb,
bei welchen ein schmaler Sendestrahl über einen
horizontalen Winkelbereich geschwenkt wird, liefert das
erfindungsgemäße Verfahren gleich gute Ergebnisse für die
Zustandsgrößen des sendenden Ziels. Lediglich der
Nullpunkt des Zeitrasters muß anders gewählt werden.
Während bei omnidirektionalem Sender der Nullpunkt durch
den Empfangsbeginn in der zielweisenden Empfangsrichtung
festgelegt wird, das ist mit Eintreffen des Direktsignals
am Empfänger, kann beim RDT-Betrieb der Sender in einer
der nicht zielweisenden Empfangsrichtungen früher
aufgefaßt werden als in der zielweisenden
Empfangsrichtung.
Gemäß der weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens nach Anspruch 28 wird auf ein Ziel mit im
RDT-Betrieb sendenden Aktiv-Sonar dann geschlossen, wenn
zwischen der Nachhalldetektion in den beiden nicht
zielweisenden Empfangsrichtungen ein zeitlicher Versatz
auftritt. Aus diesem zeitlichen Versatz läßt sich dann
zusätzlich die Umlaufzeit des Sendestrahls berechnen.
Die Erfindung wird anhand von durch die Zeichnung
verdeutlichten Ausführungsbeispielen eines Verfahrens zur
passiven Schätzung von Zustandsgrößen eines Ziels im
folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine prinzipielle Darstellung eines
Modells des Nachhallraums im Wasser
bei einer willkürlich gewählten momentanen
räumlichen Relation zwischen
einem fahrenden Sender S und
einem ruhenden oder fahrenden Empfänger
E,
Fig. 2 eine gleiche Darstellung wie in Fig. 1
bei einem Empfänger mit insgesamt drei
selektiven Empfangsrichtungen,
Fig. 3 eine prinzipielle Darstellung der in den
einzelnen selektiven Empfangsrichtungen
erfaßten Dopplernachhallfrequenz-Zeitkurven
bei einem ODT-Sender,
Fig. 4 eine gleiche Darstellung von Dopplernachhallfrequenz-
Zeitkurven bei einem
RDT-Sender,
Fig. 5
und
Fig. 6 ein Blockschaltbild einer Schaltungsanordnung
zur Realisierung des Verfahrens
der Zustandsgrößen-Schätzung,
Fig. 7 ein Blockschaltbild eines Datenextraktors
in der Schaltungsanordnung gemäß
Fig. 5 und 6,
Fig. 8 ein Blockschaltbild des Verfahrensablaufs
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Das Verfahren zur Schätzung der unbekannten Zustandsgrößen
eines bewegten Ziels von einem zielfernen Empfangsort
aus wird zunächst anhand der prinzipiellen
Darstellung in Fig. 1 erläutert. Dabei ist Voraussetzung,
daß das Ziel in Intervallen Schallenergie, z. B.
Schallimpulse, aussendet. Das bewegte Ziel ist daher
in der bevorzugten Anwendung des Verfahrens ein Überwasserschiff,
das für Ortungsaufgaben üblicherweise
eine Aktiv-Sonaranlage an Bord hat, deren Schallsender
Schallimpulse, z. B. schmalbandige CW-Impulse,
aussendet. Das Ziel oder Überwasserschiff mit seinem
sog. Intercept-Sender ist in Fig. 1 mit S bezeichnet.
Es fährt mit einer für den Empfänger unbekannten Geschwindigkeit
v S auf einen Kurs k S . Der ruhende oder
bewegte Empfänger E ist in der bevorzugten Anwendung
des Verfahrens ein ruhendes oder mit der Geschwindigkeit
v E auf dem Kurs k E fahrendes U-Boot mit einer
Passiv-Sonaranlage, mit welcher die Schallimpulse
oder Intercept-Signale empfangen werden können. Die
Anwendung des Verfahrens setzt voraus, daß der Schallkanal
zwischen Sender S und Empfänger E Nachhalleigenschaften
besitzt, was insbesondere für Flachwassergebiete,
wie die Nordsee, zutrifft. Der Nachhall
wird durch Diskontinuitäten im Wasser hervorgerufen,
die z. B. bei Meereswasser infolge Temperatur- oder
Salinitätsunterschiede, Lufteinschlüsse, Partikel-
oder Mikroorganismengehalt auftreten und Impedanzsprünge
bewirken. Bei Auftreffen der vom Sender abgestrahlten
Schallenergie geben diese Diskontinuitäten
zu Reflexionen und Streuungen Anlaß. Gedanklich
können daher diese Diskontinuitäten als fiktive Streuzentren
SC i aufgefaßt werden, die von dem bewegten
Sender mit der Frequenz
durch einen Schallimpuls der Mittenfrequenz f m beschallt
werden. β i ist dabei der Winkel zwischen
der Fahrtrichtung des Senders und der Richtung, in
welche das jeweilige Streuzentrum SC i von dem Sender
aus gesehen wird. Ein Teil der Schallenergie
wird in die räumlich selektive Empfangsrichtung des
Empfängers gestreut, so daß diese Streuzentren SC i
für den Empfänger als längs der Empfangsrichtung
oder Empfangsbeamachse benachbarte fiktive Sender
mit unterschiedlicher Frequenz f SCi erscheinen.
Bei ruhendem Empfänger können diese unterschiedlichen
Frequenzen f SCi unmittelbar im selektiven Empfangskanal
des Empfängers detektiert werden. Bei mit
der Geschwindigkeit v E sich bewegendem Empfänger
sind diese Frequenzen um einen weiteren Doppler, dem
sog. Eigendoppler, der aus der Relativbewegung des
Empfängers zu den Streuzentren SC i resultiert, verschoben
und werden im Empfänger als
nachgewiesen, wobei R der Winkel zwischen dem Geschwindigkeitsvektor
v E des Empfängers und der
Richtung ist, unter welcher die fiktiven Sender
vom Empfänger aus gesehen werden, also die selektive
Empfangsrichtung des Empfängers. Da der Geschwindigkeitsvektor
des Empfängers und die selektive
Empfangsrichtung bekannt sind, läßt sich der
Eigendoppler im Empfangskanal kompensieren und somit
die Sendefrequenz f SCi der fiktiven Sender SC i
detektieren.
Im folgenden werden die eigendopplerkompensierten
Frequenzen f ESCi , die identisch den von den fiktiven
Sendern SC i abgestrahlten Frequenzen f SCi sind,
als Dopplernachhallfrequenzen bezeichnet.
Mit dem nachstehend im einzelnen beschriebenen Verfahren
werden nunmehr die für den Empfänger E unbekannten
Zustandsgrößen des Ziels mit Intercept-
Sender S geschätzt. Unter Zustandsgrößen werden
der Kurs k S und die Geschwindigkeit v S des Ziels S,
die Sende- oder Mittenfrequenz f m des Ziel-Intercept-
Senders und die Entfernung R des Ziels S vom
Empfänger E verstanden. Mit diesen Zustandsgrößen
kann ein unbekanntes Ziel S vom Empfangsort E aus
geortet und das Zielverhalten durch Kurs, Geschwindigkeit
und Sendefrequenz vollständig beschrieben
werden.
Der Empfänger E weist mindestens eine selektive
Empfangsrichtung I auf, einen sog. Preformed Beam
oder gerichteten Empfangskanal. Diese Empfangsrichtung I
wird willkürlich gewählt, darf jedoch
nicht direkt auf das Ziel S gerichtet sein, was im
folgenden mit "nicht zielweisend" bezeichnet ist.
Über die selektive Empfangsrichtung I bzw. den gerichteten
Empfangskanal wird der aufgrund des eingangs
beschriebenen physikalischen Phänomens im
Wasser durch die Schallimpulse der Zeitdauer T erzeugte
Nachhall erfaßt. Dieser Nachhall ist eine
Funktion der Zeit und wird auch als Nachhallsignal
bezeichnet. Von dem über die selektive Empfangsrichtung
I empfangenen Nachhall werden die
Frequenzspektren gebildet, und zwar für eine Vielzahl
von Zeitpunkten eines von Nachhallauffassung
an, d.h. vom Zeitpunkt der Nachhalldetektion in
der Empfangsrichtung I an, laufenden Zeitrasters,
die in den Frequenzspektren enthaltenen Dopplernachhallfrequenzen
f SCi bestimmt und dem jeweiligen
Zeitpunkt t i zugeordnet. Die Vielzahl dieser
Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werte ergeben
eine in Fig. 3 mit I bezeichnete schematisch dargestellte
Dopplernachhallfrequenz-Zeitkurve f SC = g(t).
Dabei ist angenommen, daß die Geschwindigkeit v E
des Empfängers Null ist. Fährt der Empfänger E jedoch
mit der bekannten Geschwindigkeit v E auf dem
bekannten Kurs k E , dann muß zur Kompensation des
daraus resultierenden zusätzlichen Dopplers, des
sog. Eigendopplers, im Empfänger eine richtungsabhängige
Geschwindigkeitskompensation durchgeführt
werden.
Unabhängig von der Gewinnung der Dopplernachhallfrequenz-
Zeit-Werte aus dem Nachhall in der vorgegebenen,
nicht zielweisenden Empfangsrichtung I
werden für die gleiche Empfangsrichtung die Dopplernachhallfrequenzen
f i als Funktion der Zeit t berechnet.
Für die Dopplernachhallfrequenz f i zum
Zeitpunkt t = t i gilt
Mit dem aus Fig. 1 ersichtlichen Zusammenhang
β i = Π-k S -δ i (2)
und der Beziehung
wobei
gesetzt sind, ergibt sich
f i = h (t i , R, v s , k S , f m ) (7).
Aus Gl. (7) ist ersichtlich, daß die zu berechnenden
Dopplerfrequenzen f i eine Funktion der unabhängigen
Variablen t sowie der Parameter R, v S , k S , f m sind.
Mit Gl. (1) werden nunmehr die Dopplernachhallfrequenzen
f i für eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden
Zeitpunkten t i berechnet und zu Glättungskurven
f = h(t) zusammengestellt. Die unbekannten Parameter
R, v S , k S , f m werden dabei als Schätzwerte vorgegeben.
Die willkürlich, aber mit Realitätsbezug
angenommenen Schätzwerte werden für jeweils einen Parameter
variiert, wobei die Variationsschritte geeignet
zu wählen sind, und für jeden Schätzwert wird
eine Glättungskurve erstellt. Nunmehr wird die Varianz
σ² zwischen den Glättungskurven f = h(t) und den
aus den Meßwerten gewonnenen Dopplernachhallfrequenz-
Zeit-Werten f SC = g(t) (Dopplernachhallfrequenz-Zeitkurve,
wie sie in Fig. 3 unter I dargestellt ist)
berechnet. Unter den berechneten Varianzen wird das
Varianzminimum ermittelt (LMS (Least Mean Square)-Estimation). Derjenige
Schätzwert des jeweiligen Parametersatzes, dessen
zugeordneten Glättungskurven das Varianzminimum ergibt,
wird als die Zustandsgröße des Ziels S ausgegeben.
Bei den vorhandenen vier Parametern, die alle nacheinander
in geeigneten Schritten variiert werden
müssen, ist praktisch der Rechenaufwand sehr groß.
Dieser kann jedoch wesentlich dadurch vereinfacht
werden, daß man mittels der aus dem Nachhall gewonnenen
Dopplernachhallfrequenzen f SCi die Zustandsgrößen
für die Mittenfrequenz f m , die Zielgeschwindigkeit
v S und dem Zielkurs k S berechnet, so daß
lediglich die Zustandsgröße Zielentfernung R als
ein Parameter in den Glättungskurven mit der Zeit
als unabhängige Variable verbleibt. Die Variation
der Schätzwerte für den einzigen Parameter R und die
Varianzberechnung erfordert dann nur noch einen
Bruchteil des zuvor notwendigen Rechenaufwands.
Zur Berechnung der Zustandsgröße f m , v S und k S erhält
der Empfänger E, wie in Fig. 2 dargestellt, eine
zusätzliche selektive Empfangsrichtung 0, die
auf das Ziel S ausgerichtet ist. Der Preformed Beam
oder gerichteter Empfangskanal wird daher auch als
Peilbeam bezeichnet. Der Nachhall wird nunmehr zusätzlich
in der zielweisenden Empfangsrichtung 0
erfaßt. In der beschriebenen Weise werden die Frequenzspektren
des erfaßten Nachhalls und daraus die
Dopplerfrequenz-Zeit-Werte f SC = g(t) bestimmt. Das
Zeitraster t i beginnt hier mit Eintreffen des direkten
Intercept-Signals, das wegen des Direktempfangs
mit der Nachhallerfassung, also mit dem Zeitpunkt
der Nachhalldetektion, zusammenfällt. Der Verlauf,
der sich aus den Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werten
ergebenden Dopplernachhallfrequenz-Zeitkurve für die
zielweisende Empfangsrichtung 0 ist in Fig. 3 dargestellt
und dort mit 0 bezeichnet. Wie dort ersichtlich,
wird der Verlauf der Dopplernachhallfrequenz
über der Zeit durch eine Sprungfunktion
charakterisiert, die zum Zeitpunkt t i = 0 von einem
kleinsten auf einen größten Wert springt - oder
bei entgegengesetztem Zielkurs auch umgekehrt - und
dann konstant bleibt. Liegt der Kurs des Ziels S
in der Verbindungsgeraden Empfänger/Ziel, so entspricht
der kleinste und der größte Wert der minimalen
und maximalen Dopplernachhallfrequenz. In allen
anderen Fällen sind diese Extremwerte an der
Nullstelle, im folgenden mit f ex (+0) und f ex (-0)
bezeichnet, kleiner als die minimale bzw. maximale
Dopplernachhallfrequenz f min bzw. f max , liegen jedoch
immer symmetrisch zur Sende- oder Mittenfrequenz
f m .
Aus dem oberen und unteren Extremwert an der Stelle
t = ±0 wird die Mittenfrequenz f m bestimmt mit
und daraus die radiale Geschwindigkeitskomponente
des Ziels S zu
v Srad = (f ex (-0) - f m ) · c · f m -1 (9).
Aus den in der nicht zielweisenden Empfangsrichtung I
gewonnenen Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werten wird
ein Extremwert f ex bestimmt, der entweder die maximale
oder minimale Dopplernachhallfrequenz f max bzw.
f min ist. Mit diesem Extremwert f ex und der errechneten
Mittenfrequenz f m wird die Zielgeschwindigkeit
berechnet mit
wobei die Differenzfrequenz Δ f = f ex -f m üblicherweise
als Dopplerverschiebung oder halbe Dopplerbandbreite
bezeichnet wird.
Aus der radialen Geschwindigkeitskomponente v Srad
und der Geschwindigkeit v S läßt sich der Kurs k S
des Ziels S berechnen mit
Bei bestimmten räumlichen Relationen von Ziel S und
gewählter nicht zielweisender selektiver Empfangsrichtung
I des Empfängers E läßt sich eine minimale
oder maximale Dopplernachhallfrequenz f min bzw. f max
meßtechnisch nicht ermitteln. Besonders für große
Zielentfernungen ist für größere Zeiten t i das S/N-Verhältnis
zu klein, so daß die Dopplernachhallfrequenzen
stark abfallen. Approximativ festgelegte
maximale bzw. minimale Dopplernachhallfrequenzen f ex
(f max bzw. f min ) wären mit großen Fehlern behaftet,
welche die zu schätzenden Zustandsgrößen erheblich
verfälschen. Um auch in diesen Fällen eine zuverlässige,
wenig fehlerhafte Zustandsgrößenschätzung zu erzielen,
erhält der Empfänger E - wie in Fig. 2
gezeigt - eine weitere nicht zielweisende Empfangsrichtung
II, über welche ebenfalls der Nachhall
erfaßt wird und in gleicher Weise wie in der ersten
nicht zielweisenden Empfangsrichtung I die Dopplernachhallfrequenzen
f SCi über ein von Nachhallauffassung
an, also vom Zeitpunkt der Nachhalldetektion
an, laufendes Zeitraster bestimmt werden. Ein Beispiel
der daraus sich ergebenden Dopplernachhallfrequenz-
Zeitkurve f SCi = g(t) in der Empfangsrichtung
II ist in Fig. 3 dargestellt und mit II gekennzeichnet.
Die zweite nicht zielweisende Empfangsrichtung
II ist um einen Winkel gegen die erste nicht
zielweisende Empfangsrichtung I geschwenkt und liegt
vorzugsweise symmetrisch zu dieser, bezogen auf die
zielweisende Empfangsrichtung 0 als Symmetrieachse.
Aus den in der weiteren nicht zielweisenden selektiven
Empfangsrichtung II gewonnenen Dopplernachhallfrequenz-
Zeit-Werten f SCi = g(t) werden in gleicher
Weise die extremen Dopplernachhallfrequenzen f max
oder f min bestimmt. Treten in beiden nicht zielweisenden
Empfangsrichtungen I und II jeweils mindestens
eine maximale oder minimale Dopplernachhallfrequenz
auf, so werden damit die Dopplerverschiebungen Δ f =
f ex -f m ermittelt. Die größte Dopplerverschiebung
wird dann zur Bestimmung von Geschwindigkeit v S und
Kurs k S des Ziels S gemäß Gl. (10) und (11) benutzt.
Auch die Erstellung der Glättungskurven f i = h(t) und
die Varianzberechnung erfolgt bezüglich derjenigen der
beiden nicht zielweisenden Empfangsrichtungen I und
II, in welcher die größte Dopplerverschiebung Δ f max
auftritt. Im Falle, daß in den nicht zielweisenden
Empfangsrichtungen I und II insgesamt mindestens zwei
gleiche größte Dopplerverschiebungen Δ f max auftreten,
wie dies für das in Fig. 3 gezeigte Beispiel
zutrifft, wird diejenige Empfangsrichtung ausgesucht,
in welche die größte Dopplerverschiebung zeitlich
früher auftritt. In Fig. 3 wäre dies die zweite nicht
zielweisende selektive Empfangsrichtung II, in welcher
die minimale Dopplernachhallfrequenz f min zeitlich
als erste detektiert wird.
Bei der Zielgeschwindigkeitsberechnung v S gemäß
Gl. (10) ist der Betrag der Geschwindigkeit v S vorzeichenbehaftet
und weist je nach verwendetem Extremwert
f max oder f min ein positives oder negatives
Vorzeichen auf. Unter Berücksichtigung dieses Vorzeichens
und der ausgewählten nicht zielweisenden
Empfangsrichtung I oder II läßt sich Gl. (11) für
die Zielkursbestimmung k S allgemeiner schreiben zu
wobei x die ausgewählte nicht zielweisende Empfangsrichtung
I oder II ist und mit 1 bzw. 2 einzusetzen
wäre.
Die durch die Abtastung des Nachhallraums mit Hilfe
der drei in Fig. 2 skizzierten selektiven Empfangsrichtungen
0, I, II gewonnenen Zustandsgrößen des
Ziels S, wie v S , k S , f m und R, die bereits eine recht
gute Genauigkeit aufweisen, lassen sich iterativ
noch durch folgende Verfahrensweisen verbessern:
Der nach Erstellung der Glättungskurven mittels der
Varianzberechnung als fester Schätzwert ermittelte
Entfernungswert R wird als Parameter eingesetzt und
eine Glättungskurve f i = h(t) durch Berechnung der
Dopplernachhallfrequenzen nach Gl. (1) erstellt. Eine
der übrigen Parameter, z. B. die Mittenfrequenz
f m , wird ausgehend von den berechneten Werten, bei
f m nach Gl. (8), in Stufen variiert und hierzu jeweils
die Glättungskurven berechnet. Durch Varianzberechnung
zu den aus dem Nachhall gewonnenen Dopplernachhallfrequenz-
Zeit-Werten f SCi = g(t) und Bestimmung
des Varianzminimums σ wird ein verbesserter
Wert für den jeweiligen Parameter, in
Beispielen für die Mittenfrequenz f m , gewonnen. Mit
diesem verbesserten Parameterschätzwert erfolgt
wiederum die Berechnung der Zielentfernung R wie
eingangs beschrieben und man erhält einen wiederum
verbesserten Schätzwert für die Zielentfernung. Mit
diesem verbesserten Schätzwert für die Zielentfernung
werden wiederum Glättungskurven mit entsprechenden
Variationen eines weiteren Parameters, z. B.
der Zielgeschwindigkeit v S , gebildet, wonach sich
das beschriebene Verfahren wiederholt. Insgesamt
werden die vorstehend geschilderten Verfahrensschritte
iterativ so lange wiederholt, bis die Änderung
der laufend verbesserten Schätzwerte für die Zielentfernung
einen vorgegebenen Betrag nicht mehr
überschreitet.
Bei dem mittels der Dopplernachhallfrequenz-Zeitkurve
in Fig. 3 erläuterten Verfahren ist vorausgesetzt,
daß der Intercept-Sender des Ziels S omnidirektional
sendet. In Aktiv-Sonar-Anlagen besteht
jedoch häufig die Möglichkeit, die Sendeart zu wechseln.
Eine der gebräuchlichsten weiteren Sendearten
ist das sog. RDT (Rotational Directional Transmission)
mit den Modifikationen CRDT und XRDT. Bei
allen diesen Sendearten wird ein gebündelter Sendestrahl
("Sendebeam") über einen mehr oder weniger
großen Horizontalwinkel geschwenkt. Bei dem
RDT-Sender rotiert ein Sendestrahl über dem vollen
Horizontalwinkel 360°. Beim CRDT-Sender werden drei
jeweils um 120° gegeneinander versetzte Sendestrahlen
gleichsinnig über einen Horizontalwinkel von 120°
geschwenkt. Beim XRDT-Sender werden vier jeweils
um 90° gegeneinander versetzte Sendestrahlen gegensinnig
über einen Winkelbereich von 90° geschwenkt.
Auch bei Zielen S mit solchen Intercept-Sendern lassen
sich die genannten Zustandsgrößen in gleicher
Weise ermitteln. In Fig. 4 sind die in den selektiven
Empfangsrichtungen 0, I, II aus dem Nachhall
gewonnenen Dopplernachhallfrequenz-Zeitkurven beispielsweise
für ein Ziel S mit einem RDT-Sender dargestellt.
Der Nullpunkt des Zeitrasters zur Ermittlung
der Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werte f SCi = g(t)
aus dem Nachhall wird dabei durch den Zeitpunkt des
Eintreffens des Schallimpulses bzw. des Intercept-Signals
aus der zielweisenden Empfangsrichtung 0 im Empfänger
festgelegt. Wie Fig. 4 zeigt, fallen Zeitpunkt des Eintreffens
des Direktsignals und Nachhallauffassung,
d.h. der Zeitpunkt des Beginns des Nachhallempfangs,
in der zielweisenden Empfangsrichtung 0 nicht aufeinander,
sondern zeigen einen zeitlichen Versatz.
Aus diesem zeitlichen Versatz wird auf das Vorhandensein
eines RDT-Senders geschlossen. Die Umlaufzeit
T UM des Sendestrahls wird als doppelter zeitlicher
Versatz errechnet. Aus der Umlaufzeit T UM
läßt sich die Winkelgeschwindigkeit ω des Sendebeams
ohne weiteres bestimmen.
Wie aus den Dopplernachhallfrequenz-Zeitkurven der
Fig. 4 in den nicht zielweisenden Empfangsrichtungen
I und II hervorgeht, fallen auch die Zeitpunkte
des Beginns der Nachhallerfassung in den beiden
Empfangsrichtungen I und II nicht - wie bei einem
ODT-Sender - zusammen, sondern sind ebenfalls zeitlich
gegeneinander versetzt. Auch dieser zeitliche
Versatz ist charakteristisch für das Vorhandensein
eines RDT-Senders im Ziel. Der zeitliche Versatz
entspricht exakt der Umlaufzeit T UM des Sendebeams
des RDT-Senders.
Die Berechnung und Schätzung der unbekannten Zustandsgrößen
f m , v S , k S , R erfolgen in der gleichen
Weise wie vorstehend für die Fallgestaltung eines
ODT-Senders beschrieben. Wie die Dopplernachhallfrequenz-
Zeitkurven f SCi = g(t) in Fig. 4 zeigen, treten
in einer der nicht zielweisenden Empfangsrichtungen,
hier in der Empfangsrichtung II, unter Umständen
Mehrdeutigkeiten der Funktion auf. Dies ist
im wesentlichen dadurch begründet, daß durch die
schrittweise räumlich nicht simultane Beschallung
des Nachhallraums zu bestimmten Zeitpunkten gleichzeitig
zwei unterschiedliche Frequenzen des Nachhallspektrums
auftreten können. Die Varianzberechnung
wird zweckmäßigerweise bezüglich der Dopplernachhallfrequenz-
Zeit-Werte aus derjenigen der beiden
nicht zielweisenden Empfangsrichtungen durchgeführt,
in welcher keine Mehrdeutigkeiten auftreten. Dies
wäre in Fig. 4 die Empfangsrichtung I. Die Berechnung
der Dopplernachhallfrequenzen gemäß Gl. (1)
und die Erstellung der Glättungskurven f i = h(t)
muß dann selbstverständlich unter Berücksichtigung
dieser ausgewählten Empfangsrichtung durchgeführt
werden.
In Fig. 5 und 6 ist ein Blockschaltbild einer möglichen
Schaltungsanordnung im Empfänger E zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens der Schätzung
der unbekannten Zustandsgröße eines Ziels mit Schallabstrahlung
schematisch dargestellt.
Der Empfänger E weist einen an sich bekannten Beamformer
10 auf, mittels dessen drei gerichtete Empfangskanäle
erzeugt werden, so daß der Empfänger E
nur in drei selektiven Empfangsrichtungen 0, I, II
sensitiv ist. Die gerichteten Empfangskanäle oder
Beams sind in Fig. 5 und im folgenden entsprechend
den selektiven Empfangsrichtungen mit 0, I und II
bezeichnet. Der mittlere Empfangskanal 0, der sog.
Peilbeam, ist auf das Ziel S ausgerichtet (zielweisende
Empfangsrichtung 0), die beiden anderen Empfangskanäle
I und II (nicht zielweisende Empfangsrichtungen
I und II) liegen symmetrisch zum Peilstrahl
0. Die Empfangssignale der einzelnen Empfangskanäle
0, I, II werden getrennt verarbeitet. Hierzu
ist jedem Empfangskanal 0, I, II ein FFT-Prozessor
11, ein Datenextraktor 12 und ein Minimum-Maximum-
Sucher 13 nachgeschaltet. Die Zuordnung dieser
Bauelemente ist durch eine dem Bezugszeichen angehängte
Zahl charakterisiert, die entsprechend den
Empfangskanälen 0, I, II gewählt ist, so daß z. B.
von den Bauelementen, die dem mittleren Empfangskanal
0 nachgeschaltet sind, der Datenextraktor 12
mit dem Bezugszeichen 120 und der Minimum-Maximum-
Sucher 13 mit dem Bezugszeichen 130 gekennzeichnet
sind. Die FFT-Prozessoren 11 schätzen jeweils das
Betragsspektrum |S n (f) | der Empfangssignale s(t).
Die Spektrogramme werden jeweils dem Datenextraktor 12
zugeführt. Dieser entscheidet, ob ein Schallimpuls
detektiert wird und extrahiert in diesem Fall Anfang
und Ende des von diesem erzeugten Nachhalls, sowie
dessen Verlauf über der Zeit. Als Ergebnis erhält
man alle Dopplerfrequenz-Zeit-Werte f n = g(n), wie
sie in Fig. 3 und 4 als Dopplernachhallfrequenzen f SC
über der Zeit t, beginnend mit Nachhallerfassung
zum Zeitpunkt t = 0, dargestellt sind.
Eine mögliche Ausführungsform eines Datenextraktors 12
ist in Fig. 7 dargestellt. Aus den zu den Zeitpunkten
n gelieferten Spektrogrammen |S n (f) | extrahiert
ein Maximum-Sucher 14 die Frequenz mit der größten
Amplitude, die Dopplernachhallfrequenz f n . Die Dopplernachhallfrequenzen
f n werden mittels eines Torgliedes
15 dem jeweiligen Minimum-Maximum-Sucher 13
zugeführt, wenn die Streuung σ einen vorgegebenen
Betrag σ nicht überschreitet. Hierzu werden alle
zu den verschiedenen Zeitpunkten n detektierten
Dopplernachhallfrequenzen f n in ein Schieberegister 16
mit serieller Eingabe und paralleler Ausgabe eingeschrieben.
Aus dem jeweiligen Inhalt des Schieberegisters
16 wird zu jedem Zeitpunkt n von einem
Mittelwertbildner 17 der arithmetische Mittelwert
n gebildet. Aus diesem Mittelwert und jeder Dopplernachhallfrequenz
f n wird in einer Rechenstufe 18
die Streuung
berechnet. Die Rechenstufe 18 ist hierzu eingangsseitig
mit dem Ausgang des Mittelwertbildners 17
und mit jedem der parallelen Ausgänge der Schieberegister
16 verbunden. Der Ausgang der Rechenstufe
18 ist mit einem Eingang eines Komparators 19
verbunden, dessen anderer Eingang mit dem Betrag
der vorgegebenen zulässigen maximalen Streuung σ
belegt ist. Der Komparator 19 gibt an den Steuereingang
des Torglieds 15 einen Durchlaßbefehl, wenn
σ k detektiert wird. Der Extraktionsprozeß
liefert für jeden Richtungskanal 0, I, II einen
Satz von Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werten f n = g(n),
wie sie als Kurven in Fig. 3 und 4 dargestellt und
dort mit 0, I und II bezeichnet sind.
Die extrahierten Dopplernachhallfrequenzen f n werden
jeweils dem Minimum-Maximum-Sucher 13 zugeführt,
der die niedrigste und höchste Dopplernachhallfrequenz
f min und f max ausgibt. Dem Minimum-Maximum-
Sucher 130, der dem mittleren Richtungskanal 0 zugeordnet
ist, ist ein Addierer/Dividierer 20 nachgeschaltet,
der die Mittenfrequenz f m nach Gl. (8)
berechnet. An dem Ausgang des Addierers/Dividierers 20
ist ein Eingang und an einem der Ausgänge des Minimum-
Maximum-Suchers 130 der andere Eingang eines Subtrahierers
21 angeschlossen. Der Subtrahierer 21 berechnet
die Differenzfrequenz zwischen einer der größten
oder kleinsten Dopplernachhallfrequenz, den sog.
Eckfrequenzen zum Zeitpunkt n = 0, und der Mittenfrequenz
f m . Dem Subtrahierer 21 ist ein Multiplizierer/
Dividierer 22 nachgeschaltet, der eingangsseitig
wiederum mit dem Ausgang des Addierers/Dividierers
20 verbunden ist und mit der eingegebenen
Schallgeschwindigkeit c im Wasser die radiale Geschwindigkeitskomponente
v Srad der Zielgeschwindigkeit
v S gemäß Gl. (9) berechnet.
Jedem Minimum-Maximum-Sucher 131 bzw. 132 ist ein Subtrahierer
23 bzw. 24 nachgeschaltet, der weiterhin mit
dem Ausgang des Addierers/Dividierers 20 verbunden
ist. Die Subtrahierer 23 und 24 berechnen aus jedem
der Extremwerte der Dopplernachhallfrequenzen f ex
(f max bzw. f min ) die Dopplerverschiebung Δ f durch
Differenzbildung Δ f = f max -f m bzw. Δ f = f min -f m .
Die Dopplerverschiebungen Δ f in jedem Richtungskanal
werden in einem Vergleicher 25 bzw. 26 miteinander
verglichen und die jeweils größte Dopplerverschiebung
am Ausgang ausgegeben. Die Ausgänge der
beiden Vergleicher 25 und 26 sind mit den beiden Eingängen
eines weiteren Vergleichers 27 verbunden, der
die größte Dopplerverschiebung Δ f max der beiden ausgegebenen
Dopplerverschiebungen ermittelt und gleichzeitig
die Kennungszahl x für denjenigen Empfangskanal
I bzw. II, in welchem diese größte Dopplerverschiebung
Δ f max auftritt, ausgibt. Diese Kennungszahl
x, die entsprechend dem Richtungskanal "1" oder
"2" annehmen kann, bildet eine Steuergröße für einen
Elektor 28, z. B. Multiplexer, dem die an den Ausgängen
der beiden Datenextraktoren 121 oder 122 anstehenden
Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werte zugeführt
werden. Diejenigen Dopplernachhallfrequenzen f n
und Zeitwerte n, die aus demjenigen Richtungskanal
gewonnen worden sind, dessen Kennungszahl x an dem
Steuereingang des Elektors 28 anstehen, werden einem
Entfernungs-Schätzprozessor 29 (Fig. 6) zugeführt.
Der Ausgang des Vergleichers 27, an welchem die
maximale Dopplerverschiebung Δ f max ansteht, ist mit
einem von drei Eingängen eines Multiplizierers/Dividierers
30 verbunden, dessen weitere Eingänge einerseits
mit der Schallgeschwindigkeit c und andererseits
durch Anschluß an den Addierer/Dividierer 20
mit der berechneten Mittenfrequenz f m belegt sind.
Der Multiplizierer/Dividierer 30 berechnet nach
Gl. (10) die Zielgeschwindigkeit v S . Der Ausgang des
Multiplizierers/Dividierers 30 und der Ausgang des
Multiplizierers/Dividierers 22 sind mit einem Dividierer
31 verbunden, dem ein arc cos-Netzwerk 32
nachgeschaltet ist. Am Ausgang des arc cos-Netzwerkes
32 ist der nach Gl. (11) berechnete Zielkurs k S
abnehmbar. Zur Berücksichtigung der vorzeichenbehafteten
Größe der Zielgeschwindigkeit v S und des
ausgewählten Empfangskanals ist dem arc cos-
Netzwerk 32 noch ein Addierer 33 nachgeschaltet,
der andererseits mit dem Ausgang eines Rechengliedes
34 verbunden ist. Dem Rechenglied 34 wird die von dem
Vergleicher 27 ermittelte Kennzahl x und von dem
Ausgang des Multiplizierers/Dividierers 30 das Vorzeichen
der maximalen Dopplerverschiebung Δ f max eingegeben.
Das Rechenglied 34 berechnet den zweiten
Summanden der Gl. (12), der in dem Addierer 33 zu
der Ausgangsgröße des arc cos-Netzwerkes 32 hinzu
addiert wird. Am Ausgang des Addierers 33 kann der
absolute, auf die Verbindungslinie zwischen Empfänger
E und Ziel S bezogene Kurs k S gemäß Gl. (12) abgenommen
werden.
Der Entfernungs-Schätzprozessor 29 weist einen Glättungskurvenrechner
35, einen Varianzrechner 36,
einen Speicher 37 in Form eines Schieberegisters
mit serieller Eingabe und paralleler Ausgabe und
einen Minimumdetektor 38 auf. Dem Glättungskurvenrechner
35 werden alle ermittelten Zustandsgrößen,
wie die Mittenfrequenz f m , die Zielgeschwindigkeit v S ,
der Zielkurs k S sowie der Winkel α zwischen der zielweisenden
und nicht zielweisenden Empfangsrichtung O
und I bzw. II und die Schallgeschwindigkeit c im
Wasser eingegeben. Außerdem erhält der Glättungskurvenrechner
35 willkürlich, aber mit Realitätsbezug
gewählte Schätzwerte j der Zielentfernung,
die in Stufen j = 1 bis k variiert werden. Zusätzlich
werden dem Glättungsrechner 35 die Zeitwerte n der
ausgewählten nicht zielweisenden Empfangsrichtung I
bzw. II zugeführt, was über den Elektor 28 erfolgt.
Der Glättungskurvenrechner 35 berechnet nunmehr für
das Zeitraster n und für jeden Schätzwert j den
Verlauf der Dopplernachhallfrequenzen f j nach Gl. (1).
Das Ergebnis wird dem Varianzrechner 36 zugeführt,
der außerdem die aus dem Nachhall gewonnenen Dopplernachhallfrequenzen
f n im ausgewählten, nicht zielweisenden
Empfangskanal I bzw. II zugeführt erhält.
Der Varianzrechner 36 berechnet die Varianz aller
Glättungskurven f j = h(n, j ) bezüglich der Dopplernachhallfrequenzen
f n nach:
Die Varianzen σ 2( j ) für die verschiedenen Schätzwerte
j werden im Speicher 37 zwischengespeichert.
Aus dem Speicherinhalt ermittelt der Minimumdetektor
38 das Varianzminimum und gibt den zugehörigen
Schätzwert min als ermittelte Zielentfernung aus.
Die in den Gleichungen in Fig. 6 exponentiell vorangestellte
Kennzahl x dient lediglich der Kennzeichnung
desjenigen der beiden nicht weisenden Empfangskanäle
I bzw. II, in welchem die größte Dopplerverschiebung
Δ f max auftritt und bezüglich dessen Dopplernachhallfrequenz-
Zeit-Werte f n = g(n) die Varianzberechnung
erfolgt.
In Fig. 8 ist im Blockschaltbild ein gleiches Verfahren
zur Schätzung der Zielzustandsgrößen skizziert,
das dahingehend abgewandelt ist, daß mittels Signalverarbeitung
der Nachhall nicht nur in drei, sondern
in einer Vielzahl von im Azimut gegeneinander jeweils
um einen gleichen Winkelbetrag versetzten selektiven
Empfangsrichtungen, einem sog. Beamfächer 40, erfaßt
wird. Von den Empfangsrichtungen ist eine, der sog.
Peilstrahl 41, auf das Ziel ausgerichtet. Der Peilstrahl
41 befindet sich dabei vorzugsweise in der Mitte
des Beamfächers 40. Die eigentliche Strahlformung
erfolgt in dem Block 42 "Signal-Aufbereitung" durch
entsprechende Verarbeitung der Ausgangssignale einzelner
Antennenelemente einer mit dem Block 42 verbundenen
Empfangsantenne 43. In dem Block 42 wird
weiter eine Frequenzanalyse der in den einzelnen
Beams empfangenen Nachhallsignale und bei bewegtem
Empfänger E die Eigendopplerkompensation durchgeführt.
Die Datensätze der aus den einzelnen Strahlkeulen
gewonnenen eigendopplerkompensierten Dopplernachhallfrequenzen
f SCi werden in Zuordnung zur Empfangsrichtung
α i und Zeit t i einem Rechner 44 zugeführt.
Der Rechner 44 berechnet einerseits Dopplernachhallfrequenzen
f i als Funktion der Empfangsrichtung α i
und der Zeit t i gemäß
und
mit
und bildet andererseits nach dem Least-Mean-Square-
Schätzverfahren die mittlere quadratische Differenz
zwischen den zugeführten Dopplernachhallfrequenzen
f SCi und den durch Empfangsrichtung und Zeit zugeordneten,
berechneten Dopplernachhallfrequenzen f i . Die
bei der ersten Berechnung der Dopplernachhallfrequenzen
f i als fiktive Werte vorgegebenen Parameter der
Zustandsgrößen f m , v S , k S und R werden dabei iterativ
so lange verändert, bis die genannte Differenz
ein Minimum ist. Die für das Maximum gefundenen Parameter
werden als die gesuchten Zustandsgrößen ausgegeben.
Dabei ist es von Vorteil, die Startwerte für die Parameter
bei dem Schätzverfahren möglichst genau vorzugeben.
Hierzu wird in einem ebenfalls mit dem Block
42 verbundenen weiteren Rechner 45 der Geschwindigkeitsvektor
des Ziels aus den zur Verfügung stehenden
Datensätzen der eigendopplerkompensierten Dopplernachhallfrequenzen
f SCi bestimmt. Hierzu werden
zu einem bestimmten Zeitpunkt t 1 aus den Datensätzen
aller Beams oder Empfangsrichtungen die Dopplernachhallfrequenzen
f SCi ausgelesen. Daraus werden die
größte und die kleinste Dopplernachhallfrequenz f max
und f min eliminiert. Der Rechner 45 berechnet damit
nunmehr die Zustandsgröße Sendefrequenz f m gemäß
und die Zustandsgröße Zielgeschwindigkeit v S gemäß
Außerdem wird im Rechner 45 die Dopplerfrequenz f D
des im Peilbeam 41 einfallenden Schallimpulses, also
die Dopplerfrequenz des Direktsignals des Schallimpulses,
ausgelesen und die Zustandsgröße Zielkurs
k S gemäß
berechnet. Der durch Zielkurs k S und Zielgeschwindigkeit
v S vorgegebene Geschwindigkeitsvektor des
Ziels sowie dessen Sendefrequenz f m werden dem Rechner
44 als Startwerte für das Schätzverfahren zugeführt.
Im Rechner 45 kann weiterhin auch ein Startwert
für den Parameter Zielentfernung R berechnet werden.
Hierzu liest der Rechner 45 aus den zur Verfügung
stehenden Datensätzen in einer Empfangsrichtung
α 1 eine Dopplernachhallfrequenz f SCi und den
Zeitpunkt t 1 ihres Eintreffens, gerechnet von dem
Eintreffen des Direktsignals im Peilstrahl 41, aus
und berechnet aus den Gl. (15) und (17) unter Verwendung
der gemäß Gl. (18) bis (20) ermittelten
Zustandsgrößen v S , k S , f m die Zielentfernung R, die
dann als Startwert an den Rechner 44 gegeben wird.
Stehen mehr als ein Schallimpuls des Zielsenders
zur Auswertung zur Verfügung, so kann die Zustandsgröße
Zielentfernung noch auf eine weitere Art
geschätzt werden. Mittels des Peilstrahls 41 wird
fortlaufend die Peilung zum Ziel S hinsichtlich
einer Bezugsrichtung, z. B. Norden, genommen und
als Funktion der Zeit festgehalten. Die Peilwinkelwerte
ϑ i als Funktion der Zeit t werden einem
Rechner 46 zugeführt. Dieser eliminiert aus den
Meßwerten die Eigenbewegung des Empfängers E und
bestimmt aus den kompensierten Meßwerten die zeitlichen
Peilwinkeländerungen Δϑ/Δ t. Außerdem berechnet
der Rechner 46 gemäß
oder
die zeitliche Peilwinkeländerung im Bogen- oder
Gradmaß. Die Werte v S und k S werden dem Rechner 46
vom Rechner 45 zugeführt. Während die unbekannte Zustandsgröße R als Fiktivwert vorgegeben wird. In
einem Least-Mean-Square-Schätzverfahren wird der
vorgegebene Parameterwert so lange iterativ verändert,
bis die mittlere quadratische Differenz der
berechneten und gemessenen Peilwinkeländerung ein
Minimum ist. Der dazugehörige Parameterwert der Entfernung
R wird als Zustandsgröße Zielentfernung
ausgegeben. Die Zielentfernung ist bei bekanntem
Standort des Empfängers und bekannter Peilrichtung 41
ein unmittelbares Maß für den Ort des Ziels.
Bei dem vorstehenden Schätzverfahren kann auch der
von dem Rechner 45 wie vorstehend beschrieben ermittelte
Wert des Parameters R als Startwert eingegeben
werden, so daß sich der erforderliche Rechenaufwand
erheblich reduziert. Da nunmehr auf zwei getrennten
Wegen die Zustandsgröße Zielentfernung R bestimmt
worden ist, kann zur Verbesserung des Schätzergebnisses
zwischen den beiden Ergebnissen noch eine
Fehlerausgleichsrechnung durchgeführt werden.
Anstelle der hier angesprochenen Least-Mean-Square-
Estimation können auch andere geeignete Schätzverfahren
verwendet werden, z. B. das Maximum-Liklihood-
Schätzverfahren. Jeweils die Parameterwerte, die
die Bedingungen des Schätzkriteriums erfüllen, werden
als die gesuchten Zustandsgrößen des Ziels S ausgegeben.
Das Schätzverfahren kann sowohl eindimensional
als auch zweidimensional durchgeführt werden. Im ersten Fall
werden die Dopplernachhallfrequenzen f i als
Funktion der Empfangsrichtung α i für einen vorgegebenen
Zeitpunkt t 1 berechnet und mit den zugeordneten,
zum Zeitpunkt t 1 gemessenen Dopplernachhallfrequenzen
f SCi als Funktion der Empfangsrichtung α i verglichen.
Im zweiten Fall werden die Dopplernachhallfrequenzen
f i als Funktion von Zeit t i und Empfangsrichtung
α i berechnet und mit den entsprechenden gemessenen
Dopplernachhallfrequenzen f SCi verglichen.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
des Verfahrens beschränkt. Begnügt
man sich mit der Schätzung der Zustandsgrößen
Zielgeschwindigkeit, Zielkurs und Senderfrequenz
des Zielsenders und beschränkt sich auf die Vermessung
des Ziels von einem stationären oder quasistationären
Empfänger aus, so kann auf den elektrischen
Aufwand des Beamformings zur Erzeugung von möglichst
schmalen Empfangsbeams bzw. einer im Azimut hochauflösenden
Empfangscharakteristik des Empfängers verzichtet
werden. Selbstverständlich entfällt dann auch
die Notwendigkeit der Eigendopplerkompensation des
Empfängers, da die vom ruhenden Empfänger detektierten
Dopplernachhallfrequenzen unmittelbar den von den
Streuzentren SC i abgestrahlten Frequenzen f SCi entsprechen.
In diesem Fall des ungerichteten Empfangs
des Nachhalls können ebenfalls im Nachhallsignal die
extremen Dopplernachhallfrequenzen f max und f min und
die Dopplerfrequenz des Sendeimpulses f D ermittelt
und daraus - wie vorstehend beschrieben - die Zustandsgrößen
Zielgeschwindigkeit v S , Zielkurs k S und
Sendefrequenz f m ermittelt werden. Die Zustandsgröße
Zielentfernung R läßt sich dann allerdings nur
ermitteln, wenn mehrere Sendeimpulse des Zielsenders
zur Verfügung stehen. Wie vorstehend beschrieben, wird
diese dann iterativ mittels eines geeigneten Schätzverfahrens
aus berechneten und gemessenen zeitlichen
Peilwinkeländerungen bestimmt, wobei die zuvor berechneten
Zustandsgrößen Zielgeschwindigkeit v S und
Zielkurs k S als Startwerte eingesetzt werden.
Claims (29)
1. Passives Verfahren zur Schätzung von Zustandsgrößen,
wie Sendefrequenz, Geschwindigkeit, Kurs und/oder
Entfernung, eines sich bewegenden Ziels, z. B. Schiff
oder Torpedo mit Aktivsonar, durch einen zielfernen
Empfänger aufgrund von vom Ziel ins Wasser
ausgesendeten Schallimpulsen, dadurch gekennzeichnet,
daß der von mindestens einem Schallimpuls im Wasser
erzeugte Nachteil mittels des Empfänges (E) empfangen
und das Empfangssignal einer Spektralanalyse
unterzogen wird, daß im Spektrum des Empfangssignals
die kleinste und größte Frequenz als minimale bzw.
maximale Dopplernachhallfrequenz ( max , f min )
detektiert werden und daß die Zustandsgröße
Sendefrequenz (f m ) als arithmetisches Mittel der
minimalen und maximalen Dopplernachhallfrequenz (f max ,
f min ) bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zustandsgröße Zielgeschwindigkeit (v s ) als mit der
Schallgeschwindigkeit (c) in Wasser multiplizierter
Quotient aus der Differenz der maximalen und minimalen
Dopplernachhallfrequenz (f max , f min ) und der doppelten
Sendefrequenz (f m ) bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Empfang des Nachhalls bei stationärem oder
quasistationärem Empfänger (E) omnidirektional
durchgeführt wird und daß die im Spektrum des
Empfangssignals enthaltene Spektrallinie mit dem
größten Empfangspegel ermittelt und deren Frequenz als
Dopplerfrequenz (f D ) des Sendeimpulses ausgegeben
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Empfang des Nachhalls richtungsselektiv in einer
zielweisenden Empfangsrichtung und in zwei beiderseits
dieser, vorzugsweise symmetrisch, liegenden, nicht
zielweisenden Empfangsrichtungen durchgeführt wird,
daß die maximale und minimale Dopplernachhallfrequenz
(f max , f min ) aus den Spektren der Empfangssignale der
beiden nicht zielweisenden Empfangsrichtungen
entnommen werden und daß die im Spektrum des
Empfangssignals der zielweisenden Empfangsrichtung
enhaltene Spektrallinie mit dem größten Empfangspegel
ermittelt und deren Frequenz als Dopplerfrequenz (f D )
des Sendeimpulses ausgegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Empfang des Nachhalls richtungsselektiv in einer
Vielzahl von im Azimut jeweils um einen Winkelbetrag
gegeneinander versetzten selektiven
Empfangsrichtungen, von denen eine zielweisend ist,
durchgeführt wird, daß die im Spektrum des
Empfangssignals der zielweisenden Empfangsrichtung
enthaltene Spektrallinie mit dem größten Empfangspegel
ermittelt und deren Frequenz als Dopplerfrequenz (f D )
des Sendeimpulses ausgegeben wird und daß die maximale
und minimale Dopplernachhallfrequenz (f max , f min ) aus
der Vielzahl der Spektren der Empfangssignale
entnommen werden, die in der Vielzahl der
Empfangsrichtungen zu einem von Empfangsbeginn in der
zielweisenden Empfangsrichtung an gerechneten,
vorgebbaren Zeitpunkt (t i ) empfangen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zustandsgröße Zielkurs (k S )
als Arcus Cosinus des Quotienten aus der Differenz von
Dopplerfrequenz (f D ) und Sendefrequenz (f m ) einerseits
und der halben Differenz aus der maximalen und
minimalen Dopplernachhallfrequenz (f max , f min )
andererseits bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mit den Zustandsgrößen
Sendefrequenz (f m ), Zielgeschwindigkeit (v S ) und
Zielkurs (k S ) des Ziels (S) eine ausgewählte
Dopplernachhallfrequenz (f₁) gemäß
berechnet wird, wobei δ willkürlich angenommen wird,
und daß die Zeitspanne (t₁) von Empfangsbeginn in der
zielweisenden Empfangsrichtung bis zum Auftreten der
ausgewählten Dopplernachhallfrequenz (f₁) im
Empfangssignal einer nicht zielweisenden
Empfangsrichtung (α₁) gemessen und die Zustandsgröße
Entfernung (R) aus der gemessenen Zeitspanne (t₁)
gemäß
mit
berechnet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sender (S) vom Empfänger (E) aus fortlaufend
passiv gepeilt wird und nach Kompensation einer
eventuellen Eigenbewegung des Empfängers (E) die
zeitlichen Änderungen der Peilungen (ϑ) gemessen
wird, daß eine zeitliche Peiländerung (Aϑ/Δ t) gemäß
unter Verwendung der ermittelten Zustandsgrößen
Zielgeschwindigkeit (v S ) und Zielkurs (k S ) berechnet
wird, wobei die unbekannte Zustandsgröße
Zielentfernung (R) als fiktiver Parameterwert
vorgegeben wird, daß mittels der Likelihood-Methode
oder der Least-Mean-Square-Estimation der
Parameterwert iterativ so lange verändert wird, bis
das Schätzkriterium erfüllt ist, d. h. die
Likelihood-Funktion (Wahrscheinlichkeitsfunktion) ein
Maximum bzw. die Summe aller mittleren Fehlerquadrate
ein Minimum ist,und daß der das Schätzkriterium
erfüllende Parmeterwert als Zustandsgröße
Zielentfernung (R) ausgegeben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Vorgabe des fiktiven
Parameterwerts für die Zustandsgröße Zielentfernung
(R) die berechnete Zustandsgröße Zielentfernung (R)
als Startwert eingesetzt wird.
10. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der von mindestens einem
Schallimpuls im Wasser erzeugte Nachhall mittels des
Empfängers (E) richtungsselektiv in einer Vielzahl von
im Azimut jeweils um einen Winkelbetrag gegeneinander
versetzten Empfangsrichtungen (α i ), von denen eine
zielweisend ist, empfangen wird, daß die zu mindestens
einem vorgebbaren Zeitpunkt (t₁) nach Empfangsbeginn
in der zielweisenden Empfangsrichtung
in den Empfangssignalen der nicht zielweisenden
Empfangsrichtungen enthaltenen Frequenzen als
Dopplernachhallfrequenzen (f SCi ) detektiert werden,
daß für diesen Zeitpunkt (t₁) für die nicht
zielweisenden Empfangsrichtungen die
Dopplernachhallfrequenzen (f i ) gemäß
und
mit
berechnet werden, wobei die Parameter bildenden
unbekannten Zustandgrößen (R, v S , k S , f m ) als
Fiktivwerte vorgegeben werden, daß mittels der
Maximum Likelihood-Methode oder der
Least-Mean-Square-Estimation die Parameterwerte
iterativ so lange verändert werden, bis das
Schätzkriterium erfüllt ist, d. h. die
Likelihood-Funktion (Wahrscheinlichkeitsfunktion) ein
Maximum bzw. die Summe aller mittleren Fehlerquadrate
ein Minimum ist, und daß die das Schätzkriterium
erfüllenden Parameterwerte als gesuchte Zustandsgrößen
(R, v S , k S , f m ) ausgegeben werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektion der Dopplernachhallfrequenzen (f SCi )
in den Empfangsrichtungen und die Berechnung der
Dopplernachhallfrequenzen (f i ) für eine Vielzahl von
Zeitpunkten (t i ), jeweils gerechnet vom
Empfangsbeginn in der zielweisenden Empfangsrichtung
an, durchgeführt und das Schätzverfahren als
zweidimensionales Schätzverfahren für die berechneten
Dopplernachhallfrequenzen (f i = g(t i , α i )) ausgeführt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den detektierten
Dopplernachhallfrequenzen (f SCi ) die kleinste und die
größte Frequenz als minimale bzw. maximale
Dopplernachhallfrequenz (f max , f min ) ausgelesen wird
und daß die Zustandsgröße Sendefrequenz (f m ) als
arithmetisches Mittel der minimalen und maximalen
Dopplernachhallfrequenz (f max , f min ) bestimmt und als
Startwert bei der Vorgabe der Fiktivwerte für die
Parameter eingesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zustandsgröße Zielgeschwindigkeit (v S ) als mit
der Schallgeschwindigkeit (c) in Wasser
multiplizierter Quotient aus der Differenz der
maximalen und minimalen Dopplernachhallfrequenz (f max ,
f min ) und der doppelten Sendefrequenz (f m ) bestimmt
und als Startwert bei der Vorgabe der Fiktivwerte für
die Parameter eingesetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Empfangssignal der zielweisenden
Empfangsrichtung einer Spektralanalyse unterzogen und
die Frequenz der Spektrallinie mit dem größten
Empfangspegel als Dopplerfrequenz (f D ) des
Sendeimpulses detektiert wird und daß die
Zustandsgröße Zielkurs (k S ) als Arcus Cosinus des
Quotienten aus der Differenz von Dopplerfrequenz (f D )
und Sendefrequenz (f m ) einerseits und der halben
Differenz aus der maximalen und minimalen
Dopplernachhallfrequenz (f max , f min ) andererseits
bestimmt und als Startwert bei der Vorgabe der
Fiktivwerte für die Parameter eingesetzt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß mit den Zustandsgrößen Sendefrequenz (f m ),
Zielgeschwindigkeit (v S ) und Zielkurs (k S ) des Ziels
(S) eine ausgewählte Nachhallfrequenz (f₁) gemäß
berechnet wird, wobei δ willkürlich angenommen wird,
und daß die Zeitspanne (t₁) von Empfangsbeginn in der
zielweisenden Empfangsrichtung bis zum Auftreten der
ausgewähltenDopplernachhallfrequenz (f₁) im
Empfangssignal einer nicht zielweisenden Empfangsrichtung
(α₁) gemessen und dieKenngröße Entfernung (R) aus
der gemessenen Zeitspanne (t₁) gemäß
mit
berechnet und als Startwert bei der Vorgabe der
Fiktivwerte für die Parameter eingesetzt wird.
16. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der von mindestens einem
Schallimpuls im Wasser erzeugte Nachhall mittels des
Empfängers (E) richtungsselektiv in mindestens einer
nicht zielweisenden Empfangsrichtung empfangen wird,
daß für eine Vielzahl von Zeitpunkten (t i ) eines von
Empfangsbeginn an laufenden Zeitrasters mittels
Frequenzanalyse Spektren des Empfangssignals gebildet
werden, daß aus jedem Spektrum die Frequenz der
Spektrallinie mit dem größten Empfangspegel als
Dopplernachhallfrequenz (f SCi ) detektiert und dem
Zeitpunkt (t i ) zur Gewinnung eines
Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Wertes (f SCi = g(t))
zugeordnet wird, daß davon unabhängig für diese
Empfangsrichtung (I bzw. II) die
Dopplernachhallfrequenzen (f i ) für das gleiche
Zeitraster (t i ) als Glättungskurve (f i = h (t i , R, v S ,
k S , f m ) berechnet werden, wobei die unbekannten
Zustandsgrößen (R, v S , k S , f m ) des Ziels (S) Parameter
bilden, die als Schätzwerte vorgegeben werden, daß die
Schätzwerte für jeweils mindestens einen Parameter
variiert werden und für jeden Schätzwert eine
Glättungskurve erstellt wird, daß jeweils die Varianz
(σ²) zwischen jeder der Glättungskurven und den
Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werten (f SCi = g(t))
berechnet wird und daß diejenigen Schätzwerte der
Parameter einer Glättungskurve, für welche die Varianz
(σ²) ein Minimum ist, als Zustandsgrößen des Ziels (S)
ausgegeben werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Empfang gleichzeitig in einer zielweisenden
Empfangsrichtung durchgeführt wird, daß für eine
Vielzahl von Zeitpunkten (t i ) eines von Empfangsbeginn
an laufenden Zeitrasters mittels Frequenzanalyse
Spektren des Empfangssignals gebildet werden, daß aus
jedem Spektrum die Frequenz der Spektrallinien mit
dem größten Empfangspegel als Dopplernachhallfrequenz
(f SCi ) detektiert wird, und daß die größte und
kleinste Dopplernachhallfrequenz (f ex (+0), f ex (-0))
detektiert werden und deren halbe Summe als
Sendefrequenz (f m ) des Ziels (S) ausgegeben wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die radiale Geschwindigkeitskomponente (v Srad ) des
Ziels (S) als Produkt aus der Differenz zwischen der
größten oder kleinsten Dopplernachhallfrequenz (f ex (+0
bzw. f ex (-0)) und der Sendefrequenz (f m ) und dem
Quotienten aus Schallgeschwindigkeit (c) im Wasser und
Sendefrequenz (f m ) berechnet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den
Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werten (f SCi = g(t)) in
der nicht zielweisenden Empfangsrichtung (I bzw. II)
die maximale und/oder minimale Dopplernachhallfrequenz
(f max , f min ) ermittelt wird und daraus und aus der
Sendefrequenz (f m ) die Geschwindigkeit (v S ) des Ziels (S) als Produkt aus der maximalen Dopplerverschiebung
(f max ) und dem Quotienten aus Schallgeschwindigkeit
(c) im Wasser und Sendefrequenz (f m ) berechnet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 und 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der auf die zielweisende
Empfangsrichtung (0) bezogene Kurs (k S ) des Ziels (S)
als Arcus Cosinus des Quotienten aus radialer
Zielgeschwindigkeitskomponente (v Srad ) und
Zielgeschwindigkeit (v S ) berechnet wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Empfang des Nachhalls und die
Gewinnung der Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werte
(f SCi = g(t)) in einer weiteren, nicht zielweisenden
selektiven Empfangsrichtung (II bzw. I) durchgeführt
werden, die um einen fest vorgegebenen Richtungswinkel
gegenüber der ersten Empfangsrichtung (I bzw. II)
geschwenkt ist, vorzugsweise derart, daß die beiden
nicht zielweisenden Empfangsrichtungen (I, II)
symmetrisch zu der zielweisenden Empfangsrichtung (0)
liegen.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die maximale und/oder minimale
Dopplernachhallfrequenz (f max , f min ) in der weiteren
nicht zielweisenden Empfangsrichtung (II bzw. I)
bestimmt wird, daß mit den maximalen und/oder
minimalen Dopplernachhallfrequenzen (f max , f min ) in
jeder der beiden nicht zielweisenden
Empfangsrichtungen (I, II) einerseits und der
Sendefrequenz (f m ) anderereits Dopplerverschiebungen
(Δ f) als deren Differenz bestimmt werden und daß mit
der maximalen Dopplerverschiebung (Δ f max ) die
Berechnung von Geschwindigkeit (v S ) und Kurs (k S ) des
Ziels (S) durchgeführt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Varianzberechnung bezüglich der
Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werte (f SCi = g(t)) für
diejenige der beiden nicht zielweisenden
Empfangsrichtungen (I bzw. II) durchgeführt wird, in
welcher die maximale Dopplerverschiebung (Δ f max )
festgestellt wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Auftreten gleicher maximaler
Dopplerverschiebungen (Δ f max ) in den
Empfangsrichtungen (I, II) diejenige Empfangsrichtung
(I bzw. II) ausgewählt wird, in welcher der maximalen
Dopplerverschiebung (Δ f max ) der kleinste Zeitwert
(t i ) zugehörig ist.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß die berechneten Werte für
Sendefrequenz (f m ), Kurs (k S ) und Geschwindigkeit (v S )
des Ziels (S) bei der Berechnung der Glättungskurven
(f i = h (t i , R, v S , k S , f m )) als Schätzgrößen
eingesetzt werden und lediglich die Entfernung (R)
einen Parameter bildet.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß die Berechnung der Glättungskurven mit der
gewonnenen Zustandsgröße Zielentfernung () als
Schätzgröße und mit mindestens einer der anderen
Zustandsgrößen (k S , v S , f m ) als Parameter mit
variierter Schätzgröße wiederholt wird, daß in
gleicher Weise die Varianzberechnung und die
Bestimmung des Varianzminimums durchgeführt wird und
daß mit dem dabei berechneten Wert der Zustandsgröße
(k S , v S , f m ) des Ziels (S) die vorstehenden
Verfahrensschritte mit mindestens einer weiteren
Zustandsgröße (k S , v S , f m ) als Parameter so lange
wiederholt werden, bis die Änderung der jeweils
ausgegebenen Zustandsgröße (k S , v S , f m ) einen
vorgegebenen Wert nicht überschreitet.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß der Nullpunkt des Zeitrasters in
den nicht zielweisenden Empfangsrichtungen (I, II)
durch den Zeitpunkt des Eintreffens des in der
zielweisenden Empfangsrichtung (0) einfallenden
Direktsignals des Schallimpulses festgelegt wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 27, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Auftreten eines zeitlichen
Versatzes zwischen dem Empfangsbeginn in den beiden
nicht zielweisenden Empfangsrichtungen auf ein Ziel
(S) mit umlaufendem Sendestrahl geschlossen und der
zeitliche Versatz als Umlaufzeit (T UM ) des
Sendestrahls bestimmt wird.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß die Varianzberechnung bezüglich der
Dopplernachhallfrequenz-Zeit-Werte (f SCi = g(t)) aus
derjenigen der beiden nicht zielweisenden
Empfangsrichtungen (I bzw. II) durchgeführt wird, in
welcher keine mehrdeutigen Dopplernachhallfrequenzen
(f SCi ) auftreten.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19833345021 DE3345021A1 (de) | 1982-12-18 | 1983-12-13 | Passives verfahren zur schaetzung von zustandsgroessen eines bewegten, schallimpulse ins wasser abstrahlenden ziels |
BE0/212750A BE899406A (fr) | 1983-12-13 | 1984-04-12 | Procede passif pour evaluer des grandeurs d'etat d'une cible en mouvement emettant dans l'eau des impulsions sonores. |
Applications Claiming Priority (2)
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DE3345021C2 true DE3345021C2 (de) | 1989-07-20 |
Family
ID=25806651
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE3345021A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3936359A1 (de) * | 1989-11-02 | 1991-05-08 | Rheinmetall Gmbh | Verfahren zur bestimmung der zielrichtung und der zielentfernung von schallerzeugenden zielen |
DE4427693A1 (de) * | 1994-08-04 | 1996-02-08 | Bayerische Motoren Werke Ag | Ultraschall-Entfernungsmeßverfahren |
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US5420827A (en) * | 1984-07-06 | 1995-05-30 | Hughes Aircraft Company | Passive multipath target range and depth estimation using a variable depth sonar |
FR2676545B1 (fr) * | 1991-05-14 | 1993-07-23 | Thomson Csf | Procede pour detecter des sources en mouvement et estimer leur trajectoire. |
DE102004057548B4 (de) * | 2004-11-30 | 2007-03-22 | Ehlers, Frank, Dr. | Verfahren und Einrichtung zum kontinuierlichen Schätzen von Parametern sonarer Unterwasserschallquellen |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3204874C2 (de) * | 1982-02-11 | 1994-07-14 | Atlas Elektronik Gmbh | Passives Verfahren zum Gewinnen von Zieldaten von einer Schallquelle |
-
1983
- 1983-12-13 DE DE19833345021 patent/DE3345021A1/de active Granted
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DE3936359A1 (de) * | 1989-11-02 | 1991-05-08 | Rheinmetall Gmbh | Verfahren zur bestimmung der zielrichtung und der zielentfernung von schallerzeugenden zielen |
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DE3345021A1 (de) | 1987-01-15 |
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