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EINSPANNUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einspannung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei belcannten Einspannungen sind die Zugstäbe dem Winkel zwischen
den aufeinanderstellenden Stahlbetonelementen entsprechend abgebogen und sind in
beiden Stahlbetonelementen jeweils mit einer relativ großen Stablänge einbetoniert.
Diese Art der Veranicerung hat jedoch verschiedene Nachteile, die am besten am Beispiel
der Einspannung zwischen einer vertikalen Wand und einer horizontalen Decke deutlich
werden. Bevor die Wand betoniert wird, wird in der Schalung die erforderliche Stahl
bewehrung eingerichtet. Dazu zählen auch die Zugstäbe für die Einspannung, die zuerst
mittig auf einen stumpfen Winkel vorgebogen werden und dann mit einem Schenkel von
oben in die Schalung eingeführt und an die Wandbewehrung mit Draht angebunden werden.
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Daraufhin wird die Wand bis zur Betonierfuge ausgegossen,und nach
dem Erhärten des Betons werden die schräg nach oben abstehenden Schenkel der Zugstäbe
weiter nach unten gebogen, beispielsweise auf 900, und mit der Stahlbewehrung der
Decke ebenfalls mit Draht verbunden. Daraufhin wird die Deckenschalung mit Beton
gefüllt.
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Der abgewinkelte Zugstab ist mit seinen beiden Schenkeln jeweils in
einem der Stahlbetonelemente verankert. Die anfangs schräg nach oben abstehenden
Stabschenkel führen häufig zu Verletzungen, besonders im Augenbereich. Da die Zugstäbe
gebogen werden müssen, ist auch ein vorschriftsmäßiger Biegeradius einzuhalten.
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sowie Plazieren und Anbinden der Zugstäbe Das Vorbiegen und spätere
Fertigbiegen\stellt einen hohen Arbeits- und Zeitaufwand dar. Der in der Wand verankerte
Schenkel der Zugstäbe wird üblicherweise an einer außenwandseitig liegenden Bewehrungsmatte
angelegt, und der andere Schenkel muß daher eine innenwandseitig liegende Bewehrung
durchdringen. Man kann daher zumindest im Biegebereich des später in d ie Decke
eindringenden Schenkels keine Bewehrungsmatte an der Innenseite der Wand vorsehen
, oder man muß zumindest einige Querstäbe einer Matte abschneiden. Problematisch
ist auch das Einfädeln der in die Deckenebene fertig gebogenen Schenkel in die Deckenbewehnrng,
da sie anderenendes starr eingespannt sind. Man muß daher durch konstruktive Gestaltung
dafür Sorge tragen, daß die Decken bewehrung in Stablöngsrichtung darübergeschoben
werden kann. In schwierigen Fällen muß man sich durch Schweißkonstruktionen behelfen.
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Die vorbekannten Einspannungen machen es daher schwer, den Vorschriftencbr
DIN 10 45 entsprechende Verankerungen auszuführen, da sie Platz- und Montageprobleme
aufwerfen. Diese Probleme betreffen nicht nur den Konstrukteur, sondem auch den
ausführenden Unternehmer.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einspannung der gattungsgemäßen
Art so weiterzubilden, daß sie zeichnerisch leicht und mit geringem Zeitautwand
zu konstruieren ist, schnell und einfach auszuführen ist, die Platz- und Montageprobleme
beseitigt
und den Anforderungen der DIN entspricht Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die durch die Flachstahlplatte gebildete Verankerung liegt in derselben
Ebene wie die Zugstäbe und befindet sich daher noch oberhalb der ersten Betonierfuge,
die beim Erstellen einer Wand entsteht. Die Einspannung braucht daher im ersten
Stadium der Wanderstellung noch nicht eingesetzt zu werden. Wenn danach die Deckenbewehrung
verlegt wird, bereitet es keine Schwierigkeit, die kammartige Einspannung durch
die frei nach oben weiterführende Bewehrung der Wand hindurch ins Innere der Deckenbewehrung
einzuschieben. Die Zugstäbe werden nun mit einzelnen Drahtstücken an der Deckenbewehrung
angebunden, bevor die Decke ausbetoniert wird. Da man die kammartige Einspannung
durch eine reine Schiebebewegung in Achsrichtung der Zugstäbe einsetzen Icann, kann
auch an der Innenseite der Wand eine durchgehende Bewehrungsmatte vorgesehen werden,
die auch nicht durchgeschnitten zu werden braucht. Das Einfügen oder Einpassen der
Decken bewehrung, beispielsweise zwischen bereits stehende Vertikal konstruktionen,
bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Eine Unfallgefahr zufolge in den Raum vorstehender
Stabenden wird gleichfalls ausgeschlossen. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin,
daß man etwa 45 bis 50 % an Stablange und damit an teuerem Stahl einspart. Die KDnstruktion
und Ausführung der erfindungsgembßen Einspannung ist besonders einfach und erfordert
an der Baustelle von etwa 10s/o des bisherigen.
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einen minimalen ZeitaufwandV'D ie Einspannung nutzt die ohnehin im
zweiten Stahlbetonelement vorhandenen Bewehrungen zur Abstützung.
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Gemäß dem weiterbildenden Merkmal des Anspruchs 2 werden die Zugkräfte
an den
Zugstäben im Bereich der Zugkraftdeckung durch die Bewehrungseinlagen
des ersten Stahlbetonelementes übernommen.
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Die Einspannung kann ausgeführt werden zwischen Wänden und Decken
oder zwischen Stützen und Unterzügen, und diese Elemente können in einem beliebigen
Winkel zueinander stehen. Üblicherweise jedoch stehen Wände und Decken rechtwinklig
zueinander, so daß sichdie folgenden Ausführungsbeispiele auf die Darstellung dieser
Winkellage beschränken.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigt Fig. 1 eine durchscheinende Darstellung einer erfindungsgemäßen
Einspannung zwischen einem Wandelement und einem Deckenelement, Fig. 2 einen Querschnitt
durch die Einspannung gemäß Fig. 1 Fig. 3 eine Abwandlung der Zugstabanordnung gemäß
Fig. 2.
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Gemäß Figur 1 und 2 ist zunächst eine Zugstabanordnung zu sehen, bestehend
aus einer Flachstahlplatte 11, von deren innerer Flachseite mehrere Zugstäbe 12
senkrecht abstehen. Dazu weist die Flachstahlplatte 11 eine Reihe von Löchern 13
auf, in die die Enden der Zugstäbe 12 eingesteckt sind und dort gemäß der Bezugszahl
14 verschweißt sind. Die Einspannung dient zur Verbindung zwischen einer Wand 16
und einer Decke 17, deren Abmessungen strichpunktiert angedeutet sind.
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In der Wand 16 sind zwei Bewehrungsmatten 18 und 19 angeordnet und
in der Decke 17 gleichialls zwei Bewehrungsmatten 21 und 22.
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Wie die Fig. 2 erkennen läßt, liegt die zu den Zugstäben 12 weisende
Flachseite der Flachstahlplatte 11 an den vertikalen Stäben der Bewehrungsmatte
18 an. Die abstehenden Enden der Zugstäbe liegen in unmittelbarer Nachbarschaft
der oberen Bewehrungsmatte 21 der Decke. Diese Zugstäbe 12 sind in ansich bekannter
Weise gerippt, so daß sie mit ausreichendem Scherwiderstand im Deckenbeton verankert
sind.
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Die Fig. 1 läßt die kammartige Struktur der Zugstabanordnung erkennen
und man kann daraus folgern, daß die an der Flachstahlplatte 11 angeschweißten Zugstäbe
12 ohne Probleme durch eine reine Schiebebewegung in ihrer Achsrichtung sowohl durch
das Geflecht der äußeren und inneren Bewehrungsmatte 18 und 19 als auchin den Bewehrungsraum
der Decke eingeschoben werden können.
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Die Zugstäbe 12 weisen eine typische Länge von etwa 90 bis 130 cm
auf bei einem Durchmesser von 6 bis 16 mm. Der Abstand zwischen den Zugstäben 12
beträgt etwa 6 bis 15 cm. Die Länge der Flachstahlplatte 11 ist der Anzahl der Zugstäbe
12 entsprechend angepaßt. Sie hat eine Höhe von etwa 3 cm bei einer Dicke von 5
mm.
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Gemäß der Fig. 3 sind die Zugstäbe 12 an der Flachseite der Flachstahlplatte
11 stumpf aufstehend angeschweißt. Dies ist fertigungstechnisch erheblich einfacher
herzustellen, erfordert jedoch eine zuverlässige Schweißtechnologie.