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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auftragen einer fließfähigen Schokoladenmasse auf Gegenstände, wie Konfekt, Gebäckstücke und dergl., gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruches 1.
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eine solche Vorrichtung zum Auftragen einer Schokoladenmasse ist in der DE-OS 27 38 894 offenbart. Bei dieser Lösung kommt es darauf an, daß sich zum einen die Walze mit ihrer tiefsten Scheitellinie relativ dicht über dem Gegenstand befindet, auf den die Schokoladenmasse aufzutragen ist und zum anderen der Abstreifer der Walze in deren Umlaufrichtung hinter der tiefsten Scheitellinie, jedoch relativ nahe dieser tiefsten Scheitellinie angeordnet ist.
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Ziel dieser bekannten Lösung ist es, auch Gegenstände mit stark zerklüfteter Oberfläche mit einem geschlossenen Schokoladenüberzug versehen zu können. Durch die bekannte Lösung wird eine dort mit Einwaschen bezeichnete Wirkung erzielt, die Schokoladenmasse wird in Vertiefungen, Hinterschneidungen und dgl. der zu überziehenden Gegenstände gleichsam eingewaschen.
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Es hat sich nun gezeigt, daß mit einer relativ geringen Veränderung der vorbekannten Vorrichtung ein völlig anderer Effekt erzielt wird, der zur Zeit der Entstehung der älteren Lösung keine oder allenfalls eine untergeordnete Rolle gespielt hat, heute dagegen von erheblicher Bedeutung ist.
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Die Preisentwicklung auf den einzelnen Rohstoffmärkten ist in den letzten Jahren sehr unterschiedlich gewesen. Ein besonders großer Preisanstieg ist bei Kakaobutter zu verzeichnen. Dort haben sich die Preise innerhalb weniger Jahre vervielfacht. Eine volle Weitergabe dieses Preisanstieges an die Endverbraucher ist angesichts des harten Konkurrenzkampfes zwischen den Herstellern von Schokoladenprodukten weitgehend ausgeschlossen. Um die explodierten Preise auf dem Kakobuttermarkt wenigstens einigermaßen auffangen zu können, kamen zunehmend Schokoladenprodukte auf den Markt, bei denen der Anteil an Kakaobutter immer mehr herabgesetzt ist und der Anteil anderer Schokoladenkomponenten mit niedrigeren Preisanstiegsraten entsprechend höher ist. Damit kommen immer mehr Schokoladenmassen zum Einsatz, deren Fließfähigkeit relativ gering, die Viskosität relativ hoch ist. Bei diesen Schokoladenmassen können aber Luftblasen, die während der Aufbereitung der Schokoladenmassen zum Überziehen von Gegenständen in die Schokoladenmassen zwangsläufig eingearbeitet werden, immer weniger ausperlen, was bei Schokoladenmassen mit geringer Viskosität ohne weiteres weitgehend möglich ist. Luftblasen in Schokoladenmassen, die zum Überziehen von Gegenständen verwendet werden, sind aber deswegen besonders unerwünscht, weil sie nach dem Auftragen der Schokoladenmassen in der Form eines dünnen Filmes während des Erstarrens der Schokoladenmasse ausperlen, die Schokoladenoberfläche kraterförmig aufreißt, unansehnlich und weniger haltbar machen. Gerade bei Schokoladenmassen, die zum Überziehen von Gegenständen benutzt werden, ist also eine Befreiung von Luftblasen vor dem Auftragen der Schokoladenmasse besonders erwünscht bzw. sogar notwendig.
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Es sind nun bereits Vorschläge gemacht worden, die Schokoladenmassen vor dem Auftragen in besonderen Vorrichtungen zu behandeln, um die Luftblasen zum Austritt aus der Schokoladenmasse zu zwingen. Dadurch werden aber die Herstellungsverfahren nicht unwesentlich verteuert und die an sich demzufolge notwendigen Preise für Schokoladenprodukte sind wegen der vorerwähnten Konkurrenzsituation am Markt oft nicht durchsetzbar. In dem Bestreben, auf kostengünstigere Weise einen vergleichbaren Effekt zu erzielen, sind bereits sogenannte Blasenzerstörer vorgeschlagen worden. Die Luftblasen werden nicht mehr aus der Schokoladenmasse entfernt, sondern in möglichst kleine Blasen zerschlagen und gleichmäßig in der Schokoladenmasse verteilt. Dieses Verfahren ist aber nur bei einer bestimmten Dicke der Schokoladenmasse möglich. Bei sehr dünnen Schichten treten auch kleine Luftblasen noch durch die Schokoladenoberfläche aus und zerreißen diese mit den geschilderten nachteiligen Folgen. Außerdem führt das Zerschlagen von Luftblasen in Schokoladenmassen und ähnlichen viskosen Massen zu Temperaturerhöhungen, die unerwünscht, gegebenenfalls sogar nicht hinnehmbar sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die vorbekannte Vorrichtung zum Überziehen von Gegenständen mit einer relativ hochviskosen Schokoladenmasse zu gestalten.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Abstand zwischen der behälterfesten Kante und der Oberfläche der Walze im Bereich zwischen 0,2-3,0 mm liegt, die Walze mit hoher Drehzahl von bis zu mehreren 100 min-1, insbesondere 50- 800 min-1 bzw. einer Umfangsgeschwindigkeit von 20 320 m/min angetrieben wird und die Länge des Fettmasseschleiers so bestimmt ist, daß sich ein im wesentlichen glatter Fettmasse -schleier ausbildet.
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Diese erfindungsgemäße Lösung hat zur Folge, daß sich im Bereich der behälterfesten Kante auf sehr einfache Weise eine große Scherwirkung ergibt, die bei Einwirkung auf die Fettmasse, die sich als sehr dünner Film auf der Walze befindet, alle in der Masse befindlichen Luftblasen aufreißt und zum Austreten aus dem Fettmassefilm bringt. In den Bereich des Abstreifers gelangt also eine absolut blasenfreie Fettmasse, der vom Abstreifer abfließende Fettmassefilm ist glatt sowie falten- und blasenfrei, und es ist ein blasen -freier, homogener und glatter Fettmasseüberzug zu erreichen. Durch Bestimmen des Ablaufwinkels des Abstreifers kann die Dicke des auf die Gegenstände aufzutragenden Fettmassefilmes bestimmt werden. Gegebenenfalls sollte der Ablaufwinkel des Abstreifers so einstellbar sein, daß ein kaskadenförmiger Ablauf der Masse vom Abstreifer erreicht wird, ohne daß hierdurch wieder Luftblasen in die vorher luftblasenfreie Fettmasse eingearbeitet würden.
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Die Drehzahl der Schleierwalze bzw. deren Umfangsgeschwindigkeit hängt ab von der gewünschten bzw. erforderlichen Massemenge im Fettmasseschleier, die für einen ausreichenden Überzug auf den Gegenständen notwendig ist. Bei geringer Arbeitsgeschwindigkeit (Durchlaufgeschwindigkeit der Gegenstände) reichen eine geringere Fettmassemenge und eine geringere Umfangsgeschwindigkeit der Walze aus. Je höher die Arbeitsgeschwindigkeit, desto höher muß auch die Umfangsgeschwindigkeit der Walze sein, um ausreichend Fettmasse nach unten zu bringen. Die Umfangsgeschwindigkeit der Schleierwalze ist im Einzelfall so zu wählen, daß die infolge des Gefälles beim Auftragen der Fettmasse auf die Walze erzielte Blasenfreiheit erhalten bleibt. An die zusätzliche Wirkung einer Blasenzerstörung ist dabei zunächst nicht gedacht. Lediglich bei Unterschreiten einer Mindestgeschwindigkeit kann man sich auch einen Effekt des Blasenzerstörens vorstellen. Diese Mindestgeschwindigkeit sollte jedoch in der Praxis aufgrund des erforderlichen Fettmassedurchsatzes immer weit überschritten werden.
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eine Vorrichtung gemäß der Erfindung ist als ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend beschrieben.
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Aus einem nicht dargestellten, relativ großvolumigen Kessel wird temperierte Schokolade als beispielsweise Fettmasse in einem über den zu überziehenden Gegenständen 1 angeordneten Vorratsbehälter 2 gefördert. Das einstellbare Niveau der temperierten Schokoladenmasse 3 in dem Vorratsbehälter 2 wird durch entsprechende kontinuierliche Zufuhr von Schokoladenmasse während eines Verarbeitungsvorganges konstant gehalten. In den Vorratsbehälter 2 ragt eine Schleierwalze 4 hinein. Die Drehrichtung B der Schleierwalze 4 ist vorzugsweise der Laufrichtung A des als Gitterband ausgebildeten Transportbandes 5 gleichgerichtet, auf dem die zu überziehenden Gegenstände 1 kontinuierlich unter der Schleierwalze 4 vorbeigeführt werden. Drehrichtung von Schleierwalze 4 und Transportbandförderrichtung können jedoch auch einander entgegengerichtet sein, gegebenenfalls kann die Auftragsvorrichtung gegenüber dem Förderband um eine vertikale Achse um 180° geschwenkt werden. Durch Adhäsion an der Oberfläche der Walze wird Schokoladenmasse mitgenommen, beginnt sich im Bereich der tiefsten Scheitellinie der Walzenoberfläche von dieser abzulösen und gelangt auf die unter der Schleierwalze 4 befindlichen Gegenstände 1, um diese zu überziehen. Überschüssige Schokoladenmasse tropft von den Gegenständen ab, durch das Gitterband 5 hindurch und gelangt in den unter dem Gitterband angeordneten Kessel zum Temperieren der Schokoladenmasse. Die Stärke der Schokoladenmasseschicht auf der Oberfläche der Schleierwalze 4 wird durch einen Vorabstreifer 6 bestimmt, der die behälterfeste Kante bildet. Der Vorabstreifer weist eine parallel zur Schleierwalze 4 verlaufende Schneide 7 auf, deren Abstand von der Oberfläche der Schleierwalze den Austrittsquerschnitt für die Schokoladenmasse aus dem Vorratsbehälter 2 bestimmt. Dieser Abstand und damit der Austrittsquerschnitt sind dadurch veränderbar, daß die Schneide 7 an ihren beiden Enden zwischen zwei Hebeln 8 gehalten ist, die auf einer parallel zur Schleierwalze 4 verlaufenden, drehbar aber ortsfest gelagerten Welle 9 sitzen, der ein weiterer Hebel 10 zugeordnet ist. Zwischen den feststehenden Lagerschilden 4 a, der Schleierwalze 4 und Zapfen 11 der Hebel 8 sind Wickelfedern 12 angeordnet, die die Schneide 7 des Vorabstreifers 6 in Richtung auf die Oberfläche der Schleierwalze 4 ziehen. Das Maß der möglichen Annäherung der Schneide 7 an die Walzenoberfläche wird bestimmt durch einen verstellbaren Anschlag 13, an dem der Hebel 10von den Federn 12 in Anlage gehalten wird. Der Vorabstreifer 6 soll so eingestellt sein, wie es die jeweiligen Betriebsbedingungen erfordern, die Dicke der Schokoladenmasseschicht auf der Schleierwalze 4 soll erfindungsgemäß auf jeden Fall zwischen 0,2 und 3,0 mm liegen, um den erfindungsgemäß gewünschten Effekt zu erzielen.
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Die Drehung der Schleierwalze zwischen den Lagerschilden 4 a wird durch einen geeigneten Antrieb bewirkt, der konventionell sein kann und deswegen nicht dargestellt ist. Der Antrieb treibt die Schleierwalze 4 mit hoher Drehzahl von vorzugsweise einigen hundert Umdrehungen je Minute an.
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Um das Entfernen des Schokoladenfilmes von der Oberfläche der Schleierwalze 4 zu begünstigen, ist ein weiterer Abstreifer 14 vorgesehen. Dieser Abstreifer 14 weist wie der Vorabstreifer eine parallel zur Schleierwalze 4 gerichtete Schneide 15 auf, die mit ihren Enden zwischen zwei auf Zapfen 16 schwenkbar gelagerten Hebeln 17 gehalten ist. Zwischen den Lagerschilden 4 a und den Hebeln 17 sind Wickelfedern 18 angeordnet, die die Schneide 15 mit einer vorbestimmten Kraft an der Oberfläche der Schleierwalze 4 in Anlage halten. Es wird auf diese Weise verhindert, daß über die Linie, in der die Schneide 15 an der Schleierwalze 4 anliegt, hinaus, Schokoladenmasse auf der Oberfläche der Schleierwalze 4 mitgenommen wird. Um die Anlagekraft einstellen zu können, sind die Lager 19, in denen die Federn 18 an den Hebeln 17 gehalten sind, einstellbar.
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Die Schneide 15 leitet die von der Schleierwalze 4 abgestreifte Schokoladenmasse auf ein mit ihr verbundenes Ablaufblech 20 von wo die Schokoladenmasse 21 abläuft und auf die zu überziehenden Gegenstände gelangt. Schneide 15, Walze 4 und Ablaufblech 20 können so einander zugeordnet sein, daß die als dünner Film von der Schleierwalze abgestreifte Schokoladenmasse etwas aufgestaut werden und kaskadenförmig aber trotzdem blasenfrei vom Ablaufblech 20 ablaufen kann und das Überziehen der Gegenstände mit einer relativ dicken Schokoladenschicht möglich ist. Gegebenenfalls sind die Neigungswinkel der Schneide 15 und des Ablaufbleches 20 einstellbar. Vor allem soll jedoch die Schokoladenmasse als glatter, blasenfreier Schleier ablaufen.
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Durch eine Dichtung ist dafür gesorgt, daß zwischen der Schleierwalze 4 und dem Rand der Öffnung am unteren Ende des Vorratsbehälters gegenüber dem Vorabstreifer keine Schokoladenmasse aus dem Vorratsbehälter austritt. Entsprechendes gilt für die Stirnwandbereiche der Schleierwalze. Hierzu dienen jedoch konventionelle Dichtungen, die deshalb nicht dargestellt sind.
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Der Abstand zwischen der tiefsten Scheitellinie der Schleierwalze 4 und den zu überziehenden Gegenständen soll so gering sein, daß im Herabfallen des gegebenenfalls kaskadenförmigen Schleiers keine Luftblasen in den Schleier eintreten. Der Abstreifer 14 soll im Bereich der tiefsten Scheitellinie der Schleierwalze angeordnet sein, für die zu lösende Aufgabe ist es jedoch ohne Bedeutung, ob der Abstreifer in dieser Linie, vor oder hinter dieser Linie zur Wirkung kommt. Um einen durch die Scherwirkung im Bereich der Schneide 17 weitestgehend blasenfreien Film, bzw. von dem Blech 20 ablaufenden Film einstellen zu können, ist die gesamte Auftragvorrichtung relativ zum Förderband 5 in zwei einander entgegengesetzten Richtungen vertikal einstellbar, wie es durch den Doppelpfeil C angedeutet ist. Schließlich kann die Vorrichtung um eine vertikale Achse entsprechend dem Doppelpfeil D bei gleichbleibender Bandfördervorrichtung A schwenkbar sein.
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Die Verstellbarkeit der Einrichtung in vertikaler Richtung, gemäß dem Doppelpfeil C zur Veränderung der Länge des Fettmasseschleiers kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, daß sie an einem horizontalen Gerüst 30 so befestigt ist, daß am einen Ende mittels einer Welle 31 in einem ortsfesten Konsol 32 schwenkbar gelagert und am anderen Ende mittels eines Zapfens 33 in einer Schlitzführung 34 geführt ist. Der Zapfen 33 ist am Gerüst 30 befestigt, in der Schlitzführung 34 verstellbar, aber in jeder beliebigen Stellung gegenüber der Schlitzführung 34 festlegbar.
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Zusammenfassend kann die Erfindung wie folgt definiert werden.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Auftragen einer fließfähigen Fettmasse auf Gegenstände, insbesondere von Schokoladenmasse auf Konfekt, und Gebäckstücke usw. Die Schokoladenmasse wird in einem Behälter aufbewahrt, der am unteren Ende eine Austrittsöffnung über den zu überziehenden Gegenständen aufweist. In der Öffnung läuft eine Walze mit relativ hoher Geschwindigkeit um, die mit ihrem in den Behälter eintauchenden Oberflächenteil Schokoladenmasse aufnimmt und etwa im tiefsten Punkt wieder abgibt. Die Dicke des auf der Walze transportierten Schokoladenmassefilmes wird durch eine behälterfeste Kante bestimmt. Das Lösen des Massefilmes von der Walze wird durch einen Abstreifer begünstigt. Die Dicke des Massefilmes auf der Walze, die Umlaufgeschwindigkeit der Walze und der Abstand zwischen Walze und zu überziehenden Gegenständen sind so gewählt, daß auf der Walze ein blasenfreier Massefilm transportiert wird und auf dem Weg von der Walze auf die zu überziehenden Gegenstände nicht erneut Luftblasen in die Schokoladenmasse gelangen.