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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Verfah-
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ren zum Schutz von unter der Erdoberfläche installierten oder verlegten
Gegenständen oder Leitungen gegen Beschädigung oder Sberwucherung durch Wurzelwerk.
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Das Problem, daR unter der Erdoberfläche frei verlegte Gegenstände
durch vordringende Wurzeln beschädigt oder so überwuchert werden, daß eine Beseitigung
der Wurzeln erforderlich wird, tritt in den verschiedensten Bereichen auf, insbesondere
dann, wenn die unterirdisch installierten oder verlegten Gegenstände eine gewisse
Wärme-ausstrahlen, die das Wachstum benachbarter Pflanzenwurzeln in Richtung der
Gegenstände anregt. Ganz besondere Bedeutung hat der Schutz vor Wurzelwerk jedoch
im Bereich erdverlegter isolierter Rohre, wie z.B. Nineralölfernleitungen, Gasfernleitungen,
Produktenleitungen usw., wobei in diesem Falle der Schutz dieser Leitungen vor einer
Beschädigung durch Wurzeln benachbarter Bäume und Sträucher oder auch krautiger
Pflanzen infolge der Dimensionen derartiger Leitungen sowie der stark wechselnden
natürlichen Gegebenheiten besondere Schwierigkeiten bietet. Obwohl die vorliegende
Erfindung nicht auf ein Verfahren speziell zum Schutz von Rohrleitungen beschränkt
ist, da auch andere Gegenstände nach diesem Verfahren ges#hützt werden können, wird
im folgenden aus Gründen der Vereinfachung und wegen der besonderen Bedeutung eines
Schutzes von isolierten Rohrleitungen im Hinblick auf die zu schützenden Gegenstände
stets von Rohrleitungen gesprochen.
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Es besteht bei allen Verantwortlichen Einigkeit darüber, daß die Isolierunqen
von Rohrleitungen, insbesondere Fernleltungen, vor Einwachsen, Überwachsen, Durchwachsen,
Abscheuern usw. durch Pflanzen-
wurzeln geschützt werden müssen.
Andererseits sind die gegenwärtig für diesen Zweck üblichen Verfahren unbefriedigend,
da sie entweder nicht effektiv genug sind, oder zur arbeits- oder kostenaufwendig,
oder beide Nachteile gleichzeitig aufweisen. Das üblichste Verfahren zur Freihaltung
von Fernleitungstrassen ist die mechanische Entfernung des Bewuchses, insbesondere
eines Laubholzbewuchses, wobei eine intensive und kurzfristig wiederkehrende Bearbeitung
erforderlich ist. Es ist auch bekannt, anstelle einer mechanischen Freihaltung mit
chemischen Mitteln der Flächen- oder Stockbeharidlung zu arbeiten. Bei einer chemischen
Behandlung sind die Bearbeitungsintervalle zwar grö-Ber, als bei einer nur mechanischen
Freihaltung, es kommt jedoch auch hier zu einem neuerlichen Aufkommen eines Bewuchses
durch Anflug, und die Kosten für die ständig wiederkehrende chemische Behandlung
sind höher als bei einer rein mechanischen Freihaltung.
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Ungelöst ist auch noch die Frage, wie breit der Streifen sein muß,
der von Bewuchs freizuhalten ist. Die erforderliche Breite hängt von der Art der
natürlich vorkommenden Pflanzen und der Ausdehnung ihres Wurzelwerks ab, sowie vom
besonderen Charakter der Rohrleitungen, da in Abhängigkeit von der Art und Geschwindigkeit
des transportierten Materials in der Umgebung der Rohrleitungen Wärmetrichter entstehen,
deren Einfluß auf die Entwicklung der Pflanzenwelt nicht ohne weiteres vorhersagbar
ist. Den Streifen so breit zu machen, daß eine Beeinträchtigung durch Baum-oder
Buschwurzeln für' größere Zeiträume ausgeschlossen werden kann, ist jedoch aus ökonomischen
und auch landschaftlichen Gründen nicht möglich. Zu den Kosten der laufend wiederkehrenden
Trassenfreihaltung von Neubewuchs kommen daher mit der Zeit auch die noch größeren
Kosten, die durch die Entfernung der gegen die Rohrleitung vordringenden Wurzel
stränge des älter werdenden Bestandsrandes entstehen.
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Die für Fernleitungen zur Zeit gebräuchlichen Isolierungen verhindern
das Eindringen von Wurzeln nicht, sondern sie scheinen deren Wachstum eher noch
zu fördern. Versuche haben gezeigt, daß die Wurzeln der verschiedensten Pflanzen
die gebräuchlichen Isolierungen nicht nur umwuchern, sondern daß sie auch durch
diese Isolierungen hindurchwachsen, wodurch die Isolierwirkung stark beeinträchtigt
wird.
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Aber selbst wenn sie die Isolierungen nicht durchwachsen, können die
Wurzeln Druck- und Scheuerschäden verursachen, die dazu führen, daß die für den
Korrosionsschutz geforderten elektrischen Isolierwiderstände beeinträchtigt werden.
Der Praktiker hat gegenwärtig noch keine ausreichend widerstandsfähigen Isolierungen
aus Kunststoffen zur Verfügung, die den Anforderungen für Ferneitungen genügen und
die Pflanzenwurzeln einen ausreichenden Widerstand entgegensetzen.
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Der Schutz von Fernleitungen gegen Pflanzenwurzeln ist ferner nicht
nur ein Problem einer ausreichenden Widerstandsfähigkeit des Isolierungsmaterials
der Rohrleitungen selbst, sondern auch die nähere Umgebung der Fernleitungen sollte
möglichst weitgehend frei von Wurzelwerk sein, um in nie ganz auszuschließenden
Störungsfällen oder im Falle baulicher Veränderungen einen ausreichend einfachen
Zugang zu der Fernleitung zu haben, ohne dur#ch übermäßig gewuchertes Wurzelwerk
in der Umgebung der Rohrleitung behindert zu werden. Dieses Problem ist grundsätzlich
nicht dadurch zu lösen, daß die Widerstands#ähigkeit des eigentlichen Isoliermaterials
verbessert wird.
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Bei der bereits oben erwähnten oberflächlichen Trassenfreihaltung
mit chemischen Mitteln kommt es zwar neben einer Entfernung des Oberflächenbewuchses
auch teilweise zu einer Schädigung des dazugehörigen Wurzelwerks. Das oberflächliche
Aufbringen von pflanzenver nicht enden Chemikalien, d.h. Herbiziden der verschiedenen
Typen, stellt
jedoch einen sehr unwirtschaftlichen und auch unter
ökologischen Gesichtspunkten unter Umständen bedenklichen Weg zur Trassenfreihaltung
dar. Die oberflächlich aufgebrachten Herbizide wirken nur gegen das bereits existierende
Pflanzenmaterial, wobei nur ein sehr geringer Teil der ausgebrachten Herbizide tatsächlich
wirksam wird. Nach der Aufbringung werden die entsprechenden Herbizidmengen je nach
Typ mehr oder weniger schnell unter dem Einfluß der Witterung, insbesondere durch
Regenfälle, ausgewaschen und unschädlich gemacht. Insbesondere die schwer abbaubaren
chlorierten aromatischen Herbizide können dabei bis ins Grundwasser gelangen, und
wegen der wiederholten Trassenbehandlung können dabei in ungünstigen Fällen Konzentrationen
erreicht werden, die zu vermeiden sind. Es ist noch kein Verfahren bekannt, das
für den Bereich des Schutzes von Rohrfernleitungen vor Pflanzenbewuchs bzw. Pflanzenwurzeln
eingesetzt werden könnte, und das zwar einerseits die Effektivität einer chemischen
Behandlung aufweist, andererseits jedoch nicht wie die üblichen Verfahren ständig
wiederholt werden muß, und das auch nicht mit einem nutzlosen Überschuß der zu verwendenden
Herbi#ide arbeitet.
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Aus der DE-OS 21 65 814 sind zwar besondere Xthylen-Copolgmere bekannt,
die es gestatten, in diese Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere gegen Nagetiere
und Insekten wirksame Schädlingsbekämpfungsmittel vom Alkylsulfinylcarbamat-Typ
einzuarbeiten. Diese Copolymeren sind unter anderem auch als Beschichtungsmaterialien
für erdverlegte Leitungen wie Erdkabel genannt. Das Problem des Schutzes gegen Pflanzenwurzeln
ist in der DE-OS 21 65 841 nicht angesprochen, und da die Schädlingsbekämpfungsmittel
fest in die Copolymeren eingearbeitet sind, werden sie erst dann wirksam, wenn die
zu bekämpfenden Schädlinge bereits die Beschichtung anzugreifen versuchen.
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Auch in der DE-OS 19 32 959 ist das Problem der Freihaltung einer
Rohrleitung von Pflanzenwurzeln nicht angesprochen.
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In dieser Veröffentlichung wird eine biozide elastomere Mischung beschrieben,
die aus einem vulkanisierten Elåstomeren und eingebetteten Giftstoffen besteht,
die in molekularer Form langsam aus dem Elastomeren abgegeben werden sollen, um
insbesondere in einem Unterwassermilieu einen Schutz gegen Larven, Schnecken, Mikroorganismen,
wie Bakterien, und Pilze zu erzeugen, der lange anhält. In einem Unterwassermilieu
wird dabei eine gewisse Zone um die elastomere Mischung geschaffen, in der die ausdiffundierten
Giftstoffe wirksam werden. Zum Schutze erdverlegter Rohrleitungen ist das in der
DE-OS offenbarte Prinzip ungeeignet, da die herausdiffundierten Giftstoffe bevorzugt
tiefer ins Erdreich abdiffundieren, statt die Leitung bevorsugt nach oben bzw. nach
den Seiten hin zu schützen.
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Zur effektiven Vernichtung von Pflanzenwurzeln in einem größeren Bereich
sind derartige biozide elastomere Mischungen ungeeignet, da die erzielbaren Konzentrationen
um das elastomere Material herum zu niedrig liegen, um Schutz gegen einen massiven
Angriff von Wurzelwerk zu bieten.
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Wegen dieser mangelnden Eignung sind in der DE zu19 32 959 bei den
angeftihrLen verwendbaren B ioz iden Herb i z ide nicht erwähnt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, mit dem unterirdisch verlegte Rohrleitungen gegen Beschädigung und Einwachsen
durch Pflanzenwurzeln geschützt werden können, mit dem ein dauerhafter und wirksamer
Schutz von Rohrleitungen möglich ist, und das auch so ausgelegt werden kann, daß
auch der Bereich um die entsprechende Rohrleitung weitgehend von Wurzeln freigehalten
werden kann, ohne daß aufwendige wiederholte mechanische oder chemische Behandlungen
erforderlich sind.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, wie es in seinen verschiedenen
vorteilhaften Ausführungsformen in
den Ansprüchen beschrieben ist,
und wie es sich für den Fachmann aus der nachfolgenden Beschreibung ergibt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, um die zu schützende
Rohrleitung herum eine Zone zu schaffen, die von den in Richtung der Rohrleitung
vordringenden Wurzeln passiert werden muß, und die ein Herbizid in einer solchen
Verteilung und Formulierung enthält, daß es auch über längere Zeiträume nicht aus
der angegebenen Zone ausgewaschen wird. Es ist dabei besonders bevorzugt, den durch
das Herbizid gewährleistenden chemischen Schutz gegen Wurzeln noch dadurch zu verstärken,
daß die Zone so gestaltet wird, daß die Wärmeabstrahlung der Rohrleitung in Richtung
möglicher Pflanzenwurzeln verhindert oder wesentlich gesenkt wird. Diese "Wärmeisolierung"
kann dabei auch durch eine von der herbizidhaltigen Zone unterscheidbaren weitere
Zone bewirkt werden, in der die von der Rohrleitung abgestrahlte Wärme abgeschirmt,
reflektiert oder in unschädliche Bereiche abgeleitet wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die herbizidhaltige Zone
eine Sandbettung, die einen ausreichenden Anteil von geeigneten Herbiziden' in mikroverkapselter
Form enthält. Ferner kann diese Sandbettung geeignete Herbizide auch in der Form
enthalten, daß ein Teil oder die Gesamtmenge des verwendeten Sandes mit den Herbiziden
imprägniert wurde, z.B. durch Behandlung des Sandes mit einer wäßrigen oder organischen
Lösung des Herbizids, gegebenenfalls unter zusätzlicher Verwendung eines MittelS
zur Haftverbesserung, sowie durch nachfolgende Beschichtung des behandelten Sandes
mit einem geeigneten Polymeren, das einerseits ein Aus-oder Abwaschen des Herbizids
arms dem Sand verhindert, und das andererseits einen Kontakt der sich durch den
Sand vorschiebenden Pflanzenwurzeln mit den Herbiziden ermöslicht.
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Die mit einer Herbizid- und einer Schutzschicht versehenen Sandkörner
können dabei als besondere Kapseln mit Sandkern betrachtet werden.
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Selbstverständlich werden auch die herbizidhaltigen Mikrokapseln
so ausgewählt, daß sie einerseits dem Druck des Sandbettes standhalten und nicht
auswaschbar sind, daß sie aber andererseits durch die Pflanzenwurzeln aufgebrochen
werden, so daß die Rerbizidinhalt wirksam werden kann.
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Mikrokapseln, die diese Anforderungen erfüllen, kann der Fachmann
aus dem bereits umfangreichen Sortiment bestehender Mikrokapseln auswählen.
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Die Konzentration des Herbizides kann im Rohrumgebungs bereich variiert
werden und ist vorzugsweise in jenen Bereichen höher, wo mit stärkeren Wurzelangriffen
zu rechnen ist.
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Wenn z.B. aus Kostengrrnden nicht die 9ptimals# Form von Mikrokapseln
oder einer Beschichtung des Sandes gewählt werden kann oder derärtige KDnservierungsfonwn
überhaupt nicht in Frage kont#ri! oder wenn die t####ltbeingungen besonders ungünstig
sind, so daß eine erhöhte Auswaschungsgefahr besteht, kann eine herbizidhaltige
Sandzone nur oder zusätzlich mit einer Haut# oder Folie umgeben werden, die unverrottbar
ist und soweit wasserundurchlässig ist, daß die Gefahr einer Auswaschung durch hohe
Wassermengen vermindert wird. Diese Haut oder Folie erschwert oder verhindert auch
die mechanische Auswaschung der Mikrokapseln oder der imprägnierten Sandkörner.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform dient als herbizidhaltige
Zone eine Schaumstoffmatte, die ein nicht auswaschbares Herbizid enthält. Diese
Schaumstoffmatte kann in einem mehr oder weniger großen Abstand um die ganze Rohrleitung
herum angeordnet sein, oder sie kann-bevorzugt in einer Anordnung mit halbkreisförmigem
Querschnitt über der Rohrleitung im Erdreich angeordnet werden, so daß sie die Rohrleitung
in die Richtungen abschirmt, aus denen Wurzeln verstärkt heranwachsen. Eine derartige
Schaumstoffmatte dient gleichzeitig auch als Wärmeisolierung bzw.
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Schutz gegen Wärmeabstrahlung. Für besondere Anwendungszwecke kann
sie dabei ein- oder beidseitig mit Aluminiumfolie belegt sein, die die Reflexion
und Ableitung der abgestrahlten Wärme verbessert. Als Material für eine solche
Schaumstoffmatte
wird eine mit einer Herbizidlösung geschäumtePolyurethanintegralschaum-Matte bevorzugt.
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Die beiden eben beschriebenen grundlegenden Ausführungsformen ermöglichen
es auf einfache Weise, einen größeren räumlichen Bereich von Wurzelwerk freizuhalten,
so daß sie die bevorzugten Ausführungsformen darstellen.
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Für besondere Zwecke, bzw. in Anpassung an spezielle Utweltbedingungen
im Hinblick auf die vorkommende Pflanzenwelt und/oder die Bodenbeschaffenbeit kann
es jedoch auch von Vorteil sein, die herbizidhaltige Zone in Form eines Mantels
aus einem Elastaneren auszuft#ren, das in feiner Verteilung ein Herbizid enthält,
wobei dieser Mantel mehr oder weniger weit um das zu schützende Rahr herum angeordnet
ist.
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Im Extremfall kann dieser Mantel auch nur ein herbizidhaltiger Anstrich
oder eine Isolierschicht über der üblichen Isolierschicht sein.
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Es versteht sich, daß die das Herbizid umgebenden, Urtihüllungen,
unabhängig von der spezifischen Ausgestaltung, seien es beispielsweise Mikrokapseln
oder Elastomere oder Kunststoffolien, von den Wurzeln zumindest teilweise durchdrungen
werden können müssen, damit diese mit dem Herbizid in Kontakt ksmmen.
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Dem Fachmann steht ebenfalls wieder in Abhängigkeit von dem zu erwartenden
Pf lanzenbwuchs und den erwUnschten Effekten eine umfangreiche Reihe von Herbiziden
zur Verfügung. Dabei können die Herbizide sogenannte Kontakt-Herbizide sein, die
nur die Pflanzenteile zum Absterben bringen, die direkt mit den Herbiziden in Kontakt
kommen, was den Vorteil haben kann, daß die Schädigung der pflanzenwelt an der Oberfläche
und damit die Beeinträchtigung der landschaft minimal gehalten wird. Es können auch
sogenannte translokale Herbizide verwendet werden, die von der Pflanze aufgenormren
werden und diese als ganze, insbesondere im Bereich ihrer wachsenden Teile schädigen.
Vorzugsweise wird jedoch eine so geringe Konzentration ge#iliit, daß von größeren
Pflanzen nur Teile, z.B. auf das Rohr zuwachsende Wurzelstränge, und kleinere Pflanzen
in einem begrenzten Umkreis von der Rohrleitung geschädigt werden. Dadurch wird
auch die Oberfläche über der Rohr leitung freigehalten, wobei die
Wahl
der Breite der herbizidhaltigen Schutzzone die Breite der an der Oberfläche erkennbaren
Rohrtrasse bestimmt. Zu diesen translokalen Herbiziden gehören die unter verschiedenen
Handelsnamen bekannten Herbizide auf der Basis von 2,4,5-T- oder 2,4-T, Herbizide,die
diese beiden Wirkstoffe im Gemisch Qthalten, oder auch granulatförmige Herbizide,
die als Wirkstoff Simazin enthalten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei der Verlegung von Rohr-Fernleitungen
auf einfache Weise zu verwirklichen, indem anstelle des meist verwendeten unbehandelten
Sandes beispielsweise ein herbizidhaltiger Sand verwendet wird, in dem die Herbizide
gegenAuswaschung fixiert sind. Auch die Umhüllung eines Teils des Sandbettes mit
einer Haut oder Folie bietet keine prinzipiellen ~#chwierigkeften.' Genauso wenig
ist es schwierig, eine Schaumstoffmatte um oder insbesondere halbkreisförmig über
einer Rohrleitung im Erdreich anzuordnen. Die elastomeren Umhüllungen oder Mäntel
können bereits bei der Herstellung der Rohrteilstücke auf diese aufgebracht werden,
so daß sich für den diese Rohre verlegenden Arbeiter nichts gegentfber früher ändert.
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Es ist ferner in Notfällen auch möglich, bereits verlegte Rohrleitungen
nachträglich noch zu schützen, indem in die Einbettung der Rohrleitung eine Flüssigkeit
injiziert wird, die die oben beschriebenen Herbizidkapseln in die Rohrumgebung transportiert,
oder die so zusammengesetzt ist, daß sie auf den Erdbrocken oder -teilchen in Umgebung
der Rohre erstarrt und auf diesen einen Überzug aus herbizidhaltigem Material bildet.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf Zeichnungen noch näher erläutert.
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Es zeigen:
Fig. 1 das Regelprofil eines Bettes für
eine Rohr-Fernleitung, wobei die verdichtete Sandbettung einen Herbizidanteil enthält.
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Fig. 2 eine Abwandlung der Ausführungsform von Fig. 1, bei der eine
nicht verrotbare Kunststoffolie den herbizidhaltigen Sand um die Rohrleitung herum
zusammenhält.
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Fig. 3 eine andere Ausfuhrungsform der Erfindung, bei der eine herbizidhaltige
Schaumstoffmatte mit halbkreisförmigem Profil in Längsrichtung über der Rohrleitung
angeordnet ist.
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Fig. 4 eine andere Ausfghrungsforaj bei der die Rohrleitung eine elastomere
Umhüllung aufweist, die Rerbizide enthält.
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Fig. 1 zeigt, wie im Prinzip auch die Fig. 2 bis 4, einen Querschnitt
durch eine übliche Bettung einer Rohr-Fernleitung, wobei jeweils durch besondere
zusätzliche Maßnahmen ein Schutz gegen Vordringen der Pflanzenwurzeln geschaffen
wurde.
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Ein Leitungsrohr 1 mit einer Isolierung 7, das z.B. eine Mineralölfernleitung,
eine Gasfernleitung, eine Produktenleitung oder eine ähnliche Leitung darstellen
kann, und das üblicherweise aus Stahl besteht, dessen Stärke in Abhängigkeit vom
Zweck der Rohrleitung gewählt wurde, ist wie üblich in einem sich nach oben verbreiternden
Graben verlegt, der nach der Verlegung des Rohres wieder aufgefüllt wurde. Dabei
wird so vorgegangen, daß als oberste Schicht eine Humusschicht bzw. eine Schicht
aus dem natürlichen Erdmaterial 3 erhalten wird, die mit dem gewachsenen Boden 2
abschließt. Diese Schicht ist üblicherweise etwa 0,3 m dick, bzw. sie weist die
ursprüngliche natürliche Stärke (B) auf.
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Darunter folgt eine Schicht aus wiederverfülltem Grobmaterial 4, unter
der sich in der Regel eine verdichtete Sandbettung 5 befindet, die die Rohrleitung
direkt umgibt.
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In dieser Sandbettung wird ferner auch ein Kabel 6 zur Steuerung der
Funktionen der Rohrleitung verlegt. Die Abmessungen sind dabei in der Regel so,
daß zwischen der obersten Mantellinie des Leitungsrohres und der Erdoberfläche ein
Abstand von mindestens 1 m (E) vorhanden ist, wobei sich über dem Rohr eine Sandschicht
von mindestens, 0,40 m Dicke, dann eine Schicht aus wiederverfülltem Grobmaterial
4 und darüber' die Erdschicht 3 befinden. Das Rohr hat in der Regel einen Innendurchmesser
von etwa 1 m und einen Außendurchmesser von 1,03 m. In der Regel liegt das Rohr
auch nicht am Boden des ausgehobenen Grabens auf, sondern liegt auf einer Sandunterlage
einer Dicke von mindestens 30 cm. Der über der Rohrtrasse vorgesehene Schutzstreifen
weist üblicherweise eine Breite von etwa 10 m auf, d.h. der Abstand A beträgt 5
m. Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform besteht der einzige Unterschied gegenüber
einem üblichen Bett für das Rohr darin, daß für die Sandbettung 5 ein Sand verwendet
wird, der mit Herbizidmikrokapseln vermischt ist oder der so mit einem Herbizid
ganz oder teilweise imprägniert ist, daß das Herbizid von dem Sand unter den natürlichen
Umweltbedingungen nicht abgewaschen wird.
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In Fig. 2 ist eine Ausführungsforn gezeigt, bei der nur ein Teil eines
Sandbettes ein Sand ist, der Herbizidteilchen enthält, wobei dieser Sändbereich
direkt um das Rohr von einer nicht verrottbaren Kunststoffolie 8 umgeben ist, die
das Eindringen übermäßiger Mengen an Sickerwasser verhindert und auch die Herbizidanteile
in der Sandmischung festhält. Diese Folie kann beispielsweise so verlegt werden,
daß ein Folienband auf den Boden des ausgehobenen Grabens gelegt wird, auf das der
herbizidhaltige Sand aufgeschffttet wird, wonach die Rohrleitung verlegt wird, dann
werden
die Seitenkanten des Kunststoffbandes angehoben und über
der Rohrleitung so vereinigt, daß um die gesamte Rohrleitung eine Schicht aus herbizidhaltigem
Sand gebildet wird.
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Die Folie kann nach oben hin einfach einen ausreichenden Bereich überlappen,
sie kann jedoch auch einfach verschweißt oder verklebt werden.
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Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der in ein übliches herbizidfreies
Sandbett eine herbizidhaltige Matte aus PU-Integralschaum eingelegt wurde. Diese
Matte schützt die Rohrleitung nach oben und oben seitlich, d.h. in die Richtung,
aus der üblicherweise Wurzeln gegen die Rohrleitung vordringen. Diese Matte--kann,
wie bereits in der Beschreibungseinleitung erläutert, auch besonders ausgestaltet
sein, und gleichzeitig eine gewisse Wärmedämmung bewirken.
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Fig. 4 zeigt schließlich eine Ausführungsform, bei der das Rohr, das
als erste Schicht die übliche Rohrisolierung 7 aufweist, zusätzlich noch eine.Unihüllung
aus einem herbizidhaltigen Elastomeren 10 aufweist.
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Selbstverständlich ist es für besondere Zwecke ohne weiteres möglich,
die in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen zusammen mit einer Sandbettung
zu verwenden, die bereits einen gewissen Anteil an Herbiziden enthält, wenn ein
besonders sicherer Schutz der Rohrleitung gewünscht wird.
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Bei allen Ausführungsformen liegen die Herbizide so vor, das ihr Anteil
in der Rohrumgebung, d.h. der Schutzzone, im wesentlichen konstant bleibt, indem
sie mit Umhüllungen versehen wurden oder so eingelagert wurden, daß sie nicht ausgewaschen
werden können und nicht ins Grundwasser gelangen können. Erst wenn Wurzeln in diese
herbizidhaltige Schicht einzudringen beginnen, werden die Herbizide so freigesetzt,
daß sie von den Wurzelhaaren aufgenommen werden,
und die Wurzeln
sowie gegebenenfalls die ganze Pflanze zum Absterben bringen. Da keine Wurzeln mehr
in die unmittelbare Nähe des verlegten Rohres gelangen, wird dessen Isolierung nicht
mehr beschädigt, so daß der vorgeschriebene elektrische Widerstand dieser Isolierung
zur Verhinderung von Korrosion (ein praktisch bedeutsamer Wert liegt bei einer Durchschlagsspannung
von 20.000 V) nicht beeinträchtigt wird. Wegen der hochwirksamen und einen scharf
begrenzten Bereich umfassenden Wirkung der konserviert in der Schutzzone vorliegenden
Herbizide ist es möglich, die Breite der Freihaltung des Schutzstreifens beträchtlich,
etwa in der Größenordnung von zwei Drittel,zu senken, wenn die sonstigen Umweltbedingungen
dies zulassen (Bodenpressung und Höhe des Bewuchses, z.B. bei Christbaum-Kulturen).
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Durch zusätzliche Mittel zur Verminderung der Wärmeausstrahlung der
Rohr-Fernleitungen, z.B. durch Zumischung eines isolierenden Granulats zum Sand
oder durch Verwendung von Schaumstoffen oder Elastomeren mit guter Isolierwirkung
wird der Reiz auf die Pflanzenwurzeln, in Richtung der Rohrleitung zu wachsen, weiter
vermindert, so daß die eingebetteten Herbizid-Vorräte über sehr lange Zeiträume
wirksam bleiben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht so einen bisher nicht möglichen
dauerhaften Schutz von Rohr-Fernleitungen, vermindert die erforderlichen Wartungsarbeiten
für die Freihaltung der Tasse beträchtlich und wegen der generellen Verminderung
der Wurzeldichte in unmittelbarer Nachbarschaft der Rohrleitungen sind auch Reparatur-
oder Umbau-Naßnahmen sehr viel einfacher durchzuführen. Da wegen der gezielten Wirkung
der um das Rohr herum eingebetteten Herbizide die Schutzstreifenbreite in vielen
Fällen verringert werden kann, wirkt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch unter
landschaftsgestalterischen Gesichtspunkten vorteilhaft aus. Ferner wird gegenüber
der üblichen chemischen Behandlung zur Freihaltung der Rohrleitungstrasse
eine
beträchtliche Herbizidmenge eingespart, und es gelangt im Gegensatz zu den bekannten
Verfahren so gut wie keinerlei Herbizid in das Grundwasser oder an sonstige Stellen,
wo die natürliche Umwelt geschädigt werden kann.
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Da im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Kriterien, nach denen
sowohl die Herbizide als auch die sonstigen zu verwendenden Materialien auszuwählen
sind, beschrieben wurden, bereitet es dem Fachmann keine unzumutbare Mühe, die für
den jeweiligen Anwendungsfall geeignetste Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens unter Verwendung ansonsten bekannter Mittel auszuwählen.