DE331708C - Ruhender, aus magnetisch gesteuerten Quecksilberdampf-Gleichrichter- oder Sperrzellen bestehender Umformer - Google Patents
Ruhender, aus magnetisch gesteuerten Quecksilberdampf-Gleichrichter- oder Sperrzellen bestehender UmformerInfo
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
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Description
Um die Frequenz eines gegebenen Wechselstromnetzes auf eine andere Frequenz zu wandeln,
bediente man sich bisher rotierender, mit Kollektor und Schleifringen versehener Einankerumformer,
welche entweder freilaufend oder gekuppelt mit Antriebsmotor betrieben wurden. Der Nachteil dieser Frequenzwandler
liegt in der schwierigen Kommutierung und darin, daß es sich überhaupt um eine Maschine
ίο handelt, welche Bedienung und Wartung erfordert,
welche in umständlicher Weise angelassen und stillgesetzt werden muß, und welche
schließlich im Betrieb selbst oft die störende Erscheinung des Pendeins zeigt.
Es ist nun Gegenstand vorliegender Erfindung ein ruhender Umformer, welcher gegenüber
dem rotierenden erhebliche Vorteile aufweist. Sein Aufbau ist einfach; er erfordert
angelassen keine Bedienung und Wartung, arbeitet mit hohem Wirkungsgrade, besitzt
keine Welle und Lager, so daß die Ölschmierung fortfällt und kein Heißlaufen in den Lagern
eintreten kann; Kommutierungsschwierigkeiten, Bürstenfeuer usw. sind nicht vorhanden.
Er besteht im wesentlichen aus zwei Gruppen magnetisch gesteuerter Quecksilberdampf-Gleichrichter-
oder solcher Sperrzellen nach Patent 317598, Kl. 21g, wobei die in an sich
bekannter Weise in Stern geschalteten Zellen der einen Gruppe über sekundär mit Stern-,
punkt versehene Transformatoren bzw. Drosselspulen an das gegebene Netz der einen Periodenzahl,
die in Stern geschalteten Zellen der anderen Gruppe über sekundär mit Sternpunkt versehene
Transformatoren bzw. Drosselspulen an das sekundäre Netz von gegebenenfalls der anderen Periodenzahl angeschlossen sind und '
wobei sowohl die Sternpunkte der Zellengruppen, als auch die Sternpunkte der Sekundärwicklungen
bzw. Drosselspulen gegebenenfalls über eine Drosselspule miteinander leitend ver- ■
bunden sind. Die den Zellen jeder Gruppe jeweils zugehörigen Steuermagnete sind gemischt
erregt, und zwar einerseits von Gleichstromspannung, als welche zweckmäßig die zwischen
den beiden Sternpunktsverbindungen herrschende "Gleichstromspannung genommen wird,
und andererseits von Wechselstromspannung von der Frequenz des der Gruppe zugehörigen
Netzes, wobei die Wechselstromspannung bei Mehrphasensystemen denjenigen Phasenleitungen
entnommen werden kann, deren Spannung senkrecht auf der Spannung der. der Zelle zugehörigen
Phase steht.
Beim Anlassen wird es empfehlenswert sein, die Gleichstromerregung kurzzeitig einer Gleichstromhilfsquelle
zu entnehmen. Ist die Frequenz des zweiten Netzes unbestimmt, dann kann vorteilhaft
ein Taktgeber in Gestalt einer angetriebenen Synchronmaschine verwendet werden, welche auf das Sekundärnetz direkt oder auf die
Wechselstromwicklung der Steuermagnete der
dem Sekundärnetz zugehörigen Zellengruppe geschaltet ist. Die Regelung der Sekundärnetzspannung
geschieht dann durch Regelung der den Zellengruppen über Regeltransformatoren
zugeführten oder über Regeltransformatoren entnommenen Spannung, die Regelung der
Sekundärfrequenz dagegen durch Regelung der Umdrehungszahl des Taktgebers.
In Fig. ι ist der Gegenstand der Erfindung ίο an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es bedeutet N1 das Primärnetz, T1 den Primärtransformator
mit der an N1 angeschlossenen Primärwicklung Pr1 und der regelbaren
sechsphasigen Sekundärwicklung Se1. Diese ist in Stern geschaltet und die sechs Phasen
sind über Kontakte K mit den Zellen S1 der Primärgruppe verbunden.
Auch diese Zellen sind in Stern geschaltet und haben den gemeinsamen Sternpunkt P.
Von den sechs Steuermagneten ist nur ein Steuermagnet M1 mit seinen Wicklungen G1
und W1 angedeutet und der Anschluß der Wicklungen
ist aus der Figur ersichtlich.
Die Sekundärseite des Umformers ist ganz ,analog aufgebaut wie die Primärseite. N2 ist
das Sekundärnetz, das die gleiche oder eine andere Periodenzahl als das Primärnetz N1
besitzen kann, T2 der Sekundärtransformaför,
dessen Primärwicklung Pr2 durch die Kontakte K, K, K regelbar ist, während seine sechsphasige
Sekundärwicklung mit deh Zellen S2 der sekundären Gruppe verbunden ist. Auch
diese Zellen sind in Stern geschaltet und haben j den gemeinsamen Sternpunkt Q. Von den :
35' sechs Steuermagneten ist wieder nur ein Steuer- j magnet M2 mit seinen Wicklungen G2 und W2 j
angedeutet, deren Anschluß aus der Figur er- ! sichtlich ist. Die Sternpunkte Q und P sind ;
durch die Leitung O, die Transformatorstern- '
punkte U und V durch die Leitung L verbun- ■
den. In diese Leitung ist ferner die Drossel- i spule D eingeschaltet. Z stellt den Taktgeber j
für das Sekundärnetz dar. j
Die Spannung des Primärnetzes wird durch j die primäre Zellengruppe in eine Gleichstrom- ;
spannung umgeformt, welche zwischen den Leitungen O und L herrscht, diese Gleichstromspannung
aber wieder durch die sekundäre^ Zellengruppe in eine Drehstromspannung
solcher Frequenz, wie sie durch den Taktgeber , bestimmt wird. Die Umformung des Dreh- ;
stromes der einen Frequenz in den Dreh- ' strom der anderen Frequenz geschieht also über '.
die Umformung in Gleichstrom. Zur Unterdrückung der Oberwellen dieses Gleichstromes
dient die Drosselspule D-. '■
Eine Anwendung dieses ruhenden und regel- i baren Umformers bietet sich für die Regelung
von Induktionsmotoren, wie es Fig. 2 zeigt. Die j βο Primärseite des Umformers ist in gleicher Weise '
wie in Fig. 1 angeordnet, aber als Sekundärseite ist hier die in Stern geschaltete und mit
der sekundären Zellengruppe verbundene dreiphasige Läuferwicklung R des Motors / dargestellt,
dessen Statorwicklung Sf auch am primären Netz Λτ liegen kann. Es gibt eine
vorteilhaftere Anordnung, wenn der Läufer für diese Zwecke sechsphasig ausgeführt wird,
er muß dann außer den sechs Schleifringen für die sechs Phasen auch einen Schleifring
für die Nullpunktverbindung haben, also im ganzen mit sieben Schleifringen ausgerüstet
sein. Die Regelung der Motortourenzahl kann nun z. B. durch Regelung der Spannung an der
Sekundärwicklung Se des Transformators T ser- 75 " folgen. Diese Spannung steht zur Gleichstromspannung
zwischen den Verbindungsleitern O und L in konstantem Verhältnis. In gleicher
Beziehung zur Gleichstromspannung steht aber auch die Läuferspannung des Motors, so daß
jeder Änderung der Spannung in Se eine äquivalente Spannungsänderung an der Läuferwicklung
entspricht. Läuft der Motor nun mit einer bestimmten Tourenzahl, so entspricht seine Läuferspannung diesem Wert der Schlüpfung.
Wird dem Läufer nun aber vom Uformmer eine andere Spannung aufgedrückt, so \ fließt ein Ausgleichsstrom in den Motor, der ihn
beschleunigt oder verzögert, bis die im Läufer ! induzierte Spannung gleich der zugeführten
! Spannung ist. Der Motor ändert demnach seine , Tourenzahl, wenn man die Kontakte Ji der
Sekundärwicklung Se verschiebt. Rücken die Kontakte K zum Sternpunkt U hin, dann läuft
der Motor / schneller und durchschreitet den Synchronismus, wenn die Kontakte den Sternpunkt
durchschritten haben. Es ist also auch ein Durchschreiten des Synchronismus und ein
unter- und übersynchroner Betrieb des Motors möglich. Je nachdem man nun untersynchronen
oder übersynchronen Betrieb wünscht, kann die sekundäre oder die primäre Gleichstrom
abgebende Zellengruppe durch eine ge- · wohnliche, nicht magnetisch gesteuerte Gleichrichtergruppe
ersetzt werden, die andere, Gleichstrom aufnehmende Gruppe muß jedoch stets magnetisch gesteuert, sein. Man kann dem in
dieser Weise betriebenen Induktionsmotor dadurch synchronen Charakter geben, daß man
parallel zu seiner Läuferwicklung ein Hilfsnetz oder eine Hilfsmaschine als Taktgeber an
die sekundäre Zellengruppe anschließt.
Es ist natürlich auch zulässig, die Phasenzahl der Primär- und Sekundärwicklung beliebig
zu wählen, aber es ist vorteilhaft, daß für jede Phase auch eine um 180 ° verschobene Phase
vorhanden ist, da dann die Transformatoren die geringste Streuung zeigen. Die Amperewindungen
der beiden um 180° verschobenen Phasen kompensieren den Wechselstrom der J20
Zugehörigen, auf dem gleichen Kern sitzenden Primärphase vollkommen, während, wenn z. B.
eine ungerade Phasenzahl gewählt ist, die Amperewindungen jeder Primärphase teilweise
durch" auf anderen Kernen des Transformators aufgewickelte Phasen kompensiert werden. Die
Streuung wird dadurch erheblich größer sein als im ersten Falle.
Der beschriebene ruhende und regelbare Umformer kann natürlich auch für andere Regelungszwecke Verwendung finden, z. B. für direkte Speisung von Induktionsmotoren mit Drehstrom regelbarer Frequenz (Anlassen von Fördermotoren, Betrieb· von Walzenstraßen usw.).
Der beschriebene ruhende und regelbare Umformer kann natürlich auch für andere Regelungszwecke Verwendung finden, z. B. für direkte Speisung von Induktionsmotoren mit Drehstrom regelbarer Frequenz (Anlassen von Fördermotoren, Betrieb· von Walzenstraßen usw.).
Die Zellen jeder Gruppe können auch in einem
gemeinsamen Gehäuse bzw. Vakuumgefäß untergebracht sein, wobei die mit dem Sternpunkt
verbundenen Elektroden durch eine einzige ersetzt werden können..
Wird durch einen oder durch beide verwendete Transformatoren Niederspannung in Hochspannung
umgeformt, dann ist es zweckmäßig, die Steuermagnete von der Niederspannung aus zu speisen. Auch die Gleichstromerregung wird
besser einem besonderen Niederspannungshilfsnetz entnommen, wenn die Sternpunktsverbindungen
O und L Hochspannungsgleichstrom führen.
Der beschriebene ruhende Umformer kann für Ein- oder Mehrphasenwechselstrom verwendet
werden, auch kann er Strom einer gegebenen Phasenzahl ^n solchen einer anderen Phasenzahl
bei gleicher oder verschiedener Spannung und Frequenz umformen.
Claims (10)
1. Ruhender, aus magnetisch gesteuerten Quecksilberdampf-Gleichrichter- oder Sperrzellen
nach Patent 317598, Kl. 21g, bestehender Umformer, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Gruppen von Sperrzellen Verwendung finden, wobei die in Stern -geschalteten
Zellen der einen Gruppe über sekundäre, mit Sternpunkt versehene Transformatoren
bzw. Drosselspulen an das gegebene Netz der einen Periodenzahl, die ebenfalls in Stern geschalteten Zellen der
anderen Gruppe über sekundäre, mit Sternpunkt versehene Transformatoren bzw. Drosselspulen an das sekundäre Netz von
gegebenenfalls anderer Periodenzahl angeschlossen sind, und wobei sowohl die Sternpunkte
der Zellengruppen, als auch dieSternpunkte
der Sekundärwicklungen bzw. der Drosselspulen gegebenenfalls über induktiven Widerstand miteinander leitend verbunden
sind.
2. Ruhender Umformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselstromerregung
der mit Gleichstrom und Wechselstrom gemischt erregten Steuermagnete jeder Zellengruppe von dem dieser
Zellengruppe zugehörigen Wechselstromnetz, die Gleichstromerregung dag'egen von dem
gemeinsamen Gleichstromnetz entnommen wird.
3. Ruhender Umformer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gleichstromerregung der Magnete beim Anlassen einem Hilfsnetz entnommen wird.
4. Ruhender Umformer nach Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Phasenzahl des den Zellengruppen zugeführten und entnommenen Drehstromes eine gerade Zahl ist.
5. Ruhender Umformer nach Ansprüchen ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Festlegung der sekundären Frequenz ein Hilfsnetz oder eine Hilfsmaschine verwendet
wird, welche die Wechselstromerregung der Steuermagnete der sekundären Zellengruppe liefert.
6. Verfahren zur Regelung der sekundären Frequenz und Spannung des ruhenden
Umformers nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die sekundäre
Frequenz durch Regelung der Frequenz des die sekundären Steuermagnete speisenden
Hilfsnetzes oder der Hilfsmaschine, die sekundäre Spannung dagegen durch Regelung
des Übersetzungsverhältnisses der gegebenenfalls verwendeten Transformatoren oder durch Regelung der Spannung des Primärnetzes
geregelt wird.
7. Verfahren zur kontinuierlich untersynchronen und übersynchronen Regelung
von Induktionsmotoren durch ruhende Umformer nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die sekundäre Zellengruppe an die'Schleifringe der in Stern geschalteten
Läuferwicklung des Induktionsmotors angeschlossen ist, wobei der Sternpunkt der Läuferwicklung mit dem Sternpunkt
der Sekundärwicklung des Transformators auf der Primärseite des Umformers leitend verbunden ist, und wobei die
Regelung der Motortourenzahl durch Regelung der der primären Zellengruppe zugeführten
Spannung bewirkt wird. "
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei nur untersynchronem
oder nur übersynchronem Betrieb des Induktionsmotors die eine der beiden Zellengruppen durch gewöhnliche, magnetisch
nicht gesteuerte Quecksilberdampf-Gleichrichterzellen ersetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Induktionsmotor
synchroner Charakter dadurch iao
gegeben wird, daß parallel mit seiner : ruhende Umformer nach Ansprüchen I
Läuferwicklung an die sekundäre Zellen- bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
gruppe ein Taktgeber angeschlossen wird. Wechselstrommotoren_r an das nach An-
10. Verfahren zur kontinuierlichen Reg - sprach"6 geregelte Sekundärnetz angeschlos-
lung von Wechselstrommotoren durc'i sen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
N. nEBMJCKT in der reicusdruckergi.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE331708T | 1913-09-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE331708C true DE331708C (de) | 1921-01-13 |
Family
ID=6198654
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1913331708D Expired DE331708C (de) | 1913-09-11 | 1913-09-11 | Ruhender, aus magnetisch gesteuerten Quecksilberdampf-Gleichrichter- oder Sperrzellen bestehender Umformer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE331708C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1065080B (de) * | 1954-04-07 | 1959-09-10 | Siemens Ag | Einrichtung zur verlust-und blindleistungsarmen Umformung von Spannungen |
DE1080212B (de) * | 1954-08-12 | 1960-04-21 | Siemens Ag | Einrichtung zur Umformung von Gleich-, Wechsel- oder Drehstrom in Drehstrom einstellbarer Frequenz |
-
1913
- 1913-09-11 DE DE1913331708D patent/DE331708C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1065080B (de) * | 1954-04-07 | 1959-09-10 | Siemens Ag | Einrichtung zur verlust-und blindleistungsarmen Umformung von Spannungen |
DE1080212B (de) * | 1954-08-12 | 1960-04-21 | Siemens Ag | Einrichtung zur Umformung von Gleich-, Wechsel- oder Drehstrom in Drehstrom einstellbarer Frequenz |
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