DE331484C

DE331484C - Verfahren zur Verwendung von Spaltungsprodukten der Eiweisskoerper

Info

Publication number: DE331484C
Application number: DE1915331484D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1915-12-25
Filing date: 1915-12-25
Publication date: 1921-01-06

Description

Verfahren * zur Verwendung von Spaltungsprodukten der Eiweißkörper. Nach dem Patent 330133 besitzen die aus Eiweißkörpern durch hydrolytische Spaltung mitiels Ä.tzalkalien oder ähnlich wirkender Stoffe durch Behandlung in der Wärme entstehenden Säuren, wie Protalbin- und Lysalbinsäure u. dgl., bzw. ihre Salze die Eigen-Schaft, bei Zusatz zu Farbbädern, ausgenommen - Küpenfarbstoffe, gleichmäßigere und auch tiefere Färbungen zu liefern und überhaupt die Wirkung der Bäder und Ansätze auf die Faser zu verbessern.
Ähnliches ist nun auch bei den Küpenfarbstoffen beim Färben pflanzlicher Fasern der Fall.
Die mit der von C. P a a 1 dargestellten typischen Protalbin- oder Lysalbinsäure unternommenen Druckversuche von Dr. Ludwig Lichterstein mit Hydronblau und Bromindigo ergaben besonders in protalbinsaurem Natron wirkungsvolle Resultate. Der Gedanke, zu demselben Zwecke ähnliche billigere Produkte dieser Art zu suchen, ist ihm jedoch offenbar nicht gekommen, denn er bemerkt zur Verwendung des protalbinsauren Natriums ausdrücklich: »Sein Preis spricht gegen seine technische Verwendung«. (Lehnes Färberzeitung 1913, Seite 22, links, Zeile 7 von unten.) Im Anschluß an diese Untersuchungen Lichtersteins stellte Dr. -Robert fI a 11e r Färbeversuche mit der Hydronblauküpe in derselben Weise mit und ohne Zusatz von protalbinsaurem Natrium dar; er erhielt jedoch beim Ausfärben keine' günstigen Ergebnisse. Vielmehr erzielte er im Gegensatz zur gewöhnlichen Küpe mit der mit protalbinsaurem Natrium versetzten Küpe die »magersten« Resultate (Lehnes Färberzeitung 1914, Seite 28, links, Zeile to von unten).
Es wurde gefunden, daß man statt der typischen protalbin- oder lysalbinsauren Salze, deren hoher Preis einer technischen Verwendung gegenüber dem-von L i c h t e n s t e i n mit seinen Druckversuchen erzielten Ergebnis nicht günstig ist, die entsprechenden Säuren aus billigeren Eiweißstoffen, z. B: aus Casein, Reis- oder Weizenkleber, verwenden kann, sowie, daß @es auch hierbei nicht nötig ist, die entstandenen. Säuregemische zu trennen oder besonders sorgfältig zu reinigen, sondern daß eine Reinigung mit Calcium- oder 1VIagnesiumhydroxyd auch für die Verwendung dieser Produkte bei Küpenfarbstoffen-genügt.
Besonders wurde aber gefunden, daß der Zusatz der aus Eiweißstoffen durch hydrelytische Spaltung mittels Ätzalkalien oder ähnlich: wirkender Stoffe durch Behandlung in der Wärme entstehenden Säuren, wie Protalbin- und Lysalbinsäure u. dgl., bzw. ihrer Salze zu Küpen nicht nur in stark alkalischen, sondern auch in, schwach alkalischen, neutralen und mehr oder weniger schwach sauren Küpen pflanzliche Fasern zu färben gestattet. Die Bemerkung H a 11 e r s , daß eine »magereu Färbung erhalten werde, bestätigt sich dabei nicht.
Die nachstehenden Beispiele sollen die -Art,-wie die Küpen..anzusetzen und zu führen sind, erläutern= Färben riiit"schwachsaurer Indigoküpe. q.o Teile Indigo MLB Küpe, 60prozentig, werden in wenig warmem Wasser verteilt und mit wenig Hydrosulfit vollständig verküpt. Dazu werden iao Teile Caseinprodukt in wenig warmem Wasser gelöst gesetzt und dann wird so weit verdünnt, daß j e-i 1 Färbeflotte i g Caseinprodukt enthält. Hierauf wird sehr vorsichtig mit verdünnter Ameisensäure bis zu gegen Lackmus schwach saurer Reaktion abgestumpft und mit einem Flottenverhältnis von i : 40 bis 50 25 bis 30 Minuten gefärbt.
Herstellung von Caseinprodukt. Das Cäseinprodukt erhält man durch Behandeln während einiger Stunden auf dem Wasserbad von iöö eTeileri C'äsein,,- äschen-und wasserfrei gerechnet, reit i5.,Teilen Natronhydrat und 50o Teilen Wasser: Nachdem die Spaltung beendet, wird die Lösung mit Calcium- oder Magnesiumhydro2cyd gereinigt und in der Kälte mit Ameisensäure gegen Phenolphthalein neutralisiert und im Vakuum zur Trockne verdampft.

Claims

PATENT-ANSPRUCH: Weitere Ausbildung der Verwendung von Spaltungsprodukten der Eiweißkörper, wie Protalbin- und Lysalbinsäure u. dgl., bzw. ihrer Salze gemäß Patent 330133 in gereinigter oder ungereinigter Form, ausgenommen die Verwendung von Protalbin- und Lysalbinsäure bzw. ' ihrer Salze selbst voneinander getrennt und in stark alkalischen Küpen zum Färben pflanzlicher Fasern mit Küpenfarbstoffen in schwach alkalischen, neutralen oder mehr oder -weniger schwach sauren Küpen.