Die Erfindung betrifft eine Oberflächenwellenvorrichtung nach
dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 bis 3.
Es ist beispielsweise der folgende Aufbau von akustischen
Oberflächenwellenvorrichtungen bekannt, die elektrische
Signale unter Ausnutzung einer akustischen Oberflächenwelle
verarbeiten:
- 1. Ein einteiliger Aufbau nur aus einem piezoelektrischen
Substrat (piezoelektrisches Einkristallsubstrat, piezoelektrisches
Keramiksubstrat, usw.);
- 2. Ein Schichtaufbau mit einem piezoelektrischen Film, der
auf einem nicht piezoelektrischen Substrat niedergeschlagen
ist;
- 3. ein Schichtaufbau mit einem piezoelektrischen Film, der
auf einem Halbleitersubstrat niedergeschlagen ist.
Ein bekanntes Ausführungsbeispiel des unter 2. angegebenen
Schichtaufbaus umfaßt ein Saphirsubstrat oder ein Glassubstrat
mit einem Zinkoxidfilm (ZnO), der durch Aufdampfen
darauf niedergeschlagen ist. Ein Zinkoxidfilm hat jedoch die
folgenden Nachteile:
- 1. Da es schwierig ist, eine gute Qualität des Filmes zu
erzielen, entstehen Vorrichtungen mit insbesondere
minderwertigen piezoelektrischen Eigenschaften.
- 2. Die Fortpflanzungsverluste der akustischen Oberflächenwelle
sind im Hochfrequenzbereich groß.
- 3. Die Streuung der Fortpflanzungscharakteristik der akustischen
Oberflächenwelle ist groß.
- 4. Es ist schwierig, das Änderungsverhältnis (1/τ) · (∂τ/∂T)
der Verzögerungszeit τ der akustischen Oberflächenwelle
in Abhängigkeit von einer Änderung der Temperatur (T ist
die Umgebungstemperatur) zu steuern.
Aus der US 39 65 444 ist ein Oberflächenwellenbauelement
mit einem Schichtaufbau aus einem piezoelektrischen Substrat,
einer Siliziumdioxidschicht auf dem Substrat sowie einem Eingangs-
und einem Ausgangswandler zwischen dem Substrat und
der Siliziumdioxidschicht bekannt. Dabei besitzt das piezoelektrische
Substrat einen positiven Verzögerungszeit-Temperaturkoeffizienten,
zu dessen Ausgleich die Siliziumdioxidschicht
einen negativen Verzögerungszeit-Temperaturkoeffizienten
aufweist. Für eine Temperaturkompensation mittels
einer Siliziumdioxidschicht ist es jedoch erforderlich, daß
diese Schicht dick ist. Eine dicke Schicht beeinträchtigt
jedoch den Kopplungskoeffizienten und erhöht die Ausbreitungsverluste.
Daher können auch die Wandler wegen der Dicke
der kompensierenden Siliziumdioxidschicht nicht auf der
Oberfläche angeordnet werden, woraus die Beeinträchtigung des
Kopplungskoeffizienten resultiert. Bei Anordnung der Wandler
zwischen Substrat und Siliziumdioxidschicht wird die Qualität
der oberen Schicht beeinflußt, wodurch die Ausbreitungsverluste
stark zunehmen.
Aus der GB-Patentanmeldung 20 01 106 ist ein Material für
Oberflächenwellenbauelemente bekannt geworden, bei welchem
auf einem beispielsweise aus Saphir bestehenden Substrat ein
epitaktischer Aluminiumnitrid-Film aufgebracht ist. Die Oberfläche
des Substrats besitzt dabei eine kristallographische
(1100)-Orientierung. Eine solche Orientierung ist insbesondere
bei hohen Frequenzen sowohl hinsichtlich des Kopplungskoeffizienten
als auch der Ausbreitungsverluste ungünstig.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
einfach herstellbare Vorrichtung mit gutem Kopplungskoeffizienten
und geringen Ausbreitungsverlusten bis hin zu hohen
Frequenzen anzugeben.
Diese Aufgabewird bei einer Oberflächenwellenvorrichtung der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß in Varianten durch die
Merkmale des kennzeichnenden Teils der Patentansprüche 1 bis
3 gelöst.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist Gegenstand eines Unteranspruchs.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
gemäß den Figuren der Zeichnung näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer Schnittansicht ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Fig. 2 bis 10 zeigen die Kennlinien, die bei der in Fig. 1
dargestellten Vorrichtung erhalten werden.
Fig. 11 bis 14 zeigen in Schnittansichten weitere Ausführungsbeispiele
der Erfindung.
Fig. 15A, 15B, 16A bis 16D und 17A bis 17F zeigen die Kennlinien, die bei den in
den Fig. 11 bis 14 dargestellten Ausführungsbeispielen
erhalten werden.
Fig. 18 bis 21 zeigen in Schnittansichten noch weitere
Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Fig. 22A, 22B, 23A, 23B, 24A und 24B zeigen die Kennlinien, die bei den in den
Fig. 18 bis 21 dargestellten Ausführungsbeispielen erhalten werden.
Fig. 25 zeigt das Blockschaltbild einer MO-CVD-
Anlage (metallorganischchemisches Aufdampfen)
für die epitaxiale Verfahrenstechnik.
Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen akustische Oberflächenwellen bildenden
Vorrichtung. Ein Saphirsubstrat 1 ist längs einer zur (0001)-
Kristallfläche äquivalenten Fläche (C-Fläche) geschnitten.
Ein AlN-Film 2 ist auf dem Saphirsubstrat 1 so niedergeschlagen,
daß die piezoelektrische Achse (C-Achse oder
[0001]-Achse) des Filmes senkrecht oder parallel zur Oberfläche
des Saphirsubstates 1 verläuft. Es sind weiterhin
kammförmige Elektroden 3 und 4 vorgesehen, die jeweils eine
akustische Oberflächenwelle erzeugen und eine akustische Oberflächenwelle
aufnehmen, wobei mit H die Stärke des AlN-Filmes
2 bezeichnet ist.
Im folgenden wird ein erstes Beispiel beschrieben, bei dem
das Saphiersubstrat 1 längs einer zur (0001)-Kristallfläche
äquivalenten Fläche (C-Fläche) geschnitten ist und der
AlN-Film 2 so aufgebracht ist, daß seine C-Achse senkrecht
zur Oberfläche des Saphirsubstrates 1 liegt. Eine akustische
Oberflächenwelle wird dazu gebracht, sich in zur piezoelektrischen
Achse (C-Achse) des AlN-Filmes 2 senkrechter
Richtung und in der Richtung, die zur [100]-Achse (Y-Achse)
auf der (0001)-Fläche des Saphirsubstrates 1 äquivalent
ist, fortzupflanzen.
Fig. 2 zeigt die Geschwindigkeitsverteilungskennlinie für
die elastische Oberflächenwelle, die bei dem ersten Beispiel
erhalten wird. In dieser Figur ist auf der Abszisse die
normierte Stärke 2 π H/λ (λ ist die Wellenlänge der
elastischen Oberflächenwelle) aufgetragen, wenn die Stärke
des AlN-Filmes 2 gleich H ist, während auf der Ordinate
die Phasengeschwindigkeit Vp der elastischen Oberflächenwelle
aufgetragen ist. Die Phasengeschwindigkeit streut
nicht sehr stark, ist jedoch sehr groß.
Fig. 3 zeigt die Kennlinie des elektromechanischen Kopplungskoeffizienten,
die bei dem ersten Beispiel erhalten wird.
Auf der Abszisse ist die normierte Stärke 2 π H/λ aufgetragen,
während auf der Ordinate der elektromechanische
Kopplungskoeffizient K² aufgetragen ist. Wenn die normierte
Stärke 2 π H/λ gleich 2,0 bis 6,0 ist, ist K² gleich 0,22%
bis 0,27%. Dieser Wert ist im allgemeinen für die Erzeugung
und die Aufnahme einer elastischen Oberflächenwelle geeignet
und führt zu einer ausgezeichneten Piezoelektrizität.
Fig. 4 zeigt die Kennlinie des Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten
TCD für eine elastische Oberflächenwelle,
die beim ersten Beispiel erhalten wird. Auf der Abszisse
ist die normierte Stärke 2 π H/λ aufgetragen, während die
Ordinate das Temperaturänderungsverhältnis (1/τ) · (∂τ/∂T)
der Verzögerungszeit τ in ppm/°C zeigt. Da der Verzögerungszeittemperaturkoeffizient
des Saphirsubstrates
1 positiv ist, während der des AlN-Filmes 2 negativ ist,
kompensieren beide Temperaturkoeffizienten einander und
ändert sich die resultierende Kennlinie nach Maßgabe der
Stärke H des AlN-Filmes 2. Wenn die Stärke H in dem Bereich
liegt, der der Beziehung 3,0<2 π H/λ<5,0 genügt,
wird das Verzögerungszeittemperaturänderungsverhältnis
nahezu gleich Null.
Das erste Ausführungsbeispiel stellt daher eine akustische
Oberflächenwellen bildende Vorrichtung dar, die in ihrer
Verzögerungszeittemperaturänderungskennlinie sowie in der
Geschwindigkeitsverteilungskennlinie und der K² Kennlinie
ausgezeichnet ist.
Im folgenden wird ein zweites Beispiel beschrieben. Das
zweite Beispiel unterscheidet sich vom ersten Beispiel lediglich
darin, daß die elastische Oberflächenwelle dazu gebracht
wird, sich in eine der [110]-Achse (X-Achse) auf
der (0001)-Fläche des Saphirsubstrates äquivalenten Richtung
statt in der der [100]-Achse (Y-Achse) äquivalenten
Richtung fortzupflanzen.
Fig. 5 zeigt die Geschwindigkeitsverteilungskennlinie der
akustischen Oberflächenwelle, die bei dem zweiten Beispiel
erhalten wird. Die Phasengeschwindigkeit Vp streut nicht
sehr, ist jedoch sehr groß.
Fig. 6 zeigt die Kennlinie des elektromechanischen Kopplungskoeffizienten
(K² Kennlinie), die beim zweiten Beispiel
erhalten wird. Wenn die normierte Stärke 2,0 bis 8,0 beträgt,
ist K² gleich 0,2% bis 0,28%. Dieser Wert ist im allgemeinen
für die Erzeugung und Aufnahme einer elastischen
Oberflächenwelle geeignet und führt zu einer ausgezeichneten
Piezoelektrizität.
Fig. 7 zeigt die Kennlinie des Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten
TCD der akustischen Oberflächenwelle, die
beim zweiten Beispiel erhalten wird. Wenn die Stärke H
des AlN-Filmes 2 in einem Bereich liegt, der der Beziehung
3,02<2 π H/λ<6,0 genügt, ist das Verzögerungszeittemperaturänderungsverhältnis
nahezu gleich Null.
Das zweite Beispiel stellt daher gleichfalls eine akustische
Oberflächenwellen bildende Vorrichtung dar, die in ihrer
Verzögerungszeittemperaturänderungskennlinie sowie der
Geschwindigkeitsverteilungskennlinie und der K² Kennlinie
ausgezeichnet ist.
Im folgenden wird ein drittes Beispiel beschrieben, bei
dem das Saphirsubstrat 1 längs der R-Fläche geschnitten ist,
die äquivalent zur (012)-Kristallfläche ist, und bei dem
der AlN-Film 2 so aufgebracht ist, daß seine C-Achse
parallel zur [011]-Achse des Saphirsubstrates 1 verläuft.
Die elastische Oberflächenwelle wird dazu gebracht, sich
in einer zur piezoelektrischen Achse (C-Achse) des AlN-
Filmes 2 parallelen Richtung und in der Richtung fortzupflanzen,
die zur [011]-Achse auf der
(012)-Fläche (R-Fläche) des Saphirsubstrates 1 äquivalent
ist.
Fig. 8 zeigt die Geschwindigkeitsverteilungskennlinie einer
akustischen Oberflächenwelle, die beim dritten Beispiel
erhalten wird. Die Phasengeschwindigkeit Vp streut nicht
sehr, ist jedoch sehr groß.
Fig. 9 zeigt dieKennlinie des elektromechanischen Kopplungskoeffizienten,
die bei dem dritten Beispiel erhalten wird.
Wenn die normierte Stärke 2 π H/λ gleich 1,0 bis 8,0 ist,
beträgt K³ 0,75% bis 0,8%. Dieser Wert ist im allgemeinen
für die Erzeugung und Aufnahme einer elastischen
Oberflächenwelle geeignet und führt zu einer ausgezeichneten
Piezoelektrizität.
Fig. 10 zeigt die Kennlinie des Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten
TCD der akustischen Oberflächenwelle, die
beim dritten Beispiel erhalten wird. Wenn die Stärke H
des AlN-Filmes 2 in einem Bereich liegt, der der Beziehung
2,0<2 π H/λ<5,0 genügt, ist das Verzögerungszeittemperaturänderungsverhältnis
nahezu gleich Null.
Das dritte Beispiel stellt daher eine akustische Oberflächenwellen
bildende Vorrichtung dar, die in ihrer Verzögerungszeittemperaturänderungskennlinie
sowie der Geschwindigkeitsverteilungskennlinie
und der K² Kennlinie ausgezeichnet ist.
Fig. 11 bis 14 zeigen weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung,
bei denen ein Siliciumeinkristallsubstrat mit positivem
Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten für eine akustische
Oberflächenwelle als elastisches Substrat verwandt wird.
Bei dem in Fig. 11 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
ein Siliciumeinkristallsubstrat 11 vorgesehen, das längs
einer zur (111)-Kristallfläche, zur (110)-Kristallfläche
oder zur (001)-Kristallfläche äquivalenten Fläche geschnitten
ist. Ein AlN-Film 12 ist auf dem Siliciumeinkristallsubstrat
11 so niedergeschlagen, daß die piezoelektrische
Achse (C-Achse oder [0001]-Achse) des Filmes senkrecht
oder parallel zum Siliciumeinkristallsubstrat 11 verläuft.
Es sind kammförmige Elektroden 13 und 14 jeweils zum Erzeugen
einer akustischen Oberflächenwelle und zum Aufnehmen
einer akustischen Oberflächenwelle vorgesehen. Die Stärke
des AlN-Filmes 12 ist mit H bezeichnet.
Fig. 15A zeigt die Geschwindigkeitsverteilungscharakteristik,
die dann erhalten wird, wenn die in Fig. 11 bis 14 dargestellten
Ausführungsbeispiele verwandt werden und sich
die elastische Oberflächenwelle in einer zur piezoelektrischen
Achse (C-Achse oder [0001]-Achse) des AlN-Filmes 12
fortpflanzt. In Fig. 15A ist auf der Abszisse die normierte
Stärke 2 π H/λ aufgetragen, während auf der Ordinate
die Phasengeschwindigkeit Vp der elastischen Oberflächenwelle
aufgetragen ist. Die Kurve a wird dann erhalten, wenn
sich die elastische Oberflächenwelle in eine Richtung
fortpflanzt, die zur [11]-Achse auf der (111)-Fläche des
Siliciumeinkristallsubstrates 11 äquivalent ist, die
Kurve b wird dann erhalten, wenn sich die elastische Oberflächenwelle
in eine Richtung fortpflanzt, die zur
[001]-Achse auf der (110)-Fläche des Siliciumeinkristallsubstrates
11 äquivalent ist, und die Kurve c wird dann erhalten,
wenn sich die akustische Oberflächenwelle in eine
Richtung fortpflanzt, die zur [011]-Achse auf der (100)-
Fläche des Siliciumeinkristallsubstrates 11 äquivalent ist.
Aus Fig. 15A ist ersichtlich, daß die Phasengeschwindigkeit
Vp nicht sehr streut, jedoch sehr hoch ist.
Fig. 16A zeigt die Kennlinien des elektromechanischen Kopplungskoeffizienten,
die bei denselben Ausführungsbeispielen
erhalten werden. Auf der Abszisse ist die normierte Dicke
2 π H/λ aufgetragen, während auf der Ordinate der elektromechanische
Kopplungskoeffizient K² aufgetragen ist. In Fig. 16A
hat die Vorrichtung A den in Fig. 11 dargestellten Aufbau.
Diese Kurven zeigen, daß elektromechanische Kopplungskoeffizienten
K² erhalten werden können, die für die Erzeugung
und Aufnahme einer akustischen Oberflächenwelle
und für eine ausgezeichnete Piezoelektrizität geeignet
sind.
Die Fig. 17A bis 17D zeigen die Kennlinien des Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten
TCD, die bei denselben Ausführungsbeispielen
erhalten werden. Auf der Abszisse ist
die normierte Stärke 2 π H/λ aufgetragen, während die
Ordinate das Temperaturänderungsverhältnis (1/τ) · (∂τ/∂T)
der Verzögerungszeit τ der akustischen Oberflächenwelle
in ppm/°C zeigt. Die in Fig. 17A dargestellte Kurve wird
dann erhalten, wenn sich die akustische Oberflächenwelle
in die Richtung fortpflanzt, die zur [11]-Achse auf der
(111)-Fläche des Siliciumeinkristallsubstrates 11 äquivalent
ist, die Kurve in Fig. 17B wird dann erhalten, wenn
sich die akustische Oberflächenwelle in die Richtung
fortpflanzt, die zur [001]-Achse der (110)-Fläche äquivalent
ist, die Kurve von Fig. 17C wird dann erhalten, wenn sich
die akustische Oberflächenwelle in die Richtung fortpflanzt,
die der [100]-Achse auf den (001)-Flächen äquivalent
ist und die Kurve von Fig. 17D wird dann erhalten, wenn sich
die akustische Oberflächenwelle in die Richtung fortpflanzt,
die der [110]-Achse auf der (001)-Fläche äquivalent ist.
Da der Verzögerungszeittemperaturkoeffizient des Siliciumeinkristallsubstrates
11 positiv ist, während der des
AlN-Filmes 12 negativ ist, kompensieren beide Temperaturkoeffizienten
einander und ändert sich die resultierende
Kennlinie nach Maßgabe der Stärke H des AlN-Filmes 12.
Die Stärke H kann so bestimmt werden, daß das Verzögerungszeittemperaturänderungsverhältnis
nahezu gleich Null ist.
Fig. 15B zeigt die Geschwindigkeitsverteilungskennlinien
der akustischen Oberflächenwelle, die dann erhalten werden,
wenn sich die akustische Oberflächenwelle in eine Richtung
parallel zur piezoelektrischen Achse (C-Achse oder [0001]-
Achse) fortpflanzt. Die Kurve d wird dann erhalten, wenn
sich die akustische Oberflächenwelle in die Richtung fortpflanzt,
die der [001]-Achse auf der (001)-Fläche des
Siliciumeinkristallsubstrates 11 äquivalent ist, während
die Kurve e dann erhalten wird, wenn sich die akustische
Oberflächenwelle in die Richtung fortpflanzt, die der
[001]-Achse auf der (110)-Fläche des Siliciumeinkristallsubstrates
11 äquivalent ist. Die Phasengeschwindigkeit
Vp streut nicht sehr und ist sehr hoch.
Die Fig. 16C und 16D zeigen die Kennlinien des elektromechanischen
Kopplungskoeffizienten, die durch dieselbe
Vorrichtung und bei denselben Fortpflanzungsrichtungen
erhalten werden. Die Vorrichtung A in denselben Figuren
hat den in Fig. 11 dargestellten Aufbau. Die Kurve von
Fig. 16C wird dann erhalten, wenn sich die akustische Oberflächenwelle
in die Richtung fortpflanzt, die der [001]-
Achse auf der (110)-Fläche des Siliciumeinkristallsubstrates
11 äquivalent ist, während die Kurve von Fig. 16D dann
erhalten wird, wenn sich die akustische Oberflächenwelle
in die Richtung fortpflanzt, die zur [100]-Achse auf der
(001)-Fläche des Substrates 11 äquivalent ist. Diese Figuren
zeigen, daß ein elektromechanischer Kopplungskoeffizient
K² erhalten werden kann, der für die Erzeugung und Aufnahme
einer akustischen Oberflächenwelle und für eine ausgezeichnete
Piezoelektrizität geeignet ist.
Die Fig. 17E und 17F zeigen den Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten
TDC der akustischen Oberflächenwelle unter
denselben Bedingungen. Die Kurve von Fig. 17E wird dann
erhalten, wenn sich die akustische Oberflächenwelle in
die Richtung fortpflanzt, die zur [100]-Achse auf der (001)-
Fläche des Siliciumeinkristallsubstrates 11 äquivalent
ist, während die Kurve von Fig. 17F dann erhalten wird,
wenn sich die akustische Oberflächenwelle in die Richtung
fortpflanzt, die zur [001]-Achse auf der (110)-Fläche des
Substrates 11 äquivalent ist. Aus den Fig. 17A bis 17F
ist ersichtlich, daß dann, wenn die Stärke H des AlN-
Filmes 12 in einem Bereich liegt, der der Beziehung
0,2<2 π H/λ<3,0 genügt, das Verzögerungszeittemperaturänderungsverhältnis
nahezu gleich Null ist.
Das in Fig. 12 dargestellte Ausführungsbeispiel hat einen
Aufbau, der ein Siliciumeinkristallsubstrat 11, akustische
Oberflächenwellen erzeugende Elektroden 13 sowie akustische
Oberflächenwellen aufnehmende Elektroden 14, die alle auf
der Oberfläche des Substrates 11 vorgesehen sind, und einen
AlN-Film 12 umfaßt, der auf dem Substrat 11 so niedergeschlagen
ist, daß er die Elektroden 13 und 14 überdeckt.
Das in Fig. 13 dargestellte Ausführungsbeispiel hat einen
Aufbau, der ein Siliciumeinkristallsubstrat 11, zwei
Schirmelektroden 17, die auf Teilen des Substrates 11
vorgesehen sind, um als zweite Elektroden zu dienen, einen
AlN-Film 12, der so auf dem Substrat 11 vorgesehen ist,
daß er die Schirmelektroden 17 überdeckt, und akustische
Oberflächenwellen erzeugende Elektroden 13 sowie akustische
Oberflächenwellen aufnehmende Elektroden 14, die alle auf
dem AlN-Film 12 vorgesehen sind.
Das in Fig. 14 dargestellte Ausführungsbeispiel hat einen
Aufbau, der ein Siliciumeinkristallsubstrat 11, die
akustische Oberflächenwellen erzeugenden Elektroden 13
sowie die akustische Oberflächenwellen aufnehmende
Elektroden 14 umfaßt, die auf der Oberfläche des Substrates
11 so vorgesehen sind, daß sie als erste Elektroden dienen,
wobei der AlN-Film 12 auf dem Substrat 11 so vorgesehen ist,
daß er die Elektroden 13 und 14 überdeckt und zwei Schirmelektroden
17 auf Teilen des AlN-Filmes 12 vorgesehen sind.
Die Fig. 16A und 16B zeigen die K² Kennlinien, die dann erhalten
werden, wenn sich die akustische Oberflächenwelle
in eine Richtung senkrecht zu piezoelektrischen Achse
des AlN-Filmes 12 bei Verwendung von akustische Oberflächenwellen
bildenden Vorrichtungen mit dem in Fig. 12 bis 14
dargestellten Aufbau fortpflanzt. In diesen Figuren entspricht
die Vorrichtung B Fig. 12, die Vorrichtung C Fig. 13
und die Vorrichtung D Fig. 14 jeweils. Diese Figuren
zeigen, daß ein elektromechanischer Kopplungskoeffizient
K² erhalten werden kann, der für die Erzeugung und Aufnahme
einer akustischen Oberflächenwelle und für eine ausgezeichnete
Piezoelektrizität geeignet ist.
Fig. 16C und 16D zeigen die K² Kennlinien, die dann erhalten
werden, wenn sich die akustische Oberflächenwelle in die
Richtung parallel zur piezoelektrischen Achse des AlN-Filmes
12 bei Verwendung der in den Fig. 12 bis 14 dargestellten
Vorrichtungen fortpflanzt. Die Kurve von Fig. 16C wird
dann erhalten, wenn sich die akustische Oberflächenwelle
in die Richtung fortpflanzt, die der [001]-Achse auf der
(110)-Fläche des Substrates 11 äquivalent ist, während
die Kurve von Fig. 16D dann erhalten wird, wenn sich die
akustische Oberflächenwelle in die Richtung fortpflanzt,
die der [100]-Achse auf der (001)-Fläche des Substrates
äquivalent ist. Diese Figuren zeigen, daß ein elektromechanischer
Kopplungskoeffizient K² erhalten werden kann,
der für die Erzeugung und die Aufnahme von akustischen Oberflächenwellen
und für eine ausgezeichnete Piezoelektrizität
geeignet ist.
Aus den Fig. 16A bis 16D ist ersichtlich, daß dann, wenn
die normierte Stärke 2 π H/λ in einem Bereich von 0,2 bis
6,0 liegt, K² Werte erhalten werden können, die sich für
die Anwendung in der Praxis und für eine ausgezeichnete
Piezoelektrizität eignen.
Der AlN-Film kann ein AlN-Einkristallepitaxialfilm sein.
In diesem Fall kann die akustische Oberflächenwellen
bildende Vorrichtung durch die in Fig. 25 dargestellte
Anordnung hergestellt werden.
Fig. 25 zeigt das Blockschaltbild einer MO-CVD-Anlage
(metallorganischchemisches Aufdampfen) für die Epitaxialverfahrenstechnik.
Eine Standardreaktionsröhre 31, in
der ein Siliciumeinkristallsubstrat 32 zu bearbeiten ist,
wird auf einer drehbaren Halteplatte 33 angeordnet. Wie
es in Fig. 25 dargestellt ist, sind weiterhin eine Wasserstoffgasquelle
(H₂) 34, eine Ammoniakgasquelle (NH₃) 35,
eine Aluminiumlegierungsquelle 36, die Trimethylaluminium
(TMA, Al(CH₃)₃: flüssig bei normaler Temperatur) beispielsweise
sein kann, Rohre 37A und 37B, ein Ventil 38, ein
Strömungsmesser 39, ein Reiniger 40, eine Hochfrequenzspule
41, ein Unterdrucksaugrohr 42 und ein Auslaßrohr
43 vorgesehen.
Während das Siliciumeinkristallsubstrat 32 in der Standardreaktionsröhre
31 durch die drehbare Halteplatte 33 gedreht
wird, und das Substrat 32 durch die Hochfrequenzspule 41
Wärme ausgesetzt wird, wird Trimethylaluminium, das durch
das Wasserstoffgas in Blasen aufsteigt, der Reaktionsröhre 31 über die
Leitung 37A zugeführt und wird Ammoniakgas der Reaktionsröhre
31 über die Leitung 37B zugeführt. Das Trimethylaluminium
und das Ammoniak reagieren miteinander in der Reaktionsröhre
31, was zur Ausbildung und zum epitaxialen Wachstum eines
AlN-Filmes auf dem Siliciumeinkristallsubstrat 32 führt.
Eine Filmwachstumsgeschwindigkeit von 3 lm/h des AlN-Filmes
wurde unter den folgenden Epitaxialarbeitsverhältnissen
erhalten. Erwärmung des Siliciumeinkristallsubstrates 32:
1260°C, Wasserstoffgasstrom: 5 l/min, Ammoniakstrom: 3 l/min,
Trimethylaluminiumstrom: 13,6×10-6 mol/min. Es wurden
weiterhin Siliciumeinkristallsubstrate mit (111)-Kristallfläche,
(110)-Kristallfläche und (100)-Kristallfläche jeweils
verwandt und in derselben Weise bearbeitet. Das hat zur
Folge, daß in jedem Fall der AlN-Film in die (0001)-
Kristallfläche wuchs.
Es kann ein Substrat aus einem anderen Material als Siliciumeinkristall
benutzt werden, um darauf den AlN-Film vorzusehen,
wobei der gelieferte Verzögerungszeittemperaturkoeffizient
negativ ist. Beispielsweise kann das Substrat
eine Siliciumeinkristallplatte und einen Siliciumoberflächenschutzfilm
aus Siliciumdioxid umfassen, der auf der Siliciumeinkristallplatte
niedergeschlagen ist.
Die Fig. 18 bis 21 zeigen noch weitere Ausführungsbeispiele
der Erfindung, bei denen ein SOS, d. h. Silicium-auf-Saphir-
Substrat als elastisches Substrat mit einem positiven Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten
für die akustische
Oberflächenwelle verwandt wird.
Das in Fig. 18 dargestellte SOS oder Silicium-auf-Saphir-
Substrat umfaßt ein Saphirsubstrat 25 und einen Siliciumfilm
26, der auf dem Saphirsubstrat 25 niedergeschlagen
ist. Ein AlN-Film 22 ist auf dem SOS-Substrat 21 so niedergeschlagen,
daß die piezoelektrische Achse (C-Achse oder
[0001]-Achse) des Filmes senkrecht oder parallel zur Oberfläche
des SOS-Substrates 21 verläuft. Kammförmige Elektroden
23 und 24 dienen zur Erzeugung einer akustischen Oberflächenwelle
und zur Aufnahme der akustischen Oberflächenwelle, und
sind alle auf der Oberfläche des AlN-Filmes 22 vorgesehen.
Die Stärke des AlN-Filmes 22 ist mit H bezeichnet, während
die Stärke des Siliciumfilmes 26 mit T bezeichnet ist.
Fig. 22A zeigt die Geschwindigkeitsverteilungskennlinie
für die akustische Oberflächenwelle, die dann erhalten
wird, wenn die in Fig. 18 dargestellte Vorrichtung verwandt
wird und sich die akustische Oberflächenwelle
in die Richtung senkrecht zur piezoelektrischen Achse
(C-Achse oder [0001]-Achse) des AlN-Filmes 22 fortpflanzt.
Auf der Abszisse ist die nomierte Stärke 2 π H/λ aufgetragen,
während auf der Ordinate die Phasengeschwindigkeit
Vp der akustischen Oberflächenwelle aufgetragen ist.
Aus Fig. 22A ist ersichtlich, daß die Phasengeschwindigkeit
Vp nicht stark streut und sehr groß ist.
Fig. 23A zeigt die Kennlinie des elektromechanischen
Kopplungskoeffizienten, die unter denselben Bedingungen
erhalten wird. Auf der Abszisse ist die normierte Stärke
2 π H/λ aufgetragen, während auf der Ordinate der elektromechanische
Kopplungskoeffizient K² aufgetragen ist. Die
Vorrichtung A entspricht dem in Fig. 18 dargestellten Aufbau.
Wenn die normierte Stärke 2 π H/λ nahe bei 3,0 liegt,
ist der Wert von K² annähernd 0,39%. Dieser Wert ist
für die Erzeugung und Aufnahme einer akustischen Oberflächenwelle
geeignet.
Fig. 24A zeigt die Kennlinie des Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten
TCD für die akustische Oberflächenwelle, die
unter denselben Bedingungen erhalten wird. Auf der Abszisse
ist die normierte Stärke 2 π H/λ aufgetragen, während die
Ordinate das Temperaturänderungsverhältnis (1/τ) · (∂τ/∂T)
der Verzögerungszeit τ der akustischen Oberflächenwelle
in ppm/°C zeigt. Da der Verzögerungszeittemperaturkoeffizient
des SOS-Substrates 21 positiv ist, während der des AlN-
Filmes 22 negativ ist, kompensieren sich beide Temperaturkoeffizienten
und ändert sich die sich ergebende Kennlinie
nach Maßgabe der Stärke H des AlN-Filmes 22. Wenn die Stärke H
so bestimmt ist, daß sie der Beziehung 1,0<2 π H/λ<4,0 genügt,
ist das Verzögerungszeittemperaturänderungsverhältnis
nahezu gleich Null.
Fig. 22B zeigt die Geschwindigkeitsverteilungskennlinie
der akustischen Oberflächenwelle, die dann erhalten
wird, wenn die in Fig. 18 dargestellte Vorrichtung verwandt
wird und sich die akustische Oberflächenwelle in
die Richtung parallel zur piezoelektrischen Achse (C-
Achse oder [0001]-Achse) des AlN-Filmes 22 fortpflanzt.
Aus Fig. 22B ist ersichtlich, daß die Phasengeschwindigkeit
Vp nicht sehr streut und sehr groß ist.
Fig. 23B zeigt die Kennlinie des elektromechanischen
Kopplungskoeffizienten, die unter denselben Bedingungen
erhalten wird. Die Kurve A ist die Kennlinie, die dem
in Fig. 18 dargestellten Aufbau entspricht. Wenn die
normierte Stärke 2 π H/λ nahe bei 2,9 liegt, ist K²
annähernd gleich 0,88%. Dieser Wert ist für die Erzeugung
und Aufnahme einer akustischen Oberflächenwelle geeignet.
Fig. 24B zeigt die Kennlinie des Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten
TCD für die akustische Oberflächenwelle,
die unter denselben Bedingungen erhalten wird. Wenn die
Stärke H des AlN-Filmes 22 so bestimmt ist, daß sie
der Beziehung 1,0<2 π H/λ<4,0 genügt, ist das Temperaturänderungsverhältnis
der Verzögerungszeit nahezu gleich
Null.
Das in Fig. 19 dargestellte Ausführungsbeispiel hat einen
Aufbau, bei dem die akustische Oberflächenwellen erzeugenden
Elektroden 23 und die akustische Oberflächenwellen aufnehmenden
Elektroden 24 auf der Oberfläche des SOS- oder
Silicium-auf-Saphir-Substrates 21 vorgesehen sind und
bei dem anschließend der AlN-Film 22 auf dem SOS-Substrat
21 so niedergeschlagen ist, daß er die Elektroden 23 und
24 überdeckt.
Bei dem in Fig. 20 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
zwei Schirmelektroden 27, die als zweite Elektroden dienen,
auf Teilen der Oberfläche des SOS-Substrates 21 vorgesehen
und ist der AlN-Film 22 danach auf dem Substrat
21 so vorgesehen, daß er die Schirmelektroden überdeckt.
Akustische Oberflächenwellen erzeugende Elektroden 23
sowie akustische Oberflächenwellen aufnehmende Elektroden
24, die alle als ersteElektroden dienen, sind auf dem
AlN-Film 22 vorgesehen.
Bei dem in Fig. 21 dargestellten Beispiel sind akustische
Oberflächenwellen erzeugende Elektroden 23 und akustische
Oberflächenwellen aufnehmende Elektroden 24, die als erste
Elektroden dienen, auf der Oberfläche des SOS-Substrates
1 vorgesehen. Der AlN-Film 22 ist danach auf dem Substrat
21 so niedergeschlagen, daß er die Elektroden 23 und 24
überdeckt. Zwei Schirmelektroden 27, die als zweite Elektroden
dienen, sind auf der Oberfläche des AlN-Filmes 22 vorgesehen.
Wenn die in den Fig. 19 bis 21 dargestellten Vorrichtungen
verwandt werden und sich die akustische Oberflächenwelle
in die Richtung senkrecht zur piezoelektrischen Achse des
AlN-Filmes 22 fortpflanzt, ergeben sich Geschwindigkeitsverteilungskennlinien
der akustischen Oberflächenwelle,
die im wesentlichen gleich den Kennlinien in Fig. 22A sind
und sind die Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten TCD
der akustischen Oberfächenwelle im wesentlichen gleich
denen, die in Fig. 24A dargestellt sind. Die K² Kennlinien
sind weiterhin in Fig. 23A dargestellt, in der die Vorrichtung
B dem in Fig. 19 dargestellten Aufbau entspricht,
in der die Vorrichtung C Fig. 20 entspricht und in der
die Vorrichtung D Fig. 21 entspricht. Im Falle der Vorrichtung
B hat dann, wenn die normierte Stärke 2 π H/λ nahe
bei 3,1 liegt, der Kopplungskoeffizient K² einen Doppelspitzenkennwert
von 0,35%. Im Falle der Vorrichtung D erreicht
der Kopplungskoeffizient K² zwei Spitzenwerte
0,27% und 0,45% jeweils, wenn die normierte Stärke
2 π H/λ 0,27 und 3,6 beträgt. Diese Werte sind für die
Erzeugung und Aufnahme einer akustischen Oberflächenwelle
geeignet.
Wenn die in den Fig. 19 bis 21 dargestellten Vorrichtungen
verwandt werden und sich die akustische Oberflächenwelle
in die Richtung parallel zur piezoelektrischen Achse des
AlN-Filmes 22 fortpflanzt, sind die Geschwindigkeitsverteilungskennlinien
im wesentlichen die gleichen wie sie
in Fig. 22B dargestellt sind und sind die Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten
TCD für die akustische Oberflächenwelle
im wesentlichen gleich denen von Fig. 24B. Die K²
Kennlinien, die unter denselben Bedingungen erhalten
werden, sind in Fig. 23B dargestellt, in der die Vorrichtung
B dem in Fig. 19 dargestellten Aufbau entspricht,
in der die Vorrichtung C Fig. 20 entspricht und in der
die Vorrichtung D Fig. 21 jeweils entspricht. Im Fall
der Vorrichtung B erreicht der Kopplungskoeffizient K²
Spitzenwerte von 0,15% und 0,62% jeweils, wenn die normierte
Stärke 2 π H/λ gleich 0,4 und 2,9 ist. Im Fall der Vorrichtung
C ist K² gleich 0,97%, wenn die normierte Stärke
2 π H/λ nahe bei 1,9 liegt und im Falle der Vorrichtung D
ist K² gleich 0,7%, wenn die normierte Stärke 2 π H/λ nahe
bei 2,8 liegt. Diese Werte sind für die Erzeugung und die
Aufnahme von akustischen Oberflächenwellen geeignet.
Wie es in den Fig. 23A und 23B dargestellt ist, ist es durch
eine Wahl der normierten Stärke 2 π H/λ zwischen 0,1 bis
6,0 möglich, K² Werte zu erhalten, die für die Anwendung in
der Praxis und für eine ausgezeichnete Piezoelektrizität
geeignet sind.
Das SOS- oder Silicium-auf-Saphir-Substrat, auf dem der
AlN-Film niedergeschlagen wird, kann durch ein anderes
gewünschtes Material mit negativem Verzögerungszeittemperaturkoeffizienten
ersetzt werden.
Da der AlN-Film einen großen Bandabstand von 6,2 eV
hat und leicht so ausgebildet werden kann, daß sein
spezifischer Widerstand größer als 10¹⁶ Ωcm ist, stellt er
eine ausgezeichnete Isolierung dar.
Weiterhin ist der AlN-Film dem Zinkoxidfilm überlegen, der
durch Aufdampfen ausgebildet wird, da ein Film mit
gleichmäßiger und konstanter Qualität erhalten werden
kann. Das macht es möglich, selbst im Hochfrequenzband
die Fortpflanzungsverluste klein zu halten.
Da insbesondere der Verzögerungszeittemperaturkoeffizient
für die akustische Oberflächenwelle des AlN-Filmes negativ
ist, wenn er auf einem Stubstrat, wie beispielsweise einem
Saphirsubstrat niedergeschlagen wird, dessen Verzögerungszeitkoeffizient
wiederum positiv ist, kompensieren beide
Temperaturkoeffizienten einander, so daß die sich ergebende
Kennlinie gegenüber einer Temperaturänderung
stabil ist. Die Stabilität der akustische Oberflächenwellen
erzeugenden Vorrichtung gegenüber einer Temperaturänderung
ist der wichtigste Faktor bei einer Schmalbandsignalverarbeitungsvorrichtung,
wie beispielsweise einem Resonator,
einem Oszillator usw. Von diesem Standpunkt aus stellt jede
der oben beschriebenen Vorrichtungen eine stabile Funktion
gegenüber einer Temperaturänderung sicher. Durch dieselben
Vorrichtungen ist auch die Eignung für das Hochfrequenzband
bei niedrigen Fortpflanzungsverlusten sichergestellt.
Wie es oben beschrieben wurde, ergibt sich gemäß der Erfindung
durch die Verwendung eines elastischen Aufbaues
mit einem auf einem elastischen Substrat, dessen Verzögerungszeittemperaturkoeffizient
für die akustische Oberflächenwelle
positiv ist, niedergeschlagenen AlN-Film
eine elastische Oberflächenwellen bildende Vorrichtung,
die in ihren verschiedenen Kennwerten ausgezeichnet ist.
Durch die Erfindung wird hauptsächlich folgendes bewirkt:
- 1. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der akustischen
Oberflächenwelle ist die Wellenlänge im Hochfrequenzband
groß, was die Herstellung der kammförmigen Elektroden
erleichtert.
- 2. Aufgrund des kleinen Frequenzänderungsverhältnisses
in Abhängigkeit von der Änderung der Filmstärke ist es
leicht, Vorrichtungen herzustellen, die sich für das gewünschte
Frequenzband eignen, was zu einer guten Produktivität
und zur Verminderung der Kosten führt.
- 3. Es istmöglich, die Verzögerungszeit der akustische
Oberflächenwellen bildenden Vorrichtung nahezu gleich Null
zu halten.
- 4. Der AlN-Film mit guter Isolierung kann leicht
ausgebildet werden. Weiterhin läßt sich ein einkristalliner
epitaxialer AlN-Film leicht nach dem MO-CVD-Verfahren
ausbilden.
Die Kristallorientierungen des Substrates und des AlN-
Filmes und gleichfalls die Fortpflanzungsrichtung der
akustischen Oberflächenwelle sind nicht auf diejenigen
der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Andere Orientierungen und Richtungen können ähnliche
Wirkungen zeigen.