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Beschreibung
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Flachdächer weisen den Vorteil auf, daß sie bei gleicher oder sogar
geringerer Bauhöhe einen größeren Nutzraum ermöglichen als Bauten mit Satteldächern
oder sonstigen Schrägdächern. Sie waren jedoch bisher mit dem Nachteil behaftet,
daß sie trotz sorgfältiger Abdichtung nach einiger Zeit undicht erschienen : an
der Decke der unter dem Flachdach befindlichen Räume trat Wasser aus.
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Der Erfinder zu der vorliegenden Erfindung hat dieses Problem systematisch
untersucht und erkannt, daß es sich in den meisten Fällen ursprünglich nicht um
eigentliche Undichtheiten handelt, sondern daß diese im Laufe eines durch den hermetischen
Einschluß des Dachmaterials zwischen den Abdichtungsschichten zwangsläufig zustande
kommen. Der Durchtritt von Wasser durch die Zimmerdecke kann sogar ohne das Vorhandensein
von Rissen und sonstigen Undichtigkeiten erfolgen.
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Das zwischen der auf der Trägerplatte der Deckenkonstruktion (Holz
oder Beton) aufliegenden sogenannten Dampfsperre und der nach außen hin abdichtenden
Deckschicht mit einer Dichtungsschicht versehene (Dachpappe, Kunststoffmatten) befindliche
Zwischenmaterial, in der Regel Isolierkörper, ist von den Dichtorganen allseits
hermetisch eingeschlossen. Die unvermeidlichen Temperaturschwankungen und Temperaturdifferenzen
führen zu Kondenswasserbildung und zum Entstehen wechselnder Dampfdrücke,
die
an den Nahtstellen zerren und sogar osmotisch Wasserdampf durch die Isolierschichten
durchdrücken.
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Diese Vorgänge treten besonders bei Wohnbauten auf, an deren Dächern
die Temperaturunterschiede im Sommer (Sonnenerwärmung der Dachfläche, Kühle in den
darunter liegenden Zimmern) und im Winter (kalte Dachfläche' Zimmerwärme) extrem
hoch sein können.
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Aber auch an anderen Flachdachbauten, z.B. an Garagen/ treten insbesonders
im Sommer erhebliche Temperaturdifferenzen auf.
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Die Hausbewohner stellen fest, daß an der Decke Wasser eintritt. Der
Dachdecker findet zunächst keine undichte Stelle. Eine Neuauflage der äußeren Dichtung
bringt nur vorübergehend Abhilfe. Nach und nach kommen jedoch Risse zustande, insbesonders
an den Nahtstellen, und es bleibt nichts anderes übrig, als nochmals die äußere
Dichtung zu erneuern. Der beschriebene Prozeß wiederholt sich zwangsläufig; das
Wasser erscheint regelmäßig spätestens nach zwei bis vier Jahren wieder an der Decke.
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Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, ein Zwischenelement für
Flachdächer zu schaffen, das durch eine besondere Gestaltung das Entstehen von Dampfdrücken
zwischen Decke und äußerer Abdichtung verhindert. Diese Erfindungsaufgabe wird mit
den in den Patentansprüchen beschriebenen technischen Lösungsmitteln gelöst.
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Å u s f ü h r u n q s b e~i piel Anhand der Figuren wird in der Folge
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und erläutert. Es zeigen Figur
1 ein Zwischenelement gemäß der Erfindung, in perspektivischer Sicht, Figur 2 ein
Entlüftungsrohr für das Zwischenelement, mit Schutzhaube, in einer Seitenansicht,
Figur 3 das Entlüftungsrohr Fig. 2 etwa 500 gegen den Uhrzeigersinn um seine Längsachse
gedreht und mit abgeschnittenem Schutzhaubendeckel (Schnitt X-X der Fig. 2), in
perspektivischer Sicht, Figur 4 Teilansicht des Zwischenelements Fig. 1 mit aufgestecktem
Entlüftungsrohr und mit einem zweiten Zwischenelement zusammengesetzt,
Figur
5 den Ausschnitt "A" der Fig. 4 in einem Querschnitt durch die obere und untere
Querrille, wobei der Schnitt das Entlüftungsrohr tangiert, Figur 6 den Aufbau einer
Flachdachkonstruktion mit Balkendecke, an einem Mauerwerk angelehnt, in einem Schnitt
durch die Längsachse des Entlüftungsrohrs und Figur 7 das Flachdach einer freistehenden
Garage mit Regenablauf und umlaufender Attika, sechsunddreißig erfindungsgemäße
Zwischenelemente enthaltend. Um die Anordnung der Zwischenelemente zu demonstrieren,
sind die oberen Trägerplatten und die Dichtungsbeschichtung teilweise aufgerissen,
und wegen besserer Übersichtlichkeit sind die Längs- und Querrillen nicht eingezeichnet,
dagegen aber die Entlüftungsbohrungen.
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Die an den Figuren angebrachten Bezugsziffern zeigen an 1 das Zwischenelement
2 die Konsole am Zwischenelement 1 3 die untere Hälfte des Zwislchenelements 1 4
die obere Hälfte des Zwischenelements 1 5 Längsrillen am Zwischenelement 1 6 Querrillen
am Zwischenelement 1 7 eine Entlüftungsbohrung 8 ein Entlüftungsrohr 9 die Schutzhaube
des Entlüftungsrohrs 8 10,11 Einschnitte am Entlüftungsrohr 8 12,13 Brücken am Entlüftungsrohr
8 14 Luftbohrungen am Entlüftungsrohr 8 15 Fliegennetz vor den Luftbohrungen 14
16 einen Dachbalken der Dachkonstruktion 17 die untere Trägerplatte der Dachkonstruktion
18 die obere Trägerplatte 19 die abdichtende Deckschicht der Dachkonstruktion 20
ein anschließendes Mauerwerk 21 die Attika der Flachdachkonstruktion 22,23 die beim
Hochziehen der Deckschicht gebildeten Hohlräume 24 Polyesterspachtel 25 Hartschaumkeil
26 Abdichtung am Mauerwerk 20 27 Leiste zum Ausfüllen des Konsolenraums 28 Regenablauf
Das
Zwischenelement 1 (Fig. 1) des Ausführungsbeispiels besteht aus Polystyrolschaum
(Handelsname "Styropor"), dessen geringes Gewicht und gute Wärmeisoliereigenschaften
für den Normalfall besonders günstig erscheinen. Im Rahmen der Erfindung kann jedoch
praktisch jedes geeignete Baumaterial verwendet werden, z.B. auch Porenbeton.
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Die Größe eines Zwischenelements 1 wird vom Gewicht und Handlichkeit
bestimmt. Im Ausführungsbeispiel ist eine IJilge von 100 cm, eine Breite von 50
cm und eine Stärke von 10 cm vorgesehen.
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Am Umfang des Zwischenelements 1 ist eine rundum verlaufende Konsole
2 ausgebildet, indem die untere Hälfte 3 des Zwischenelements an dem einen Ende
und an der einen Flanke des Zwischenelements sich um die Breite der Konsole 2 gegenüber
der oberen Hälfte 4 hervorstreckt, während an dem entgegengesetzten Ende und der
entgegengesetzten Flanke die obere Hälfte 4 des Zwischenelements der unteren Hälfte
3 um die Konsolenbreite überragt. Durch diese Maßnahme können mehrere Zwischenelemente
1 nut-und-federähnlich allseitig ineinander eingreifen, vgl. Figur 4 und 5.
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An jeder Flächenseite weist das Zwischenelement 1 je sechs Längsrillen
5 und zwei Querrillen 6 auf.
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In jeder Querrille 6 ist zwischen der äußeren und der nächst äußeren
Längsrille 5 eine Entlüftungsbohrung 7 angeordnet, und zwar derart, daß die beiden
Entlüftungsbohrungen 7 sich etwa in einem Diagonal des Zwischenelements befinden.
Jede Entlüftungs-
bohrung 7 verbindet die obere Querrille 6 mit
der entsprechenden unteren Querrille.
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Die Figuren 2 und 3 zeigen ein Entlüftungsrohr 8 mit Schutzhaube 9.
An dem Entlüftungsrohr 8 sind beidseitige Einschnitte 10,11 vorgenommen, zwischen
welchen Brücken 12,13 stehen geblieben sind. Die Breite eines jeden Einschnitts
10,11 entspricht der Tiefe einer Querrille 6. Wenn also das Entlüftungsrohr 8 in
eine Entlüftungsbohrung 7 eingesteckt ist (Fig. 5), verbindet es das Rohrinnere
mit der Querrille 6 und folglich mit sämtlichen Längsrillen 5.
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Im Bereich der Schutzhaube 9 ist der Umfang des Entlüftungsrohrs 8
mit einer Anzahl Luftbohrungen 14 versehen, s. Fig. 3, auf welcher der Deckel der
Schutzhaube 9 abgeschnitten ist (Schnitt X-X der Fig. 2). Um zu verhindern., daß
Insekten von außen in das Entlüftungsrohr 8 eindringen, ist das Rohrinnere vor den
Luftbohrungen 14 mit einem Fliegennetz versehen.
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Die Anordnung eines Zwischenelements 1 in einer Flachdachkonsruktion
ist auf Fig. 6 dargestellt.
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Es handelt sich hier um ein Balkendach, das an einer Mauer anlehnt.
Auf Dachbalken 16 sind untere Trägerplatten 17 (z.B. Spanplatten) aufgelegt. Unmittelbar
auf den Trägerplatten 17 liegen die Zwischenelemente 1. Auf den Zwischenelementen
ruhen obere Trägerplatten 18, die keine tragende Leistung zu vollbringen haben,
und die deshalb wesentlich dünner sein können als die unteren Trägerplatten 17.
Auf die oberen Trägerplatten 18 erfolgt die abdichtende
Deckschicht
19, die aus Glasfasermatten mit Polyesterbeschichtung besteht und die am Entlüftungsrohr
8 sowie an dem anschließenden Mauerwerk 20 und der Attika 21 des Flachdachs unter
einem Winkel von etwa 450 hochgezogen ist. Die Hohlräume 22,23, die durch das Hochziehen
der Deckschicht 19 entstehen, werden je nach Größe mit Polyesterspachtel 24 (arn
Entlüftungsrohr 8 und Attilca 21) bzw. mit einem Hartschaumkeil 25 (am Mauerwerk
20) ausgefüllt. Die Abdichtung 26 am Mauerwerk ist handwerksüblich und wird nicht
näher beschrieben. Die Attika 21 ist ebenfalls handwerksüblich, aus Spanplatten,
Eternit o.dgl. gefertigt und mit einem Aluminium- oder Zinkprofil abgedeckt.
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Die von der Konsole 2 am Mauerwerk 20 bzw. an der Attika 21 gebildeten
umlaufenden Hohlräume werden mit Leisten 27 aus Polystyrolschaum ausgefüllt.
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Es ist aus Figur 6 ersichtlich, daß die von den Trägerplatten 17,18
verdeckten Längs- und Querrillen, die an den Endseiten und den Flanken der Zwischenelemente
1 von dem Mauerwerk 20 bzw. von der Attika 21 überdeckt sind, ein System von Entlüftungskanälen
bilden, die über Entlüftungsrohre 8 mit der Außenluft verbunden ist. Wie ein Flachdach
mit erfindungsgemäßen Zwischenelementen in der Praxis aussehen kann, zeigt Figur
7, die eine freistehende Garage darstellt. Hier sind auf einem Betondach sechsunddreißig
Zwischenelemente 1 aufgebracht. Eine untere Trägerplatte 17 ist hier nicht erforderlich,
sondern zwischen Betondach und Zwischenelement befindet sich nur eine dünne Polyurethanfolie
(nicht
gezeichnet) als Dampfsperre. An jedem Ende des Gesamtdaches
ist je ein Entlüftungsrohr 8 angeordnet.
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An dem einen Ende ist in handwerksüblicher Weise ein Regenablauf 28
angebracht. Die kein Entlüftungsrohr 8,9 tragenden Entlüftungsbohrungen 7 sind zusammen
mit den Längs- und Querrillen 5,6 vom Betondach und von der oberen Trägerplatte
18 abgedeckt.
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind auf Figur 7 die Längs- und
Querrillen 5,6 nicht eingezeichnet.
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Die sechsunddreißig Zwischenelemente 1 sind zunächst mit oberen Trägerplatten
18 und daraufhin mit der abdichtenden Deckschicht 19 verkleidet; dadurch sind nicht
nur die Längs- und Querrillen 5,6, sondern auch diejenigen Entlüftungsbohrungen
7 abgedeckt, die kein Entlüftungsrohr 8 tragen. Um die Anordnung der sechsunddreißig
Zwischenelemente 1 zu zeigen, sind auf der Figur 7 die Trägerplattenschicht 18 und
die abdichtende Deckschicht 19 im Mittelfeld aufgerissen. Der besseren Übersicht
wegen sind auf Figur 7 die Längs- und Querrillen 5,6 nicht eingezeichnet.
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Zwischen den beiden Entlüftungsrohren 8 erstreckt sich ein zusammenhängendes,
relativ engmaschiges System von Entlüftungskanälen, die aus den allseitig eingeschlossenen
Längs- und Querrillen 5,6 gebildet ist. Wegen der Verbindung mit der Außenluft herrscht
in diesem Kanalsystem ein ständiges atmosphärisches Gleichgewicht. Auch ist die
Temperatur im Kanalsystem zumindest etwa gleich der Außentemperatur.
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Der Dampfdruck, der insbesondere infolge von Temperaturunterschieden
zwischen der unteren Trägerplatte
und dem Zwischenelement entsteht,
weicht in das Kanalsystem aus, und mögliches Kondenswasser verdampft.
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Wenn gewünscht, kann das fertige Flachdach - wie üblich - mit einer
Kiesschicht bedeckt werden (nicht gezeichnet). Zum erfindungsgemäßen Vorteil des
atmosphärischen Gleichgewichts zwischen der äußeren Abdichtung und der Deckenkonstruktion
kommt bei Zwischenelementen aus Polystyrolschaum und ähnlichem Kunststoffschaum
der Vorteil eines Leichtgewichtsbaues in Verbindung mit einem hohen Grad an Wärmeisolation
hinzu.
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Ein m2 Zwischenelement mit Abdichtungsschichten wiegt rd. 8 kg, und
eine Balkendecke mit 24 mm unterer Trägerplatte, Zwischenelement und äußerer Abdichtung
wiegt rd. 26 kg (die Balken nicht mitgerechnet).