DE32836C - Regulirbare Füllfeuerung für Dampfkessel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13: Dampfkessel nebst Ausrüstung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. Februar 1885 ab.

Die auf der beiliegenden Zeichnung dargestellte regulirbare Füllfeuerung für Dampfkessel hat den Zweck, das Brennmaterial für eine längere Betriebsdauer aufschütten zu können, ohne eine Nachfüllung nöthig zu machen. Hierdurch wird der Zutritt der kalten Luft beim Aufwerfen des Brennmaterials auf ein möglichst geringes Mafs beschränkt und der Heizer entlastet. Auch ist der Rost immer vom Brennmaterial hoch bedeckt, so dafs keine kalte Luft durch den Rost eindringen kann. :

Fig. ι zeigt einen Verticalschnitt durch die Feuerung, Fig. 2 eine Vorderansicht derselben, Fig. 3 eine Ansicht und Fig. 4 einen Querschnitt der seitlichen Luftthür.

Die ganze Feuerung ist vor den Kessel gebaut. Der Feuerraum B wird unten durch den Planrost G und vorn durch den stehenden Rost F begrenzt.

, Letzterer ist um Stifte f drehbar und wird von den Luftthüren C bedeckt, die mit Regulirklappen D versehen sind. Dieselben gleiten auf den FUhrungsstiften H und können mit Hülfe der Schrauben E je nach Bedarf auf- und zugeschraubt werden. Oberhalb des stehenden Rostes C befinden sich die Feuerungsthüren A zum Einschütten des Brennmaterials , unterhalb desselben die Aschenthüren K mit Regulirklappen D\ die ebenso wie die Klappen D construirt sind. Zu beiden Seiten des Planrostes befindet sich in den Seitenwänden des Feuerraumes in derselben Höhe über dem Rost G, wie die Regulirklappen D, je ein kleiner stehender Rost -F¹ mit davorliegender Regulirklappe JD².

Der Gebrauch dieser Feuerung ist folgender: Man füllt durch die Feuerthür A den Raum B mit dem Brennmaterial, das aus Steinkohlen, Braunkohlen, einer Mischung aus beiden oder aus einer Mischung von Kohlen und Holz bestehen kann, für längere Zeit des Betriebes, zündet dasselbe an und läfst bei geöffneten Luftthüren C das Feuer anbrennen. Dann schliefst man je nach Bedarf diese Luftthüren und regulirt den Luftzutritt durch die Klappen D D¹ und JD², die man durch die mit Handgriff versehenen Schrauben E mehr oder weniger bis zum Luftabschlufs verschliefsen kann. Die Roste F und F¹ haben den Zweck, das Brennmaterial zusammenzuhalten, wenn man die Luftthüren C öffnet. Der Rost F ist aufserdem zum Aufklappen eingerichtet, damit man die Feuerung und den Planrost G reinigen kann, auch kann man mit Hülfe desselben das Feuer aufstören.

In gleicher Weise wird der Luftzutritt durch die seitlichen Roste F¹ und die Klappen £)² regulirt.

Durch den regulirbaren Luftzutritt von unten und von drei Seiten erreicht man sehr heifse Heizgase, die man wiederum durch Absperrung des Luftzutrittes lange zurückhalten kann und dadurch zwingt, langsam in den Zugkanälen des Kessels hinzustreichen und möglichst viel Wärme an diesen abzugeben. Bei alledem bleibt der Zug zum Schornstein ungehemmt, so dafs kein Qualm und Rauch aus der Feue-

rung in die Kesselstube tritt, wie solches durch Herunterlassen des gewöhnlichen Schiebers vor dem Schornstein geschehen kann.

Claims (1)

1. Pa tent-Anspruch:

   Eine regulirbare Füllfeuerung für Dampfkessel, in welcher durch hohe Aufschüttung des Brennmaterials für eine längere Zeit der directe Zutritt kalter Luft in den Feuerraum möglichst vermieden wird, charakterisirt durch die in Höhe des Planrostes G auf drei Seiten angebrachten . stehenden Roste F F¹ F¹, von denen der vordere Rost F durch eine mit Regulirklappen D versehene Luftthür C, die beiden seitlichen Roste F^y F¹ durch Regulirklappen D² verschlossen werden können.

   Hierzu ι Blatt .Zeichnungen.