DE32820C - Bremsscheiben an Wellen mit Längsdruck - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE ΑΠ: Maschinenelemente.

REINHOLD LÜDERS in BERLIN. Bremsscheiben an Wellen mit Längsdruck.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. December 1884 ab.

Zur beliebigen Ein- und Ausschaltung von Widerständen in Wellen, welche einen Druck in der Richtung der Achse erfahren, ist folgende Einrichtung getroffen. Auf der Welle α sitzt, leicht verschiebbar in Richtung der Achse, aber durch eine eingelassene Feder gezwungen, an deren Drehung theilzunehmen, eine beliebige Anzahl beliebig grofser Scheiben b¹ b² b³. . . bⁿ und zwischen je zweien dieser Scheiben conäxial zur Welle liegen lose einzeln die Scheiben /¹Z² · · -/"^¹- ^Die Scheibe b\ welche auch auf der Welle α fest sein kann, empfängt deren vollen Achsendruck und überträgt ihn auf die Scheibe/¹, diese wieder auf £>² u. s. f. bis bⁿ, welche ihn in bekannter Weise auf das feste Lager zu übertragen bestimmt ist. Hält man durch irgend ein bekanntes Brems- oder Sperrwerk eine beliebige Scheibe / fest, während sich die Welle α mit allen übrigen Theilen dreht, so erzeugen die beiden Flächen der gehaltenen Scheibe mit denen der benachbarten Scheiben b zwei Reibungsmomente, jedes ein Product aus dem jeweiligen Achsendruck in eine mittlere Entfernung der gleitenden Flächen von der Drehachse. Durch Festhalten oder Loslassen einer beliebigen Anzahl von Scheiben / werden in beliebiger Weise die Reibungsmomente, und zwar stets in gerader Anzahl vermehrt oder vermindert.

Der feste Punkt o¹ der Zeichnung trägt eine Backenbremse^ mit dem Bremsbande c, ferner o² das Excenter e und o³ den Sperrhebel s. Durch Verkürzung oder Verlängerung des Bremsbandes c wird dieses sowie die Backenbremse d gegen den Umfang von ■/""' geprefst oder von demselben entfernt und dadurch die Scheibe/"""¹ festgehalten oder freigelassen. Dasselbe geschieht mit /³ durch Anpressen oder Abheben des Excenters e, sowie mit /² durch Ein- oder Auslegen des Sperrhebels s, für den sich am Umfang von /² ein geeigneter Ansatz befinden mufs. Jeder dieser drei Mechanismen sowie andere mehr sind geeignet, das Festhalten und Loslassen einer beliebigen Anzahl von Scheiben / zu ermöglichen. Auf die Umfangsgestaltung. der Scheiben / sowie auf die Vorrichtung zu deren Festhaltung erstreckt sich der Patent-Anspruch nicht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Anordnung von Bremsscheiben /*/² bis fⁿ~^l an einer Stützwelle α zwecks Ein- und Ausschaltung von Widerständen für die Drehbewegung der Welle, bei welcher Anordnung die mit der Welle α nicht fest verbundenen Bremsscheiben / zwischen Kammscheiben b¹ 6² . . . bⁿ gleichmäfsig vertheilt sind, welche, nur in der Längsrichtung der Welle a verschiebbar, an der Drehung der letzteren theilnehmen, so dafs der volle Achsendruck nach dem feststehenden Lager sich durch sämmtliche Brems- und Kammscheiben fortpflanzt, wobei die letzte Kammscheibe bⁿ als Spurzapfen auf der Lagerpfanne ruht und jede der Bremsscheiben/durch aufsen angebrachte Bremsoder Sperrmittel an der Mitbewegung mit der Welle α gehindert werden kann, das Ganze noch besonders gekennzeichnet dadurch, dafs die Anzahl der ein- und ausschaltbaren Reibungsmomente stets zwei oder ein Vielfaches von zwei beträgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.