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Vorrichtung zur raschen mechanischen Ermittlung harmonisch wirkender
Farbenzusammenstellungen (Farbenkompaß). Dem Gegenstand des Patents 324425 liegt
der Gedanke zugrunde, an einer auf irgendeiner Farbentheorie aufgebauten Farbenskala
ein zyklisches System von Zeigermarken vorbeizubewegen, um durch die Einstellung
einer der Marken auf irgendeine Ausgangsfarbe aus den Stellungen der übrigen Marken
Stufenreihen von Farben entnehmen zu können, die mit der Ausgangsfarbe im Zwei-
öder Mehrklang harmonieren. Dabei betrifft das Patent 324425 insonderheit die kreisförmige
Anordnung sowohl der Farbenskala als auch der Zeigermarken, bei konzentrischer gegenseitiger
Beweglichkeit.
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Die vorliegende Erfindung betrifft die Ausführung des gleichen Gedankens,
jedoch nicht auf der Grundlage einer in sich geschlossenen, sondern einer geradlinigen
Nebeneinanderreihung der Farbtöne, also z. B. etwa in der Art der Zahlenanordnung
eines Maßstabes, bei beliebiger Unterteilung in Tonstufen. Nur die Zeigerskala kann
dabei noch in sich geschlossen sein; z. B. in Form eines endlosen Bandes, oder sie
kann ebenfalls stabförmig mit Anfang und Ende sein. Damit jedoch auch hierbei jeweils
eine einzige Einstellung zur Ermittlung harmonischer Farbenzusammenstellungen genügt,
besteht im letzteren Fall die Zeigerskala aus zwei aneinanderstoßenden, -indentischen
Hälften, je von der Gesamtlänge der Farbtonskala, und ist jede Hälfte eingeteilt
in der Längsrichtung für jede mit der Einrichtung feststellbare Harmonieart in so
viele gleiche Teile, wie die Anzahl der Töne der betreffenden Harmonieart beträgt.
Je nach dem mechanischen Aufbau der Vorrichtung sind diese Zeigerhälften zusammengeschlossen
zu einem endlosen Band oder aneinandergefügt zu einem stabförmigen Schieber von
doppelter Länge der Farbtonskala oder endlich getrennt in zwei untereinander angeordnete
verschiebbare Stäbe.
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In Fig. i der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
mit endlosem Zeigerband und in Fig. 2 mit geradem, stabförmigem Zeigerschieber von
doppelter Länge der Farbtonskala dargestellt. Die Farben sind in 24 Tönen auf einer
stabförmigen Tafel a von links nach rechts nebeneinander gereiht und jeder Ton in
zehn übereinanderliegende Stufen -unterteilt. Diese willkürlichen und je nach dem
Zweck der Einrichtung veränderlichen Unterteilungen sind für beide Ausführungsbeispiele
gleichartig dargestellt. Unterhalb dieser Farbenskala a ist bei dem Beispiel der
Fig. i ein endloses Band b angeordnet, doppelt so lang wie die Farbenskala a. Es
ist um die Kanten des nach unten verlängerten Farbenskalenkörpers a geschlungen
und auf ihm mit Hilfe des Knopfes c verschiebbar.- - Das der Länge der Farbenskala
entsprechende
Zeigerband b ist in der eben beschriebenen Weise eingeteilt. Mit der dargestellten
Einrichtung können Zwei-, Drei-, Vier-, Sechs-, Acht- und Zwölfklänge aufgesucht
werden. Dementsprechend ist das Zeigerband b über die Länge der Farbenskala halbiert,
gedrittelt usw., und die entsprechenden Teilstriche sind mit den bezüglichen Ziffern
2, 2: 3. 3# 3 # -h -1, =h 4 usw. bezeichnet. Von oben nach upten ist die Bandbreite
in so viele Streifen unterteilt, als Harmoniearten mit der Einrichtung festgestellt
«-erden können. Diese letztere LTnterteilung erleichtert die Übersicht und Handhabung
der Einrichtung, ist aber für die Zusammenstellung der gesuchten Harmonien nicht
wirkungswichtig. Eine gleichwertige Übersichtlichkeit könnte auch durch Verschiedenartigkeit
der Marken-oder Zeigerform bzw. Farbe für jede einzelne Harmonieart erzielt werden.
Die nicht sichtbare zweite Hälfte des Zeigerbandes b ist genau so eingeteilt Lind
gekennzeichnet, wie die dargestellte. Soll nun z. B. zu einer Farbe der Farbtonsäule
d der Fig. i ein Zweiklang gesucht werden, so wird irgendeine auf dem Zeigerband
b sichtbare Zeigermarke 2 auf die Farbtonsäule d geschoben, wie das in Fig. i dargestellt
ist. Sämtliche Farben der über der zweiten sichtbaren Zweiermarke stehenden Farbtonsäule
e harmonieren dann im Zweiklang mit der Ausgangsfarbe. Ist ein Dreiklang zu irgendeiner
Farbe dieser Tonsäule gesucht, so wird eine Dreiermarke unter sie gestellt, und
alle Farben jener Säulen über den übrigen sichtbaren Dreiermarken des Zeigerbandes,
also der Säulen f und ä stehen dann im Dreiklang mit der Ausgangsfarbe der Säule
d. Auf diese Weise können zu jeder Farbe der Farbenskala andere im Zwei- oder Mehrklang
mit ihr harmonierende Farben festgestellt werden. Bei Verschiebungen des Zeigerbandes
b kommen infolge der Identität der beiden Bandhälften an dem einen Ende diejenigen
Zeigermarken zum Vorschein, die an dem anderen verschwinden. Es sind demgemäß bei
Jeder Stellung des Zeigerbandes für die sämtlichen möglichen Harmonien auch die
notwendig gen Zeigermarken vollzählig sichtbar.
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Um die Einrichtung nach Fig. i mechanisch etwas vollkommener zu gestalten,
könnten die Kanten des Skalenkörpers, über die das Zeigerband b gleitet, mit Rollen
li und i, ausgestattet sein.
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Bei der Ausführungsform der Fig.2 ist der die Farbenskala tragende
Körper a gerade so eingeteilt wie nach Fig. i. Die Zeigereinrichtung ist jedoch
als stabförmiger Schieber k ausgeführt, für den in dem Skalenkörper a eine Art Schlittenführung,
ähnlich wie bei Rechenschiebern, vorgesehen ist. Der Schieber h ist doppelt so lang
wie die Farbenskala und trägt zwei nebeneinanderliegende, identische Skalen, die
gerade so eingeteilt sind wie die Bandhälften nach Fig. i. Die Gebrauchsweise ist
sinngemäß die gleiche, wie die der Einrichtung nach Fig. i. Soll z. B. zu irgendeiner
Farbe aus der Tonsäule 1 ein Zwei-, Drei- oder Vierklang ausgesucht werden, so wird
unter diese Säule die entsprechende Marke des Schiebers k geschoben und über den
gleichlautenden Marken des Schiebers werden der Farbenskala a diejenigen Tonsäulen
entnommen, deren Farben zur Ausgangsfarbe im gesuchten Mehrklang stehen. So steht
zur Säule 1 die Sätile an im Zweiklang; die Säulen n und o stehen zu ihr im Dreiklang
und die Säulen p, q und in im Vierklang usw.
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Um die Einrichtung nach Fig. 2 handlicher zu machen, könnte der lange
Zeigerschieber k zusammensetzbar oder zusammenklappbar hergestellt werden, indem
er z. B. um die Halbierungslinie x-x umlegbar ausgeführt wird; oder seine beiden
Hälften könnten unter einander, getrennt verschiebbar angebracht sein. . Die Einrichtungen
könnten auch in umgekehrter Weise wie dargestellt und geschildert ausgeführt werden,
so daß also die Farbenskalen gegenüber den Zeigersystemen verschiebbar wären und
in doppelter Länge aus zwei identischen Hälften beständen. Auch eine gebogene, sektorenförmige
Ausführungsform wäre statt der geradlinigen nach Fig. 2 denkbar. Ferner könnte ein
Zeigerband oder ein Zeigerschieber -aus durchsichtigem Stoff unmittelbar auf den
Farben liegen und verschiebbar sein.
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Bei allen Ausführungsformen können statt der tatsächlichen Farben
Bezugszeichen oder Ziffern in den Feldern angebracht sein, die auf eine gesonderte
Farbentafel verwaisen. Die Art und Form der Marken auf der Zeigerskala, sowie ihre
Zahl entsprechend den Arten der mit der Vorrichtung auffindbaren Harmonien berührt
nicht das Wesen der Erfindung.