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DE326930C - Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumnitrat aus Stickoxydgasen und Ammoniak - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumnitrat aus Stickoxydgasen und Ammoniak

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Publication number
DE326930C
DE326930C DE1919326930D DE326930DD DE326930C DE 326930 C DE326930 C DE 326930C DE 1919326930 D DE1919326930 D DE 1919326930D DE 326930D D DE326930D D DE 326930DD DE 326930 C DE326930 C DE 326930C
Authority
DE
Germany
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ammonia
nitrogen
ammonium nitrate
oxygen
gases
Prior art date
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Expired
Application number
DE1919326930D
Other languages
English (en)
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Individual
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Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE326930C publication Critical patent/DE326930C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/18Nitrates of ammonium
    • C01C1/185Preparation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Ammo»iumnitrat aus Stickoxydgasen und Ammoniak. Die Erfindung batrifft die Gewinnung von festem Ammoniumnitrat. Die üblichen Verfahren zur Herstellung, von Ammoniumnitrat bestehen in der Neutralisation. von Salpetersäure durch Ammoniak im gasförmigen oder flüssigen Zustande oder in der wechselseitigen Umsetzung von metallischen Nitraten, wie Natriumnitrat und Calciumnitrat, mit. Ammoniaksalzen, wie Ammoniumsulfat oder Ammoniumcarbonat.
  • Bei dem allgemein üblichen Verfahren der Oxydation von Ammoniak werden die bei der Oxydation erhaltenen Oxyde von Stickstoff, nämlich Stickoxyd (NO), salpetrige Säure (N203) und . Stickstoffdioxyd (N0,) in Absorptionstürmen mit Wasser in Gegenwart eines Überschusses von Sauerstoff oder Luft zusammengebracht, wobei man verdünnte Salpetersäure erhält. Die aus diesen Türmen erhaltene Säure enthält nur 3o bis 50 Prozent Salpetersäure und selten mehr. Durch Neutralisierung dieser Säure mit Ammoniak, erzielt man eine verdünnte Lösung von Ammoniumnitrat, aus. welcher zur Gewinnung des festen Salzes eire erhebliche Menge Wasser verdampft werden muß; bei dieser Verdampfung entstehen Verluste an Ammoniumnitrat. Die Türme, in welchen die Absorption der Stickstoffoxyde durch Wasser bewirkt wird, müssen sehr groß sein und sind daher sehr kostspielig: _ -Es -wurde nun gefunden, daß man festes -Ammoniumnitrat von einem befriedigenden Reinheitsgrade unmittelbar dadurch erhalten kann, daß man Stickstoffoxyde, Sauerstoff, Nasser und Ammoniak in geeigneten Verhältnissen zusammenbringt. Die Gewinnung von Ammoniumnitrat gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt ganz allgemein die gegenseitige Einwirkung von Stickstoffoxyden, Sauerstoff, Wasser und gasförmigem Ammoniak unter solchen Bedingungen, daß die Menge von Sauerstoff im Reaktionsgemisch im Überschuß zu der theoretischen Menge ist, um die gesamten. Stickstoffoxyde in Stickstoffdioxyd umzuwandeln und die Menge Von Ammoniak nicht genügend ist, um mit den ganzen Stickstoffoxyden zu reagieren. Weiter soll die Menge Wasser nicht im Überschuß vorhanden sein, und sie ist zweckmäßig gleich derjenigen, welche hinreicht, die ganze Menge des zugesetzten Ammoniaks unter gleichzeitiger Mitwirkung der Stickstoffoxyde und Sauerstoff in Ammoniumnitrat umzuwandeln.
  • Wenn die Gase etwa ro Volumprozent von Stickstoffoxyden enthalten, wie sie beispielsweise durch - Oxydation von Ammoniak entstehen, so kann eine Menge Sauerstoff hinzugefügt werden, die etwa 3 bis 4 mal der theoretischen Menge äquivalent ist, die erforderlich ist, um alle Stickstoffoxyde in Stickstoffdioxyd umzuwandeln. Die Menge des überschüssigen Sauerstoffs hängt von der Konzentration der Stickstoffoxyde ab, und zwar, je niedriger der Gehalt an Stickstoffoxyden ist; um so größer soll die Menge Sauerstoff im Überschuß sein. Der Sauerstoff kann in Gestalt vo'h gasförmigem Sauerstoff, Luft oder mit Sauerstoff angereicherter Luft hinzugeführt werden.
  • Dem Gemisch von Stickstoffoxyden und Sauerstoff muß man hinreichend Zeit lassen, damit die Reaktion, welche durch die Gleichung 2 N0+ 02 = 2N02 erläutert ist, vollständig erfolgt, wie dies beispielsweise dadurch geschehen kann,odaß man die Gase durch einen leeren Turm oder eine-Kammer von genügender Größe hinzutreten läßt.
  • Das für die Reaktion notwendige Wasser wird in fein verteiltem Zustande, -beispielsweise als Dampf,. eingeführt oder auch in Gestalt eines Nebels oder in sonstiger fein zerstäubter Form oder in Gestalt von Wasserdampf. Wie oben angegeben, ist die Menge des Wassers in dem Reaktionsgemisch nicht im Überschuß und zweckmäßig gleich derjenigen, welche hinreicht, das ganze Ammoniak in Ammoniumnitrat überzuführen gemäß folgender Gleichung 4 NHs+ 2 H20-1- 4 N02-1- 02 = '4 (NHQN03). Gibt man Ammoniak portionsweise hinzu und wird das erzeugte Ammoniumnitrat in j eder Stufe entfernt, so muß die notwendige Menge Flüssigkeit vor oder gleichzeitig mit der Einführung einer frischen Menge Ammoniak in das zurückbleibende Gas hinzugefügt werden, Die stickstoffoxydhaltigen Gase können schon eine gewisse Menge Wasser enthalten. Wenn diese größer ist, als erforderlich, um die gewünschten Resultate zu erzielen, so wird Wasser dem Gase entzogen, indem man es beispielsweise abkühlt, während, wenn die Menge Wasser zu gering ist, man solches zusetzt. Wenn man beispielsweise Gase benutzt, die durch Oxydation von Ammoniak erhalten wurden und etwa - io Volumprozent Stickstoffoxyde enthalten, so enthalten diese so hergestellten Gase zu viel Feuchtigkeit für die Zwecke. dei vorliegenden Erfindung, wie aus der folgenden Gleichung ersichtlich ist 4NHs+502 = 4N0+6H20. Solche Gase werden daher zum Zwecke der Entfernung eines Teils des Wassers behandelt. Die Verminderung des Wassergehalts kann zweckmäßig durch Kühlen der Gase- auf. etwa 2o° C oder darunter bewirkt werden, oder auf jede andere geeignete Weise; bis der Wasserphalt auf den gewünschten Gradheruntergegangen ist. Bei chemischen Prozessen, beispielsweise bei der Herstellung von Salpetersäure entstehende Stickoxydgase können nach dem gleichen Verfahren behandelt werden.
  • Das für die Herstellung von Ammoniumnitrat benutzte Ammoniakgas. wird zweckmäßig mit Sauerstoff erhitzt, welcher in ähnlicher Weise dem Ammoniak in Gestalt von gasförmigem Sauerstoff, Luft oder mit Sauerstoff angereicherter Luft hinzugefügt werden kann. Hierzu kann man Luft verwenden, die etwa 12 Volumprozent Ammoniak beigemischt enthält.
  • Die Menge des mit den Stickstoffoxyde enthaltenden Gasen zusammengebrachten Ammoniaks soll nicht genügen, mit den ganzen vorhandenen Mengen Stickstoffoxyden zu reagieren, so daß also immer Stickstoffoxyde und Luft zugegen sind.
  • Es ist vorteilhaft, nur etwa i/3 der theoretisch notwendigen Menge Ammoniak hinzuzufügen, die für die Einwirkung auf die Stickstoffoxyde notwendig ist, wenn die durch die Oxydation von Ammoniak erhaltenen Gase, die etwa iö Prozent' Stickstoffoxyde enthalten, vor der Zufuhr der notwendigen Luft -benutzt werden sollen. Zweckmäßig wird das Gemisch von Ammoniak und Luft oder Sauerstoff in die Mitte der Kammer eingeführt, in welcher die Vermischung mit den Oxyden von Stickstoff stattfindet, und das Gemisch von Ammoniak und Luft oder Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherter Luft wird mit großer Geschwindigkeit eingeführt. Kurz und gut, man trägt Vorsorge, daß das Ammoniak stets mit einem Überschuß von Stickstoffoxyden zusammenkommt. Weiterhin muß das Vermischen in genügend großen Räumen stattfinden. Beispielsweise muß genügend Raum vorhanden sein, damit das Gas in demselben 2 Minuten verbleiben kann: Zur Ausführung der Erfindung benutzt man einen Apparat, in welchen die Feuchtigkeit enthaltenden Stickstoffoxyde, beispielsweise von der Oxydation von Ammoniak herrührend, durch einen Kühler geleitet werden, der aus einer Schlange von säurefestem Material bestehen kann, der durch Wasser oder eine besondere Kühleinrichtung die notwendige Temperatur erteilt wird. Das Kondensat wird durch ein Ventil entfernt und die nun die erforderliche Menge Feuchtigkeit enthaltenden Gase strömen . zu einer Oxydationskammer oder einem Turm. Bevor dies geschieht, läßt man Luft oder Sauerstoff hinzutreten. Das voll oxydierte Gas, welches den, Turm verläßt, wird, wenn notwendig, wiederum gekühlt und strömt zu einer ersten Reaktionskammer weiter, wobei geeignete Prellplatten vor dem Eintritt und dem Austritt der Gase vorhanden sind, um diese in der Kammer gut durchzumischen. In eine geeigneten Teil der Kammer, beispielsweise in die Mitte, wird das Gemisch von Luft und Ammoniak in den vorgesehenen Mengenverhältnissen hinzutreten gelassen.
  • In der ersten Reaktionskammer setzt sich 'festes Ammoniumnitrat ab und kann auf geeignete Weise entfernt werden. Die festen Bestandteile, welche vom Gärstrom mitgeführt werden, können in einer mit Prellplatten versehenen Kammer gesammelt werden. Die unverbrauchten Stickstoffoxyde treten alsdann in eine zweite Reaktionskammer über, wo sie mit einer zweiten Menge Ammoniak behandelt werden, und es wird in derselben Weise, wie oben beschrieben, wiederum festes Ammoniumnitrat abgeschieden. Dasselbe wiederholt sich in den nachfolgenden Kammern, bis die Menge von zurückbleibenden Stickstoffoxyden zu gering ist, um für eine weitere Behandlung geeignet zu sein. Das Gas wird dann entweder. verworfen oder -mit frischen Mengen von Stickstoffoxyden angereichert und o alsdann nach ,Zusatz der geeigneten Menge Feuchtigkeit -wieder iun in der früher bezeichneten Weise verarbeitet.
  • Um für die Oxydation der Gase genügend Zeit zu lassen, welche sich immer mehr verdünnen, wie die Reaktionen in den darauffolgenden Kammern stattfinden, kann man die Größe dieser Kammern entsprechend einrichten, damit in jeder genügend Zeit für die Wiederoxydation vorhanden ist. Man kann auch zwischen je zwei Reaktionskammern eine leere Kammer oder einen leeren Turm, welcher in ähnlicher Weise als Oxydationsraum dient, einschalten, in welchem die Gase genügende Zeit verbleiben müssen, bis sie hinreichend oxydiert sind. Die .Größen dieser Kammern und der Oxydationsräume können von der bekannten Oxydationsgeschwindigkeit des Stickoxyds (NO) in verdünntem Zustande zu Stickstoffdioxyd (N OZ) abgeleitet werden, wie dies in den Versuchen von Lunge und Berl, Zeitschrift für angewandte Chemie, Band 2o, S. 1716 und 19o7 angegeben 'ist.
  • Unter diesen Bedingungen erhält man Ammoniumnitrat in Gestalt eines feinen, reinen und trockenen Pulvers, welches sich in den mit Prellplatten versehenen Kammern absetzt und auf irgendeine Weise gesammelt werden kann, und die letzten Spuren können durch Filtration, durch Drahtschirme oder metallische Gewebe, die durch Stickstoffoxyde nicht angegriffen werden, oder auf andere Weise, etwa durch elektrische Niederschlagung, entfernt werden. Dieses Pulver, welches im Augenblick seiner Niederschlagung sehr voluminös ist, wird nach mehrstündigem Stehen kompakter. Wenn die Bildung des Ammoniumnitrats in Gegenwart von festem Ammoniumnitrat stattfindet, so scheidet sich auch das Nitrat aus den Gasen in fester Form aus. Die .unverbrauchten Stickstoffoxyde in den abströmenden Gasen können von neuem in der angegebenen Weise, entweder direkt oder nach Anreicherung mit frischen Stickstoffoxyden, verarbeitet oder auf andere Weise nutzbar gemacht werden.
  • Wenn man so arbeitet, erhält man festes Ammoniumnitrat frei vom Nitrit, und die Verluste sind geringer als .diejenigen, welche den bisherigen Verfahren zur Herstellung von Ammoniumnitrat anhaften. Die in den Säureabsorptionstürmen bei der Neutralisation von verdünnter Salpetersäure und bei der Verdampfung einer Lösung von Natriumnitrat vorkommenden Verluste werden hierdurch vermieden, ebenso vermeidet man die Verluste, die von unvollständiger Zersetzung, von Filtration und Verdampfung herrühren.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumnitrat aus Stickoxydgasen und Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Oxydation der Stickoxyde erforderliche Sauerstoff als solcher oder in Form von Luft in einem die theoretische Menge überschreitenden Überschuß, zweckmäßig 3 bis 4mal soviel, Ammoniak und Wasser jedoch nicht im Übesschuß, und zwar ersteres unterhalb der theoretisch aus den vorhandenen Stickoxyden zu berechnenden Menge, zweckmäßig 1/3 derselben, verwendet werden.
  2. 2. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch- gekennzeichnet, daß man erst die Oxydation der Stickoxyde mit Sauerstoff durchführt, bevor man sie mit Ammoniak zusammenbringt.
  3. 3. Ausführung des Verfahrens nach An= spruch x und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniak enthaltende Gas mit großer Geschwindigkeit etwa in den Mittelpunkt der Kammer eingeführt wird; in welcher die Mischung mit den Stickstoffoxyden stattfindet.
  4. 4. Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die nach einer Operation entweichenden noch stickoxydhaltigen Gase mit einer weiteren Menge Wasser, Sauerstoff und Ammoniak in der angegebenen Weise behandelt werden.
DE1919326930D 1918-03-04 1919-10-10 Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumnitrat aus Stickoxydgasen und Ammoniak Expired DE326930C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB379218A GB136190A (en) 1918-03-04 1918-03-04 Improvements in and relating to the Production of Ammonium Nitrate.

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE326930C true DE326930C (de) 1920-10-02

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Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1919326930D Expired DE326930C (de) 1918-03-04 1919-10-10 Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumnitrat aus Stickoxydgasen und Ammoniak

Country Status (4)

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DE (1) DE326930C (de)
FR (1) FR500149A (de)
GB (1) GB136190A (de)
NL (1) NL6410C (de)

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FR500149A (fr) 1920-03-03
NL6410C (de)
GB136190A (en) 1919-12-18

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