DE3236393C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3236393C2 DE3236393C2 DE19823236393 DE3236393A DE3236393C2 DE 3236393 C2 DE3236393 C2 DE 3236393C2 DE 19823236393 DE19823236393 DE 19823236393 DE 3236393 A DE3236393 A DE 3236393A DE 3236393 C2 DE3236393 C2 DE 3236393C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- piston
- pressure
- master cylinder
- brake
- tandem master
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D11/00—Steering non-deflectable wheels; Steering endless tracks or the like
- B62D11/02—Steering non-deflectable wheels; Steering endless tracks or the like by differentially driving ground-engaging elements on opposite vehicle sides
- B62D11/06—Steering non-deflectable wheels; Steering endless tracks or the like by differentially driving ground-engaging elements on opposite vehicle sides by means of a single main power source
- B62D11/08—Steering non-deflectable wheels; Steering endless tracks or the like by differentially driving ground-engaging elements on opposite vehicle sides by means of a single main power source using brakes or clutches as main steering-effecting means
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T11/00—Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator without power assistance or drive or where such assistance or drive is irrelevant
- B60T11/10—Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator without power assistance or drive or where such assistance or drive is irrelevant transmitting by fluid means, e.g. hydraulic
- B60T11/16—Master control, e.g. master cylinders
- B60T11/20—Tandem, side-by-side, or other multiple master cylinder units
- B60T11/21—Tandem, side-by-side, or other multiple master cylinder units with two pedals operating on respective circuits, pressures therein being equalised when both pedals are operated together, e.g. for steering
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Transportation (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Transmission Of Braking Force In Braking Systems (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Brems- und
Lenkbremsanlage für Kraftfahrzeuge, bei der zur
Bremsdruckerzeugung zwei getrennt oder gemeinsam betätigbare
Tandemhauptzylinder eingesetzt sind, bei der erste Druckräume
der Tandemhauptzylinder jeweils eine Radbremse an einer
lenkbremsbaren Fahrzeugachse versorgen und bei der zweite
Druckräume der Tandemhauptzylinder hydraulisch miteinander
verbunden sind.
Eine hydraulische Bremsanlage mit den vorstehenden Merkmalen,
die sowohl für einen normalen Bremsbetrieb, in dem sämtliche
am Fahrzeug befindliche Radbremsen gebremst werden, als auch
für Lenkbremsbetrieb, in dem ausschließlich eine Radbremse
der angetriebenen Fahrzeugachse gebremst wird, geeignet ist,
ist in der nicht vorveröffentlichten DE-32 02 572 A1 beschrieben. Die
Bremsanlage des älteren Vorschlags weist zwei
Tandemhauptzylinder auf, bei denen jeweils ein
pedalbetätigbarer Hauptzylinderkolben und ein sogenannter
Schwimmkolben vorhanden ist, wobei der Schwimmkolben in der
Bremslösestellung an einem pedalnahen Gehäuseanschlag
gehalten und hydraulisch betätigbar ist. Zwischen den
Hauptzylinderkolben und den Schwimmkolben werden somit erste
Druckräume gebildet, die miteinander hydraulisch verbunden
sind und eine gemeinsame Verbindung zu Radbremsen einer
Fahrzeugachse haben, bei der kein Lenkbremsbetrieb vorgesehen
ist. Die Schwimmkolben begrenzen jeweils zweite Druckräume
der Tandemhauptzylinder, wobei jeder Druckraum eine
Verbindung zu einer Radbremse einer Fahrzeugachse hat, bei
der eine Lenkbremsung vorgenommen werden soll. Bei normalem
Bremsbetrieb, bei dem sämtliche Radbremsen des
Kraftfahrzeuges an der Abbremsung beteiligt sein sollen, sind
die Bremspedale beider Hauptzylinder mechanisch miteinander
gekoppelt. Greift an den Pedalen eine Betätigungskraft an, so
werden zunächst die in mechanischem Kontakt mit den Pedalen
stehenden Hauptzylinderkolben in Betätigungsrichtung
verschoben, wodurch am Hauptzylinderkolben angeordnete
Dichtmanschetten eine Verbindung zum Rücklauf herstellende
Schnüffellocher überfahren und anschließend dafür sorgen, daß
hydraulische Drücke in den ersten Druckräumen der
Tandemhauptzylinder erzeugt werden. Aufgrund der
hydraulischen Verbindung der ersten Druckräume der
Tandemhauptzylinder sind die Drücke in den ersten
Arbeitskammern gleich. Es erfolgt also zunächst eine
Druckbeaufschlagung der Radbremsen an jeder jeweiligen
Fahrzeugachse, an der kein Lenkbremsbetrieb vorgesehen ist.
Der in den ersten Druckräumen der Tandemhauptzylinder
eingestellte Druck wirkt auch auf die Schwimmkolben,
verschiebt die Schwimmkolben bis zum Überfahren weiterer
Schnüffellöcher und sorgt bei weiterer Verschiebung der
Schwimmkolben für einen Druckanstieg in den zweiten
Druckräumen der Tandemhauptzylinder, so daß auch die
Fahrzeugbremsen an der lenkbremsbaren Achse druckbeaufschlagt
werden. Infolge des Druckausgleichs in den ersten Druckräumen
sind auch die Drücke in den Radbremsen der lenkbremsbaren
Achse gleich, so daß sich insgesamt eine gleiche Bremswirkung
ergibt.
Soll eine Lenkbremsung durchgeführt werden, so werden die
beiden Bremspedale mechanisch entkuppelt. Der Fahrzeugführer
hat bei einer Kurvenfahrt mit Lenkbremsunterstützung
daraufhin stets nur das Bremspedal zu bedienen, das der
angestrebten Kurvenrichtung zugeordnet ist. Wenn nur einer
der beiden Tandemhauptzylinder betätigt wird, so verschiebt
sich der Hauptzylinderkolben in Betätigungsrichtung,
verschließt wiederum mit seiner Dichtmanschette das zum
Rücklauf führende Schnüffelloch und verdrängt anschließend
das im ersten Druckraum des betätigten Tandemhauptzylinders
eingeschlossene Volumen über den ersten Druckraum des anderen
Tandemhauptzylinders zum drucklosen Rücklauf, bis der
Hauptzylinderkolben mechanisch am Schwimmkolben anschlägt.
Bei Erhöhung der Betätigungskraft wird der Schwimmkolben über
den Hauptzylinderkolben mechanisch in Betätigungsrichtung
verschoben, so daß nach Überfahren der dem Schwimmkolben
zugeordneten Schnüffelbohrung ein Druckanstieg im zweiten
Druckraum des Tandemhauptzylinders erfolgt, der sich zu einer
Radbremse an der lenkbremsbaren Achse des Fahrzeuges
fortpflanzt. Alle anderen Fahrzeugbremsen sind bei diesem
Betrieb drucklos und daher an der Abbremsung nicht beteiligt,
da die Radbremsen an der nicht lenkbremsbaren Fahrzeugachse
über das Schnüffelloch des ersten Druckraumes des nicht
betätigten Tandemhauptzylinders eine Verbindung zum
drucklosen Rücklauf haben und andererseits der Schwimmkolben
des unbetätigten Tandemhauptzylinders an seinem pedalnahen
Gehäuseanschlag bleibt, so daß die unbetätigte Bremse an der
lenkbremsbaren Achse über das
Schnüffelloch des zweiten Druckraums des zweiten
Tandemhauptzylinders druckentlastet ist. Beim
Bremslösevorgang kehren sich die geschilderten Abläufe um,
bis der Bremslösezustand wiederhergestellt ist.
Eine gattungsgemäße Brems- und Lenkbremsanlage ist ebenfalls
aus der vorveröffentlichten EP 00 57 640 A2 bekannt. Bei dieser Anlage sind
jedoch die lenkbremsbaren Räder an die ersten
(Hauptzylinder-) Druckräume angeschlossen und die zweiten
(Schwimmkolben-) Druckräume sind hydraulisch verbunden. Im
Fall einer Lenkbremsung kann im ersten Druckraum jedoch erst
Druck aufgebaut werden, wenn der Schwimmkolben am Boden
anschlägt.
Bei den beschriebenen Bremsanlagen entsteht
bei einer Lenkbremsung ein Verlustweg am
Bremspedal, der zuerst überwunden werden muß, bevor
eine Lenkbremsung einsetzt. Dieser Wegverlust wird durch den
Abstand zwischen den Schwimmkolben und den
Hauptzylinderkolben bzw. zwischen Schwimmkolben und Boden
bestimmt. Dies bedeutet, daß der Fahrzeugführer bei einer
Lenkbremsung das Bremspedal im Vergleich zu einer
Normalbremsung weiter durchtreten muß, bis eine Bremswirkung
einsetzt und eine Reaktionskraft am Bremspedal spürbar wird.
Dieser Wegverlust am Bremspedal zeigt dem Fahrzeugführer zwar
an, daß tatsächlich eine Lenkbremsung durchgeführt wird,
macht aber andererseits eine Gewöhnung erforderlich.
Die vorliegende Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe
gemacht, eine hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage der
eingangs genannten Gattung zu schaffen, die bei gleicher
Betätigungskraft im Normalbremsbetrieb und im
Lenkbremsbetrieb annähernd den gleichen Pedalweg aufweist.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jeder
Tandemhauptzylinder über eine in den ersten Druckraum
fördernde Füllstufe verfügt, die bei einem Druck in den
zweiten Druckräumen abschaltbar ist.
Bei einer derartigen
Ausgestaltung verhält sich die erfindungsgemäße Bremsanlage
bei Normalbremsungen wie die Bremsanlage gemäß der DE- 32 02 572 A1,
da die Füllstufe nach einem geringen Pedalweg
unwirksam wird und anschließend nur noch die kleinere
Stirnfläche des Füllstufenkolbens und der Schwimmkolben an
der Druckerzeugung beteiligt sind. Bei Betätigung nur eines
Tandemhauptzylinders zwecks Lenkbremsung bleiben die zweiten
Druckräume beider Tandemhauptzylinder bzw. die an ihnen
angeschlossenen Radbremsen der nicht lenkbremsbaren Achse
drucklos. Da die Füllstufe in diesem Betriebszustand voll
wirksam ist, ist der Druck im ersten Druckraum des
Tandemhauptzylinders, der der lenkgebremsten Radbremse
zugeführt wird, der Betätigungskraft auf das Bremspedal und
der größeren Wirkfläche des Füllstufenkolbens proportional.
Es ergibt sich somit in vorteilhafter Weise, daß im
Lenkbremsbetrieb eine größere Wirkfläche zur Druckerzeugung
herangezogen wird, so daß der Wegverlust am Bremspedal durch
die wirksamen Flächen des Füllstufenkolbens vorgebbar bzw.
optimierbar ist.
Füllstufenhauptzylinder sind zwar grundsätzlich für
hydraulische Bremsanlagen bekannt, siehe z. B. GB 20 00 235 A,
aber bei den bekannten Füllstufenhauptzylindern fördert die
Füllstufe in den ersten Druckraum und ist in Abhängigkeit vom
Druck in diesem ersten Druckraum abschaltbar. Bei Verwendung
eines solchen Füllstufenhauptzylinders würde also, je nachdem
an welche Druckräume die lenkbremsbaren Räder angeschlossen
sind, entweder die Füllstufe immer wirken oder die Füllstufe
nur im Normalbremsfall im nicht lenkgebremsten Kreis wirken.
Beides führt nicht zu dem gewünschten Ziel gleicher Pedalwege
bei Normal- und Lenkbremsung, im zweiten Fall erreicht man
sogar genau den gegenteiligen Effekt einer Pedalwegverkürzung
für Normalbremsungen.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des
Anmeldungsgegenstandes ist vorgesehen, daß die pedalnahen
Kolbem der Tandemhauptzylinder Füllstufenkolben mit einem
wirksamen Flächenverhältnis von 1 : 2 sind. Der Vorteil einer
derartigen Bemessung des Flächenverhältnisses des
Füllstufenkolbens wird aus folgender Überlegung deutlich: Bei
Normalbremsungen teilt sich die Betätigungskraft gleichmäßig
auf beide Tandemhauptzylinder auf, wobei an der
Druckerzeugung ausschließlich die kleinere Wirkfläche des
Füllstufenkolbens beteiligt ist. Geht man davon aus, daß im
Falle einer Lenkbremsung die gleiche Be
tätigungskraft durch den Fahrzeugführer erzeugt wird, so
steht an dem zur Lenkbremsung herangezogenen
Tandemhauptbremszylinder gegenüber dem Normalbremsbetrieb
die doppelte Betätigungskraft zur Verfügung. Diese
doppelte Betätigungskraft wirkt jedoch auf eine gegenüber
dem Normalbremsbetrieb doppelte Fläche, so daß sich an
nähernd der gleiche Druck wie im Normalbremsfall ein
stellt. Das "Bremsgefühl" ist bei Lenk- und Normal
bremsung gleich. Darüberhinaus ergibt sich derselbe
Pedalweg, da über die numehr um den Faktor 2 vergrößerte
Wirkfläche des Füllstufenkolbens das doppelte Volumen
verdrängt wird. Vorteilhaft ist es ferner, wenn die
ersten Druckräume der Tandemhauptzylinder von den Füll
stufenkolben und von vom Druck in den ersten Druckräumen
hydraulisch betätigbaren Schwimmkolben begrenzt sind.
Zweckmäßigerweise erfolgt die Abschaltung der Füllstufe
im Falle der Normalbremsbetätigung durch schaltbare Ven
tile, die in Verbindungen zwischen den Füllräumen der
Tandemhauptzylinder und drucklosen Nachlaufbehältern an
geordnet sind. In die Verbindungen zwischen den Füll
räumen der Tandemhauptzylinder und den drucklosen Nach
laufbehältern sind grundsätzlich die verschiedensten Ven
tile einsetzbar. Vorzugsweise kommen allerdings in erster
Linie solche Ventilmittel zum Einsatz, die wegabhängig
und druckabhängig schaltbar sind, da ein erstes Schalt
kriterium der vom Füllstufenkolben zurückgelegte Weg und
ein zweites Schaltkriterium der in den zweiten
Druckräumen herrschende Druck ist. In die Verbindungen
zwischen Füllräumen der Tandemhauptzylinder und
drucklosen Nachlaufbehältern sind in einer vorteilhaften
Ausgestaltung des Anmeldungsgegenstandes an sich bekannte
Kippventile eingesetzt, die in Abhängigkeit vom Weg des
Füllstufenkolbens schalten, wobei die Kippventile zu
sätzlich von einem mit dem Druck der zweiten Druckräume
belasteten Schaltkolben in die Offenstellung schaltbar
sind. Kontruktiv besonders einfach ist es in diesem Zu
sammenhang, wenn das Kippventil einen den zurückgelegten
Weg des Füllstufenkolbens abtastenden Stößel aufweist, an
dem ein vom Schaltkolben verschiebbarer Schaltstift an
schlagbar ist. Der Stößel des Kippventils schlägt dabei
in der Bremslösestellung normalerweise an einer Rampe des
Füllstufenkolbens an, wodurch das Kippventil eine Ver
bindung zwischen dem Füllraum und dem drucklosen Rück
laufbehälter herstellt. Sobald der Füllstufenkolben eine
geringe Strecke in Bremsbetätigungsrichtung zurückgelegt
hat, ist der die Position des Füllstufenkolbens ab
tastende Stößel des Kippventils durch Kraftbeaufschlagung
einer Feder soweit geschwenkt, daß das Kippventil die
Verbindung zum Füllraum unterbricht. Nach einem geringen
weiteren Betätigungsweg ist ebenfalls in den zweiten
Druckräumen der Tandemhauptzylinder der Druck soweit an
gestiegen, daß der Schaltkolben mechanisch am Stößel des
Kippventils anschlägt und dieses in die geöffnete
Stellung zurückschwenkt.
Da bei Normalbremsungen der Druck in den zweiten Druck
räumen der Tandemhauptzylinder relativ hoch werden kann,
ist in vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen, daß der
Schaltweg des Schaltkolbens durch einen gehäusefesten An
schlag begrenzt ist, an dem der Schaltkolben bei voller
Öffnung des Kippventils zur Anlage kommt. Es ist somit
ausgeschlossen, daß der Schaltkolben ständig eine solche
Kraft auf den Stößel des Kippventils ausübt, die der
wirksamen Fläche des Schaltkolbens und dem Druck in den
Druckräumen der Tandemhauptzylinder proportional ist. Ein
Druckanstieg in den Druckräumen des Tandemhauptzylinders,
der größer als der Druck ist, der benötigt wird, um den
Schaltkolben in seine stößelnahe Endlage zu überführen,
ist daher für die Ventilbetätigung unwirksam, so daß
keines falls eine mechanische Beschädigung des Kippven
tils bei sehr hohen Drücken in den zweiten Druckräumen
erfolgt. Um in der Bremslösestellung sowie bei einem
Lenkbremsbetrieb eine definierte Lage des Schaltkolbens
einzustellen, ist es vorteilhaft, daß der Schaltkolben
durch eine Druckfeder in eine stößelferne Endstellung
verschiebar ist. In bestimmten Anwendungsfällen kann es
vorteilhaft sein, wenn die Vorspannung der den Schalt
kolben belasteten Druckfeder einstellbar ist. Auch läßt
sich der Druck, der erforderlich ist, den Schaltkolben in
seine stößelnahe Endposition zu überführen, dadurch ein
stellen, daß verschiedene Druckfedern alternativ einsetz
bar sind, so daß der Schaltpunkt des Schaltkolbens bei
konstruktiver Vorgabe seiner Wirkfläche nachträglich be
einflußbar ist.
Die Anzahl der zur Realisierung der erfindungsgemäßen
Bremsanlage notwendigen Bauteile läßt sich in vorteil
hafter Weise dadurch vermindern, daß die Verbindungen
zwischen den Füllräumen und den Nachlaufbehältern ge
meinsam druckabhängig schaltbar sind.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in Fig. 1 und
Fig. 2 der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Bremsanlage in teilweise prin
zipieller Darstellung und
Fig. 2 einen Tandemhauptzylinder im Schnitt.
Einander entsprechende Teile sind mit den gleichen Bezugs
zeichen versehen.
Die in Fig. 1 dargestellte hydraulische Bremsanlage be
steht im wesentlichen aus zwei identisch aufgebauten
Tandemhauptzylindern 1, 2, die mittels zweier Bremspedale
3, 4 beim Aufbringen einer Betätigungskraft F betätigbar
sind. Durch die unterbrochene Linie 5 zwischen den Brems
pedalen 3, 4 ist angedeutet, daß die Bremspedale 3, 4 sowohl
mechanisch miteinander kuppelbar als auch einzeln betätig
bar sind. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, die später im
Zusammenhang mit Fig. 2 erläutert werden sollen, besteht
jeder Tandemhauptzylinder 1, 2 aus einem Gehäuse 6, in dem
eine Zylinderbohrung 7 mit einem Bohrungsabschnitt 8
größeren Durchmessers und einem Bohrungsabschnitt 9
geringeren Durchmessers angeordnet ist. In der Zylinder
bohrung 7 ist ein Füllstufenkolben 10 geführt, der durch
eine mit dem Bremspedal 3 verbundene Betätigungsstange 11
in der Zylinderbohrung 7 verschiebbar ist. Die in der Dar
stellung rechte Stirnfläche des Füllstufenkolbens 10 be
grenzt einen ersten Druckraum 12, der eine Verbindung zu
einer Radbremse 13 hat, die an einer Fahrzeugachse ange
ordnet ist, bei der ein Lenkbremsbetrieb möglich ist.
Andererseits befindet sich in der Zylinderbohrung 7 im
Bohrungabschnitt 9 geringeren Durchmessers ein
Hauptzylinderkolben 14, der einen zweiten Druckraum 15
begrenzt, wobei am Raum 15 Radbremsen 16, 17 einer
Fahrzeugachse angeschlossen sind, die nicht im
Lenkbremsbetrieb betreibbar ist. Ferner besteht zwischen
dem zweiten Druckraum 15 des Tandemhauptzylinders 1 und
dem korrespondierenden Druckraum des zweiten
Tandemhauptzylinders 2 eine hydraulische Verbindung. Die
Füllstufen der Tandemhauptzylinder 1 sind jeweils durch
ein Kippventil 18 in Abhängigkeit von der Position des
Füllstufenkolbens 10 schaltbar. Die Schaltstellung des
Kippventils 18 ist zusätzlich durch einen Schaltkolben 19
beeinflußbar, dem ebenfalls der Druck im zweiten Druck
raum 15 des Tandemhauptzylinders 1 zugeführt wird und der
bei Bremsbetätigung beim Vorhandensein von Druck im
zweiten Druckraum 15 in eine Stellung gelangt, in der das
Kippventil 18 geöffnet und die Füllstufe unwirksam ist.
Der dem ersten Druckraum 12 des Tandemhauptzylinders 1
entsprechende erste Druckraum des Tandemhauptzylinders 2
ist mit einer Radbremse 20 verbunden, die an derselben
Achse wie die Radbremse 13 angeordnet ist. Bevor die
Wirkungsweise der in Fig. 1 dargestellten Bremsanlage be
schrieben wird, ist zunächst der Aufbau der Tandemhaupt
zylinder 1, 2 mit Hilfe von Fig. 2 näher erläutert.
Aus dem in Fig. 2 dargestellten Schnittbild ist er
sichtlich, daß der Füllstufenkolben 10 einen vorderen
Kolbenkopf 21 aufweist, der am offenen Ende 22 des Ge
häuses 6 im größeren Bohrungsabschnitt 8 der Zylinder
bohrung 7 geführt wird, während der hintere Kolbenkopf 23
des Füllstufenkolbens 10 im kleinerem Bohrungsabshnitt 9
der Zylinderbohrung 7 geführt wird. Die beiden Kolben
köpfe 21, 23 sind durch einen zylindrischen Schaft 24,
dessen Ausdurchmesser kleiner ist als der Außendurch
messer der Kolbenköpfe 21, 23, starr miteinander verbunden.
An beiden Kolbenköpfen 21, 23 wird je eine Dichtman
schette 25 bzw. 26 axial und radial geführt, wobei jede
Dichtmanschette 25, 26 mit der Zylinderbohrung 7 im Ein
griff steht. Der zwischen den beiden Kolbenköpfen 21, 23
angeordnete Schaft 24 des Füllstufenkolbens 10 bildet mit
dem vorderen Ende der Zylinderbohrung 7 einen Füllraum
27. Im hinteren Bohrungsabschnitt 8 der Zylinderbohrung 7
wird der Hauptzylinderkolben 14 über einen vorderen
Kolbenkopf 28 und einen hinteren Kolbenkopf 29 geführt.
Die beiden Kolbenköpfe 28, 29 sind durch einen
zylindrischen Schaft 30, dessen Außendurchmesser kleiner
ist als der Bohrungsabschnitt 9 mit geringerem Durch
messer, starr miteinander verbunden. An beiden Kolben
köpfen 28, 29 wird je eine Dichtmanschette 31, 32 axial und
radial geführt, die an dem Bohrungsabschnitt geringeren
Durchmessers 9 anliegen. Der zwischen den beiden
Kolbenköpfen 28, 29 angeordnete zylindrische Schaft 30
bildet mit dem Bohrungsabschnitt 9 geringeren Durch
messers einen Nachlaufraum 33.
Zwischen dem hinteren Kolbenkopf 21 des Füllstufenkolbens
10 und dem vorderen Kolbenkopf 28 des Hauptzylinder
kolbens 14 wird mit dem Bohrungsabschnitt 9 geringeren
Durchmessers ein erster Druckraum 12 gebildet. Zwischen
dem hinteren Kolbenkopf 29 des Hauptzylinderkolbens 14
und dem an Ende des Bohrungsabschnitts 9 geringeren
Durchmessers am Gehäuse 6 ausgebildeten Boden 34 wird mit
dem Bohrungsabschnitt 9 geringeren Durchmessers der
zweite Druckraum 15 gebildet. Jeweils am Ende der beiden
Druckräume 12, 15 ist ein Auslaß 35, 36 vorgesehen.
Im zweiten Druckraum 15 des Tandemhauptzylinders 1 ist
eine Druckfeder 37 angeordnet, die sich am Boden 34 des
Gehäuses 6 abstützt und den Hauptzylinderkolben 14 über
die Schulter 38 entgegen der Betätigungsrichtung, d. h. in
der Zeichnung gemäß Fig. 2 nach links, gegen den Füll
stufenkolben 10 mittels der gefesselten Feder 39 drückt.
Die Druckfeder 37 drückt über den Hauptzylinderkolben 14
und das zusammenhängende Federpaket 39, 40, 41 den Füll
stufenkolben 10 gegen den gehäusefesten Anschlag 42. Der
gehäusefeste Anschlag 42 wird von einem Sicherungsring
gebildet, der in eine am offenen Ende 22 des größeren
Bohrungsabschnitts 8 ausgebildete Ringnut 43 eingesetzt
ist.
In den ersten Druckraum 12 ragt ein am Hauptzylinder
kolben 14 koaxial befestigter Führungsstift 41 hinein.
Der Führungstift 41 ragt nit seinem freien Ende durch
eine konzentrisch am Hauptzylinderkolben 14 ausgebildete
Ausnehmung 44 einer am Füllstufenkolben 10 anliegenden,
topfförmigen, in den ersten Druckraum 12 hineinragenden
Anschlaghülse 40, wobei durch eine einen Anschlag 45
bildende Erweiterung am freien Ende des Führungsstiftes
41 die Bewegungsmöglichkeit der Anschlaghülse 40 entgegen
der Richtung des Hauptzylinderkolbens 14 begrenzt ist.
Zwischen dem Hauptzylinderkolben 14 und dem am
Füllstufenkolben 10 anliegenden Ende der Anschlaghülse 40
ist die Druckfeder 39 angeordnet, deren Vorspannung
größer ist, als die Vorspannung der Druckfeder 37.
Am radial äußeren Ende des hinteren Kolbenkopfes 21 sind
Axialbohrungen 46 vorgesehen, die den Füllraum 27 mit der
Dichtmanschette 26 verbinden. Am radial äußeren Ende des
hinteren Kolbenkopfes 29 sind am Hauptzylinderkolben 14
Axialbohrungen 47 ausgebildet, die den Nachlaufraum 33
mit der Dichtmanschette 32 verbinden. Die Dichtmanschette
26 ist derart ausgebildet, daß sie einen Flüssig
keitsstrom vom ersten Druckraum 12 in Richtung des Füll
raumes 27 verhindert, jedoch in umgekehrter Richtung
Flüssigkeit durchläßt. Die Dichtmanschette 26 bildet
somit mit dem Bohrungsabschnitt 8 mit größerem Durch
messer ein Rückschlagventil. Die Dichtmanschette 32
bildet ebenfalls mit dem Bohrungsabschnitt 9 geringeren
Durchmessers ein in Richtung von dem zweiten Druckraum 15
zum Nachlaufraum 33 sperrendes Rückschlagventil.
Am Gehäuse 6 des Tandemhauptzylinders 1 ist im Bereich
des offenen Endes 22 ein Befestigungflansch 48 aus
gebildet, der beispielsweise an der Spritzwand eines
Kraftfahrzeuges befestigbar ist. Die am offenen Ende 22
am Füllstufenkolben 10 ausgebildete Kalotte 49 dient zur
Aufnahme der Druckstange 11 die mit dem Bremspedal 3
eines Fahrzeuges verbunden ist. Die Betätigungsstange 11
überträgt die von einem Führer eines Fahrzeugs auf das
Bremspedal 3 ausgeübte Kraft auf den Füllstufenkolben 10.
Am Anfang des zweiten Druckraumes 15 ist ein in der
Zeichnung senkrecht nach oben gerichteter, trichter
förmiger Ansatz am Gehäuse 6 ausgebildet. Im Ansatz 50
ist eine Stufenbohrung 51 ausgebildet, die nach oben hin
offen ist und zur Aufnahme eines in Fig. 2 nicht darge
stellten Anschlußstutzens eines mit Bremsflüssigkeit ge
füllten Nachlaufbehälters dient. Am Boden der Stufen
bohrung 51 sind Zwei in Längsrichtung des Tandemhauptzy
linders 1 hintereinander angeordnete, senkrecht zur
Längsachse der Zylinderbohrung 7 verlaufende Radial
bohrungen 52, 53 ausgebildet. Die Radialbohrung 52 stellt
eine Verbindung zwischen dem von der Stufenbohrung 51 ge
bildeten Raum und dem Nachfüllraum 33 her. Die Radial
bohrung 53 bildet das bekannte Schnüffelloch, das den von
der Stufenbohrung 51 gebildeten Raum mit dem zweiten
Druckraum 15 verbindet. Das Schnüffelloch mündet in Löse
stellung des Hauptzylinderkolbens 14 in Fig. 2 kurz
hinter der Dichtmanschette 32 in den zweiten Druckraum 15.
Zu Beginn des ersten Druckraums 12 ist das Gehäuse 6 mit
einem weiteren Ansatz 54 versehen, der eine weitere
Stufenbohrung 55 aufnimmt. Die Stufenbohrung 55 ist mit
einem Einsatzstück 56 versehen. Das Einsatzstück 56 ver
fügt seinerseits über eine zentrische Durchlaßbohrung 57,
die ebenfalls eine nicht dargestellte Verbindung zu einem
in Fig. 2 nicht dargestellten drucklosen Nachlaufbehälter
hat. An der in der Zeichnung unteren Stirnfläche des Ein
satzstückes 56 stützt sich ein Kippventil 58 ab, das
durch die Kraft einer Druckfeder 59 gegen das
Einsatzstück 56 gedrückt wird. Die Druckfeder 59 stützt
sich an einer Schulter 60 der Stufenbohrung 55 ab.
Das Kippventil 58 besteht aus einem runden Teller 81, an
dessen Unterseite eine runde Dichtscheibe 62 angeordnet
ist. Die radial äußere Mantelfläche des runden Tellers 61
ist abgerundet, so daß das Kippventil 58 in der
Stufenbohrung 55 geführt ist. Ein am Teller 61 in der
Zeichnung nach unten zentrisch zur Stufenbohrung 55
verlaufender Stößel 63 durchdringt die Stufenbohrung 55
kleineren Durchmessers und ragt in den Füllraum 27
hinein. Der Durchmesser des kleineren Abschnitts der
Stufenbohrung 55 ist größer als der Durchmesser des
Stößel 63, damit eine Schrägstellung des Kippventils 58
zur Mittelachse der Stufenbohrung 55 ermöglicht ist. Das
Ende des Stößels 63 liegt an der füllraumseitigen
Stirnfläche 64 des hinteren Kolbenkopfes 21 an. Die
Mittelachse der Stufenbohrung 55 ist im Gehäuse 6 so
ausgebildet, daß in Lösestellung des Füllstufenkolbens 10
das Kippventil 58 derart schräg gestellt ist, daß eine
Verbindung von der Durchlaßbohrung 57 über den radial
äußeren Rand des runden Tellers 61 und über den kleineren
Abschnitt der Stufenbohrung 55 in den Füllraum 27 besteht.
Ferner besteht von der Stufenbohrung 55 über eine Radial
bohrung 65 eine Verbindung zwischen dem nicht darge
stellten Nachlaufbehälter und dem ersten Druckraum 12,
die als weiteres Schnüffelloch wirkt.
Von der Stufenbohrung 55 mit kleinerem Durchmesser zweigt
eine radiale Stufenbohrung 68 ab, deren größerer Ab
schnitt 67 mit einem Schraubgewinde 68 versehen ist und
einen weiteren Gehäuseanschluß 69 bildet. Querbohrungen
verbinden den Abschnitt 67 mit der Durchlaßbohrung 57.
Der größere Abschnitt 67 der Stufenbohrung 66 nimmt eine
Hilfsschraube 70 auf, an der ein Schaltkolben 71 zur
Anlage gebracht ist. Der Schaltkolben 71 trägt eine
radiale Umfangsdichtung 72. Ein axialer Absatz des
Schaltkolbens 71 ist durch eine Druckfeder 73 belastet,
die sich zum anderen am Absatz 74 der radialen
Stufenbohrung 66 abstützt. Im Bohrungsabschnitt 75
kleineren Durchmessers der Stufenbohrung 66 ist ein
Schaltstift 76 angeordnet, der annähernd senkrecht zum
Stößel 63 des Kippventils 58 steht. Ein O-Ring dichtet
den Schaltstift 76 im Bohrungsabschnitt 75 der
Stufenbohrung 66 ab. Die Länge des Schaltstiftes 76, der
Schaltkolben 71 sowie die Stufenbohrung 66 sind derart
bemessen, daß der Schaltstift 76 das Kippventil 58 über
den Stößel 83 voll geöffnet hält, wenn die kleinere
axiale Stirnfläche des Schaltkolbens 71 am Absatz 74 der
Stufenbohrung anschlägt.
Nachfolgend ist unter Zuhilfenahme der Fig. 1 und 2 die
Wirkungsweise der beschriebenen Bremsanlage näher er
läutert. Es ist angenommen, daß zunächst keine Be
tätigungskräfte F auf die Bremspedale 3, 4 der Tandem
hauptzylinder 1, 2 ausgeübt werden, so daß alle be
weglichen Teile der Tandemhauptzylinder 1, 2 die in Fig. 2
dargestellte Position einnehmen. Nun sei angenommen, daß
die Bremspedale 3, 4 mechanisch miteinander gekuppelt sind
und eine Betätigungskraft F auf die Bremspedale 3, 4 aus
geübt wird. Da sich bei einer derartigen Bremsbetätigung
beide Tandemhauptzylinder 1, 2 synchron bewegen, wird der
Bremsvorgang anhand des in Fig. 2 dargestellten Tandem
hauptzylinders 1 erläutert.
Eine Betätigungskraft F auf das Bremspedal 3 wird über
die Betätigungsstange 11 auf den Füllstufenkolben 10
übertragen, der sich daraufhin in Betätigungsrichtung
verschiebt, mit seiner Manschettendichtung 26 das
Schnüffelloch 65 überfährt und dadurch den ersten Druck
raum 12 vom drucklosen Nachlaufbehälter abtrennt.
Gleitzeitig wird das Kippventil 58 geschlossen und die
Verbindung zwischen dem drucklosen Nachlaufbehälter und
dem Füllraum 27 unterbrochen. Bei weiterer Verschiebung
des Füllstufenkolbens 10 verdrängt der Kolbenkopf 23 in
Verbindung mit der Dichtmanschette 25 Druckmittel aus dem
Füllraum über die Axialbohrung 24 und die Dichtmanschette
26 am Kolbenkopf 21 in den ersten Druckraum 12 des
Tandemhauptzylinders 1. Das verdrängte Druckmittel
gelangt aus dem ersten Druckraum 12 über den Anschluß 25
zur Radbremse 13 und füllt zunächst das erforderliche
Schluckvolumen in diesem Bremskreis aus. Die gleichen
Vorgänge entstehen an der Radbremse 20 (Fig. 1) die vom
zweiten Tandemhauptzylinder 2 druckversorgt wird.
Durch die Kraft der Druckfeder 39 und den Druckanstieg im
ersten Druckraum 11 wird der Hauptzylinderkolben 14 nach
Überwinden der Reibkräfte der Dichtmanschetten 31, 32
ebenfalls in Betätigungsrichtung verschoben, das ihm
zugeordnete Schnüffelloch 53 überfahren und sodann ein
hydraulischer Druck im zweiten Druckraum 15 erzeugt.
Dieser hydraulische Druck gelangt einerseits zu den
Radbremsen 16, 17 der nicht lenkbremsbaren Achse und wird
gleichermaßen im zweiten Druckraum des
Tandemhauptzylinders 2 wirksam, der dem Druckraum 15 des
Tandemhauptzylinders 1 entspricht. Der Druck in den
Druckräumen 15 bzw. in den Radbremsen 16, 17 gelangt
darüberhinaus über den Gehäuseanschluß 69 und die Hohl
schraube 17 zum Schaltkolben 71, der sich gegen die Kraft
der Druckfeder 73 in der Stufenbohrung 66 verschiebt.
Eine derartige Verschiebung hat zur Folge, daß die axiale
Stirnfläche des Schaltkolbens 71 den Schaltstift 76 der
art verschiebt, daß der Schaltstift 76 am Stößel 63 des
Kippventils 58 anschlägt, wodurch das Kippventil 58
wieder geöffnet wird. Nun besteht wiederum eine
Verbindung zwischen dem drucklosen Nachlaufbehälter und
den Füllräumen 27, so daß die Füllstufen der
Tandemhauptzylinder 1, 2 beim weiteren Druckaufbau
unwirksam sind. In diesem Betriebszustand werden alle
Radbremsen 13, 16, 17, 20 mit Druck versorgt, so daß das
Fahrzeug bezogen auf seine Längsachse gleichmäßig
abgebremst wird. Der Druck in den Radbremsen 13, 16, 17, 20
ist durch Variation der Betätigungskraft F auf die
Bremspedale 3, 4 der Tandemhauptzylinder 1, 2 den
Erfordernissen anpaßbar. Beim Bremslösevorgang bzw. beim
Fortfall der Betätigungskraft F auf die Bremspedale 3, 4
kehren sich die beschriebenen Bewegungsvorgänge um, bis
schließlich die in Fig. 2 dargestellte Ruhelage beider
Tandemhauptzylinder 1, 2 wiederhergestellt ist.
Nachfolgend ist eine Bremsbetätigung betrachtet, bei der
nach der Entkupplung der Bremspedale 3, 4 ausschließlich
der Tandemhauptzylinder 1 betätigt wird, so daß mit Hilfe
der Radbremse 13 ein Lenkbremsvorgang durchgeführt wird.
Wird also ausschließlich auf das Bremspedal 3, das dem
Tandemhauptzylinder 1 zugeordnet ist, eine Betätigungs
kraft aufgebracht, so verschiebt sich wiederum über die
Betätigungstange 11 der Füllstufenkolben 10 in Be
tätigungsrichtung, wodurch das Schnüffelloch 65 zum
ersten Druckraum 12 des Tandemhauptzylinders 1 ver
schlossen wird und das Kippventil 58 durch Anlage der
runden Dichtscheibe an der unteren Stirnfläche des Ein
satzstückes 56 schließt. Infolge der größeren Stirnfläche
des Kolbenkopfes 23 des Füllstufenkolbens 10 wird nach
folgend Druckmittel aus dem Füllraum 27 über die Axial
bohrungen 46 und die Dichtmanschette 26 in den ersten
Druckraum 12 gefördert. Das zum ersten Druckraum 12
strömende Druckmittel füllt zunächst das Schluckvolumen
des am Anschluß 35 angeschlossen Bremskreises aus und
sorgt im weiteren für einen Druckaufbau, der an der Rad
bremse 13 des Fahrzeuges wirksam wird. Ein hydraulischer
Druck im ersten Druckraum 12 des Tandemhauptzylinders 1
bewirkt ebenfalls eine Verschiebung des Hauptzylinder
kolbens 14 in Betätigungsrichtung. Im zweiten Druckraum
15 des Tandemhauptzylinders 1 kann sich jedoch kein Druck
aufbauen, da der zweite Druckraum 15 mit dem korrespon
dierenden Druckraum des zweiten Tandemhauptzylinders 2 in
Verbindung steht und dieser Druckraum des Tandemhauptzy
linders 2 über das ihm zugeordnete Schnüffelloch eine
Verbindung zum drucklosen Nachlaufbehälter hat. Die aus
dem zweiten Druckraum 15 des Tandemhauptzylinders 1 ver
drängte Flüssigkeit gelangt also ohne nennenswerten
Druckaufbau über den zweiten Druckraum des
Tandemhauptzylinders 2 zum Nachlaufbehälter. Dies hat
einerseits zur Folge, daß die Radbremsen 16, 17 drucklos
bleiben und nicht an der Abbremsung beteiligt sind und
führt andererseits dazu, daß der Schaltkolben 71 infolge
eines fehlenden Drucks am Gehäuseanschluß 69 in seiner in
Fig. 2 dargestellten Endposition verbleibt und
das Kippventil 58 geschlossen bleibt. Dies bedeutet aber,
daß keine Abschaltung der Füllstufe des ersten
Tandemhauptzylinders 1 erfolgt. Folglich ist die
Wirkfläche des Kolbenkopfes 23 des Füllstufenkolbens 10
während der gesamten Bremsbetätigung wirksam. Da auch der
Füllstufenkolben des zweiten Tandemhauptzylinders 2 in
Ruhe bleibt, bzw. der zweite Druckraum des zweiten
Tandemhauptzylinders 2 ständig eine Verbindung zum
drucklosen Nachlaufbehälter hat, erfolgt auch in der
Radbremse 20 kein Druckaufbau, so daß bei der
beschriebenen Bremsbetätigung ausschließlich die
Radbremse 13 am Bremsvorgang beteiligt ist und eine
Lenkbremsung durchgeführt wird.
Entfällt die Betätigungskraft F auf das Bremspedal 3 des
Tandemhauptzylinders 1, so gehen alle beweglichen Teile
dieses Hauptzylinders in die in Fig. 2 dargestellte Lage
zurück, in der sämtliche Radbremsen 13, 16, 17, 20 drucklos
sind.
Die beschriebene Bremsanlage wirkt in entsprechender
Weise, wenn ausschließlich eine Betätigungskraft F auf
das Bremspedal 4 des Tandemhauptzylinders 2 ausgeübt wird
und eine Lenkbremsung mit Hilfe der Radbremse 20 durch
geführt werden soll.
Claims (10)
1. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage für Kraft
fahrzeuge, bei der zur Bremsdruckerzeugung zwei
getrennt oder gemeinsam betätigbare Tandemhaupt
zylinder eingesetzt sind, bei der erste Druckräume
der Tandemhauptzylinder jeweils eine Radbremse an
einer lenkbremsbaren Fahrzeugachse versorgen und bei
der zweite Druckräume der Tandemhauptzylinder hy
draulisch miteinander verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Tandemhaupt
zylinder (1, 2) über eine in den ersten Druckraum (12)
fördernde Füllstufe verfügt, die bei einem Druck in
den zweiten Druckräumen (15) abschaltbar ist.
2. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die pe
dalnahen Kolben (10) der Tandemhauptzylinder (1, 2)
Füllstufenkolben nit einem wirksamen Flächenver
hältnis von 1 : 2 sind.
3. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die ersten Druckräume (12) der Tandemhauptzylinder
(1, 2) durch die Füllstufenkolben (10) und von vom
Druck in den ersten Druckräumen (12) hydraulisch be
tätigbaren Schwimmkolben (14) begrenzt sind.
4. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß Ver
bindungen zwischen den Füllräumen (27) der
Tandemhauptzylinder (1, 2) und den drucklosen
Nachlaufbehältern durch Ventilmittel (58) schaltbar
sind.
5. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventilmittel (58) wegabhängig in Schließstellung und
druckabhängig in Offenstellung schaltbar sind.
6. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach Anspruch
4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Verbindungen an sich bekannte Kippventile (58)
eingesetzt sind, die in Abhängigkeit vom Weg des
Füllstufenkolbens (10) schalten, und daß die Kipp
ventile (58) zusätzlich von einem mit dem Druck der
zweiten Druckräume (15) belasteten Schaltkolben (71)
in die Offenstellung schaltbar sind.
7. Hydraulische Brems -und Lenkbremsanlage nach Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kippventil (58) einen den Weg des Füllstufenkolbens
(10) abtastenden Stößel (63) aufweist, an dem ein vom
Schaltkolben (71) verschiebbarer Schaltstift (76) an
schlagbar ist.
8. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach Anspruch
6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schaltkolben (71) durch eine Druckfeder (73) in
eine stößelferne Endstellung verschiebbar ist und daß
der Schaltweg des Schaltkolbens (71) durch einen
gehäusefesten Anschlag (74) begrenzt ist, an dem der
Schaltkolben (71) bei voller Öffnung des Kippventils
(58) zur Anlage kommt.
9. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor
spannung der den Schaltkolben (71) belastenden Druck
feder (73) einstellbar ist.
10. Hydraulische Brems- und Lenkbremsanlage nach einem
der vorausgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungen
zwischen den Füllräumen (27) und den Nachlaufbe
hältern gemeinsam druckabhängig schaltbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823236393 DE3236393A1 (de) | 1982-10-01 | 1982-10-01 | Hydraulische brems- und lenkbremsanlage fuer kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823236393 DE3236393A1 (de) | 1982-10-01 | 1982-10-01 | Hydraulische brems- und lenkbremsanlage fuer kraftfahrzeuge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3236393A1 DE3236393A1 (de) | 1984-04-05 |
DE3236393C2 true DE3236393C2 (de) | 1992-07-02 |
Family
ID=6174684
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823236393 Granted DE3236393A1 (de) | 1982-10-01 | 1982-10-01 | Hydraulische brems- und lenkbremsanlage fuer kraftfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3236393A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ITTO20050206A1 (it) | 2005-03-30 | 2006-09-30 | Vhit Spa | Impianto di frenatura per un veicolo, con funzione di sicurezza |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4156348A (en) * | 1977-06-27 | 1979-05-29 | The Bendix Corporation | Two stage operational master cylinder |
FR2499010A1 (fr) * | 1981-01-30 | 1982-08-06 | Dba | Systeme de freinage pour vehicule automobile forme d'un tracteur et d'une remorque |
-
1982
- 1982-10-01 DE DE19823236393 patent/DE3236393A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3236393A1 (de) | 1984-04-05 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3444828C2 (de) | ||
DE2443545C2 (de) | Bremsanlage mit Antiblockierregelung | |
DE2164590B2 (de) | Hauptzylinder für eine Zweikreisbremsanlage für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge | |
DE2908480A1 (de) | Hydraulische bremsbetaetigungseinrichtung fuer kraftfahrzeuge mit einem anti- blockier-system | |
DE1555763A1 (de) | Pneumatisch-hydraulische Mehrkammer-Hilfskraftvorrichtung mit hydraulischem Mehrkammer-Zylinder | |
DE2164592C3 (de) | Hauptzylinder für eine Bremsanlage, insbesondere eine Kraftfahrzeug-Bremsanlage | |
DE2430167A1 (de) | Stufenhauptzylinder mit einem fuellkolben | |
EP0348648B1 (de) | Bremsgerät | |
DE1931403C3 (de) | Hydraulische Lenkbremsvorrichtung für Kraftfahrzeuge | |
DE3508709C2 (de) | Hydraulische Bremsanlage | |
DE3507484C2 (de) | Hydraulische Bremsanlage | |
EP0761520A1 (de) | Ventilanordung für einen Fremdkraft-Bremskreis einer hydraulischen Bremsanlage | |
DE19932670C2 (de) | Hauptzylinderanordnung | |
DE3506087C2 (de) | Bremskraftverstärker für eine Zweikreisbremsanlage | |
DE10145972B4 (de) | Hydraulisches Bremsgerät für ein Fahrzeug | |
DE3236393C2 (de) | ||
DE19618489C2 (de) | Hydraulische Bremsanlage, insbesondere für Kraftfahrzeuge | |
DE2348624A1 (de) | Hydraulischer verstaerker, insbesondere bremsverstaerker | |
DE3531437A1 (de) | Hydraulische bremsanlage mit schlupfregelung | |
DE2631604C2 (de) | ||
DE3202572A1 (de) | Kombinierte brems- und lenkbremsanlage fuer fahrzeuge | |
DE19540151C1 (de) | Hauptbremszylinder mit Rücklaufanschluß | |
DE2348857A1 (de) | Hydraulischer servo-bremsmechanismus | |
DE4201668A1 (de) | Bremsfluessigkeits-steuervorrichtung | |
DE3305856C2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ITT AUTOMOTIVE EUROPE GMBH, 60488 FRANKFURT, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |