-
-
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer aus
-
Verseileinheiten wie Aderpaaren oder Sternvierern aufgebauten Verseilqruppe
eines Nachrichtenkabels Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Verseiltechnik für
symmetrische Nachrichtenkabel und ist bei der kombinierten Verseilung von Adern
zu SZ-verseilten Verseileinheiten wie Ader paaren oder Sternvierern und der Verseileinheiten
zu einer Verseilgruppe anzuwenden.
-
Abweichend von der klassischen Verseiltechnik für elektrische Kabel
und Leitungen, bei der die Vorratsbehälter für die Verseilelemente und/oder die
Aufnahmeeinrichtung für den fertigen Verseilverband um die Verseilachse rotieren,
ist in neuerer Zeit die SZ-Verseiltechnik entwickelt worden, bei der die Vorratsbehälter
und die Aufnahmeeinrichtung bezüglich der Verseilachse raumfest angeordnet sind.
Diese Verseiltechnik wird auch zur kombinierten Paar-Bündel-Verseilung eingesetzt,
bei der also in einer ersten Stufe in mehreren parallelarbeitend angeordneten Verseileinrichtungen
Adern zu Aderpaaren SZ-verseilt und in einer- im gleichen Arbeitsgang folgenden
zweiten Verseilstufe die Aderpaare zu einer Verseilgruppe, beispielsweise zu, einem
zehnpaarigen Grundbündel verseilt werden (DE-Z "Drahtwelt", 1980, Seiten 509 bis
512).
-
Zur Bildung einer aus Aderpaaren aufgebauten Verseilgruppe ist auch
eine andere Technik bekannt, bei der die Aderpaare durch Nippel geführt werden,
die in einer gemeinsamen Ebene senkrecht zur Laufrichtung der Aderpaare verschiebbar
angeordnet sind, und bei der die einzelnen Nippel entsprechend einem vorgegebenen
Programm
dauernd ihre Position verändern. Dies führt dazu, daß die
in einem nachgeschalteten Schließnippel zu einer Verseilgruppe zusammengeführten
Aderpaare in dieser Verseilgruppe fortlaufend ihre Plätze verändern. Die verschiebbaren
Nippel sind dabei an Armen angebracht, die entweder an einem Führungsring radial
verschiebbar angeordnet sind (DE-OS 1 914 133) oder die parallel angeordneten Schubstangen
zugeordnet sind (US-PS 3 757 505).
-
Bei Verwendung von Schubstangen laufen die Aderpaare nachfolgend nebeneinanderliegend
auf zwei oder drei Führungswalzen auf, von denen aus sie einem Schließ-oder einem
Verseilnippe zugeführt werden (Zeitschrift "Ericsson Review" Nr. 3, 1977, Seite
106).
-
Bei einer anderen bekannten Platzwechseleinrichtung, der eine Aufwickeleinrichtung
nachgeschaltet ist, drehen sich die in einem Verseilkorb angeordneten Vorratsspulen
der Aderpaare.langsam um die Verseilachse mit einer Geschwindigkeit, die der Platzwechselgeschwindigkeit
einer kontinuierlich arbeitenden Platzwechseleinrichtung entspricht. Diese besteht
aus längs einer Kette angeordneten Führungsnippeln, wobei die Kette in einer zur
Verseilachse senkrechten Ebene längs einer geschlossenen Kurve geführt wird, deren
Form durch zwei oder mehr konzentrisch zur Verseilachse befindliche Kreise bestimmt
ist (US-PS 2 412 196).
-
Die bekannten Platzwechseleinrichtungen sind für konventionell, d.
h. mit stets gleicher Schlagrichtung verseilte Verseileinheiten, insbesondere für
Aderpaare vorgesehen. Sie sind für den Einsatz bei SZ-verseilten Verseileinheiten
ungeeignet, da die Verseileinheiten über relativ lange Strecken frei durch die Luft
geführt würden und sich demzufolge die Umkehrstellen der Schlagrichtung im Bereich
der Platzwechseleinrichtung in unzulässiger Weise aufseilen würden.
-
Ausgehend von einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Maßnahme des Platzwechsels
so auszugestalten, daß in der ersten Verseilstufe auch die SZ- Verseilung angewendet
werden kann.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß
wenigstens ein Teil der Verseileinh-eiten innerhalb der Platzwechseleinrichtung
oszillierend auf einer Kreisbahn geführt wird und daß alle Verseileinheiten im Bereich
vor dieser oszillierenden Führung auf einer Unterlage gleitend geführt werden.
-
Bei einem derartigen Vorgehen ist durch die oszillierende Führung
der Verseileinheiten auf einer Kreisbahn -der Vorgang des Platzwechsels auch an
den Vorgang der SZ-Verseilung angepaßt, und es ist gleichzeitig die Voraussetzung
dafür geschaffen, daß die-Verseileinheiten auf möglichst kurzem Wege zum Verseilnippel
der zweiten Verseilstufe gefangen. Der für die Aufseilung SZ-verseilter Verseileinheiten
kritische Bereich zwischen der ersten Verseilstufe und der oszillierenden Führung
wird dabei durch gleitende Führung der Verseileinheiten auf einer Unterlage überwunden.
-
Zur Durchführung des neuen Verfahrens ist eine Vorrichtung geeignet,
bei der zwischen den in der ersten Verseilstufe parallelarbeitend angeordneten Verseileinrichtungen
und der in der zweiten Verseilstufe angeordneten Verseilvorrichtung eine Platzwechseleinrichtung
angeordnet ist, die jeweils einen bewegbaren Führung nippel für wenigstens einen
Teil der Verseileinheiten und zwei oder drei den in der gemeinsamen Ebene bewegbaren
Führungsnip-peln nachgeschaltete Führungswalzen aufweist, über die die Verseileinheiten
dem Verseilnippel der zweiten Verseilstufe zugeführt werden,und bei der in Weiterbildung
der Erfindung die Führungsnippel auf
einem Teilkreis einer oszillierenden
Versellscheibe angeordnet sind und dieser Verseilscheibe ein rotationssymmetrischer,
konzentrisch zur Achse der Verseilscheibe angeordneter Führungskörper vorgeschaltet
ist, dem seinerseits eine feststehende Lochscheibe mit Führungslöchern für die Verseileinheiten
vorgeschaltet ist.
-
Dabei kann der Führungskörper nach außen oder innen ballig oder tonnenförmig
ausgebildet sein. Zweckmäßig kommt jedoch ein zylindrisch ausgebildeter Führungskörper
in Betracht, dem die feststehende Lochscheibe und die oszillierende Verseilscheibe
derart zugeordnet sind, daß zwischen dem feststehenden und dem bewegbaren Führungsnippel
einer Verseileinheit stets eine Winkeldifferenz von wenistens 450 vorhanden ist.
-
Ein wirksamer Platzwechsel der Verseileinheiten läßt sich schon dann
erzielen, wenn nur ein Teil der Verseileinheiten der oszillierenden Führung unterworfen
wird.
-
In diesem Fall laufen die anderen Verseileinheiten durch bezüglich
der Verseilachse feststehende Führungsnippel.
-
Auch diesen Führungsnippeln ist dann ein Organ vorzuschalten, das
eine gleitende Führung der entsprechenden Verseileinheiten gewährleistet. Hierbei
kann es sich um einen gleichartigen Führungskörper wie für die oszillierend geführten
Verseileinheiten handeln, der dann innerhalb des erstgenannten Führungskörpers angeordnet
ist oder diesen konzentrisch umgibt, oder um ein ein-oder mehrfach gebogenes Führungsrohr,
das für jeweils eine Verseileinheit einem feststehenden Führungsnippel vorgeschaltet
ist.
-
Um beim Einlaufen der Verseileinheiten in den Verseilnippel der zweiten
Verseilstufe Vorzugslagen einzelner Verseileinheiten auszuschalten, kann es weiterhin
zweckmäßig sein, die der oszillierenden Verseilscheibe nachgeschalteten Führungswalzen
gemeinsam um die Verseilachse rotierbar auszubilden. Die Rotationsbewegung
dieser
Führungswalzen kann gleichförmig oder reversierend sein. Bei reversierendem Betrieb
wählt man die Periodendauer dieser Drehbewegung vorteilhaft unterschiedlich von
der Reversierperiode der oszillierenden Führungsscheibe.
-
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des neuen-Verfahrens
ist in den Figuren 1 und 2 dargestellt.
-
Fig. 1 zeigt zunächst in schematischer Darstellung eine zweistufige
Verseilvorrichtung, mit der aus zwanzig Adern ein zehnpaariges Bündel 10 hergestellt
wird. Hierzu laufen jeweils zwei Adern 21 und 22 bis 39 und -40 von raumfest angeordneten
Adervorräten 11 ab und in eine SZ-Verseilvorrichtung 12 ein. Zehn solcher SZ-Verseilvorrichtungen
sind parallelarbeitend nebeneinander angeordnet. Die aus den einzelnen SZ-Verseilvorrichtungen
auslaufenden Aderpaare 41, 42 usw. werden über Umlenkscheiben 13 und 14 der Platzwechseleinrichtung
15 zugeführt und gelangen von dort zu der um die Verseilachse rotierenden Aufwickeleinrichtung
16, welche die zweite Verseilstufe darstellt. Anstelle dieser rotierenden Aufwickeleinrichtung
kommt auch eine feststehende Aufwickeleinrichtung mit vorgeschaltetem Verseilnippel
in Betracht, in dem die Aderpaare unverseilt zu einem Bündel zusammengefaßt und
mit einem nachgeschalteten Spinner in dieser Lage fixiert werden. Anstelle der rotierenden
Aufwickeleinrichtung 16 kann aber auch ein eine feststehende Aufwickeleinrichtung
umfliegender Verseilbügel oder eine SZ-Verseileinrichtung mit nachgeschalteter feststehender
Aufwickeleinrichtung verwendet werden.
-
Die nähere Ausgestaltung der in Fig. 1 schematisch dargestellten Platzwechseleinrichtung
15 zeigt Fig. 2.
-
Zentrale Bauteile dieser Einrichtung sind die oszillierend antreibbare
Verseilscheibe 3 mit dem vorgeschalteten zylindrischen Führungskörper 2 und der
nachgeschalteten Walzenanordnung mit den Führungswalzen 5, 6 und 7, zwischen denen
die Aderpaare wellenförmig hindurchlaufen.
-
Die V,erseilscheibe trägt auf einem Teilkreis eine größere Anzahl
Führungslöcher oder Führungsnippel 4, durch die jeweils ein SZ-verseiltes Aderpaar
hindurchgeführt wird.
-
Dem zylindrischen Führungskörper ist eine feststehend angeordnete
Lochscheibe 1 vorgeschaltet, die ebenfalls auf einem Teilkreis angeordnete Löcher
oder Führungsnippel für jedes SZ-verseilte Aderpaar 41, 42 aufweist.
-
Die beiden Führungsnippel eines Aderpaares in der feststehenden Lochscheibe
1 und der oszillierenden Verseilscheibe 3 sind einander derart zugeordnet, daß das
jeweilige Aderpaar den Führungskörper 2 ständig wenigstens in einer viertel Windung
umschlingt. Dadurch ist ein ständiger Reibschluß zwischen dem Aden paar und dem
Führungskörper gewährleistet. Im übrigen führt die oszillierende Verseilscheibe
3 eine Drehbewegung mit einer Winkeldrehung von + 1800, + 3600 oder + 5400, bezogen
auf eine Mittellage, aus. Die Drehbewegung zwischen den Umkehrpunkten kann gleichförmig
oder ungleichförmig sein. Sofern man den Führungskörper 2 tonnenförmig gewölbt ausbildet,
kann man auf eine ständige Umschlingung des Führungskörpers durch die SZ-verseilten
Aderpaare verzichten, da auch bei nahezu achsparalleler Führung der Aderpaare ein
Kraftschluß zwischen dem Führungskörper und den Aderpaaren vorhanden ist.
-
Die der oszillierenden Verseilscheibe 3 nachgeschalteten Führungswalzen
bewirken, daß sich die Aderpaare auf den Walzenoberflächen in einer Linie, nebeneinanderlegen,
wobei infolge der Drehbewegung der Verseilscheibe 3 die Aderpaare fortlaufend ihre
Plätze wechseln. Nach Verlassen der dritten Führungswalze 7 wird aus den Ader-
paaren
mit Hilfe des Nippels 8 eine Verseilgruppe mit nahezu kreisförmigem Querschnitt
gebildet, wobei der Durchmesser des Nippels 8 dem Durchmesser der Verseilgruppe
angepaßt ist. Bei dieser Bildung der Verseilgruppe bestimmt der Zufall, welche Aderpaare
in den Kern der Verseilgruppe gelangen. Damit sich hierbei möglichst wenig Vorzugslagen
ergeben, kann die aus den drei Führungswalzen 5, 6 und 7 bestehende Einrichtung
gleichförmig oder reversierend um die Verseilachse rotieren.
-
Dem Nippel 8 ist ein Zentralspinner 9 nachgeordnet, mit dem eine Haltewendel
auf die Verseilgruppe 10 aufgebracht wird. Das derart gebildete Bündel wird entweder
sofort mit einem stationären Wickler aufgewickelt oder in bekannter Weise konventionell
oder im SZ-Verfahren verseilt.
-
Der der oszillierenden Verseilscheibe 3 vorgeschaltete zylindrische
Führungskörper ist im dargestellten Ausführungsbeispiel mit der feststehenden Lochscheibe
1 fest verbunden. Er kann aber auch unabhängig von der feststehenden Lochscheibe
1 drehbeweglich oder wechselnd angetrieben gelagert sein.
-
2 Figuren 6 Ansprüche
Leerseite