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Fahruerät für die Bewegung eines Lastentrögers, z.B. Rollstuhl,
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über Treppen Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrgerät für die
Bewegung eines Lastenträgers, z.B. Rollstuhl, über Treppen, bestehend aus einem
mit einem HandgriFFteil versehenen, durch motorisch angetriebene Raupen bewegbaren
Fahrgestell, das unmittelbar sowie über das Handgriffteil
mit dem Lastenträger verbindbar
ist, wobei am Querholm des Handgriffteiles eine Schaltanordnung für Einstellung
der Vor- und Rückwärtsfahrt des Raupenantriebes vorgesehen ist.
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Derartige Fahrgerote sind durch offenkundige Vorbenutzung der Anmel-
derin
unter der Bezeichnung "Treppenroupe" bekannt geworden. Das Fahrgestell wird von
der rückwärtigen Seite unter den Rollstuhl gefahren, wobei eine gelenkige Verbindung
des Gestelles des Rollstuhles mit dem Fahrgestell herbeigeführt wird. Durch Verschwenken
des drehbar gelagerten Handgriffteiles wird dieses an die Lehne des Roll-
stuhles
heranbewegt und mit ihr verbunden, so daß nunmehr eine formschlUssige Halterung
des Rollstuhles am Fahrgerät herbeigeführt wird.
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Bei Fahrt über eine horizontale Strecke nimmt der Rollstuhl seine
Ubliche, leicht gegenüber dem Boden angehobene Lage ein. Wird das Fahrgerät Uber
eine Treppe abwärtsbewegt, dann verschwenkt man vor-
her das Handgriffteil mit dem
Rollstuhl nach rückwärts, so daß der Rollstuhl fahrer eine leicht nach rückwärts
gekippte Lage entsprechend dem Neigungswinkel der Treppe einnimmt, so daß beim Abwärtsfahren
auf der Treppe der Rollstuhl wieder eine ungefähr horizontale Stellung einnimmt.
Das Handgriffteil ist bei dieser Schrägstellung arretiert.
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Bei der vorbekannten Anordnung befindet sich der Schalter für die
Einstellung der Vor- und Rückwärtsfahrt der Raupen des Fahrgestelles am
oberen
Querholm des Handgriffteiles. Genauer gesagt, sind zwei Schalter vorgesehen, die
in Richtung zur Bedienungsperson, also nach rückwärts vorstehen. Der eine Schalter
ist für die Vorwärtsfahrt, der andere für die Rückwärtsfahrt bestimmt. Beide Schalter
sind Uber je einen Bowdenzug mit dem motorischen Antrieb für die Raupen verbunden.
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Man kann nun eine Treppe aufwärts in der gleichen Stellung des Rollstuhles
wie bei Abwärtsfahrt überwinden, indem man den Rückwortsgang der Raupen einschaltet.
Dadurch ergibt sich theoretisch die Möglichkeit, daß die Bedienungsperson bei Erreichen
eines Treppen-Fahrabsatzes, wo eine Wendung desxgerätes stattfinden müßte, versehentlich
beim Rückwärtsgehen gegen eine Wand stößt, was ihn zwingt, den Rückwärtsgang des
Fahrgerätes abzustellen. Da aber der Schalter hierfür in Richtung zur Bedienungsperson
vorsteht, könnte eine Einklemmung der Bedienungsperson bzw. des Schalters stattfinden,
nämlich dann, wenn die Bedienungsperson wegen der rückwärtigen Wand nicht mehr ausweichen
kann. Dadurch wird eine Gefahrensituation herbeigeführt, die es zu vermeiden gilt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Schalteranordung
so zu wählen, daß die geschilderte Gefahrensituation gar nicht auftreten kann.
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Ausgehend von der eingangs erwähnten Gestaltung eines bekannten Fahrgerätes
besteht das Wesen der Erfindung darin, daß der andere Schalter an der Innenseite
des Querholms als Zuggriff angeordnet und mit einem durch den Längsholm des Handgriffteiles
geführten Bowdenzug für die Betätigung des Raupenantriebes verbunden ist. Lweckmäßigerweise
besitzt der Zuggriff einen parallel zum Querholm und im Abstand von die sem sich
erstreckenden Bügel. Außerdem ist im Rahmen eines Ausführungsbeispieles der Erfindung
vorgesehen, daß im einzelnen Längsholm des Handgriffteiles ein kolbenartiger Schieber
geführt ist, an den oben-
seitig der durch eine Aussparung im Längsholm
greifende Zuggriff und untenseitig der Bowdenzug angeschlossen ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Schalteranordnung kann deren Einklemmung
am Körper der Bedienungsperson beim Erreichen einer die Rückwortsfahrt begrenzenden
Wand, Geländer oder dgl. nicht mehr erfolgen.
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Die Bedienungsperson hat vielmehr die Möglichkeit, einerseits das
Handgiff;teil festzufassen, was die Manövrierbarkeit des Fahrgerätes wesentlich
erleichtert. Versehentliche oder unerwünschte Betätigungen der Schalter können nicht
mehr vorkommen. In einer Gefahrensituation ist es völlig unproblematisch, gleichzeitig
das Handgriffteil festzuführen und andererseits den gewünschten Schalter zu betätigen.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die Ausbildung des Fahrgerätes
mit der Schalteranordnung für die Bewegung von Rollstühlen über Treppen, sondern
umfaßt auch solche Fahrgeräte, die andere Lastenträger transportieren können, z.B.
Kinderwagen, Einkaufswagen, Transportfahrzeuge, beladene Paletten u. dgl.
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Einzelheiten der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch und beispielsweise
dargestellt, es zeigen: Fig. 1: eine Seitenansicht auf ein Fahrgerät und Fig. 2:
einen Querschnitt durch eine im Handgriffteil innenseitig vorgesehene Schalteranordnung.
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Das in Fig. 1 dargestellte Fahrgerät 1 weist ein Fahrgestell 2 auf,
in dem motorisch angetriebene umlaufende Raupen 3 geführt sind.
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An das Fahrgestell 2 ist bei der Schwenkachse 7 ein Handgriffteil
4 schwenkbar gelagert und in der einzelnen Schwenkstellung durch ein nicht dorgestelltes
Gesperre arretiert. Strichpunktiert ist ein Lastenträger 5 in Form eines Rollstuhles
gezeigt, der einerseits
mit dem Fahrgestell 2 und andererseits im
Bereich der Verbindung 6 mit dem Handgriffteil 4 verbunden ist. Die in Fig. 1 gezeigte
Stellung des Lastenträgers 5 ist diejenige, die er bei Treppenfahrt annimmt.
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Das Aufnehmen des Lastenträgers 5 wird in der Weise durchgeführt,
daß das Fahrgestell 2 von der rückwärtigen Seite her unter den Lastenträger 5 bewegt
wird, wodurch ein nicht dargestelltes Führungsteil mit dem Gestell des Lastenträgers
5 in Verbindung kommt. Daraufhin wird das Handgriffteil 4 aus der in Fig. 1 gezeigten
Stellung in Stellung eine etwa vertikale'verschwenkt, so daß die Verbindung 6 mit
der Lehne des Lastenträgers 5 herbeigeführt werden kann. In dieser vertikalen Stellung
des Handgriffteiles 4 erfolgt die Fahrt des motorisch angetriebenen Fahrgerätes
1 über horizontale Strecken. Beim Überwinden von Treppen wird das Handgriffteil
4 in die Schrägstellung gemäß Fig. 1 geschwenkt und arretiert, so daß bei der durch
die Treppenneigung bedingten Schrägstellung des Fahrgestelles 2 die Sitzfläche des
Lastenträgers 5 ungefähr horizontal verbleibt.
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Wenn nun das in Fig. 1 dargestellte Fahrgerät 1 mit dem Lastenträger
5 eine Treppe aufwärts überwinden soll, wird der Rückwärtsgang der Raupen 3 eingestellt.
Es kann daher theoretisch vorkommen, daß die Bedienungsperson, welche das Fahrgerot
1 am Handgriffteil 4, und zwar am oberen Querholm 8 führt, gegen eine Wand oder
ein Geländer beim RUckwortsgehen stößt, was insbesondere auf Treppenabsätzen der
Fall sein kann. Die am Querholm 8 befindliche Schalteranordnung 10 für die Einstellung
des Vorwärts- und Rückwärtsganges des Raupenantriebes soll sich in einem solchen
Fall nicht am Körper der Bedienungsperson einklemmen können, wenn diese wegen der
Wand oder des Geländers keine Ausweichmöglichkeit mehr besitzt.
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Die für diesen Zweck besonders geeignete Schalteranordnung 10 ist
näher im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 dargestellt, wobei davon ausgegangen ist,
daß an den Eckbereichen des Querholmes 8 Längsholne 9 in Form von Rohren angeschlossen
sind.
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In jedem dieser Längsholme 9 befindet sich ein kolbenartiger Schieber
14, der an seiner Unterseite 17 mit einem Bowdenzug 13 und an seiner Oberseite 16
mit einem Zuggriff 11 versehen ist, dessen Bügel 20 sich etwa parallel zum Querholm
8 und in Distanz hiervon erstreckt. Dieser Zuggriff 11 ragt durch eine Aussparung
15 des Längsholmes 9 und ist über ein Gewinde 19 mit dem kolbenartigen Schieber
14 verbunden. Das Gewinde 19 ist nach unten durch die Bohrung 18 weitergeführt,
in welcher der Stirnanschlag des Bowdenzuges 13 geführt ist.
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Es sei angenommen, daß der in Fig. 2 gezeigte Schalter 10 für die
Einstellung des Vorwärtsganges des Raupenantriebes bestimmt ist. Der nicht dargestellte,
an der anderen Stirnseite des Querholmes 8 befindliche Schalter 10 wäre dann zur
Einstellung des Rückwärtsganges bestimmt. Da der Zuggriff 11 an der Innenseite des
Querholms 8 liegt, kann dieser nur von der Hand der Bedienungsperson erfaßt werden,
die zugleich den Querholm 8 umgreift. Ein anderer Körperschluß, insbesondere beim
Anstoßen gegen eine Rückwand, ist hingegen nicht möglich, weil der Zuggriff 11 innenseitig
vom Querholm 8 angeordnet ist. Um den Vorwärtsgang einzuschalten, wird der Zuggriff
11 lediglich in die gestrichelt gezeigte Stellung bewegt, was zu einer Längsverschiebung
des kolbenartigen Schiebers 14 im Längsholm 9 und zum Betätigen des Bowdenzuges
13 führt.
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Es ist natürlich auch denkbar, die Schalteranordnung 10 auch auf andere
Weise konstruktiv zu lösen, beispielsweise mit Hilfe eines Schwenkhebels, an dessen
einen Hebelarm der Bowdenzug 13 angreift. Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel
hat seine Vorzüge jedoch dadurch,
daß ohne dies vorhandene Bauteile
zur Führung und Anordnung des Schalters 10 verwendet werden können, ohne daß wesentliche
zusätzliche Bauteile zur Führung des Schalters verwendet werden müssen.
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Stückliste 1 Fahrgerät 2 Fahrgestell 3 Raupe 4 Handgriffteil 5 Lastenträger
6 Verbindung 7 Schwenkachse 8 Querholm 9 Längsholm 10 Schalteranordnung 11 Zuggriff
12 Innenseite 13 Bowdenzug 14 kolbenartiger Schieber 15 Aussparung 16 Oberseite
17 Unterseite 18 Bohrung 19 Gewinde 20 Bügel
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