Hamburg, den 13. Hai 1982 255182
Anmelder;
B.A.T.
Cigaretten-Fabriken GmbH
Alsterufer 4
2000 Hamburg 36
Dichtungseinrichtung (Zusatz zu Patent Anmeldung P 31 1 O 550.5)
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtungseinrichtung
gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine derartige, im Hauptpatent beschriebene Dichtungseinrichtung
gestattet, für sehr kurze Zeitspannen das Ende eines länglich zylindrischen Körpers, insbesondere einar
Cigarette, einwandfrei abgedichtet zu halten und über die
— 2 —
Dichtung ggf. an eina Prüfluftleitung anzuschließen, und zwar
stets genau konzentrisch und koaxial.
Die Oichtungseinrichtung gemäQ Hauptpatent vermeidet damit
Nachteile bekannter pneumatischer Prüfverfahren und -einrichtungen,
wie sie z. B. in der DE-OS 2 324 055 und 2 653 735 beschrieben und dargestellt sind.
Bei diesem mit seinen Problemen und Nachteilen im Hauptpatent gewürdigten Stand der Technik werden als Dichtungen
sogenannte Tuben, im wesentlichen zylindrische oder leicht konische Dichtungskörper mit einer axialen Bohrung und einer
kugelschalanähnlichen Anschluß- oder Dichtungsfläche, oder
kugelschalenartiga Näpfe verwendet. Die elastische Dichtungsfläche
der an ein Cigarettenende heranbewegten Dichtungsvorrichtung
uird dabei gegen die stirnseitige Endfläche des abzudichtenden Körpers der Cigarette oder dergleichen
gesetzt, wobei das Cigarettenende 8twas gestaucht wird und eina exzentrische Berührung zwischen Dichtungskörper und Cigarette
auftreten kann. Fehl Justierungen oder Ungenauigkeiten
können dabei nicht ausgeglichen werden, so da3 mehr oder minder starke Beeinträchtigungen der Dichtungswirkung wegen
Dichtungsfehlern und exzentrischer Zuleitung der Prüfluft
nicht auszuschließen sind.
Dagagen wird mit einem nach dem Hauptpatent ausgeführten
Dichtungskörpar die Mantelfläche das zylindrischen Cigarettanendes
einwandfrei abdichtend umschlossen, wobei die Endfläche der Cigarette in keiner Weise beeinträchtigt wird.
Das beim Hauptpatent angewendete Prinzip gewährleistet selbsttätig eine Zentrierung und eine einwandfreie, zuverlässige
und gleichmäßige Abdichtung.
Die gemäß Hauptpatent ausgeführte Dichtung arbeitet in der
Weise, daß der innere Flansch des Dichtungskörpers beim
Öffnen gedehnt und beim Schließen entspannt wird. Die Dichtungseinrichtung
kann in der geöffneten Stellung an das jeweils abzudichtende Ende einer Cigarette oder dergleichen
herangefahren werden, welches dann beim Schließen der Dichtung
umschlossen wird, bis dis Dichtung durch erneutes Dehnen
gelöst und die Dichtungseinrichtung wieder von dem Cigaretten-Ende fortbewegt wird.
Zur Ausführung der Öffnungs- und SchlieQbewegung durch
Dehnen und Entspannen des Dichtungskörpers wird der am äußeren Flansch des Dichtungskörpers angreifende Halterungs
körper gegenüber einem Stützkörper des Dichtungskörpers axial hin- und herbewegt.
Die im Hauptpatent vorgeschlagenen Mittel zum mechanischen Antrieb und zur Steuerung der Öffnungs- und Schließbewegung
der Dichtung umfassen eine Führungsvorrichtung mit einer Nockenbahn, an der Federgabeln entlang fahren, deren Schenkel
in Ausnehmungen der Halterungskörper eingreifen.
Automatisierte Produktionsgänge, insbesondere bei der Herstellung
von Cigaretten laufen mit sehr hoher Geschwindigkeit ab, wobei wegen der besonderen Anforderungen an die
Qualitätsprüfung dennoch jeder einzelne Artikex zuverlässig
geprüft und bei Feststellung eines Fehlers ausgesondert werden muQ. Bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten können
aber auf einer Nockenbahn schleifende, bewegliche Federarme einer mechanischen Steuerung der beim Hauptpatent verwendeten Art zu Problemen führen.
Dsr Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
gegenüber dem Hauptpatent weiter verbesserte Dichtungseinrichtung zu schaffen, bei welcher eine besondere Ausgestaltung
des Dichtungskörpers eine auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten betriebssichere und problemlose Steuerung
0219100
der Öffnungs- und SchlieGbeuegung der Dichtung ermöglicht,
ueil bei der Steuerung der Öffnungs- und Schließbewegung
relativ zueinander beuegte Antriebs- bzw. Steuermittel so
ausgeführt werden können, daß Abnutzungserscheinungen durch mechanische Berührung weitgehend ausgeschlossen sind.
Diese Aufgabe wird verblüffend einfach durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst, die eine pneumatische
Steuerung der Öffnungs- und SchlieGbeuegung ermöglicht.
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Der aus einem elastisch nachgiebigen Hüllwandabschnitt, vorzugsueise einem harmonikaartig gefalteten Balg bestehende,
koaxial an den Halterungskörper angesetzte Bestandteil des nach dem Hauptmerkmal der Erfindung vorhandenen,
luftdicht abgeschlossenen Ringraumes, dessen axiale Länge durch einen im Ringraum erzeugten Druck oder Unterdruck
veränderbar ist, gewährleistet eine einfache, pneumatische
Steuerung der axialen Hin- und Herbewegung zum Öffnen und Schließen der Dichtung.
Insbesondere eine bevorzugte einteilige Ausführung, bei welcher der Dichtungskörper, der Halterungskörper und der
daran anschließende axial nachgiebige Ansatz aus einheitlichem Material zu einem verhältnismäßig einfachen
Formteil zusammengefaßt sind, ist bei vorteilhaft wirtschaftlicher
fertigung herstellungstechnisch und montagetechnisch besonders einfach. Da der mit einem Anschlußkanal
für Prufluft ausgebildete Stützkörper und der Träger der Dichtungseinrichtung ebenfalls einteilig ausgeführt
sein können, sind zur endgültigen Fertigstellung dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtung nur zwei
Bauteile zusammenzufügen. _ 5 -
2
3'2 f 910
In einer pneumatischen Prüfeinrichtung kann eine einfache
Verbindung zwischen einer Steuerluftquelle und dem Ringraum
zur pneumatischen Steuerung der Öffnungs- und Schließ bewegung einer Dichtung vorteilhaft einfach dadurch hergestellt
werden, daG wenigstens ein in einer ebenen Gleitfläche entlang einer ortsfesten Steuerungsbahn verlaufender,
nutartig vertiefter AnschluGkanal für die Eintrittsöffnung der Anschlußbohrung des Ringraumes einer in abdich
tender Flachenberührung an der Gleitfläche der Steuerungsbahn entlang bewegten Dichtungseinrichtung in einem ortsfest
angeordneten Bauteil ausgebildet ist.
Die planparallele Anordnung der in Gleitberührung stehenden ebenen Trägerflächen der ortsfesten Steuerungsbahn und
daran entlang fahrender Dichtungseinrichtungen gewährleisten auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten eine einwandfreie
Durchschaltung der verwendeten Steuerluft und damit
eine genaue und betriebssichere Steuerung.
Bei einer mechanischen Steuerung auf einer Nockenbahn schleifende, bewegliche Teile werden vermieden, und da
keine Lagerkräfte zu übertragen sind, tritt praktisch auch kein Flächendruck zwischen den in Gleitberührung relativ
zueinander bewegten Flächen auf, so daß Probleme durch Abnutzung oder Erwärmung auch bei hohen Betriebsgeschwindigkeiten weitestgehend ausgeschlossen sind.
Ob zur Steuerung dBr Öffnungs- und Schließbewegung mit
Druckluft und/oder Saugluft gearbeitet wird, hängt bei unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung von der
jeweiligen Einbauart der Dichtungseinrichtung ab.
Beispielsweise kann die aus Dichtungskörper, Halterungskörper und Faltenbalg bestehende Baueinheit ohne Vorspannung
so eingebaut sein, daß sie automatisch ihre
3 2 rar ι ο ο
Schließstellung einnimmt, solange keine Steuerluft angelegt,
wird. Durch Erzeugen eines Vacuums im Ringraum dieser Anordnung uird dann durch Verkürzung des am Haiterungskörpar
angreifenden Faltenbalges die Dichtung unter radialer Dehnung des inneren Flansches des dabei verformten Dichtungskörpers geöffnet.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann die
aus Dichtungskörper, Halterungskörper und Faltenbalg bestehende Baueinheit unter geringer Vorspannung in einer
halbgeöffneten Zuischenstellung eingebaut werden. Bei dieser
Ausführung uird die Dichtung v/ollständig geöffnet, uenn in
dem erfindungsgamäßen Ringraum ein Vacuum erzeugt wird,
während die Dichtung bei Einleitung von Druckluft in den Ringraum in ihre den abdichtenden Innenflansch entspannende
Schließstellung gebracht uird.
Schließlich kann die Dichtung bei einer unter großer Vorspannung des Faltenbalges eingebauten Dichtungseinrichtung
aus ihrer dabei eingenommenen Öffnungslage durch Druckluftbeaufschlagung
des Ringraumes und eine dadurch bewirkte axiale Verlängerung bzw. Dehnung des Faltenbalges in ihre
Schließstellung gebracht werden.
Gewöhnlich wird man aber einer oder einer Kombination der
beiden erstgenannten Möglichkeiten wegen der dort geringeren Beanspruchung von Faltenbalg und Dichtungskörper den
Vorzug geben.
Sämtlichen Ausführungsmöglichkeiten ist jedoch der Vorteil
gemeinsam, daß beim Einsatz der Erfindung in Maschinen, insbesondere der Cigaretten-Industrie, die ohnehin teilweise
pneumatisch gesteuert werden, die vorhandenen Druck- oder Saugluftquellen als Steuerluft-Erzsuger verwendet werden
können.
3-2131 OO /ο
Ueitere Vorzüge und Merkmale der Erfindung ergeben sich ai's
den Ansprüchen souie aus der nachfolgenden Beschreibung und
der Zeichnung eines bevorzugten, schematisch vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispieles der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch eine erfindungsgemäße
Dichtungsvorrichtung in ihrer Schließstellung,
Fig. 2 eine herausgebrochene Teilansicht der in Fig. 1
gezeigten Dichtungsvorrichtung in ihrer geöffneten Stellung,
Fig. 3 eine schematisierte Stirnansicht der wesentlichen
Teile einer mit der erfindungsgemäßen Dichtungsund Steuereinrichtung ausgerüsteten pneumatischen
Cigaretten-Prüfeinrichtung zur Veranschaulichung der Anordnung der pneumatischen Steuerluftanschlüsse
einer bevorzugten Ausführung der verwendeten Steuervorrichtung
und
Fig. 4 eine quer zur Trommelachse gesehene Seitenansicht der Prüfeinrichtung gemäß Fig. 3.
Eine gemäß Fig. 1 ausgeführte Dichtungseinrichtung 10 besitzt
einen im wesentlichen hohlzylindrischen Dichtungskörper 12, der entsprechend dem Hauptpatent aus Gummi oder
einem ähnlichen federelastischen Haterial besteht. An seinem
freien Ende weist der Dichtungskörper 12 einen radial nach außen vorspringenden Flansch 14 und einen im wesentlichen
in gleicher Ebene radial nach innen vorspringenden Flansch 16 auf. Der innare Flansch 16 bildet die eigentliche Dichtung
für den abdichtenden Anschluß einer Cigarette C oder eines ähnlichen zylindrischen Körpers, beispielsweise eines
Cigarillos, einer Cigarre, eines Filterkörpers oder dergleichen.
Zwischen dem inneren Flansch 14 und dem äußeren Flansch 16 befindet sich eine in der Stirnfläche des Dichtungekörpers
12 ausgebildete Ringrinne 18, durch welche die Beweglichkeit des als Dichtungslippe wirkenden Flansches 16
41
32VST100
beim Öffnen und Schließen der Dichtung verbessert wird.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Dichtungskörpers 12 ist dessen innere Zylindermantel-Fläche zumindest im Bereich einer in den Innenflansch übergehenden
Ringzone 20 im wesentlichen tonnenartig nach außen gewölbt ausgebildet. Dieses Merkmal hat den besonderen Vorteil, daß
es eine besonders ueite Öffnung der dadurch als Ringlippe
ausgebildeten eigentlichen Dichtung 16 erlaubt, siehe auch Fig. 2 und damit die sichere Erfassung eines abzudichtenden
Cigaretten-Endes oder dergleichen verbessert.
Am äußeren Umfang des Flanschteiles 14 greift ein vorzugsweise einteilig angeformter Halterungskörper 24 an, der den
hohlzylindrischen Dichtungskörper 12 mit radialem Abstand umfaßt. An das vom Flansch 14 abgekehrte Ende des Halterungs
körpers 24 schließt sich koaxial ein vorzugsweise einteilig angeformter, axial nachgiebiger Faltenbalg 26 an.
Das vom abdichtenden Ende des Dichtungskörpers 12 abgekehrte Ende ist an einem konzentrisch anschließenden Stützkörper
28 festgelegt. Der Stützkörper 28 sitzt vorzugsweise einteilig angeformt auf einem Träger 30 einer mit jeweils
gleichen, geringen Zwischenabständen aufeinanderfolgenden
Reihe übereinstimmend aufgebauter und vorspringend angeordneter Dichtungseinrichtungen 10.
An dam Träger 10 ist das vom Dichtungsende abgekehrte Ende
des Faltenbalges 26 etwa in Höhe des Fußendes des Stützkörper3 28 festgelegt.
Ein am festliegenden Axialende des Dichtungskörpers 12
flanschartig radial nach innen vorspringender Uulst 32
greift im zusammengebauten Zustand ggf. etwas vorgespannt in eine umfängliche Ringnut 34 eines ggf. im Durchmosser
erweiterten Kopfteiles des Stützkörpers 28 üin und sorgt
für einen luftdichten Anschluß de3 Dichtungskörpers 12 am
Stützkörper 28,
Ein am festliegenden Axialende des Faltenbalges 26 ausgebildeter
Ringwulst 36 ist im zusammengebauten Zustand in luftdicht abschließendem Eingriff mit einer umfänglichen
Ringrinne 38 des Trägers 30 der Dichtungseinrichtung 10.
Dar Ringwulst 38 ist gemäß Fig. 1 und 2 vorzugsweise an einem nach außen gefalteten Endabschnitt des Faltenbalges
26 ausgebildet und greift passend in die koaxiale Innenwand einer zylindrischen Vertiefung des Trägers 30 ein.
Der Uulst 30 kann beispielsweise durch einen vorteilhaft
einfach beim Herstellen des aus Dichtungskörper 12, Halterungsteil 24 und Faltenbalg 26 bestehenden Formteiles
eingaformten Verstärkungsring versteift sein, um die Sicherheit dar luftdichten Verbindung erforderlichenfalls noch
zu erhöhen.
Die äußeren Mantelflächen des Dichtungskörpers 12 und des
anschließenden Stützkörpers 28 einerseits und die radial gegenüberliegenden, inneren Mantelflächen des Halterungskörpers
24 und des Faltenbalges 26 andererseits begrenzen mit den axial gegenüberliegenden, im wesentlichen ringförmigen
Endflächen des äußeren Flansches 14 dp.s Oichtungskörpers
12 und des Trägars 30 der Dichtungseinrirhtung 10
einen luftdicht abgeschlossenen, rotationssymmetrischen Ringraum 40 mit einer achsparallel durch den Träger 30
verlaufenden Anschlußbohrung 42 für Steuerluft.
Der Stützkörper 40 weist einen Durchgangskanal 44 für den
Anschluß von Prüfluft auf. Gemäß Fig. 1 besitzt der Prüfluftkanal 44 einen im Stützkörper 40 koaxial in den hohl-
- 10 -
zylindrischen Dichtungskörper 12 mündenden Bohrungsabschnitt und einen hier vorzugsweise im rechten Winkel anschlieOenden
radial durch den Körper döS Trägers 30 der Dichtungseinrichtung
10 verlaufenden Bohrungsabschnitt.
Die axiale Nachgiebigkeit des Faltenbalges 26 des abgeschlossenen Ringraumes 14 ermöglicht die erfindungsgemäQB
pneumatische Steuerung der Öffnungs- und Schließbewegung
der Dichtungseinrxchtung.
Die dabei auftretende Verformung des Faltenbalges 26 und des Dichtungskorpers 12 mit den Flanschen 14 und 16 ist aus
Fig. 1 und 2 ohne weitere Erläuterungen ersichtlich.
Zu erwähnen bleibt, daß der Halterungskörper 24 seine Zylinderform
während der Steuerbeuegung der Dichtung im wesentlichen
beibehält.
Zur Erhöhung der Formstabilität des Halterungskörpers 24 kann ein aufgesetzter äußerer Zylinderteil 46 vorhanden
sein, der den Halterungskörper 24 passend umschließt. Der
ringförmige Verstärkungsteil 46 kann beispielsweise mittels einer nach innsn vorspringenden Ringnut 48, die in eine
äußere Ringnut 50 des Halterungskörpers 24 eingreift, gegen eine axiale Verschiebung gesichert werden.
Ferner ist eine an der Verbindungsstelle des rechtwinklig an den äußeren Flansch 14 anschließenden Halterungskörpers
24 ausgebildete, ringförmig geschlossene Auskehlung 52 zu eruähnen, durch welche die Wandstärke des Halterungskörpsrs
24 in einer Ringzone am Übergang in den äußeren flansch 14 des Dichtunqskörpers 12 geschwächt wird. Durch
die Uandstärkenschwächung des Halterungskörpers 24 am
Übergang in den Flansch 14 des Dichtungskörpers 12 wird eine aus Fig. 1 und 2 ersichtliche Gelenkwirkung beim
- 11 -
-M-
Öffnen und Schließen der Dichtung erzielt.
Fig. 3 und 4 dienen zur Veranschaulichung einer vorteilhaft einfachen Möglichkeit der Verwirklichung der erfindungsgemäöen
pneumatischen Steuerung und zeigen eine erfindungsgemäß ausgerüstete Vorrichtung 54 für eine pneumatische
Prüfung von Cigaretten. Für die schon anhand der Fig. 1 und 2 erläuterten Teile sind in Fig. 3 und 4 die gleichen Bezugszeichen
verwendet.
Die Prüfvorrichtung 54 besitzt eine übliche, auf einer
Uelle 56 drehbare Prüftrommel 58 sowie auf axial gegenüberliegenden
Trommelseiten mit gleichem Abstand spiegelsymmetrisch zur Flittelebene der Trommel 58 geneigte, scheibenförmige
Ringteile 60, welche dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Träger 50 entsprechen, und auf welchen in Umfangsrichtung
mit gleichen Abständen aufeinanderfolgende, einander axial
fluchtend zugekehrte Dichtungsvorrichtungen 10 angeordnet sind.
Schräg zur Lagerachse bzw. Uelle 56 der Prüftrommel 58 angeordnete
Lager der leicht geneigten Prüfringe 96 sind beispielsweise in feststehenden Lagerträgern 62 untergebracht,
ίτ, i' Prüfeinrichtung 54 an einer naschine
der Cigarb t,ten-Industrie befestigt werden kann.
Die grundsätzliche Anordnung einer Prüftrommel mit dazu schräg gestellten Prüfringen, die gemeinsam drehbar mit
der Trommal verbunden sind, ist an sich bekannt. Diese Anordnung
gestattet eine besonders einfache Relativbewegung zwischen den über die Prüftrommel zugeführten Cigaretten
und den Dichtungsvorrichtungen, die in geöffneter Stellung mit gedehntem Dichtungsflansch 16 an das jeweils zu erfassende
Cigaretten-Ende herangefahren werden, welches
beim Schliefen der Dichtung vom dann entspannten Dichtungsflansch 16 abdichtend·umschlossen wird.
- 12 -
Fig. 3 zeigt, uie die zu prüfenden Cigarstten einzeln von
einer in Pfeilrichtung 64 umlaufenden Cigarettenzufuhrtrommel
66 auf die gemeinsam mit den damit gekoppelten Prüfringen 60 in Pfeilrichtung 66 umlaufende Prüftrommel
58 gelangen und diese nach der Prüfung über eine in Pfeilrichtung
68 umlaufende Cigarettenabgabe-Trommel 70 wieder
verlassen. Dabei ist es ebenfalls bekannt, die einzelnen Cigaretten mit Hilfe gesteuert zugeführter Saugluft in
achsparallelen Aufnahmemulden der Trommeln 60, 66 bzu.
zu halten.
Eine Steuerluft-Anschlußvorrichtung 72 in Form eines mit
noch erläuterten Steuerluftkanälen ausgebildeten Kreisringstückes
liegt gemäß Fig. 4 jeweils parallel zu einem der schräg zur Trommel 58 gelagerten Prüfringe 96 in einer den
jeueiligen Lagerträger 62 umfassenden Ringzone.
Die Anordnung ist so getroffen, daß die von den Dichtungskörpern 10 abgekehrte Ringfläche 74 des jeueiligen Prüfringes
60 in gleitender Flächenberührung mit der planparallel anliegenden, eine Steuerungsbahn bildenden Oberfläche 76 der Steuerluft-Anschlußuorrichtung stehen. Die
durch die Oberflächen 76 der gegenüberliegenden Steuerluftanschlu3vorrichtungen
72 gebildeten Steuerungsbahnen besitzen in der ebenen Gleitfläche vertieft angeordnete, in
Umfangsrichtung aufeinanderfolgende, nutartig vertiefte
Kanäle für den Anschluß von Steuerluft.
Bei dem in Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiel folgen
beispielsweise ein Unterdruck-Anschlußkanal 78, ein Uinkelabstand A1, ein Druckluft-Anschlußkanal 80, ein Uinkelabstand
A2, uofaei die Uinkelabstände A1 und A2 gleich groß
sind, uährend ein größerer Uinkelabstand A3 zwischen den in Umfangsrichtung benachbarten Enden der Unterdruck-Anschlußkanäle
78 und 82 vorhanden ist.
- 13 -
Ib
- /rs -
Uia in Fig. 4 für die Kanäle 78 und 80 darrestellt, sind
von den einzelnen Anschlußkanälen im wesentlichen axial durch den Ringkörper der jeueiligen Steuerluft-Anschlußvorrichtung
72 gehende Bohrungen 84, 86. zum Anschluß der jeueiligen
Steuerluftquelle vorhanden.
Gemäß der schematisch stark vereinfachten Darstellung der
Fig. 3 befindet sich der Druckluft-Anschlußkanal auf einem Uinkelabschnitt im Bereich des oberen Scheitelpunktes der
Prüftrommel 80, während die auf gegenüberliegenden Seiten mit Abstand anschließenden Unterdruck-Anschlußkanäle auf
diametral gegenüberliegenden Seiten der Trommelachse angeordnet sind.
Die den Steuerluft-Anschlußbohrungen 42 der Dichtungseinrichtungen
10 gamäß Fig. 4 axial gegenüberliegenden, in Umfangsrichtung
aufeinanderfolgenden Steuerluft-Anschlußkanäle
78, 80, 82 sind in Fig. 3 nur aus Gründen der Anschaulichkeit auf einem kleineren Bahndurchmesser dargestellt.
Die einzelnen Dichtungseinrichtungen 10 sind auf den gegenüberliegenden
Prüfringen 60 mit einem solchen Neigungswinkel schräg nach außen geneigt angeordnet, daß sie im
oberen Scheitelpunkt der Prüftrommel, an dem der axiale Abstand der Prüfringe am geringsten ist, achsparallel mit
der Trommelachse 56 fluchtend ausgerichtet sind.
Im diametral gegenüberliegenden unteren Trommelsektor ist
der Abstand zwischen den axial gegenüberliegenden Dichtungsvorrichtungen
10 größer als die axiale Länge der zu prüfenden Cigaretten, die deshalb bei der Zufuhr zwischen
gegenüberliegenden Dichtungsvorrichtungen in eine Trommelmulds
gelegt und bei der Abgabe wieder entnommen werden können.
- 14 -'
In einer gemäß Fig. 3 und 4 ausgeführten Prüfeinrichtung können die Dichtungsv/orrichtungen 10 durch vorgespannten
Einbau des aus Dichtungskörper 12, Halterungskörper 24 und Faltenbalg 26 bestehenden Bauteiles in einer halbgeöffneten
Zwischen- oder Mittelstellung eingebaut sein, die etua zwischen den in Fig. 1 und 2 gezeigten Öffnungs- bzu.
Schließstellungen liegt.
Beim Überfahren des Unterdruck-Anschlußkanales 78 wird dann
die Dichtung durch das im Ringraum 40 erzeugte l/acuum vollständig
geöffnet.
In diesem Bereich taucht die Cigarette in den jetzt ueitgeöffneten
Dichtungskörper 20 ein, der beim Überstreichen des Zuischenabschnittes A1 in seine halbgeöffnete Zuischenstellung
zurückkehrt, bevor die Dichtung beim Überfahren des Druckluft-Anschlußkanales BO durch den in den Ringraum 40
eingeleiteten Druck in ihre das Cigaretten-Ende dicht umschließende
Schließstellung gebracht wird, siehe Fig. 1. Im Scheitelpunkt der Prüftrommel uird über einen Gleitstein
38 mit einer Durchgangsbohrung 90 für den Anschluß einer Prüfluftquelle eine Prüfluftverbindung zum Cigaretten-Ende
üb&r den Prüfluftkanal 44 hergestellt.
Beim Überfahren des Zuiechenabschnittes A2 nimmt dann die
Dichtungsvorrichtung wieder ihre halbgeöffnete Zwischenstellung
ein, bevor sie beim Überfahren des Unterdruck-AnschluQkanals
82 durch Evakuieren des Ringraumes 40 wieder vollständig geöffnet wird, siehe Fig. 2, um das Austreten
der Cigarette zu erleichtern, die dann nach Rückkehr der Dichtung in ihre halbgeöffnete Stellung im Bereich A3 über
dxß Cirjaretton-Abgabetrommel 70 wieder von der Prüftrommel
58 abgenamman wird.
Der Zwischenabschnitt A3 kann bei einer anderen Ausführung
- 15 -
32191Ü0
auch entfallen und durch aine Kanalverbindung zwischen den
Unterdruck-Kanälen 78, 82 ersetzt werden.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung, bei welcher
die aus Dichtungskörper, Halterungskörper und Faltenbalg bestehende Baueinheit in ihrer entspannten Schließstellung
gemäQ Fig. 1 eingebaut wird, kann der DruckluftanschluQkanal
80 entfallen. Die Steuerung der Öffnungsbeuegung
erfolgt dann allein mit Hilfe eines die Dichtung öffnenden Unterdruckes über einen in diesem Fall durchgehend
ausgeführten Unterdruck-Anschlußkanal,der außer
den in Fig. 3 gezeigten Abschnitten 78 und 82 auch den schon erwähnten Verbindungsabschnitt im Umfangsbereich A 3 enthält,
Dichtungseinrichtungen 10, bei welchen der Innendurchmesser des die eigentliche Dichtung bildenden Innenflansches
16 in der entspannten Schließstellung etua 7, 8 mm, in der halbgeöffneten Mittelstellung etwa 8,8 mm und in
der gedehnten Öffnungsstellung etwa 9,8 mm beträgt, werden
z. B. bsi der Prüfung von Cigaretten mit 8 mm Durchmesser einwandfreie Arbeitsergebnisse erzielt. Schwankungen des
Durchmessers vollautomatisch hergestellter Cigaretten sind dabei nämlich in jedem Fall geringer als die Differenz
zum gewählten SchlieSdurchmesser des Dichtungsflansches. Somit ist bei der pneumatischen Prüfung ein einwandfreier
AnschluÖ jeder Cigarette gewährleistet, da die aus Kunststoff-Formtailen
bestehenden Dichtungskörper ebenfalls mit hoher Genauigkeit gefertigt werden können.
An s ρ ,r '"ic h