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Herzschrittmacher
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B e s c h r e i b u n g Die Erfindung betrifft einen Herzschrittmacher
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
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Es ist bei künstlichen Herzschrittmachern bekannt, im Demand-Betrieb
das Escape-Intervall bei Auftreten von Herzeigenaktionen im Ventrikel zu verlängern,
so daß im
darauffolgenden Zeitraum die Herzfrequenz Schwankungen
auch in Richtung zu niedrigen Herzraten unterworfen sein kann, ohne daß in jedem
Fall eine künstliche Stimulation erfolgt. Ein Verkürzen des Escape-Intervalls erfolgt
erst dann wieder, wenn die Herzrate einen vorgegebenen zweiten Wert unterschreitet,
wobei als Maß für die Herzrate jeweils die Zeit zwischen aufeinanderfolgenden Eigenaktionen
in einer Kammer angesehen wird. Diese Betriebsweise bezeichnet man als "Hysterese",
wobei die bekannten Schrittmacher ein bistabiles Element enthalten, welches beim
Eintreten der genannten Bedingungen gesetzt bzw. zurückgesetzt wird.
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Bei Herzschrittmachern, welche sowohl im Atrium als auch im Ventrikel
Signale aufnehmen, besteht nun ein Problem darin, daß das Setzen und Zurücksetzen
eines den Hysteresezustand kennzeichnenden Signals für Vorhof und Ventrikel getrennt
zu Komplikationen bei der Stimulation in der Weise führen kann, daß die Synchronisation
mit dem physiologischen Herzrhythmus verloren geht, wenn nämlich aufgrund von Atrium-
und Ventrikel getrennt gesetzten Escape-Zeiten A-V-Überleitungszeiten entstehen,
welche sich von denjenigen unterscheiden, die dem Herzeigenrhythmus entsprechen.
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Der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Anordnung anzugeben, welche es ermöglicht, die Stimulation mit Hysterese auch
bei Schrittmachern anzuwenden, welche im Atrium und im Ventrikel Signale aufnehmen.
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Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Mittel gelöst.
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Besonders vorteilhaft ist dabei, daß die Zahl der zusätzlichen Schaltmittel
beschränkt ist und insbesondere mit dem übrigen anhand des Ausführungsbeispiels
dar zustellenden Konzepts trotz der Anwendung von Mitteln, welche die Stimulationszeiten
physiologisch korrekt im wesentlichen auf den Vorhof beziehen, der Ventrikel bezüglich
der aufgenommenen Herzeigenaktionen Priorität hat und damit auch für die Stimulationsrate
bei Ausfall von Herzeigenaktionen bestimmend ist.
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Ohne diese Anordnung würde bei geringfügiger Verringerung der Herzfrequenz
und Aufrechterhaltung des normalen Sinusrhythmus nur deswegen eine Stimulation vorgenommen
werden, weil im Atrium ein Signal aufgenommen wurde, so daß der Eigenrhythmus des
Patienten möglicherweise unnötigerweise durchbrochen bzw. ein fortgesetzter Wechsel
der Herzrate mit unstetem EKG auftritt, was sowohl das Wohlbefinden des Patienten
beeinträchtigen kann als auch bei langfristiger Aufrechterhaltung dieses Zustands
einen unnötigen Energieverbrauch für den Schrittmacher bedeutet.
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Die Erfindung basiert auf dem Bestreben, eine universelle Schrittmacherstruktur
anzugeben, welche Fehlermöglichkeiten bekannter Systeme vermeidet, wobei die Realisierung
in einem implantierbaren System möglich sein soll. Das System soll eine weitestgehende
Auswertung der aufgrund von vom Herzen abgeleiteten Signalen zur Verfügung stehender
Informationen ermöglichen, wobei der Einfluß von
Störsignalen gering
gehalten ist. Durch diee physiologisch korrekte Zuordnung aller die Betriebsarten
des Schrittmachers beteffenden Umschaltvorgänye wird eine große Patientensicherheit
erreicht.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben
und werden einschließlich der Erfindung anhand des in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 ein Blockschaltbild der
den erfindungsgemäßen Schrittmacher bildenden Baugruppen unter besonderer Berücksichtigung
der im Betrieb auftretenden logischen Verknüpfungen, Figur 2 ein Zeitdiagramm zur
Erläuterung des Funktionsablaufs bei dem in Fig. 1 dargestellten Schrittmacher,
Figur 3a Einzelheiten einer zur Erkennung von Störsignalen dienenden Baugruppe,
Figur 3b Einzelheiten einer zur Erkennung von Tachykardien dienenden Baugruppe,
Figur 4 Einzelheiten einer zum Einschalten verschiedener Betriebszustände dienenden
Baugruppe, Figur 5 Einzelheiten einer Anordnung zum Umschalten in einen Hysteresezustand
als Teil einer der in Fig. 1 dargestellten Anordnung hinzuzufügenden Baugruppe,
Figur
6 Einzelheiten einer Baugruppe zur Steuerung der Austastzeiten für die Eingangsstufen
in Fig. 1, Figur 7a Einzelheiten einer Baugruppe zur automatischen Berechnung der
Refraktärzeit des Ventrikels, welche dem Blockschaltbild gemäß Fig. 1 hinzuzufügen
ist, sowie Figur 7b Einzelheiten einer der in Fig. 7a dargestellten Baugruppen.
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Das in Figur 1 dargestellte in Blockschaltungsform wiedergegebene
Prinzipschaltbild des erfindungsgemäßen Herzschrittmachers gibt den Signalfluß zwischen
den einzelnen Baugruppen und eine Anzahl von logischen Verknüpfungen wieder. Der
verwendeten Schrittmacherstruktur liegt das Konzept eines Schrittmachers zugrunde,
das auf grund von Zu- und Abschaltungen von Signalverbindungen in unterschiedlichen
Betriebsarten (Modes) benutzt werden kann, wobei die Umschaltung zwischen den einzelnen
Betriebsarten (die im Folgenden mit den auf dem Gebiet der Herzschrittmachertechnik
eingeführten generischen Codes bezeichnet werden sollen) programmiert und/oder signalabhängig
erfolgen kann. In seinen komplexeren Modes paßt der Schrittmacher sich dabei auf
physiologische Weise dem natürlichen Herzverhalten an.
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Die Realisierung des dargestellten Konzepts kann gleichermaßen mittels
diskreter oder programmierbarer Logik-Bauelemente erfolgen, wobei im Falle einer
hardwaremäßigen Lösung die erforderlichen Verknüpfungen - wie dargestellt - mittels
Logik-Gattern und Speichermitteln wie Flip-Flops
und Latches erfolgen,
während beispielsweise bei einer Mikroprozessorlösung die Logik-Entscheidungen nicht
parallel, sondern nach Programm seriell vorgenommen werden.
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RAM-Speicherplätze übernehmen dabei die Funktion der Speichermittel
zum Festhalten von für Betriebszustände charakteristischen Signalen. Einige der
dargestellten Funktionsbaugruppen, stellen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
dar.
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Aus Figur 2 ist der zeitliche Ablauf der Signalverarbeitung und Stimulationsvorgänge
ersichtlich, wobei in den übrigen Darstellungen entsprechende Zeitbezeichnungen
verwendet wurden, so daß diesbezüglich auf diese Figur stets Bezug genommen werden
kann. In der Darstellung fällt der Anfangszeitpunkt To zusammen mit dem Zeitpunkt
TA, der nach einem Umlauf (entsprechend einem Herzzyklus) erreicht wird und die
Aktivität des Atriums charakterisiert. Im Falle einer Stimulation im Ventrikel oder
Atrium folgt eine Austastzeit tblankA für die im Atrium plazierte Elektrode, wobei
die Dauer dieser Austastzeit jeweils davon abhängig ist, ob im Atrium oder im Ventrikel,
d.h. in derselben oder in der jeweils anderen Kammer stimuliert wurde. Das Ende
dieser Austastzeit ist mit TblankA bezeichnet.
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Zwischen TA und Tv befindet sich die AV-Überleitunyszeit, wobei Tv
den Zeitpunkt der Aktivität des Ventrikels charakterisiert. An TV schließt sich
entsprechend ~ eine Austastzeit tb kv an, welche im Zeitpunkt Tblankv endet.
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Die Refraktärzeit des Atriums trA beginnt mit TQ und endet bei TrefAw
während die Refraktärzeit des Ventrikels
bei TV beginnt und bei
TrefV endet. Die Zeiten Tog und Ttachy sind aus dem Diagramm gemäß Figur 2 nicht
direkt ersichtlich, da diese durch entsprechende Folgeraten der Herzaktionspotentiale
und/oder Störsignale als Trigger signale festgelegt werden.
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Bei dem in Figur 1 dargestellten Herzschrittmacher bilden die Anschlüsse
A und Ein- und Ausgänge für Signale, welche vom Herzen aufgenommen werden bzw. in
Form von Stimulationsimpulsen an das Herz abgegeben werden. Mit "A" ist dabei der
Anschluß für eine im Atrium und mit "V" der Anschluß für eine im Ventrikel fixierte
Elektrode bezeichnet.
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Die zentrale Steuerung für die zeitliche Zuordnung der abzugebenden
Impulse erfolgt über einen Zähler 1, welcher durch von einem Taktgenerator 2 erzeugte
Impulse inkrementiert wird und über einen ~Reset"-Eingang in eine Ausgangsstellung
zurücksetzbar ist. In Abhängigkeit von vom Herzen aufgenommenen Signalen ist dieser
Zähler über einen zusätzlichen "Preset"-Eingang auf beliebige Zählerstände in Vorwärtsrichtung
- entsprechend einer zeitlichen Voreilung - voreinstellbar. Ein Verändern des Zählerstandes
in Rückwärtsrichtung ist nicht notwendig. Nach Erreichen seines Endstandes setzt
der nachfolgende Impuls den Zähler auf 0, von wo aus der Zählvorgang fortgesetzt
wird. Das Zusammenwirken des Zählers mit den übrigen in Figur 1 dargestellten Bauelementen
wird weiter unten näher beschrieben. (Die Übertragung einzelner digitaler Signalimpulse
oder analoger Signale ist in den Figuren durch einfache Verbindungen dargestellt,
während doppelte Linien die Übertragung vollständiger Datenwörter symbolisieren.)
Die
vom Atrium über eine dort fixierte Elektrode aufgenommenen Signale gelangen über
den Anschluß A an eine Eingangsstufe 101, welche einen Vorverstärker enthält, der
über einen Programmiereingang (zugehöriger Pfeil P) in seinem Verstärkungsfaktor
einstellbar ist. Die Eingangsstufe bewirkt gleichzeitig eine Impuls formung in der
Weise, daß die vom Atrium aufgenommenen Signale in Form von impulsförmigen Logiksignalen
in den nachfolgenden Schaltstufen weiterverarbeitet werden können. Die Darstellung
der Logikpegel bei dem wiedergegebenen Ausführungsbeispiel erfolgt in positiver
Logik, d.h. das Vorhandensein eines Signals wird mit dem H-Zustand und die Abwesenheit
mit dem L-Zustand bezeichnet. Umschaltelemente (Zähler, Mono- und Flip-Flops) werden
durch die ansteigenden Vorderflanken der Signalimpulse aktiviert. Weiterhin weist
die Eingangsstufe 101 Filtermittel auf, mit einer Filtercharakteristik, die sie
vorzugsweise für die aufzunehmenden Nutzsignale durchlässig macht.
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Die Eingangsstufe 101 wird außerdem von einer Austastschaltung 3 beeinflußt,
welche die Eingangsstufe für vorgegebene Zeiträume tblankA sperrt, wenn ein Stimulationsimpuls
an Atrium oder Ventrikel abgegeben wurde. Auf diese Weise wird verhindert, daß ein
vom Schrittmacher abyegebener Stimulationsimpuls als herzeigenens Signal verarbeitet
wird und das Betriebsverhalten des Schrittmachers fehlerhaft beeinflußt.
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Der Eingangsstufe nachgeschaltet ist eine'Störerkennungsschaltung
102, welche ein Ausgangssignal abgibt, Wenn der Abstand zweier aufeinanderfolgender,
von der Eingangsstufe
101 verarbeiteter Signalimpulse einen vorgegebenen
zeitlichen Mindestabstand (Tog), entsprechend einer maximalen Folgefrequenz, unterschreitet.
Derartige eine Störung bildende Signale können ihre Ursache sowohl außerhalb (elektromagnetische
Einstreuungen oder Wechselströme) als auch innerhalb des Körpers des Patienten (Elektrodenartefakte)
haben. Die Störerkennungsschaltung 102 verhindert im Zusammenwirken mit weiter unten
zu beschreibenenden Mitteln, daß an der Atriumelektrode aufgenommene Impulse, welche
die vorgegebene Frequenz überschreiten, zur Weiterverarbeitung zugelassen werden.
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Der Ausgang der Eingangsstufe 101 ist weiterhin mit dem Eingang einer
Tachykardieerkennungsstufe 103 verbunden, welche entsprechend ein Signal abgibt,
wenn die am Ausgang der Stufe 101 erscheinenden Impulse eine vorgegebene Folgezeit
unterschreiten. Die "Tachykardierate" TTachy ist mit ca. 250 ms größer als die als
Kriterium für das Vorhandensein eines Störsignals festgelegte Zeitdauer Togt welche
ca. 100 ms beträgt.
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Der Anschluß V, an den eine im Ventrikel zu fixierenden Elektrode
angeschlossen werden kann, ist mit dem Eingang einer weiteren Eingangsstufe 201
verbunden, die in ihren grundsätzlichen Funktionen der Eingangsstufe 101 für vom
Atrium aufgenommene Signale entspricht. Der Verstärkungsfaktor ist über einen zusätzlichen
Eingang (zugehöriger Pfeil P) einstellbar. Eine separate Störerkennungsschaltung
202 für die von der im Ventrikel fixierten Elektrode aufgenommenen Störsignale gibt
ein Ausgangssignal ab, wenn die vom Ventrikel aufgenommenen Signalimpulse eine höhere
als
eine vorgegebene Frequenz aufweisen. Die Eingangsstufe 201 wird entsprechend durch
von der Austaststufe 3 abgegebene Signale zeitweise gesperrt.
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Stimulationsimpulse für das Atrium werden mittels einer Impulsformerschaltung
104 erzeugt, wobei die Amplitude der Stimulationsimpulse über einen zusätzlichen
Eingang (zugehöriger Pfeil P) einstellbar ist. Die Impulsformerstufe 104 wird durch
kurzzeitige Impulse mit logischem H-Pegel angesteuert und enthält auch die zur Heraufsetzung
der Eingangsimpulse auf den zur Stimulation notwendigen Pegel erforderlichen Verstärkungsmittel.
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Die von der Impulsformerstufe 104 abgegebenen Impulse gelangen einerseits
zum Anschluß A und andererseits zu einer Run-away-Schutzschaltung 105, welche in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch ein Monoflop gebildet wird, dessen Impulsdauer
auf die höchste zulässige Stimulationsrate im Atrium abgestimmt ist. Auf einen Ausgangsimpuls
von der Impulsformerstufe 104 hin gibt die Schutzschaltung 105 einen Impuls vorgegebener
Breite an den invertierenden Eingang eines UND-Gatters 106 ab, welches daraufhin
für die Dauer des letztgenannten Impulses hin für an seinen anderen Eingang gelangende
Signalimpulse gesperrt ist.
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Eine Impulsformerstufe 204 für zum Stimulieren des Ventrikels bestimmte
Impulse ist ebenfalls über einen weiteren Eingang (zugehöriger Pfeil P) bezüglich
der Amplitude der abgegebenen Impulse beeinflußbar. Eine separate Run-away-Schutzschaltung
205 für den Ventrikel sperrt ein
UND-Gatter 206 über dessen invertierenden
Eingang, wenn die Folgezeit der den-Ventrikel stimulierenden Impulse den vorgegebenen
Wert unterschreitet.
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Die Zeiten, zu denen Stimulationsimpulse abgegeben werden können (mit
TA und TV bezeichnet), bestimmt der Zähler 1, wobei jeweils für Atrium und Ventrikel
separate Vergleicherschaltungen 120 bzw. 220 vorgesehen sind, welche einen Impuls
am Ausgang "=n erzeugen, wenn der Zählerstand des Zählers 1 mit einem vorgegebenen
Zählerstand in einem Speicher 121 für den Stimulationszeitpunkt des Atriums bzw.
einem entsprechenden Speicher 221 für den Ventrikel übereinstimmt. Die Vergleicherschaltung
220 gibt über einen zusätzlichen Ausgang "ln ein Signal ab, wenn der Zählerstand
des Zählers größer ist als der in dem Speicher 221 festgehaltene Wert für TV. Die
genannten Zeitmarken TA und TV bilden Bezugszeiten für den Betrieb des Schrittmachers
und beenden im Demand-Betrieb die sogenannten "Escape-Intervalle" innerhalb denen
eine entsprechende Eigenaktion des Herzens die Erzeugung eines Stimulationsimpulses
durch den Schrittmacher verhindert.
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Die Zeiten TA und TV für Atrium und Ventrikel in den Speichern 121
bzw. 221 werden in Form von Zahlenwerten programmiert, welche diejenigen Zählerstände
repräsentieren, die der Zähler 1 im Stimulationszeitpunkt erreicht haben muß. Die
Zeitzuordnung zu den Zählerständen erfolgt in der Weise, daß' die Stimulationszeitpunkte
mit einem ausreichend feinen Zeitraster einstellbar sind. Bei einem Zählertakt von
beispielsweise 1 kHz weist das zur Verfügung stehende Zeitraster eine Teilung in
Millisekunden
auf. Die mittels der Speicher 121 bzw. 221 vorgebbaren
Zählerstände sind durch weiter unten darzustellende Mittel veränderbar.
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Die Eingangsimpulse für die Ausgangsstufe 104, welche das UND-Gatter
106 passieren, stammen vom Ausgang eines ODER-Gatters 107, an dessen Eingänge alternativ
die über die Abgabe eines Stimulationsimpulses an das Atrium entschei denden Signale
gelangen. Einer der Eingänge des ODER-Gatters 107 ist mit dem Ausgang eines UND-Gatters
108 verbunden, das ein Ausgangssignal abgibt, wenn die Vergleicherschaltung 120
das Erreichen des Zeitpunktes TA angibt und damit anzeigt, daß im Demand-Zustand
der Vorhofstimulation ein Zeitpunkt erreicht wurde, bei dem wegen fehlender eigener
Aktivität des Herzens ein Stimulationsimpuls erforderlich ist. Das UND-Gatter 108
wird über seinen weiteren Eingang mittels eines Signals durchgeschaltet, welches
von einem Ausgang "timeA" des Betriebszustandsregister 4 abgegeben wird, wenn eine
Impulsabgabe nach Zeitablauf erwünscht ist. Bei freigegebener Signalaufnahme <sensV
bei Block 4) für die entsprechende Kammer erfolgt damit ein ~Demand"-Betrieb mit
Inhibierung durch herzeigene Impulse, während bei gesperrter Signalaufnahme eine
Stimulation zu festen Zeiten erfolgt.
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Ein weiteres UND-Gatter 109 wird über einen entsprechenden Ausgang
"trigA" der Schaltung 4 bei durch Herzeigenaktionen im Vorhof getriggerter Signalabgabe
an den Vorhof aktiviert. Das Signal zum synchronen Auslösen des Stimulatiqnsimpulses
im Vorhof gelangt an den Eingang des UND-Gatters 109 vom Ausgang eines weiteren
UND-Gatters
110, das seinerseits durch ein von einem Ausgang ~sens"
der Schaltung 4 an seinen Eingang gelangendes Signal aktiviert wird, wenn die Aufnahme
von Signalen aus dem Vorhof bei der gewählten Betriebsweise des Schrittmachers vorgesehen
ist.
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Es ist ersichtlich, daß für den durch herzeigene Signale getriggerten
Betrieb diese Freigabe der Signalaufnahme Voraussetzung ist. An das UND-Gatter 110
gelangt nicht nur das Ausgangssignal der Eingangsstufe 101, sondern an dessen weiteren
invertierenden Eingang auch das Ausgangssignal einer Refraktärstufe für den Vorhof
5, welche ein Signal abgibt, wenn für-einen Zeitraum trefA, der mit dem Erreichen
des dem Zeitpunkt TA entsprechenden Zählerstand durch den Zähler 1 beginnt, die
Verarbeitung der im Atrium aufgenommenen Signale zur Auswertung für die Abgabe von
Stimulationsimpulsen gesperrt ist. Ein der Refraktärzeit TrefA für das Atrium entsprechender
Zahlenwert ist in einem Speicher 6 festgehalten und über weiter unten dargestellte
Programmiermittel durch äußere Signale veränderbar.
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Ein ODER-Gatter 207 und UND-Gatter 208 bis 210 bilden die entsprechenden,
über die Abgabe von Stimulationsimpulsen an den Ventrikel bzw. über die Signalaufnahme
aus dem Ventrikel entscheidenden Logik-Gatter. Das gewünschte Betriebsverhalten
des Schrittmachers läßt sich ebenfalls über drei Ausgänge "sensV, "times und ''trigv''
der Schaltung 4 bestimmen, wobei das an den weiteren Eingang des UND-Gatters 208
gelangende Signal die Stimulation freigibt, wenn der Stand des Zählers 1 dem im
Speicher 221
festgehaltenen, dem Zeitpunkt TV zugeordneten Zählerstand
entspricht und somit zu diesem Zeitpunkt ein Ausgangssignal des Vergleichers 220
an das UND-Gatter 208 ausgegeben wird.
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Die synchrone Stimulation wird durch das UND-Gatter 209 ausgelöst,
dem das Ausgangssignal des UND-Gatters 210, welches die vom Ventrikel aufgenommenen
Signalimpulse weiterleitet, zugeführt wird. Das UND-Gatter 210 ist über seinen invertierenden
Eingang während der Ventrikel-Refraktärzeit trefV gesperrt, welche mittels eines
Vergleichers 7 festgelegt wird, wobei der erreichte Zählwert des Zählers 1 mit dem
in dem Speicher 8 festgehaltenen, die Zeitdauer TrefV repräsentierenden Zählwert
verglichen wird und zu dem Inhalt des Speichers 8 derjenige des Speichers 215, dessen
Inhalt TV" im Normalfall der Zeit TV entspricht, hinzuaddiert wird. (Unterschiede
zwischen der Funktion der Speicher 6 für die Refraktärzeit des Atriums und 7 für
die Refraktärzeit des Ventrikels sind aus der folgenden Beschreibung ersichtlich.)
Der Inhalt des Speichers 8 ist wie derjenige des Speichers 6 über äußere Programmiermittel
veränderbar.
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Die Ausgangssignale der UND-Gatter 110 bzw. 210 beeinflussen des weiteren
Schalter 122 und 222, mittels denen der Zähler 1 über seinen Reset-Eingang auf die
in den Speichern 121 (für den Wert TA) bzw. 221 (für den Wert TV) voreinstellbar
ist. Damit wird der Zähler 1 beim Erscheinen eines intrakardialen Signals im Atrium
auf den der Zeit TA bzw. beim Erscheinen eines Signals im Ventrikel auf den der
Zeit TV entsprechenden Zahlenwert vorange-
setzt. Auf diese Weise
wird der Schrittmacher mit dem Herzverhalten synchronisiert, wenn die UND-Gatter
110 bzw.
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210 über ihre entsprechenden Signaleingänge für die Signalaufnahme
vom Herzen freigegeben sind. Sind die zuletzt genannten Gatter gesperrt, so erfolgt
die Stimulation gegebenenfalls asynchron.
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Die Inhalte der Speicher 4, 6 und 8 sowie der eines weiteren Speichers
9, welcher die programmierbaren Verstärkungsfaktoren bzw. Ausgangssignalamplituden
repräsentierenden Daten für die Stufen 101 und 201 sowie 104 und 204 (zugeordnete
Pfeile P) enthält, sind über die blockschaltungsmäßig dargestellten Programmiermittel
zu beeinflussen, welche nachfolgend kurz beschrieben werden sollen: Die von außerhalb
des Schrittmachers über einen geeigneten Nachrichtensignaiträger (radiofrequente,
optische oder sonstige Signale) in Form von Impulsen aufmodulierten, von einem entsprechenden
- nicht dargestellten - Sender abgegebenen Signale, gelangen zu einem Empfänger
10, der die verstärkten Signale einem Dekoder 11 zuleitet, mit dessen Hilfe die
zu übertragene ursprüngliche Programmierimpulsfolge wieder hergestellt wird. In
einer Prüfstufe 12 wird mittels zusätzlich übertragener redundanter Signale festgestellt,
ob die übertragene Information vollständig ist und letztere zutreffendenfalls an
einen Steuerbaustein 13 übermittelt, durch den mittels einer ersten Teilinformation
eine Auswahlschaltung 14 entsprechend aktiviert wird.
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Durch das Ausgangssignal der Schaltung 14 wird eine der Schaltstufen
15 bis 20 betätigt, so daß die zweite übertragene Teil information in den mit der
aktivierten Stufe der Stufen 15 bis 20 verbundenen Speicher gelangt und dort festgehalten
wird. Die bereits erwähnten Speicherstufen 4, 6, 8, 9 sowie 221 und 222 halten die
für den Betrieb des Schrittmachers wesentlichen veränderbaren Daten fest, wie sie
in der vorangehenden Beschreibung aufgeführt wurden.
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Der Speicher 4 ist von zusätzlichen Signalen beeinflußbar, welche
aus der Signalverarbeitungsstufe 21 stammen, und eine Umschaltung der Betriebszustände
in Abhängigkeit von vom Schrittmacher selbst aus dem Herzen aufgenommenen Signalen
bewirkt, wobei die Einganyssignale der Stufe 21 von den Stufen 102 und 202 stammen
und im Atrium bzw. im Ventrikel aufgenommene Störsignale repräsentieren, sowie ~von
der Tachykardiestufe 103, welche ein Ausgangssignal abgibt, wenn der Tachykardiezustand
festgestellt wurde.
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Die von der strichpunktierten Linie umgebenen Bauelemente zur Signalverarbeitung
und -speicherung sind jeweils nur zeitweise aktivert, da die zum Betrieb des Schrittmachers
notwendigen logischen Operationen mittels moderner mikroelektronischer Bauelemente
in sehr kurzen Zeiten ausyeführt werden können, so daß deren permanenter Betrieb
einen unnötigen Energieverbrauch zur Folge haben würde.
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Die außerhalb der genannten Linie befindlichen Bauelemente, die entweder
direkt mit den im Herzen fixierten Elektroden verbunden sind und damit die Signalaufnahme
vom Herzen kontrollieren, bzw. diejenigen Mittel, welche die
Zeitgeber-
und Zeitvergleichermittel bilden, sind dauernd aktiviert, da durch letztere bestimmt
wird, zu welchen Zeitpunkten logische Operationen auszuführen sind.
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Die Aktivierung der innerhalb der strichpunktierten Linie befindlichen
Bauelemente erfolgt durch die von den Vergleichermitteln 120 bzw. 220 abgegebenen
Signale, wenn ein vorgegebener Zeitpunkt erreicht wurde, oder aber durch die Ausgangssignale
der Eingangsstufen 101 bzw. 201, wenn nämlich vom Herzen (außerhalb der jeweiligen
Refraktärzeit) ein Signal aufgenommen wurde. Die Zusammenfassung der genannten Signale
erfolgt über ein ODER-Gatter 30, welches über ein Monoflop 31 einen Schalter 32
betätigt, der die in der gewählten Darstellung innerhalb der strichpunktierten Linie
angeordneten Bauelemente mit einer Energiequelle 33 verbindet, wobei dieses "Verbinden"
mit einer Energiequelle in jedem Heraufsetzen der Energieversorgung, also auch in
einem Umschalten der betreffenden Bauelemente von einem Bereitschafts-(Stand-by-)
Zustand in einen Betriebszustand bestehen kann.
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Die Impulsdauer des Monoflops 31 ist dabei so bemessen, daß zum Ausführen
der notwendigen Schaltvorgänge ein ausreichend langer Zeitraum zur Verfügung steht.
Diskrete Logikbaueletnente lassen sich energiesparend bei derart herabgesetzter
Versorgungsspannung betreiben, daß zwar keine Veränderungen vorgenommen werden können,
gespeicherte Signalzustände jedoch erhalten bleiben. Diese Bauelemente dienen der
nachfolgenden Signalverarbeitung in dem Sinne, daß sie festlegen, ob auf ein Eingangssignal
oder Deim Erreichen eines vorgegebenen Zeitpunkts ein Stimulationsimpuls abgegeben
werden soll.
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Der von der Energiequelle 33, die im dargestellten Ausführunysbeispiel
von einer Batterie gebildet wird, ausgehende Pfeil E deutet an, daß die außerhalb
der strichpunktierten Linie angeordneten Bauelemente direkt von der Energiequelle
33 ohne Zwischenschaltung des Schaltelementes 32 versorgt werden.
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Mit der dargestellten Anordnung sind die Betriebsfunktionen üblicher
Schrittmachertypen mit synchroner oder asynchroner Stimulation im Atrium und/oder
Ventrikel erzeugt bar, wobei je nach Zustand der Schaltmittel 4 und Freigabe der
entsprechenden Stimulationssignale bzw. Signalaufnahmemöglichkeit über die UND-Gatter
108 bis 110 bzw. 208 bis 210 auch jene Schrittmacherbetriebsarten höherer Ordnung
möglich sind, wie sie in Form einer Übersicht beispielsweise in dem Aufsatz flphysiological
Cardiac Pacing", R. Sutton, J. Perrins und P. Citron in "PACE"; Vol. 3, März-April
198O, S. 207 bis 219 wiedergegeben sind.
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Das grundsätzliche Stimulationsverhalten der verschiedenen Schrittmacherbetriebsweisen
bei verschiedenartigen Herzsignalen ist ebenfalls in der vorgenannten Literaturstelle
angegeben.
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Weitere Einzelheiten zu den in der nachfolgenden Beschreibung dargestellten
Schaltungsteilen können der am gleichen Tage eingereichten, diese Schaltungsteile
wegen der damit verbundenen Neuerungen näher beschreibenden Patentanmeldungen derselben
Anmelderin entnommen werden.
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Durch die funktionsmäßige Trennung des komplexen, nur zeitweise aktivierten
Logiksystems von den permanent be-
triebsbereiten Bauelementen,
ist es in vorteilhafter speise möglich, für den Fall des Ausfalls des umfangreichen
Logikteils ein einfaches Ersatzsystem vorzusehen, durch welches ein Notbetrieb aufrecht
erhalten werden kann. Obgleich zwar einerseits die Sicherheit einzelner Bauelemente
gegen Ausfall in der Vergangenheit wesentlich gesteigert werden konnte, wird andererseits
angestrebt, die Informationsverarbeitung in einem künstlichen Herzschrittmacher
möglichst allen therapeutischen Anforderungen gerecht werden zu lassen, um dem Patienten
eine optimale Stimulationstherapie zukommen zu lassen, und damit die erreichte Erhöhung
der Zuverlässigkeit zum Teil wieder kompensiert.
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Das dargestellte Konzept gestattet es, die Vorteile eines einfachen,
höchst betriebssicheren Systems mit einem solche höherer Verarbeitungsfähigkeit
derart zu verbinden, daß bei Ausfall des komplexen Datenverarbeitungssystems ein
einfaches Ersatzsystem bereitstellt, welches in der Lage ist, die Grundfunktionen
des Schrittmachers unter nahezu allen Umständen für einen nur durch die Betriebsdauer
der Energiequellen begrenzten Zeitraum sicherzustellen.
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Diese Ersatzschaltung kann prinzipiell durch verschiedenartige Signale
aktiviert werden. Eines dieser Signale ist ein von der komplexen Logikschaltung
ausgehendes Signal "Par", das bei einer mittels eines Mikroprozessors realisierten
Loyikschaltung dann erscheint, wenn innerhalb der durchgeführten Operationen ein
Plausibilitätsfehler ermittelt wurde, wie er beispielsweise durch eine Paritäts-
überprüfung
mit Hilfe von redundanten Signalen in bekannter Weise erzeugt werden kann. Entsprechende
Signale lassen sich auch aus mit diskreten Logikbauelementen arbeitenden Schaltungen
gewinnen, wenn hier zusätzliche Elemente verwendet werden, welche unzulässige Betriebszustände,
beispielsweise in Form von Signalen, erkennen, die bei korrekt arbeitenden Logikmitteln
beispielsweise nicht yleichzeitig oder aber nicht mit einer oberhalb oder unterhalb
einer ' vorgegebenen Grenzfrequenz liegenden Rate etc. erscheinen dürfen. Derartige
ein Fehlverhalten aufzeigenden Signale werden auch von den Ausgängen der Run-away-Schutzschaltungen
105 und 205 gewonnen und über ein ODER-Gatter 34 zusammengefaßt. Bei der dargestellten
Anordnung kann es theoretisch in dem Fall zu einem Ansprechen der Run-away-Schutzschaltungen
bei ordnungsgemäß arbeitenden Taktgenerator 2 kommen, wenn in die Speicher 121 oder
221 durch einen Fehler in dem durch die strichpunktierte Linie umrandeten Teil der
Logikschaltungen fehlerhafte Zahlenwerte eingelesen wurden.
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Dem ODER-Gatter 34 wird ein weiteres Signal M zugeführt, welches von
einem Reed-Schalter stammt,# der in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Auf diese
Weise ist es möglich, mittels eines von außen einwirkenden Magnetfeldes den Ersatzbetriebszustand
entsprechend der ~Magnetfrequenz" der bekannten Schrittmacher einzustellen.
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Der Ausgang des ODER-Gatters 34 aktiviert eine Speicher schaltung
35, welche Zeitpunkten TA' und TV' entsprechende Zahlenwerte enthält, die bei Aktivierung
dieser Speicherschaltung 35 mit Vorrang in die Speicher 121
bzw.
221 eingelesen werden. Gleichzeitig wird von der Schaltung 35 ein Ausgangssignal
abgegeben, welches über invertierende Eingänge von UND-Gattern 111 und 211, die
zwischen die Gatter 107 und 106 bzw. 207 und 206 eingeschaltet sind und diesen Signalweg
sperren, während über die somit aktivierten UND-Gatter 112 und 212 eine direkte
Verbindung zu den Ausgängen der Vergleicher 120 und 220 hergestellt wird.
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Damit ist das im "D00"-Betrieb arbeitende Ersatzsystem nicht mehr
von der Signalverarbeitung der innerhalb der strichpunktierten Linie befindlichen
Elemente der Schaltung abhängig. Die Werte TA' und TV' werden dabei so gewählt,
daß sich eine für die Frequenzen annehmbare Ersatz-Stimulationsfrequenz ergibt.
Die Betriebsart ~D00" bezieht sich auf den Anschluß zweier Elektroden. Ist jeweils
nur eine der beiden Elektroden angeschlossen, so arbeitet der Schrittmacher im Zustand
AOO oder ~vod" und gibt damit entsprechend der gewählten Elektrodenkonfiguration
ebenfalls die zur Aufrechterhaltung der vitalen Funktionen notwendigen Stimulationsimpulse
ab.
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Mittels zweier in die Aktivierungsleitung des Schalters 222 eingefügter
UND-Gatter 213 und 213a wird eine Synchronisation des Zählers 1 (und damit der Zeitsteuerung
des Schrittmachers) auf vom Ventrikel erscheinende Signale für die Zeit der Überleitung
vom Atrium zum Ventrikel verhindert (AV-Überleitung zwischen TA und TV in Figur
2), wenn yleichzeitig eine Signalaufnahme im Atrium möglich ist. Die entsprechenden
Zeitmarken beziehen sich (abhängig von der Betriebsart des Schrittmachers) auf Zeiträume
zwi-
schen herzeigenen oder stimulierten Signalen. Dem UND-Gatter
213a werden das Signal sensA des Speichers 4 und das Signal "-" des Vergleichers
220 an seinen Eingängen zuyeführt. Das Ausgangssignal des UND-Gatters 213a sperrt
gegebenenfalls das UND-Gatter 2I3 über dessen invertierenden Eingang. Der weitere
Eingang des UND-Gatters ist mit den die Signalaufnahme für das Atrium am UND-Gatter
110 freigebenden Signalausgang des Speichers 4 verbunden. Damit wird erreicht, daß
eine Synchronisation bei regulärer Ventrikeltätigkeit stets ndr mit TA erfolgt und
somit das Atrium bei AV-sequentieller Stimulation die Führung behält bzw. bei fehlender
Signalaufnahme aus dem Atrium der Abstand aufeinanderfolgender Zeitpunkte TA konstant
bleibt.
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Der hier beschriebene Schrittmacher stellt damit die physiologisch
richtige Synchronisation mit dem Atrium sicher, wenn dort ungestörte Signale zur
Verfügung stehen. Ist die Signalaufnahme im Atrium gestört, so erfolgt - entsprechend
den vorgesehenen Möglichkeiten der Betriebszustandsänderungen, die weiter unten
beschrieben werden - eine Umschaltung in einen eine Signalaufnahme im Ventrikel
ermöglichenden Betriebszustand, so daß auch in diesem Fall eine korrekte richtige
Stimulation gewährleistet ist.
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Obgleich bei freigegebener Signalaufnahme im Atrium für die Zeit t
#zwischen TA und TV keine Synchronisation des Zählers 1 durch im Ventrikel aufgenommene
Signale erfolgt, wird uie Refraktärzeit des Ventrikels dadurch in physiologisch
sinnvoller Weise gesetzt, daß diese sich trotz fehlender Synchronisation des Zählers
1 auf die Zeiten bezieht, zu denen die Herzaktion im Ventrikel festgestellt
wurde,
was bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch realisiert ist, daß das Ausgangssignal
des UND-Gatters 210 über ein ODER-Gatter 214 und ein Schaltelement 215 einen Speicher
216 mit einem zu diesem Zeitpunkt im Zähler 1 enthaltenen Zahlenwert lädt, so daß
dieser Zeitpunkt TV" als Bezugszeitpunkt jetzt für die Ermittlung der Refraktärzeit
TrefV durch den Vergleicher 7 dienen kann.
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Erfolgt eine Signalaufnahme ausschließlich im Ventrikel, so ist eine
Synchronisation des Zählers durch das Schaltelement 222 im Zeitpunkt TV freigegeben,
wodurch mittels des ODER-Gatters 214 in den Speicher 216 dann derjenige Zahlenwert
für TV übertragen wird, welcher auch im Speicher 221 vorhanden ist.
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Nach Ablauf der Refraktärzeit für aus dem Ventrikel aufgenommene Signale
erscheinende Impulse, welche von Extrasystolen herrühren, synchronisieren, den Zeitzähler
1 des Schrittmachers, was bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch erreicht
wird, daß der Zähler 1 durch die Schaltermittel 222 auf den Wert TV, der im Speicher
221 vorhanden ist, gesetzt wird. Darüberhinaus muß auch sicnergestellt sein, daß
retrograd übergeleitete Erregungen nach Extrasystolen keine Synchronisation des
Schrittmachers bewirken. Dies wird dadurch erreicht, daß nach Erkennen der Extrasystole
(Ventrikelaktivität vor dem Zeitpunkt To) die Atriumrefraktärzeit trefA für einen
Zyklus auf 400ms gesetzt wird, so daß für einen ausreichend langen Zeitraum (entsprechend
der retrograden Überleitungszeit) - ausgehend von der Zeitmarke TV das Atrium für
eine Signalaufnahme gesperrt ist.
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Die Sperrung derartiger retrograder Uberleitungen ist deshalb von
besonderer Bedeutung weil ein vom Schrittmacher auf das Signal im Atrium hin mit
der vorgegebenen AV-überleitungszeit abgegebener Stimulationsimpuls im Ventrikel
eine Stimulation in die vulnerable Phase zur hätte.
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Um hier den notwendigen Schutz zu bewirken, werden unmitteilbar auf
eine Extrasystole hin die Signalaufnahmemittel für Vorhof und Ventrikel für einen
vorgegebenen Zeitraum refraktär geschaltet. Und zwar wird bei einem Eingangsimpuls
am UND-Gatter 217 vom Ausgang der Eingangsstufe 201 für den Ventrikel, der erscheint,
wenn auch der Vergleicher 220 am Ausgang "-" ein Signal abgibt, das an den zweiten
Eingang des UND-Gatters 217 gelangt, ein Monoflop 218 gestartet. Dieses Monoflop
gibt daraufhin einen Ausgangsimpuls von ca. 400 ms Dauer ab, welcher an Eingänge
des ~ODER-Gatter 219 gelangt, dessen zweiter Eingang mit dem Ausgang des Vergleicbers
5 für die Refraktärzeit TrefA verbunden ist, und dessen Ausgangssignal zu einem
der Eingänge des UND-Gatters 110 übertragen wird.
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Auf diese Weise ist sichergestellt, daß bei jeder nach der Zeit TV
festgestellten Kammerkontraktion die Refraktärzeit für das Atrium neu gestartet
und für die Zeitdauer des von dem Monoflop 218 abgegebenen Impulses (vorzugsweise
400 ms) auirechterhalten wird, so daß eine Synchronisation des Schrittmachers durch
retrograde Uberleitungen ver#iindert ist. (Wie weiter unten näher erläutert ist,
sind für diesen Zeitraum auch die Stör- und Tachykardieerken nungsmittel gesperrt,
da diese bei einer retrograden Uberleitung nicht ansprechen sollten. Die erforderliche
Signalverbindung
wird durch die Leitung vom Ausgang des Monoflops 218 zum Block 3 gebildet.) Ein
ODER-Gatter 219a sperrt auch den Ventrikel, wobei bevorzugt mittels - nicht dargestellter
Schaltmittel - statt der Impulszeit des Monoflops 218 auch in Block 7 enthaltene
Zeit heranziehbar ist.
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Für den Fall, daß gleichzeitig Signale im Atrium und Ventrikel aufgenommen
werden, hat der Ventrikel Vorrang. Damit ist gewährleistet, daß die Sicherheit gegen
schädliche Stimulation aufgrund unerwünschter Überleitungen auch bei nicht eindeutiger
Signalerkennung zunächst einmal gegeben ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung werden alle Umschaltungen
(Programmänderungen, Betriebsartänderungen) zu Zeitpunkten vorgenommen, welche den
Betriebsablauf nicht stören, das sind solche Zeitpunkte, zu denen keine Stimulation
bewirkt werden kann und auch kein Eingangssignal erwartet wird, dessen Signalaufnahme
wiederum, von den eingestellten Betriebsparametern abhängig sein könnte. Ein derartiger
Zeitpunkt ist derjenige auf TV folgende Zeitbereich, in dem beide Eingangsstufen
refraktär sind (vergleiche Fig. 2, aus der die Zeiten des Herzzyklus im Hinblick
auf den Betrieb des Schrittmachers in ihrer grundsätzlichen Verteilung ersichtlich
sind).
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Der mit Tv beginnende Zeitraum ermöglicht dabei die für den Betrieb
des Schrittmachers notwendigen Umschaltungen in einer Weise, welche die physiologischen
Kandbedingungen der Stimulation am wenigsten beeinträchtigen, da Umschal-
tunyen
zu dieser Zeit in eine natürliche Ruheperiode des Herzens fallen. Im Zeitpunkt TV
finden auch solche überprüfungen statt, die regelmäßig durchgeführt werden müssen,
wie die Bestimmung des Betriebszustands der Energiequelle (EOL-Block 36).
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Der Zeitpunkt TV wird bei normalem Herzverhalten stets durchlaufen
und wäre an sich ausreichend beispielsweise die übernahme der geänderten Betriebsparameter
(entsprechender Pfeil an Speicherblock 4) oder die Änderung der Programmierung aufgrund
der von außen her übertragenen entsprechenden Signale zu diesem Zeitpunkt zu bewirken
(Pfeil nach Block 13).
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Die in Figur 1 mit den Blöcken 21, 102, 103, 202 dargestellten Schaltungen
zur Ermittlung von Störsignalen im Vorhof oder Ventrikel bzw. zur Feststellung des
Tachykardiezustandes sind in den Figuren 3a und b im einzelnen dargestellt. Dabei
zeigt Figur 3a zum einen (in ihrem linken Bereich) die Detailschaltung der Bausteine
102 bzw. 202 gemäß Figur 1 und in ihrem rechten Teil eine Schaltung, wie sie einen
Teil des Schaltungsblocks 21 in Figur 1 bildet - und zwar ist dieser Teil für die
Verarbeitung der Eingangssignale von Atrium und Ventrikel je einmal vorhanden. Ein
Verzögerungsglied 39 bewirkt, daß eine Umproyrammieruny des Schrittmachers im Zeitpunkt
TV erst dann erfolgt, wenn alle anderen bei dieser Zeitmarke auszuführenden Funktionen
ausgeführt sind.
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Die an den Eingang der Schaltung in Figur 3a gelangenden, von den
Eingangsstufen 101 bzw. 201 in Figur 1 stammenden
Impulse setzen
einen Zähler 311 zurück, welcher durch Taktsignale des Taktgebers 2 (Figur 1) angesteuert
wird.
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Erreicht der Zähler 311 einen Zählerstand n, so gibt er ein Ausgangssignal
ab. Die Zahl n ist dabei so gewählt, daß die durch den Zählerstand n erzeugte Frequenzteilung
des Eingangstaktes eine Ausgangsfrequenz erzeugen würde, welche gleich der oberen
Grenzfrequenz der vom Schrittmacher zugelassenen Eingangssignale ist. Eingangsimpulse,
welche eine höhere Rate a#ufweisen, erzeugen am Ausgang der Blöcke 102 bzw. 202
einen konstanten Pegel, den den Störzustand anzeigt.
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Durch das Ausgangssignal n des Zählers 311 wird über ein UND-Gatter
312 ein nachgeschaltetes Flip-Flop 313 zurückgesetzt, wenn an dem anderen Eingang
des UND-Gatters 312 der Impuls erscheint, welcher den Zähler 311 zurücksetzt.
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(Dabei wird davon ausgegangen, daß der Zähler nicht über den Stand
n hinauszählt bzw. das Signal am Ausgang n beibehält, solange er nicht zurückgesetzt
wird. Wird der Zählerstand n nicht erreicht, wenn der nachfolgende Impuls an dessen
Eingang den Zähler zurücksetzt, so wird über ein weiteres UND-Gatter 314 das Flip-Flop
313 gesetzt, wobei der Ausgang n des Zählers mit einem invertierenden Eingang des
UND-Gatters 314 verbunden ist. Ein4an4simpulsc, welche die Grenzrate zu Störsignalen
überschreiten, setzen demnach das Flip-Flop 313, das vom nächsten Impuls, der mit
einem größeren Zeitabstand als es der Störrate entspricht erscheint, zurückgesetzt
wird.
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Der Schaltzustand des Flip-Flops 313 wird in ein Flip-Flop 315 durch
einen zum Zeitpunkt t=TA erscheinenden Impuls
übertragen, wobei
das Ausgangssignal des Flip-Flops 313 an den Eingang eines UND-Gatters 316 und den
invertierenden Eingang eines UND-Gatters 317 gelangt, welche mit dem Setz- bzw.
Rücksetzeingang des Flip-Flops 315 verbunden sind. Während also das Auftreten von
Störsignalen fortgesetzt ermittelt wird, erfolgt eine übernahme in das Flip-Flop
315 zur weiteren Verarbeitung jeweils nur zum Zeitpunkt TA. Die Übernahme zum Zeitpunkt
TA garantiert, daß die Störung richtig erkannt ~wurde und somit eine durch Blankingperioden
verursachte Fehlinterpretation verhindert ist. Eine möglicherweise resultierende
Umschaltung der Betriebsart# folgt dann im Zeitpunkt Tv, zu Beginn der Refraktärzeit
des Ventrikels. Eine Störerkennung ist damit auch grundsätzlich während der Refraktärzeiten
mit Ausnahme der Austastzeiten möglich.
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Die in Figur 3a wiedergegebene strichpunktierte Linie deutet (entsprechend
der Darstellung in Figur 1) an, daß der Zähler 30 bei einem Betrieb mit teilweise
zur Energieersparnis in einen Wartezustand setzbaren Schaltungsteilen permanent
in Betrieb bleibt, während die rechts von der strichpunktierten Linie befindlichen
Elemente lediglich, bedarfsweise aktiviert werden, wenn nämlich der Ausgang des
Zählers ein Signal an das ODER-Gatter 30 in Figur 1 ausgibt, welches eine Beendigung
des Wartezustands der übrigen Schaltglieder auslöst. Hiermit wird also ein Beispiel
für einen Betrieb gegeben, bei dem ein intern im Schrittmacher erzeugtes Zeitsignal,
welches den Ablauf einer Zeitspanne markiert, in der ein erwartetes Ereignis nicht
eingetreten ist, um daraufhin die Signalverarbeitungsrnittel #ntsprechend dieser
Ergel)nis zu verändern.
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Bei der in Fig. 3b dargestellten Ausführung der zur Feststellung des
Tachykardiezustands vorgesehenen Logik entsprechen die Bauelemente 331 bis 337 den
mit 311 bis 315 bezeichneten in Fig. 3a, wobei die Bezifferung in derselben Folge
vorgenommen worden ist. Der Zähler 331 zählt jedoch bis zu einer Zahl p, welche
so gewählt ist, daß eine Impulsfolgezeit definiert wird, welche die Grenze zu einer
Impulsrate im Atrium bildet, die einen Tachykardie-Zustand kennzeichnet. Die genannte
Folgezeit beträgt dabei 350 ms.
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Der Rücksetzeingang des Flip-Flops 333 ist jedoch nicht direkt mit
dem Ausgang des UND-Gatters 332 verbunden, sondern es ist hier ein ODER-Gatter 338
zwischengeschaltet, dessen weiterer Eingang mit dem Ausgang eines UND-Gatters 338
verbunden ist, dessen einer Eingang wiederum an den Ausgang des Flip-Flops 333 angeschlossen
ist. Der andere Eingang des UND-Gatters 339 ist an den Ausgang der Austast-Schaltung
3 angeschlossen und erhält ein Signal, wenn auf einen Stimulationsimpuls hin die
Atriumeingangsstufe 101 für Signale gesperrt wird. Damit wird erreicht, daß ein
Rücksetzen des Flip-Flops 333 jeweils dann vorgenommen wird, wenn ein Stimulationsimpuls
abgegeben wurde und eine Austastung der Atriumseingangsstufe 101 erfolgte. Auf diese
Weise ist sichergestellt, daß das den Tachykardie-Zustand kennzeichnende Flip-Flop
335 stets erst dann zurückgesetzt wird, wenn nach einer Austastzeit der volle Zeitraum
durchlauf#en wurde, welcher zwischen zwei aufgenommenen Impulsen im Atrium liegen
muß, um das Ende einer Tachykardie festzustellen. Damit können nicht durch die vorzeitige
falsche Entscheidung der Annahme der Beendiguny des Vorliegens einer Tachykardie
Stimulationsim-
pulse zu Zeiten abgegeben werden, welche eine Gefährdung
des Patienten bedeuten können.
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Durch die gewählte übernahme im Zeitpunkt TV über die weiteren Logikmittel
(Betriebsartspeicher 4) ist weiterhin sichergestellt, daß die Veränd#erung des Betriebsverhaltens
ebenfalls zu einem Zeitpunkt und in einer Weise erfolgt, welche eine optimale Synchronität
mit dem Herzverhalten des Patienten sicherstellen.
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Die von der Refraktärzeitsteuerung getrennte Ermittlung der Störungs-
und Tachykardiezustände im Vorhof yewährleistet, daß beide Signalzustände optimal
erfaßt werden, wobei durch das Zurücksetzen des Tachykardiezählers allein während
der Austastzeiten sichergestellt ist, daß die Störerkennung unabhängig davon fortgesetzt
wird und nicht durch ein Zurücksetzen und die daraus resultierende Bildung eines
verkürzten Meßzeitintervalls für die Störerkennung im Zusammenhang mit den Austast-Impulsen
ein Störsignal vorgetäuscht wird.
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In Figur 4 sind diejenigen Bauelemente dargestellt, welche einerseits
eine Programmierung vorgegebener Betriebsarten durch äußere Schaltmittel ermöglichen
und weiterhin die Umschaltung der Betriebsart im Falle von an den Einyängen A und
V einfallenden Störimpulsen bzw. im Falle einer Tachykardie im Vorhof bewirken.
Insbesondere hervorzuheben ist dabei die Möglichkeit, den im Falle des Eintretens
eines oder mehrerer der vorgenannten Ereignisse einzuschaltenden Betriebsart aus
einer oder mehreren für dieser Fall festgelegten Betriebsarten auszuwählen und
diese
Auswahl vorher mittels Proyrammierung festzulegen.
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Bei der in Figur 4 dargestellten Schaltungsanordnung handelt es sich
um diejenigen Baugruppen, die in der Blockschaltung gemäß Figur 1 als Steuerschaltung
für die Betriebsarten in einem Element zusammengefaßt sind.
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Durch das über das Schaltelement 20 zu dem Block 4 yelanyende Programmiersignal
wird einerseits mittels eines Schaltelementes 400 eine (permanente) Betriebsart
des Schrittmachers ausgewählt, die dann gültig ist, wenn keine Störsignale aufgenommen
werden und auch der Tachykardiezustand nicht vorhanden ist. Durch die Programmierung
ist einer der Betriebsarten auswählbar. Zusätzlich kann - ebenfalls durch die vorgenommene
Programmierung - durch weitere Schaltelemente 401 und 402 festgelegt werden, welcher
von zwei möglicherweise zur Verfügung stehenden alternativen Betriebsarten im Falle
des Auftretens einer oder mehrerer der genannten Bedingungen in Funktion treten
soll, wobei beim Auftreten verschiedener Störungen der Schalter 401 bezüglich einer
ersten Art und der Schalter 402 bezüglich einer zweiten Art von Störungen setzbar
ist.
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Die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gewählte Zuordnung kann
Je nach den gestellten Anforderungen geändert, eingeschränkt oder erweitert werden.
So ist auch die Festlegung durch die Schalter 401 und 402 in der dargestellten Form
nicht zwingend, sondern kann durch zusätzliche Schaltelemente in der Weise verändert
werden, daß für unterschiedliche Störungs- oder Tachykardiezustände verschiedene
alternative Betriebsfunktionen aktiviert werden.
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über die Ausgangsleitungen des Schaltelementes 400, die mit den üblichen
Bezeichnungen für mögliche Schrittmacher-Betriebsfunktionen yekennzeichnet sind,
werden (unter vorläufiger Außerachtlassung der für die Einschaltung der alternativen
Betriebsfunktionen vorgesehenen Loyik-Bauelemente) ODER-Gatter 403 bis 408 alternativ
aktiviert, wobei jedem dieser ODER-Gatter 403 bis 408 ein Flip-Flop 413 bis 418
zugeordnet ist, an deren Ausgängen di#e das Betriebsverhalten des Schrittmachers
bestimmenden Ausgang signale, welche mit den Ausgangsleitungen des# Blocks 4 in
Figur 1 übereinstimmen, festgelegt werden.
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Ein Setzen bzw. Zurücksetzen der Flip-Flops 413 im Falle einer Umprogrammierung
durch das Signal TV erfolgt, wobei ein Verzögerungsglied 419 dafür sorgt, daß die
für die Erkennung und Auswertung der die Betriebsart beeinflussenden Signale, die
ebenfalls zum Zeitpunkt Tv stattfindet, abgeschlossen sind, bevor eine Betriebsartänderung
eintritt.
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Kriterium für die Bemessung der Verzögerungszeit des Gliedes 419 ist
dabei, daß die Umschaltung der Betriebsart des Schrittmachers innerhalb derjenigen
Zeit abgeschlossen sein muß, während der beide Eingänge A und V refraktär sind.
(Es gilt auch für die übrigen von einem zum Zeitpunkt TV erscheinenden Impuls ausgelösten
Signale, daß innerhalb des gesamten dargestellten Schrittmacherkonzepts - je nach
Ausbauzustand - gegebenenfalls durch zusätzliche Verzögerung eine derartige Staffelung
der Siynalverarbeitung erfolgt, daß solche Schritte erst dann eingeleitet werden,
wenn die vorangehenden Verarbeitungen, die für
diese Schritte Voraussetzung
sind, abgeschlossen sind. Es yilt dabei die Reihenfolge: Beendigung der Verarbeitung
für den vorangegangenen Herzzyklus - Betriebsärt-/Programmänderung - Festlegung
der weiteren Daten für den nächsten Zyklus.) Die Umschaltung der Flip-Flops erfolgt
über UND-Gatter 423 bis 428 bzw. 433 bis 438, wobei je nach dem am Ausgang der ODER-Gatter
403 bis 408 anliegenden Signalzustände eines der beiden mit dem Setz- bzw. Rücksetzeingang
der Flip-Flops 413 bis 418 verbundenen UND-Gatter aktiviert wird, wenn vom Ausgang
der Schaltung 419 der gegenüber der Zeit TV verzögerte Impuls ITV erscheint. Die
Ausgänge der ODER-Gatter 403 bis 408 sind zu diesem Zweck jeweils mit einem nichtinvertierenden
Eingang eines der UND-Gatter 423 bis 428 und einem invertierenden Eingang der UND-Gatter
433 bis 438 verbunden, Die Funktionen der Flip-Flops 413 bis 418 sind die~folgenden:
Flip-Flop 413: Signalaufnahme im Atrium Flip-Flop 414: Zeitgesteuerte Auslösung
von Stimulations impulsen im Atrium Flip-Flop 415: Durch herzeigene Signale getriggerte
Auslösung von Stimulationsimpulsen im Atriurw Flip-Flop 416: Signalaufnahme im Ventrikel
Flip-Flop 417: Zeitgesteuerte Auslösung von Sti-mulationsimpulsen im Ventrikel Flip-Flop
418: Durch herzeisnc Signale getrigyerte Aus lösung von Stimulationsimpulsen im
Ventrikel
Es ist ersichtlich, daß aufgrund der bisher dargestellten
Logikmittel in der Betriebsart "A00" durch Setzen des Flip-Flops 414 das zeitgesteuerte
Auslösen von Atriumimpulsen festgelegt ist. Eine Signalaufnahme aus Atrium oder
Ventrikel erfolgt nicht und infolgedessen ist auch keine Umschaltung bei hier auftretenden
Störsignalen erforderlich.
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Entsprechendes gilt für die Betriebsarten ~1V00" und "D00", wobei
hierbei noch das Flip-Flop 417 alternativ oder zusätzlich aktiviert ist.
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Die Betriebsarten "AST" und AAI aktivieren bei unyestörtem Atrium
und, wenn keine Tachykardie vorhanden ist, über UND-Gatter 440 bzw. 441, deren invertierender
Eingang gemeinsam mit dem Ausgang eines ODER-Gatters 442 verbunden ist, an dessen
Eingänge diese Zustände anzeigende Signale gelangen, wenn im Atrium eine Störung
auftritt bzw. der Tachykardiezustand ermittelt wurde, die entsprechenden der Flip-Flops
413 bis 415. Ist am Ausgang des ODER-Gatters 442 ein Signal mit dem logischen H-Zustand
vorhanden, so wird bei aktiviertem "AAT"- oder "AAI"-Zustand über ein ODER-Gatter
443 und ein UND-Gatter 446 sowie das ODER-Gatter 445 der ~A00"-Zustand eingestellt,
wie er auch direkt durch eine entsprechende Programmierung gewählt werden kann.
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Durch Aktivierung der Betriebsarten ~V00" bzw. "D00" werden diese
eingeschaltet, ohne daß eine Betriebsartsänderung durch über die Elektroden aufgenommenen
Signale möglich wäre. Die Betriebsart "VVI" wird aktiviert, wenn die-
ser
Zustand über den Programmschalter 400 gesetzt ist und keine Störungen im Ventrikel
vorliegen, so daß ein Ausgangssignal vom UND-Gatter 447 an das ODER-Gatter 448 gelangt.
Liegt eine Störung im Ventrikel vor, so geht der Schrittmacher durch die Verknüpfung
der entsprechenden Signale über ein ODER-Gatter 449, ein UND-Gatter 450 sowie ein
weiteres ODER-Gatter 451 in den Betriebszustand ~V00" über.
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Die Betriebsart "VAT" ist bei ungestörtem Ventrikel (kein Signal am
inver-tierenden Eingang des UND-Gatters 452) durch entsprechende Programmierung
einstellbar.
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In der Betriebsart VAT wird über das UND-Gatter 457 ein ODER-Gatter
454 aktiviert, wenn das UND-Gatter 453 nicht durch das Ausgangssignal des ODER-Gatters
442 über seinen invertierenden Eingang gesperrt ist. Im Falle einer Störung im Atrium
oder des Vorliegens von Tachykardie erfolgt eine Umschaltung in den Zustand VOO,
was durch eine zum ODER-Gatter 443 führende Leitung bewirkt wird, wobei die Umschaltbedingunyen
denjenigen in den Modes "AST" bzw.
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AAI entsprechen.
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In der Betriebsart "DVI" wird bei ungestörtem Ventrikeleingang (kein
Signal am invertierenden Eingang eines UND-Gatters 455), dessen Ausgangssignal zu
einem ODER-Gatter 456 geleitet, welches die dieser Betriebsart entsprechenden Aktivierungen
auslöst.
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Bei gestörtem -Ventrikel gelangt das Signal über ein ODER-Gatter 457
an die Eingänge zweier UND-Gatter 458 und
459, deren weitere Eingänge
(wobei der weitere Eingang beim UND-Gatter 458 invertierend ist) mit dem Ausgang
des Schalters 401 verbunden sind. Je nach dem, ob dieser durch Programmierung gesetzt
(Verbindung mit logischem H-Pegel) oder nicht gesetzt (entsprechend dem logischen
L-Pegel) ist, wird eines der UND-Gatter 458 bzw. 459 durchgescffaltet und aktiviert
über das UND-Gatter 450 im Falle einer Störung im Ventrikel über das ODER-Gatter
451 den Zustand "V00" oder über UND-Gatter 460, dessen weiterer Eingang entsprechend
mit der bei gestörtem Ventrikel ein logisches Signal führenden Leitung verbunden
ist, über ein ODER-Gatter 461 den Zustand "DOO". Damit kann von außerhalb des Schrittmachers
her für den Fall eines im Ventrikel aufgenommenen Störsignals durch eine entsprechende
Voreinstellung festgelegt werden, welchen Betriebszustand der Schrittmacher in diesem
Fall einnehmen wird.
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Somit besteht eine zusätzliche therapeutische Möglichkeit in der Art,
daß der Arzt für den Fall, daß ein ursprünglich von ihm gewählter Betriebszustand
des Schrittmachers nicht beibehalten werden kann, einen Alternativzustand auswählen
kann, der sich im Fall des betreffenden Patienten als besonders günstig darstellt.
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Eine entsprechende Wahlmöglichkeit ist auch beim Betriebszustand ~VDT/I"
vorgesehen, wobei das Fehlen von Störungen im Atrium und Ventrikel und auch das
Nichtvorliegen des Tachykardie-Zustands mittels eines UND-Gatters 462 ermittelt
wird, dessen beide invertierende Eingänge einerseits mit dem Ausgang des ODER-Gatters
442 bzw. mit der eine Störung im Ventrikel anzeigenden Leitung verbunden sind.
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Der Ausgang des UND-Gatters 462 führt zu einem UND-Gatter
463,
dessen Ausgangssiynal die für den Betriebszustdnd ~VDT/I" notwendigen logischen
Verknüpturlyen auslöst. Im Falle einer Störung im Atrium allein wird über ein ODER-Gatter
464 und ein UND-Gatter 465 bei Vorliegen einer Störung im Atrium bzw. Tachykardie
und Abwesenheit einer Störung im Ventrikel je nach Stellung des Schalters 401 über
UND-Gatter 466 bzw. 467 entweder der Zustand ."WI" oder der Zustand "DVI" aktiviert.
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Ist dagegen der Ventrikel gestört, während der Sinusrhythmus regulär
aufgenommen wird, gelangt über ein diese Signalzustände auswertendes UND-Gatter
468 in Abhängigkeit von der Stellung des Schalters 402 ein Signal zu UND-Gattern
469 und 470 alternativ zu den ODER-Gattern 451 bzw.
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454, so daß in diesem Fall alternativ die Betriebszustände ''V00'l
oder "VAT" aktivierbar sind. Bei gestörtem Ventrikeleingangssignal bleibt demnach
dem behandelnden Arzt die Möglichkeit, entweder im Atrium auftretende Signale noch
zur Triggerung der Ventrikel-Stimulation heranzuziehen oder aber den Ventrikel starrfrequent
zu stimulieren. Der Betriebszustand "VDT/I" geht damit beispielsweise in den "VAT"-Zustand
über.
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Der Fall des ungestörten Betriebs im Mode "DDD" wird entsprechend
der Funktion des UND-Gatters 463 für den Fall ~VDT/I" über ein UND-Gatter 471 signalisiert.
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Bei gestörtem Atriumeingang bzw. vorliegender Tachykardie werden die
Umschaltungen entsprechend wie im vorgenannten Betriebszustand über das ODER-Gatter
464 ausgelöst, während bei gestörtem Ventrikel ebenfalls eine entsprechende Verknüpfung
über das ODER-Gatter 457 herbeigeführt wird.
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Es ist ersichtlich, daß die vorgenannten Mode-Umschaltungen und die
Möglichkeit der Vorprogrammierung alternativer Modes im Falle von Störungen der
Signaleingänge oder Tachykardie auf unterschiedliche Weise vorgegeben werden kann,
wobei insbesondere für die Terminierung von Tachykardien auch Sonderbetriebsweisen
aktiviert werden können, die an dieser Stelle nicht detailliert beschrieben zu werden
brauchen, da sie dem Fachmann aus entsprechenden Veröffentlichungen bekannt sind.
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Die Möglichkeit, mit einer Mode-Änderung auch Betriebsparameter zu
verändern, ist für den Fall des DVI-modes durch die Verbindung vom Ausgang "DVI"
des Schalters 400 zu einem Eingang des ODER-Gatters 214 über ein UND-Gatter 472
wiedergegeben. Bei Aktivierung dieses UND-Gatters 472 im Falle von Tachycardie (Leitung
zum Eingang 11Tachy11> Deim "DVI"-Betrieb erfolgt eine zwangsläufige Verkürzung
der programmierten AV-Überleitungszeit (To bis TV) auf einen unkritischen Wert,
der für diese Ausführung als in Block 216 enthalten angenommen werden soll.
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Die in Figur 5 dargestellte Schaltung stellt eine Zusatzschaltung
dar, welche in Zusammenhang mit der Blockschaltung yemäß Fig. 1 den Betrieb des
Schrittmachers mit Hysterese ermöglicht. Hysterese bedeutet in diesem Zusammenhang,
daß bei aufgenommenen Herzeigenaktionen die Zeitaauer TA heraufgesetzt wird, so
daß eine geringfügigere Verringerung der Impulsrate der Herzeigenaktionen nicht
zu Stimulationsimpulsen führt. Die Stimulation setzt erst dann wieder ein, wenn
die vergrößerte Zeitdauer THysA durch die Herzrate unterschritten wird.
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Die in Figur 5 dargestellten Flip-Flops 510 und 520 werden jeweils
gesetzt, wenn vom Ausgang des in Figur 1 dargestellten UND-Gatters 110 bzw. 210
ein Signal erscheint, d.h. im Atrium oder Ventrikel eine Herzeigenaktion aufyenommen
wurde. Beide Ereignisse führen über ein ODER-Gatter 500 und bin UND-Gatter 501 im
Zeitpunkt TV zum Setzen eines den Hysteresezustand speichernden Flip-Flops 502.
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Mittels dieses Flip-Flops 502 wird in den Speicher 121 anstelle des
Normalwertes für die Impulsrate des Atriums TA der in einem Speicher 121' festgehalten
ist und durch Programmierung in den Schrittmacher übertragen wurde, mittels des
Schaltelementes 503 ein Wert THysA aus einem Speicher 121" überführt und den folgenden
Datenvergleichs-und Entscheidunysoperationen zugrundegelegt.
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Ein Setzen des Flip-Flops 502 kann dabei nur dann erfolgen, wenn die
weiteren Eingänge des UND-Gatters 501 den logischen H-Zustand einnehmen, d.h. über
den Eingang Hys (durch Setzen eines entsprechenden Bits im Programmierspeicher 4)
der Hysterese-Zustand freigegeben wurde und entweder im Atrium oder im Ventrikel
jeweils sowohl eine Signalaufnahme vom Herzen als auch eine Stimulationsim pulsabgabe
nach Zeitablauf erfolgen kann, wie es durch die dargestellte Verknüpfung eines ODER-Gatters
504 mit zwei UND-Gattern 505 und 506, denen die voryenannten LingallJsbedingungen
in Form von logischen Signalen vom Speicher 4 (Fig. 1) zugeführt sind, realisiert
ist.
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Die Flip-Flops 510 und 520 werden jeweils kurzzeitig, nachdem ihr
Zustand in das Flip-Flop 502 übertragen wurde, durch den um einen Zeitraum mittels
eines Verzöyerungs-
gliedes 540 verzögerten Impuls TV zurückgesetzt,
so daß für jeden Herzzyklus wieder neu über das Vorliegen der Bedingungen für die
Hysterese entschieden werden muß. Wird bis zum Zeitpunkt TV keine Herzaktion in
der Kammer, von der Signale aufgenommen werden, erkannt, so wird - wie nachfolgend
dargestellt - der nicht gesetzte Zust#and der Flip-Flops 510 bzw. 520 in das Flip-Flop
502 übertragen.
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Damit wird bei Betriebsarten, welche eine ausschließliche Signalaufnahme
entweder im Atrium oder im Ventrikel gestatten, durch diese Signale für sich der
Hysteresezustand jeweils gesetzt oder zurückgesetzt werden.
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Wenn eine Signalaufnahme im Atrium und im Ventrikel möglich ist (beispielsweise
Betriebsart VDT/I oder DDD), soll der Hysteresezustand nicht schon dann zurückgesetzt
werden, wenn nur die AV-Uberleitung ausfällt, der normale Sinusrhythmus jedoch aufrechterhalten
bleibt, da die nachfolgende Stimulation im Ventrikel anschließend im Zeitablauf
erfolgen kann, ohne daß eine Änderung der atrialen Rate erforderlich ist. Durch
die weiteren Elemente der in Fig. 5 dargestellten Schaltung wird verhindert, daß
der Hysteresezustand allein deswegen zurückgesetzt wird, weil keine AV-Überleitung
stattfindet, obgleich spontane Atriumaktionen vorhanden sin#d und nur eine Stimulation
im Ventrikel notwendig ist.
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Ein Zurücksetzen des Flip-Flops 510 wird aber dann nicht auf das Flip-Flop
502 übertragen, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind:
1. Es ist eine
Signalaufnahme vom Atrium als auch eine solche vom Ventrikel möglich.
-
2. Es wird nur im Atrium ein zu einer Herzeigenaktion gehöriger Impuls
aufgenommen - es fehlt also lediglich die aufgrund einer physiologischen AV-Überleitung
hervorgerufene Ventrikelkontraktion.
-
Eine Atriumstimulation bewirkt hingegen ein Zurücksetzen.
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Die erste Bedingung ist durch Verknüpfung der entsprechenden Eingangssignale
von dem Speicher 4 in Fig. 1 über ein UND-Gatter 541 realisiert, dessen Ausgangssignal
dem invertierenden Eingang eines UND-Gatters 542 zugeführt ist. Der weitere Eingang
des UND-Gatters.542 ist mit dem invertierenden Ausgang c des Flip-Flops 520 verbunden.
Das Ausgangssignal des UND-Gatters 542 und das invertierte Ausgangssignal : des
Flip-Flops 510 gelangen an Eingänge eines ODER-Gatters 544, dessen Ausgangssignal
mit dem Signalimpuls ITV mittels eines UND-Gatters 545 so verknüpft ist, daß entsprechend
den vorgenannten Bedingungen beim Fehlen eines herzeigenen Signals im Atrium oder
Ventrikel.
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der zurückgesetzte Zustand des Flip-Flops 520 in das Flip-Flop 502
übernommen wird, wenn eine Signalaufnahme nur dort möglich ist. Anschließend wird
durch den Schalter 546 wieder der ursprüngliche in dem Speicher 121' gespeicherte
Zahlenwert TAnorm in den Speicher 121 als aktueller Wert TAakt übertragen. Wie weiter
unten dargestellt ist, wird auch die Refraktärzeit des Ventrikels jeweils der aktuellen
Atriumrate TAakt angepaßt.
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In Figur 6 ist die Austaststufe 3 gemäß Figur 1 in Einzelheiten dargestellt.
Die Ausgangssignale der UND-Gatter 106 und 206 gelangen an die Eingänge eines ODER-Gatters
601, dessen Ausgangssignal eine Monoflop-Schaltung 602 aktiviert, welche für 25
ms einen Ausgangsimpuls abgibt. Dieser Impuls gelangt über ODER-Gatter 611 bzw.
621 sowohl an die Eingangsstufe 101 für das Atrium als auch an die Eingangsstufe
201 für den Ventrikel und macht beide für diesen ' Zeitraum für eingehende Signale
undurchlässig. Die Sperrung beider Eingangsstufen für 25 ms erfolgt also unabhängig
davon, ob an das Atrium oder an den Ventrikel ein Stimulationsimpuls abgegeben wurde.
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Die dargestellte Schaltung weist darüber hinaus Mittel auf, welche
es gestatten, zwischen der stimulierten und der nicht stimulierten Kammer bezüglich
der Länge der Austastzeit zu unterscheiden. Dabei wird bei der dargestellten Anordnung
die Austastzeit für die stimulierte Kammer erhöht, um sicherzustellen, daß die Polarisationseffekte
an der Elektrode abgeklungen sind, bevor eine erneute Signalaufnahme erfolgen kann.
Zu diesem Zweck sind zwei jeweils einer Kammer zugeordnete Monoflop-Schaltungen
61Q und 620 vorgesehen, welche auf einen Eingangsimpuls hin einen Ausgangsimpuls
abgeben, welcher der verlängerten Austastdauer für die stimulierte Kammer - bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel 60 ms - entspricht. Die Eingänge der Monoflop-Schaltungen
sind dabei direkt mit den Ausgängen der UND-Gatter 106 bzw. 206 verbunden, während
die Austastimpulse jeweils den zweiten Eingängen der ODER-Gatter 611 und 621 zugeführt
werden, wobei im Falle der Stimulation einer der Kammern Sich die Akti-
vierungszeiten
der Stufen 602 und 620 bzw. 602 und 610 am Ausgang der ODER-Gatter 611 bzw. 621
überlagern.
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Durch die Verbindungsleitung vom Monoflop 218 (in Figur 1 enthalten)
zu einem weiteren Eingang des ODER-Gatters 621 tritt wird bei einer Refraktärzeitverlängerung
im Atrium nach einer Extrasystole im Ventrikel der Eingangsverstärker auch für die
Störsignal und Tachykardieerkennung gesperrt.
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In Figur 7a ist eine Anordnung blockschaltungsmäßig dargestellt, welche
eine automatische Anpassung der Refraktärzeit des Ventrikels an die programmierte
Herzrate bewirkt.
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Da bei programmierbaren Schrittmachern bei im wesentlichen fester
AV-Überleitungszeit mit sich verändernder Herzrate (Folge der Impulse TA) sich bei
fester Refraktärzeit für den Ventrikel der (ungeschützte) Zeitraum bis zum nächsten
TA-Impuls Schwankungen unterliegen würde, die genauso groß ist, wie die auftretende
Differenz bei der Änderung der gesamten Folgezeiten der Impulse im Atrium entsprechend
der gewählten Rate, ist es günstig, die Refraktärzeit des Ventrikel entsprechend
proportional zu variieren, um einerseits eine Stimulation zu ungünstigen Zeitpunkten
zu vermeiden - andererseits aber ein möglichst großes Zeitfenster zur Verfügung
zu haben, in der eine Signalaufnahme vom Ventrikel möglich ist.
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Zusätzlich zu den Baugruppen gemäß Fig. 1 ist zwischen den Speicher
8 und den Schalter 15 ein Umschalter 71 eingefügt, welcher durch ein Signal TrefVaut
ansteuerbar ist,
das durch eine entsprechende Protrammiérung als
Ausgangssignal der Baugruppe 4 in Fig. 1 erz#eugbar ist und anzeigt, daß die Berechnung
der Refraktärzeit für den Ventrikel automatisch erfolgen soll. In durch das vorgenannte
Signal aktiviertem Zustand verbindet der Umschalter 71 den Speicher für den der
Zeit TrefV mit einer Rechenschaltung 72, welche aktiviert durch den Vergleicher
220 bei Erscheinen des Signals "=" aufgrund der im Speicher 121 enthaltenen Größe
für die Atriumrate TA einen Rechenvorgang ausführt und die ermittelten Daten für
die Refraktärzeit des Atriums in einem dafür vorgesehenen Speicher festhält.
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Einzelheiten der Rechenschaltung 72 gehen aus Fig. 7b hervor, welche
den Aufbau dieser Schaltung am Beispiel von jeweils vier Bit enthaltenen Datenworten
darstellt. Die Berechnung von TrefVaut erfolgt nach der Formel: TrefVaut = (1/2
- 1/8) ~ TA Diese Rechnung läßt sich in besonders einfacher Form binär durchführen,
wobei die Eingangssignale vom wichtigsten (MSB) Bit her in der angegebenen Reihenfolge
drei Subtrahierstufen für einzelne Bits zugeführt werden, die ein Ausgangssignal
und ein übertragungssignal abgeben. Die Division durch zwei entspricht einer Verschiebung
um eine Stelle zu niedrigeren Bit-Werten hin, während die Division um acht eine
Verschiebung um drei Stellen ausmacht. Ein Rest bei der Division wird nicht berücksichtigt.
Die derart in ihrer Position verschobenen Daten werden in den einzelnen Subtrahierstuf#n
73 bis 75 voneinander abgezogen
und die Ergebnisse den Speicherzellen
eines 4-Bit-Speichers 76 zugeführt, welcher die Daten jeweils auf einen Impuls zum
Zeitpunkt TV hin festhält. Das Ausgangssignal der höchstwertigen Subtrahierstufe
72 gelangt. dabei in. die zweithöchstwertige Stufe des Speichers 76, während die
anderen Bits entsprechend ihrer Wertigkeit folgen. Der Berechnungsvorgang wird immer
dann ausgeführt, wenn sich der für TA festgehaltene und für die Steuerung des Schrittmachers
maßgebliche Wert ändert, was bei'der dargestellten Ausführungsform jeweils im Zusammenhang
mit dem Zeitpunkt TV erfolgt.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel stellt lediglich eine mögliche
Form der Realisierung der der Erfindung dar, wobei weitere Ausführungsformen - insbesondere
im Zusammenhang mit andere zusätzliche Betriebsmöglichkeiten bietenden implantierbaren
oder externen Schrittmachern -möglich sind und im Rahmen der Erfindung liegen. Weiterhin
ist das Ersetzen von diskreten Logikelementen durch solche Bausteine, welche die
zur Ansteuerung der Ausgangsstufen zur Erzeugung von Stimulationsimpulsen notwendigen
logischen Verknüpfungen in programmierter Form oder auch durch geeignete Verbindung
analog arbeitender Bauelemente lösen.