DE321381C - Zeitrelais mit ablaufendem Kontaktgewicht, das bei UEberstrom durch Aberregung einesMagneten freigegeben wird - Google Patents
Zeitrelais mit ablaufendem Kontaktgewicht, das bei UEberstrom durch Aberregung einesMagneten freigegeben wirdInfo
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Description
Ein elektrisches Verteilungsnetz ist bekanntlich in einem jeden seiner Hauptteile
(Elektrizitätserzeugung, Leitung, Verteilung) mit durch elektrische Relais betätigten auto-,
matischen Ausschaltern versehen, und man ist bestrebt, diese Automaten stufenweise
derart anzuordnen und einzuregulieren, daß, wenn eine Störung eintritt, nur der Apparat
in Funktion treten kann, welcher unmittelbar
ίο vor der Stelle angeordnet ist, wo der Kurzschluß
oder die Überlastung vorkommt. Leider läßt sich dies in ,der Praxis nicht immer
verwirklichen, und im Falle eines wirklichen Kurzschlusses oder einer großen Überlastung
muß man oft konstatieren, daß nicht nur der in Frage kommende Apparat betätigt "wird,
sondern daß auch noch die Apparate der vorhergehenden Reihen in Funktion gesetzt werden.
Auf diese Weise wird ein sehr großer Teil, wenn nicht das ganze Netz während einer beträchtlichen Zeitdauer außer Betrieb
gesetzt.
Das den Erfindungsgegenstand bildende Zeitrelais bezweckt, den durch seine besondere
Bauart und Wirkungsweise erwähnten Übelständen vorzubeugen*
Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes.
Das in Fig. ι schematisch dargestellte Zeitrelais
besteht in der Hauptsache aus einer horizontalen Welle i, auf welche eine Seilrolle 2
gekeilt ist. Um diese Rolle 2 ist eine das Gewicht 3 tragende Schnur io gewunden, deren
freies Ende in der Rinne der Rolle befestigt ist; das Gewicht 3, dessen unterster Teil 4 in
passender Form, z. B. flach ausgebildet und aus gutleitendem Material hergestellt wird,
ist dazu bestimmt, bei 15 einen elektrischen Kontakt zu schließen. Dieser unterste Teil 4
ist durch eine Platte aus Isoliermaterial von dem eigentlichen Körper des Gewichtes 3 getrennt.
Die Welle 1, auf welcher entweder irgendeine Brems- oder Reguliervorrichtung
oder, wenn nötig, die zum Vergrößern der Trägheit des Systems bestimmten zylindrischen
Zusatzmassen 13 montiert werden können, ist mit einer ihr parallelen Welle 5 mittels
irgendwelcher - Übersetzungsmechanismen 6 verbunden, beispielsweise mittels eines
oder mehrerer Zahnradgetriebe, die derart montiert .sind, daß die Geschwindigkeit der
Welle 5 kleiner ist, als diejenige der Welle 1.
Auf die Welle 5· ist ebenfalls eine Seilrolle 7 gekeilt, um welche eine den Kern des saugenden
Elektromagneten 9 tragende Schnur 8 gewunden ist, deren freies Ende in der Rinne
der Rolle 7 befestigt ist. Beide Rollen 2 und 7
können auch auf eine gemeinsame Welle gekeilt werden, ohne in der Erfindung irgend
etwas zu ändern; in diesem Falle müßten die Durchmesser der beiden Rollen voneinander
sehr verschieden sein.
Die Schnüre 8 und 10 sind derart auf die Rollen 7 und 2 gewunden, daß, wenn auf die
Schnur der Rolle 7 ein vertikaler Zug von oben nach · unten ausgeübt wird, d. h. wenn
der am Ende des Fadens 8 befestigte Eisen-
kern des Elektromagneten 12 zu sinken anfängt,
das Gewicht 3 alsdann zu steigen "beginnt und umgekehrt. Durch einen Anschlag 11 wird verhindert, daß der Kern 9 des Elektromagneten
12 bei Erregung des letzteren ganz in seine Gleichgewichtslage kommt.
Die Masse des Gewichtes 3 ist nun eine genügende, um das ganze System mitzunehmen,
wenn der Elektromagnet 12 nicht erregt ist. Die Geschwindigkeit des Sinkens des Gewichtes
3 ist übrigens einregulierbar durch Ändern der Zusatzmassen 13 oder eventuell des
Widerstandsdrehmomentes des Bremssystems. Überdies kann sowohl beim Gewicht 3 als
auch beim Kern 9 des Elektromagneten 12 zu der betreffenden Masse noch hinzugefügt oder
von derselben weggenommen werden.
Die Wicklung des Elektromagneten 12 ist derart bemessen, daß in jedem Falle (d. h.
welches auch die Wirkungen der Bremssysteme, die Größe der Zusatzmassen 13 oder die
Differenz des Gewichtes 3 und des Magnetenkernes 9 sein mögen) diese Wicklung die zum
Wiederaufwinden des Gewichtes 3 bis zu seiner Normallage, d. h. bis zum höchsten
Punkte seiner Bahn, nötige Anzugskraft besitzt. In dieser Lage ist die Anschlagsplatte
des Kernes 9 des Elektromagneten 12 gegen den Anschlag 11 angedrückt. ;
Auf der Bahn des Gewichtes 3 ist ein längs einer in Grade eingeteilten Vertikalskala 14
hin und her beweglicher Kontaktschieber 15 angeordnet, welcher z. B. mittels einer Stellschraube
feststellbar ist. Der Kontaktschie- ' ber 15 ist mit einer horizontalen Fläche versehen;
diese besteht aus zwei gutleitenden Platten und einem zwischen ihnen liegenden ■
Isolierstück und bildet, da die beiden Platten vermittels je einer Klemme mit einem der
Enden ' des Betätigungsstromkreises I des Hauptschalters verbunden sind, ein elektrisches
.Kontaktorgan, durch welches der Stromkreis I geschlossen und somit der Ausschalter
geöffnet wird, wenn der unterste Teil 4 des Gewichtes 3 auf der Fläche ruht.
Der Elektromagnet 12 ist von einem Hilfs- ;
strom gespeist, der von einem durch II angegebenen Stromkreis geliefert wird. Dieser
Stromkreis kann mittels eines, einen Kontakt betätigenden Elektromagneten 16 oder mittels
eines anderen geeigneten Apparates geöffnet werden. Durch die Spule des Elektromagneten
16 fließt der Strom des Netzes oder ein dem Netzstrome proportionaler Strom. Dieser
proportionale Strom kann mittels eines kleinen geeigneten. Transformators oder mittels
irgendeiner anderen zweckentsprechen- ' den Vorrichtung erhalten werden. Der
Speisestromkreis des Elektromagneten 16 ist : dufch.III bezeichnet.
" Selbstverständlich könnte anstatt des durch
das Gewicht 3 gebildeten Kontaktstückes irgendeine andere Vorrichtung verwendet werden,
durch welche ein elektrischer Kontakt geschlossen werden kann»
Der. Apparat funktioniert folgendermaßen: Ist in der zu schützenden elektrischen Verteilungsleitung
die Stromstärke normal, so übt die am Ende des Kernes des Elektromagneten 16 befestigte' Feder 17 einen Zug
auf diesen Kern aus, der großer ist als die entgegenwirkende magnetische Anziehung des
Elektromagneten. Die auf dem Kern des Elektromagneten 16 befestigte Kontaktplatte
befindet sich also in der Schließstellung des Stromkreises II. Die Wicklung des Elektromagneten
12 ist also von dem Strom des Stromkreises II durchflossen, so daß der
Elektromagnet 12 erregt und dessen Kern angezogen ist; die Anstoßplatte befindet sich
mithin am Anschlag 11, so daß das Gewicht 3 in seiner obersten Stellung gehalten wird.
Erreicht nun der Hauptstrom (d. h. der Strom der zu schützenden Verteilungsleitung)
eine unzulässige Stärke, so wird die auf den Kern des Elektromagneten 16 ausgeübte magnetische
Wirkung größer als der Zug der entgegenwirkenden Feder 17; die auf dem Kern
des Elektromagneten 16 befestigte Kontaktplatte wird also nach unten gezogen und öffnet
den den Elektromagneten 12 speisenden Stromkreis II, so daß die Erregung des letzteren
Elektromagneten aufhört und das Gewicht 3 zu sinken anfängt. Dieses schließt nach Durchlaufen des Raumes von seiner
obersten Lage bis zum Kontaktorgan 15 den Auslösestromkreis I, wodurch der Haupt-,
schalter geöffnet wird. Die Zeitdauer von dem Augenblick an, wo die Stromstärke eine
gefährliche wird, bis zu dem Augenblick, wo der Ausschalter geöffnet wird, ist, wie gesagt,
regelbar.
Ist der Hauptschalter geöffnet, also der Magnet 16 stromlos geworden oder nimmt
während der Abwärtsbewegung des Gewichtes 3 die Stärke des Hauptstromes und damit
die Erregung des Magneten 16 wieder ihren normalen Wert an, so schließt die Feder 17 die
auf dem Kern des Magneten 16 befestigte Kontaktvorrichtung und diese den Stromkreis
II, so daß der Elektromagnet 12 wieder erregt, dessen Kern 9 "wieder angezogen und
das Gewicht 3 wieder in seine normale höchste Stellung zurückgebracht wird.
Da die Dauer des Funktionierens der Vorrichtung von der Hauptstromstärke vollständig
unabhängig ist, andererseits aber vermieden werden soll, daß durch eine sehr große
Überlastung, z. B. einen starken Kurzschluß, Störungen verursacht werden In jener Zwischenzeit,
nach deren Ablauf das Relais seine Wirkung auszuüben hat,!so werden oberhalb
des beweglichen Kontaktorganes 15 ein oder auch mehrere ähnliche Kontaktorgane (Fig. 2
und 3) vorgesehen, die im normalen Betriebe nicht auf der Bahn des Gewichtes 3 sich befinden.
Der in Fig. 2 dargestellte Hilfskontakt besteht im wesentlichen aus einer Kontaktscheibe
α, welche auf einer um eine vertikale Achse c drehbar angeordneten Stange b angebracht
ist. Die Achse c ist in einer Stütze d festgelagert. Die Rückzugsfeder e und die
mit dem Kerne g des Elektromagneten h verbundene Schnur / sind ineinander entgegengesetzter
Richtung an dem Ende der Stange b, welches der Kontaktscheibe α gegenüberliegt,
befestigt. Der Erregungsstromkreis des Elektromagneten Λ ist in Serie mit demjenigen
des Elektromagneten 16 (Fig. 1) geschaltet. Dieser gesamte Apparat wird auf einem
längs der Vertikalskala 14 oberhalb des Kontaktorganes
15 verschiebbar angeordneten Tragorgane befestigt.
Die Fig. 3 veranschaulicht eine andere Ausführungsform des Hilfskontaktes. Bei dieser
ist der in gerader Richtung verschiebbar angeordnete Hilfskontakt i einerseits mittels
einer Schnur I mit dem Kern k des Elektromagneten
j und andererseits mit der Rückzugsfeder
m derart verbunden, daß die letztere der Saugwirkung des Elektromagneten j
entgegenwirkt.
Dieser oder diese Hilfskontakte werden durch ihre Elektromagnete h und /, deren Erregungsstromkreise
in Serie mit demjenigen des Elektromagneten 16 geschaltet sind, bei
bestimmten höheren Stromstärken auf die Bahn des Gewichtes 3 gebracht, und zwar in
solcher Reihenfolge, daß die Auslösezeit des Ausschalters mit steigendem Überstrom stufenweise
abnimmt.
Es ist ohne weiteres begreiflich, daß in einem Verteilungsnetze sowohl die Höhe des
Hauptkontaktorganes, als auch die Höhe der über demselben angeordneten Hilfskontaktorgane
derart einreguliert werden können, daß das Relais für bestimmte Überlastungen entsprechenden Zeiten funktioniert. Es kann
also jeder Ausschalter sein besonderes Wirkungsgebiet mit Sicherheit schätzen.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Zeitrelais mit ablaufendem Kontaktgewicht, das bei Überstrom durch Aberregung eines Magneten freigegeben wird und nach einer einstellbaren Zeit den Auslösestromkreis für den Hauptschalter schließt, dadurch gekennzeichnet, daß das an einer Schnur und' Seilrolle (2) hängende Kontaktgewicht (3) durch ein Getriebe (1, 6, 5) mit einem ebenso auf gehängten und als Magnetkern ausgebildeten Gegengewicht (9) verbunden ist und ein für gewöhnlich von einer Hilfsstromquelle (II) erregter Magnet (12) das letztere (9) anzieht und damit das Kontaktgewicht (3) in seiner höchsten Stellung hält, bei Aberregung durch ein Uberstromrelais (16, 17) aber das Gegengewicht (9) freigibt, so daß das Kontaktgewicht (3) unter Überwindung des Gegengewichtes (9) abläuft bis zum Aufsetzen auf eine längs einer Skala (14) verschiebbare Kontaktvorrichtung (15) und hierdurch den Auslösestromkreis (I) für den Hauptschalter schließt, nach dessen Öffnung das Uberstromrelais (16, 17) sich wieder schließt, die Hilfstromquelle (II) ihren Magneten (12) von neuem erregt und dieser das Kontaktgewicht (3) in seine höchste Stellung zurückbringt.
- 2. Zeitrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der erwähnten Kontaktvorrichtung (15) noch ein oder mehrere an der Skala (14) verschiebbare Kontaktvorrichtungen durch vom Überstrom oder einem ihm proportionalen Strom beeinflußte Elektromagnete gegen die Wirkung von Rückzugsfedern in solcher Reihenfolge in die Bahn des Kontaktgewichtes (3) gebracht werden, daß die gQ Auslösezeit mit steigendem Überstrom stufenweise abnimmt (Fig. 2 und 3").Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE321381T | 1914-01-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE321381C true DE321381C (de) | 1920-06-01 |
Family
ID=6160939
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1914321381D Expired DE321381C (de) | 1914-01-31 | 1914-01-31 | Zeitrelais mit ablaufendem Kontaktgewicht, das bei UEberstrom durch Aberregung einesMagneten freigegeben wird |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE321381C (de) |
FR (2) | FR467092A (de) |
-
0
- FR FR19575A patent/FR19575E/fr not_active Expired
-
1914
- 1914-01-08 FR FR467092A patent/FR467092A/fr not_active Expired
- 1914-01-31 DE DE1914321381D patent/DE321381C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR467092A (fr) | 1914-06-03 |
FR19575E (fr) | 1915-03-16 |
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