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Vorrichtung zur Erfassung der Menge der von einer Kuh bei einem
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Melkvorgang abgegebenen Milch
Die Erfindung betrifft
eine Milchmeß-Vorrichtung, welche zur Erfassung der Menge der von einer Kuh bei
einem Melkvorgang abgegebenen Milch während des Melkens zwischen dem Melkzeug und
der Melkleitung eingeschaltet ist, mit einem durch Unterdruck beaufschlagbaren zylindrischen
Behälter, in welchem aus dem von der Kuh abgegebenen und über eine Zuleitung vom
Melkzeug zugeführten Milch-Luft-Gemisch die- Milch abgetrennt wird, und mit einer
an den Behälter angeschlossenen Meßeinrichtung.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 30 20 161 bekannt.
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Diese bekannte Einrichtung betrifft ein Milchmengenmeßgerät für Melkanlagen
zum unmittelbaren Messen der von einer Kuh im Zuge des Melkens abgegebenen Milchmenge,
mit einer durch einen Unterdruck beaufschlagten Trennkammer zum Abscheiden der Milch
aus dem abgemolkenen Milch-Luft-Gemisch sowie mit einer der Trennkammer nachgeordneten
Meßkammer für die Milch, die an ihrem unteren Ende eine über einen Ventilkörper
verschließbare Milchauslauföffnung aufweist und der eine Meßeinrichtung zugeordnet
ist. Von der Trennkammer bis zu einer Sammelkammer oder einer Sammelleitung erstreckt
sich ein Luftführungsrohr, welches zugleich als Gleitschiene für einen Schwimmer
dient, welcher als Füllstandsanzeiger für die in der Meßkammer befindliche Milch
verwendet wird. Der Schwimmer wirkt mit mindestens einem in der Wandung der Meßkammer
angeordneten Magnetfühler zusammen.
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Dieser bekannten Einrichtung ist der Nachteil eigen, daß mit der Milch
bewegliche Teile wie Ventile und/oder Schwimmer in Berührung kommen, welche bei
der notwendigen sorgfältigen Reinigung der gesamten Einrichtung nach einer Beendigung
des Melkvorganges erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Weiterhin besteht bei dieser
bekannten Einrichtung der Nachteil, daß das gesamte Gerät sorgfältig in einer lotrechten
Anordnung ausgerichtet werden muß, weil andernfalls die Gefahr besteht, daß der
Schwimmer auf seiner Führung verkantet und somit die einwandfreie Funktion gestört
wird.
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Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, eine Vorrichtung zur
Erfassung der Menge der von einer Kuh bei einem Melkvorgang abgegebenen Milch der
eingangs näher genannten Art zu schaffen, mit welcher bei gleichbleibend guter Meßgenauigkeit
eine besonders betriebssichere Funktion und eine außerordentlich leichte Reinigung
erreicht werden können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
ist vorgesehen, daß zwischen dem Behälter, in welchen die vom Melkzeug kommende
Zuleitung mündet, und dem Behältermantel ein Zwischenraum vorgesehen ist, der einen
Strömungsquerschnitt bildet, welcher größer als der Strömungsquerschnitt der Melkleitung
ist, und daß der Behäter in seinem oberen Bereich Druckausgleichsöffnungen aufweist,
durch welche eine Verbindung zwischen dem Innenraum des Behälters und dem Zwischenraum
zwischen dem Behälter und dem Behältermantel hergestellt ist. Dabei kann auch vorzugsweise
vorgesehen sein, daß die Druckausgleichsöffnung insgesamt einen Öffnungsquerschnitt
aufweisen, der zumindest zusammen mit dem Strömungsquerschnitt des Meßrohres wenigstens
gleich dem Strömungsquerschnitt der Melkleitung ist.
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Wesentliche Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegen darin,
daß mit der Milch praktisch keine beweglichen Teile in Berührung kommen, die bei
der Funktion zu Störungen und bei der Reinigung zu Schwierigkeiten führen könnten.
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Weiterhin läßt sich gemäß der Erfindung auch eine kompakte, robuste,
preiswerte und betriebssichere Anordnung erreichen, die auch unter den zu erwartenden
rauhen Betriebsbedingungen ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit und Dauerhaftigkeit
sicherstellen.
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Vorzugsweise ist im Hinblick auf eine kompakte und gleichwohl genaue
Meßeinrichtung weiterhin vorgesehen, daß das Meßrohr als gerader Rohrstutzen mit
kreisrunden Innenquerschnitt ausgebildet ist, welches fes an dem Behälter angebracht
ist.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
sieht vor, daß dem Meßrohr ein Kondensator zugeordnet ist, mit welchem die Dielektrizitätskonstante
der durch das Meßrohr hindurchströmenden Milch zu messen ist, so daß daraus der
in der Milch noch enthaltene Luftanteil bestimmt werden kann, da bekanntlich die
Dielektrizitätskonstanten von Milch und Luft stark unterschiedlich sind. Es kann
jedoch der Nachweis von Luftblasen in der Milch innerhalb des Meßrohres auch optisch
durch Lichtstreuung erfolgen, indem beispielsweise ein Laser verwendet wird.
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Eine sehr vorteilhafte Messung ergibt sich gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dadurch, daß die Durchfluß-Meßeinrichtung
als induktive Meßeinrichtung ausgebildet ist, daß das Meßrohr konzentrisch innerhalb
einer Magnetspule angeordnet ist, durch welche mit Hilfe eines pulsierenden Gleichstromes
senkrecht zu der Meßrohrachse ein Magnetfeld erzeugt wird, wodurch bei durch das
Meßrohr fließender Milch eine an Elektroden abgreifbare Spannung erzeugt wird, deren
Größe als Maß für die Fließgeschwindigkeit der Milch durch das Meßrohr dient. Dabei
beträgt die Stärke des Magnetfeldes vorzugsweise etwa 5000 Gauß.
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In einer alternativen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann
vorgesehen sein, daß die Durchfluß-Meßeinrichtung als Ultraschall-Meßeinrichtung
ausgebildet ist, bei welcher die in einem schräg in das Meßrohr gerichteten Ultraschallstrahl
aufgrund des Doppler-Effektes in der Milchströmung auftretende Frequenzänderung
als Maß für die Fließgeschwindigkeit der Milch durch das Meßrohr dient.
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Eine besonders einfache und gleichwohl betriebssichere Anordnung ergibt
sich in einer alternativen Ausführungsform auch dadurch, daß die Meßeinrichtung
auf zwei einander gegenüber angeordneten Bereichen der Wandung des Behälters elektrische
Elektroden aufweist, durch die kapazitiv die Füllhöhe der Milch im Behälter zu ermitteln
ist, wodurch bei bekannter Füllhöhe und kalibriertem Strömungsquerschnitt des Meßrohres
der Durchfluß zu ermitteln ist.
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Dabei kann vorzugsweise vorgesehen sein, daß die Elektroden als Metallbeschichtung
der Behälterwand ausgebildet sind.
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Da im allgemeinen für Kontrollzwecke die Abfüllung einer Milchprobe
erwünscht ist, sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, daß unterhalb
der Mündung des Meßrohres die Öffnung eines Fangröhrchens mündet, in welchem eine
aus dem kontinuierlich aus dem Meßrohr austretenden Milchstrahl entnommene Milchprobe
über eine Pumpe in eine Milchprobenflasche gefördert wird. Dabei ist die Anordnung
vorteilhafterweise derart getroffen, daß die Pumpe als Schlauchpumpe ausgebildet
ist.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
sieht vor, daß die Pumpe in Abhängigkeit von derjenigen vorgebbaren Melkphase, in
welcher innerhalb des gesamten Melkvorganges die Milchprobe entnommen wird, derart
steuerbar ist, daß als Probe eine Milchmenge entnommen wird, die proportional zu
dem in Zeitpunkt der Probenentnahme in der Melkleitung gerade auftretenden momentanen
Milchdurchfluß ist. Dabei ist die Anordnung vorzugsweise derart getroffen, daß die
Betriebszeit der Pumpe zur mengenproportionalen Dosierung der Milchprobe als Funktion
der jeweiligen Füllstangshöhe im Behälter steuerbar ist. Auf diese Weise wird der
Vorteil erreicht, daß die Probenmilch im wesentlichen die gleiche Zusammensetzung
wie die tatsächlich insgesamt bei einem Einzelgemelke abgemolkene Milch aufweist.
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Weiterhin kann vorzugsweise vorgesehen sein, daß an dem freien Ende
der Meßleitung ein Schlauchventil angebracht ist und daß das Schlauchventil durch
einen Elektromagneten betätigbar ist.
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Dabei zeichnet sich eine bevorzugte Ausführungsform dadurch aus, daß
der Elektromagnet bei einer vorgebbaren Füllstandshöhe im Behälter aussteuerbar
ist. Auf diese Weise können elegant Schwierigkeiten ausgeschaltet werden, welche
dadurch hervorgerufen werden können, daß zu Anfang eines Melkvorganges besonders
viele Luftblasen in der Milch enthalten sind und daß bei der anfänglich noch sehr
geringen Füllstandshöhe im Behälter unter Umständen die Meßgenauigkeit beeinträchtigt
werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
sieht vor, daß eine Zeiterfassungsvorrichtung vorgesehen ist, mit welcher während
eines Melkvorganges die Zeitspanne zwischen dem Einströmen der ersten Milch aus
der Zuleitung in den Behälter oder in das Meßrohr und dem Abfließen der letzten
Milch aus dem Meßrohr feststellbar und registrierbar ist. Mit einer derartigen Anordnung
wird die vorteilhafte Möglichkeit geschaffen, daß die sogenannte Melkbarkeit erfaßt
werden kann. Auf diese Weise kann also ermittelt werden, in welcher Zeit der Melkvorgang
beendet ist.
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Insgesamt wird gemäß der Erfindung eine vorteilhafte Meßvorrichtung
geschaffen, die sich insbesondere dadurch auszeichnet, daß von der gesamten Meßeinrichtung
lediglich ein kalibriertes Meßrohr mit der fließenden Milch in Berührung kommt,
in welchem keinerlei Strömungshindernisse angeordnet sind, so daß bei guter Meßgenauigkeit
ein glatter Milchdurchfluß ermöglicht wird und eine leichte Reinigung der gesamten
Vorrichtung möglich ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigen: Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch
eine Milchmengenmeßvorrichtung, Fig. 2 eine entsprechende Darstellung einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der Milchmengenmeßvorrichtung, Fig. 3 eine entsprechende
Darstellung einer vorteilhaften Weiterbildung der Milchmengenmeßvorrichtung und
Fig. 4 eine graphische Darstellung, in welcher für ein Einzelgemelke der Durchfluß
als Funktion der Zeit dargestellt ist.
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Gemäß der Darstellung in der Zeichnung mündet in einen im wesentlichen
zylindrischen Behälter 12 eine Milch-Zuleitung 14, durch welche vom Melkzeug ankommende
Milch tangential gegen die Wand des Behälters 12 geführt wird. Genauer gesagt, es
kommt vom Melkzeug ein Milch-Luft-Gemisch, aus welchem die Milch abgetrennt wird,
indem durch die Zuleitung 14 das einströmende Gemisch mit hinreichender Geschwindigkeit
tangential gegen die Behälterwand geleitet wird. Der Behälter 12 hat die Form eines
aufrecht stehenden Zylinders mit einem Durchmesser von etwa 100 mm und einer Höhe
von etwa 250 mm. In seinem unteren Bereich weist der Behälter 12 einen Boden 17
in der Form eines Kegelmantels auf. An der tiefsten Stelle des Bodens 17 ist ein
Meßrohr 15 an den Behälter 12 angeschlossen. Gemäß der Darstellung in der Zeichnung
ist das Meßrohr 15 als ein Rohrstutzen in der Länge von etwa 60 mm ausgebildet.
Dieser Rohrstutzen hat einen kalibrierten Innendurchmesser, so daß ein definierter
Strömungsquerschnitt vorhanden ist. Das untere freie Ende des Meßrohres 15 mündet
in einen Raum, der innerhalb eines Behältermantels 13 angeordnet ist. In diesem
Behältermantel 13 ist der gesamte Behälter 12 eingesetzt, und zwischen dem Behältermantel
13 und dem Behälter 12 ist im Bereich der oberen Ränder eine Dichtung 22 angebracht.
Außerdem sind zwischen dem Behälter 12 und dem Behältermantel 13 Druckausgleichsöffnungen
26 angeordnet.
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Der im unteren Bereich des Behältermantels- 13 angeordnete Raum, in
welchen das Meßrohr 15 mündet, weist eine Absaugleitung 11 auf, die an eine Vakuumleitung
angeschlossen werden kann.
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Die Milch fließt durch das kalibrierte Meßrohr 15 in den unteren Bereich
des Behältermantels 13 und wird über das Vakuum abgesaugt.
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Beim Durchgang durch das Meßrohr 5 wird die Fließgeschwindigkeit der
Milch gemessen, und es kann dann wegen de-s bekannten Strömungsquerschnittes des
Meßrohres 15 die Milchmenge bestimmt werden. Es kann nämlich mit der schematisch
bei 16 dargestellten Durchfluß-Meßeinrichtung aus der gemessenen Fließgeschwindigkeit
und den im übrigen bekannten Strömungsdaten die gesuchte Milchmenge berechnet werden.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Anordnung ist das Meßrohr 15
von einer Magnetspule 18 umgeben. Es wird mit Hilfe dieser Magnetspule 18 senkrecht
zur Achse des Meßrohres 15 ein Magnetfeld von etwa 5000 Gauß erzeugt, und zwar durch
einen pulsierenden Gleichstrom. Bei fließender Milch wird dann im Meßrohr 15 eine
durch Elektroden abgreifbare Spannung erzeugt, deren Größe ein Maß für die Fließgeschwindigkeit
der Milch durch das Meßrohr 15 ist. Auf diese Weise lassen sich Meßgenauigkeiten
in der Größenordnung von 1 % erreichen.
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Unterhalb der Mündung des Meßrohres 15 ist ein Fangröhrchen 19 dargestellt,
mit welchem aus dem aus dem Meßrohr 15 austretenden Milchstrahl eine Milchprobe
entnommen werden kann. Da innerhalb des Behältermantels 13 Vakuum herrscht, muß
die Milch zwangsweise abgeführt werden. Dies geschieht gemäß der Darstellung in
der Zeichnung mit Hilfe einer als Schlauchpumpe ausgebildeten Pumpe 20, mit welcher
die Milchprobe in eine Milchprobenflasche 21 gefördert wird.
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Außer der in der Zeichnung rein schematisch veranschaulichten Meßmethode
kann auch eine andere Art der Durchflußmessung verwendet werden, und es kann sogar
eine beliebige andere Methode angewandt werden, bei welcher keine störenden Einbauten
in das Meßrohr 15 vorgenommen werden müssen. Es könnte beispielsweise ein Ultraschall-Strahl
hinreichend hoher Frequenz schräg in das Meßrohr 15 gerichtet werden, um die Fließgeschwindigkeit
zu ermitteln. Wenn die Milch oder eine andere Flüssigkeit im Rohr
stillstehen
würde, könnte an einem Ultraschall-Empfänger ein Signal mit derjenigen Frequenz
empfangen werden, die auch von einem Ultraschall-Sender abgegeben wird. Wenn die
Milch jedoch mit hinreichender Geschwindigkeit fließt, ändert sich am Empfänger
durch den Doppler-Effekt die Frequenz. Diese Frequenzänderung ist ein Maß für die
Fließgeschwindigkeit.
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Bei dem vorausgesetzten definierten Innendurchmesser des Meßrohres
läßt sich die Milchmenge in einer alternativen Ausführungsform auch bestimmen, wenn
zugleich die Füllhöhe im Behälter 12 erfaßt wird. Es ist bekannt, daß grundsätzlich
durch eine Zeitmessung bei den hier als bekannt vorausgesetzten Daten die Menge
errechnet werden kann. Um die Füllhöhe, d.h. den Pegel der Milch im Behälter 12
zu ermitteln, könnte der Behälter 12 derart mit einer Metallbeschichtung versehen
sein, daß zwei einander gegenüberliegende Elektroden gebildet werden. Durch die
verhältnismäßig große Dielektrizitätskonstante der Milch läßt sich die Füll höhe
in eine Kapazität und somit auch in eine Spannungs-oder Stromänderung umwandeln,
so daß auf diese Weise der Durchfluß durch das Meßrohr 15 in bestimmten Zeitintervallen
ermittelt werden und auf diese Weise die durch das Meßrohr hindurchgegangene Milchmenge
errechnet werden könnte.
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Die oben beschriebene und in der Zeichnung schematisch dargestellte
Vorrichtung gemäß der Erfindung weist auch den erheblichen Vorteil auf, daß deshalb
kaum Vakuumverluste auftreten, weil die Querschnitte von der Zuleitung 14 bis zu
dem Meßrohr 15 praktisch konstant gehalten werden können.
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Der Unterschied im Durchmesser zwischen dem Behälter 12 einerseits
und dem Behältermantel 13 andererseits ist derart gewählt, daß ein ausreichender
Strömungsquerschnitt gewährleistet ist, so daß Druckverluste zwischen der Absaugleitung
11 und der Zuleitung 14 praktisch nicht auftreten. Dies ist für die praktische Anwendung
von großer Bedeutung, weil auf diese Weise Druckverluste oder Rückwirkungen auf
das Melkzeug vermieden werden.
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Die vom Melkzeug kommende und in den Behälter 12 einströmende Milch
ist stark mit Luftblasen angereichert. Diese werden zwar zum großen Teil freigesetzt,
und zwar durch das tangentiale Einströmen in den Behälter; jedoch bleibt ein Rest
an Luft zurück. Diese Luft fließt mit durch das Meßrohr 15 und verfälscht die Messung.
Deshalb wird gemäß der Erfindung der Einfluß der Luft auf das Meßergebnis berücksichtigt.
Gemäß der Darstellung in der Fig. 2 ist außerhalb des Meßrohres 15 ein Kondensator
23 angeordnet, dessen Beläge 23a und 23b entlang dem Umfang des Meßrohres 15 angebracht
sind. Die Kapazität dieses Kondensators wird durch die Fläche der Beläge, den Abstand
der Beläge voneinander und das zwischen den Belägen angeordnete Dielektrikum bestimmt.
Für Wasser hat die Dielektrizitätskonstante einen Wert von etwa 80, während sie
für Luft nur den wesentlich geringeren Wert von 1 aufweist. Wenn also ein Meßsignal
ermittelt wird, welches von dem für Wasser oder Milch vorgegebenen Sollsignal nennenswert
abweicht, so ist diese Abweichung auf den Lufteinfluß zurückzuführen. Man kann sich
auch vorstellen, daß die eingeschlossenen Luftblasen in einer dünnen Schicht konzentriert
wären und dadurch das Dielektrikum nicht den ganzen Raum zwischen den Kondensatorplatten
ausfüllt, wodurch die Kapazität des Kondensators zurückgeht.
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Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß anstatt einer kapazitiven Erfassung
des Luftanteils in der Milch ein entsprechender Nachweis von Luftblasen auch optisch
durchgeführt werden könnte. Unter Verwendung.einer Laser-Einrichtung könnte beispielsweise
die durch Luft hervorgerufene Lichtstr.euung zum Nachweis des Luftanteils verwendet
werden. Eine derartige optische Einrichtung wäre äquivalent zu der kapazitiven Meßeinrichtung.
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Grundsätzlich ist die Füllstandshöhe im Behälter 12 ständigen Schwankungen
unterworfen, da auch der vom Melkzeug kommende Milchdurchfluß entsprechenden Schwankungen
ausgesetzt ist. Wenn der Behälter 12 gemäß den obigen Erläuterungen mit Kondensatorplatten
ausgestattet
ist, wird der auf diese Weise gebildete Kondensator in Abhängigkeit von der Füllstandshöhe
in seiner Größe verändert, und das abgeleitete Signal kann in einer Recheneinrichtung
derart verarbeitet werden, daß die tatsächlich ausfließende Milch in der Zwischenzeit
berechnet wird.
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Unter Umständen können gewisse Probleme dadurch auftreten, daß zu
Anfang eines Melkvorganges in der Milch besonders viel Luft enthalten ist. Weiterhin
kann die Messung unter Umständen in ihrer Genauigkeit auch dadurch beeinträchtigt
werden, daß zu Anfang des Melkvorganges die Füllstandshöhe im Behälter 12 noch sehr
gering ist. Deshalb ist es zweckmäßig, an dem freien Ende des Meßrohres 15 ein in
der Fig. 3 schematisch dargestelltes Schlauchventil 24 anzubringen, welches über
einen ebenfalls in der Fig. 3 schematisch dargestellten Elektromagneten zu betätigen
ist. Durch eine solche Anordnung kann der Schlauch zusammengedrückt werden, so daß
auf diese Weise der Milchdurchfluß durch das Meßrohr 15 unterbrochen werden kann.
Mit einer solchen Anordnung kann bei einer vorgebbaren Füllstandshöhe im Behälter
12 das Schlauchventil 24 geöffnet werden, so daß dann die Milch auslaufen kann.
Die dabei als Funktion der Zeit auslaufende Menge der Milch läßt sich in an sich
bekannter Weise ermitteln.
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Die anhand der Fig. 1 bereits erwähnte Pumpe 20 hat außer dem bereits
erläuterten Zweck noch die Aufgabe, die während des Melkvorganges entnommene Milchprobe
in geeigneter Weise zu dosieren. In der Fig. 4 ist in einem Diagramm der Durchfluß
Q der Milch während des Melkvorganges als Funktiond er Melkzeit t in Form einer
Kurve dargestellt. Es ist auch zu berücksichtigen, daß die im Zeitintervall a abgemolkene
Milch einen anderen Fettgehalt hat als die im Zeitintervall b abgemolkene Milch.
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Wenn zur Probenentnahme die Pumpe 20 kontinuierlich läuft oder zeitproportional
getaktet wird, dann kommt aus dem Zeitintervall a die gleiche Milchmenge in die
Probenflasche wie bei
einer Probenentnahme im Zeitintervall b.
Dadurch ist jedoch die Probenmilch nicht von der gleichen Zusammensetzung wie die
insgesamt während eines Melkvorganges abgemolkene Milch. Gemäß der Erfindung ist
daher vorgesehen, daß die Pumpe 20 mengenproportional getaktet wird. Es wird dadurch
zur Probenentnahme eine Milchmenge in einer solchen Dosis gewonnen, daß diese Proben-Milchmenge
auf die in der Fig. 4 dargestellte Kurve normiert ist. Als Kriterium für die mengenproportionale
Steuerung der Pumpe 20 kann die Füllstandshöhe im Behälter 12 herangezogen werden.
Trotz gewisser Schwankungen ist diese Füllstandshöhe mit hinreichender Genauigkeit
dem momentanen Durchfluß proportional. Mit der anhand der Fig. 3 beschriebenen Anordnung
ist es somit möglich, bei der Milchproben-Entnahme sicherzustellen, daß die entnommene
Milchprobe im wesentlichen dieselbe Zusammensetzung wie die gesamte Milchmenge des
Einzelgemelkes aufweist.
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Schließlich läßt sich gemäß der Erfindung auch die sogenannte Melkbarkeit
erfassen. Die Melkbarkeit gibt nämlich Auskunft darüber, innerhalb welcher Zeit
der gesamte Melkvorgang eines Einzelgemelkes durchgeführt werden kann. Gemäß der
Erfindung kann festgestellt werden, wann die erste Milch im Kondensator 23 des Meßrohres
12 ankommt und wann die letzte Milch diesen Kondensator verläßt. Die von einer entsprechenden
Zeiterfassungseinrichtung ermittelte Zeit kann von einer zweckmäßigerweise vorgesehenen
Datenverarbeitungseinrichtung, die auch als Computer bezeichnet werden kann, in
der gewünschten Weise ausgewertet und in Form einer geeigneten Darstellung ausgegeben
werden.
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