DE3205717C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fixieren von in kommunalen
oder industriellen Klärschlämmen enthaltenen Schadstoffen,
insbesondere Schwermetallen, die an zugegebene glimmerartige
Tonmineralien bzw. Tonmineralgemische durch Vermischung
angelagert werden.
Der umweltfreundlichen Beseitigung von Klärschlämmen, die in
kommunalen und in industriellen Kläranlagen anfallen, kommt
eine besondere Bedeutung zu, insbesondere wegen der zum Teil
erheblichen Belastung der Klärschlämme mit Schadstoffen und
hier im besonderen mit Schwermetallen.
Aus der DE-PS 8 68 912 ist ein Verfahren zur Herstellung eines
zum Einstreuen in organische Düngemittel, Humusböden und dergleichen
geeigneten Humusstabilisators bekannt, bei dem Tonmineralien
verschiedener Tontypen, insbesondere reiner Montmorillonit,
Muskovit und glimmerführende montmorillonit- und
kalkhaltige Tonmergel, auf den Verluststickstoff bei der Humifizierung
berechnete Mengen Gips, geringe Mengen Ferrioxyd
zum Anfärben, amorphe Kieselsäure und Spurenelemente, insbesondere
Kupfer- und Manganverbindungen innig vermischt und
einer derartigen Feinvermahlung unterworfen werden, daß das
Endprodukt in der Tonkomponente nicht mehr als 3% einer
Korngröße von mehr als 0,06 mm aufweist. Bei diesem bekannten
Verfahren können 30 bis 65% Tonmineralien verschiedener Tontypen,
25 bis 50% Gips, Ferrioxyd zum Anfärben, 10 bis 20%
amorphe Kieselsäure und physiologisch wirksame Spurenelemente
vermischt werden. Solche Gemische haben ein starkes Sorptionsvermögen
gegenüber flüssigen Stoffen ebenso wie gegenüber
den gasförmigen Zersetzungsstoffen, ohne jedoch für eine
Fixierung der in Klärschlämmen mit hohem Schadstoffgehalt
enthaltenen Schwermetalle, wie insbesondere Cadmium, geeignet
zu sein, um die damit belasteten Klärschlämme ohne umweltschädliche
Folgen als Rekultivierungsmaterial auf land- oder
forstwirtschaftlich genutzte Flächen aufbringen zu können.
Ausgehend von diesem Stande der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, mit einem Verfahren dieser Art die in
kommunalen und industriellen Klärschlämmen enthaltenen Schadstoffe,
insbesondere Schwermetalle, auf einfache Weise so weit
zu fixieren, daß die behandelten Schlämme gefahrlos auf land-
oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen aufgebracht werden
können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Kennzeichnungsteil
des Anspruches 1 gelöst, während in den Ansprüchen 2 bis
4 besonders vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens gekennzeichnet sind.
Dadurch, daß dem Gemisch von Klärschlämmen und glimmerartigen
Tonmineralien bzw. Tonmineralgemischen noch Sand und Kies
derart zugemischt wird, daß das Gesamtgemisch aus etwa 20 Vol.-%
Tonmineralien bzw. Tonmineralgemischen, etwa 30 Vol.-%
Klärschlamm und etwa 50 Vol.-% Sand und Kies besteht, werden
die in den Klärschlämmen enthaltenen Schadstoffe, und zwar
insbesondere die schädlichen Schwermetalle, wie zum Beispiel
Cadmium, an die Tonminerale, und insbesondere an die Montmorillonitkristallaggregate
gebunden, wobei durch die Zugabe
von etwa 50 Vol.-% Sand und Kies zu dem Gemisch aus Tonmineralien
und Klärschlamm eine ausreichende Standsicherheit und
ein ausreichendes Drainageverhalten nach dem Aufbringen des
Gemisches auf land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen
erreicht wird, was ein solches Gemisch insbesondere als Rekultivierungsmaterial
geeignet macht.
Bei Wasserzugabe expandieren die Montmorillonitkristalle bzw.
-kristallaggregate senkrecht zu ihrer kristallographischen
c-Achse und vermögen dadurch die Wassermoleküle einzulagern
und anzulagern. Bei diesem Vorgang werden im Kristallgitter
eingelagerte bzw. angelagerte Kationen (Na/Ca) gegen H₃O⁺-Ionen
ausgetauscht. Daneben kommt es zum Austausch und zur
Adsorption der Schwermetalle, die im Austausch gegen Na- und
Ca-Ionen auch im Kristallgitter des Montmorillonits fixiert
werden können. Eluatversuche beweisen diese permanente Fixierung,
die auch bei starkem Wasserüberschuß gegeben ist. Nachweisbar
gelangen dadurch die im Klärschlamm enthaltenen
Schadstoffe nicht mehr in vollem Umfang zur Versickerung.
Bei Feldversuchen unter Einsatz normaler Tiefbaugeräte, wie
Bagger, Planierraupe und Radlader, zur Stabilisierung und Geruchsbindung
des Klärschlammes vor Ort am Klärschlammzwischenlager
hat sich schon sehr frühzeitig herausgestellt, daß
bei einer Zumischung von etwa 50 Vol.-% Sand und Kies zu einer
Mischung aus halb Klärschlamm und halb Tonmineralgemisch
neben einer guten Standfestigkeit auch eine weitgehende und
mit der Zeit schnell zunehmende Geruchsbindung erzielt werden
konnte. Diese Feldversuche wurden in mehreren Varianten der
Zumischungsmengen über einen Zeitraum von zehn Wochen und unter
den unterschiedlichsten Witterungsbedingungen wiederholt
und festgestellt, daß die anfänglich ermittelten Mischungsverhältnisse
kaum weiter zu optimieren waren. Die anschließend
durchgeführten chemisch-petrographischen Laboruntersuchungen
haben als optimale Mischung ein Verhältnis von etwa
20 Vol.-% Tonmineralien bzw. Tonmineralgemisch zu 30 Vol.-%
Klärschlamm und etwa 50 Vol.-% Sand und Kies bestätigt.
Anwendungsbeispiele für das erfindungsgemäße Verfahren werden
im folgenden anhand einer Materialbeschreibung, einer Beschreibung
des Untersuchungsganges an den Klärschlammproben
und anhand einer analytischen Auswertung der erhaltenen Ergebnisse
gemäß Tabelle 1 und Tabelle 2 näher erläutert.
Bei dem untersuchten Klärschlamm (Proben K1 bis K5) in Tabelle
1 handelt es sich um im Bereich einer Großstadt anfallenden
Klärschlamm, der vor der endgültigen Aufbringung als Rekultivierungsmaterial
zwischengelagert wurde. Bei den Proben
K1 und K2 handelt es sich um einen weitgehend entwässerten
Trockenschlamm, der im feuchten Zustand eine dunkelgelbbraune
Farbe zeigt. Nach Trocknung bei 105°C bzw. 378°K im Trockenschrank
zeigen die Proben eine hellgelbbraune Farbe. Die Proben
K3 bis K5, die einem Klärschlamm-Zwischenlager entnommen
wurden, zeigen im feuchten Zustand eine graubraune bis
schwarze Farbe, nach Trocknung bei 105°C bzw. 378°K eine
graubraune Farbe.
Die Proben zeigen folgende Wassergehalte:
Probe K1: 23 Gew.-%
Probe K2: 27 Gew.-%
Probe K3: 41 Gew.-%
Probe K4: 45 Gew.-%
Probe K5: 48 Gew.-%
Probe K2: 27 Gew.-%
Probe K3: 41 Gew.-%
Probe K4: 45 Gew.-%
Probe K5: 48 Gew.-%
Bei dem industriellen Klärschlamm (Proben S1 bis S4 in Tabelle
1) handelt es sich um im Produktionsbereich einer Lederfabrik
anfallenden Klärschlamm, der im Betrieb mittels Zentrifuge
entwässert wird. Der Klärschlamm zeigt im feuchten
Zustand eine schwarze Farbe, liegt in schmierig-pastösem Zustand
vor und weist einen intensiv faulschlammartigen Fäkalgeruch
auf. Nach Trocknung bei 105°C bzw. 378°K im Trockenschrank
zeigt der Klärschlamm eine dunkelbraune Farbe.
Die Proben zeigen folgende Wassergehalte:
Probe S1: 88 Gew.-%
Probe S2: 88 Gew.-%
Probe S3: 89 Gew.-%
Probe S4: 87 Gew.-%
Probe S2: 88 Gew.-%
Probe S3: 89 Gew.-%
Probe S4: 87 Gew.-%
Zur Fixierung insbesondere anorganischer Schadstoffe, wie
Schwermetalle, wurden den Klärschlämmen unterschiedliche Mengen
von Tonmineralgemisch zugemischt, das zu etwa 80 Vol.-%
aus den Tonmineralien Kaolinit, Illit und Montmorillonit, daneben
aus adsorptiv nicht wirksamem Quarz besteht, wobei der
Montmorillonit-Anteil bei etwa 10 Vol.-% lag.
Für das Adsorptionsvermögen der einzelnen Tonmineralien können
die folgenden Werte in mval/100 g Tonmineral wie folgt angenommen
werden:
Bei der Annahme eines mittleren Adsorptionswertes von 10 mval/100 g
für Kaolinit, 25 mval/100 g für Illit und 115 mval/100 g
für Montmorillonit ergibt sich für das Tonmineralgemisch
ein Adsorptionsvermögen für Kationen in Höhe von etwa
210 mval/1000 g Tonmehl der oben beschriebenen Zusammensetzung.
Da das Adsorptionsvermögen von verschiedenen Faktoren, wie
zum Beispiel dem pH-Wert, dem Gesamtlösungsinhalt und der
Tonmineral-Teilchengröße, abhängig ist, kann das aus Mittelwerten
bestimmte Adsorptionsvermögen von etwa 210 mval/1000 g
Tonmineralgemisch nur einen, wenn auch realistischen Näherungswert
darstellen.
Zunächst wurde an den Klärschlammproben die primäre Schadstoffbelastung
ermittelt. Hierzu wurde der nach Trocknung der
Proben verbliebene Trockenrückstand in einem Achatmörser fein
zermahlen, homogenisiert und mehrfach gevierteilt. Nach Aufschluß
des Trockenrückstandes mittels Königswasser im Druckautoklaven
wurden die Kationen mittels Atomabsorption gemäß
DIN 38 406, 38 404, 38 405 und 38 409 aus einer Probemenge
von 2 g Trockenrückstand je Probe bestimmt.
In einem weiteren Schritt wurde mittels Eluatversuchen nach
DEV-S4 die Schadstoffangabe der Klärschlammproben ohne und
mit Beimischung unterschiedlicher Zugaben von Tonmineralien
bzw. Tonmineralgemischen (10 g, 20 g und 30 g pro 100 g Klärschlamm)
nach 24 bzw. 48 Stunden Eluation mit H₂O bestimmt.
Hierzu wurden jeweils 100 g Klärschlamm ohne und mit Zugaben
von Tonmineralien bzw. Tonmineralgemisch in einen Meßkolben
gegeben, der anschließend auf 1000 ml mit H₂O aufgefüllt wurde.
Nach 24 bzw. 48 Stunden wurde abfiltriert. Die Bestimmung
der einzelnen Parameter erfolgte gemäß den einschlägigen Bestimmungen
der DEV und DIN mittels Atomabsorption.
In Tabelle 1 sind die Analysenergebnisse für die Druckaufschlüsse
der Klärschlammproben zur Erfassung der primären
Schadstoffbelastung aufgelistet und gegenübergestellt. Bezogen
auf die primäre Belastung der Klärschlämme mit Schwermetallen
zeigt sich folgendes Ergebnis:
In den analysierten kommunalen Klärschlammproben K1 bis K5 werden die in der Klärschlamm-Aufbringungsverordnung vom 5. Januar 1977 festgelegten Grenzwerte nur von dem Element Cadmium überschritten, und zwar maximal um das Fünffache. Andere Schadstoffe, wie Zink, Blei und Nickel, kommen nahe an die festgelegten Grenzwerte heran. Insgesamt weisen die Analysen der kommunalen Klärschlammproben eine relativ hohe Streubreite für die einzelnen Elemente auf. Hinzu kommt eine hohe Gesamtbelastung des Klärschlammes mit Schadstoffen.
In den analysierten kommunalen Klärschlammproben K1 bis K5 werden die in der Klärschlamm-Aufbringungsverordnung vom 5. Januar 1977 festgelegten Grenzwerte nur von dem Element Cadmium überschritten, und zwar maximal um das Fünffache. Andere Schadstoffe, wie Zink, Blei und Nickel, kommen nahe an die festgelegten Grenzwerte heran. Insgesamt weisen die Analysen der kommunalen Klärschlammproben eine relativ hohe Streubreite für die einzelnen Elemente auf. Hinzu kommt eine hohe Gesamtbelastung des Klärschlammes mit Schadstoffen.
Die Gesamtbelastung mit Schadstoffen ist bei dem untersuchten
industriellen Klärschlamm der Proben S1 bis S4, sieht man vom
Chrom-Gehalt zunächst einmal ab, erheblich niedriger. Weiter
zeigen die Werte für die einzelnen Parameter nur eine geringe
Streubreite. Typisch für einen industriellen Klärschlamm ist
der durch den spezifischen Produktionsablauf bedingte extrem
hohe Gehalt an einzelnen Schadstoffen, hier der hohe Chrom-
und Eisen-Gehalt. Während das Element Eisen als Schadstoff in
den einschlägigen Verordnungen nicht weiter berücksichtigt
wird, liegt der Chrom-Gehalt um das 20fache über dem zulässigen
Grenzwert und weist den industriellen Klärschlamm als
stark umweltbelastend aus.
In Tabelle 2 sind die Ergebnisse der Eluatversuche an Klärschlamm-Mischproben
ohne und mit unterschiedlichen Zugaben
von Tonmineralien bzw. Tonmineralgemischen aufgelistet und
gegenübergestellt. Mittels der Eluatversuche soll in Annäherung
an die Umweltverhältnisse die Abgabe von Schadstoffen
aus den Klärschlämmen ermittelt werden. Durch Zumischung von
Tonmineralgemisch zum Klärschlamm soll untersucht werden, wie
weit adsorptiv wirksame Tonminerale die Schadstoffe binden
und damit die Schadstoffabgabe insgesamt verringern können.
Wie zu erwarten, ist die Abgabe an Schadstoffen im Eluat abhängig
von dem Primärgehalt des jeweiligen Schadstoffes im
Klärschlamm. Hohe Schadstoffgehalte im Klärschlamm pausen als
entsprechend hohe Schadstoffgehalte im Eluat durch. Quantitativ
sind diese Vorgänge schwer faßbar, da sie von verschiedenen
Parametern, wie dem pH-Wert der Lösung, Lösungsgleichgewichten,
der Temperatur, den Konzentrationen in der Lösung,
den einzelnen anorganischen und organischen Inhaltsstoffen
und anderen Faktoren, gesteuert werden.
Für die Schadstoffbelastung in den analysierten Eluaten gilt
allgemein, daß die Eluate, gemessen an Mittelwerten von typischen
Deponie-Sickerwässern, nur einen relativ geringen Gesamtgehalt
an gelösten anorganischen Stoffen aufweisen. Die
Eluate nach 24 und 48 Stunden zeigen, daß sich schon nach
kurzer Zeit, begünstigt durch die Fixierung der Inhaltsstoffe
an die Tonminerale, ein Lösungsgleichgewicht einstellt.
Von besonderem Interesse ist nun, daß mit den Werten der Tabelle
2 gezeigt werden kann, wie durch Zugabe von Tonmineralgemisch
zum Klärschlamm die Schadstoffbelastung im Eluat erheblich
reduziert werden kann. Bezogen auf die Schadstoffbelastung
von Klärschlammeluaten ohne Zugabe von Tonmineralgemisch
wird durch eine Zugabe von zum Beispiel 20 g Tonmineralgemisch
zu 100 g Klärschlamm eine Reduzierung der Schadstoffbelastung
im Eluat um die Hälfte bis zu Zweidrittel erreicht
(vgl. Tabelle 2). Beim Element Cadmium wird die Belastung sogar
um das Fünffache gesenkt.
Eluate von Klärschlammproben zeigen bei Zugabe von Tonmineralgemisch
eine deutliche Reduzierung der Schwermetallgehalte
in der Lösung. Ursache ist die Fixierung der Schwermetalle an
die Tonminerale. Organische und anorganische Verbindungen
können erstens an der äußeren Oberfläche und zweitens in unterschiedlicher
Weise zwischen die Schichtpakete der Tonminerale
aufgenommen werden. Aufgrund ihrer großen "äußeren" und
"inneren" Oberfläche besitzen die Tonminerale ein hohes An-
und Einlagerungsvermögen für anorganische Schadstoffe, wie
insbesondere Schwermetalle, das vorzugsweise von der Tonmineralzusammensetzung
und der Teilchengröße der Tonminerale, daneben
vom pH-Wert, der Temperatur, den Inhaltsstoffen und anderen
weniger bedeutsamen Faktoren abhängig ist.
Wie schon ausgeführt wurde, kann für das in den Eluatversuchen
verwendete Tonmineralgemisch ein Adsorptionsvermögen von
etwa 210 mval/1000 g Tonmineralgemisch als realistisch angenommen
werden.
Zur Gewährleistung einer ausreichenden Standsicherheit und
eines ausreichenden Drainageverhaltens von dem aufzubringenden
Gemisch wird eine Zumischung von etwa 50 Vol.-% Sand und
Kies zu etwa 50 Vol.-% eines Ton-Klärschlamm-Gemisches von
etwa 20 Vol.-% Tonmineralgemisch zu etwa 30 Vol.-% Klärschlamm
empfohlen.
Gegenüber anderen adsorptiv ebenso wirksamen Stoffen erfüllen
Tonmineralien bzw. Tonmineralgemische somit in besonderem
Maße die folgenden an ein geeignetes Adsorbens zu stellenden
Anforderungen:
- 1. Sie stehen in großen Mengen zur Verfügung,
- 2. sie stehen kostengünstig zur Verfügung,
- 3. sie sind mit geringem Aufwand verarbeitet.
Zusätzlich ist darauf hinzuweisen, daß durch die Zugabe von
adsorbierendem, oberflächenaktivem Tonmineralgemisch geruchsaktive
organische Verbindungen fixiert werden, was zu einer
starken Reduzierung der Geruchsbelästigung bei Verarbeitung,
Transport und Deponierung des Klärschlammes führt.
Claims (4)
1. Verfahren zum Fixieren von in kommunalen oder industriellen
Klärschlämmen enthaltenen Schadstoffen, insbesondere
Schwermetallen, die an zugegebene glimmerartige
Tonmineralien bzw. Tonmineralgemische durch Vermischung
angelagert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gemisch noch Sand und Kies zugemischt
wird und daß das Gesamtgemisch aus etwa 20 Vol.-%
Tonmineralien bzw. Tonmineralgemischen, etwa 30 Vol.-%
Klärschlamm und etwa 50 Vol.-% Sand und Kies besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Tonmineralgemische mit einem
Anteil von etwa 5 bis 15 Vol.-%, vorzugsweise etwa
10 Vol.-% Montmorillonit verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Tonmineralgemisch neben
dem Montmorillonit-Anteil etwa je zur Hälfte aus
Kaolinit und Illit besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Tonmineralgemisch
aus etwa 10 Vol.-% Montmorrillonit, etwa 50 Vol.-%
Kaolinit und etwa 40 Vol.-% Illit verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823205717 DE3205717A1 (de) | 1982-02-18 | 1982-02-18 | Verfahren zum fixieren von schadstoffen, insbesondere von schwermetallen, in klaerschlaemmen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823205717 DE3205717A1 (de) | 1982-02-18 | 1982-02-18 | Verfahren zum fixieren von schadstoffen, insbesondere von schwermetallen, in klaerschlaemmen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3205717A1 DE3205717A1 (de) | 1983-09-01 |
DE3205717C2 true DE3205717C2 (de) | 1988-11-24 |
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ID=6156012
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823205717 Granted DE3205717A1 (de) | 1982-02-18 | 1982-02-18 | Verfahren zum fixieren von schadstoffen, insbesondere von schwermetallen, in klaerschlaemmen |
Country Status (1)
Country | Link |
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