-
-
Beschreibung
-
g Die Erfindung betrifft ein Rollstuhl-Zuggerät der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
-
Ausgegangen wird dabei von einem abnehmbaren, motorgetriebenen Zugantrieb
nach der DE-OS 24 46 573. Bei der bekannten Anordnung wird eine starre, gabelförmige
Deichsel beidseitig mit dem Rollstuhl verbunden, nit der ein zum Antrieb und zum
Lenken des Gespannes dienendes größeres Rad mit einem um etwa senkrecht stehende
Achse drehbaren Gelenk verbunden ist und mit einem Lenker, etwa wie bei einem Fahrrad,
zur Ausübung der Lenkbewegung versehen ist.
-
Das einzige zum Vortrieb und zur Lenkung dienende Rad wird wie bei
bekannten Motor-Fahrrädern über eine Reibrolle von einem Benzinmotor angetrieben.
Zum "Abstellen" dienen zwei ausziehbare Teleskopstützen jeweils am Ende der Gabeldeichsel.
-
Nachteilig bei diesem bekannten Zugantrieb ist einerseits die Tatsache,
daß er im abgekoppelten Zustand ähnlich einer Schubkarre angehoben werden muß und
nur beidhändig dirigierbar ist und selbst große Schwenkausschläge an der Deichsel
nur kleine Richtungsänderungen des Gerätes erzeugen. Dies erweist sich für einen
Rollstuhlfahrer dann als Problem, wenn er selbst das Gerät "aus dem Wege" stellen
oder es zu sich heranholen will, da er erfahrungsgemäß bei einem solchen Vorgang
bereits eine Hand zum Führen des Rollstuhls benötigt, oder aber ohne Fahren des
Rollstuhls keine weiten Schwenk- und Schubbewegungen ausführen kann.
-
Andererseits muß beim Ankoppelvorgang, angefangen vom Einziehen der
Teleskopstützen bis zum Anwerfen des Motors eine Reihe von nicht einfachen Handgriffen
für eine behinderte Person vom Rollstuhl aus getätigt werden. Außerdem muß wegen
des nur einen Rades eine völlig starre Verbindung zum Rollstuhl hergestellt werden
und es sind dazu umfanqreiche Zusätze bzw. Änderungen am Rollstuhl erforderlich.
-
Der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
.ein Rollstuhl-Zuggerät der eingangs genannten Art zu schaffen, das der leicht vom
Behinderten selbst abgekoppelt und abgestellt werden kann und den sich der Rollstuhlfahrer
jederzeit wieder so heranholen kann, daß er ihn leicht selbst ankoppeln kann, wobei
das Zuggerät bereits im abgekoppelten Zustand einhändig, gegebenenfalls unter Benutzung
des Antriebsmotors fahr- und dirigierbar ist.
-
Damit werden die Vorteile des leichten handgetriebenen Rollstuhls
für die Wohnung mit denen eines motorgetriebenen Rollstuhls für weitere Fahrten
im Freien verbunden.
-
Dabei ist jeder handelsübliche Rollstuhl ohne Anbauten oder Änderungen
verwendbar. Als Motor wird bevorzugt ein Elektromotor verwendet, wobei Batterien
innerhalb des Gehäuses des Zuggeräts mitgeführt werden. Des weiteren ist das Gerät
durch komprimierte Bauweise und Faltbarkeit sperriger Elemente sowohl individuell
anpaßbar als auch kleinstmöglich, z.B. taxigerecht, verpackbar. Gemäß vorteilhafter
Weiterbildungen der Erfindung kann der Zugantrieb auch Bordsteinkanten überwinden.
-
Das Zuggerät ist dieser Zugantrieb ohne Hilfsvorrichtungen an- und
abkoppelbar. Im einfachen Fall, d.h. bei Verwendung zur Bordsteinüberwindung geeigneten
großen Antriebsrädern genügt eine einarmige Deichsel, die geräteseitig mit einem
um Hoch- und Querachse in bestimmten Endlagen blockierten drehbaren Gelenk versehen
ist und rollstuhlseitig mit einer geeigneten lösbaren Klemmvorrichtung an einem
geeigneten Teilstück vorne an einem Seitenteil des Rollstuhlrahmens verbunden ist.
Eine mittige Verbindungsmöylichkeit ist bei den üblichen Rollstühlen nicht yegeben.
Eine doppelarmige Gabeldeichsel ist nur bei extremen Belastungen notwendig und wird
wegen zusätzlicher Handgriffe beim An- und Abkoppeln nach Möglichkeit vermieden.
-
Im Falle zweier angetriebener Räder sind diese über eine Differentialgetriebe
mit dem Elektromotor gekuppelt, oder im Spezialfall werden die Räder durch zwei
separate Motore angetrieben. Im entkoppelten Zustand steht das Gerät auf mindestens
drei Punkten, vorzugsweise auf vier Rädern und wird geradlinig entweder durch Schieben
von Hand oder durch Betätigung des Geschwindigkeitsreglers fortbewegt.
-
Lediglich zum Dirigieren wird es am Lenkbügel hinuntergedrückt und
geschwenkt, was eine vom Rollstuhl aus günstigere Handhabung bedeutet, zumal kleine
Schwenkausschläge größere Winkeländerungen erzeugen. Im gekoppelten Zustand sind
die nicht angetriebenen Räder durch die Belastung der Deichsel durch den Rollstuhl
hochgeschwenkt und berühren nicht den Boden, so daß die Lenkbarkeit gewährleistet
ist.
-
Zum Transport wird die Deichsel um 1800 um eine vertikale Drehachse
geschwenkt. Jeweils ein in jeder Stellung arre-
tierbares Scharnier
in der Kröpfung des Lenkbügels und direkt über der Motorverkleidung erlauben individuelle
Verstellung bis zur vollständigen Zusammenfaltung für minimalen Raumbedarf.
-
Die einer Weiterbildung zugrundeliegende Aufgabe, nämlich die Möglichkeit,
eine Bordsteinkante zu überwinden, wird durch die schwenkbare Verbindung um die
Querachse zwischen Zugantrieb und Rollstuhl gelöst. Im gekoppelten Zustand ist diese
schwenkbare Verbindung derart, daß die nicht angetriebenen Vorderräder etwas nach
oben vom Erdboden abgehoben sind. Zum Erklimmen einer Bordsteinkante wird diese
schwenkbare Verbindung mittels des ohnehin für den Lenkvorgang benötigten Lenkgestänges
so geschwenkt bzw.
-
gekippt, daß die nicht angetriebenen Vorderräder noch höher gehoben
werden und auf den Bordstein aufgesetzt werden können. Die Antriebsräder folgen
aus eigener Kraft, notfalls wird durch Eingreifen in die großen Handreifen des Rollstuhls
nachgeholfen. Danach wird durch entgegengesetzte Schwenkbewegung des Lenkbügels
durch die einen Lastarm bildende Deichsel der vordere Teil des Rollstuhls angehoben,
so daß sich dessen kleinere Vorderräder ebenfalls auf Bordsteinhöhe befinden. Die
Leistung des Zuggerätes reicht aus, um die großen Rollstuhlräder hinaufzuziehen.
-
Aus Transportgründen (Kofferraumverpackung) ist es günstig, das Gerät
mit einer kleinen Reifengröße, z.B.
-
265 x 80 mm, auszustatten. Dies führt zu Problemen bei der Bordsteinerklimmung.
Zu deren Lösung erhält auch das rollstuhlseitige Ende der Deichsel eine eingeschränkte
Schwenkmöglichkeit
um die Querachse, die einen Niveauversatz erlaubt. Das überwinden einer Bordsteinkante
geschieht ähnlich wie zuvor beschrieben. Jedoch wird der Lenkbügel bereits vornüber
gekippt, wenn die Antriebsräder noch vor dem Bordstein stehen. Dann wird zunächst
das Zuggerät auf Bordsteinhöhe gehebelt. Danach wird durch Handbetätigung in bekannter
Weise das gesamte Gespann vorwärts bewegt, bis sich das Zuggerät vollständig auf
dem Bordstein befindet. Dabei wird die Endstellung der Drehbarkeit in der Querachse
am geräteseitigen Ende der Deichsel erreicht. Der weitere Ablauf geschieht, wie
vorher bei Ausführung mit größeren Antriebsrädern beschrieben. In beiden Fällen
kann der Vorgang - unter Ausgenutzung des Fahrtschwungs - ohne Handunterstützung
in die Nebenreifen ablaufen.
-
Bei der weiteren Aufgabe der Erfindung, zur Erhaltung der leichten
Transportierbarkeit eines Rollstuhles ein Rollstuhl-Zuggerät zu schaffen, das einfach
aufgebaut und leicht zu bedienen ist und die überwindung einer Stufe, z.B. eines
Bordsteines, mit zumutbarem Kraftaufwand gestattet, kann von den heute üblichen
Rollstühlen mit kleinen Vorderrädern und großen Hinterrädern ausgegangen werden,
bei denen sich das Problem beim Überwinden einer Stufe auf die Vorderräder konzentriert,
weil die Hinterräder groß genug sind, um einen Bordstein auch ohne zusätzliche Hilfsmittel
ohne allzu große Mühe zu überwinden.
-
Das wie ein Hebel anzuwrdende Rollstuhl-Zuggerät besteht aus einem
bevorzugt zweiachsigen und vierrädrigen Traktor mit Rädern relativ
kleinen
Durchmessers von der Größenordnung der Rollstuhlvorderräder. Mit Hilfe dieses Traktors
und eines bis auf zwei Gelenke im wesentlichen bevorzugt starren Verbinders zum
Rollstuhl kann dieser auf einen Bordstein gehoben werden. Die beiden Gelenke am
Verbinder sind dabei in ihrem Schwenkbereich begrenzt. Eines ist in der Nähe des
Traktors, bevorzugt hinter dessen Hinterrädern angebracht und das andere in der
Nähe der Roilstuhlvorderachse. Dadurch wird erreicht, daß das Rollstuhlzusatzgerät
mit seiner Vorderachse mittels eines handbetätigbaren Hebelendes auf Bordsteine.oder
Erhebungen aufgesetzt werden kann, wobei ein Vorwärtsdrücken des Hebelendes in Fahrtrichtung
den Rollstuhl vorne anhebt. Niveauunterschiede des Bodens mit ansteigender Tendenz
erfordern also immer ein Vorwärtsdrücken des Hebelendes zum Anheben der Rollstuhlvorderachse,
während bei abfallender Tendenz des Bodens die Gelenke am Verbinder nachgiebig sind
und sich dadurch der Traktor auch zwanglos auf geringfügig niedrigerem Niveau als
der Rollstuhl befinden kann, um von hier aus eine Bordsteinkante zu überwinden.
-
Die Einschränkung des Schwenkbereiches der Gelenke kann durch Anschläge
erfolgen, von denen zumindest derjenige nahe am Rollstuhlzusatzgerät angeordnete
einstellbar (oder auch als überwindbare Raststelle ausgebildet) sein kann, um beim
überwinden eines extremen Hindernisses den Schwenkbereich vorübergehend erweitern
zu können. Bei dem in der Nähe des Traktors gelegenen Gelenk bewirkt die Einschränkung
des Schwenkbereiches ferner, daß die Vorderräder des Rollstuhl-Zuggerätes angehoben
und das handbetätigbare Hebelende, das zugleich als Lenkstange ausgebil-
det
sein kann, besonders bequem im Zugriffsbereich des q Rollstuhlfahrers bleibt, wenn
sich das Gefährt auf ebenem Boden befindet.
-
Die einzelnen die Beweglichkeit des aus Rollstuhl und Zuggerät bestehenden
Gespanns erhöhenden Maßnahmen lassen sich im einzelnen insbesondere wie folgt charakterisieren:
1. Die Anordnung der ersten Gelenkverbindung hinter dem vorderen Aufstützpunkt (Vorderachse,
vordere Kufe) des Zuggeräts ermöglicht zusammen mit dem festen Lenkgestänge eine
Hebelanordnung, wobei das Lenkgestänge einen langen und die Verbindung zu dem Rollstuhlvorderteil
einen kurzen Hebel bildet. Die Vorderachse stellt den Drehpunkt des Hebels dar.
-
2. Die Anordnung der Gelenkverbindung auch hinter der Hinterachse
bewirkt, daß auch letztere als Hebeldrehpunkt dienen kann. Hierdurch lassen sich
durch entsprechende Bewegungen des Lenkgestänges wechselweise die vorderen Achsen
von Rollstuhl und Zuggerät anheben. Wenn gemäß 1.
-
beim Überwinden von Stufen die Hinterräder um die Vorderachsen als
Drehpunkt auf das Niveau der erhöhten Stufe "gehebelt" wurden und dort aufliegen,
so kann anschließend die Hinterachse als Drehpunkt zum "Hinaufhebeln" der Rollstuhlvorderachse
dienen.
-
3. Der Anschlag für die beim Zuggerät gelegene, erste Gelenkverbindung
hält die Vorderräder bei ebenem Gelände angehoben und ermöglicht, falls eine zweite
Gelenkverbindung vorhanden ist, daß die erste Gelenkverbindung eine
starre
Fortsetzung des auf das Rollstuhlvorderteil wirkenden Hebels bildet.
-
4. Die zweite, hintere Gelenkverbindung ermöglicht bei durch Anschlag
begrenzter vorderer Gelenkverbindung ein Absenken des Zuggerätes bei übergang zu
abfallendem Gelände und außerdem eine Vergrößerung des Spielraums zum Neigen des
Zuggerätes beim Anheben der Vorderräder.
-
5. Der Anschlag für die zweite Gelenkverbindung verlängert den Hebelarm,
an dem der durch das Zuggerät gebildete Hebel am Rollstuhlvorderteil angreift, bis
die Begrenzung für die erste Gelenkverbindung wirksam wird.
-
Anhand der Zeichnung wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel und
seine Funktionsweise beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau eines
Ausführungsbeispiels eines Rollstuhl-Zuggerätes mit einem Rollstuhl auf ebener Strecke,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rollstuhl-Zuggerätes,
Fign. 3 bis 6 verschiedene Zwischenzustände beim überwinden einer aufwärtsführenden
Stufe, Fig. 7 einen Zwischenzustand beim Überwinden einer hinunterführenden Stufe
und Fig. 8 die Faltbarkeit des Lenkgestänges.
-
In Figur 1 ist schematisch ein Rollstuhlfahrgestell 1 dart gestellt
mit Vorderrädern 2 und Hinterrädern 3. Der Rollstuhl ist auf ebenem Gelände 4 dargestellt.
Gezogen wird der Rollstuhl 1 von einem Zuggerät 7 mit Vorderrädern 5 und Hinterrädern
6. Das Gehäuse des Zuggerätes 7 ist als geschlossener Kasten dargestellt, welches
den elektrischen Antrieb und die Batterie aufnimmt. Am hinteren Ende des Zuggerätes
7 befindet sich ein Ansatz 8, an den mittels einer Gelenkverbindung 9 über weitere
Elemente der Kollstuhl angekoppelt ist. Der Ansatz 8 bildet das Ende eines Hebels,
dessen Drehachse sowohl die Vorder- als auch die Hinterachse des Zuggerätes bilden
kann. Das andere Ende des - vom Rollstuhlfahrer zu betätigenden - Winkelhebels wird
von dem Lenkgestänge 10 mit Griff 11 gebildet. Durch Heranziehen bzw. Wegdrücken
des Griffs 11 werden sowohl die Vorderräder 5 des Zuggeräts als auch die Vorderräder
2 des Rollstuhls gegensinnig angehoben bzw. abgesenkt.
-
Eine Verbindungsstange 12 ist mit dem Zuggerät 7 über das Gelenk 9
derart verbunden, daß sowohl eine Drehbarkeit um die Vertikalachse für jede Lenkbewegung
beim Kurvenfahren möglich ist, als auch eine eingeschränkte Schwenkbarkeit um die
Querachse. Die Gelenkverbindung 9 ist so gestaltet, daß sie mit den üblichen serienmäßigen
Rollstühlen an einem Befestigungspunkt 13 verbunden werden kann. Dieser Befestigungspunkt
besteht bevorzugt aus einer Spannschelle, die an einem vorderen, seitlichen Vertikalrohr
des Rollstuhls angebracht ist.
-
In der in Figur 1 wiedergegebenen Position sind sowohl die Vorderräder
des Rollstuhl als auch die des Zuggeräts ange-
hoben, wodurch eine
leichte Lenkbarkeit des Gespanns ermöglicht ist, da sich nur zwei Achsen des Gespanns
auf dem Boden befinden. Ein Anschlag 15, der als federnde Raststelle ausgebildet
ist, hält das Gespann in dieser Position. Zum Überwinden von Geländeunebenheiten
oder Treppenstufen, wird diese Raststelle durch eine über das Lenkgestänye aufgebrachte
Kraft überwunden. Es ist ersichtlich, daß die Vorderräder 5 des Zuggerätes 7 lediglich
die Funktion von Stützrädern haben, welche einerseits ein sicheres Abstellen des
Zuggeräts allein ermöglichen, andererseits aber bei der Überwindung von Stufen eine
wichtige Funktion ausüben.
-
In den Figuren 2 bis 7 ist ein weiteres, zwei Gelenkverbindungen aufweisendes
Ausführungsbespiel wiedergegeben, an Hand dessen die weitere Beschreibung erfolgen
soll. Das Rollstuhlgestell 1 weist ebenfalls Rollstuhlvorderräder 2 und -hinterräder
3 auf, die sich auf ebenem Boden 4 befinden. Diesem Rollstuhl ist eine Rollstuhl-Zuggerät
vorgespannt mit jeweils zwei Rädern 5 bzw. 6 an einer Vorder- bzw. Hinterachse,
die sich an einem Chassis 7 befinden. Dieses bildet zusammen mit einem Ansatz 8,
der hinten über die Hinterräder 6 hinausragt, dann einen Hubarm, wenn die Räder
5 den Boden 4 berühren. Gelagert ist dieser Hubarm in einem Schwenklager 9 am Ende
des Ansatzes 8. Er ist schwenkbar um die jeweils auf dem Boden 4 stehenden Räder
5 oder 6 mit Hilfe eines handbetätigbaren Teiles 10, wobei der Hubarm im dargestellten
Fall, solange noch die Hinterräder 6 auf dem Boden 4 stehen, lediglich aus dem Ansatz
8 besteht. Das handbetätigbare Teil 10 weist schließlich als Bestandteil noch eine
Lenkstange 11 auf.
-
Als Verbindung zwischen dem Rollstuhl und dem Rollstuhlt Zuggerät
ist ein bei Zug- und Biegebeanspruchung weitgehend starrer Verbinder 12 vorgesehen
mit jeweils einem Kniegelenk 13' und 9 an seinen beiden Enden, von denen ersteres
leicht lösbar mit dem Rollstuhl verbunden ist und letzteres zugleich das Schwenklager
des Hubarmes 8, 7 bildet. Durch das Kniegelenk 13' mit seinem Anschlag 14 ist der
Schwenkbereich des Verbinders 12 nach oben, d.h. entgegen dem Uhrzeigersinn um das
Kniegelenk 13, begrenzt, so daß das Schwenklager 9 nur um einen gewissen Höhenunterschied
angehoben werden kann, ohne zugleich auch das Gestell 1 des Rollstuhls anzuheben.
Bezüglich des Schwenklagers 9 ist der Schwenkbereich des Verbinders 12 nach unten,
d.h. im dargestellten Fall ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn, begrenzt durch
einen Anschlag 15 am Ansatz 8. Dadurch wird verhindert, daß die Räder 5 auf ebenem
Boden 4 Bodenberührung bekommen, welche die Lenkfähigkeit des Rollstuhlzusatzgerätes
beeinträchtigen würde, die dadurch gegeben ist, daß in dem Ansatz 8 noch ein Lenkyelenk
vorgesehen ist mit einer vertikalen Achse (nicht dargestellt). Gleichzeitig wird
durch den Anschlag 15' erreicht, daß ein Teil des Gewichtes des Rollstuhles auf
die angetriebenen Hinterräder verlagert ist, wodurch sich die Bodengriffigkeit dieser
Antriebsräder verbessert.
-
Der Anschlag 14 am Rollstuhlgestell 1, der in analoger Weise ebensogut
am Verbinder 12 angebracht sein kann, übt in dem in Figur 2 dargestellten Betriebszustand
noch keine Funktion aus. Die nicht maßstäblich dargestellten Hebel-und Verbinderlängen
sind in zweckentsprechender Weise den Gewichten der einzelnen Bestandteile des Gespanns
angepaßt.
-
Figur 3 zeigt einen Zwischenzustand beim Annähern an eine Stufe 16.
Durch Neigen des handbetätigbaren Teiles 10 mit der Lenkstange 11 in Richtung des
Pfeiles 17 werden die Räder 5 nahezu bis zum Niveau der Stufe 16 angehoben. Der
Anschlag 15' wird frei, so daß der Boden unter dem Rad 6 auf höherem oder niedrigerem
Niveau liegen kann als der Boden unter dem Rollstuhl, ohne daß dies einen Einfluß
auf die Lage des Rollstuhls hat. Dies kann von Bedeutung sein, wenn sich vor der
Stufe 16 eine Wasserrinne befindet.
-
Figur 4 zeigt, wie dann, wenn die Räder 5 auf der Stufe 16 aufgesetzt
haben, durch Neigen des handbetätigbaren Teiles 10 in Richtung des Pfeiles 18 zunächst
nur die Räder 6 so weit, wie die Anschläge es erlauben, nahezu auf das Niveau der
Stufe 16 hochgehebelt werden. Dies ist von besonderer Bedeutung, weil der Rollstuhlfahrer
in dieser Phase lediglich eine relativ geringe Kraft in Richtung des Pfeiles 18
aufbringen muß. Ungefähr von der dargestellten Position an übernimmt der Antrieb
der Räder 6 dann einen großen Anteil der zur Überwindung der Stufe 16 durch den
Rollstuhl erforderlichen Kräfte. Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn der Rollstuhlfahrer
mit Hilfe eines am Rollstuhlhinterrad 3 angebrachten Griffringes den Rollstuhl etwas
in Richtung auf die Stufe 16 schiebt, damit die Räder 6 ihre Antriebskräfte auf
die Kante der Stufe 16 übertragen können. Ab der in Figur 3 gezeigten Position wird
wegen der eingeschränkten Schwenkbereiche der Kniegelenke 13' und 9 der Rollstuhl
angehoben, wie in Figur 5 dargestellt, wenn das handbetätigbare Teil 10 in Richtung
des Pfeiles 18 so weit gedrückt wird, bis sowohl die Räder 5 als auch 6 auf der
Stufe 16 fahren.
-
In Figur 5 ist aber noch eine andere Möglichkeit darget stellt, derzufolge
der Rollstuhlfahrer zunächst dem handbetätigbaren Teil 10 gegenüber Figur 4 eine
Schwenkuny entgegen der Richtung des Pfeiles 18 erlaubt hat. Dann haben gemäß Figur
5 lediglich die Räder 6 Berührung mit der Stufe 16. Erst durch erneutes Schwenken
in Richtung des Pfeiles 18 wird die Position nach Figur 6 erreicht, in welcher infolge
des Anschlags 15' der Rollstuhl ungefähr auf das Niveau der Stufe 16 angehoben ist.
-
Es ist möglich, zur Überwindung von extremen Höhenunterschieden zwischen
Boden 4 und Stufe 16 für eine Zwischenphase der Überwindung den Anschlag 15' versetzbar
auszubilden, um den an sich begrenzten Schwenkbereich des Teiles 10 vorübergehend
erweitern zu können. Zu diesem Zweck kann beispielsweise in dem keilförmig zu gestaltenden
Zwischenraum zwischen Anschlag 15' und Verbinder eine Rolle oder ein Keil verschiebbar
angeordnet sein oder eine durch Drehen einstellbare, mehrkantige und exzentrisch
gelagerte Nockenscheibe. Je nach Lage der Rolle, des Keiles oder der Nockenscheibe
ergibt sich dann ein veränderter Schwenkbereich des durch das Schwenklager 9 und
den Anschlag 15' gebildeten Kniegelenks. Dieses kann auch nach Art eines Richtgesperres,
insbesondere Zahnrichtgesperres mit Sicherung gegen Rücklauf in Richtung des Pfeiles
17 vor beendetem Hinlauf gestaltet sein.
-
In Figur 7 ist noch der Fall der Überwindung einer abwärtsführenden
Stufe 19 dargestellt. Hier wird das handbetätigbare Teil in Richtung des Pfeiles
20 in Fahrtrichtung gedrückt, so daß die Räder 5 und 6 den Boden 21 be-
rühren.
Die Anordnung der Anschläge 14 und 15' sorgt dafür, daß der Rollstuhl zunächst nicht
nach vorne überkippt. Dieser Effekt kann ebenso beim Befahren von Bodenwellen auf
Waldwegen erzielt werden.
-
Aus Figur 8 ist ersichtlich, wie das Koppelelement 12 zum platzsparenden
Verstauen um 1800 eingeschwenkt ist. Die Verstellbarkeit des Lenkbügels 11 ermöglicht
eine Zickzack-Faltung, so daß eine raumsparende Unterbringung des abgekoppelten
Zuggerätes ermöglicht ist, wobei der zusammengefaltete Lenkbüyel zusammen mit dem
Koppelelement auf der Oberseite des Gehäuses des Zuggeräts 7 zu liegen kommt.
-
Für die Erfindung ist die Beweglichkeit des Gespanns und die sichere
Abstellbarkeit des Zugantriebes im abgekoppelten Zustand maßgebend. Vorzugsweise
wird der Zugantrieb als Kleinstfahrzeug mit vier Rädern gebaut, die über ein Differentialgetriebe
mit dem Elektromotor verbunden sind.
-
Grundsätzlich sind aber auch Ausführungen mit drei Rädern oder zwei
großen Rädern mit Stützkufe möglich, wobei zwei angetriebene Räder und ein vorderes
Stützrad zum Abstellen und zum Erklimmen von Bordsteinkanten oder ein angetriebenes
Rad und zwei vordere Stützräder vorgesehen sein können. Im Falle zweier angetriebener
Räder erleichtert das Differentialgetriebe den Lenkvorgang erheblich. Für eine Ausführung
mit größerer Zugleistung und Bodengriffigkeit sind statt des Differentials zwei
getrennt gesteuerte Motoren und Allradantrieb vorgesehen. Eine Lenkbarkeit des Lenkgestänges
wie auch des Koppelgestänges im abgekoppelten Zustand verringert den Raumbedarf
des abgekoppelten
Zugantriebes und ermöglicht z.B. auch dessen
Mitnahme im PKW zusätzlich zum Rollstuhl.