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Schaltungsanordnung für Fernmeldevermittlungsanlagens
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insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen, die teils in Raumkoppelvielfachtechnik
und teils als Zeitmultiplexkoppelanordnungen aufgebaut sind Die Erfindung betrifft
eine Schaltungsanordnung für Fernmeldevermittlungsanlagen, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen,
die teils in konventioneller Weise in Raumkoppelvielfachtechnik aus in mehreren
aufeinander folgenden Wahlstufen angeordneten ersten Gruppenwählernp zweiten und
weiteren Gruppenwählern und Leitungswählern und teils als Zeitmultiplexkoppelanordnungen
aufgebaut sind, bei denen die Verbindungen über Zeitlagenkoppel vielfache durchgeschaltet
werden.
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In Raumkoppelvielfachtechnik ausgebildete Fernsprechvermittlungsanlagen
vor erwähnter Art sind in großer Vielfalt bekannt, z.B. durch ihren praktischen
Einsatz bei der deutschen Bundespost. Auch sei auf das Fachbuch von R. Krause EinfuhPung
in die Fernsprechtechnik, 1 Teil Ortsämter mit Wählbetrieb" (Verlagsbuchhandlung
Erich Herzog, Goslar, 3.Auflage) hingewiesen. Ferner sind Zeitmultiplexkoppelanordnungen
bekannte zOBo in PCM-Fernsprechvermittlungsanlagen. Auf letztere konsentriert sich
der Trend der technischen Entwicklung der Fernmeldevermittlungstechnik, insbesondere
der Fernsprechvermittlungstechnik. Die Vorteile dieser neueren Technik sind vielfältig;
sie sind in Fachkreisen allseits bekannt. Unter anderem bestehen wesentliche wirtschaftliche
Vorteile in der Platzersparnis und in der Energieersparnis; technische Vorteile
bestehen in der Schnelligv keit der Verbindungsherstellung, in der technischen Vielseitigkeit
der herstellbaren Verbindungen (z.B. sind neben Fernsprechverbindungen auch Fernsehverbindungen
sehr leistungsfähige Datenverbindungen und dergleichen möglich) und in der Verschleißfreiheit.
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Eine Schwierigkeit besteht für die Einführung von PCIt-Fernsprechvermittlungsanlagen
an Orten, wo bereits FeXrnsprechvermittlungsanlagen konventioneller Art im Betrieb
sind, darin, daß wegen des Prinzips der zentralen Steuerung bei PCM-Fernsprechvermittlungsanlagen
entweder eine Fernsprechvermittlungsanlage konventioneller Bauart in ihrer Gesamtheit,
also unter Einsatz hoher Kosten, durch eine PCM-Fernsprechvermittlungsanlage ersetzt
werden muß, oder daß bei zusätzlichen Einführung einer PCM-Fernsprechvermittlungsanlage
neben einer bestehenden Fernsprechvermittlungsanlage konventioneller Bauart im Sinne
lediglich von Amtserweiterungen in kleineren Schritten eine beträchtliche Vorleistung
in Form der bei PCM-Fernsprechvermittlungsanlagen erforderlichen zentralen Steuerung
zu erbringen ist. Beide Möglichkeiten weisen kostenmäßig erhebliche Nachteile auf.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, konventionell aufgebaute Fernsprechvermittlungsanlagen
in kleinen Raten kostengünstig durch Zeitmultiplexkoppelanordnungen zu erweitern.
Hierbei soll also eine bestehende Fernsprechvermittlungsanlage konventioneller Bauart
vorerst bestehen bleiben können und weiter betrieben werden, und es soll jede einzelne
der Erweiterungsraten, also auch kleinste Erweiterungsraten, kostenmäßig den Umfang
jeder Erweiterung (z.B. hinsichtlich der Anzahl der neu hinzukommenden Teilnehmeranschlüsse)
angepaßt sein-; schließlich sollen durch Erweiterungen hinzu gekommen, in Zeitmultiplexkoppeltechnik
aufgebaute Einrichtungen auch nach einer späteren Umstellung der gesammten Fernsprechvermittlungsanlage
an einem Ort, z.B. nach einer entsprechenden Anzahl von Erweiterungsmaßnahmen, auf
Zeitmultiplextechnik weiter verwendbar oder wieder verwendbar sein.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch'daß an Eingänge und
Ausgänge zweiter oder weiterer Gruppenwähler in Zeitmultiplextechnik realisierte
Erweiterungseinheiten angeschlossen sind, die je aus zwei Anschluß gruppen, wenigstens
einem Digitalkonzentrator und an diesen, bzw. diese, angeschlossenen Teilnehmern
bestehen, daß eine der Anschlußgruppen als eine zum Anschluß von analogen Teilnehmer-
und/oder Verbindungsleitungen ausgebildete Anschlußgruppe LTGA realisiert ist und
die andere als eine zum Anschluß von digitalen Teilnehmer-und/oder Verbindungs-
und/oder Konzentratorleitungen ausgebildete Anschlußgruppe LTG3, daß beide Anschlußgruppen
mittels ihrer für eine Anschaltung an ein PCM-Koppelnetz vorgesehenen PCM-Anschlüsse
direkt miteinander verbunden sind, daß einerseits die Analogausgänge und andererseits
die Analogeingänge der Anschlußgruppe LTGA einzeln einersteits mit Engängen der
Gruppenwähler der zweiten oder einer weiteren Gruppenwahästufe und andererseits
mit Ausgängen der Gruppenwähler dieser Gruppenwahlstufe oder einer nachgeordneten
Gruppenwahlstufe verbunden sind und daß die zum Anschluß von digitalen Teilnehmerleitungen
und/oder Verbindungsleitungen vorgesehene LTGB mit dem Digitalkonzentrator verbunden
ist, und daß die LTGA und die LTGB, die untereinander in direktem gegenseitigem
Kennzeichenaustausch stehen, dezentrale Steuereinrichtungen aufweisen, die die Durchschaltung
von Verbindungen zwischen Teilnehmern und mit der LTGA verbundenen Wählerausgängen
und Teilnehmern unabhängig von einem Mitwirken eines zentralen Steuerwerkes selbstständig
durchführen0
Die Erfindung verwendet also als Bausteinschaltungen
Anschlußgruppen, die bei PCM-Fernsprechvermittlungsanlagen verwendet werden, sowie
Digitalkonzentratoren.
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Diese Bausteinschaltungen sind an sich bekannt. Anschlußgruppen LTGA
für Analogleitungen (diese können Teilnehmerleitungen sowie auch Verbindungsleitungen
sein) und Anschlußgruppen LTGB für Digitalleitungen (diese können ebenfalls Teilnehmerleitungen
sowie auch Verbindungsleitungen sein) sind z.B. in der Zeitschrift telcomreport,
4.Jahrgang (1981), Beiheft "Digitalvermittlungssystem EWSD", S. 19 f, beschrieben.
Hierin sind auch Digitalkonzentratoren erwähnt. Prinzip, Aufbau und Arbeitsweise
von Konzentratoren sind an sich bekannt. Aufbau und Arbeitsweise von Digitalkonzentratoren
können entsprechend bekannten KOnzentratorschaltungen realisiert sein.
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Die Erfindung ermöglicht es in vorteilhafter Weise, bestehende Fernsprechvermittlungsanlagen
konventioneller Bauart in kleinen Raten und ohne nennenswerte Vorleftungen mit Hilfe
von Zeitmultiplexkoppelanordnungen zu erweitern. Die erfindungsgemäßen Erweiterungseinheiten
arbeiten jeweils in Eigensteuerung und machen den Aufwand eines in Vorleistung zu
erstellenden zentralen Steuerwerks nicht erforderlich, solange eine Umstellung einer
Fernsprechvermittlungsanlage jeweils an einem Ort auf PCM-Technik nicht vorgesehen
ist.
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Verbindungen zwischen Teilnehmern, die jeweils zu ein und derselben
Erweiterungseinheit gehören, können innerhalb dieser mit Hilfe der dezentralen Steuereinrichtungen
der betreffenden beiden Anschlußgruppen LTGA und LTGB hergestellt werden. Dagegen
werden Verbindungen zwischen zwei Teilnehmern, die zu zwei verschiedenen Erweiterungseinheiten
gehören, immer über die konventionelle Vermittlungsanlage hergestellt. Eine Mitwirkung
eines zentralen Steuerwerks ist in solchen Verbindungs-
fällen zur
Durchschaltung der jeweils gewünschten Verbindung nicht erforderlich. Wird einmal
die gesamte Fernsprechvermittlungsanlage an einem Ort auf Zeitmultiplexkoppeltechnik
umgestellt, so werden die Anschlußgruppen LTGB jeder der Erweiterungseinheiten direkt
mit dem betreffenden PCM-Koppelnetz in der in der genannten Zeitschrift beschriebenen
Weise verbunden. Die hierbei übrigbleibenden Anschlußgruppen LTGA können dann zum
Anschluß von Analog-Teilnehmerstellen oder von Analog-Verbindungsleitungen an das
PCM-Koppelfeld verwendet werden. Hierbei entsteht also kein Verlust von Schalteinrichtungen,
die bei der Bereitstellung der Erweiterungseinheiten zum Einsatz gekommen sind In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nur im wesentlich zu ihrem
Verständnis beitragenden Bestandteilen dargestellt.
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Im oberen Teil der Zeichnung ist eine konventionell aufgebaute und
arbeitende Fernsprechortsvermittlungsstelle L dargestellt, die aus Anrufsuchern,
Gruppenwählern und Leitungswählern besteht. Die angeschlossenen Teilnehmerstellen
sind mit T1 bis Tx bezeichnet. Anrufsucher AS sind in bekannter Weise mit ersten
Gruppenwählern I.GW verbunden. Zweite Gruppenwähler IIo GW einer zweiten Gruppenwahlstufe,
dritte Gruppenwähler III.GW einer dritten Gruppenwahlstufe und vierte Gruppenwähler
IV.GW einer vierten Gruppenwahlstufe, sowie Leitungs wähler LW dienen zur Aufnahme
der gewählten Ziffern und zur Durchschaltung der gewünschten Verbindungen Einzelheiten
hierüber mögen dem obengenannten Fachbuch von R.Krause entnommen werden. Die dekadischen
Wählervielfache u und v lassen die Ausgangsgruppen der Gruppenwähler der zweiten
Gruppenwahlstufe und der dritten Gruppenwahlstufe erkennen. In der zweiten Gruppenwahlstufe
sind insges-amt drei Gruppenwähler a, b und c dar-
gestellt, welche
ein und dasselbe Wählervielfach mit den Ausgangsgruppen u erreichen.
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Im mittleren Teil der Zeichnung ist eine Erweiterungseinheit P dargestellt,
die aus einer Anschlußgruppe LTGA1, LTGB1, einem Digitalkonzentrator C1 und an diesen
angeschlossenen Teilnehmerstationen T11 bis T1n besteht.
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Der Digitalkonzentrator kann zum Anschluß von Analog-Teilnehmerstationen
sowie zum Anschluß von Digital-Teilnehmerstationen eingerichtet sein. Vorzugsweise
werden jedoch Digitalkonzentratoren für einen Anschluß von Analog-Teilnehmerstationen
verwendet.
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Der Digitalkonzentrator Cl ist mit der Anschlußgruppe LTGB1 über vier
PCM-Leitungen kl verbunden, von denen jede 32 Kanäle führt. Aufbau und Arbeitsweise
der Anschlußgruppe LTGB1 mögen der bereits genannten Zeitschrift "telcomreport"
entnommen werden. Diese Anschlußgruppe bietet also auf ihrer linken Seite (gemäß
der Darstellung in der Zeichnung) die Möglichkeit zum Anschluß von vier Digitalübertragungsstrecken
PCM30, wie es in der genannten Zeitschrift auf Seite 20 angegeben ist. Auf der rechten
Seite (gemäß der Darstellung in der Zeichnung) bietet die Anschlußgruppe LTGB1 die
Möglichkeit zum Anschluß einer PCM-Leitung mit zweimal 127 +1 Kanälen. Das bedeutet,
daß 127 Kanäle für jede der beiden Ubertragungsrichtungen zur Durchschaltung von
gewählten Verbindungen zur-Verfügung stehen und zusätzlich je ein Kanal für jede
der beiden Ubertragungsrichtungen für Signalisierungszwecke. Diese Anschlußmöglichkeit
weist die Anschlußgruppe LTGA1 auf ihrer linken Seite (gemäß der Darstellung in
der Zeichnung) auf. Diese Anschlußgruppe ist also gegenüber der genannten Zeitschrift
"telcomreport", S. 21, seitenverkehrt dargestellt. Sie weist also auf ihrer linken
Seite die Möglichkeit zum Anschluß einer PCM-
Leitung für 127 +
1 Kanäle auf. Auf ihrer rechten Seite weist die Anschlußgruppe LTGA1 Anschlußmöglichkeiten
für Verbindungsleitungen mit unsymmetrischer Zeichengabe für dekadische Impulswahl
auf, wie es auf Seite 20 in der genannten Zeitschrift angegeben ist. Diese Verbindungsleitungen
sind in der Zeichnung mit d und g bezeichnet. Die Verbindungsleitungen d, z.B. eine
Anzahl von 20 Verbindungsleitungen, führen einzeln zu Gruppenwählern b der zweiten
Gruppenwahlstufe in der Fernsprechortsvermittlungsstelle L. Eine Anzahl von Verbindungsleitungen
g führen einzeln von den Ausgängen einer Ausgangsgruppe in der zweiten Wählerdekade
der dritten Gruppenwahlstufe zu Analogeingängen der An.
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schlußgruppe LTGA1.
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Wie bereits erläutert wurde, sind Aufbau und Arbeitsweise von Anschlußgruppen
LTGA und LTGB bereits in der genannten Zeitschrift "telcomreport" beschrieben. Diese
Anschlußgruppen weisen jeweils einen eigenen Gruppenprozessor auf. Die beiden Gruppenprozessoren
der Anschlußgruppen LTGB1 und LTGA1 stehen über das Signalkanalpaar in direkter
Verbindung miteinander Die Gruppenprozessoren dienen in bekannter Weise unter anderem
zur Aufnahme von Wahlinformationen und zur Durchschaltung von Verbindungen, sowie
zur Weiterleitung von Wahlinformationen über Verbindungsleitungen. Die Gruppenprozessoren
der beiden einander fest zugeordneten Anschlußgruppen LTGB1 und LTGA1 wickeln die
Vorgänge der Wahlkennzeichenaufnahme, der Wahlkennzeichenweitergabe und der Verbindungsherstellung
miteinander und selbst ständig ab, d.h. ohne Mitwirken eines zentralen Steuerwerkes,
wie es bei den in der genannten Zeitschrift beschriebenen PCM-Fernsprechvermittlungsanlagen
an sich vorgesehen ist. Die Verbindungsdurchschaltungen erfolgen in den beiden Anschlußgruppen
über die in ihnen vorhandenen, in der Zeichnung nicht im einzelnen dargestell-
ten
Gruppenkoppler.
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In der Zeichnung sind zwei Erweiterungseinheiten P und R dargestellt.
Die Erweiterungseinheit R ist in der gleichen Weise ausgebildet wie die Erweiterungseinheit
P.
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Verbindungen von Teilnehmern der einen Erweiterungseinheit zu Teilnehmern
der anderen Erweiterungseinheit verlaufen in der aus der Zeichnung ersichtlichen
Weise immer über Gruppenwähler der zweiten und der dritten Grupp enwahlstufe der
Fernsprechortsvermittlungsstelle L.
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Dadurch, daß jede der Erweiterungseinheiten einzeln über Analog-Verbindungsleitungen
mit der Ortsvermittlungsstelle L verbunden ist, erübrigt sich ein zentrales Steuerwerk,
welches (vergleiche unsere Patentanmeldung VPA 78 P 6010 = P 28 26 063 . 1) erforderlich
wäre, wenn die beiden Anschlußgruppen LTGB1 und LTGB2 der beiden Erweiterungseinheiten
P und R über PCM-Leitungen direkt miteinander verbunden wären und in Zusammenarbeit
miteinander auch Verbindungen über diese PCM-Leitungen zwischen Teilnehmern der
beiden verschiedenen Erweiterungseinheiten durchzuschalten hätten. Die in den Anschlußgruppen
vorgesehenen, zuvor genannten Gruppenkoppler arbeiten also in Zeitmultiplextechnik
und enthalten Zeitlagenkoppelvielfache.
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2 Patentansprüche 1 Figur