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Titel: Kletterschalung
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Kletterschalung Die Erfindung bezieht sich auf eine Kletterschalung
mit einer an dem jeweils fertiggestellten Wandabschnitt verankerbaren und die Arbeitsbühne
tragenden Kletterkonsole und mit einem die Schalhaut tragenden Schalungselement,
das von Lageranordnungen der Konsole derart getragen ist, daß die Schalhaut aus
der vertikalen Schalebene in eine Kippstellung überführbar ist, in der auf der Arbeitsbühne
zwischen Schalhaut und Wand ein begehbarer Zwischenraum vorhanden ist. Eine solche
Kletterschalung ist aus der DE-GMS 77 06 400 bekannt. Hierbei wird das Schalungselement
über Schwenkarme um eine horizontale Achse an der Kletterkonsole schwenkbar gelagert,
wobei die Achse unter der Arbeitsbühne angeordnet ist, so daß beim Auskippen das
gesamte Schalungselement von dem zuletzt gefertigten Wandabschnitt abgehoben wird.
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Dies hat gegenüber einer Kletterschalung bei der die Schwenkachse,in
der Höhe der Arbeitsbühne verläuft (z.B. DE-OS 22 12 118) den Vorteil, daß der Raum
zwischen dem zuletzt gefertigten Wandabschnitt und dem Schalungselement zugänglich
wird. Da jedoch bei der bekannten Kletterschalung der untere Rand des Schalungselementes
in ausgekippter Stellung auf dem Boden der Arbeitsbühne aufliegt oder nur in einem
geringen Abstand hierzu endet, wird die- Arbeitsbühne durch das ausgekippte Schalungselement
in einen vorderen Bereich und einen hinteren Bereich unterteilt, zwischen denen
ein Hinüberwechseln nur über die beiden seitlichen Enden des Schalungselementes
möglich ist.
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Diese Nachteile der Unterteilung der Arbeitsbühne treten auch bei
einer anderen bekannten Kletterschalung gemäß DE-PS 22 17 584 auf, bei der das Schalungselement
nicht gekippt, sondern senkrecht zur Schalebene auf der Arbeitsbühne verschiebbar
ist und so von der Wand abgerückt werden kann, daß ein begehbarer Zwischenraum zwischen
Schalhaut und Wand entsteht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kletterschalung
zu schaffen, die bei einfachem Aufbau eine noch bessere Zugänglichkeit und günstigere
Bearbeitung gewährleistet.
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Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß nicht nur die Schalhaut von
der Arbeitsbühne der Kletterkonsole her gereinigt werden kann, sondern auch die
gesamte Breite der Bühne auf der Kletterkonsole für das Lagern von Material zur
Verfügung steht, da nicht die Gefahr besteht, daß das abgekippte Schalungselement
dieses Material berührt oder gar von der Arbeitsbühne herunterwirft. Außerdem wird
durch das Anheben gewährleistet, daß ein Durchschlupf unter dem Schalungselement
zur Verfügung steht, durch den Personen leicht von der einen Seite der Arbeitsbühne
nach der anderen gelangen können durch den aber vor allem Material oder Werk-
zeuge
bequem ergriffen werden können. Andererseits ist ein bequemes Arbeiten an der abgekippten
Schalung einerseits und an der Wand zum Zwecke der Armierung möglich.
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Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Nachstehend werden Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung
beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Figur 1 die erfindungsgemäße Kletterschalung
in Schalstellung Figur 2 die Kletterschalung nach Figur 1 in abgekippter und angehobener
Stellung Figur 3 eine der Figur 1 entsprechende Teilansicht in größerem Maßstab
Figur 4 eine der Figur 2 entsprechende Teilansicht in größerem Maßstab Figur 5 eine
Kletterschalung nach der Erfindung in Schalstellung mit Seilwindenantrieb Figur
6 eine Ansicht einer Kletterschalung in Schalungsstellung und in mehreren Übergangsstellungen,
wobei der Antrieb über einen Hydraulikzylinder erfolgt Figur 7 eine weitere Ausführungsform
eines
hydraulischen Antriebs für das Schalungselement und Figur
8 eine Kletterschalung mit Zahnstangenantrieb für das Schalungselement.
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Die Kletterschalung besteht aus einer an dem jeweils fertig betonierten
Wandabschnitt 10 verankerbaren Konsole 12 mit Arbeitsbühne 14 und dem die Schalhaut
18 tragenden Schalungselement 16, welches von zwei oder mehreren in seitlichem Abstand
zueinander angeordneten Schwenkarmen 20 getragen wird. Diese Schwenkarme sind an
Gelenkzapfen 22 der Konsole 12 angelenkt, wobei die Gelenkzapfen 22 in einen Kulissenschlitz
24 der Schwenkarme einstehen. Lenker 26 sind einerseits über ein Schwenklager 28
an den Schwenkarmen 20 und andererseits über ein Schwenklager 30 am auskragenden
Ende der Konsole 12 angelenkt. Auf diese Weise wird es möglich, das Schalungselement
16 aus der in Figur 1 (Figur 3) gezeichneten Stellung in die aus Figur 2 (Figur
4) dargestellte Stellung zu überführen, in der das untere Ende des Schalungselementes
in einer Höhe H über der Arbeitsbühne 14 liegt, die einen solchen Freiraum gewährleistet,
daß bequem darunter gearbeitet und durchgestiegen werden kann. Im allgemeinen wird
es bereits genügen, die Anordnung derart zu treffen, daß die Höhe H etwa 1,10 m
ist.
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In der Stellung gemäß Figur 1 wird der hier nicht dargestellte Wandabschnitt
über dem Wandabschnitt 10 errichtet, wobei von der Gegenseite her (Figur 1 an der
linken Seite) entsprechende Schalungsanordnungen
vorgesehen werden.
Sobald der darüberliegende Wandabschnitt 11 (Figur 2) fertiggestellt ist, kann das
Schalungselement in die aus Figur 2 und 4 dargestellte Stellung überführt werden,
wobei einer der in Verbindung mit Figur 5 bis 8 beschriebenen Antriebe Anwendung
finden kann.
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Die Gelenkzapfen 22 sind in einem horizontalen Langloch 32 der Konsole
12 geführt, so daß wie aus Fig.
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3 und 4 ersichtlich, ein gewisser seitlicher Ausgleich für die Bewegung
der Schwenkarme (20) möglich ist. Es kann dadurch das Schalungselement in Schalstellung
immer so errichtet werden, daß die Schalhaut 18 exakt in der vertikalen Schalebene
zu liegen kommt.
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Zur Fixierung der Schalungselemente in Kippstellung kann eine Verriegelungsvorrichtung
vorgesehen werden, die eine mit einem Loch 34 versehene fahnenartige Platte 36 auf
der Arbeitsbühne 14 und eine entsprechende fahnenartige Platte 38 mit Loch 40 am
unteren Ende der Schwenkarme 20 aufweist. Die Anordnung ist dabei so getroffen,
daß in ausgeschwenkter Stellung (Figur 2 und 4) die Löcher 34 und 40 zur Deckung
kommen, so daß ein Sicherungsbolzen 42 eingeschlagen werden kann, der das Schalungselement
in angekippter Stellung sichert Es sind jedoch auch andere Möglichkeiten für die
Arretierung denkbar. So könnte der Schlitz 24 am unteren Ende eine U-förmige Umlenkung
aufweisen, in die der
Schwenkzapfen 32 eingefahren werden könnte,
so daß bei einem entsprechenden Beweciurigsdblauf das Schalungselement von den Schwenkapfen
getragen wird.
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Wie aus Figur 2 und 4 ersichtlich, besteht in angekippter Stellung
zwischen der Unterkante des Schalungselementes und der Arbeitsbühne 14 ein Freiraum,
der ein Hindurchkriechen ermöglicht.
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Außerdem besteht zwischen dem neu errichteten Wandabschnitt 11 und
dem Schalungselement 16 ein begehbarer Zwischenraum, der eine Reinigung und ein
Einölen der Scha-lhaut 18 und andere Arbeiten am Schalungselement ermöglicht. Außerdem
ermöglicht dieser Zwischenraum ein bequemes Armieren für den nächsten zu errichtenden
Wandabschnitt.
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Die in der Zeichnung dargestellte Hub-Kipplageranordnung mit ulissenschlitz
für die Schwenkzapfen zeichnet sich durch eine besondere Einfachheit der Konstruktion
und Wirkungsweise aus, wobei verschiedenartige manuell betriebene oder durch einen
Kraftantrieb angetriebene Vorrichtungen angebracht werden können, um die Überführung
von der einen Endstellung in die andere Endstellung zu bewirken. Für die Erfindung
sollen jedoch auch andere Getriebe-Lageranordnungen vorbehalten bleiben, die die
gleiche oder eine ähnliche Funktion gewährleisten, um in abgerückter Stellung des
Schalungselementes ein Freiraum unter diesen zu schaffen. So könnte anstelle der
Kippbewegung auch eine Parallelversetzung der Schalungselemente über geeignete Schwenkanord-
nungen
erreicht werden, wobei die Schalungselemente gleichzeitig von der zuletzt errichteten
Wand abgerückt und von der Arbeitsbühne weg angehoben werden.
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Im folgenden werden die in den Figuren 5 bis 8 schematisch angedeuteten
Antriebe in Verbindung mit einer Kletterschalung nach den Figuren 1 bis 4 beschrieben.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 5 ist eine Seilwinde 44 an
der Arbeitsbühne 14 verankert, deren Seil 46 über eine Umlenkrolle 48 geführt und
am unteren Ende 50 des Schwenkarms 20 verankert ist. Durch Anziehen des Seils 46
wird der Schwenkarm 20 mit dem Schalungselement 16 angehoben und über die durch
den Lenker 26 gebildete Zwangsführung gleichzeitig gekippt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 6 ist ein hydraulischer Hubzylinder
52 vorgesehen, der einerseits an einem Schwenklager 54 der Arbeitsbühne 14 und andererseits
an einem Schwenklager 56 der Schwenkarme 20 oder an einer anderen Stützkonstruktion
des Schalungselementes angelenkt ist. Wiederum kann auf diese Weise über den Lenker
26 der in Figur 6 angedeutete Bewegungsablauf erreicht werden. Falls die Strecklänge
des Hubzylinders 52 nicht ausreicht, um in einem Zuge die Überführung in die Endstellungen
zu gewährleisten, kann das Überführen schrittweise erfolgen, wobei der Hubzylinder
dann nacheinander an einem von mehreren Schwenklagern 56 angelenkt
wird,
die übereinander am Schwenkarm 20 angeordnet sind Bei dem Ausführungsbeispiel nach
Figur 7 ist ein Hydraulik-Hubzylinder 58 vorgesehen, der einerseits an einem Schwenklager
54 der Arbeitsbiihne und andererseits an einem Schwenklager 6Q des Lenkers 26 angreift.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 8 ist ein Zahnstangenantrieb
vo-rgesehen, bei dem ein Ende einer Zahnstange 62 an einem Lager 64 der Schwenkarme
20 angelenkt ist, während das mit der Zahnstange 32 in Eingriff stehende Zahnrad
in einem Gehäuse 66 gelagert ist, welches von einem Schwenklager 68 an der Arbeitsbühne
14 getragen ist.
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Sämtliche der in den Figuren 5 bis 8 dargestellten Antriebe können
manuell oder motorisch betrieben werden
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