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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Verpackungshülle für Gebrauchs-
oder Verbrauchsgegenstände, insbesondere aus einem Textilgewebe, einer Kunststoffhülle,
einem kunststoffbeschichteten Textilgewebe sowie Natur- oder Kunstdärmen, wobei
mindestens eine Seite der Verpackungshülle mit einer aufreißbaren Naht versehen
ist.
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Es sind leinenförmigen Verpackungshüllen für Verbrauchs-oder Gebrauchsgegenstände
bekannt, bei denen die aufeinander- oder nebeneinanderliegenden Enden der Verpackungshülle
mit beispielsweise einem Einfachkettenstich mit einem Nadelfaden fest vernäht werden.
Derartige Verpackungshüllen werden mit sogenannten Sackzunähmaschinen bearbeitet
und die hergestellten Verpackungshüllen beispielsweise in Banken als Geldsäcke od.
dgl.
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genutzt. Die über die eigentliche Naht zum Verbinden der Hüllenenden
hinausreichende Nahtkette wird anschließend verknotet, um ein unbeabsichtigtes öffnen
der Verpackung zu verhindern. Soll eine derartige Verpackung jedoch geöffnet werden,
so muß der Abschlußknoten geöffnet oder nach einer bestimmten Anweisung -ein Teil
der Nahtkette abgeschnitten, ein Faden herausgezogen, d.h. eine Masche aufgenommen
und anschließend die Naht durch Ziehen am freien Faden geöffnet werden.
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Dieses Verfahren zum öffnen einer Verpackung ist nicht nur zeitraubend,
sondern auch äußerst umständlich.
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In Fällen, wo die Prioritäten beim festen Verschluß der Verpackung
und Sicherung gegen unbeabsichtigtes oeffnen liegen, wie dies beispielsweise bei
Geldsäcken der Fall ist, mag diese Art der Verpackung noch hingenommen werden, zumal
beim umständlichen öffnen noch einigermaßen gute Voraussetzungen vorliegen, in Fällen
jedoch, wo derartige Verhältnisse nicht mehr vorliegen, wie dies beispielsweise
bei verpackten Lebensmitteln, wie Wurst, Käse od. dgl. der Fall ist, ist ein umständliches
öffnen der Verpackung mit eventuell fettigen Händen nicht mehr möglich. Insbesondere
bei fest verschlossenen Verpackungshüllen für Lebensmittel führt das Entfernen der
Verpackungshülle sehr häufig zu einer Beschädigung der Oberfläche des verpackten
Lebensmittels und nachfolgend auch zu unästhetischem Aussehen, was besonders bei
Wurstverpackungen von Bedeutung ist. Zum erleichterten öffnen von Verpackungshüllen
sind daher Aufreißleinen oder -bänder bekannt, Derartige Aufreißleinen oder -bänder
werden in der Verpackungstechnik nicht nur dort angewendet, wo das aufzureißende
Verpackungsmaterial keine innige Verbindung mit dem Verpackungsgut eingeht, sondern
auch dort, wo eine sehr innige Verbindung zwischen Verpackungsgut und Verpackungshülle
besteht.
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Aus der DE-OS 28 11 340 ist es bekannt, die Lösbarkeit einerwursthülle
dadurch zu verbessern, daß ihre Naht mit einer Aufreißleine verbunden ist. Diese
Aufreißleine kann wahlweise in die Naht der Wursthülle eingenäht oder bei einer
Breitnaht zwischen den äußeren Stichreihen der Breitnaht und den diese verbindenden
Überstichen eingeschlossen werden. Darüber hinaus kann die Aufreißleine auch einer
von mehreren die eigentliche Naht bildenden Fäden sein, wobei die Naht durch Abziehen
der Aufreißleine auflösbar ist. Auf diese Weise werden
die Nahtfäden
nicht zerrissen, sondern die Fadenschlingen der Naht ohne Fadenzerstörung auseinandergelöst.
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Eine solche auflösbare Naht kann durch einen Doppelkettenstich gebildet
werden. Diese bekannte Aufreißleine zum öffnen einer Wursthülle erfordert jedoch
noch beim öffnungsvorgang erhebliche Kraftanstrengungen, wobei zu berücksichtigen
ist, daß die oft fettigen Wursthüllen bzw. fettigen oder nassen Händc des Verbrauchcrs
zu erheblichen Schwierigkeiten bein öffnen führen, so daß spezielle Greifvorrichtunqen,
wie beispielsweise Plomben, vorgesehen werden müssen. Ein weiterer Nachteil der
bekannten Verschlußnaht besteht darin, daß' nach dem öffnen der Verschlußnaht mittels
der Aufreißleine Restfäden der Verschlußnaht in dem Verpackungsgut verbleiben und
einen unschönen und zum Teil unästhetischen Anblick nach sich ziehen. Eine durch
Auseinanderziehen der Fadenschlingn zu öffnende Naht einer Verpackungshülle schließt
jedoch die Gefahr einer nicht all zu stabilen Verpackung ein, da bereits beim Füllen
derVerpackung, beispielsweise mit Wurst, die Gefahr des öffnens der Naht gegeben
ist. Auch bei dieser Lösung besteht die Gefahr, daß Fadenschlingen der Verschlußnaht
indem Verpackungsgut bzw. auf dem Verpackungsgut und in der Verpackungshülle verbleiben
und nach dem öffnen der Verpackungshülle einen unschönen Anblick bieten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackungshülle für
Gebrauchs- oder Verbrauchsgegenstände, insbesondere für Lebensmittel zu schaffen,
mit der ein leichtes öffnen der Verpackungshülle auch bei inniger Verbindung mit
dem Verpackungsgut gewährleistet ist, bei der eine kleine, schmale Naht das äußere
Erscheinungsbild der Verpackungshülle nicht wesentlich beeinflußt, wobei die Naht
zum öffnen nicht zerrissen werden muß, bei der nach dem öffnen der Verpackungshülle
weder im Verpackungsgut noch in der Verpackungshülle Fäden oder Fadenreste verbleiben
und
die die Herstellung großer Mengen von derart vernähter Verpackungshüllen in kürzester
Zeit ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die mit ihren
Endkanten nach außen gerichteten, aufeinanderliegenden Enden der Verpackungshülle
fest miteinander vernäht sind, die Naht außerhalb der Verpackungshülle cine Kette
bildend fortgesetzt ist und in cler Nahtkette ein künstlicher Fehlstich vorgesehen
ist.
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Die erfindungsgemäße Verpackungshülle schafft eine leicht zu öffnende
Verpackung für beliebige Verbrauchs-oder Gebrauchsgegenstände, insbesondere für
Lebensmittel, wobei auch bei inniger Verbindung des Verpackungsgutes mit der Verpackungshülle
ein leichtes.und die Außenfläche des Verpackungsgutes schonendes öffnen der Verpackungshülle
ermöglicht wird, eine kleine und schmale Verbindungsnaht der Verpackungshülle das
#unsere der Verpackung nicht wesentlich beeinflußt, die Naht zum öffnen nicht zerrissen
werden muß, so daß nur geringe Kräfte beim öffnen der Verpackungshülle aufgebracht
werden müssen, und bei deren-Verwendung die Möglichkeit der Herstellung einer Vielzahl
von derart gefertigten Verpackungshüllen in kürzester Zeit möglich ist. Zudem ist
mit der erfindungsgemäßen Verpackungshülle sichergestellt, daß nach dem öffnen der
Verpackungshülle keine Fäden oder Fadenreste im Verpackungsgut oder in der Verpackungshülle
selbst stehenbleiben, die insbesondere bei Lebensmittelverpackungen einen optisch
unschönen Anblick bieten könnten.
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Das mechanische Vorsehen eines künstlichen Fehlstiches an der aus
der eigentlichen Verbindungshülle herausführenden Nahtkette wirkt zum einen für
ein besonders leichtes öffnen der Naht durch Ziehen an den die Nahtkette bildenden
Zipfel der Naht, zum anderen aber für eine feste und dauerhafte Verbindung der Verpackungshülle
im Bereich der kleine, schmalen Verbindungsnaht.
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Beim öffnungsvorgang selbst wird die Verbindungsnaht der aufeinanderliegenden
Enden der Verpackungshülle nicht auseinandergerissen, sondern durch Auseinanderziehen
der Schlingen des Nahtfadens problemlos geöffnet.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Naht und die Naht aus einer ein- oder zweifädigen Überwendlichkettenstich-Naht
besteht.
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Die Verwendung dieser Nahtform ermöglicht eine besonders günstige
Verbindungsnaht, die sich bei den aufeinanderliegenden Enden der Vcrpackungshülle
für eine kleine, schmale Naht eignet und die bei Vorsehen eines mechanischen Fehlstiches
ein leichtes und problemloses öffnen gewhrleistet.
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Eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung einer Vielzahl von Verpackungshüllen eine entsprechende Vielzahl
von Verpackungshüllen nahtlos nacheinander mit jeweils einem mechanisch ausgelösten
Fehlstich am-Ende einer Nahtkette vernähbar ist, und daß die Trennung der aneinandergereihten
Verpackungshüllen durch Trennung der Kette nach dem Fehlstich oder durch Ziehen
an der folgenden Kette erfolgt.
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Das Vorsehen des mechanisch ausgelösten Fehlstiches an der aus der
eigentlichen Verpackungshülle herausführenden Nahtkette schafft die Grundlage dafür,
daß beliebig viele Verpackungshüllen ohne Unterbrechung aneinandcrgenäht werden
können, lediglich unter der Voraussetzung, daß am Ende jeder Verpackungshülle eine
Nahtkette mit am Ende der Nahtkette vorgesehenem Fehlstich geschaffen wird. Nach
Fertigstellung der einandergenähten Verpackungshüllen können, die einzelnen Hüllen
durch einfaches Durchtrennen der Nahtkette nach dem jeweiligen Fehlstich voneinander
getrennt werden.
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Zu diesem Zweck ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Verpackungshülle dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungshülle an ihren aufeinanderliegenden
Endseiten fest vernäht wird, wobei eine zur Füllung der Ver}ackungshülle dienende
Schmalseitevernäht bleibt, daß die Naht über die Verpackungshülle hinaus über eine
bestimmte Länge fortgesetzt wird,
daß ein einzelner Fehlstich am
Ende der Nahtkette vorgesehen wird und direkt anschließend ohne Unterbrechung der
Naht eine nachfolgende Verpackungshülle fest vernäht wird und daß hinter dem Fehlstich
die Naht getrennt wird.
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Das mechanische Auslösen des Fehlstiches kann durch einfaches Anhalten
und Rückwärtsbewegen der Nähmaschine um einen geringen Betrag erzeugt werden.
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In einem praktischen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung
wird zur Auslösung des Fehlstichesdie Nähmaschine bei einer Stellung der Nähnadel
an der Oberkante der Stichplatte gestoppt und das Handrad der Nähmaschine rückwärts
bewegt. Um eine manuelle Rückwärtsbewegung des Handrades zu verhindern und die Rückwärtsbewegung
um einen bestimmten Betrag einzuhalten, ist am Handrad der Nähmaschine ein pneumatisch,
hydraulisch oder elektromechanisch betriebener Kolben vorgesehen, der gegen einen
am Handrad vorgesehen Anschlag stößt, das Handrad gegen die Drehrichtung des Positionierantriebs
um eine Strecke bewegt, bei der die Nähnadel um einen Betrag von ca. 5 mm oberhalb
der Oberkante der Stichplatte bewegt wird, so daß die von der Nähnadel abgenommene
Schlaufe des Obergreifers von der Nadel abgenommen und ein Fehlstich hervorgerufen
wird.
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Weitere günstige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung sind
den verbleibenden Unteransprüchen zu entnehmen.
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Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
soll der der Erfindung zugrunde liegende
Gedanke näher erläutert
werden. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Wurst-Verpackungshül
le, Fig. 2 eine ebene Ansicht zweier zusammengefalteter und über eine Nahtkette
miteinander verbundener Verpackungshüllen, Fig. 3 eine dimetrische Projektion einer
einfädigen Uberwendlichkettenstich-Naht mit mechanisch ausgelöstem Fehlstich und
Fig. 4 dimetrische Projektionen zweifädiger Uberwendlichkettenstich-Nähte mit verschiedenen
Möglichkeiten der Fehlstich-Auslösung.
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Die in Fig. 1 dargestellte perspektivische Ansicht einer Wurst-Verpackungshülle
mit eingeschlossenem Verpackungsgut weist die eigentliche Verpackungshülle 1, deren
Enden 2 aufeinandergelegt und mittels einer Naht 3 zusammengenäht bzw. deren eines
Ende 4 zum Füllen der Verpackungshülle mit dem Verpackungsgut offenbleibt und nach
dem Füllen beispielsweise mittels eines metallischen Ringes oder eines Kunststoffringes
5 verschlossen wird. Die aufeinandergelegten offenen Endseiten 2 der Verpackungshülle
1 werden im Bereich der Längsseite mittels einer Naht 31 und im Bereich der einen
Schmalseite mittels einer fortlaufenden Naht 32 zusammengenäht. Über die eigentliche
Verpackungshülle 1 hinaus wird die Naht 3 zu einer Nahtkette 33 zusammengefügt,
wobei im Bereich dieser Nahtkette, vorzugsweise am Kettenende, ein mechanisch ausgelöster
Fehlstich 34 vorgesehen wird.
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Das Material für die Verpackungshülle ist frei wählbar.
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So können neben einer Leinen-Verpackungshülle für beliebige Gebrauchs-
oder Verbrauchsgüter auch speziell Kunst- oder Naturdärme bzw. kunststoffbeschichtete
Naturdärme für Lebensmittel, insbesondere für Wurstwaren, verwendet werden. Die
Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung ist auch nicht nur auf Verbrauchsgüter beschränkt,
sondern auf jede Form von Gebrauchsgütern übertragbar.
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Die Nahtform zum Zusammennähen der übereinanderliegenden offenen Enden
der Verpackungshülle kann ebenfalls frei gewählt werden. Einem Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Lösung folgend bietet sich jedoch als besondere Nahtform die
ein- oder zweifädige Uberwendlichkettenstich-Naht an.
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Das öffnen der erfindungsgemäß verschlossenen Verpackungshülle geht
in der Weise vor sich,daß mit der einen Hand die gefüllte Verpackungshülle 1 angefaßt
und mit der anderen Hand hinter dem mechanisch ausgelösten Fehlstich 34 im Bereich
der Nahtkette 33 gezogen wird. Auf diese Weise läßt sich die Verpackungshülle 1
gänzlich oder zu einem getnschten Teil öffnen. Die dafür erforderliche Zugkraft
ist äußerst gering, und eine Beschädigung der Oberfläche des Verpackungsgutes wird
gänzlich vermieden.
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Aus der in Fig. 2 dargestellten ebenen Ansicht zweier aneinandergereihter,
zusammengefalteter Verpackungs--hüllen wird die besonders einfache Verarbeitbarkeit
der Verpackungshüllen bei Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung deutlich. Die entsprechend
zugeschnitten und über ihre eine Längskante gefaltete erste Verpackungshülle 1a
wird an ihrer offenen Längsseite mit den übereinanderliegenden Kanten mittels einer
Naht 31a zusammengenäht, die gleichfalls über die eine offene Schmalseite als Naht
32 führt. Die verbleibende offene Schmalseite
4a der ersten Verpackungshülle
1a dient später als Füllseite zum Einbringen des Verpackungsgutes und wird nach
dem Einbringen des Verpackungsgutes in geeigneter Weise verschlossen. Über die Schmalseite
32 hinaus wird die Naht fortgesetzt und bildet eine Nahtkette 33, inlderen Bereich
der mechanisch ausgelöste Fehlstich 34 vorgesehen wird. Die Bildung des Fehlstiches
34 kann durch einen entsprechenden Positionierantrieb automatisch erfolgen und anschließend
die Nahtkette 33 fortgesetzt werden. Im- Anschluß an diese Nahtkette wird die offene
Längsseite der zusammengefalteten, daran anschließenden zweiten Verpackungshülle
ib mit einer Naht 31b verschlossen. Auch diese Verpackungshülle lb weist ein offenes
Ende 4b zum anschließenden Einfüllen des Verpackungsgutes und daran anschließendem
Verschließen der Verpackungshülle auf. Auf diese Weise kann eine Vielzahl von Verpackungshüllen
ohne Unterbrechung der Naht aneinandergereiht werden, wobei lediglich zwischen den
einzelnen miteinander vernähten.
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Verpackungshüllen im Bereich der jeweils vorzusehenen Nahtkette ein
mechanisch ausgelöster Fehlstich vorzusehen ist.
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Nach dem Zusammennähen einer Vielzahl von Verpackungshüllen werdende
die Verpackungshüllen verbindenden Nahtketten hinter dem zu der jeweils vorangegangenen
Verpackungshülle gehörenden Fehlstich 34, etwa im Bereich'des eingetragenen Pfeiles,
durchtrennt. Die einzelnen, voneinander getrennten Verpackungshüllen können dann
zum Einfüllen des Verpackungsgutes transportiert werden.
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1)as Vernähen der Verpackungshüllen 1 kann automatisch oder von Hand
erfolgen. Bei automatischem Vernähen der
Verpackungshüllen bietet
sich die Anwendung eines entsprechenden Positionierantriebs an der Nähmaschine sowie
eines entsprechenden Positionsgebers am Nähmaschinen-Handrad an. Als Beispiel für
einen'geeigneten Positionierantrieb kann der-von der Firma Franke & Kirchner
hergestellte und vertriebene EFKA-VARIOSTOP-Positionierantrieb sowie der entsprechende
VARIOSTOP-Positionsgeber benannt werden. An vorab bestimmter Stelle im Bereich der
Nahtkette wird dann erfindungsgemäß der Nähmaschinenantrieb gestoppt und das Handrad
der Nähmaschine von Hand oder ebenfalls automatisch um einen bestimmten Betrag zurückbewegt
und dadurch der mechanisch ausgelöste Fehlstich verursacht. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung wird zu diesem Zweck am Handrad-der Nähmaschine
ein Anschlag vorgesehen, gegen den im geeigneten Augenblick ein in der Nähe des
Nähmaschinen-Handrades befestigter pneumatisch, hydraulisch oder elektromechanisch
betriebener Kolben stößt und auf diese Weise das Handrad um einen vorgebbaren Betrag
entgegen der Drehrichtung des Antriebs bewegt.
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Durch die Rückwärtsbewegung des Handrades wird, die Nadel aus der
gerade gebildeten Schlingen gezogen, wodurch anschließend die-Schlinge abfällt.
DaswStillsetzen des Nähmaschinen-Antriebs und Rückwärtsbewegen des Näh--maschinen-Handrades
erfolgt dabei vorteilhafterweise bei einer Nadeistellung im Bereich der Oberkante
der Stichplatte. Wird anschließend das Handrad durch Ausfahren des vorzugsweise
pneumatisch betriebenen Kolbens um etwa 5 mm über die Oberkante der Stichplatte
rückwärts bewegt, so fällt die von der Nadel abgenommene Schlaufe des Obergreifers
wieder von der Nadel ab, so daß der beabsichtigte Fehlstich ausgelöst wird. An das
Stillsetzen und anschließende Rückwärtsbewegen der Maschine durch Einwirken einer
äußeren Kraft kann anschließend wieder der Nähmaschinen-Antrieb in Gang gesetzt
und
somit ein Fortsetzen der Nahtkette bzw.
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ein anschließendes Zusammennahen einer nachfolgenden Verpackungshülle
erfolgen. Dabei ist es nach dem Gegenstand der Erfindung gleichgUltig, ob der Fehlstich
am Anfang, in der Mitte oder am Ende der Nahtkette vorgesehen wird. Von Bedeutung
ist lediglich, daß das Durchtrennen der Nahtkette zum Trennen der einzelnen Verpackungshüllen
voneinander jeweils hinter dem mechanisch ausgelösten Fehlstich erfolgt.
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Das Auslösen des Fehlstiches erweist sich als besonders einfach, wenn
die Nadel oberhalb der Oberkante der Stichplatte steht. Es ist aber auch ohne weiteres
möglich, bei einer unterhalb der Stichplatte stehenden Nadel einen Fehlstich dadurch
auszulösen, daß der Greiferfaden mittels eines Fadenrückziehers.her untergezogen
wird.
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Wie oben ausgeführt, erweist sich die Verwendung einer ein- oder zweifädigen
Überwendlichkettenstich-Naht als besonders vorteilhaft bei der Anwendung des erfindungsgemäßen
Gegenstandes. In Fig,,3 ist die dimetrische Projektion einer einfädigen tiberwendlichkettenstich-Naht
nach DIN 61400 dargestellt. Diese Darstellung zeigt die aufeinanderliegenden offenen
Enden 21, 22 der Verpackungshülle 1, die mit einem Faden 3 miteinander vernäht sind.
Mit einem an der Stelle F außerhalb der zu vernähenden Enden 21, 22 der Verpackungshülle
1 ausgelösten Fehlstich wird erfindungsgemäß die Voraussetzung für ein leichtes
öffnen der Verbindungsnaht 3 geschaffen. Nach dem Trennen der Kette, beispielsweise
im Bereich des eingetragenen Pfeiles oder durch Ziehen an der nachfolyenden Kette,
kann die Verbindungsnaht 3
und damit die Verpackungshülle 1 einfach
und ohne besondere Kraftaufwendung getrennt werden.
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In Fig. 4 ist in ebenfalls dimetrischer Projektion eine zweifädige
Xberwendlichkettenstich-Naht nach DIN 61400 dargestellt. Als Beispiel für die Variation
des Vorsehens eines mechanisch ausgelösten Fehlstiches an der Stelle F ist in Fig.
4a die Bildung eines Fehlstiches an der Oberkante der Naht und in Fig. 4b die Bildung
eines Fehlstiches an der Unterkante der Naht im Bereich F dargestellt.
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Selbstverständlich sind auch noch andere Nahtformen und andere Orte
für das Vorsehen des mechanisch ausgelösten Fehlstiches möglich und denkbar.
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Während die einfädige Überwendlichkettenstich-Naht eine besonders
einfache Offnunqsmöslichkeit bietet, muß bei Anwendung einer zweifädigen Überwendlichkettenstich-Naht
beim öffnen der Naht darauf geachtet werden, daß sich die zwei Fäden nicht miteinander
verdrillen. Dafür bietet die zwei Oberwendlichkettenstich-Naht noch eine besonders
haltbare Verbindung der Verpackungshülle, während die einfädige Überwendlichkeittenstich-Naht
die mögliche Gefahr des unbeabs-ichtigten Verreißens der Naht im Bereich der Verpackungshülle
in sich schließt.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern kann im Rahmen des Wissens eines auf diesem Gebiet tätigen Fachmanns
auch auf im Bereich des Erfindungsgedankens liegende Varianten, wie beispielsweise
verschiedenartige Nahtformen, unterschiedliche Stellen des Fehlstiches usw. erweitert
werden.