DE311980C - - Google Patents

Description

Gelenklose Ersatzsohlen, beispielshalber aus Holz oder Papiermasse, die gleichfalls das Ballengelenk durch eine vorn angebrachte Aufwärtskrümmung der unteren Sohlenfläche zu ersetzen suchen und, um beim Heben der Ferse ein Vorrutschen auf der schrägstehenden Sohle zu verhüten, auch ^die obere Fläche vorn in die Höhe ziehen, sind schon bekannt. Die Neuheit der Erfindung besteht darin,

ίο daß die untere Sohlenkrümmung nicht die übliche Gestaltung und annähernd mit der oberen konzentrische Lage aufweist, sondern sich von letzterer erheblich nach 'Achsenrichtung und Form unterscheidet, dergestalt, daß ein leichtes, natürliches Abwälzen ohne Klappern, bei nach außen gerichteter Fußstellung und ohne irgendwelche Zugbeanspruchung des Oberleders bzw. seines Ersatzes, in welchem Fall diesem Punkt besondere Be-

ao deutung zukommt, gesichert ist.

Fig. ι zeigt die Sohle von der Innenseite, Fig. 2 in der Draufsicht, und Fig. 3 von der Außenseite. Fig. 4 begründet die Lage, und Fig. 5 die Form der unteren Krümmung.

Die Zehenfläche der oberen Sohlenseite wird entlang der Gelenkreihe a-b zwischen Zehen und Mittelfußknochen (Fig. 2) nach oben gebogen, und zwar zweckmäßig um einen Winkel von rund 20°. gegen die Horizontale, bei größeren Sohlen, um eine zu große Sohlendicke zu vermeiden, gegebenenfalls etwas mehr. Mit dieser Krümmung ist eine in anderer Weise geformte, an der unteren Sohlenseite angebrächte Krümmung derart verbunden, daß ihre Achse c-d die Achse a-b in α unter - einem Winkel α von im Mittel 30° trifft, und an der Innenseite der Sohle, wie Fig. 1 in AnsichtJzeigt, die obere Sohlenfläche später zu steigen beginnt als die untere, an der Außenseite dagegen, wie Fig. 3 in Ansicht zeigt, die^untere später als die obere. Die Lage der Achse der unteren Sohlenkrümmung, deren nach der Außenseite der Sohle verlaufender Ast a-d (Fig. 2) mit dem gegen die Fußspitze zu gerichteten Teil der Sohlenlängsachse e-l einen Winkel β von im Mittel 80°, entsprechend der Größe des Winkelsa, einschließt, ist damit begründet, daß, wie Fig. 4 zeigt, die Sohle sich um- die Achse c-d ungefähr auf den Punkt zu, auf dem der vordere Fuß aufzutreten im Begriff ist, abwälzt.

Die Krümmung der unteren Sohlenseite ist so gewählt, daß eine Wälzfläche niit Krümmungsmittelpunkten entsteht, deren Lage möglichst übereinstimmt mit der Lage der Zehengelenke des auf der Sohle stehenden Fußes. Die Form der Wälzfläche ist annähernd ein vergrößertes Abbild der unteren Seite der ersten Zehe mit anschließendem Ballen in dem Augenblick, in dem der entlastete Fuß über das vordere Gelenk der ersten Zehe nach vorn gekippt wird. Beim Vorwärtsschreiten {wälzt sich die Sohle zunächst auf dem einen Winkel γ von beispielsweise 35° einschließenden Bogen f-g (Fig. 5) mit dem Mittelpunkt α entsprechend dem Wurzelgelenk der ersten Zehe. Dann folgt eine Übergangsfläche g-h, weiterhin eine um den Krümmungsmittelpunk Z —- entsprechend dem vorderen Gelenk der ersten Zehe — gelegte Krümmung Ä-f mit Zentriwinkel #von rund io°, deren Achse n-_Ko (Fig. 2) annähernd parallel mit c-d liegt. Diese Krümmung läuft-

in eine Endfläche i-k aus (Fig. 5). Bei der Konstruktion kann, wie in Fig. 5, mit hinreichender Genauigkeit die Lage der Zehen wagerecht angenommen werden. Durch eine leichte, für Herstellung und Gebrauch zweckmäßige Verrundung ergibt sich mit Annäherung eine parabolische Kurve, deren Scheitel bei f liegt, und die zwischen ί und k eine Tangentensteigung von γ+ & aufweist. ,

Um eine bei flachen, steifen Sohlen mögliche Senkung des Fußgewölbes zu verhüten, ist es zweckmäßig, einen in bekannter Weise nach vArt der Plattfußeinlagen gekrümmten Unterstützungskeil m in Figi 2 mit der Sohle zu verbinden; ferner ist es empfehlenswert, zwecks weicheren, geräuschloseren Auftretens die sich am stärksten abnutzenden Teile, nämlich Absatz und vordere Bodenauflagefläche, unter Zwischenschaltung einer elastischen Einlage doppelsohlenartig an den eigentlichen Sohlenkörper anzufügen.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Gelenklose Sohle aus beliebigem Material, insbesondere aus Holz, bei welcher die äußere und die innere Sohlenfläche nach oben gezogen ist, gekennzeichnet durch die Stellung der Achsen der inneren und der äußeren Krümmung zueinander in einem Winkel von im Mittel 30 °, dergestalt, daß an der Innenkante der Sohle die innere Sohlenfläche später zu steigen beginnt als die äußere, an der Außenkannte dagegen die äußere Sohlenfläche später als die innere, und der nach der Außenseite verlaufende Ast der Achse der äußeren Krümmung mit der Sohlenlängsächse einen Winkel von im Mittel 80 ° einschließt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.