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Bezeichnung: Verfahren zur Herstellung von
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Betonteilen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Betonteilen und bezieht sich insbesondere auf den Wärmehaushalt während des
Abbindens der Betonteile innerhalb eines entsprechenden Ofens bzw. innerhalb von
Öfen.
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Bei der Herstellung von Betonteilen werden Zuschlagstoffe und Wasser
zu Beton angemischt, aus dem dann die Teile geformt werden. Nach der Formgebung
muß der Beton abbinden, worunter die Zeit zu verstehen ist, in der die Hydration
bzw.
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Aushärtung des Zementes stattfindet infolge chemischer Reaktion zwischen
dem Zement und Wasser; während dieser Zeit gewinnt der frisch-geformte ( grüne )
Beton seine Festigkeit.
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Es sind viele Arten von Abbindetechniken entwickelt worden.
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In der heutigen Zeit ist die innerhalb der Beton-Fertigteile-Industrie
am meisten verbreitete Art das sogenannte Abbinden mit Niederdruckdampf. Dabei werden
die grünen Betonteile in einen Ofen eingelagert und anschließend eine Dampfmenge
in den Ofen eingebracht, die ausreicht, um das Innere des Ofens bis auf eine gewünschte
Temperatur aufzuheizen, während zur selben Zeit ein hoher Grad an Feuchtigkeit aufrechterhalten
wird. Durch die Kombination von Wärme und Feçhtigkeit wird die Hydration und Aushärtung
des Zementes beschleunigt.
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Nachteilig bei dem Abbinden mit Hilfe von Niederdruckdampf
ist
der beträchtliche Energieverbrauch, der erforderlich ist, um den Dampf zu erzeugen
und, wie es in den meisten Anlagen mit Niederdruckdampfabbindung üblich ist, bei
einer Temperatur in der Größenordnung von 71 - 930 C zu halten. Ein beträchtlicher
Anteil der dabei verbrauchten Wärmeenergie ttd zum Aufheizen der Ofeninnenfläche
(Wände, Dächer, Fußböden usw.) der Stahlpaletten, auf denen die Betonteile gestapelt
sind, und der Stahlregale verbraucht, soweit sie zur Stützung der Paletten innerhalb
des Ofens vorhanden sind. Außerdem wird mit Hilfe der Konduktion durch die tXë-e
nd das Dach des Ofens Wärmeenergie an die Umgebung abgegeben. Schließlich muß auch
das buf-.çolume innerhalb des Ofens selbst aufgeheizt werden. In Anbetracht der
ständig wachsenden Kosten für Brennstoffe wird die Herstellung von Betonteilen unter
Anwendung des Abbindens mit Hilfe von Niederdruckdampf zunehmend teurer und damit
unwirtschaftlich.
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Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
von Betonteilen anzugeben, das bezüglich seiner Wirtschaftlichkeit insbesondere
während der Phase des Abbindens befriedigt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird im Zusammenhang mit einem einzigen
Ofen der kennzeichnende Teil des Anspruchs 1 und im Zusammenhang mit mehreren Öfen
der kennzeichnende Teil des Anspruchs 6 vorgeschlagen.
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Die Abkühlung eines Ofens nach der Phase des Abbindens auf eine Temperatur,
die eine erneute Beschickung des Ofens mit frischen, noch nicht abgebundenen Betonteilen
gestattet, verursacht die größten Wärmeverluste. Gemäß der Erfindung ist vorgesehen,
daß ein Teil der Wärme, die normalerweise beim Abkühlen verlorengeht, entweder durch
das Aufheizen von
Wasser gespeichert oder direkt zur Aufheizung
eines frisch beschickten Ofens herangezogen wird. Das aufgeheizte Wasser kann direkt
beim Anmischen des Betons aus Zuschlagstoffen und Wasser verwendet werden,wodurch
die Betonmasse bereits eine Temperaturerhöhung erfährt, oder es kann als vorgewärmtes
Speisewasser bei der Erzeugung von Niederdruckdampf für die Abbindephase Verwendung
finden, wobei dann die erforderliche Wärmeenergie zur Erzeugung des Dampfes reduziert
wird.
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Bei einer direkten Verwendung der beim Abkühlen freiwerdenden Wärme
zur Aufheizung noch frischer Betonteile, deren Abbindephase noch bevorsteht, ist
es zweckmäßig, zwei Öfen zu verwenden, die in zeitlicher Staffelung betrieben werden,
so daß das Abkühlen des einen Ofens mit dem Aufheizen für das Abbinden des anderen
Ofens zusammenfällt. Zweckmäßigerweise stehen dabei die beiden Öfen nicht sehr weit
voneinander entfernt, damit die Verluste an den Zuleitungen gering gehalten werden
können. Die direkte Verwendung der freiwerdenden Wärmeenergie bei der Abkühlung
kann neben der Speicherung eines Teiles dieser Wärme angewendet werden, auch ist
die spätere Verwendung der gespeicherten Wärme in Form von erwärmtem Wasser völlig
frei, es kann also sowohl Wasser für das Anmischen des Betons als auch Speisewasser
in dieser Weise aufbereitet sein.
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Für den Fall, daß zwei oder noch weitere Öfen gleichzeitig in zeitlicher
Staffelung betrieben werden, kann die Ofenatmosphäre unter hoher Temperatur von
demjenigen Ofen, der gerade vor der Abkühlung steht, mit der Ofenatmosphäre des
Ofens, der gerade aufgeheizt werden soll, vermischt werden, und zwar solange, bis
die Atmosphären beider Öfen annähernd die gleiche Temperatur erreicht haben.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung, die in der
Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert; darin zeigen: Fig. 1 eine schematische
Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines Ofens mit einem Wärme-Wiedergewinnungssystem
gemäß der Erfindung, Fig. 2A, 3A, 4A, 5A schematische Draufsichten, teilweise im
Schnitt, des Wärme-Wiedergewinnungssystems gemäß der Erfindung in Verbindung mit
mehreren öfen und Fig. 2B, 2C, 3B, 3C, 4B, 4C, 5B und 5C Zeit-Temperatur-Diagramme
von unterschiedlichen Verfahrensituationen innerhalb der öfen und Fig. 6 ein Zeit-Temperatur-Diagramm
zur Erläuterung der Energieeinsparungen mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Anhand der Zeichnung werden nachfolgend zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung erläutert, die sich auf Systeme mit einem oder zwei Öfen beziehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann selbstverständlich auch mit einer noch größeren
Anzahl von Öfen durchgeführt werden, was aus der nachfolgenden Beshreibung ohne
weiteres entnehmbar ist. Außerdem beschränkt sich die Beschreibung der Ausführungsbeispiele
auf das Abbinden von Betonblöcken; es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Erfindung
nicht auf das Abbinden von Betonblöcken
begrenzt ist, sondern
auf andere Betonteiltypen anwendbar ist. Da jedoch das Abbinden von Betonblöcken
in den meisten Fällen mit Hilfe von Niederdruckdampf bewirkt wird, erfaßt die Beschreibung
gerade dieser Ausführungsbeispiele einen besonders repräsentativen Bereich.
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In der Figur 1 ist ein Ofen X üblicher Konstruktion dargestellt, der
unter anderem aus Seitenwänden 10 und einem Dach 12 besteht. Seine Abmessungen sind
so getroffen, daß in ihm vertikale Stapel aus Paletten Platz finden, auf denen sogenannte
grüne Betonblocks für die Abbindung bereitliegen. Die vordere Seite des Ofens X
ist mit einer Ofentür 14 versehen, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Rollo-Tür aus Planenstoff ausgebildet ist. Aus Gründen der besseren Ubersichtlichkeit
ist der Ofen X nur als Skizze dargestellt, seine tatsächlichen Einzelheiten sind
für das Verständnis der Erfindung ohne Bedeutung.
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Für die Zufuhr von Niederdruckdampf zu dem Ofen X ist eine Dampfhauptleitung
20 vorgesehen, die von einem Speisewasserboiler (nicht dargestellt) zu einer oder
mehreren Dampfleitungen 21 führt, wobei letztere etwa über die gesamte Länge des
Ofens X reichen. Sie sind mit einer Reihe von in einem Abstand zueinander angeordneten
Düsen versehen, durch die Dampf in den Ofen eingeblasen wird, um die innere Ofenatmosphäre
bis auf eine gewünschte Temperatur zu erwärmen und um die nötige Feuchtigkeit zu
erzeugen, durch die die Hydration des Zementes und damit die Aushärtung beschleunigt
wird.
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Der Dampf wird vorzugsweise dadurch in den Ofen eingebracht, daß er
innerhalb eines Troges mit Wasser austritt, wodurch er zusätzlich Feuchtigkeit bei
dem Durchströmen durch das Wasser aufnimmt. Durch diese Maßnahme gelingt es, die
innere Ofenatmosphäre unter einer relativen Feuchtigkeit von etwa
90
- 100 % zu halten. Das Hindurchperlen des Dampfes durch das Wasser verhindert außerdem
die Entwicklung von überhitztem Dampf, der insofern schädlich ist, als überhitzter
Dampf zu einem Zustand reduzierter Feuchtigkeit und Hydration innerhalb der noch
grünen Betonblöcke führen kann. Für die Regulierung des Einströmens von Dampf in
den Ofen ist innerhalb jeder Dampfleitung 21 ein Ventil 22 vorgesehen.
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Gemäß der Erfindung ist ein Wärme-Wiedergewinnungssystem zur Wiedergewinnung
eines Teils der Wärmeenergie vorgesehen, die während des Abbindens der Betonblöcke
aufgewendet wurde, wobei der wiedergewonnene Teil der Wärmeenergie bei der nachfolgenden
Abbindephase entweder innerhalb desselben Ofens oder in einem anderen, beispielsweise
benachbarten Ofen verwendet wird. Dadurch wird der Gesamtenergieverbrauch, der für
das Abbinden der Blöcke erforderlich ist, herabgesetzt.
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Das Wärme-Wiedergewinnungssystem besteht unter anderem aus einem Abzug
30, an dem eine Reihe von Einzelabzügen 31 angeschlossen sind, die durch das Dach
des Ofens hindurchragen und zu dem Inneren des Ofens geöffnet sind. Der Abzug 30
ist mit einem Abzug-Sammelrohr 33 verbunden, das wiederum zur Einlaßseite eines
Umluftgebläses 35 führt. Die Auslaßseite des Umluftgebläses ist mit Hilfe von Leitungen
an ein Aus laßsammelrohr 36 und außerdem an einen Wärmetauscher 37 angeschlossen.
Das Auslaßsammelrohr 36 ist mit Hilfe von Rohrstücken 38 und 39 mit dem Inneren
des Ofens verbunden, so daß die Ofenatmosphäre durch den Kreisumlauf umgewälzt werden
kann, der durch die Einzelabzüge 31, den Abzug 30, das Umluftgebläse 35, das Auslaßsammelrohr
36 sowie die Rohrstücke 38 und 39 gebildet ist.
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Der Wärmetauscher 37 ist in üblicher Weise gebaut; er enthält Rohre
40 für den Umlauf von Wasser von einem Aufbewahrungstank für Wasser (nicht gezeigt),
die in wärmetauschender Verbindung mit der Ofenatmosphäre stehen, wenn das Umluftgebläse
35
in Betrieb ist. Die Einlaßseite des Wärmetauschers 37 ist mit Hilfe von Rohrleitungen
mit der Außlaßseite des Umluftgebläses 35 verbunden, während die Außlaßseite des
Wärmetauschers über ein Tauscher-Sammelrohr 42 zu einem Rohrstück 43 führt, das
wiederum Verbindung zu dem Rohrstück 39 hat. Durch diese Anordnung wird die gewärmte
und feuchtigkeitsgeladene Ofenatmosphäre durch das Umluftgebläse 35 angesaugt und
durch den Wärmetauscher 37 hindurchgedrückt,in dem Wärmeenergie an das durch die
Rohre 40 fließende Wasser abgegeben wird. Die in dieser Weise abgekühlte Ofenatmosphäre
gelangt dann weiter durch das Tauscher-Sammelrohr 42 und über die Rohrstücke 43
und 39 zurück in den Ofen. Ein Teil der Feuchtigkeit, die in der Ofenatmosphäre
enthalten ist, kondensiert dabei an den Rohren 40 innerhalb des Wärmetauschers.
Die kondensierte Feuchtigkeit wird gesammelt und zu dem Aufbewahrungstank für Wasser
als aufbereitetes Warmwasser geleitet.
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Innerhalb der Rohrleitungen des Wärme- Wiedergewinnungssystems sind
mehrere Klappen untergebracht, mit deren Hilfe der Fluß der Ofenatmosphäre wärend
des Ofenbetriebes reguliert werden kann. Innerhalb des Abzuges 30 ist eine Klappe
45 angeordnet, während eine gleiche Klappe 47 innerhalb des Rohrstücks 39 angebracht
ist. Beide Klappen sind dreh-verstellbar zwischen einer offenen und einer geschlossenen
Position, um den Strom durch die zugeordnete Leitung zu regeln.
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Eine weitere Klappe 48 ist an der Schnittstelle der beiden Rohrstücke
43 und 39 drehbar gelagert, mit der der Strom der abgesaugten Ofenatmosphäre durch
das Wärme-Wiedergewinnungssystem und zurück in den Ofen durch das Rohrstück 39 reguliert
werden kann. Die Klappe 48 kann zwischen einer Position, in der dasRohrstück 43
abgeschlossen und die Rohrstücke 38 und 39 miteinander verbunden sind und einer
weiteren Position
hin- und hergeschwenkt werden, in der das Rohrstück
38 verschlossen ist, jedoch die Rohrstücke 39 und 43 miteinander in Verbindung stehen.
Sämtliche Klappen können für einen geordneten Betrieb mechanisch miteinander verbunden
sein, was allerdings in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
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Nachfolgend wird die Betriebsweise des Wärme-Wiedergewinnungssystems
in Verbindung mit der Phase des Abbindens beschrieben, die in dem Ofen X stattfindet.
Zunächst ist der Ofen leer, noch grüne Betonblöcke werden als Charge in den Ofen
gebracht. Für den Fall, daß bereits abgebundene Blöcken kurz vorher aus dem Ofen
entladen worden sind, beträgt die Temperatur der inneren Ofenfläche etwa 49 - 600
C, während im leeren Zustand der Ofen normalerweise eine niedrige Feuchtigkeit im
Bereich von 50 - 60 % relativer Luftfeuchtigkeit aufweist. Nach dem Einbringen der
grünen Betonblöcke in den Ofen, das etwa 45 Minuten bis 2 Stunden dauert, wird die
Ofentür 14 verschlossen und damit das Innere des Ofens abgedichtet.
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Es ist bekannt, daß unterschiedliche Zementarten auch entsprechend
voneinander abweichende Zeitspannen für das Vorabbinden benötigen, bevor eine hohe
Temperatur zur Beschleunigung der Hydration und damit zum Abbinden des Zementes
auf gebracht werden kann. Während der Vorabbindeperiode wird ein Niederdruckdampf
hoher Feuchtigkeit in den Ofen eingeblasen, was durch Öffnen des Ventiles 22 geschieht.
Dadurch strömt der Dampf durch die Dampfleitung 21 und perlt von dort aus durch
einen Trog mit Wasser (nicht dargestellt) in das Innere des Ofens. Während dieser
Periode sind die Klappen 45 und 47 geschlossen und das Umluftgebläse 35 ist abgeschaltet.
Die Feuchtigkeit beträgt während dieses Vorabbindens ungefähr 90 - 100 e relativer
Luftfeuchtigkeit, die auch während dieses
Vorganges gehalten wird.
Danach wird der in den Ofen einströmende Dampf so verändert, daß die Ofentemperatur
auf etwa 71 - 93" C ansteigt, wobei die Rate des Anstiegs etwa 170 C/Std. beträgt.
Es sei nochmals darauf hingewiesen, daß der Dampf dabei durch das Wasser perlt,
wodurch u.a.
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sichergestellt wird, daß die Ofenatmosphäre in einer relativen Luftfeuchtigkeit
von 90 - 100 % gehalten wird. Nach dieser abschließenden Periode beschleunigten
Abbindens wird die Zufuhr von Dampf beendet, und es beginnt die Periode des sogenannten
Ziehenlassens für ungefähr6 - 10 Stunden.
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Im Anschluß an diese Periode des Ziehenlassens wird das Umluftgebläse
35 angeschaltet und die Klappen 45 und 47 geöffnet. Die Klappe 48 wird so eingestellt,
daß das Rohrstück 38 verschlossen ist, wodurch die Ofenatmosphäre durch den Abzug
30 und durch die einzelnen Abzugsleitungen 31 abgesaugt werden kann. Sie wird dabei
über den Wärmetauscher 37 geleitet, in dem eine Verringerung der Temperatur und
eine Abnahme des Feuchtigkeitsniveaus bewirkt wird. Anschließend wird die kühlere
und trockenere Ofenatmosphäre zurück in den Ofen über die Rohrstücke 43 und 39 geblasen.
Die Wärme und die Feuchtigkeit, die aus der Ofenatmosphäre entfernt sind, sind im
Wasser gespeichert, das als Speicherwasser für den nächsten Abbindezyklus und/oder
als Wasser zum Anmischen von Beton für die Herstellung einer nachfolgenden Charge
von Betonblöckn verwendet wird. Während dieser Wärme-Wiedergewinnungsperiode wird
die gesamte Ofentemperatur (Blöcke, Paletten, Ofenoberfläche usw.) auf ein Niveau
von 49 - 600 C abgekühlt, während die Feuchtigkeit ebenfalls stark herabgesetzt
wird. Dadurch kann die Ofentür geöffnet und der Ofen entladen werden, was in üblicher
Weise beispielsweise mit Hilfe von Gabelstaplern geschieht. Die wiedergewonnene
Wärmeenergie wird bei dem nächsten Abbindezyklus wiederverwendet, was zu einer Einsparung
an
gesamter Energie für das Abbinden von Betonblöcken führt.
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Die gesamte Abbindephase für die Betonblöcke beginnt also mit dem
bewußt eingeleiteten Vorabbinden, an das sich das Steigern der Temperatur bis zur
höchsten Temperatur gegen Ende des Abbindens anschließt. Die Temperatur in diesem
letzten Stadium des Abbindens liegt in der Größenordnung von 71 - 930 C, die vorteilhaft
ist zur Erzielung einer frühen Druckstabilität sowie die Einmischung von Flugasche
(Pozzolan) als Bestandteil des Zementmaterials gestattet, was zu einer Verringerung
der Materialkosten pro Einheit führt.
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Außerdem wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein großer Anteil
der Wärmeenergie, der für das hohe Temperaturniveau gegen Ende des Abbindens eingesetzt
werden muß, zurückgewonnen und für die nachfolgend hergestellten Betonblocke wiederverwendet,
und zwar entweder in Form von vorgewärmtem Wasser für das Anmischen des Betons oder
als Speisewasser bei der Erzeugung von Niederdruckdampf. Insgesamt wird durch das
Wärme-Wiedergewinnungssystem eine Energieeinsparung erreicht, da die nachfolgend
hergestellten BetonblOcke unter Verwendung der mit dem Wärmetauscher 37 entzogenen
Wärme indirekt vorgeheizt werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel liegt die wiedergewonnene
Wärmeenergie in Form von gewärmtem Wasser vor, das entweder als Mischwasser für
die nächste Charge von Betonblöckenoder als Speisewasser oder für beide Zwecke verwendet
werden kann, wodurch die Wärmemenge reduziert wird, die für den nächsten Abbindezyklus
erforderlich ist. Abweichend davon kann die dem Abbindezyklus entzogene Wärme auch
zur Heizung beispielsweise des Gebäudes herangezogen werden, in der die Betonteile
hergestellt werden.
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Das Wärme-Wiedergewinnungssystem der Erfindung kann ebenso in Verbindung
mit zwei oder noch weiteren Öfen Verwendung
finden, um eine noch
größere Energieeinsparung zu erreichen.
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In den Figuren 2 - 5 ist dieses System in Verbindung mit zwei Öfen
X und Y dargestellt, wobei unter jeder Figur jeweils mit der Unterbezeichnung B
und C die entsprechenden Zeit-Temperaturkurven zu jedem Ofen aufgetragen sind. Die
Darstellungen der Figuren 2 A, 3 A, 4 A und 5 A sind schematischer Natur und geben
jeweils eine Draufsicht im Gegensatz zur Darstellung der Figur 1 wieder, in der
eine Seitenansicht gezeigt ist.
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Anhand der Figur 2 folgt nun die Beschreibung des Wärme-Wiedergewinnungssystems
unter Verwendung von zwei Öfen, wobei angenommen wird, daß als Ausgangssituation
der Ofen X sich in der Stunde Zwölf des Abbindezyklus und der Ofen Y sich in der
Stunde Null, also gerade zu Beginn des Abbindezyklus befindet. In dem Ofen X wird
eine Temperatur von 880 C und eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 90 und 100
% gehalten, was durch eine entsprechende Verstellung des Ventils 22 bewirkt wird,
wobei die Klappen 45 und 47 geschlossen sind, während sich die Klappe 48 in der
dargestellten Lage befindet.
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In dem Ofen Y sind die noch grünen Blöcke gerade eingelagert worden;
diese Ofenatmosphäre weist eine Temperatur von etwa 210 C und eine niedrige relative
Luftfeuchtigkeit in der Größenordnung von 50 - 60 % auf. Die Klappen 45 a und 47
a sind geschlossen, während die Klappe 48 a die in der Figur 2 dargestellte Position
einnimmt. Nach dem Einlagern der Blöcke in den Ofen Y wird die Luftfeuchtigkeit
rasch auf ca. 90 -100 % durch Einblasen von Dampf durch einen Wassertrog hindurch
erhöht. Die Figuren 2 B und 2 C geben die Temperaturbedingungen innerhalb der entsprechenden
Öfen zu diesem Zeitpunkt wieder. Zur leichteren Auffindung des Punktes auf den beiden
Diagrammen ist die Kurve an der entsprechenden Stelle mit einem ausgefüllten Kreis
gekennzeichnet.
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In der Figur 3 sind die Verhältnisse nach weiteren zwei Stunden
dargestellt;
zu diesem Zeitpunkt ist die Phase des Ziehenlassens im Ofen X beendet, während im
Ofen Y gerade die Phase des Vorabbindens der Blocks zu Ende ist. In diesem Augenblick
wird das Wärme-Wiedergewinnungssystem aktiviert. Dazu wird das Umwälzgebläse 35
angeschaltet, außerdem werden die dem Ofen X zugeordneten Klappen 45 und 47 sowie
die dem Ofen Y zugeordneten Klappen 45 a und 47 a geöffnet. Das Gebläse saugt aus
dem Ofen X eine Atmosphäre hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit und aus dem Ofen
Y eine Atmosphäre niedriger Temperatur und geringer Feuchtigkeit ab. Beide Atmosphären
werden in dem Auslaßsammelrohr 36, das dem Gebläse nachgeschaltet ist, gemischt
und zurück in die Öfen geblasen. In dieser Weise wird ein Teil der Wärmeenergie
aus der Atmosphäre in dem Ofen X in die Atmosohäre des Ofens Y eingegeben.
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Das Wärme-Wiedergewinnungssystem arbeitet nun in dieser Weise für
einige Stunden weiter, wobei der Ofen X dadurch abgekühlt wird, daß seine Ofenatmosphäre
mit der kühleren Ofenatmosphäre des Ofens Y vermischt wird. Andererseits ist der
Ofen Y einem Aufwärmvorgang unterworfen, da seine relativ kühlere Atmosphäre mit
der wärmeren Atmosphäre aus dem Ofen X gemischt wird. Dieser Zustand ist in der
Figur 4 dargestellt, während in den Diagrammen 4 B und 4 C die betreffenden Temperaturen
der Öfen X und Y zu einem Zeitpunkt aufgetragen ist, der zwei und eine halbe Stunde
nach dem in der Figur 3 festgehaltenen Zeitpunkt liegt. Diese Betriebsweise wird
solange beibehalten, bis beide Öfen im wesentlichen ein Temperaturgleichgewicht
erreicht haben, bzw. sich beide Temperaturen einander so weit wie möglich genähert
haben, so daß keine weitere Energieeinsparung durch die Fortführung dieser Verfahrensweise
mehr erzielt werden kann.
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In der Figur 5 ist eine weitere Betriebsweise des Wärme-Wiedergewinnungssystems
veranschaulicht, die dann einsetzt, wenn
die Atmosphäre in beiden
Öfen X und Y ungefähr 54,50 C erreicht haben. In dieser zweiten Betriebsweise bleiben
die Klappen 45 und 47 geöffnet; jedoch wird die Klappe 48 in eine Lage bewegt, in
der das Rohrstück 38 verschlossen ist, während das Rohrstück 43 mit dem Rohrstück
39 Verbindung hat, so daß die aus dem Ofen X abgesaugte Atmosphäre durch den Wärmetauscher
37 und dann zurück in den Ofen X geblasen wird. In dieser Weise wird die aus dem
Ofen X abgesaugte Atmosphäre in dem Wärmetauscher 37 gekühlt und getrocknet, bevor
sie zu dem Ofen X zurückkehrt, womit die dortige Temperatur und Feuchtigkeit vor
dem öffnen der Ofentür 14 und vor dem Ausräumen des Ofens abgesenkt wird. Zur selben
Zeit sind die Klappen 45 a und 47 a geschlossen, während die Klappe 48 a in der
dargestellten Lage verbleibt.
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Außerdem wird das Dampfventil 22 a geöffnet, wodurch Niederdruckdampf
in den Ofen Y gelassen wird, der vorzugsweise wieder durch einen Wassertrog perlt,
so daß insgesamt der Ofen Y seine maximale Temperatur zur Beschleunigung des Abbindens
von ca. 880 C erhält. Der Ofen Y wird also erst dann durch die Zufuhr des Niederdruckdampfes
zusätzlich geheizt, wenn er die aus dem Ofen X wieder gewonnene Wärme vollständig
erhalten hat. Zwischenzeitlich wird das mit Hilfe des Wärmetauschers 37 vorgewärmte
Wasser aufbewahrt und als vorgewärmtes Wasser zum Anmischens des Betons bei der
nachfolgenden Herstellung von Betonblckenoder als Speisewasser für die nachfolgende
Anwendung von Niederdruckdampf verwendet.
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Die Einsparungen an Energie aufgrund des Wärme-Wiedergewinnungssystems
kann der Kurve des Diagramms in Form der Figur 6 entnommen werden. Während des Betriebes
der Öfen X und Y wird die Wärmeenergie, die in der Zone 1 verbraucht worden ist,
in der Zone 2 wiedergewonnen und in der Zone 3 auf den zweiten Ofen übertragen.
Es ist ersichtlich, daß mehr als zwei Öfen in dieser Weise betrieben werden können;
die Verdeutlichung an lediglich zwei Öfen ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
gewählt
worden.
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Die Erfindung ist anhand von zwei Ausführungsbeispielen beschrieben
worden. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß Abweichungen und. Abänderungen für
den angesprochenen Fachmann möglich sind, ohne dasGebiet der Erfindung zu verlassen.