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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft ein Implantat zur Korrektur von Wirbelsäulenverkrümmungen.
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Das Implantat zur Korrektur von Wirbelsäulenverkrtimmungen wird bei
der Behandlung einer progressiven Form der Skoliose mit einem Verkrümmungswinkel
bis 500 nach Cobb angewandt.
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Es kann auch bei Behandlungen von Kyphoskoliose, jugendlicher Kyphose,
Calveerkrankung und traumatischer Kümmel-Spondylitis, von frischen und veralteten
Wirbelsäulenbrüchen, die eine kyphotische Verformung begleitet, sowie bei skoliotischen
Verbiegungen über 500 nach Cobb eingesetzt werden.
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Die skoliotische Krankheit erreicht heutzutage bei Kindern unterschiedlichen
Alters durchschnittlich eine Häufigkeit von 4 bis 6 56.
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Die Behandlung der skoliotischen Erkrankung wird zur Zeit mit konservativen
und chirurgischen Methoden durchgeführt.
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Die bisher vorhandenen konservativen Behandlungsmethoden wie Heilgymnastik,
Physiotherapie, Korrekturkorsette, führen nicht immer zum Erfolg, so daß verbesserte
zuverlässigere chirurgische Heilverfahren benutzt werden.
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Von 1 500 Kindern braucht jeweils zumindest ein Kind eine chirurgische
Behandlung.
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Bei der chirurgischen Behandlung der Skoliose und Kyphose wird eine
große Anzahl von unterschiedlichen Metallkonstruktionen zur Beseitigung der Wirbelsäulenverkrfimmung
und zur Stabilisierung der Wirbelsäule benutzt, wobei die Elemente dieser Konstruktionen
in den Körper des Patienten ganz oder teilweise implantiert werden.
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Bekannt sind Vorrichtungen zur Stabilisierung und Korrektur der Wirbelsäule,
die eine längs der Wirbelsäule wirkende Kraftbelastung, beispielsweise im Distraktionsapparat
von Harrington, entwickeln (Harrington P.R., Treatment of Scoliosis Correction and
internal Fixation by Spine Instrumentation. The Journal of bone and joint surgery,
Vol. 44 - A, Nr. 4, 1962, SS. 591 - 610), der einen geraden starren Metallstab enthält,
welcher mit seinen Enden durch Haken an der Wirbelsäule befestigt wird. Dabei sind
an dem oberen Ende des Metallstabes Kegelteile vorgesehen.
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Der Metallstab wird an der Konkavseite der Wirbelsäule angeordnet
und mittels Haken an den Wirbelbogen oder Wirbelquerfortsätzen über und unter der
Krümmungsspitze befestigt. Mit Hilfe einer speziellen Vorrichtung wird der obere
Haken in Richtung zu dem oberen Ende des Metallstabes verstellt, wodurch die Wirbelsäule
in ihrer Längsrichtung auseinandergezogen wird, wobei ihre Krümmung beseitigt wird.
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Jedoch führt diese Kraftbelastung dazu, daß zur Berichtigung der Wirbelsäulenverbiegung
in ihrer Größe erhebliche Kräfte ausgeübt werden müssen, die Brüche der Knochenelemente
der Wirbelkörper an den Befestigungsstellen, ein übermäßiges Auseinanderziehen des
Rückenmarks, Verletzungen von Hüftorganen und somit Paresen und Paralysen der unteren
Extremitäten verursachen können.
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Es ist mit einer solchen Korrekturvorrichtung nicht möglich, ein vollkommenes
Geradebiegen der Wirbelsäule zu erreichen.
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Zur Annäherung an eine Geraderichtung der Wirbelsäule bei gleichzeitiger
Herabsetzung der Wahrscheinlichkeit der Zerstörung von Knochenelementen wird der
starre Metallstab mit einer Seitenzugstange versehen.
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Bekannt ist weiterhin ein Implantat zur Korrektur einer Wirbelsäulenverkrümmung
(V. Cotrel, Techniques nouvelles dans le taitement de la scoliose idiopathique.
International Ortopedics V. 1, Nr. 4, 1978, SS. 247 - 265), das einen Harrington-Stab
und eine Querzugstange umfaßt. Der
Harrington-Stab wird an einer
Seite der Wirbeldorne auf der Konkavseite der Wirbelsäule angeordnet, während die
als ein Streifen kürzerer Länge mit die Wirbelquerfortsätze ergreifenden Haken ausgeführte
Querzugstange an der Krümmungsspitze an der anderen Seite der Wirbeldorne befestigt
und mittels der Gewindeverbindung an den Harrington-Stab herangezogen wird.
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Die sich längs der Wirbelsäule erstreckenden und daran angreifenden
Implantate zur Korrektur von Wirbelsäulenverkrümmungen können nur bei Kindern verwendet
werden, deren Wachstum abgeschlossen ist. Zur Behandlung von in der Wachsen tumsperiode
befindlichen Kindern eignet sich ein solches Implantat nicht, da bei Längenzuwachs
der Wirbelsäule seine korrigierende Wirkung schnell verlorengeht.
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Darüber hinaus läßt dieser Aufbau des Implantats ein stärkeres Wachsen
der Knochengewebe nur an der Konkavseite der Wirbelsäule, um die im Laufe der Berichtigung
der Wirbelsäulenkrümmung erreichte Wirbelsäulenstellung durch Ausgleich der Abmessungen
von Knochenbildungen an den Wirbelkörpern zwischen der Konvex- und Konkavseite der
Wirbelsäule zu stabilisieren, nicht zu, solange im Laufe der Berichtigung der Wirbelsäulenkrümmung
sowohl die Konvex- als auch die Konkavseite der Wirbelsäule auseinandergezogen werden.
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Bei einem anderen bekannten Implantat zur Korrektur von Wirbelsäulenverkrümmungen
erfolgt eine Korrektur und Stabilisierung der Wirbelsäule durch eine quer zu der
Längsachse der Wirbelsäule gerichtete Belastungseinwirkung (R. Roaf Orthopädie,
Traumatologie und Prothesenanlegung, Nr. 4, 1969, SS. 32, 33). Das Implantat ist
ein Flachstreifen mit Bohrungen, in die Haken mit Gewindeschäften eingeführt werden.
Mit diesen Haken werden die an der Krümmungsspitze von der dem Flachstreifen gegenüberliegenden
Seite befindlichen Wirbelbogen oder Wirbelquerfortsätzen ergriffen. Der Flachstreifen
selbst wird an der Konkavseite der Wirbelsäule angeordnet. Die Gewindeschäfte der
Haken werden durch die
entsprechenden Bohrungen des Flachstreifens
gezogen und an den Muttern soweit hineingeschraubt, bis die Wirbelsäule dicht an
den Flachstreifen herangezogen ist. Dabei bilden der Flachstreifen, die Wirbelsäule
und der Haken eine verstreifte Konstruktion.
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Die Ausführung des Implantats als gerader Flachstab oder Streifen
gibt keine Möglichkeit, eine ihrer Größe nach ausreichende Korrekturwirkung auf
die Wirbelsäule während des ganzen Heilvorganges nach der Operation zu erzielen.
Durch weitere Operationen muß die notwendige Größe der Korrigierbelastung wiederhergestellt
und die Wirbelsäule durch die Haken durch Einschrauben der Muttern zusätzlich herangezogen
werden.
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Stand der Technik ist auch ein Implantat zur Korrektur einer Wirbelsäulenverkrümmung
(I. Resina and A. Ferreira Alves "A technique of correction for scoliose". The Journal
of bone and Joint surgery, vol. 59 B, Nr. 2, may 1977, SS. 159-165), in Form eines
geraden Metallstabes, welcher an der Konvexseite der Wirbelsäule angeordnet und
durch Draht an mehreren Stellen in Längsrichtung des Stabes an der Basis der Wirbeldorne
festgelegt wird, in welchen Bohrungen aus werden.
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Durch die Wirkung der elastischen Kräfte des Metallstabes tritt dann
ein Geradebiegen der Wirbelsäule ein.
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Mit dem Metallstab kann keine Hyperkorrektur ausgeführt werden, d.h.
es besteht keine Möglichkeit, die Linie der Wirbeldorne in der der anfänglichen
Verkrümmung entgegengesetzten Richtung zur Beseitigung der Wirbeltorsion und zur
Schaffung günstigerer Verhältnisse zum Ausgleich der Ausmaße der Knochenbildungen
an den Wirbelkörpern an der Konvex- und Konkavseite der Wirbelsäule durch entsprechende
Verzögerung und Beschleunigung des Wachstums des Knochengewebes durchzubiegen.
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Die Befestigungselemente aller bisher beschriebenen Implantate zur
Korrektur von Wirbelsäulenverkrümmungen bewirken eine Atrophie des Knochens an den
Kontaktstellen mit dem Metall. Die Implantate können deshalb keinesfalls als ständige
Halter
für die Korrektur und Stabilisationszwecke der Wirbelsäule verwendet werden, sondern
müssen nach verhältnismäßig kurzer Zeitdauer noch vor der Beendigung der Heilbehandlung
herausgenommen werden, was eine knochenplastische Festlegung der Wirbelsäule - das
Ineinanderwachsen der Wirbel mit Hilfe von Knochenplastik-Spondylodese - notwendig
macht. Jedoch sichert die knochenplastische Festlegung keine Beibehaltung des erreichten
Korrektionsgrades.
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Um das Geradebiegen durch implantierte Metallelemente zu begünstigen
und um Korrekturgradverluste zu verringern, wird von den Chirurgen vorher eine Mobilisierung
der Wirbelsäule mit Hilfe komplizierter chirurgischer Eingriffe an weichen Geweben,
der Wirbelsäule selbst, am Brustkorb, beispielsweise durch Durchschneiden von langen
Rückenmuskeln, Gliederung der den menschlichen Körper geradestreckenden Muskeln
und der Rückenkreuzmuskel, einer Resektion der Wirbelkörper und Rippen, einer Resektion
der Wirbeldorne, Wirbelquerfortsätze und Wirbelgelenkfortsätze, durch das Zerschneiden
von Faserringen der Wirbelbandscheiben in mehreren Höhen und durch Enukleation der
Wirbelbandscheiben durchgeführt.
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Solche komplizierten Operationen sind wegen der Schockerzeugung und
erheblicher Blutverluste lebensgefährlich. Ausserdem ist die Wirkung solcher Operationen
unzureichend, da die während der Operation erreichte Korrektur teilweise bis auf
etwa 30 bis 45 56 schnell verlorengeht, so daß eine erneute Operation notwendig
wird.
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Zum Stand der Technik gehört schließlich noch ein Implantat zur Korrektur
von Wirbelsäulenverkrümmungen (SU-PS 450 572), das Bogenform hat und mit seiner
Konvexseite entgegen der Konvexität der Wirbelsäule längs der Wirbeldorne angeordnet
und an der Wirbelsäule mittels einer Haltevorrichtung derart befestigt ist, daß
ein teilweises Geradebiegen des Implantats zur Entwicklung einer die Wirbelsäule
geradestrekkenden Belastungskraft auftritt. Das Implantat besteht aus einem Satz
von bogenförmigen Streifen. Von diesen Streifen
werden 4 oder 5
an jeder Seite der Wirbeldorne angelegt.
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Dabei stehen die auf der einen Wirbeldornseite angeordneten Streifen
in unmittelbarer Berührung miteinander und bilden dadurch eine Feder. Die Haltevorrichtung
besteht aus Drahtwindungen, mit deren Hilfe die Streifen und die Wirbelsäule aneinandergezogen
werden. Die Drahtwindungen greifen an den Wirbeln an ihren Bogen an.
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Bei dieser Ausführung eines Implantats zur Korrektur von Wirbelsäulenverkrümmungen
muß die Wirbelsäule operativ auf beiden Seiten von Weichgewebe sehr weit freigelegt
werden.
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Darüber hinaus sind weitere Operationen zur Herausnahme des Implantats
nach Abschluß der Heilung erforderlich, die mit beträchtlichen Blutverlusten bis
1200 - 2000 ml je Operation verbunden sind und 2 bis 3 Stunden dauern, was sie lebensgefährlich
macht. Bei der beiderseitigen Freilegung der Wirbelsäule werden außerdem die Muskelgruppen
verletzt, deren Funktion für die Rehabilitation des Patienten durch Hilfsheilmethoden,wie
Heilgymnastik oder Physioheilung, erforderlich ist. Darüber hinaus verursacht die
beiderseitige Bloßlegung der Wirbelsäule häufig Wundkomplikationen, wie Vereiterungen,
Serome oder Paraplegien. Die gesteigerte traumatische Auswirkung der Operation zur
Befestigung des Metallstreifens ist ein psychologisches Hindernis, so daß bei leichten
Verkrümmungen an Wirbelsäulen von Kindern solche chirurgischen Behandlungen in der
Regel nicht vorgenommen werden, so daß der Augenblick einer rechtzeitigen wirkungsvollen
Heilung verpaßt ist.
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Die Operation zur Befestigung der Implantate an den Knochenelementen
der Wirbel durch mehrere Drähte ist sehr arbeits-und zeitaufwendig. Bei einem zu
starken Verdrillen zum sicheren Befestigen der Drähte reissen diese oder es treten
Schäden an den Knochenelementen der Wirbel auf. Bei einem ungenügenden Verdrillen
wird die starre Befestigung des Streifens an der Wirbelsäule beeinträchtigt, so
daß eine Versetzung des Streifens bezüglich der Wirbelsäule während der Nachoperationsperiode
auftreten und die erreichte Korrektur verlorengehen kann. Dies bedingt eine 18 bis
24 Monate
dauernde Nachoperationsheilung der Patienten durch Gips-
und abnehmbare Korsette, welche die aktive Beweglichkeit der Patienten und die Anwendung
heilgymnastischer Methoden für eine schnelle Rehabilitation beschränken.
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Bei Verwendung von Draht zum Befestigen des Implantats lassen sich
für ein vollkommenes Geradebiegen der Wirbelsäule ausreichende Belastungskräfte
nicht erzielen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Implantat zur
Korrektur von Wirbelsäulenverkrümmungen zu schaffen, das eine wirksamere Heilung
der Skoliose bei Reduzierung der traumatischen Auswirkung des chirurgischen Eingriffs
ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Implantat zur Korrektur von
Wirbelsäulenverkrümmungen, welches eine Bogenform aufweist und mit seiner Konvexseite
der Konvexität der Wirbelsäule entgegen längs der Wirbeldorne angeordnet und an
der Wirbelsäule mit Hilfe einer Haltevorrichtung derart befestigt ist, daß sich
eine teilweise Gerade streckung des Implantats zur Erzeugung einer die Wirbelsäule
geradebiegenden Belastungskraft einstellt, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Implantat als Flachstab aus elastischem Werkstoff ausgeführt ist, der an einer Seite
der Wirbeldorne angeordnet wird.
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Um den Flachstab verdeckt durch Stoßen unter das Weichgewebe positionieren
zu können, weisen das eine oder beide Enden des Flachstabes eine Kegelform auf,
wobei an der Konvexseite die Seitenfläche jeden Endes eine Verlängerung der Flachstaboberfläche
bildet, während sie an der Konkavseite eine Abschrägung zur Vereinigung mit der
Letztgenannten besitzt.
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Zum Halten der Wirbelsäule in der Frontalebene hat die Haltevorrichtung
zwei an den Enden des Flachstabes an dessen Konvexseite angeordnete, mit ihren Zähnen
dem Flachstab zugekehrte Zahnleisten und eine der Zahnleistenanzahl entsprechende
Zahl von Zugstangen, mit deren Hilfe die Kraft zum Geradebiegen der Wirbelsäule
nachgestellt wird. Die Zugstangen stehen an ihren einen Enden mit dem Flachstab
und an
ihren anderen Enden mit einer entsprechenden Zahnleiste
in Verbindung.
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Bei starken Verkrümmungen der Wirbelsäule ist es wünschenswert, daß
die Haltevorrichtung des Flachstabes noch Zusatzzahnleisten besitzt, deren Anzahl
der Zahl der Hauptzahnleisten entsprechend abgestimmt ist, die zwischen dem Flachstab
und den Hauptzahnleisten mit zu den Zähnen der jeweiligen Hauptzahnleiste entgegengerichteten
Zähnen angeordnet und auf die Zugstange der entsprechenden Hauptzahnleiste aufgesetzt
sind.
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Zum Halten der Wirbelsäule in der Sagittalebene hat die Haltevorrichtung
an jedem Ende einen oder zwei Haken, die so befestigt sind, daß jeder den Bogen
eines entsprechenden Wirbels ergreift.
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Zweckmäßigerweise sind Längsbohrungen an den die Kegelform aufweisenden
Enden des Flachstabes auszuführen, wobei die Haltevorrichtung in diese Bohrungen
gesteckte Schrauben aufweist und die Zugstangen unmittelbar an diese Schrauben so
befestigt sind, daß sie an dem Flachstab verschwenkbar sind.
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Bei großen Krümmungsstärken der Wirbelsäule ist es wünschenswert,
daß die Haltevorrichtung des Flachstabes ein zusätzliches Paar von Zahnleisten,
das im Mittelteil des Flachstabes parallel zu ihm auf seiner Konvexseite angeordnet
ist, und eine mit ihrem einen Ende am Flachstab befestigte Zugstange aufweist, an
der die Zahnleisten mit ihren gegeneinander gerichteten Zähnen angeordnet sind.
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Durch diese Ausführung eines Implantats zur Korrektur von Wirbelsäulenverkrümmungen
wird eine wesentliche Erniedrigang der traumatischen Auswirkung der Operation beim
Einbau des Korrektors, eine Beschleunigung der Operation und eine Steigerung der
Wirksamkeit bei Behandlungen der Skoliose und anderen Wirbelsäulenverkrümmungen
erreicht.
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Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein an der Wirbelsäule befestigtes Implantat in
einer Gesamtansicht; Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Teil der Wirbelsäule
in der Sagittalebene mit einem einen Wirbelbogen ergreifenden Haken; Fig. 3 einen
Wirbel mit in Bezug auf den Wirbelbogen angeordneten Haken und Flachstab; Fig. 4
im Querschnitt einen Wirbel mit angeordneter Zahnleiste; Fig. 5 im Querschnitt einen
Wirbel mit Flachstab in einer bei Kyphoskoliose vorgesehenen Lage; Fig. 6 wie Fig.
5 den Flachstab in einer bei Kyphose vorgesehenen Lage; Fig. 7 eine modifizierte
Befestigung des Flachstabes auf der Wirbelsäule bei Skoliose; Fig. 8 ein Zahnleistenpaar
der Haltevorrichtung des Flachstabes und dessen Stellung in Bezug auf die Wirbeldorne
der Wirbelsäule; Fig. 9 schematisch die Befestigung des Flachstabes auf der Wirbelsäule
bei Benutzung von drei Paaren von Zahnleisten; Fig. 10 die Positionierung des Flachstabes
vor seiner Befestigung an der Wirbelsäule, die noch verkrümmt ist und Fig. 11 wie
Fig. 10 die geradegebogene Wirbelsäule nach Befestigung des Flachstabes.
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Das Implantat zur Korrektur von Wirbelsäulenverkrümmungen ist als
Flachstab 1 (Fig. 1) ausgeführt, der eine bogenförmige Gestalt aufweist. Der Flachstab
1 besteht aus einem elastischen Werkstoff, beispielsweise aus einer Titanlegierung
und wird längs der Wirbelsäule 2 mit seiner Konvexseite der Konvexität der Wirbelsäule
2 entgegen an einer Seite ihrer Wirbeldorne 3 angeordnet und an der Wirbelsäule
2
mittels einer Haltevorrichtung so befestigt, daß sich ein teilweises
Geradebiegen des Flachstabes 1 zur Erzeugung einer die Wirbelsäule 2 geradebiegenden
Belastungskraft einstellt. Zum Geradebiegen der Wirbelsäule 2 mit einer Verkrümmung
bis 500 soll eine Belastungskraft von 400 bis 600 N, bei Verkrümmungen von über
500 sogar von über 1000 N angelegt werden. Die Länge des Flachstabes liegt gewöhnlich
im Bereich von 265 bis 285 mm, seine Stärke im Bereich von 1,5 bis 2 mm und seine
Breite im Bereich von 8 bis 10 mm.
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Der Krümmungsradius des Flachstabes erreicht 200 mm. Der Flachstab
1 kann in den Weichgeweben ohne Aufschneiden nur durch Durchstoßen längs der Wirbelsäule
2 positioniert werden. Beide Enden 4 des Flachstabes 1 haben Kegelform, wobei an
der Konvexseite die Seitenfläche des Endes 4 eine Verlängerung der Oberfläche des
Flachstabes 1 bildet, während an der Konkavseite die Seitenfläche eine Abschrägung
zur Vereinigung damit besitzt.
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Die Haltevorrichtung des Flachstabes 1 an der Wirbelsäule 2 besteht
aus zwei Zahnleisten 5 mit abgespitzten Zähnen, mit denen die Wirbelsäule 2 in der
Frontalebene gehalten wird.
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Die Zahnleisten 5 werden an den Enden 4 des Flachstabes 1 an dessen
Konvexseite angeordnet und mit ihren Zähnen dem Flachstab 1 zugewandt. Mit dem Flachstab
1 stehen die Zahnleisten 5 über Zugstangen 6 in Verbindung. An einem Ende jeder
Zugstange 6 ist mit Hilfe einer Gewindeverbindung eine Stütze 7 der Zahnleiste 5
aufgeschraubt, während an dem anderen Ende der Zugstange 6 ein Andrückstück 8 angeordnet
ist, das mit seinem abgebogenen Ende den Flachstab 1 ergreift.
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An diesem Ende der Zugstange 6 ist ebenfalls das Gewinde vorgesehen,
auf das eine Mutter 9 aufgeschraubt ist, die zur Nachstellung der Belastungskraft
für das Geradebiegen der Wirbelsäule 2 gedreht wird.
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An den kegelförmigen Enden 4 des Flachstabes 1 sind Längsbohrungen
10 ausgeführt. In einer Längsbohrung 10 sitzt der Kopf einer Schraube 11. Der Kopf
hat die Form eines Kegels mit abgerundeter Spitze. Dieses Ende 4 ist bei der Anordnung
des Flachstabes 1 auf der Wirbelsäule 2 ein
Kranialende und wird
auf der Wirbelsäule starr befestigt.
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Das andere Ende 4 des Flachstabes 1 ist bei der Anordnung auf der
Wirbelsäule 2 ein Kaudalende und ist auf der Wirbelsäule 2 so befestigt, daß es
längs der Wirbelsäule 2 beim Wachsen des Kindes gleiten kann. Der Flachstab 1 ist
auf eine Seite der Wirbeldorne 3 gelegt, auf deren anderer Seite die Zahnleisten
5 angeordnet sind. Auf diese Weise wird die Wirbelsäule 2 mit Hilfe der Zahnleisten
5 in der Frontalebene gehalten. An dem kranial gelegenen Ende 4 wird die Zugstange
6 der Zahnleiste 5 durch Andrückstücke 12 befestigt, von denen jedes mit seinem
abgebogenen Ende die Schraube 11 umfaßt und zwischen dem Kopf dieser Schraube 11
und dem kegelförmigen Ende 4 des Flachstabes 1 festgeklemmt ist. Dadurch wird die
Starrheit der Befestigung des kranial gelegenen Endes 4 des Flachstabes 1 gewährleistet.
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Zur Befestigung des kaudal gelegenen Endes 4, dessen Gleiten längs
der Wirbelsäule 2 möglich sein soll, greift das Andrückstück 8 am Flachstab 1 an.
Das kaudale Ende 4 kann durch das Andrückstück 8 auch befestigt werden, wenn es
so angeordnet wird, daß es an den verstärkten Kegelteil dieses Endes 4 stößt. Um
den Flachstab 1 verlängern zu können, kann in die Längsbohrung 10 im kaudalen Ende
4 die Schraube 11 gesteckt werden, während die Zugstange 6 der Zahnleiste 5 durch
das Andrückstück 12 festgelegt wird, das derart angeordnet wird, daß zwischen seinem
Rand und dem Kopf der Schraube 11 ein Abstand verbleibt, durch den die Möglichkeit
des Längsgleitens des Flachstabes 1 beim Wachsen des Kindes gesichert ist.
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Die Zahnleiste 5 ist so lang, daß bei ihrem Anlegen an die Wirbelsäule
2 zumindest zwei Wirbeldorne 3 ergriffen werden können. Im allgemeinen beträgt die
Länge der Zahnleiste 5 85 mm. Die Zähne der Zahnleiste 5 sind angeschärft, damit
sie leicht in die Wirbeldorne 3 einstechen. Die Zahnzahl der Zahnleiste 5 erreicht
im allgemeinen 8. Ihre Teilung wird so groß gewählt, daß in jedem Wirbeldorn 3,
längs derer die Zahnleiste angeordnet wird, ein oder zwei Zähne einstechen.
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Zum Festhalten der Wirbelsäule 2 in der Sagittalebene hat die Festhaltevorrichtung
des Flachstabes 1 zwei Haken 13, die an den Enden 4 des Flachstabes 1 befestigt
werden. Bei der Festlegung der Flachstäbe 1 ergreift ein Haken 13 den Wirbelbogen
14 (Fig. 2). Der Haken 13 weist eine der Stärke des Flachstabes 1 entsprechende
Nut 15 (Fig. 3) auf. An seinem mit Gewinde versehenen Schaft 16 ist ein Andrückstück
17 mit einer Mutter 18 aufgesetzt, durch deren Drehung die Verstellung des Andrückstückes
17 bei der Festlegung des Flachstabes 1 auf der Wirbelsäule 2 zustandekommt. Bei
Behandlung der Skoliose wird der Flachstab 1 mit seiner Konvexseite den Wirbeldornen
3 (Fig. 4) zugekehrt. Bei der Heilung der Kyphoskoliose wird der Flachstab 1 (Fig.
5) in Bezug auf die Wirbeldorne 3 gewendet. Für die Behandlung der Kyphose liegt
der Flachstab 1 (Fig. 6) mit seiner Konvexseite den Wirbelbögen 14 zugewandt. In
den betreffenden beiden Behandlungsfällen werden die Zahnleisten 5 (Fig. 7) und
der Haken 13 an den Schrauben 11 um den Flachstab 1 herum verschwenkbar gehalten.
Das Halten der Wirbelsäule 2 in der Sagittalebene erfolgt durch zwei Haken 13 (Fig.
7), die zu beiden Seiten verschwenkt werden und bei der Festlegung des Flachstabes
1 die Bogen der benachbarten Wirbel ergreifen.
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Bei Wirbelsäulenbrüchen mit kyphotischer Verformung werden die Flachstäbe
1 wie bei der Kyphosebehandlung angeordnet, wobei die Länge des Flachstabes 1 von
dem Abstand zwischen den äußeren gebrochenen Wirbeln abhängt.
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Diese Ausführung der Haltevorrichtung des Flachstabes 1 ermöglicht
eine Verteilung der die Wirbelsäule 2 geradebiegenden Belastungskraft zwischen mehreren
Wirbeln und eine Herabsetzung der Belastung an jedem Knochenelement sowie eine Steigerung
der die Wirbelsäule 2 geradebiegenden Kraft, wobei Schäden an den Knochenelementen
vermieden werden.
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Bei starker Verkrümmung der Wirbelsäule 2 wird noch ein Paar Zahnleisten
zur Festlegung des Flachstabes 1 verwendet.
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Die Haltevorrichtung des Flachstabes 1 hat dann in Ubereinstimmung
mit der Zahl der Hauptzahnleisten 5 noch zusätzliche Zahnleisten 20 (Fig, 8) mit
angeschärften Zähnen, die zwischen dem Flachstab 1 und der Hauptzahnleiste 5 mit
zu den Zähnen der Hauptzahnleiste 5 entgegengerichteten Zähnen angeordnet und an
der Zugstange 6 der Hauptzahnleiste 5 befestigt sind.
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Beim Anbringen des Flachstabes 1 werden die zusätzlichen Zahnleisten
20 an derselben Seite der Wirbeldorne 3 wie der Flachstab 1 angeordnet und längs
der Zugstangen 6 bei Drehung der Mutter 21 verstellt.
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Bei Verkrümmungen der Wirbelsäule von 2 von 500 nach Cobb und darüber
wird an der Verkrümmungsspitze ein zusätzliches Paar 22 von Zahnleisten 5, 20 (Fig.
9) angeordnet, dessen Zugstange 6 am Flachstab 1 in dessen Mittelteil befestigt
ist. Zur wirksameren Heilung kann eine vorläufige Korrektur der Wirbelsäulenverkrümmung
durchgeführt werden. Zu diesem Zweck sind an den Enden der Zugstangen 6 spezielle
nicht gezeigte Übergangsstücke zur Befestigung der gestrichelt gezeichneten Kirschner-Speichen
bzw. Kapronfäden aufgeschraubt, die an dem Körper seitlich nach außen geführt und
an Außengeräten, beispielsweise an einem Latypow-Akberow-Gerät, befestigt werden.
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Beim verdeckten Einführen des Flachstabes 1 werden im Körper des Patienten
zwei Schnitte 23 und 24 längs der Wirbelsäule 2 (Fig. 10) ausgeführt. Mit einem
in die Längsbohrung 10 des kaudalen Endes 4 eingeschraubten Griff 25 wird der Flachstab
1 in das weiche Gewebe gestoßen. Bei der Festlegung des Flachstabes 1 werden die
Muttern 9 (Fig. 11) soweit zugeschraubt, bis sich die Wirbelsäule 2 geradebiegt.
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Die Positionierung des Implantats wird wie folgt durchgeführt: Die
Stellen für die Anordnung der Zahnleisten 5 in der Frontal- und Sagittalebene werden
vorher nach den Röntgenogrammen der Wirbelsäule 2 (Fig. 10) gewählt, d.h. die Stellen
der Operationseinschnitte 23 und 24 werden markiert. Bei der unter Narkose ausgeführten
Operation liegt der Patient auf
dem Bauch. Die Biegungen der Wirbelsäule
2 in der Sagittalebene werden durch Unterlegen von harten Kissen oder Rollen unter
den Bauch oder die Brust ausgeglichen.
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Längs der Wirbeldorne 3 (Fig. 1) werden auf der Konvexseite der Wirbelsäule
2 (Fig. 10) dem Brust- und Kreuzbereich der Wirbelsäule 2 entsprechende Einschnitte
23 und 24 ausgeführt, wobei die Wirbelsäule unter Abtrennung der Muskeln freigelegt
wird. Die Länge jedes Einschnittes 23 und 24 darf nicht die der Zahnleiste 5 (Fig.
1) übertreffen. Danach werden die Haken 13 unter die Wirbelbogen 14 (Fig. 2, 3)
jeweils einer im Brust- und Kreuzeinschnitt 23 und 24 (Fig. 10) geführt.
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Anschließend werden in den Einschnitten 23, 24 die Muskeln von den
Wirbeldornen 3 (Fig. 1) abgetrennt und die Zahnleisten 5 im Einschnitt 23 angeordnet,
während die Zugstange 6 in die stütze 7 eingeschraubt wird. Bei niedrigen Wirbeldornen
3 verläuft die Zugstange 6 über diesen, während bei größeren Höhen der Wirbeldorne
3 die Zugstange 6 entweder durch den Wirbeldorn 3 hindurchgezogen oder in den Raum
zwischen den Wirbeldornen verlegt wird.
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Die folgende wichtige Stufe der Operation besteht in der Anstellung
des Flachstabes 1. Zunächst wird in eine der in den kegelförmigen Enden 4 (Fig.
10) ausgesparten Längsbohrungen 10 die Schraube 11 und in die andere der Handgriff
25 hineingeschraubt. Der Flachstab 1 wird danach vom unteren Einschnitt 24 bis zum
oberen Einschnitt 23 oder umgekehrt durchgestoßen, wobei der Kopf der Schraube 11
die Muskeln stumpf in Schichten spaltet. Bei diesem Durchstoßen des Flachstabes
1 wird dieser durch die Nut 15 (Fig. 3, 4) des Hakens 13 unter der Zugstange 6 der
Zahnleiste 5 positioniert. Danach wird an der Zugstange 6 der Zahnleiste 5 das Andrückstück
12 (Fig. 1) mit der Mutter 9 und an dem Schaft 16 (Fig. 3) das Andrückstück 17 mit
der Mutter 18 angeordnet. Durch Drehen der Muttern 9 (Fig. 1) und 18 (Fig. 3) wird
das kraniale Ende 4 des Flachstabes 1 starr an der Wirbelsäule 2 befestigt, und
zwar so, daß der Flachstab 1
(Fig. 4) bei Skoliose in der Sagittalebene
liegt und die Zähne der Zahnleiste 5 in die Wirbeldorne 3 an deren Grundflächen
einstechen. Eine Überlänge des Schaftes 16 und der Zugstange wird abgeschnitten.
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In der Kreuzgegend verläuft die Befestigung des kaudalen Endes 4 des
Flachstabes 1 im Einschnitt 24 (Fig. 10) in derselben Reihenfolge, jedoch sollen
die Muttern 9 und 18 so lange eingeschraubt werden, daß beim Wachsen des Kindes
das Aufwärtsgleiten des Flachstabes 1 im Andrückstück 8 (Fig. 4) und der Nut 15
des Hakens 13 (Fig. 3) möglich ist.
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Darüber hinaus sollen das Andrückstück 8 und der Haken 13 (Fig. 1)
am Flachstab 1 derart angeordnet werden, daß bis zum Ende 4 ein Abstand verbleibt,
der nicht kleiner als die Länge sein darf, bis zu der die Wirbelsäule 2 des Kindes
bis zum Wachstumsabschluß zunehmen kann. Nach der Befestigung des Flachstabes 1
erfolgt das Geradebiegen der Wirbelsäule 2 (Fig. 11) bereits am Operationstisch.
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Danach werden die Einschnitte 23, 24 schichtenweise zugenäht. Die
geradebiegende Einwirkung des Implantats auf die Wirbelsäule 2 hält bis zu dessen
Entfernung an, wobei das Wachsen der Knochenelemente der Wirbelsäule 2 und die Geradestreckung
der Wirbelsäule 2 durch ein stärkeres Wachsen der Wirbel an der Konkavseite der
Wirbelsäule 2 und ein verzögertes Wachstum an der Konvexseite zustandekommen.
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Nach der Beendigung des Wachstums des Patienten kann der Flachstab
1 (Fig. 1) ebenfalls auf verdeckte Weise herausgenommen werden, wobei die Abschrägung
des kegelförmigen Endes 4 die Herausnahme des Flachstabes 1 durch Auseinanderschieben
der weichen Gewebe ermöglicht.
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Bei der Operation zur Behandlung von Kyphoskoliose verläuft die Aufstellung
des Flachstabes 1 in derselben Reihenfolge, Jedoch greifen die Andrückstücke 12
(Fig. 7) der Zahnleisten 5 und die Andrückstücke 17 der Haken 13 an den in den in
beiden Enden 4 des Flachstabes' 1 ausgesparten Längsbohrungen 10 untergebrachten
Schrauben 11 zur Sicherung einer Abwendung des Flachstabes 1 (Fig. 5) bezüglich
der Längsachse
der Wirbelsäule an. Um die starre Festlegung des
Flachstabes 1 zu verbessern, werden zwei Haken 13 verwendet.
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Der auf diese Weise aufgestellte Flachstab 1 greift an der Sagittal-
und Frontalverkrümmung der Wirbelsäule 2 gleichzeitig an.
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Bei Wirbelsäulenverkrümmungen von 500 nach Cobb und darüber erfolgt
die Festlegung des Flachstabes 1 unter Benutzung von drei Paaren 22 (Fig. 9) von
Zahnleisten 5, 20, die in drei Höhenlagen, und zwar auf Brusthöhe, Kreuzhöhe und
an der Spitze der Verkrümmung, angeordnet werden. Die Operation verläuft wie folgt:
In der Brustgegend, der Kreuzgegend und an der Spitze der Wirbelsäulenverkrümmung
werden drei Einschnitte ausgeführt.
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Danach werden die Haken 13 (Fig. 7) wie oben beschrieben angestellt,
wonach zu beiden Seiten der Wirbeldorne 3 (Fig.8) die Zahnleisten 5, 20 so angeordnet
werden, daß ihre Zähne paarweise zueinander entgegengerichtet sind. Die Zugstange
6 wird zunächst in die Stütze 7 (Fig. 8) der Zahnleiste 20 eingeführt, die an der
Konvexseite der Wirbelsäule 2 liegt, und dann in die Stütze 7 der an der Konkavseite
der Wirbelsäule 2 angeordneten Zahnleiste 5 eingeschraubt. Durch Drehen der Mutter
21 wird die Zahnleiste 20 an die Wirbeldorne 3 so weit herangezogen, bis ihre Zähne
in die Wirbeldorne 3 einstechen, wonach die Mutter 9 (Fig. 1) an der Konkavseite
der Wirbelsäule 2 angeordnete Zahnleiste 5 herangeführt wird.
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Im weiteren wird die Festlegung des Flachstabes 1 wie oben beschrieben
vorgenommen.
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0 Bei den Skoliosen mit einer Verkrümmung von unter 70 nach Cobb,
wenn der Flachstab 1 noch gebogen werden kann, werden an den Zugstangen 6 (Fig.
9) Übergangsstücke mit an diesen befestigten nicht gezeigten Speichen oder Kapronfäden
festgelegt, deren Enden nach außen herausgeführt und an einem nicht gezeigten Rahmen
befestigt werden, der zu einer allmählichen seitlichen Einwirkung auf die gekrümmte
Wirbelsäule 2 vorgesehen ist. Nach dem Erreichen einer erwünschten Korrekturstärke
werden die Speichen mit ihren Übergangsstücken
abgenommen.
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Bei den Skoliosen mit einem Verkrümmungswinkel über 700 nach Cobb,
wenn der Flachstab nicht gebogen werden kann, da sonst ein Zerstören der Knochenelemente
der Wirbelsäule 2 auftritt, wird die Operation in zwei Stufen durchgeführt.
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Zunächst werden in drei Höhen die Paare 22 (Fig. 8) der Zahnleisten
5, 20 und Haken 13 angestellt und eine vorläufige Korrektur der Krümmung der Wirbelsäule
2 mit einem Gerät in Form des genannten Rahmens durchgeführt. In der zweiten Stufe
wird nach dem Erreichen eines erforderlichen Korrekturgrades der Wirbelsäule 2 der
Flachstab 1 implantiert.
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Bei den aus Anlaß der kyphotischen Verkrümmung der Wirbelsäule 2 durchzuführenden
Operationen wird der Flachstab 1 in der Frontalebene angeordnet.
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Bei frischen und veralteten Wirbelsäulenbrüchen, die von einer kyphotischen
Verformung begleitet werden, wird die Festlegung des Flachstabes 1 wie bei der Kyphose
unter Verwendung eines Flachstabes geringerer Länge durchgeführt.
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Klinische Untersuchungen haben gezeigt: Bei 15 Patienten im Alter
von 7 bis 16 Jahren, die an progressiven Formen der dritten Stufe der Skoliose der
Brust- und Brustkreuzgegend der Wirbelsäule leiden, d.h. eine Wirbelsäule mit einem
Verkrümmungswinkel von höchstens 500 nach Cobb haben, sind Operationen zur Positionierung
des Implantats zur Korrektur von Wirbelsäulenverkrümmungen durchgeführt worden.
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Bei den älteren Kindern ist die Festlegung des Flachstabes unter Benutzung
von zwei Zahnleisten und Haken ausgeführt worden, die an den Flachstabenden angeordnet
werden. Bei den Kindern im Alter von 8 bis 11 Jahren besteht eine Beschränkung durch
die Positionierung an den Flachstabenden von-je zwei Zahnleisten an der Konkav-
und Konvexseite der Wirbelsäule bei nichtfixierten Skoliosenformen.
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Beim Anbringen des Implantats wurde bei drei Patienten mit einem Verkrümmungswinkel
der Wirbelsäule von über 500 nach
Cobb noch ein drittes Zahnleistenpaar
an der Verkrümmungsspitze angeordnet. In der Nachoperationsperiode wurde ein Gerät
in Form eines Rahmens benutzt, durch den die Wirbelsäule mit den Kirschnerspeichen
bis zu deren Geradebiegen auseinandergezogen ist. Dann wurde das Gerät entfernt
und die Wirbelsäule durch ein Implantat der erfindungsgemäßen Art geradegerichtet
gehalten.
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Bei den Patienten mit einer skoliotischen Verkrümmung der Wirbelsäule
unter einem Verkrümmungswinkel von über 700 nach Cobb wurden zunächst drei Zahnleistenpaare
implantiert, an denen das Auseinanderziehen der Wirbelsäule und ihr Geradebiegen
mit dem Gerät in Form des Rahmens erfolgte, während danach der Flachstab implantiert
wurde.
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Die Operation für das Einführen des Implantats dauerte 1 bis 2 Stunden
je nach Verkrümmungsstärke. Alle Patienten haben die Operationen gut vertragen,
Komplikationen sind nicht beobachtet worden. Die Patienten konnten nach drei bis
vier Tagen aufstehen und nach Entfernen der Nähte nach 9 bis 10 Tagen das Krankenhaus
verlassen, ohne daß Gips-oder abnehmbare Korsette erforderlich waren.
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