DE311315C

DE311315C -

Info

Publication number: DE311315C
Application number: DE1918311315D
Authority: DE
Priority date: 1918-08-24
Filing date: 1918-08-24
Publication date: 1919-03-12

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVi 311315 -KLASSE 42 b. GRUPPE

Feinmeßvorrichtung. , ■ · Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. August 1918 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen geringer Längendifferenzen (Toleranzen) mit einer Genauigkeit von ¹Z₁₀₀ mm oder mehr.

Nach Fig. ι besteht sie aus dem ungleichschenkligen Hebel i, der durch die Feder 2 in den Stützpunkten 3 und 4 in Ruhestellung gehalten wird.

Auf dem Hebel befinden sich Rollen 5 und 6, denen versetzt gegenüber Rollen 7 und 8 angeordnet sind. Um diese Rollen ist in Schlangenlinie ein Seil 10 geschlungen, welches im Punkte 9 befestigt und auf die Zeigerwelle 11 gewickelt ist. Die letztere hat durch Feder-

¹S spannung Drehrichtung nach links.

Bewegt sich der Hebel, gemessen zwischen den Punkten 5 und 6, um etwa 1 mm nach unten, dann muß bei der Rolle 8 das Seil nach dem Prinzip des Flaschenzuges um etwa 4 mm ablaufen. Es findet also eine vierfache Übersetzung statt, die bei Anordnung weiterer Rollenpaare noch beliebig vergrößert werden kann, immer jedoch unter der Voraussetzung, daß die Seilzüge praktisch parallel sind, wie gezeichnet.

Das Messen selbst geschieht in der Weise, daß der zu messende Körper zwischen die Tastpunkte 12 und 13 geschoben wird, nachdem der letztere nach einem Normalmaß eingestellt ist.

Zum Ausgleich von Fabrikationsungenauigkeiten und zum Eichen der Einrichtung ist einer der Seilzüge verstellbar eingerichtet, z. B. die Strecke 6-8. Sobald das Seil mit der Zugrichtung nicht parallel läuft, sondern einen Winkel bildet, sinkt die vorgenannte Ubersetzungszahl.

In der Zeichnung sind zwei Winkelstellungen α und β eingezeichnet, welche eine weitgehende Reguliermöglichkeit veranschaulichen.

Fig. 2 stellt eine Ausführungsform dar, bei der vorstehende Einrichtung unter Verwendung eines Winkelhebels auf einem Schraubzwingenartigen Rahmen angeordnet ist, als Handapparat gedacht zum genauen Messen auf der Drehbank oder Schleifmaschine eingespannter Teile.

Der Hebeldrehpunkt 20 sitzt auf dem Rücken des U-Rahmens, die Einstellung wird durch die Schraube 21 bewirkt; zum Schütze gegen Verbiegen ist der kleine Schenkel mit dem Tastbolzen in dem Arm 22 geschützt eingelagert. - ■

Die Skala ist so aufgesetzt, daß der Halbkreisdurchmesser am großen Schenkel des Winkelhebels entlang läuft. Auf dieser halbkreis- förmigen Skala läßt sich das Hundertstel eines oder mehrerer Millimeter so vergrößern, daß es auch aus einiger Entfernung ohne Anstrengung abgelesen werden kann.

In Fig. 3 ist die eingangs geschilderte Einrichtung, mit einem Stativ zu einem Tischapparat vereinigt.

Die Feinregelung geschieht wiederum durch eine Schraube, während zu jeder Meßoperation die die Meßdose tragende Schiene so weit nach rechts bewegt wird, bis Bund 30 an dem Gestell 31 Anschlag gefunden hat.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Feinmeßvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der durch den Tastbolzen

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bewegte Hebel mit Rollen versehen ist, welche ein nach Art eines Flaschenzuges geschlungenes, mit dem einen Ende fest eingespanntes, mit dem anderen Ende um eine Zeigerwelle gewickeltes Zugorgan beeinflussen.
2. Feinmeßvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablaufwinkel einer oder mehrerer Strecken des Zugorganes verstellt werden kann.
3. Feinmeßvorrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß über dem großen Schenkel des Tasthebels eine halbkreisförmige Skala angeordnet ist, deren Durchmesser ungefähr der Schenkellänge gleich ist.
4. Feinmeßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der große Schenkel des Tasthebels auf dem Rücken eines schraiibzwingenartigen U-Stückes angebracht ist, in dessen einem Arm. der Winkel- tasthebel gelagert ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.