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Vorrichtung zur Bildung von Walzdrahtbunden
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bildung von Walzdrahtbunden
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Aus der DE-PS 22 12 944 ist eine Vorrichtung zur Bildung von Walzdrahtbunden
ohne Trimmenden bekannt, die aus einem senkrechten Fallschacht und einer unterhalb
des Fallschachtes angeordneten Bundbildekammer besteht. Dabei weist der Fallschacht
zwei in denselben bewegbare Zwischenböden auf.
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Unterhalb des Fallschachtes, also z-wischen dem Fallschacht und der
Bundbildekammer ist außerhalb des Fallschachtes eine Schneidvorrichtung angeordnet,
die mit einer von einem der Zwischenböden herabhängenden Drahtwindung in Schnittverbindung
bringbar ist. Der Bundbildekammer sind mindestens zwei wechselweise in dieselbe
bewegbare, geringfügig heb-und senkbare Bundplatten zugeordnet, die jeweils einen
festen Dorn tragen. Jeweils vier Bundplatten mit Dorn sind gleichmäßig verteilt
auf einem Drehtisch angeordnet und können somit nacheinander in die geöffnete Bundbildekammer
eingefahren werden. Durch den Drehtisch ist diese bekannte Vorrichtung verhältnismäßig
aufwendig und benötigt viel Platz.
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Eine direkte Übergabe der Walzdrahtbunde von dem Drehtisch an einen
Kippstuhl ist nicht möglich. Die Walzdrahtbunde müssen deshalb auf den Bundplatten
und mit den Dornen über eine besondere Transportvorrichtung abtransportiert werden.
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Bei dieser bekannten Vorrichtung sind verhältnismäßig viele Bundplatten
mit darauf angebrachten Dornen erforderlich.
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Bei einer weiteren in dieser Druckschrift offenbarten Vorrichtung
zur Bildung von Walzdrahtbunden ohne Trimmenden
weist der Drehtisch
vier Bundbildekammern auf, die zumindest in ihrer Stellung unterhalb des Fallschachtes
mit einem heb- und senkbaren Dorn zusammenarbeiten. Insbesondere durch die vier
Bundbildekammern ist diese Vorrichtung verhältnismäßig aufwendig.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Bildung von Walzdrahtbunden ohne Trimmenden zu schaffen, die bei einfachem Aufbau
und geringem llerstellungsaufwand die einwandfreie Bildung von Walzdrahtbunden sowie
das Sammeln von Trimmenden und deren Bildung zu Bunden ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Kennzeichen des Patentanspruches
1 aufgeführten Merkmale vorgeschlagen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt einen verhältnismäßig einfachen
Aufbau und benötigt einen geringen Einbauraum. Die direkte Übergabe der Walzdrahtbunde
an einen Kippstuhl ist möglich.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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In dieser Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Bildung von Walzdrahtbunden
ohne Trimmenden in vereinfachter Weise dargestellt, die aus einem senkrechten, zylindrischen
Fallschacht 1 und einer unterhalb des Fallschachtes 1 angeordneten Bundbildekammer
2 besteht. Dem Fallschacht 1 ist eine bekannte, bspw. als Förderband ausgebildete
Fördereinrichtung 3 zugeordnet, mittels der der in Windungen liegende und von einer
Kühlstrecke kommende Drahtstrang dem Fallschacht 1 zugeführt wird. Die Fördereinrichtung
3 ist an ihrem über dem Fallschacht 1 befindlichen Ende mit mehreren fliegend gelagerten
Rollen 4 versehen, deren Länge mit zunehmendem Abstand von der Außenwandung des
Fallschachtes 1 abnimmt. Durch diese
Rollen 4 ist sichergestellt,
daß von den sich überlappenden Drahtwindungen jeweils nur die vordere Windung an
ihrem ganzen Umfang auf einmal freigegeben wird und nach unten in den Fallschacht
1 gelangt. Dem Fallschacht 1 sind zwei Zwischenböden 5, 6 zugeordnet, die bspw.
jeweils aus vier gleichmäßig über den Umfang des Fallschachtes verteilten Trennfingern
bestehen. Dabei können die Trennfinger eines Zwischenbodens 5 oder 6 gleichzeitig
mittels eines gemeinsamen Antriebes oder durch getrennte Antriebe, wie in der Zeichnung
angedeutet, in die freie Durchfallfläche des Fallschachtes 1 bewegt bzw. geschwenkt
werden. Mit geringem Abstand unterhalb des Fallschachtes 1 ist eine nur angedeutete,
an sich bekannte Schneidvorrichtung 7 vorgesehen, mittels der der von einem der
Zwischenböden 5 oder 6 herabhängende DrallLwindungsstrang ohne große Verformung
erfaßt und yeschnitten werden kann.
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Die Bundbildekammer 2 besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus vier
Bundführungstüren 8, die aus Rohren gefertigt sind und jeweils eine kreisbogenförmige
Gestalt besitzen. Jeweils zwei Bundführungstüren 8 sind, in Walzrichtung betrachtet,
links und rechts an einer Säule 9 schwenkbar gelagert und begrenzen in der in der
Zeichnung gezeigten Stellung die Bundbildekammer 2.
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Mit größerem Abstand unterhalb der Bundbildekammer 2 sind zwei Laufschienen
10 mit Abstand voneinander parallel zur Walzrichtung angeordnet, auf denen ein Wagen
11 verfahrbar ist.
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Zur Bewegung des Wagens 11 ist demselben eine Kolben-Zylinder-Einheit
12 zugeordnet. Der Wagen 11 nimmt zwei mit Abstand voneinander angeordnete Dorne
13, 14 auf, die annähernd rechteckigen Querschnitt besitzen und heb- und senkbar
im Wagen 11 geführt sind. Zum Heben und Senken der Dorne 13, 14 ist denselben jeweils
eine Kolben-Zylinder-Einheit 15 zugeordnet, durch die die Dorne 13, 14 nacheinander
oder gleichzeitig aus ihrer voll eingezeichneten Stellung in die strichpunktierte
Stellung und zurückbewegt werden können.
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In seiner obersten Stellung ragt die Spitze des Dornes 13 geringfügig
über die Schnittebene der Schneidvorrichtung 7 hinaus und stützt in dieser Stellung
einen Zentrierhut 16 ab, der in der abgesenkten Stellung des Dornes 13 zumindest
von einem der Zwischenböden 5 oder 6 getragen wird.
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An zwei sich gegenüberliegenden Seiten jedes Dornes 13, 14 sind nicht
gezeigte Stangen im Wagen 11 geführt, die an ihren fieber die Oberseite des Wagens
11 hinausragenden Enden mit einer Bundplatte 17, 18 verbunden sind. Jeder dieser
Bundplatten 17, 18 ist eine Kolben-Zylinder-Einheit 19 zugeordnet, über die die
Bundplatten 17, 18, die die Dorne 13, 14 umschließen, angehoben und abgesenkt werden
können.
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In Walzrichtung gesehen, ist hinter der Bundbildekammer 2, jedoch
in deren Höhle, ein nur angedeuteter Kippstuhl 20 bekannter Bauart vorgesehen, dessen
Mittenabstand zur Bundbildekammer 2 dem Abstand zwischen den beiden Dornen 13, 14
entspricht.
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Bei der Inbetriebnahme dieser Vorrichtung nimmt der Wagen 11 seine
linke, in der Zeichnung strichpunktiert angedeutete Stellung ein, in der sich der
Dorn 13 und die Bundplatte 17 im Bereich des Kippstuhles 2 befinden, während der
Dorn 14 und die Bundplatte 18 in die Bundbildekammer 2 ragen und sich dort in ihrer
oberen Stellung befinden. Der obere Zwischenboden 5 befindet sich mit seinen Trennfingern
außerhalb der Fallfläche des Fallschachtes 1, während der untere Zwischenboden 6
mit seinen Trennfingern in die Fallschachtfläche bewegt ist und dort den Zentrierhut
16 abstützt.
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Von der Fördereinrichtung 3 wird nun der in sich überlappenden Windungen
liegende Drahtstrang dem Fallschacht 1 zugeführt.
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Die Drahtwindungen fallen dabei über den Zentrierhut 16 und liegen
auf dem unteren Zwischenboden 6 auf. Wenn die nicht in der Walztoleranz liegenden
Anfangswindungen des Drahtwindunssstranges den oberen Zwischenboden 5 passiert haben,
wird derselbe
in den Fallschacht 1 bewegt und übernimmt die Abstützung
des Zentrierhutes 16. Der untere Zwischenboden 6 kann nun aus dem Fallschacht 1
geschwenkt-werden, so daß die hier gesammelten Drahtwindungen durch den Scherenbereich
von in die Bundbildekammer 2 fallen und auf der Bundplatte 18 aufliegen. Sodann
wird die Schneidvorrichtung 7 zur Wirkung gebracht, die das von dem oberen Zwischenboden
5 herabhängende nrahtwindungsstück durchschneidet. Nach diesem Trennvorgang wird
die Bundbildekammer 2 geöffnet, so daß der Wagen 11 wieder in seine in der Zeichnung
voll eingezeichnete Stellung verfahren werden kann. Auf dem Dorn 14 und der Bundplatte
18 befinden sich nun die abgetrennten Schrottwindungen. Nach dem Schließen der Bundbildekammer
2 kann der Dorn 13 in seine oberste Stellung bewegt werden, in der er die Abstützung
des Zentrierhutes 16 übernimmt. Dies ermöglicht es, daß der Zwischenboden 5 in seine
Stellung außerhalb des Fallschachtes bewegt werden kann. Die zwischenzeitlich auf
diesem Zwischenboden 5 aufgelaufenen Drahtwindungen fallen nun durch den Fallschacht
1 in die Bundbildekammer 2 und liegen auf der angehobenen Bundplatte 17 auf.
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Entsprechend dem sich auf der Bundplatte 17 bildenden Bund wird dieselbe,
durch eine Lichtschranke gesteuert, abwärtsbewegt. Dabei bleibt die Bundoberkante
stets im gleichen Abstand zum Fallschacht 1, so daß ein gleichförmiger Bund entstehen
kann. Kurz vor Beendigung des Windungseinlaufes, wenn die außerhalb der Walztoleranz
liegenden Endwindungen des Drahtwindungsstranges beginnen, wird der untere Zwischenboden
6 wieder in den Fallschacht bewegt, der nach geringfügigem Absenken des Dornes 13
wiederum die Abstützung des Zentrierhutes 16 übernimmt. Anschließend kommt die Schneidvorrichtung
7 zur Wirkung, so daß der in der Bundbildekammer 2 gebildete Bund nach Öffnen der
Bundbildekammer 2 durch Verfahren des Wagens 11 in den Bereich des Kippstuhles 20
bewegt und dort durch weiteres Absenken der Bundplatte 17 abgegeben werden kann.
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Während dieser Zeit laufen die Endwindungen des Drahtwindungsstranges
auf den unteren Zwischenboden 6 auf.
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Auch die Anfangswindungen des nachfolgenden Drahtwindungsstranges,
die nicht innerhalb der Walztoleranz liegen, werden gleichzeitig von dem Zwischenboden
6 aufgenormen. Sobald die nicht in der Walztoleranz liegenden Anfangswindungen den
oberen Zwischenboden 5 passiert haben, wird derselbe in den Fallschacht 1 bewegt
und übernimmt erneut die Abstützung des Zentrierhutes 16. Nachdem der untere Zwischenboden
6 aus dem Fallschacht 1 bewegt ist, fallen die hier gesammelten Schrottwindungen
auf den jetzt in der Bundbildekammer 2 befindlichen Dorn 14 mit Bundplatte 18. Entsprechend
der Bundbildung durch die Schrottwindungen wird die Bundplatte 18, ebenfalls durch
eine Lichtschranke gesteuert, abgesenkt. Sobald die Bundplatte 18 die Schrottwindungen
aufgenommen hat, kommt die Schneidvorrichtung 7 zur Wirkung. Nach dem öffnen der
Bundbildekammer 2 wird der Wagen 11 wieder in seine voll eingezeichnete Stellung
verfahren und der bereits oben erläuterte Vorgang der Bundbildung wiederholt sich.
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Wenn durch die auf der Bundplatte 18 und dem Dorn 14 gesammelten Schrottwindungen
eine vorgegebene Bundgröße erreicht wurde, werden während einer Bundübergabe durch
den Dorn 13 an den Kippstuhl 20 die gesammelten Schrottwindungen durch volles Absenken
der Bundplatte 18, auf die zwei seitlich fest angeordneten Teile der zweiteiligen
Tischplatte 21 abgestellt, und der Dorn 14 in die untere Endstellung abgesenkt.
Da mit der Übergabe des Bundes von dem Dorn 13 an den Kippstuhl 20 auch der Dorn
13 und die Bundplatte 17 in ihre unterste Stellung abgesenkt werden, wird nun der
Wagen 11 bei geschlossener Bundbildekammer 2, in der sich der Schrottbund befindet,
und auf der zweiteiligen Tischplatte 21 abstützt, in seine voll eingezeichnete Ausgangsstellung
zurückbewegt. Nach dem Anheben des Dornes 13 und der Bundplatte 1 um 200 mm wird
die zweiteilige Tischplatte 21 wieder entlastet und die
Bundplatte
17 und der Dorn 13 übernehmen den Schrottbund, der nach dem Öffnen der Bundbildekammer
2 an den Kippstuhl 20 übergeben wird.
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Um das Einfahren des Domes 13 in den Schrottbund zu erleichtern, weist
der Dorn 14 einen größeren Querschnitt als der Dorn 13 auf.
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