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Die Erfindung betrifft eine Koksofentür, insbesondere von
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Horizontalkammerverkokungsöfen, mit einer auf der Innenseite vorgesetzten
Verkokungsplatte, die über Distanzstücke in einem vorgegebenen Abstand zum Türkörper
an diesem angebracht ist.
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Horizontalkammerverkokungsöfen bestehen aus einem mehrere Meter hohen
gemauerten oben und unten verschlossenen schmalen Ofenraum, dessen schmale Kopfseiten
durch metallene Koksofentüren verschlossen werden. Diese Koksofentüren werden jeweils
nach dem Ausgaren des Kokskuchens aus ihrem Sitz herausgenommen und beiseite geschwenkt,
damit der im Ofen befindliche glühende Kokskuchen mit Hilfe entsprechender Aggregate
herausgedrückt werden kann. Danach werden sie wieder zurückgeschwenkt und in den
Koksofen eingesetzt, woraufhin der Koksofen selbst mit neuer Einsatzkohle gefüllt
wird. Dabei wird die neue Einsatzkohle nur soweit eingefüllt, daß oberhalb des Ofenbesatzes
ein sogenannter Gassammelraum verbleibt. Um eine gleichmäßige Füllung zu erreichen,
wird im Schüttbetrieb die Oberfläche des Ofenbesatzes während des Füllens bzw. danach
über eine Planierstange ausgegl ichcn.
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Zur Verbescrun der Koks- und Gas qualität sind auch an den Schmalseiten
des Koksofen Gasabführungsräume vorgesehen, die vorzugsweise durch in einem bestimmten
Abstand vor dem Türkörper angeordnete Verkokungsplatten gebildet werden. Derartige
Koksofentüren mit auf der Innenseite vorgesetzten Verkokungsplatten sind bekannt
(P 29 45 017.7), wobei allerdings der Gasabführungsraum durch ein kastenförmiges
Gebilde geschaffen ist. Derartige Kästen eignen sich insbesondere für vorerhitzte
Kohle, während für die
üblicherweise eingesetzten eine gewisse Eigenfeuchtigkeit
aufweisenden Einsatzkohlen Koksofentüren mit einer Verkokungsplatte vorgesehen sind,
die über Distanzstücke mit dem eigentlichen Türkörper verbunden ist.
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Bei den bekannten Koksofentüren mit Verkokungsplatte bzw.
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Kastengehäuse hat sich als nachteilig erwiesen, daß diese schwer zu
montieren und zu demontieren sind, da sie jeweils mit dem Türkörper bzw. den Distanzstücken
über Schweißung verbunden sind. Wegen der großen Temperaturschwankungen sind an
derartige Schweißnähte besondere Anforderungen zu stellen, was ihre Herstellung
zusätzlich erjohwert. Darüber hinaus ist nachteilig, dt bei Beschädigungen oder
sonst notwendigen Auswechselarbeiten wiederum entsprechend aufwendige Tätigkeiten
notwendig werden. Da nicht alle Koksöfen einer Kokerei über die gleichen Abmessungen
verfügen, beispielsweise weil es sich um ältere oder neuere Batterien bzw. Koksöfen
handelt, können bei den bekannten Koksofentüren diese nicht untereinander ausgetauscht
werden. Somit ist nicht nur der Reparaturaufwand, sondern auch der Aufwand für die
Vorhaltung von Ersatztüren sehr hoch.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine leicht montier- und
demontierbare und damit den jeweiligen Gegebenheiten leicht anpaßbare Verkokungsplatte
für oksofentüren mit großen Gasabführungskanälen zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verkokungsplatte
aus einzelnen, einander geringfügig überlappenden Schilden besteht, die jeweils
lösbar mit den Distanzstücken verbunden sind.
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Eine derartige Verkokungsplatte kann schnell und ohne allzu großen
Aufwand montiert und jeweils auch im Bedarfsfalie demontiert werden, wobei besonders
vorteilhaft ist, daß einzelne Teile der Verkokungsplatte bei Bedarf ausgewechselt
oder ergänzt werden können. Soll eine derartige Koksofentür beispielsweise nach
einer Überholung in einen Koksofen eingesetzt werden, der über andere Maße verfügt,
so brauchen die Verkokungsplatte bzw. die einzelnen Schilde nur durch solche entsprechende
Abmessungen ersetzt zu werden.
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besonders vorteilhaft ist eine Ausbildung der erfindungsgemäßen Verkokungsplatte,
bei der die Schilder an einer Seite zwei ineinander übergehende Bohrungen und auf
der anderen Seite einen den Rand durchbrechenden Längsschlitz aufweisen, wobei die
größere Bohrung im Durchmesser dem Kragen eines am Distanzstück befestigten Zapfens
und die kleinere Bohrung und der Längsschlitz im Durchmesser dem Hals des Zapfens
angepaßt sind. Die einzelnen Schilde können somit einfach über die Distanz stücke
angebrachten Zapfen gesch@ben werden, wobei sie sich in Form eines Schi@dpanzer@
gegenseitig fixieren. Auch bei großen 'l'cmperaturscElwankungen können die einzelnen
Schilde der Verkokungsplatte "atmen", ohne daß ihr Sitz auf den Distanzstücken und
damit an der Koksofentür verändert wird.
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Es ist auch ohne weiteres möglich, Schilde unterschiedlicher Dicke
zu verwenden, wenn wie erfindungsgemäß vorgeschlagen die freie Länge des Zapfens
veränderbar ist.
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Dazu ist es beispielsweise möglich, daß der Hals des Zapfens ein Gewinde
aufweist, das mit einem im Distanzstück ausgebildeten Gewinde korrespondiert. Bei
Bedarf kann somit die freie bänge und damit die zum Aufstecken
der
Schilde zur Verfügung stehende Länge des Zapfens verändert werden. Selbst nach längerem
Einsatz kann die Länge des Zapfens verändert werden, da das Gewinde entsprechend
ausgebildet und in einem Bereich angeordnet ist, wo es gegenüber der Kohle bzw.
dem Kokos durch die aufgesteckten Schilde geschützt ist.
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Zur Stabilisierung der einzelnen Schilde sind auf der Innenwand Verstärkungsrippen
angeordnet. Dadurch ist es möglich, die einzelnen Schilde lediglich etwa mittig
mit den Distanzstücken zu verbinden. Dazu ist es insbesondere zweckmäßig, eine Verstärkungsrippe
auf der Mittellinie der Bohrungen und des Längsschlitzes und zwei Verstärkungsrippen
senkrecht dazu und die Endpunkte der anderen Verstärkungsrippe schneidend anzuordnen.
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Eine schuppige Anordnung der einzelnen Schilde und damit eine in sich
verstarrte bzw. verstärkte Verkokungsplatte wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß jeweils ein Schild im Bereich der Bohrungen am Distanzstück anliegend und ein
Schild im Bereich des Längsschlitzes darüberliegend montiert sind. Vorteilhaft ist
dabei auch, daß die Schilde in Art einer Jalousie ubereinander angeordnet sind,
so daß das anliegende Kohlekdein nicht in den Hohlraum dahinter, d.h. in den Gasabführungsraum
eindringen kann.
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Nach dem Einfüllen der Kokskohle bzw. während des Einfüllens wird
im Bereich des oberen Gassammelraums eine lange Planierstange hin und her bewegt,
um die Oberflache des Ofenbesatzes gleichmäßig zu gestalten. Um zu verhindern, daß
bei diesen Bewegungen der Planierstange Beschädigungen an der Verkokungsplatte auftreten,
ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß im jeweils obersten Schild einer
Verkokungsplatte
eine Aussparung einer Planierstange vorgesehen ist. Da nur das jeweils oberste Schild
entsprechend mit einer solchen Führung bzw. Aussparung ausgebildet ist, und andererseits
die Planierstangen genormt sind, wird die Auswechselbarkeit der gesamten Verkokungsplatte
dadurch nicht behindert.
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Der Gasabführungsraum wird zweckmäßigerweise von Feinkohle, die über
die Planierstange mitgerissen wird, freigehalten, indem in die Aussparung ein nach
oben offenes u-förmiges Winkeleisen eingesetzt ist, dessen anderes Ende im Türkörper
verlagert ist, Damit ist für die Planierstange ein den Gassammelraum überbrückender
Kanal geschaffen, der gleichzeitig auch vorteilhaft als Führung für die Planierstange
mit dient. Hierzu ist es weiter zweckmäßig, das u-förmige Winkeleisen über das oberste
Schild seitlich hinausragend anzuordnen.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß über die
Unterteilung der Verkokungsplatte in einzelne einander überlappende Schilde und
durch deren besonders einfache Verbindung mit den Distanzstücken eine wesentliche
Vereinfachung der Montage und auch der Demontage sowie der Auswechselung gegeben
ist. Selbst wenn ein einzelnes Schild ausgewechselt werden soll, ist dies ohne Schwierigkeiten
möglich, da die einzelnen Schilde zwischen den sie haltenden Zapfen ohne weiteres
auf-und abwärts geschoben werden können. Damit ist gleichzeitig auch für die starken
Temperaturschwankungen unterworfenen Schilde eine Führung geschaffen, die die Anordnung
von Dehnfugen oder ähnliches erübrigt.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Koksofentür in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine derartige Koksofentür, Fig. 3 einen Längsschnitt
in Teilansicht, Fig. 4 ein zu einer Verkokungsplatte gehörendes Schild, Fig. 5 eine
Teilansicht eines derartigen Schildes und Fig. 6 den Kopfbereich einer Koksofentür
im Schnitt.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Koksofentür 1 ist auf die Darstellung
von Details verzichtet worden, die für den Ga'abführungsraum und die Verkokungsplatte
nicht von Wichtigkeit sind.
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Auf den Türkörper 2 der Koksofentür 1 sind auf deren Innenseite Distanzstücke
3, 4 vorgesehen, die die Verkokungsplatte 5 in einem vorgegebenen Abstand halten.
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Dadurch wird ein Gasabführungsraum 6 geschaffen, über den die beim
Verkokungsvorgang freiwerdenden Gase
während dieses Prozesse abgeführt
werden. Zum Schutz des Türkörpers 2 ist auf dessen Innenseite eine Isoliermatte
7 angeordnet.
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Die Verkokungsplatte 5 ist aus mehreren sich überlappenden Schilden
10, 11, 12 und 13 gebildet, wobei das mit 13 bezeichnete oberste Schild den Fig.
5 und 6 zu entnehmen ist. Das untere Distanzstück 8 weist eine besondere Form auf,
weil beim Einsetzen der Koksofentür 1 in den Koksofen dieses Distanzstück auf den
Ofenboden in gewisser Hinsicht aufgesetzt wird und daher entsprechend stabil ausgeführt
sein muß.
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Die übrigen Distanzstücke 3, 4 bestehen aus Flacheisen 14, 15, die
wie aus Fig. 1 und Fig. 2 zu entnehmen ist, u-förmig abgekantet sind. Dadurch dient
das Flacheisen 15 mit seinen Flanken 18, 19 gleichzeitig als Halterung für die Isoliermatte
7. Die Flanken 16, 17 des Flacheisens 14 weisen Bohrungen auf, die mit den Bohrungen
im Verbindungsstück 20 kor3es50ndieren, wodurch im Betiarfsfalle der Abstand zwk:3t'hen
Verkokungsplatte 5 und dem Türkörper 2 variiert werden kann. Dazu sind die Bohrungen
21, 22 zu Lochreihen 23, 24 geordnet, so daß eine Variierung sowohl in senkrechter
wie in horizontaler Richtung möglich ist.
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Während auf dem Boden 27 des Flacheisens 15 das Verbindungsstück 20
aufgesetzt bzw. aufgeschweißt ist, weist der Boden 26 des Flacheisens 14 einen Zapfen
29 auf, der als F3efestigungsmittel für die einzelnen Schilde 10, 11, 12, 13 dient.
Dazu weist der Zapfen 29 einen Kragen 30 und einen langen llals 31 auf.
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In Ausnahmefällen kann auf die einzelnen Schilde 10, 11, 12, 17 der
Verkokungsplatte 5 ein Schildansatz 32 aufgebracht werden, wenn die Koksofentür
1 beispielsweise in einen Koksofen neu eingesetzt werden soll, der andere Abmessungen
als die des vorherigen Ofens aufweist.
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Einfacher ist es dabei allerdings, jeweils die gesamten Schilde abzunehmen
und durch andere die entsprechenden Maße des neuen Koksofen aufweisenden neuen Schilde
zu ersetzen.
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Das Auswechseln sowie selbstverständlich auch das Montieren der einzelnen
Schilde 10, 11, 12, 13 ist sehr einfach, weil die einzelnen Schilde, wie aus Fig.
3 und Fig. 4 zu entnehmen ist, jeweils auf der oberen Seite 36 zwei ineinander übergehende
Bohrungen 34, 35 und an der unteren Seite 37 einen den stand 38 durchbrechenden
Längsschlitz 39 aufweisen. Die Bohrung 34 entspricht im Durchmesser in etwa dem
Kragen 30 des Zapfens 29, während die darüberliegende Bohrung 35 und auch der Längs
schlitz 39 im Durchmesser in etwa dem Hals 31 des Zapfens 29 entsprechen. Beim Anbringen
der Schilde 10, 11, 12, 13 wird zunächst wie aus Fig. 3 zu ersehen ist das Schild
10 über den Zapfen 29 geschoben. Dies ist aufgrund der größeren Bohrung 34 möglich.
Dann wird es nach unten gezogen, so daß nun die Wände der Bohrung 55 etwa an den
Hals 31 des Zapfens 29 anzuliegen kommen. Danach wird dann einfach der Längsschlitz
39 des nächsten Schildes 11 über den Hals geschoben, so daß beide Schilde 10, 11
einander zusätzlich abstützen und der gewollte jalousieartige Vorhang vor dem Gasatführungsraum
6 entsteht. Nicht dargestellt ist, daß im Bedarfsfalle der Zapfen 29 verlängerbar
sein kann, um beispielsweise Schilde 10, 11, 12, 13 unterschiedlicher Dicke verwenden
zu können oder aber um im Bedarfsfall die einzelnen Schilde dicht aneinander gepreßt
mit dem Distanzstück 3, 4 zu verbinden.
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Auf der Innenwand 43 der Schilde 10, 11, 12, 13 sind Verstärkungsrippen
40, 41, 42 ausgebildet, wobei die längere Verstärkungsrippe 40 etwa auf der Mittellinie
der Bohrungen 34, 35 und des Längsschlitzes 39 verläuft, während die beiden anderen
Verstärkungsrippen 41,42 senkrecht dazu und die Endpunkte der Verstärkungsrippe
40 schneidend angeordnet sind. Dadurch erhält jedes einzelne Schild 10, 11, 12,
13 eine ausreichende Stabilität.
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Derartige Schilde können dann wie beschrieben nur am oberen und unteren
Rand befestigt an den Distanzstücken 3, 4, 8 angebracht werden.
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Die Fig. 5 und 6 zeigen das oberste Schild 13 einer solchen Verkokungsplatte
5. Zur Führung der nicht dargestellten Planierstange weist dieses oberste Schild
17 eine Aussparung 45 auf, in die zweckmäßigerweise ein Winkeleisen 6 eingelegt
ist, dessen anderes Ende 47 im Türkörper 2 verlagert ist. Dadurch ist ein Kanal
geschaffen, der den Gasabführungsraum 6 zwischen Türkörper 2 und Verkokungsplatte
5 überbrückt und dadurch verhindert, daß Schäden an der Verkokungsplatte 5 entstehen
bzw. das Feinkohle über die Planierstange in den Gasabführungsraum 6 hineingetragen
wird. Zur Verstärkung des Winkeleisens 46 können längs- oder querlaufende Rippen
49 vorgesehen sein. Weiter ist es zweckmäf3ig, dem Winkeleisen ene vorkragende Spitze
4: zuzuordnen, um eine bessere Führung der Planierstange zu erreichen und wie bereits
erwähnt dadurch Beschädigungen an der Verkokungsplatte 5 zu verhindern. Zur Vereinfachung
der Montage sind Rippen 50, 50' vorgesehen, die das oberste Schild 13 einfassen
und beim Montieren führen und festklemmen.