DE30938C - Neuerung an Zimmeröfen - Google Patents

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   PATENTSCHRIFT

   KLASSE 36: Heizungsanlagen.

   GEBR. BOCK in MAGDEBURG. Neuerung an Zimmeröfen.

   Zusatz - Patent zu No. 29295 vom 7. November 1883.

   Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1884 ab. Längste Dauer: 6. November 1898.

   Diese Neuerung an Zimmeröfen ist in der Zeichnung dargestellt.

   Fig. ι zeigt einen Verticalschnitt eines fünfeckigen Ofens,

   Fig. 2 den Horizontalschnitt desselben,

   Fig. 3 den Verticalschnitt eines sechseckigen Ofens nach a-b der Fig. 4,

   Fig. 4 den Horizontalschnitt und

   Fig. 5 denselben Schnitt mit anderer Anordnung der Züge.

   Um auch bei Zimmeröfen beliebigen Querschnitts ' das Princip der in meinem Haupt-Patente dargestellten Construction verwenden zu können, ist es nothwendig, dafs> die Züge in anderer Weise, und zwar der Form des Ofen - Querschnitts entsprechend, angeordnet werden.

   In den Fig. 1 und 2 ist ein fünfeckiger Ofen veranschaulicht, in dessen oberem Theile die Züge dieselben sind, wie bei dem viereckigen Ofen des Haupt-Patentes; im Sockel jedoch ist der Rippen - Heizkörper A so aufgestellt, dafs ein oben seitlich mündendes Thonrohr a die Verbrennungsgase aufnimmt, dieselben unter dem Boden des Heizkörpers hinführt und so, , denselben gewissermafsen umgebend, den Rauchkanälen zuführt, wobei eine bedeutende Wärmemenge an die den Sockelraum füllende Luft abgegeben wird, um alsdann mittelst der in der Beschreibung des Haupt - Patentes angeführten Vorrichtungen (durch Schieber verschliefsbare Kanäle x") nach Belieben in den Zimmerraum zu leiten.

   Die Fig. 3, 4 und 5 veranschaulichen einen sechseckigen Ofen, bei welchem der Heizkörper A' in der Mitte des Sockels steht. Die denselben verlassenden Verbrennungsgase treten hier direct in den aus Chamotte gebildeten ersten der drei Kanäle, und zwar haben dieselben in Fig. 4 sämmtlich einander congruente fünfeckige Querschnitte.

   In Fig. 5 hingegen sind die Querschnitte der drei Kanäle verschieden.

   Die Verbrennungsgase steigen nun zuerst vom Heizkörper A' aus in dem Kanal I hoch, verlassen diesen am oberen Ende, durch die Oeffnung 0 in den Kanal Π übertretend, und steigen, diesen von oben nach unten passirend, durch die Oeffnung o' im Kanal III nach oben, von welchem aus ein Loch o" Austritt nach dem Schornstein gewährt. Es wird auf diese Weise die Wärme an sämmtliche sechs Seiten des Ofens abgegeben und so eine rationelle Ausnutzung derselben erzielt.

   In Fig. 5 ist das Princip dasselbe, nur haben die Kanäle eine Trapez -Querschnittsfarm.

   Die Wärmeausnutzung ist bei beiden Anordnungen wohl annähernd dieselbe, es würde bei der Wahl der einen oder anderen Construction sich lediglich um die bequemere Herstellung dieser oder jener handeln.

   Patenτ-Ansprüche:

   i. Die Anbringung des nach Anspruch 1. des Haupt-Patentes im Sockel des Ofens angeordneten Rippen-Heizkörpers Ä in einem

   fünfeckigen Öfen, derart, dafs die Feuergase ein unter dem Boden des Heizkörpers hinführendes und denselben umgebendes Rohr α passiren und durch dasselbe, den Kanälen wie beim Haupt-Patente zugeführt werden.

   Die Anbringung des genannten Heizkörpers in einem sechseckigen Ofen, in welchem die Feuergase, vom Kanal I aufgenommen, in die Höhe steigen, in Kanal II wieder hinuntergeführt, durch die Oeffnung o' in den Kanal III geleitet und dort von unten nach, oben steigend. dem Schornstein übergeben werden, mit oder ohne Anwendung der im Sockelfries angebrachten Ausströmungsöffhungen des Haupt - Patentes und der dieselben nach Belieben verschliefsenden Klappen oder Schieber.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.