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Vorrichtung zur Behandlung des Blutes eines Patienten
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mittels Hämodialyse oder Hämodi afi Itration Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Behandlung des Blutes eines Patienten mittels Hämodialyse oder
Hämodiafiltration, mit einem Dialysator bzw. Hämofiltrator mit einer Membran, mit
einer Zuleitung für frisches Dialysat und einer Abflußleitung für verbrauchtes Dialysat,
die beide auf einer Seite der Membran am Dialysator bzw. Hämodiafiltrator angeschlossen
oder anschließbar sind, während auf der anderen Seite der Membran der extrakorporale
Blutkreislauf des Patienten angeschlossen ist.
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Die Dialyse bei einem Patienten dient zum einen dazu, das Blut des
Patienten zu entgiften und zum anderen während der Dialyse einen gewissen Gewichtsverlust
durch Wasserentzug zu erreichen.
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Bei der herkömmlichen Dialyse ist hinter der Dialysekammer bzw. dem
Dialysator eine Pumpe sngeordnat, die das Dialysat durch eine Kammer des Dial ysators
fördert, während im Gegenstrom zum Dialysat, von diesem durch eine semipermeable
Membran getrennt das Blut zirkuliert. Durch diese Ausgestaltung wird im Dialysator
auf der Dialysatseite ein Unterdruck erzeugt, der über die Membran hin einen Transmembrandruck
bedingt. Der Unterdruck ist durch eine im D ialysatweg vor dem D ialysator vorgesehene
Schlauchklemme einstellbar. Durch den erzeugten Transmembrandruck wird neben der
eigentlichen Dialyse in Form von Diffusion von Schadstoffen aus dem Blut des Patienten
durch die Membran eine Ultrafiltrationswirkung erzeugt, nämlich durch den Transmembrandruck
Flüssigkeit aus dem Blutkreislauf in den Dialysatweg entzogen. Diese Flüssigkeit,
die tatsächlich entzogen und nicht wieder ersetzt wird, soll im folgenden als Ul
trafiltrat bezeichnet werden.
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Dagegen wird die bei der Hämodiafiltration dem Blutkreislauf entzogene
Flüssigkeit, die wieder ersetzt wird, einfach als Filtrat bezeichnet.
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Diese Vorgehensweise ist zunächst einmal ungenau, da sich die Filtratmengen
(WasSerentzug) nach mehreren Parametern (z. B. Blutwerte und Ultrafiltrations-(UF-)
Faktor desDialysators) richtet. Auch läßt sich mittels de r Transmembrandrucksteuerung
kein genauer Flüssigkeitsentzug einstellen.
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Daraus ergibt sich ein breiter Streubereich der zu entziehenden Filtratmenge.
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Bei der Dialyse und auch bei der Hämodiafiltration, bei der neben
einer eigentlichen Dialyse dem Patienten zusätzlich noch aus dem extrakorporalen
Blutkreislauf eine größere Menge Flüssigkeit entzogen wird, die hinter dem D Dialysator
dem extrakorporalen Blutkreislauf durch ein Substituat wieder zugeführt wird, ergibt
sich also zunächst das Problem, die Dialysatzufuhr zum Dialysator und den Dialysatabfluß
vom Dialysator jeweils gleich zuhalten. Ein weiteres Problem liegt darin, einen
genauen Ultrafiltrationsflüssigkeitsentzug zur Gewichtsabnahme zu erreichen.
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Zur Lösung dieser Probleme ist vorgeschlagen worden, frisches und
verbrauchtes Dialysat durch einen oder mehrere parallel angeordnete (vgl. DE-OS
2734 561) Zwischenbehälter mit Ventilsteuerung zu führen, so daß in dem bzw. den
Behältern befindliches frisches Dialysat durch die gleiche Menge einfließenden verbrauchten
Dialysats und dieses wieder durch in einer weiteren Phase gleichen Volumens neuerlich
einfließenden frischen Dialysats herausgedrückt wird, um so insgesamt einen identischen
Volumenzu- und -abfluß des Dialysats aus dem Dialysator zu erreichen. Zur Vermeidung
des Umstandes, daß frisches und verbrauchtes Dialysat in einer solchen Zwischenkammer
mite'## Kontakt kommen, ist vorgeschlagen worden, in diesen Zwischen ammern flexible
Membranen vorzusehen, die dann jewe; durch die in eine sol che Kammer einfließende
Flüssigkeit zur Seite gedrückt werden und dabei den anderen Flüssigkeitsanteil aus
der Kammer herausdrücken (DE-OS 26 34 238).
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Zur Ultrafiltration zwecks eines Netto-Flüssi gkei tsentzugs ist vorgeschlagen
worden, an die Abflußleitung des Dialysats eine Abzweigleitung mit einer Abzweigpumpe
anzuordnen, wodurch das Ultrafiltrat in ein Gefäß auf einer Wiegevorrichtung gepumpt
wird, wobei dann mittels der Wiegevorrichtung die Pumpleistung gesteuert wird (DE-OS
27 34 561).
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Bei weiteren bekanntgewordenen Vorrichtungen sind noch Bettenwaagen
zur Kontrolle des Netto-Flüssigkeitsentzugs vorgesehen.
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Diese bekannten Vorrichtungen weisen eine Reihe von Nachteilen auf.
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Die bekannten Vorrichtungen sind zunächst äußerst aufwendig. Darüber
hinaus sind die notwendigen elektrischen oder mechanischen Ventile sehr störanfällig.
Aus diesem Grunde und aufgrund der Anzahl der einzelnen verschiedenen Bauteile bei
den bekannten Vorrichtungen arbeiten
diese nicht zuverlässig, müssen
dauernd überwacht und oft repariert werden. Ein weiterer Nachteil besteht dari-n,
daß sich bei den bekannten Vorrichtungen Probleme im Hinblick auf die erforderliche
Sterilität ergeben. Da bei einer solchen Vorrichtung nacheinander verschiedene Patienten
behandelt werden besteht die Gefahr, daß die Übertragung einer Infektion von einem
zum anderen Patienten stattfindet, da insbesondere bei der Vorrichtung nach der
DE-OS 27 34 561 aufgrund der dort vorhandenen Rezirkulation frisches und verbrauchtes
Dialysat gemeinsam in die Zwischenkammern gelangen, also insbesondere verbrauchtes
Dialysat durch den Zuflußweg frischen Dialysats geführt wird. Eine sichere und zuverlässige
Sterilisierung kann nicht garantiert werden, abgesehen davon, daß die Sterilisation
auch äußerst. aufwendig ist und eine gewisse Zeit beansprucht, was wiederum im Hinblick
darauf nachteilig ist, daß bei der hohen Anzahl von Dialysepatienten Totzeiten die
Anzahl der mittels eines Geräts zu behandelnden Patienten reduzieren Soweit Trennungsmembranen
in den Zwischenkammern vorgesehen sind, besteht hier die Gefahr, daß in den Trennmembranen
ein Mikroleck auftritt, das selbst während des Ablaufs der Dialyse nicht ohne weiteres
feststellbar ist, sondern bestenfalls durch gesonderte Überprüfung festgestellt
werden kann. Auch in diesem Falle des Auftretens eines Mikrolecks kann eine Übertragung
von Erregern stattfinden.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die einfach und damit preiswert und darüber
hinaus weitgehend störunanfällig ist, während gleichzeitig eine Rezirkulation von
neuem und verbrauchtem Dialysat, wie dies bei der bekannten Vorrichtung der Fall
ist, vermieden wird.
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Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einer Vorrichtung zur
Behandl ung des Blutes eines Patienten mittels Hämodialyse oder Hämodiafiltration
zunächst dadurch gelöst, daß in der Zuführ- und der Abflußleitung
jeweils
mindestens eine Pumpenkammer von Pendelkolbenpumpen angeordnet ist, wobei die Pumpenkammern
identisch, insbesondere vol umenmäßig ausgestaltet sind und ein fest miteinander
verkoppeltes Hubverhal ten aufweisen.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird also eine Vorrichtung zur Dialyse-
oder I Hämodiafi ltrationsbehandlung geschaffen, bei der aufgrund des gemeinsamen
Antriebs der Pendelkolbenpumpen in der Dialysezuführ- und der -abflußleitung von
der Pumpe in der Zuführleitung oe-~--soviel Dialysat angesaugt und in den Dialysator
befördert wird, v. e durch die Pumpe in der Abflußleitung aus dem Dialysator zum
A of luß transportiert wird. Beide Pumpenköpfe haben also die exakt gleiche Förderleistung
und bilden insofern eine Betriebseinheit. Es wird damit erreicht, daß zunächst kein
unkontrollierbarer Flüssigkeitstransport über die Membran des Dialysators zum Abfluß
des verbrauchten Dialysats stattfinden kann. Durch die Verwendung einer geringen
Anzahl von Bauteilen und insbesondere die Vermeidung von elektrischen oder mechanischen
Ventilen wird die Reparatur- und Störanfälligkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gegenüber bekannten Vorrichtungen wesentlich erniedrigt. Eine Vermischung zwischen
neuem und verbrauchtem Dialysat, sei es gewollt, sei es durch Mikrolecks in Membranen,
wird aufgrund der fehlenden Rezirkulation des Dialysats zuverlässig vermieden. Dadurch
werden nfekti onsmögl i chkei ten voll ständig ausgeschaltet. Die erfi ndungsgemäße
Vorrichtung ist insgesamt technisch einfacher, sicherer und preiswerter als bekannte
Vorrichtungen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß mindestens je eine Pendelkolbenpumpe in der Zuführ- und in der Abflußleitung
durch die Achse eines gemeinsamen Motors angetrieben wird.
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Hierdurch wird absolut sichergestellt, daß keinerlei verbrauchtes
Dialysat mit frischem Dialysat in Verbindung treten kann, da für verbrauchtes Dialysat
elnerseits und für frisches Dialysat andererseits räumlich getrennte Pumpenkammern
vorgesehen sind.
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Zur Gewährleistung eines definierten Flüssigkeitsentzugs mittels Ultrafiltration
ist in Weiterbildung der Erfindung gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen,
daß in einem vor der oder den Pumpen in der Abfluß; ei tung abzweigenden Nebenzweig
zur Entziehung einer vorbest i mmten Flüssigkeitsmenge (Ult rafi Itrationsleitung)
eines Patienten eine Uitrafi ttrationspumpe angeordnet ist. Die Waagen nach dem
Stand der Technik entfallen damit völlig.
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Bei der Dialysebehandlung ist es notwendig, daß das Dialysat durch
Mischen von Wasser und einem Konzentrat in einem bestimmten, über den Dialysevorganghinkonstantem
Verhältnis erzeugt wird. In dem Dialysat müssen nämlich die Stoffe und insbesondere
Ionen enthalten sein, die bei der Dialyse dem extrakorporalen Blutkreislauf nicht
entzogen werden dürfen. Diese Mischung wird in sicherer und zuverlässiger Weise
mittels einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß zur Herstellung
einer serumähnlichen Dialysatlösung in einer in die Dialysatzuführleitung mündenden
Konzentratl ei tung eine Kammer einer Konzentrat-Pendel kol -benpumpe angeordnet
ist, die mit einem ggfs. frei gewählten, fest eingestellten Vol umentr ansportverhäl
tni s mit der Pendel ko 1 benpumpenkammer in der Dialysatzuflußleitung fest verbunden
und synchronisiert ist.
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Ein typisches Mischungsverhältnis ist etwa ein Anteil Konzentrat zu
34 Anteilen Wasser.
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Zur Durchführung einer kombinierten Hämodiafi Itration sieht eine
bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor, daß in einem Filtratzweig
zwischen zwei Filtratpumpen in einer von der Abflußleitung abzweigenden Filtratleitung
ein Fi Itrat-Luffabscheider mit zwei Füllstandsmessern angeordnet ist, wobei der
Max mumfül 1 standsmesser bei Überschreiten einer vorgegebenen Menge Filtrat im
Luftabscheider eine dem Luftabscheider Filtrat zuführende Filtratpumpe für die Dauer
des Überschreitens des maximalen Füllstandes ausschaltet und der Minimumfüllstandsmesser
für
die Dauer des Unterschreitens eines minimalen Füllstands im Luftabscheider eine
Filtrat vom Luftabscheider abführende, fest mit einer Substituatpumpe verbundene
Filtratpumpe ausschaltet. Als Fül 1 standsmesser können beispielsweise eingesetzt
werden: Lichtschrankenanordnungen, Kapazitätsmeßeinrichtungen und besonders votei
Ihaft: Ultraschall meßeinrichtungen.
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Hierdurch wird sichergestellt, daß dem extrakorporalen Blutkreislauf
des Patienten nach Entgasung im Luftabscheider genausoviel Flüssigkeit, nämlich
Filtrat, entzogen wird, wie ihm Substituat wieder zuceführt wird. Auch der Filtrat-Substituataustausch
wird unabhängig #n unbestimmbaren Drücken bestimmt, indem wiederum das z wesentliche
Prinzip konstruktiv verwirklicht wird, daß - genauso wie im Dialsysezweig kein Netto-Flüssigkeitsentzug
stattfindet - auch im Filtrationszweig nach Berücksichtigung der Entgasung genausoviel
Filtrat abgezogen wie wieder zugeführt wird und eine Gewichtsabnahme durch Netto-Flüssigkeitsentzug
einzig und allein über einen in bezug auf seinen Volumendurchfluß genau steuer-
und kontrollierbaren Ultrafiltrationszweig durchgeführt wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann als ein einheitliches kompaktes
Behandlungsgerät mit den gesamten dargestellten Merkmalen eingesetzt werden, oder
aber als Zusatzgerät an ein an sich vorhandenes Dialysegerät angeschlossen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist auch in vollständiger Ausgestaltung sowohl
zur Hämodialyse als auch zur Hämodiafiltration, oder sogar, bei Ausschaltung des
Dialysezweiges, zur Hämofi trat ion einsetzbar.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert sind.
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Dabei zeigt:
Figur 1 Ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Dialysebehandlung; und Figur 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Hämodi afi lt rat onsbehandl ung.
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An einen Patienten 10 ist ein durch eine Kammer 12 eines Dialysators
14 geführter Blutkreislauf 16 angeschlossen, in dem das Blut durch eine Blutpumpe
18 gefördert wird.
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Die Kammer des Blutkreislaufs 12 des Dialysators 14 ist in bekannter
Weise durch eine Membran 20 gegen eine Kammer 22 für das Dialysat abgetrennt. Zur
Kammer 22 des Dialysators 14 führt eine Zuführleitung 24 für frisches Dialysat und
von der Kammer 22 fort ~eine Abflußleitung 26 für verbrauchtes Dialysat. In jeder
der Leitungen 24 und 26 ist eine Pendelkolbenpumpe 28 bzw. 30 eingesetzt. Die Pendelkolbenpumpen
28 und 30 sind aufeinander abgestimmt und weisen insbesondere einander identische
Pumpenkammern und identisches Hubverhålten auf. Die Pendelkolbenpumpen 28 und 30
werden gemeinsam durch die Achse eines Motors 32 angetrieben.
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Zwischen den Pendelkolbenpumpen 28 und 30 sind die Zuführleitung 24
und die Abflußleitung 26 zur zeitweisen Überbrückung des Dialysators 14 direkt durch
eine Bypassleitung 34 miteinander verbunden. An der Anschlußstelle der Bypaseleitung
34 mit der Abflußleitung 26 ist ein Bypassventil 36 vorgesehen.
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An die Abflußleitung 26 ist weiterhin eine Ultrafiltretleitung 38
angeschlossen, in der eine Ultrafiltrationspumpe 40 vorgesehen ist.
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Zur Einmischung des Dialysats unter Verwendung eines Konzentrats ist
an der Zuführleitung 24 eine Konzentratzuführleitung 42 angeschlossen,
in
der eine Konzentratpumpe 44 eingesetzt ist, die ebenfalls eine Pendelkolbenpumpe
ist und starr mit der Pendelkolbenpumpe 28 in der Zuführleitung 24 gekoppelt ist.
Die Fördermenge der Pumpe 44 ist frei einstellbar.
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Die soweit beschriebenen Teile 24 bis 38 können gemeinsam in einem
Zusatzgerät angeordnet sein, welche über Konnektoren mit einem schon vorhandenen
Dialysegerät verbunden werden. Es kann aber auch gerätemäßig die gesamte beschriebene
Vorrichtung in einem Gerät zusammengefaßt sein.
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Die Vorrichtung arbeitet nun folgendermaßen: Mittels der Pumpe 18
wird das Blut eines zu behandelnden Patienten 10 im extrakorporalen Blutkreislauf
16 und durch die Kammer 12 des Dialysators 14 in der angedeuteten Richtung gepumpt.
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Über die Zuführleitung 24 wird durch die Kammer 22 des Dialysators
14 im Gegenstrom zum extrakorporalen Blutkreislauf frisches Dialysat gepumpt. Über
die Konzentratleitung 42 wird in festem Mischungsverhältnis ein Konzentrat zum Dialysat
gegeben. Das frei wählbare, aber dannfeste Mischungsverhältnis wird in hohem Maße
konstant gehalten, dadurch daß die Pendelkolbenpumpe 44 mechanisch mit dem Kolben
der Pendelkolbenpumpe 28 in der Zuführleitung 24 gekoppelt ist, so daß kein Schlupf
zwischen beiden Pumpen auftreten kann.
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Das Dialysat wird dann weiter durch die Abflußleitung 26 mittels der
Pendelkolbenpumpe 30 gepumpt.
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Durch die Verbindung der beiden Pendelkolbenpumpen 28 in der Zuführleitung
24 und 30 der Abflußleitung 26 mittels eines gemeinsamen Antriebs
durch
den Motor 32 wird erreicht, daß durch die Pendelkolbenpumpe 28 Dialysierflüssigkeit
angesaugt und in die Kammer 22 des Dialysators 14 gefördert wird, wie sie in exakt
gleicher Menge über die Pendelkolbenpumpe 30 wieder aus der Kammer 22 des Dialysators
14 abgepumpt wird.
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Durch die gleichzeitige Verbindung der beiden Köpfe der Pendelkolbenpumpen
mit dem Motor 32 wird also erreicht, daß beide Pumpenköpfe eine exakt gleiche Förderleistung
haben, so daß insoweit kein Flüssigkeitstransport über die Membran 20 des Dialysators
14 hin stattfindet, da durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung verhindert wird,
daß, wie dies bei ungleicher Förderleistung zweier Pumpen der Fall wäre, in der
Kammer 22 des Dialysators 14 ein Über- oder Unterdruck auftritt. Durch Einstellen
der Motordrehzahl kann die Förderleistung der Pumpenköpfe individuell - aber immer
gemeinsam - nach den jeweiligen Erfordernissen reguliert werden.
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Da bei der Dialyse eines Patienten fast regelmäßig eine Gewichtsabnahme
und damit ein vorbestimmter Flüssigkeitsabzug angestrebt wird und dies erfindungsgemäß
nicht durch unterschiedliche Regulierung der I Hauptpumpen 28 und 30 erreicht werden
soll, da diese immer fest aufeinander abgestimmt sein sollen, ist an die Abflußleitung
26 eine Ultrafiltratieitung 38 mit einer Ultrafiltrationspumpe 40 angeschlossen.
Diese zusätzliche Ultrafiltrationspumpe 40 ermoglicht, daß eine wählbare, aber vorbestimmbare
Flüssigkeitsmenge aus dem an sich geschlossenen System abgesaugt wird. Da diese
Flüssigkeitsmenge aufgrund der Abstimmung der beiden Pendelkolbenpumpen 28 und 30
nicht durch das frische Diylysat geliefert werden kann, wird diese Flüssigkeitsmenge
über die Membran 20 des Dialysators 14 in Form von aus dem extrakorporalen Blutkreislauf
16 abgezogenen Filtrat ausgeglichen. Es kann daher dem jeweiligen Patienten 10 ein
genau vorbestimmte Menge Ultrafiltrat pro Zeiteinheit zum Zweck der Gewichtsreduzierung
entzogen werden. Die Ultrafiltrationspumpe 40 kann im übrigen in gleicher Weise
wie die Pumpe 44 einstellbar mit ihrem Pumpenkopf mit dem Antrieb
der
Pendelkol benpumpe 30 verbunden sein. Gegebenenfalls können die Pendelkolbenpumpen
28 und 30 in einer gemeinsamen Doppel-Monoplex-Pendelkolbenpumpe zusammengefaßt
sein, die einen Kolben mit zwei Kammern und jeweils einem Zu- und einem Abfluß aufweist.
Zur Erhöhung und ggfs. zur Glättung der Förderleistung können die Pendel -kolbenpumpen
30 und 28 jeweils durch mehrere derartige Pumpen bzw.
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Pumpenkammern ersetzt werden.
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Für den Fall einer Unregelmäßigkeit im D ialysatkreislauf kann ein
Alarmsystem vorgesehen sein, mittels dessen das Bypassventil 36 Urn^~-schaltet wird,
so daß das Dialysat nicht mehr durch die Kammer 22 des Dialysators 14, sondern durch
die Bypassleitung 34 yefr jert wird.
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In der Figur 2 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Verwendung bei der Hämodiafiltrationbehandlung beschrieben. Gleiche
Teile werden mit gleichen Bezugszeichen versehen und weisen die gleiche Funktionsweise
auf, wie sie unter Bezugnahme auf Figur 1 beschrieben wurde.
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Bei der Hämodiafiltration wird nicht nur wie bei der Dialyse ein Stofftransport
von im Blut angereicherten endogenen und exogenen Schadstoffen durch eine Membran
hindurch mittels Diffusion aufgrund eines Konzentrationsgefälles über die Membran
hin, sondern zusätzlich ein Volumenfluß von Blutplasmawasser und in ihm gelösten
Stoffen durch die Membran hindurch bewirkt, um so eine optimale Elimination von
endogenen und exogenen Schadstoffen zu erreichen. Aufgrund des hohen Wasserentzugs
hierbei ist dieses gleichzeitig vollständig oder teilweise durch eine Elektrolytlosung
(Substituat), nämlich eine sterile Infussionslösung zu ersetzen. Auch in diesem
Falle muß wieder ein genau abgestimmter Flüssigkeitstransport stattfinden, nämlich
einmal durch
des dem Körper des Patienten wieder zugeführten Substituats.
Erschwerend ist dabei, daß das Volumen des abgesaugten Plasmawassers durch enthaltene
Luft verfälscht, nämlich aufgebläht ist, so daß bei Nichtberücksichtigung des enthaltenden
Luftvolumens eine zu große Menge Substituat dem Körper des Patienten zugeführt würde.
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Zur Lösung dieses Problems sieht die in Figur 2 dargestellte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor, daß an die Abflußleitung 26 eine Filtratleitung
50 angeschlossen ist, die zunächst über eine erste Filtratpumpe 52 in einen Filtratluftabscheider
54 führt und von dort über eine zweite Filtratpumpe 56 zum Abfluß geführt ist. Die
zweite Filtratpumpe 56, die das von Luft befreite Filtrat fördert, ist über den
Motor 58 um eine Duplexpumpe mit einer Substituatpumpe 60 verbunden. Die Substituatpumpe
60 liegt in einer Substitutionslösupg-Zuführleitung 62, die über einen venösen Luftfänger
64 in den extrakorporalenBletkreislauf 16 des Patienten 10 mündet.
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Zur Steuerung der geförderten Filtratmenge, insbesondere zur Verhinderung,
daß in den Luftabscheider 54 über die Behandlung hin mittels der Filtrapumpe 52
mehr oder weniger Filtrat zugeführt, als durch die Filtratpumpe 56, abgeführt wird
bzw. abgeführt werden könnte, deren Fördermenge ja der Fördermenge des Substituats
entspricht, sind im Luftabscheider 54 Füllstandsmesser 66, 68, im dargestellten
Ausführungsbeispiel in Form von Lichtschranken angeordnet. Der Fül lstandsmesser
66 steuert die Filtrat dem Luftabscheider 54 zuführende Pumpe 52 über die Elektronikregelung
70. Über 72 kann dabei der Filtratdruck vorgegeben werden. Der Füllstandemesser
68 ist mit dem gemeinsamen Motor 58 von der zweiten Filtrat- und der Substttuatpumpe
verbunden, während normale Förderleistung durch die Regelung 74 geregelt wird.
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Die in der Figur 2 dargestellte Vorrichtung zur Hiämodiafiltration
arbeitet nun folgendermaßen:
Über die Pumpen 28 und 30 wird der
Kammer 32 des Dialysators 14 jeweils die gleiche Menge Dialysat zu- und abgeführt,
so daß insofern kein Netto-Differenztransport an Flüssigkeit stattfindet. Über die
Ultrafiltrationspumpe 40 wird zur Gewichtsabnahme des Patienten 10 eine gewisse,
vorbestimmte Menge Ultrafi trat entzogen, die nicht ersetzt wird. Weiterhin wird
zur Verbesserung der Elimination von endogenen und exogenen Schadstoffen im Blut
über die Leitung 50 mittels der Pumpen 52 und 56 aus dem Dialysator 14 Filtrat abgezogen,
wobei diese Filtratmenge durch über die Membran 20 aus dem extrakorporalen Blutkreislauf
in den Diafiltratkreislauf übertretende Plasmawasser in ensprechender Menge ersetzt
wird. Die hierdurch dem Körper über die mittels der U ltrafi 1 trationspumpe 40
entzogene Flüssigkeitsmenge hinausgehende Flüssigkeitsmenge wird durch die Substitutions-Zuführteitung
62 mittels der Substituat-Pumpe 60 über den venösen Luftfänger und den extrakorporalen
Blutkreislauf 16 hinter der Dialysekammer 12 wieder zugeführt. Der Netto-Flüssigkeitsentzug
des Patienten 10 ist also lediglich die durch die Ultrafiltrationspumpe 40 entzogene
Flüssigkei tsmenge.
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Der Luftabschei der 54 dient dazu, zu gewährleisten, daß über die
çpsamte Behandlungsdauer hin durch die Filtratpumpe 56 dem Körper die gleiche Flüssigkeitsmenge
entzogen wird, wie sie ihm durch die Substituat-Pumpe 60 wieder zugeführt wird.
Fördert die Pumpe 52 unter Berücksichtigung bzw. Abzug der im Luftabscheider 54
abgeschiedenen Luft eine größere Menge an Filtrat als die Pumpe 56 weiterfördert,
so steigt im Luftabscheider 54 der Flüssigkeitsspiegel über den Schaltpunkt des
Fül lstandsmessers 66 an. Dieser schaltet daraufhin die Pumpe 52 ab, bis der Flüssigk
eitsspiegal wieder unter die durch die Anordnung des Füllstandsmessers 66 bestimmte
maximale Fü.llstandshöhe des Luftabscheiders 54 sinkt. Dann wird die Pumpe 52 wieder
eingeschaltet.
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Fördert die Pumpe 52 aber unter Berücksichtigung der abgeschiedenen
Luft eine geringere Menge Filtrat als die Pumpe 56 weiterfördert, so sinkt dann
der Flüssigkeitsspiegel im Luftabscheider 54 unter die durch den Füllstandsmesser
68 bestimmte minimale Fullstandshöhe ab, woraufhin der Fül lstandsmesser 68 den
Motor 58 der Pumpen 56 und 60 ausschaltet, so daß zunächst die Pumpe 56 kein weiteres
Filtrat abfördert, da aber die Fördermenge der Pumpe 56 mit der Fördermenge des
Substituats übereinstimmen muß, gleichzeitig auch die Pumpe 60 ausgeschaltet wird
und damit dem Körper kein Substituat zufördert.
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Bei Ansteigen d es Flüssigkeitsspiegels im Luftfänger 64 über die
minimale Füllstandsgrenze schaltet der Füllstandsmesser wieder den Motor 58 ein.
Die Pumpen 52 und 56 können nicht direkt gekoppelt sein, da sie nicht das gleiche
Gesamtvolumen jeweils fördern sollen, sondern nur ein gleiches Netto-Fi 1 tratvol
umen unter Berücksichtigung der im Luftabscheider 54- abzuscheidende Luft, die aber
über die Behandlungsdauer hin schwanken kann.
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Erfindungsterrtiß wird eine Vorrichtung geschaffen, die in ihrem Normalbetrieb
ohne jegliche Ventile auskommt und daher in ihrem Aufbau einfach und störunantällig
ist.